Neuere Entwicklungen in der Behandlung Opiatabhängiger - Michaela Wurster - E-Book

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Michaela Wurster

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,4, Hochschule Hannover (Sozialpädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Zur Geschichte und Entdeckung des Morphins und den daraus entstandenen Opiaten Als es dem deutschen Chemiker und Apotheker Friedrich Wilhelm Sertürner im Jahre 1804 gelang, das Morphium, als Schlafmacher, aus dem bereits weit verbreiteten Opium zu isolieren, begann ein "neues Zeitalter des Morphinismus". Bereits 1828 wurde es von dem Pharmakonzern Merck, unter dem Namen " Merck`s Morphine", produziert und vermarktet. Im 19. Jahrhundert war Opium in nahezu jedem westlichen Haushalt zu finden. Ob nun als Schlummertrunk für Kleinkinder ("soothing Syrup") oder als Rauschdroge für jene,, die sich Alkohol nicht leisten konnten. Ob bei einfachen Arbeitern oder in Intellektuellenkreisen, Opium war zu dieser Zeit "allgegenwärtig". Es war angezeigt für jegliche Art von Schmerzen, Durchfall, Asthma u.v.m. Zitat: "Es wäre vermutlich einfacher, die Krankheiten aufzuzählen, bei denen Opium nie eingesetzt wurde, als diejenigen bei denen es verwendet wurde"(Kreutel 1988) Mit der Zeit bemerkten allerdings immer mehr Menschen auch die negativen Auswirkungen des Opiumkonsums, da sich mehr und mehr Abhängigkeiten ausbildeten. Von der Isolierung des Morphins erhoffte man sich, nun endlich einen Weg gefunden zu haben, die gewünschten Wirkungen des Opiums, wie die analgetische, die schlaffördernde und die antitussive, zu erhalten, ohne dabei die negative Auswirkung der Abhängigkeit zu erzeugen. Nachdem diese Hoffnung fehlschlug, spekulierte man, das Problem durch die Entwicklung der Injektionsspritze Mitte der 50 er Jahre lösen zu können. Diese Erwartung ging auf die Annahme zurück, dass sich eine Abhängigkeit nur bei oraler Einnahme einstellte (Opiumhunger). Doch auch diese Hoffnung schlug fehl, und ein Injizieren des Morphiums beschleunigte die Ausbildung einer Toleranzentwicklung hingegen noch. Im deutsch - französischen Krieg 1870/71 wurde Morphium zum ersten mal im großen Maßstab eingesetzt. Durch die vielen morphinabhängigen Veteranen wurde dessen Gefahr nun zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit deutlich. Auch die Soldaten des amerikanischen Bürgerkriegs, sowie die des preußisch- österreichischen, erhielten teilweise schon Morphium, so dass die Entzugssymptome im Volksmund schon als "Soldatenkrankheit" bezeichnet wurden. Im Jahre 1879 wurde die suchtbildende Eigenschaft des Morphins dann von Louis Lewin wissenschaftlich nachgewiesen. [...]

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- Opium Seite 4

- Morphium Seite 6

- Heroin Seite 7

- Codein Seite 7

- Dihydrocodein Seite 8

- Die Methadone L-Polamidon und d,l Methadon Seite 9

- Buprenorphin Seite 10

- 1,4 Benzodiazepine Seite 11

- Barbiturate Seite 12

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- Die ersten akzeptierendenAnsätze Seite 12

- Die Rahmenbedingungen Seite 14

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- Die Methadonsubstitution Seite 17

- Beigebrauch Seite 19

- zwei „Erfahrungsberichte“ von Betroffenen Seite 21

- Die Substitution mit Subutex: Seite 23'LH+HURLQVWXGLH 3HUV|QOLFKH6WHOOXQJQDKPH-www.bfarm.de /LWHUDWX

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Zur Geschichte und Entdeckung des Morphins und den daraus entstandenen Opiaten

Als es demdeutschen Chemiker und Apotheker Friedrich Wilhelm Sertürner im Jahre 1804 gelang, das Morphium, als Schlafmacher, aus dem bereits weit verbreiteten Opium zu isolieren, begann ein „neues Zeitalter des Morphinismus“. Bereits 1828 wurde es von dem Pharmakonzern Merck, unter dem Namen „ Merck`s Morphine“, produziert und vermarktet.

Im 19. Jahrhundert war Opium in nahezu jedem westlichen Haushalt zu finden. Ob nun als Schlummertrunk für Kleinkinder („soothing Syrup“) oder als Rauschdroge für jene,, die sich Alkohol nicht leisten konnten. Ob bei einfachen Arbeitern oder in Intellektuellenkreisen, Opium war zu dieser Zeit „allgegenwärtig“.

Es war angezeigt für jegliche Art von Schmerzen, Durchfall, Asthma u.v.m. Zitat: „Es wäre vermutlich einfacher, die Krankheiten aufzuzählen, bei denen Opium nie eingesetzt wurde, als diejenigen bei denen es verwendet wurde“(Kreutel 1988) Mit der Zeit bemerkten allerdings immer mehr Menschen auch die negativen Auswirkungen des Opiumkonsums, da sich mehr und mehr Abhängigkeiten ausbildeten. Von der Isolierung des Morphins erhoffte man sich, nun endlich einen Weg gefunden zu haben, die gewünschten Wirkungen des Opiums, wie die analgetische, die schlaffördernde und die antitussive, zu erhalten, ohne dabei die negative Auswirkung der Abhängigkeit zu erzeugen.

Nachdem diese Hoffnung fehlschlug, spekulierte man, das Problem durch die Entwicklung der Injektionsspritze Mitte der 50 er Jahre lösen zu können. Diese Erwartung ging auf die Annahme zurück, dass sich eine Abhängigkeit nur bei oraler Einnahme einstellte (Opiumhunger).

Doch auch diese Hoffnung schlug fehl, und ein Injizieren des Morphiums beschleunigte die Ausbildung einer Toleranzentwicklung hingegen noch.

Im deutsch - französischen Krieg 1870/71 wurde Morphium zum ersten mal im großen Maßstab eingesetzt. Durch die vielen morphinabhängigen Veteranen wurde dessen Gefahr nun zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit deutlich. Auch die Soldaten des amerikanischen Bürgerkriegs, sowie die des preußischösterreichischen, erhielten teilweise schon Morphium, so dass die Entzugssymptome im Volksmund schon als „Soldatenkrankheit“ bezeichnet wurden. Im Jahre 1879 wurde die suchtbildende Eigenschaft des Morphins dann von Louis Lewin wissenschaftlich nachgewiesen.

Wieder einmal auf der Suche nach einem stark analgetisch wirksamen Medikament ohne(!) suchterzeugende Eigenschaft stieß der Chemiker C.R.A. Wright dann, bei einer Molekularanalyse des Morphins, auf das Diamorphin ( 3,6-Diacetylmorphin), besser bekannt unter dem Handelsnamen „ Heroin“.

Den Pharmakologen Dr. Hoffmann und Dr. Heiner Dreser, angestellt bei der damaligen Farbenfabrik „ Friedrich Bayer & Co.“, gelang es als erste, das Heroin fabrikmäßig herzustellen, und so ließ sich der Konzern den Namen der Substanz 1898 schützen. Anfang des 20. Jahrhunderts startete Bayer einen riesigen Werbefeldzug. In zwölf Sprachen wurde auf dem ganzen Globus für das neue „ Wundermittel“ geworben und Gratisproben verteilt. Die daraufhin folgende Nachfrage übertraf alle Erwartungen bei weitem, und den Bestellungen konnte kaum nachgekommen werden.