Naturgespräche - Petra Jastro - E-Book

Naturgespräche E-Book

Petra Jastro

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Beschreibung

Raum für die Natur Was ist eigentlich Natur für uns? Dieser Frage bin ich nachgegangen und habe drei naturverbundene Menschen besucht: die Geomantin und Naturheilerin Angela Leser, den Permakulturdesigner und Naturarchitekten Konstantin Kirsch und die Kräuterfrau Ulrike Sprick. Sie berichten über ihre Erlebnisse und Wahrnehmungen in und mit der Natur,über ihre Träume und Visionen. In 50 Kurzgesprächen habe ich Menschen von 5 bis 92 Jahren befragt, was sie in der Natur empfinden. Was bedeutet Natur mir? Auf der Suche nach Antworten habe ich Bäume und Pflanzen aufgesucht, sie gemalt und meiner inneren Stimme gelauscht. Dabei hat sich der Naturraum für mich ganz neu offenbart und mich tief berührt. Petra Jastro

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Seitenzahl: 98

Veröffentlichungsjahr: 2021

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EINLEITUNG

Aus meiner Begeisterung für die Natur ist dieses Special / Buch entstanden und es macht mir große Freude, Ihnen meine Erlebnisse und Erkenntnisse mitzuteilen.

Sie finden in diesem Buch Interviews, die ich mit für mich bewegenden naturverbundenen Menschen geführt habe. Ein zweiter Teil zeigt Naturgespäche, die ich selbst mit Bäumen, Pflanzen und dem Geist meines Gartens erfahren habe. In einem dritten Teil lesen Sie von 50 Menschen wie sie in der Natur empfinden.

Die Natur mit ihrem unermesslichen Reichtum an Formen und Farben regt mich immer wieder dazu an, künstlerisch zu arbeiten und zu reflektieren. Besonders bewegt mich seit Jahren der Umgang mit der Natur, der Raubbau an ihr und die geringe Wertschätzung und Lieblosigkeit ihr gegenüber.

In einem Gespräch mit der Künstlerin Christiane Brendel reflektierten wir über mein Projekt, das Natur-Bewusstsein in unserer Gesellschaft darzustellen. In dem Zusammenhang sprachen wir auch über den Künstler Joseph Beuys. Er erregte 1982 mit seinem Natur-Kunstprojekt: „7000 Eichen- Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ großes Aufsehen. Ihn beschäftigte, dass in den Städten viele Baumreihen gefällt wurden, um u. a. Rad- und Gehwege zu verbreitern. Er betrachtete die Natur und die Tierwelt als entrechtet. Mit seiner Aktion, 7000 Eichen im Stadtgebiet von Kassel zu pflanzen, wollte er einen Impuls setzen „das Leben der Menschheit zu regenerieren innerhalb des Körpers der menschlichen Gesellschaft, und um eine positive Zukunft in diesem Zusammenhang vorzubereiten.“

Der Mensch sollte bewusst zum Gestalter seiner zukünftigen Umwelt werden. Somit betrachete er jeden Menschen als einen Künstler. Für meine geplante Kurz-Umfrage wurde ich auch von Beuys’ Aussage inspiriert, dass die meisten Menschen, wenn man sie fragen würde, spontan ein Wort zu nennen, das ihnen zur Natur einfällt, „Baum“ oder „Wald“ sagen würden.

Das Special „Naturgespräche“ ist ein Versuch, die Natur selbst als größtes Kunstobjekt an sich zu erklären.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat dieses Projekt mit einem Künstlerstipendium aufgrund der Corona-Krise unterstützt. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle sehr bedanken.

AUS DEM INHALT

Naturgespräche über die Natur

Wie gehst du in den Wald?

Gespräch mit der Geomantin Angela Leser

Wie Pflanzen zu unseren Verbündeten werden

Im Gespräch mit Kräuterfrau Ulrike Sprick

Die Vision lebender Häuser

und die Symbiose von Menschen und Bäumen

Im Gespräch mit dem Permakultur-Designer und Visionär Konstanin Kirsch

Naturgespräche mit der Natur

Gespräch mit einer Buche im Schopketal

Gespräch mit der alten Eiche von Stapelage

Gespräch mit zwei ehrwürdigen Kastanien in Bielefeld

Gespräch mit einer alten Buche, dem Elefantenbaum

Gespräch mit dem Farn in meinem Garten

Gespräch mit den fünf Linden vor meinem Haus

Gespräch mit einem Mammutbaum im Schlossgarten in Detmold

Gespräch mit einem Gingkobaum und einer Lärche

Gespräch mit einem Mammutbaum im Palaisgarten in Detmold

Gespräch mit dem Geist meines Gartens

Umfrage:

50 natur-positive Antworten, was Menschen empfinden, wenn sie in der Natur sind

NATUR

GESPRÄCHE

ÜBER DIE NATUR

Im Dialog mit:

Angela Leser

Ulrike Sprick

Konstantin Kirsch

WIE GEHST DU IN DEN WALD?

IM GESPRÄCH MIT DER GEOMANTIN UND WALDHEILERIN ANGELA LESER

Angela Leser macht ihrem Namen alle Ehre. Es war die Ehe mit Herrn Leser, die ihr diesen Namen gab und schon damals hatte sie das Gefühl, dass dieser Name einmal sehr bedeutsam für sie sein wird. Ihre Intuition und ihre Überzeugung, dass es im Leben keine Zufälle gibt, gaben ihr Recht. Denn Angela Lesers Spezialgebiet als Geomantin ist es „Orte zu lesen“ und mit der Natur und Bäumen zu kommunizieren.

Wir Beide haben viele Waldspaziergänge unternommen und Angela hat mir besondere Bäume, Orte und verschiedenste Kraftplätze gezeigt. Es war immer ein besonderes Erlebnis, mit ihr Zeit im Wald zu verbringen. Das folgende Gespräch gibt einen guten Einblick, wie ich finde.

Was ist Geomantie?

„Wenn wir dieses Wort genauer anschauen und teilen, ist darin der Wortteil „Geo“, der für die Erde steht und die „mantie“ enthalten. Dafür nehme ich gerne die indische Übersetzung, die bedeutet: Hinter den Schleier schauen. Bei der Geomantie geht es um das Wahrnehmen der Erdkräfte und das Wissen um den richtigen Platz. Dieses Wissen hatten unsere Vorfahren und es ist verloren gegangen.

Ich wünsche mir dieses alte Wissen wieder auszugraben, zunächst für mich, um es für meine Gesundheit zu nutzen und dieses Wissen an andere Menschen weiterzugeben.“

Wie kann das funktionieren?

„Die Erde ist von einem elektromagnetischen Feld und von verschiedenen Energienetzen umspannt. Diese kann man sich so vorstellen wie die Meridiane, die in unserem menschlichen Körper Organe verbinden. Auch jeder Mensch, jedes Lebewesen hat ebenfalls wie die Erde ein elektromagnetisches Feld.

An den Kreuzungspunkten der verschiedenen Energienetze über den Globus der Erde verteilt, entstehen oft besonders kraftvolle Energien. Viele dieser Punkte wurden von unseren Vorfahren als Kraftorte oder Kultplätze genutzt.

Für mich ist es jedoch wichtig, die kleinen Kraftorte und Plätze in meinem Umfeld zu entdecken und diese zu nutzen und sie den Menschen und der Gesundheit der Menschen zugänglich zu machen.“

Wie kann man sich Deine Arbeit als Geomantin vorstellen?

Du hast gelernt, ein Gespür zu bekommen für unterschiedliche Naturräume? Du gehst mit einem Auftrag in den Wald, oder einer Frage an die Landschaft?

„Ja das stimmt. Ich betrachte den Naturraum wirklich als einen Raum. Ich gehe mit den Menschen aus dem alltäglichen Raum dort hinein – wir befinden uns zunächst einmal bis zu einem gewissen Punkt in einem Übergangsbereich, das mag eine Weggabelung sein, das mag eine Bank sein. Ab diesem Punkt wechseln wir in den Naturraum, in dem es einfach andere Gesetze gibt. Dort gehen wir zunächst einmal in die Stille. Es wird nicht gesprochen, dort werden erst einmal die Sinne eingesetzt. Damit meine ich, achtsam in den Wald zu gehen, was heute auch häufig als Waldbaden bezeichnet wird. Dieses „erst mal ankommen“ und „sich anzubinden“ mag sich auf den ersten Blick vielleicht esoterisch anhören, heisst aber ganz einfach nur, auf die einzelnen Sinne zu hören. Und ab da, auch das braucht etwas Training, schließt sich das körpereigene Immunsystem an das Immunsystem des Waldes an, und wir nehmen nach und nach, je mehr wir uns im

Naturraum befinden, die Energien der uns umgebenden Natur wahr.

Das kann jeder, auch wenn ich häufig die Frage gestellt bekomme: Wie geht das? Das ist allen Menschen einfach gegeben. Wir müssen es nur wieder lernen. Es ist in unserer DNA festgeschrieben. Wir Menschen können mit der Natur, mit dem Baum, mit dem Blatt, mit dem Vogel, sogar mit einem Stein kommunizieren.“

Es gibt bekannte Kraftorte, an denen alte Völker heilige Stätten hatten, an denen heute u.a. Kirchen oder andere Gebäude stehen. Du erspürst durch Deine Begabung persönliche Kraftplätze? Was bedeutet das?

„Dazu kann ich ein für mich sehr bedeutsames persönliches Erlebnis berichten. Es gibt eine Buche, die meinen hohen Blutdruck gesenkt hat. Das mag sich zuerst einmal verrückt anhören. Ich hatte zu der Zeit aufgrund von beruflichem Stress einen ziemlich hohen Blutdruck und war in ärztlicher Behandlung. Bevor ich in den Wald ging, habe ich meinen Blutdruck gemessen, und der war hoch. Ich ging in den Wald mit dem Wissen um die Heilkraft der Natur und achtete auf Baumwuchs und Erdbeschaffenheit. Mein Blick fiel nach einiger Zeit auf eine Buche, deren Baumwuchs deutlich nach unten gerichtete Äste hatte. Es war eine Buche bzw. ein Ort, die die Eigenschaft hatte, überschüssige Energie abzuleiten. So ein Ort ist nicht für die tägliche Meditation oder Inspiration geeignet. In meinem Fall hat mir dieser Ort mein „Zuviel an Lebensenergie“ abgezogen. Danach bin ich zum Arzt gegangen und habe den Blutdruck noch einmal nachtesten lassen und der obere Wert war von 190 auf 140 heruntergegangen. Die Ärzte wollten das nicht glauben.

Diese Tests mache ich häufig mit mir, ich schreibe sie auf und erforsche meinen Körper anhand dieser Baumgeschichten.

Es gibt also Plätze im Wald, die einem Kraft geben, bzw. auch Plätze, die Kraft nehmen.“

Können wir also Heilung im Wald erfahren? Du hast mir mal erzählt, dass Du sogenannte Werkzeugkoffer zusammenstellst für gestresste Unternehmer*innen und das Du z. B. Menschen, überstressten Kindern mit ADHS und anderen Symptomen oder auch kranken Menschen helfen kannst, indem Du sie wieder mit der Natur in Verbindung bringst?

„Ja. Genau dann suche ich diese besonderen Plätze auf, je nachdem, was die Menschen, die ich begleite, benötigen. Für Senioren sind es oft Plätze der Ruhe und Harmonie, oder auch Orte, an denen Erinnerungen hochkommen können, damit sie sich mit diesen guten Gefühlen und inneren Bildern wieder auftanken können, um gestärkt zurück in den Alltag zu gehen. Diesen Werkzeugkoffer schnüre ich in der Form, dass ich den Menschen die einzelnen Baumenergien erkläre, denn die Buche hat eine andere Kraft als die Eiche. Mit Senioren gehe ich häufig an Eichen. Die große Kraft der Eichen kann das Herz stärken und das ganze Immunsystem wieder bereinigen, so dass sie wirklich an solchen Plätzen die Stärke des Baumes mitnehmen können. Eichen sind tatsächlich körperlich kräftigend und ebenso mental. Im feinstofflichen Bereich passiert da sehr viel mehr als wir messen können. Die Wissenschaft ist noch nicht so weit, dass sie die Energiefelder der Bäume messen könnte. Ich denke, in den nächsten Jahren wird das weiter erforscht werden und das ist die große Herausforderung unserer Zeit, dass die Wissenschaft und die Spiritualität und das alte Wissen zusammenwächst, um dann einen anderen alternativen Heilweg zu gehen. Es ist noch ein Stück Weg, bis die Menschen ohne Vorurteile und Zweifel die Kraft der Wälder und Bäume für ihre Bewusstseinsstärkung und die körperliche Vitalität nutzen. Aber den Weg beginne ich zu gehen und zu erklären. Den kleinen Werkzeugkoffer gebe ich den Menschen in Seminaren oder dem Buch, an dem ich derzeit arbeite mit, so dass sie bald sogar mit einem bebilderten handlichen Buch in den Wald gehen können, um ihre eigenen Kraftplätze zu finden.“

Meinst Du, dass jeder von uns lernen kann, mit einem Baum zu sprechen oder zu kommunizieren oder etwas von ihm zu erfahren?

„Das kann jeder, auf jeden Fall. Davon bin ich überzeugt. Wir haben es einfach nur vergessen, wie es geht. Das ist unsere Industrialisierung, das ist unser Stress, das ist unser Arbeitsleben, die uns immer weniger in die Natur hinausgehen lassen. Je öfter wir uns im Naturraum bewegen, desto besser können wir auf unsere Körperreaktionen achten und unseren inneren Gesprächen lauschen. Der Naturraum gibt uns zum einem die Stille, wieder auf unseren Bauch, auf unser Innerstes zu hören, und zum anderen werden wir nicht abgelenkt. Uns kommen Gedanken, uns kommen Inspirationen; und es gibt besondere Plätze, auch das bringe ich den Menschen bei, diese zu finden; an denen besondere Inspiration und innere Gespräche stattfinden. Sie mögen nicht vom Baum kommen, der Baum gibt uns jedoch die Inspiration. Besonders die alten Bäume haben ein sehr großes Feld um sich herum. Der Mensch hat immerhin ein Feld von acht Metern (im Normalfall rund 1,50 m) um sich herum in entspannter Lage, die Bäume haben zum Teil ein elektromagnetisches Feld von 50 bis hundert Metern um sich herum. Wir treten dann mit unserem Elektromagnetfeld in das größere Feld des Baumes ein und vermischen uns. Und da kommen Inspirationen und Gedanken, die du niemals in der Straßenbahn oder beim Kochen oder dem Gespräch mit einer Freundin gehabt hättest. Das ist diesem feinstofflichen Energiefeld zuzuschreiben. Das zu nutzen, das lehre ich.“

Dann kann die Natur für uns auch ein Schutzraum sein?

„Auf jeden Fall, denn wir sind nun mal durch Handy-Sendemasten, durch Elektrosmog, durch Abgase usw. sehr belastet. Das geht manchmal bis zur Schmerzgrenze. Der große Naturraum Wald, aber auch Wiese und Feld, das will ich gar nicht als weniger wertvoll betrachten, geben uns in verschiedener Form einen Schutzraum. Das Blätterdach des Waldes filtert einen Großteil der Schadstoffe aus der Luft.

Wir können dort Gedankenhygiene betreiben, weil wir dort zur Ruhe kommen und weil die Mikrowellenstrahlung uns dort nicht so erreicht wie im Alltag.

Auf meinen Waldgängen bringe ich den Menschen bei, auf besondere Plätze zu achten, die es ihnen noch leichter machen, in ihre Kraft zu kommen.