Nice to meet you, Dresden! - Martin Brambach - E-Book

Nice to meet you, Dresden! E-Book

Martin Brambach

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Beschreibung

Idyllisch an der Elbe gelegen, reich an barocken Prunkbauten und Kunstschätzen - Dresden trägt nicht zu Unrecht den Namen Elbflorenz. Aber die Hauptstadt Sachsens muss sich nicht vergleichen, denn sie hat einen ganz unverwechselbaren Charakter mit einer wechselvollen Geschichte und einer bunten Gegenwart. Der beliebte Schauspieler Martin Brambach verbrachte hier seine Kindheit und entdeckte die Stadt als Dresdner Tatort-Kommissar nochmal ganz neu. Für ihn ist es eine Rückkehr zu seinen Wurzeln, wenn er durch die Straßen Dresdens spaziert. Mit ihm blicken wir hinter die Kulissen der Semperoper, entdecken spannende Kneipen in der Äußeren Neustadt und radeln entlang der Elbe zu den bizarren Felsen des Elbsandsteingebirges.

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Seitenzahl: 178

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Impressum

© eBook: 2025 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2025 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

POLYGLOTT ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Film, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeglicher Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Leserservice:

GRÄFE UND UNZER Verlag

Grillparzerstraße 12

81675 München

www.graefe-und-unzer.de

Autor: Martin Brambach mit Jan Wehn

Redaktion und Projektmanagement: Susanne Kronester-Ritter

Lektorat: Eva Stadler

Bildredaktion: Petra Ender

Schlusskorrektur: Andrea Lazarovici

Covergestaltung: Favoritbuero Gbr

Kartografie: Gerald Konopik, Fürstenfeldbruck

eBook-Herstellung: Teresa Klocker

ISBN 978-3-8464-1036-3

1. Auflage 2025

GuU 8-1036 04_2025_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Jens van Zoest; Shutterstock/eyetronic

Fotos: Alamy: Bildagentur Online/Joko, imageBROKER, Cum Okolo, Marc Venema; AWL: Jon Arnold; GU/Julia Hörsch; HUBER: Francesco Carovillano, Sandra Raccanello, Reinhard Schmid; imageBROKER: Bernd Zoller, Sylvio Dittrich, G&M, Max Gärtner; IMAGO: C3 Pictures, Sylvio Dittrich, Sven Ellger, Hohlfeld, jmfoto, Andreas Weihs, Ray van Zeschau, Zoonar; Laif: Theodor Barth, Thomas Rötting; Lila Soße; mauritius images: Bildagentur online/Exss, Sylvio Dittrich, Alexander Gixt, Günter Gräfenhain, Klaus Neuner, Volker Preusse, pureshot/Alamy, Ernst Wrba; picture alliance: dpa, Dumont Bildarchiv, ZB dapa-Zentralbild; privat; Seasons Agency: Jalag/Maria Schiffer; Shutterstock: Jule Berlin, Rudi Ernst, Sina Ettmer, Flystock, Alena Gurenchuk, Mirko Kuzmanovic, LianeM, Mistervlad, NGCHIYUI, Igor Tichonow, trabantos, Tupungato, Frank Zack, Maksim Zaytsev, Olena Znack; stock.adobe.com: Animaflora Picstock, Anzhela, Jule Berlin, Timo Christ, Rico Ködder, Nika_Art, Objective eye, traveldia, Tupungato, Kavalenkava; Westend61: Ega Birk; Whisky Manufaktur Dresden/Robert Jentzsch; Wikimedia/Hamburger Kunsthalle; Jens van Zoest (Fotos mit M. Brambach)

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MediaCenter München,

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Wichtiger Hinweis

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»Ich wurde 1967 in Dresden geboren und die Beschäftigung mit Dresden ist für mich auch die Beschäftigung mit meiner eigenen Familiengeschichte. So habe ich im Zuge der Recherchen wunderbare Streifzüge mit meinem Vater durch Dresden unternommen. Auf denen er mir nicht nur die Orte seiner Kindheit und Jugend, sondern auch die Entwicklung Dresdens von der Kriegszeit bis heute, sowohl architektonisch als auch stadtgeschichtlich, erläuterte.

Ich habe die schönsten Erinnerungen an meine Kindheit in Dresden. In der Prager Straße, im Rundkino, habe ich meinen ersten Kinofilm gesehen (›Keine Gnade für Ulzana‹ mit Gojko Mitić) und im Theater der Jungen Generation mein erstes Theaterstück, ›Die Geschichte vom Rübchen‹ – vielleicht waren das ja prägende Erfahrungen für meine spätere Berufsentscheidung …

Auf jeden Fall bin ich froh, mir diese herrliche Stadt ein bisschen mehr erschlossen zu haben, und freue mich jetzt schon auf meinen nächsten Besuch …!«

Martin Brambach

Geschichte und Gegenwart

Ein Palast der verbotenen Liebe, ein Hotspot der Romantik, und wo die historischen Straßenbahnen wohnen

> Seite 14

Zerstörung und Neubeginn

Die Frauenkirche in neuem Glanz, das orientalische Flair der Yenidze und ein Museum mit architektonischem Keil in der Fassade

> Seite 28

Der schönste Balkon Europas

Die »Zitronenpresse« auf der Kunstakademie, ein verborgenes Denkmal und die Neue Synagoge

> Seite 42

Literarische und künstlerische

Größen in Dresden

Auf den Spuren von Erich Kästner, Caspar David Friedrich, Käthe Kollwitz und Karl May

> Seite 52

Das kreative Herz Dresdens

Zeichnen mit Tusche und japanischen Federn, die schönste Milchbar der Welt und Murals mit Markern

> Seite 68

Meine Kindheit

Vom Schreibmaschinendiebstahl meines Vaters, meinen Mammutjagden in der Heide und den Gullyfesten meiner Mutter

> Seite 86

Ein Blaues Wunder

Weinanbau an den Elbhängen, das Blaue Wunder in Loschwitz und der majestätische Blick auf Schloss Pillnitz

> Seite 96

Ein Tag in der Sächsischen Schweiz

Romantische Felsen, mystische Sagen und malerische Aussichten

> Seite 108

Elbflorenz vom Wasser aus

Die Geschichte der Dampfschifffahrt auf der Elbe, spannende Touren ins Umland und ein ungewöhnliches Theater am Ufer

> Seite 124

Kulinarisches aus Dresden

Schottischer Whisky aus Dresden, Eierschecke, Fingerbratwurst und rollende Tabletts

> Seite 136

Bekannte Filme aus Dresden

Filmkulissen, Drehorte und Tipps von Cornelia Gröschel, Yassin Trabelsi und Sebastian Scheinert

> Seite 150

Einzigartige Verbindung von geschichtsträchtig und modern

Ich will ganz ehrlich sein: Als ich nach meinem ersten Buch für diese Reihe – Nice to meet you, Ruhrgebiet! – gefragt wurde, ob ich mir vorstellen könnte, einen Reiseführer über Dresden zu schreiben, war ich zunächst skeptisch. Denn Dresden ist eine touristisch sehr gut erschlossene Stadt, die Werbung überhaupt nicht nötig hat.

Erst kürzlich hat die New York Times Dresden als einen der »Places to Travel« empfohlen – und das als einzige deutsche Stadt auf der Liste von 52 Reisezielen weltweit. Ja, Sie haben richtig gehört: Dresden steht dort zwischen exotischen Orten und Metropolen, die man normalerweise auf solchen Listen erwartet. Auch die Association of British Travel Agents, der größte Reiseverband Großbritanniens, hat Dresden als Top-Reiseziel auf dem Schirm.

Es gibt bereits hervorragende Reiseführer, gefüllt mit bedeutenden, geschichtsträchtigen und großartigen Orten. Daran, dachte ich, kann ich nur scheitern. Vielleicht ist der Reiseführer, den Sie nun in den Händen halten, auch deshalb ein sehr persönlicher geworden, der auf keinen Fall einen Anspruch auf Vollständigkeit im Hinblick auf Sehenswürdigkeiten und Touristenattraktionen erhebt.

Mein Vater hat sehr unterhaltsame Fahrten durch Dresden mit mir gemacht.

Ich wurde 1967 in Dresden geboren und die Beschäftigung mit Dresden ist für mich auch die Beschäftigung mit meiner eigenen Familiengeschichte. So habe ich im Zuge der Recherchen wunderbare Streifzüge mit meinem Vater durch Dresden unternommen. Auf denen er mir nicht nur die Orte seiner Kindheit und Jugend, sondern auch die Entwicklung Dresdens von der Kriegszeit bis heute, sowohl architektonisch als auch stadtgeschichtlich, erläuterte. Mein Vater, der die Bombardierung Dresdens erlebt hat, durfte viel später als Architekt selber das Antlitz Dresdens ein wenig mitgestalten. Allein die Geschichten und Anekdoten meines Vaters wären ein eigenes Buch …

Des Weiteren haben mir Freunde und Kollegen, die in Dresden leben, viele wertvolle Tipps gegeben und mir ihr ganz spezielles Dresden gezeigt. Eine Stadt zwischen einer lebendigen, modernen Gegenwart und einer großen, geschichtsträchtigen Vergangenheit. Eine Kulturstadt! Wie viele Maler, Musiker und Schriftsteller kommen aus dieser Stadt oder haben hier bedeutende Werke geschaffen. Von Caspar David Friedrich, Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein, Erich Heckel, Otto Dix, Käthe Kollwitz, Gerhard Richter über Richard Wagner, Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Carl Maria von Weber bis zu Erich Kästner, E.T.A. Hoffmann, Gerhart Hauptmann, Volker Braun, Durs Grünbein u.v.a. – selbst Friedrich Schiller hat eine glückliche Zeit in Dresden verbracht und ein paar bedeutende Werke hier geschrieben.

Aber Dresden war auch immer schon ein Zentrum der Wissenschaft und Forschung. Wussten Sie, dass nicht nur das Porzellan, sondern auch das erste künstliche Mineralwasser, der Bierdeckel, das Mundwasser, die Zahnpastatube, der BH, der Kaffeefilter, ja sogar der erste PC der Welt und der erste 3-D-Bildschirm in Dresden entwickelt wurden …?! Und auch heute zählt Dresden zu den bedeutendsten Wissenschaftsstandorten in Deutschland, allein das Fraunhofer-Institut ist mit elf Einrichtungen und mehr als 2000 Mitarbeitenden das größte seiner Art in Deutschland. Dann gibt es noch die TU Dresden, das Leibniz-Institut, das Ardenne-Institut, das Max-Planck-Institut und viele andere …

Neben der Forschung hat sich auch wieder viel Industrie in und um Dresden herum angesiedelt. Eine besondere Unternehmergeschichte, die Gründung der größten Whisky-Manufaktur Deutschlands, werden wir später im Buch vorstellen.

Aber natürlich gibt es neben Hochkultur, Industrie und Forschung auch noch eine ganz andere Seite dieser Stadt. Ein urbanes, buntes Dresden. Viertel mit vielen verrückten Bars, kleinen Läden, internationalen Restaurants, einem herrlichen Nachtleben mit Livemusik und angesagten Clubs. Selbstverständlich gibt es auch dafür im Buch jede Menge Tipps.

Das eigentlich Sensationelle an Dresden ist aber seine Lage – an den Ufern der Elbe gelegen, die 30 Kilometer durch die Stadt fließt, mit bis zu 400 Meter breiten Flussauen, umrahmt von den Hängen des Elbtals. Hier stehen neben großartigen Villen nicht nur ein paar herrliche Schlösser, dort wird auch heute noch stellenweise Wein angebaut.

Überhaupt ist Dresden eine ungemein grüne Stadt. Da sind nicht nur die besagten Elbauen, der Große Garten und die Dresdner Heide – wer mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist, kann in die eine Richtung bis Meißen und in die andere Richtung bis ins Elbsandsteingebirge, weit nach Tschechien hinein, fahren oder wandern.

Ich bin die ersten sechs Jahre meines Lebens in Dresden aufgewachsen, in Altcoschütz, einer alten Dorfsiedlung mit Fachwerkhäusern, die es noch heute gibt, und mit einem kleinen Waldgebiet, dem »Grund«, der direkt hinter den Häusern anfängt und nach Freital hinunterführt. Ich habe die schönsten Erinnerungen an meine Kindheit in Dresden. In der Prager Straße, im Rundkino, habe ich meinen ersten Kinofilm gesehen (Keine Gnade für Ulzana mit Gojko Mitić) und im Theater der Jungen Generation mein erstes Theaterstück, Die Geschichte vom Rübchen – vielleicht waren das ja prägende Erfahrungen für meine spätere Berufsentscheidung …

Auf jeden Fall bin ich froh, mir diese herrliche Stadt ein bisschen mehr erschlossen zu haben, und freue mich jetzt schon auf meinen nächsten Besuch …!

Herzlich,

Ihr

Nicht weit von Dresden: das wunderbare Elbsandsteingebirge.

Die Elbe belebt und beruhigt die Stadt gleichermaßen. Immer wieder schön ist eine Fahrt mit einem der vielen Ausflugsschiffe.

Meine Lieblingsplätze in Dresden

Gleich gehtʼs los: Zwischen der Augustus- und der Albertbrücke starten die Schiffe, die einen bis nach Meißen oder in die Sächsische Schweiz bringen.

Liebt es, mit uns zu wandern: Langhaar-Collie Juri.

Ein Stück – oder eher ein Schluck – Schottland in Sachsen: Verkostung in der Dresdner Whisky Manufaktur.

Kreative Lösung: Weil Fabrikgebäude Anfang des 20. Jahrhunderts in der Stadt verboten waren, baute Unternehmer Hugo Zietz eine »Tabakmoschee«.

Spaziergang mit Juri mit Blick auf auf das wunderschöne Panorama.

Ich habe meine ersten sechs Lebensjahre in Dresden verbracht und nur schöne Erinnerungen an die Stadt.

Wichtigstes öffentliches Verkehrsmittel: Die Straßenbahnlinien in Dresden haben zusammengerechnet über 200 Kilometer Länge.

Einer der vielen Vorzüge der Stadt: eine Menge geschichtsträchtiger Architektur, darunter die Augustusbrücke und die Hofkirche.

Mein Dresden

Das bekannte Kronentor ist ein Pavillon und Sinnbild des Dresdner Zwingers.

Geschichte und Gegenwart

Ein Palast der verbotenen Liebe, ein Hotspot der Romantik, und wo die historischen Straßenbahnen wohnen

Ein Spaziergang zu den  Prachtbauten der Stadt

Dresden ist keine Stadt, die man einfach nur »besucht« – man erlebt sie. Und dieses Erlebnis ist nicht nur visuell, sondern auch emotional. Zwischen all den prachtvollen Bauwerken verbergen sich Anekdoten und Geschichten, die das Herz der Stadt ausmachen.

Also schnüren Sie Ihre Schuhe oder setzen Sie sich auf Ihr Fahrrad, denn was vor uns liegt, ist keine klassische Sightseeing-Tour. Es wird eine Reise durch Zeit und Raum, mit ein paar Abstechern in die Kunst, die Kultur – und natürlich den Genuss.

Barocke Prunkanlage, ursprünglich für rauschende Feste: der Zwinger.

Eine barocke Größe

Unsere erste Station ist der berühmte Zwinger, eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt und ein beeindruckendes Beispiel barocker Baukunst. Wenn man durch das Kronentor tritt, wird man sofort von der Größe und Symmetrie dieses Bauwerks gefangen genommen. August der Starke, der berühmte sächsische Kurfürst, ließ den Zwinger Anfang des 18. Jahrhunderts errichten – damals noch nicht als Museum, sondern als Ort für höfische Feste und pompöse Empfänge. August liebte es, seine Macht und seinen Einfluss zu demonstrieren. Und was soll ich sagen? Der Zwinger lässt daran so gar keinen Zweifel. Er ist das perfekte Symbol für den Größenwahn des Herrschers – und natürlich auch für seine Liebe zum Prunk.

HÄTTEN SIE’S GEWUSST?

Lässige Engel

Die beiden Putten auf dem Gemälde der Sixtinischen Madonna haben eine einzigartige Karriere gemacht. Seit sie 1803 erstmals separat kopiert wurden, sind sie zu Ikonen der Popkultur geworden. Sie zieren unzählige Alltagsprodukte, von Postern und Keksdosen bis hin zu Toilettenpapier und T-Shirts. Obwohl sie im Gemälde nur als Randfiguren erscheinen, sind ihre lässige Haltung und der freche Ausdruck so einprägsam, dass sie sich vom religiösen Kontext gelöst haben und als universelle Werbesymbole verwendet werden.

Die architektonische Raffinesse des Zwingers zeigt sich in jedem Detail. Wer sich die Zeit nimmt, die filigranen Skulpturen zu betrachten, wird schnell feststellen, dass hier nicht einfach Stein auf Stein gesetzt wurde. Die römischen Götterfiguren, die das Kronentor schmücken, stammen unter anderem von Balthasar Permoser, dem berühmtesten Bildhauer des sächsischen Barocks. Permoser war ein wahrer Meister seines Fachs und seine Werke verleihen dem Zwinger die für den Barock typische lebendige, fast verspielte Note.

Im Inneren des Zwingers befinden sich einige der wichtigsten Museen Dresdens. Am bekanntesten ist sicherlich die Gemäldegalerie Alte Meister, die einige der bedeutendsten Werke der europäischen Malerei beherbergt. Der absolute Höhepunkt ist natürlich Raffaels Sixtinische Madonna.

Aber auch die anderen Werke sind einen näheren Blick wert. Tizian, Rembrandt, Vermeer – die Liste der Künstler liest sich wie ein Who is Who der Malereigeschichte. Doch nicht nur in der Gemäldegalerie gibt es herausragende Werke zu entdecken. Gleich nebenan befindet sich der Mathematisch-Physikalische Salon, der eine stattliche Sammlung historischer wissenschaftlicher Instrumente beherbergt.

Besonders faszinierend sind für mich die alten Uhren und Globen. Sie zeigen nicht nur, wie die Menschen früher Zeit und Raum verstanden, sondern auch, wie Kunst und Wissenschaft im Barock Hand in Hand gingen. Denn August der Starke war tatsächlich ein Förderer der Wissenschaften.

NICHT VERPASSEN

Winterwunder im Hof

Im Winter wird im Innenhof des barocken Taschenbergpalais eine märchenhafte Eislaufbahn errichtet. Hier können Sie unter freiem Himmel Ihre Runden drehen und dabei den Blick auf die barocke Architektur genießen. Es ist ein magischer Anblick, wenn der Schnee sanft auf die alten Mauern fällt und das Palais in warmes Licht getaucht wird. Ein kleines Winterwunder mitten in der Stadt.

Ein Palast der Liebe – und der Intrigen

Nur einen Katzensprung vom Zwinger entfernt steht das Taschenbergpalais – ein Palast, der eine ganz eigene Geschichte erzählt, die irgendwo zwischen glanzvoller Romantik, politischen Ränkespielen und bitterem Drama pendelt. Denn dieser Prachtbau, der so charmant und fast schon bescheiden im Vergleich zu seinen hochherrschaftlichen Nachbarn wirkt, war mehr als nur ein architektonisches Statement. August der Starke, der ja bekanntlich nicht gerade für seine Zurückhaltung bekannt war, ließ dieses Palais als Liebesbeweis für seine berühmte Geliebte, die Gräfin Constantia von Cosel, errichten.

Eine »Liebesresidenz« mitten in Dresden – man könnte fast glauben, das Märchen hätte hier ein Happy End.

Doch wie so oft bei Liebesgeschichten dieser Größenordnung verlief es nicht ganz so romantisch: Die Gräfin legte sich mit einigen Ministern an und wollte mit dem Kurfürsten nicht mehr nur das Bett teilen. Sie war wohl zu selbstbewusst geworden, fiel in Ungnade und landete schließlich in Gefangenschaft in der Burg Stolpen unweit von Dresden, wo sie den Rest ihres Lebens, fast 49 Jahre, verbrachte. Heute ist das Taschenbergpalais ein Luxushotel.

Sachsens Machtzentrum

Das Residenzschloss, das stolz im historischen Zentrum der Stadt thront, ist nicht nur eines der ältesten Gebäude Dresdens, sondern auch ein Symbol für Macht und Pracht vergangener Jahrhunderte. Hier residierten die sächsischen Kurfürsten und Könige, und das spiegelt sich auch in der Architektur wider – ein faszinierender Mix aus Gotik, Renaissance und Barock.

Heute beherbergt das Schloss einige der bedeutendsten Museen der Stadt, darunter das berühmte Grüne Gewölbe, eine der ältesten und wertvollsten Sammlungen von Kunstschätzen und Kostbarkeiten weltweit. Im Westflügel des Schlosses finden sich die Königlichen Paraderäume Augusts des Starken und das Porzellankabinett.

Ein weiteres Highlight des Residenzschlosses ist die Türckische Cammer. Hier wird eine der größten Sammlungen osmanischer Kunst in Europa präsentiert. Die hinreißenden Gewänder, die kunstvoll verzierten Sättel, Helme und Waffen, die reich geschmückten Rüstungen und natürlich das riesige Seidenzelt entführen Sie in eine Welt, die die Faszination des europäischen Hochadels für den Orient widerspiegelt. Besonders beeindruckend ist der Prunksattel, der mit Goldstickereien und Edelsteinen versehen ist.

HÄTTEN SIE’S GEWUSST?

Dresdner Juwelendiebstahl

Am 25. November 2019 brachen Täter in das Grüne Gewölbe ein und stahlen in nur wenigen Minuten Schmuckstücke, die mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten besetzt waren. Der Schaden wird auf über 100 Millionen Euro geschätzt. Die Täter drangen durch ein Fenster in das Museum ein, zerstörten eine Vitrine und entkamen trotz zahlreicher Sicherheitsvorkehrungen. Der Coup wird als einer der größten Kunstdiebstähle in der Geschichte betrachtet. Einige der gestohlenen Stücke wurden 2022 – teils beschädigt – wiedergefunden und in die Schatzkammer zurückgebracht.

Besonderes Erlebnis: Konzert des Kreuzchors mit Orchester in der Kreuzkirche.

Schlicht und ergreifend

Vom Residenzschloss geht es weiter zur Kreuzkirche, eine der ältesten und bedeutendsten Kirchen Dresdens. Schon von Weitem zu sehen: ihr massiver Turm, der mit seinen 92 Metern hoch über den Altmarkt ragt. Die Kreuzkirche steht für die tief verwurzelte christliche Tradition der Stadt, aber auch für ihre Widerstandsfähigkeit. Sie erhielt ihren Namen, weil ihr im 13. Jahrhundert eine Kreuzreliquie gespendet worden war. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach zerstört und wiederaufgebaut, zuletzt nach den Bombenangriffen von 1945.

Was die Kreuzkirche außerdem besonders macht, ist ihre enge Verbindung zur Musik. Hier singt der berühmte Dresdner Kreuzchor, einer der ältesten Knabenchöre der Welt. Die Geschichte des Chores reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück und bis heute begeistert er Menschen aus aller Welt mit seiner Musik. Wenn Sie die Gelegenheit haben, ein Konzert dieses Ensembles zu besuchen, sollten Sie es sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Die Romantik lebt

Von der Kreuzkirche aus machen wir uns auf den Weg in die Innere Neustadt auf der anderen Seite der Elbe, ein Viertel, das für seine Architektur und seine kreative Atmosphäre bekannt ist. Hier, in einem barocken Bürgerhaus aus dem 17. Jahrhundert, befindet sich das Kügelgenhaus, das Museum der Dresdner Romantik. Übrigens einst das Wohnhaus des Malers Gerhard von Kügelgen, der hier von 1808 bis zu seinem Tod im Jahr 1820 lebte.

Die Ausstellung widmet sich nicht nur dem Leben und Werk Kügelgens, sondern auch der Dresdner Romantik im Allgemeinen. Maler, Musiker und Literaten gingen hier ein und aus, darunter Caspar David Friedrich, Carl Maria von Weber, Robert Schumann und Richard Wagner, Heinrich von Kleist und E.T.A. Hoffmann.

Besonders beeindruckend ist das nachgebaute Atelier, in dem Gerhard von Kügelgen arbeitete, aber auch die herrlichen bemalten Holzbalkendecken. Die hohen, viel Licht hereinlassenden Fenster bieten einen herrlichen Blick auf die belebte Straße – ein Logenplatz, den sich Johann Wolfgang von Goethe sicherte, als er am 24. April des Jahres 1813 auf den Einzug von Zar Alexander I. und König Friedrich Wilhelm III. wartete.

So manche alte Straßenbahn kann man bei Sonderfahrten erleben.

Nostalgie auf Schienen

Zum Schluss noch ein ganz persönlicher Tipp: Ich empfehle Ihnen, unbedingt eine Fahrt mit einer der alten Straßenbahnen zu unternehmen, die vom Historischen Straßenbahnmuseum aus durch Dresden rumpeln (Termine auf der Website). Sobald man sich auf die hölzernen Sitze setzt, hat man das Gefühl, eine kleine Zeitreise anzutreten.

Auf dieser Fahrt erfahren Sie nicht nur viel über die Stadt, sondern auch über die Geschichte der Straßenbahn selbst. Die ersten Straßenbahnen fuhren bereits 1872 durch Dresden – damals noch von Pferden gezogen. Mit der Elektrifizierung der Bahn 1893 wurde Dresden zu einer der ersten Städte mit moderner Nahverkehrstechnik.

Kunst und Kultur im alten Gewand

Unser letzter Halt führt uns zum Kraftwerk Mitte, einem ehemaligen Industriegelände südlich der Elbe, das heute zu einem der spannendsten Kulturzentren der Stadt geworden ist. Das alte Heizkraftwerk, das im 19. Jahrhundert erbaut wurde, versorgte Dresden jahrzehntelang mit Strom. Doch nachdem die Anlagen stillgelegt wurden, lag das Gelände lange brach – bis es in den letzten Jahren aufwendig saniert und als kultureller Hotspot neu belebt wurde.

Hier finden Sie die Staatsoperette Dresden und das Theater Junge Generation, zwei durchaus wichtige kulturelle Institutionen der Stadt. In den ehemaligen Maschinenhallen werden heute Theaterstücke, Operetten, Konzerte und Ausstellungen präsentiert.

Blick vom Nordufer der Elbe auf die fantastischen Kuppeln der Stadt.

Was?

Ein aufregender Spaziergang durch Geschichte und Gegenwart

Wo und wann?

Zwinger

Online-Karte

Ein barockes Meisterwerk mit kunstvollen Pavillons, weiten Galerien und eleganten Wasserspielen, das die Pracht und Macht des sächsischen Hofes widerspiegelt.

Sophienstraße

Tel. +49 351 49 14 20 00

www.der-dresdner-zwinger.de

Tgl. 6–20 Uhr

Gemäldegalerie Alte Meister im Zwinger

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