Nennen - Peter R. Pollmann - E-Book

Nennen E-Book

Peter R. Pollmann

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Beschreibung

Von Menschen, die dem Tod begegnen und nach Geschichten, Wörtern suchen, ihn für sich einzunehmen. Umzustimmen. - 55 Abbildungen in Farbe, Fotobrillant-Papier, 200g - Auszug: Und wusste, Nennen, wer du bist. Im ersten Augenblick. Wie er. Und was ich von dir hören wollte, war mir klar: Besing! Wie nur Geschichten von uns wissen lassen. Und Körper brauchen, Unvernunft, und sich betatschen sollen so. Dass nichts entbehrlich sei. Dass wir vergehen. Verbrechen tun, die nötig sind. Nach Haus zu finden. Sakrileg! Und jedes Wort. Und jeder Kuss. Und jeder Fick. Nichts andres sind. Reiß mir das Herz raus, Nennen, skrupellos. So nämlich nahm ich deins!

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Seitenzahl: 50

Veröffentlichungsjahr: 2025

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für ulli

PETER R. POLLMANN

Dichter.

Lebt in Köln.

muget ir nu wunder hoeren sagen

wehen

wittern

pellen

seilen

schmecken

streifen

schimmern

fläche

espinho

schirmen

meutern

bremsen

le

ciel

bleu

brennen

non

voglio

morir

fauchen

las

siete

ciudades

wässern

flirten

mögen

drücken

velut

luna

klimmen

maria

matthias

brüllen

freien

wandeln

läuten

bügeln

mustern

wiegen

dynamit

schonkost

schliddern

μήδεια

τηλέμαχος

unþī

vorspiel

sunufatarungo

jauchzen

frohlocken

flunkern

fluchen

irren

gizemli

mæren

hôchgezîten

wehen

Wie soll ich dich nur heißen. Nach meinem Vater selig, Christoff. Oder Christa, nach meiner Mutter selig und deren Oma. Wie du den Mund verziehst. Ich will dich nicht beladen mit Geschichte. Da wird zu viel erzählt und rumgeflunkert. Meinst du nicht auch. Und nickst. Wie also wäre es mit Juri, Junis, Jona, Leo oder Finn. Du weinst. Was kann ich schon von deiner Zukunft wissen. Ich bin noch nicht ganz wach. Und sehe doch, dass du für eine Weile, vielleicht sogar für immer, bleiben willst. Was also soll ich sagen. Und hast dich schließlich zu mir auf mein Bett gesetzt. Du zitterst ja. Warum. Wie fanden dich die anderen. Du grinst. Ach was. Ich will dich Nennen nennen, Nennen. Das ist ein Anfang. Fortschritt. Einfall. Wenn du so willst. Gewissensbisse. Nennen, du mich auch.

wittern

Du klebst an mir wie eine Klette, Nennen. Sie heißt Patricia, ach was, warum nicht Patrik, er. Sie schläft, obwohl schon Mittag ist, den Mund geöffnet, liegt sie da. Und hatte sich die Augen ausgeweint und zweimal übergeben müssen. Die Nacht war alles andere als schön. Und waren Fotos hin und her geschickt. War kurz gesprochen worden. Hör auf zu grinsen, Nennen. Und tranken Wein. Und die Musik gefiel ihr. Ließ sie vor ihm tanzen. Dass er das Piercing sehen musste über ihrem Nabel. Und auch die schwarzen Träger dieses Leibchens. Beide Nippel. So weit so gut. Bis Schluckauf kam. Und nach ihm griff. Nicht wieder von ihr lassen wollte. Und half kein Muskateller. Half nicht in kleinen Schlucken. Und half auch nicht in großen. Wie Luftanhalten hilft. Nicht half. Was hast du gestern früh gefrühstückt, Schluckauf. Hilft. Doch tat die Ohren zu und blieb bei ihrem Tun, die Katastrophe. Wie gerne Lachen sich an Weinen schmiegt, Patricia, stand Patrik ins Gesicht geschrieben. Dem Mann, als Frau zu Frauen hingezogen. Und Artgenossen unverdrossen sucht. Seinesgleichen. Nennen, so wissen wir davon. Ach was. Wie du an mich geraten bist, nicht ich an dich. Wie wir uns kennen lernen werden. Die Tragik und das Glück, zu sein.

pellen

Steig ein. Das dürfen wir uns nicht entgehen lassen, Nennen. Siehst du den reifen Herrn mit grauem Bart dahinten, den zwischen den drei reifen Frauen. Und siehst du auch den jungen Kerl mit dichtem Vollbart, nur ein paar Plätze weiter vorne, Nennen. Ach was. Das spielt doch keine Rolle jetzt, wer fragt nach ihren Namen. Pass gut auf. Der steife Herr kramt schon in seiner Tasche. Das ist ein Buch, du bist nicht blind geboren, Nennen. Der breite Herr schreibt nämlich Bücher, schmale Bändchen, die er im Selbstverlag verlegt. Und falls du ihm begegnet wärest, zum Beispiel in der U-Bahn, so wie im Augenblick der dünne Kerl, der mit dem schwarzen Vollbart, der mit den dichten langen Haaren, ein Buch von ihm bekommt, so hätte er selbst dir, der weder Flaum noch Löwenmähne hat, geschenkt, was er zu hoffen hofft. Erträumt, ach was, nein, Nennen, Mitleid ist hier fehl am Platz. Du sitzt bei mir. An meiner Seite. Verzieh nicht wieder deinen Mund. Und nimmt sich vor, der mit Fünf-Tage-Bart, bei den drei greisen Musen, der, das war das letzte Mal diesmal, bestimmt. Und wird den heißen Wunsch doch nie zum Abschluss bringen. Umgekehrt.

seilen

Wo denkst du hin. Von Katzenfutter, Nennen, von Wasser, Luft und reichlich guter Laune. Sie hatte ihre Wohnung seit Wochen, seit Monaten vielleicht, nicht mehr verlassen. Auch online. Nö;. Leerstand. Nicht zu greifen. Das Nö mit einem Semikolon. Was streckst du mir die Zunge raus. Sie wollte nicht gefunden werden. War auf der Hut. Und masturbiert manchmal. Wenn ihr die Wörter allzu nahe kommen sollten. War so real. So schön. So zügellos. Doch das ist nichts für grüne Ohren, Nennen, dein freches Grinsen hinkt und stinkt. Ach was. Sie wurde kleiner, immer kleiner, viel kleiner als dein kleiner Finger. So winzig, Nennen, dass Nö; mit Sack und Pack und List durchs Schlüsselloch entkommen konnte, wie Ungeziefer reinspaziert und jeden, tatsächlich jeden auch noch so schmalen Spalt zu nutzen weiß. Moral. Ach was. Hör auf, mich anzuschielen, Nennen. Sonst werd ich in die Hände klatschen. Du traust dich was. Das macht den delikaten Silberblick zu deinem Markenzeichen. Steht.

schmecken

Das ist zu kurz gesprungen, Nennen. Viel zu kurz. Und wird sich so nicht lösen lassen. Worauf er wartete. Sein Schwanz. Der große Unbekannte, Nennen. Ein Herz voll Heldentaten, das ihn auf Schritt und Tritt begleiten würde. Nun sei nicht eingeschnappt. Er gab sich auch mit dem zufrieden, der ihm verschaffen konnte, was seine Träume Feuer fangen ließ. Und hielt den Mund. Wenn nötig. Übersah. Wie du mich anschaust, Nennen. Und das wurde zum Problem. Trug keiner Schuld natürlich, am allerwenigsten. Sein Schwanz. Genug geschuftet. Einverstanden. Zum Wasserlassen reichts. Und war nicht einmal vierzig. Und ist heut zwanzig Jahre her. Und Grund genug für diese stille Feier. Ein wahres Fest, das ihm im Kreise seiner Hoffnungsträger kommt. Wieso. Wir wollen ihn nicht weiter stören, Nennen. Die Luft wird dünner. Wird sehr viel härter. Wenn Regeln blasser werden. Und wer die Namen weiß für solche Sachen. Ach was. Der schweigt. Pikiert und süffisant. Hält seine Tür geschlossen. Da sitzt etwas in deinem linken Augenwinkel, Nennen, das mich verwirrt. Wobei. Beschmutzt.

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