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E-Commerce starten, aber richtig: Risiko minimieren, Wachstum maximieren - Expertenwissen für erfolgreiche Gründer! Du willst im Onlinehandel durchstarten, hast vielleicht schon eine Idee, aber noch viele Fragezeichen im Kopf? Dann ist dieses Buch die Toolbox für deinen erfolgreichen Start! E-Commerce-Profi Mike Wlach (Unternehmer & Multimillionen-Exit) und Versicherungsexperte Robin Schütt (erfolgreicher Makler & Autor)) vereinen ihr Wissen und führen dich praxisnah durch alle Phasen der Gründung. Von der ersten Idee über Strategie, Werkzeuge und Kennzahlen bis zur Absicherung gegen existenzielle Risiken bietet dir dieses Buch ein umfassendes Gesamtpaket für den nachhaltigen Erfolg. Denn erfolgreicher Business-Aufbau & Absicherung gehören untrennbar zusammen. In diesem Buch erfährst du: Warum ohne Absicherung kein Business überlebt; Wie du von der ersten Idee zum funktionierenden Online-Business kommst; Welche Strategien, Kennzahlen und Tools du wirklich brauchst; Wie du dich rechtlich, finanziell und existenziell absicherst, ohne überversichert zu sein; Was Gründerfehler kosten können und wie du sie clever vermeidest. Ein praxisnaher Ratgeber von zwei Experten, der zeigt, wie man ein E-Commerce-Unternehmen aufbaut, das von Anfang an wächst und dabei rechtlich & finanziell solide abgesichert ist.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 208
Veröffentlichungsjahr: 2025
Herzlich willkommen und vielen Dank, dass du dir unser Buch zugelegt hast. Doch wer sind wir eigentlich? Wir möchten uns hier kurz vorstellen:
Ich bin Mike Wlach, der als E-Commerce Profi bereits über 20 Jahre Erfahrung als Unternehmensgründer vorweisen kann und mittlerweile viele Milestones im Leben eines Unternehmers erreicht hat. Mit einem Multimillionen E-Commerce Exit im Rücken, kümmere ich mich heute als Family Office CEO um mein eigenes Portfolio aus nationalen und internationalen Firmenbeteiligungen, bei denen ich auch als Aufsichtsrat, Beirat oder Verwaltungsrat eine wichtige Position im weiteren Wachstum meiner Beteiligungen einnehme. Mit meiner Erfahrung aus über zwei Jahrzehnten als CEO versuche ich hier, bei der weiteren Strategie zu helfen und die richtigen Impulse an das Management zu liefern. Nebenher unterstütze und coache ich junge Unternehmer dabei, die richtigen Schritte zu machen, damit sie im eigenen Business langfristig erfolgreich sind.
Mein Name ist Robin Schütt: Ich bin als junger Mehrfachgründer und Versicherungsmakler der Experte, wenn es um die Themen Versicherungen und Finanzierungen geht. Auch bei schwierigen Fällen gilt mein Motto: Geht nicht, gibt’s nicht. So habe ich auch schon aussichtslose Fälle erfolgreich versichern können oder Versicherungsabschlüsse generiert, bei denen sich die Konkurrenz die Zähne ausgebissen hat. Auch als Buchautor habe ich schon Erfahrungen gesammelt, da sich mein erstes Buch „Einfach Fairsichert“ sehr gut verkauft hat. Dieses Buch stellt daher bereits meinen zweiten Ausflug als Autor dar, und ich hoffe, dass ich dir das Thema Versicherungen im E-Commerce in diesem Werk mit meinen Kapiteln näher bringen kann, ohne das es dir dabei langweilig wird.
Doch wie kam es eigentlich zu der Idee, dass ein E-Commerce Experte und ein Versicherungsprofi ein gemeinsames Buch zusammen verfassen? Ganz einfach: Nach vielen gemeinsamen Gesprächen über das Zusammenspiel zwischen Unternehmertum im E-Commerce und den passenden Versicherungen dazu, ist uns aufgefallen, dass es kein Buch auf dem deutschen Markt zu geben scheint, welches die beiden Themen aus Gründersicht mit verständlichen Worten miteinander vereint und gleichzeitig dabei hilft, Anfängerfehler zu vermeiden. Denn genau am Anfang ist es so wichtig, sich mit beiden Punkten zu beschäftigen und auch ein Gespür dafür zu bekommen, was es bedeutet, hier die falschen Entscheidungen zu treffen, auch wenn gewisse Berührungspunkte erst später im Geschäftsprozess eintreten. Denn frühe Fehler können im E-Commerce später sehr teuer werden oder auch im schlimmsten Fall den Ruin bedeuten. Unsere Motivation und Vision war also klar: Mit diesem Werk das Beste aus den beiden Welten verständlich und in einfachen Worten zusammenzufassen und damit jedem Interessenten einen Mehrwert zu geben, der sich näher mit dem Thema E-Commerce beschäftigen möchte und vielleicht vor einer Firmengründung steht.
Kapitel 1. Die einzelnen Stufen: Von der Idee zum fertigen Unternehmen
Kapitel 2. KPIs und Kundenbindung im Einklang für deinen langfristigen Erfolg
Kapitel 3. Starke Prozesse und Automatisierung für Einsteiger im E-Commerce
Kapitel 4. Strategien für eine starke Unternehmenskultur - Personal und Chef im Einklang
Kapitel 5. Der Masterplan für die Zukunft? - Warum er so wichtig ist
Kapitel 6. Die größten Gefahren für dich und deinen Onlinehandel, die du kennen solltest
Kapitel 7. Die perfekte Absicherung für E-Commerce-Startups
Kapitel 8. Cyber-Risiken meistern: Absicherung in der digitalen Welt
Kapitel 9. Transport und Warenversicherung – sicher durch die Lieferkette
Kapitel 10. Rechtliche Absicherung – Schutz vor Ansprüchen und Streitigkeiten
Kapitel 11. Betriebliche Krankenversicherung (BKV) – Ein unschlagbares Benefit
Kapitel 12. Finanzielle Absicherung und Liquiditätssicherung für dein Unternehmen
Zunächst einmal möchte ich dir gratulieren. Warum? Es ist schon mal der richtige Schritt, sich mit dem Thema E-Commerce intensiver zu beschäftigen, um Wissen aufzubauen und in eine selbstbestimmte Zukunft zu investieren und ich hoffe, dass dir meine Einsteigerinputs dabei helfen werden, deine finale Entscheidung zu festigen. Das Buch soll dich als Anfänger dabei unterstützen, in den Grundfragen nicht allein zu sein und für dich die Weichen in eine erfolgversprechende Zukunft zu stellen, egal ob du schon erste Erfahrungen mit einem eigenen Onlineshop gesammelt hast oder jetzt erst mit dem Gedanken spielst, richtig loszulegen. Ich helfe dir mit meinen Worten dabei, das E-Commerce Universum etwas besser zu verstehen und hoffe, dir dabei einen kleinen Motivationsschub mit auf den Weg zu geben.
Dazu sollten wir uns im ersten Schritt einmal die Gegenwart der Shoppingwelt in Deutschland anschauen. Wo wird heute eingekauft und was wird die Zukunft bringen? Wenn ich durch die Städte laufe, sehe ich immer mehr Leerstand in den Gebäuden und Schaufenstern, die einst die ganzen Innenstädte prägten und dabei voll waren mit vielen unterschiedlichen Geschäften. Auf der einen Seite macht mich das traurig, da ich es geliebt habe, in meiner wenigen Freizeit durch die Gassen zu stöbern und mich durch die kleinen spezialisierten und oft noch familiengeführten Geschäfte inspirieren zu lassen. Auf der anderen Seite ist das ein klares Zeichen und Signal des Wandels. Die kleinen Fachgeschäfte sterben aus, da sie mit den großen Brands und Marken und dem Preisdruck nicht mehr mithalten können. Die großen Dinosaurier übernehmen das Ruder und versuchen sich durch eine Markenkonzentration in den überall entstehenden XXL-Einkaufszentren gegen den Wandel zu stemmen und die noch kauffreudigen Kunden hier durch ein All-in-One Einkaufserlebnis mit Restaurants und Kinos bei Laune zu halten. Doch auch damit lässt sich die digitale Welt nicht aufhalten, denn die digitale Welt des Einkaufens wird die Zukunft sein. Sicher wird es den Einzelhandel in den konzentrierten Shoppingmalls oder vereinzelt in den Stadtzentren immer noch geben, doch dieser Bereich wird sich in den nächsten 10 Jahren grundlegend verändern und zwar wegweisend. Denn nicht alle bekannten Brands werden das Überstehen. Wer digital nicht mitzieht und neben dem Preis etwas Einzigartiges bietet, wird auf der Strecke bleiben, denn der Kampf um Rabatte, Schnäppchen und Prozente ist hart. Während der stationäre Handel hier nur noch wenig Möglichkeiten hat, bei den Preisen zu punkten, da er teure Ladenmieten und Personal vor Ort zu bezahlen hat, kann er hier teilweise noch den Vorteil der besseren Fachberatung vorweisen und dass das Produkt physisch vor Ort vom Kunden begutachtet werden kann. Doch oft zählt für den Käufer am Ende nur noch der Preis, und die Beratung verliert mittlerweile leider auch in der Masse deutlich an Bedeutung, da die Kunden sich über das Smartphone im Netz mittlerweile selbst bestens informieren können. Und genau dieser Wandel bietet hierbei unzählige Chancen, sich im E-Commerce jetzt noch seinen Platz zu sichern und sich zu etablieren.
Doch was ist E-Commerce eigentlich? Darunter versteht man einfach gesagt das Kaufen und Verkaufen von Waren und auch Dienstleistungen, welche im Gegensatz zum stationären Handel nur Online angeboten werden. Also ist E-Commerce ein reines Onlinegeschäft.
Was ist hier die richtige Strategie? Gibt es eine Erfolgsgarantie? Wie soll das Geschäftsmodell am besten aussehen und welche Zielgruppe will ich eigentlich erreichen? Was muss ich an Kosten einplanen? Dafür müssen wir uns einige wichtige Grundfragen stellen und beantworten, die dich deiner Entscheidung näherbringen werden:
Welche Produkte möchtest du verkaufen und an wen?
Mit Abstand sicher die wichtigste Frage. Denn mit dem richtigen Produkt oder Sortiment fällt und steht deine Erfolgschance, sowie deine Planung für Einkauf, Umsatz und Gewinn. Je nach Produkt erreichst du eine breitere Zielgruppe und erwirtschaftest so allein durch den vorhandenen Käufermarkt einen höheren Umsatz und/ oder einen besseren Gewinn, was sich auf deine finanziellen Möglichkeiten für die weitere Skalierung in Form von Cashflow massiv auswirkt. Deine Produktwahl hat nebenbei auch enorme Auswirkungen auf deine Retouren- und Reklamationsquote. Beispiele aus der Praxis: Kleidung ist in den meisten Fällen zwar ein Massenprodukt, bietet im Gegenzug aber oft eine attraktiv hohe Marge, da sie im Einkauf meist günstig zu haben ist. Dafür ist aber auch ein Preis zu bezahlen, nämlich eine sehr überdurchschnittlich hohe Retourenquote mit teilweise weit über 50%, die du berücksichtigen musst, denn der Kunde kann die Sachen bei dir im Onlineshop ja nicht anprobieren, daher sind falsche Größen und Nichtgefallen oft der Grund, warum Kleidung zurückgesendet wird. Die retournierte Ware kannst du oft nicht mehr als neu verkaufen, da sie möglicherweise getragen wurde. Daher musst du sie dann reduziert verkaufen oder gar entsorgen, je nach Zustand der Retoure. Bei den elektronischen Artikeln als Beispiel, sollte man etwas unterscheiden: Die oft teuer eingekauften Markenprodukte ermöglichen dir zwar schnell hohe Umsätze und mehr potenzielle Markenkäufer mit entsprechendem Geldbeutel, die bereit sind, Geld auszugeben, dafür wirst du aber meist einen bescheidenen Gewinn aufgrund der niedrigen Margenspanne einfahren. Wenn du hier dann auf Noname oder Drittanbieter Produkte setzt, die im Einkauf günstiger sind und somit auch Kunden mit einem kleinen Geldbeutel ansprechen, hast du zwar deine Gewinnspanne bei tieferem Umsatz verbessert, aber die in der Regel schon höhere Reklamationsquote im Elektronikbereich kann dadurch signifikant weiter steigen, was deine Umsätze und Gewinne schon wieder schrumpfen lassen kann.
Das waren nur ein paar einfache Beispiele aus der Praxis, welche massiven Auswirkungen die Produktwahl auf dein Unternehmen haben kann. Du solltest hier also im ersten Schritt entscheiden, ob du dich eher über Umsatz oder Marge definieren willst. Ich empfehle hier für ein Einsteigersetup immer, sich für die Marge zu entscheiden, da dies wiederum mehr Cash für dein Unternehmen bedeutet und du dadurch schneller und gesünder profitabel wachsen kannst.
Wichtig wird auch sein, sich entweder auf Endkunden (B2C) oder Firmenkunden (B2B) zu konzentrieren. Wenn du an Endkunden verkaufen willst, erzielst du einen höheren Verkaufspreis, brauchst aber mehr Masse, um gute Umsätze zu erzielen, während du im Firmenkundengeschäft große Mengen auf einmal verkaufen kannst, dafür zu einem tieferen Verkaufspreis. Das hat auch Auswirkungen auf die nachgelagerten Kosten, wie zum Beispiel Porto und Versand. Denn bei einer Großbestellung packst du alles in eine Sendung und bezahlst nur einmal Porto. Beim Massengeschäft hast du viele Sendungen und daher auch immer wieder Porto und Verpackung.
Soll ich mich auf wenig Produkte oder Gruppen konzentrieren oder einfach alles verkaufen, was es zu verkaufen gibt?
Das ist eine Frage der geplanten Strategie, wie du als Onlineshop wahrgenommen werden willst und welche Käufergruppe du tatsächlich ansprechen möchtest. Sollst du in den Köpfen der Menschen ein Gemischtwarenladen sein oder der Profi, bei dem die Leute genau wissen, was sie kaufen können? Der Gemischtwarenladen hat in der Regel günstige Preise und eine bescheidene Qualität bei den Produkten, dafür findet man ähnlich wie auf einem Bazar fast alles. Der Profi ist spezialisiert und teurer und bietet meist eine höhere Qualität, ist aber dann in der Käuferbreite durch das reduzierte Sortiment oft eingeschränkt. Beide Strategien sind möglich. Wenn du dir hier unsicher bist, was für dich passen könnte, stelle dir doch eine einfache Frage: Wenn du essen gehen willst und du hättest die Wahl zwischen zwei Restaurants, welche Speisekarte vor der Türe würde dich mehr ansprechen:
Die Speisekarte eines Restaurants ohne Spezialisierung mit 150 Gerichten aus allen Nationen mit günstigen Preisen.
Die reduzierte Karte des Spezialisten mit einer Karte von nur 30 Gerichten, die Preise sind hier etwas teurer.
In welches der beiden Restaurants würdest du gehen? Wenn du die Frage beantwortet hast, kannst du das auch auf deinen Onlineshop und deine Strategie spiegeln. Mein Tipp daher:
Suche dir als Einsteiger entweder einen Nischenmarkt, der noch nicht so stark umkämpft ist, und zwar mit Produkten, die im Einkauf preiswert sind, sich einfach und günstig versenden lassen und dennoch eine solide Qualität bieten. Dadurch erhöhst du die Reichweite deiner potenziellen Kunden, da heute der Kaufpreis bei vielen Interessenten in diesem Segment das einzige Kaufargument darstellt und kannst so auch einen guten Gewinn einplanen.
Um das wieder am Beispiel der Restaurantwahl festzumachen: Es macht keinen Sinn, in einer Gastronomieecke, in der es schon 30 x einen Italiener gibt, den Italiener mit der Nummer 31 zu eröffnen. Du solltest dich hier abheben vom Rest, mit einem anderen Erlebnisauftritt und einer anderen Einrichtung und Speisekarte, um überhaupt wahrgenommen zu werden.
Oder du setzt auf Qualität und Erlebnis, nimmst dir eine Nische vor, in der du mit deinem Produkt der beste wirst oder ein Alleinstellungsmerkmal hast. Dann wirst du einen anderen Preis verlangen können und kompensierst damit die nicht mehr ganz so breite Käuferschicht, da nicht jeder diesen Preis bezahlt. Der Gewinn ist hier ebenfalls gut umsetzbar.
Auch hier die Eselsbrücke zum Restaurant, um das besser zu verstehen: Hier kannst du in der Gastroecke, in der es schon 4 Italiener gibt, ohne Probleme der fünfte sein. Du musst einfach was Speisen, Servicequalität und Erlebnis betrifft, besser sein als deine Konkurrenten. Dann werden die Gäste trotzdem zu dir kommen und auch den höheren Preis bezahlen.
In beiden Fällen kannst du also ans Ziel kommen. Es ergibt sich in beiden Szenarien ein starkes Potenzial, dein Business nachhaltig zu skalieren und dich gleichzeitig mit weniger Mitbewerbern messen zu müssen. Denn als Generalist, der alles verkauft und gleichzeitig einer von vielen ist, ist die Überlebenschance mit Produkten, die es überall gibt, oft sehr gering. Denn warum sollten die Kunden bei dir bleiben, wenn man die Produkte überall und teilweise auch billiger bekommt?
Haben diese Produkte tatsächlich eine Nachfrage bzw. gibt es dafür auch einen passenden Markt?
Es gibt hier eine goldene Erfolgsregel: Verkaufe nie Produkte, die keine Nachfrage haben, auch wenn du das ideologisch für dich etwas anders siehst. Das funktioniert leider nur in seltenen Ausnahmefällen und dann auch nur mit sehr viel Geldeinsatz und Marketingbudget. Denn dazu muss eine künstliche Nachfrage geschaffen werden, die noch nicht existent ist. Das funktioniert in der heutigen Zeit nur noch mit massivem Kapitaleinsatz und Marketing an allen Fronten. Das ist ein Profigame für die großen Player mit viel Cash. Für ein Einsteigersetup macht das keinen Sinn, es sei denn du hast Millionen zur Verfügung. Investiere die Zeit lieber in eine ordentliche Marktanalyse und prüfe, ob es für dein Produkt tatsächlich einen potenten Käufermarkt gibt. Es gibt bekannte Suchmaschinen und Social Media Plattformen, die dir die aktuellen Trends verraten, nach denen gesucht wird und um die es aktuell einen Hype gibt. Ebenso solltest du die Konkurrenz analysieren, ob es hier nicht schon einen Platzhirsch gibt, der den Markt mit deinem Wunschprodukt schon bedient und dominiert. Das kann sowohl positiv als auch negativ sein. Willst du den Platzhirsch besiegen, geht das nur über Qualität oder ein noch besseres Produkt, was um Längen besser ist. Preislich wird der Platzhirsch immer die Nase vorn haben, da er den längeren Atem hat, auf Gewinne zu verzichten, denn er wird dich über den Preis immer schlagen können. Ich rate daher dringend davon ab, sich mit einem Dinosaurier in einer Startup Phase zu messen, denn das geht meistens schief. Setze stattdessen auf Qualität und Service, da sich neben dem Preis auch immer diese Dinge durchsetzen werden.
Sind schon potenzielle Bezugsquellen vorhanden?
Goldene Regel, die klar sein sollte: Ohne Ware kein Verkauf.
Kümmere dich im Vorfeld darum, entsprechende Lieferquellen zu finden, wenn du sie nicht schon hast. In Fernost findet sich zum Beispiel so gut wie alles, sofern du wirklich günstig einkaufen willst. Allerdings hast du hier Zoll- und Einfuhrkosten einzuplanen und auch die EU - Konformität zu beachten. Nicht alle Produkte aus Fernost sind hier in Deutschland zugelassen. Lieferfristen sind in der Regel etwas länger, die Qualität kann massiv schwanken und die Sprachbarriere in der Kommunikation kommt noch dazu. Wenn du auf Qualität setzen willst, die besser ist, solltest du dich nach einem regionalen oder nationalen Anbieter oder Produzenten umschauen, der dir das alles abnimmt oder das gewünschte Produkt als B2B-Händler für dich herstellt oder importiert. Dafür wird der Preis ein anderer sein. Eine Alternative kann es sein, das Produkt selbst herstellen zu lassen. Das ist aber wieder mit deutlichem Kostenaufwand, Reisebereitschaft und Zeit für Entwicklung verbunden. Das ist aber für ein Produkt, das es so nicht gibt, der einzige Weg.
Wo sollen deine Produkte verkauft werden?
Es gibt zwei verschiedene Optionen für ein Einsteigersetup, welche wirklich Sinn machen:
Du kannst deine Produkte im ersten Schritt oder generell auf den hier bekannten Verkaufsplattformen anbieten. Der Vorteil ist, dass du dich nicht um das aufwendige Setup für einen eigenen Webshop, die Kundensuche und die dazugehörige Infrastruktur kümmern musst. Das spart sehr viel Zeit und auch Kosten, denn du kannst so relativ einfach und schnell herausfinden, welche Produkte auf den Plattformen gefragt sind und sie dann einfach dort verkaufen. Dafür wirst du beim Gewinn ordentlich Federn lassen und gehst auch eine gewisse Abhängigkeit mit der Plattform ein, da dort die Regeln festgelegt werden und nicht von dir. Ebenso ist der Preis hier ein Thema, bei einem Produkt, das es schon gibt. Niemand wird auf einer Börse mehr bezahlen, wenn er bei zwei oder auch mehr verschiedenen Anbietern das gleiche Produkt findet und hier die Auswahl hat.
Wenn das nicht dein Weg ist, dann ist ein eigener Webshop als langfristige Lösung die Wahl der Stunde. Hier wird die Vorbereitung deutlich länger dauern und du musst für ein Startsetup je nach Qualität und Wunschvorstellung einige tausend Euro in die Hand nehmen, abhängig davon, ob du deine eigene Seite komplett selbst mit eigenen Designs erstellen und die Infrastruktur dafür aus eigener Kraft aufbauen willst oder lieber mit fertigen Templates und Agenturen die Abkürzung nehmen möchtest. Hier kannst Du dann allerdings die gesamte Planung und Einrichtung selbst übernehmen, lernst dabei das Handwerk von A bis Z und kannst dabei kreativ sein, sofern du dazu mit deinem aktuellen Kenntnisstand und den Finanzen in der Lage bist. Agenturen können dir hier helfen, diese arbeiten aber nicht umsonst und die richtige zu finden, die auch zu dir passt, ist am Anfang nicht ganz einfach. Vergiss daher nicht: Du musst dich hier um das gesamte Shopsystem mit Software im Hintergrund kümmern, um deine Lagerbestandsverwaltung und die eingehenden Zahlungen mit Rechnungen zu managen, das Hosting der Seite beauftragen, die Webseitenerstellung mit den Produkten erledigen, die Zahlungsanbieter aussuchen, verhandeln und einbinden und das gesamte drumherum inkl. Produktbilder, Texte und Grafiken erstellen. Das Marketing folgt dann noch zusätzlich. Du brauchst also einen langen Atem, denn bis du tatsächlich verkaufen kannst, vergehen einige Monate.
Mein Tipp daher: Wenn das Budget es zulässt, mach dich unabhängig von Plattformen und nutze als Einsteiger unbedingt eine All-In-One Shop Lösung von namhaften Anbietern und konzentriere dich hier auf einen eigenen Webshop, denn die Plattformen kannst du später zusätzlich noch bedienen. Die meisten heute sehr erfolgreichen Onlineshops haben es damals genauso gemacht und der Erfolg gibt ihnen Recht. Teilweise setzen solche Player mittlerweile 9-stellige Jahresumsätze um, und das alles mit einem All-in-One Anbieter, der dir einen fertigen Shop inkl. kompletter Infrastruktur anbieten kann, den du dann mit einer großen Auswahl an Designs gestalten und dann nach Belieben skalieren kannst. Es ist der deutlich schnellere Weg, über einen eigenen All-in-One Webshop Produkte zu verkaufen, als das gesamte Setup mühsam von A-Z selbst aufzusetzen.
Möchtest du die Produkte selbst lagern oder über entsprechende Anbieter, die das für dich übernehmen?
Die Lagerhaltung wird leider häufig unterschätzt. Das ging uns damals bei den ersten Wachstumsschüben genauso. Du kannst die Produkte am Anfang wahrscheinlich bei dir selbst deponieren, hier kommt es aber mit Sicherheit auch auf die Menge an. Bei kleineren Volumen reicht zu Beginn ein Zimmer, ein Keller oder auch eine Garage. Doch was ist, wenn du grösser wirst und sich deine Mengen drastisch erhöhen? Hast du die Kapazitäten dann immer noch, selbst zu lagern? Wie sind dann die Wege, um die Ware aus dem Lager zu holen. Ist das Lager sicher vor Einbruch, Brand oder einem Wasserschaden?
Hier gibt es nur 2 Ansätze, die wirklich Sinn ergeben: Entweder suchst du dir ein externes Lager oder wenn du das nicht auf dich nehmen willst, kannst du dich auch dazu entscheiden, die Lagerung an einen kompetenten Dienstleister zu übergeben. Hier spricht man von dem sogenannten Dropshipping oder auch Fulfillment: Du bestellst die Ware, lässt sie aber nicht mehr zu dir, sondern direkt an den Anbieter schicken und er kümmert sich dann um das Einlagern, das Picken und den Versand der Ware in deinem Namen, wenn es eine Bestellung gibt. Es gibt hier einige erfolgreiche und auch beeindruckende Beispiele, wie man sowas richtig machen kann.
Beides hat Vor- und Nachteile:
Lagerst du lieber selbst, hast du alles unter Kontrolle, auch die Qualitätsprüfung der Ware. Du musst aber evtl. externe Lagerplatzkosten und je nach Größe, auch ein Lagerhaltungssystem mit Regalen und Infrastruktur, sowie entsprechendes Personal einkalkulieren und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen gegen Diebstahl und Einbruch ergreifen. Dafür wird der komplette Ablauf und Gewinn aus dem Verkauf in deiner Hand bleiben und du kannst das Qualitätsmanagement selbst überwachen.
Gibst du es ab, hast du damit nichts zu tun und auch keine weiteren Anschaffungskosten. Der Anbieter wird dir einen Preis pro Bestellung oder Produkt verrechnen, den du in deinen Verkaufspreis einkalkulieren musst. Du hast allerdings keinen Einfluss mehr auf die Qualität der Ware und den Versand und musst dich hier auf deinen Dienstleister verlassen können, was nicht immer problemlos funktioniert.
Mein Tipp: Starte mit einem Anbieter, der dir das Versenden in deinem Namen und mit deinem Branding abnimmt und plane die Kosten in deinen Preis mit ein. Das klappt mit wenig Bestellungen meist sehr gut. So kannst du dich zu Beginn deiner E-Commerce Selbstständigkeit auf das Marketing und den Verkauf konzentrieren. Denn hier liegt der Erfolg oder Misserfolg deines Unternehmens, den du relativ schnell spüren wirst. Wirst du grösser, rate ich immer dazu, das Einlagern und Versenden später selbst zu machen. Dadurch kannst du den Qualitätslevel deiner Sendungen selbst beeinflussen und die Kunden auch nachhaltig zufriedenstellen. Die Kunst liegt darin, die Kunden nach der Bestellung zu behalten. Auch wenn du hier am Anfang mehr Geld investieren musst, wird ein eigenes Lager in der Zukunft langfristig immer nachhaltiger und billiger in der Kostenstruktur sein als bei einem externen Dienstleister.
Wie bist du finanziell aufgestellt und welche Kosten muss ich einplanen?
Da du jetzt deine ersten wichtigen Entscheidungen getroffen hast, kannst du im nächsten Schritt nun errechnen, was du an Kosten für dein Vorhaben einplanen musst. Daran geknüpft musst du entscheiden, wie du dein Vorhaben finanzieren willst. Es gibt mehrere Möglichkeiten, das umzusetzen:
Du verfügst über genug eigene Mittel, um dein Unternehmen zu gründen. Das wäre der Goldstandard, ist aber leider selten, ohne fremde Hilfe am Anfang selbstbestimmt und unabhängig zu bleiben und dadurch auch zu lernen, wie man mit eigenem Geld umgehen muss. Hier musst du auf niemanden Rücksicht nehmen und kannst alles selbst entscheiden, musst aber immer deine Geldmittel im Blick behalten, da das Geld nicht auf den Bäumen wächst.
Du kannst dir Geld im engen Familien- und Freundeskreis beschaffen, einen kleinen Dispokredit von deiner Hausbank bekommen oder auch einen staatlichen Fördertopf anzapfen. Hier spricht man von einem sogenannten Bootstrapping. Auch hier verzichtest du auf fremde Investoren und baust dein Unternehmen mit wenig Mitteln sparsam und etwas langsamer auf, bleibst aber bis auf wenige Schulden bei deinen Vertrauten oder deiner Hausbank selbstbestimmend. Auch hier wirst du lernen müssen, wie es ist, mit begrenzen Mitteln nachhaltig umzugehen. Manchmal kann es sinnvoll sein, deinem Familien- und Freundeskreis für ihre Geste ein paar Anteile abzugeben. So ist der Anreiz grösser, dir bei einem weiteren Geldbedarf vielleicht mit einem Darlehen auszuhelfen. Das erfordert aber viel Vertrauen, denn bei Geld hört die Freundschaft bekanntlich oft auf und das kann auch im Worstcase zu Spannungen und Brüchen in Familien und bei Freundschaften führen. Redet daher offen über das Thema und haltet alles vertraglich fest, so ist gewährleistet, dass jedem klar ist, auf was er sich eingelassen hat.
Du sammelst Geld über Investoren und Banken ein. Wenn du gleich Vollgas geben willst, brauchst du Cash und das nicht zu wenig. Eine Bank wird dein Vorhaben im XXL-Stil zu Beginn kaum finanzieren, es sei denn, du hast hier einen guten Draht. Hier musst du also Business Angels und Venture Investoren überzeugen und belegen, was dein Unternehmen so besonders macht. Dafür bekommst du Cash, musst aber damit leben, dass du nicht mehr alleiniger Besitzer deines E-Commerce Startups sein wirst. Ein Investor wird sich im Gegenzug für Kapital immer Anteile an deinem Unternehmen sichern. Du bist ab sofort nicht mehr alleinbestimmend, dafür kannst du jetzt viel mehr Geld in Marketing, Produkte und Wachstum stecken.