Nicht Allein E-Book

Doris Wagner

• Herausgeber: Books on Demand
• Kategorie: Poesie und Drama
• Sprache: Deutsch
• Veröffentlichungsjahr: 2019

Seitenzahl: 19

Beschreibung

Die Gedichte in diesem Buch sollen Personen mit schwerem Verlust oder großem Leid ein wenig Trost spenden, Hoffnung machen oder auch einfach nur eine Stimme geben. Mögen sie sich auf diese Weise nicht so allein fühlen.

Leseprobe

Inhalt

Vorwort

Der Feuerball

Für immer lieben

Ein anderes Leben

Ich glaub an dich

Nur ein Geruch

Die Weihnachtskugel

Der erste Schnee

Endlich mal spüren

Eine Freiheit wie noch nie

Jetzt muss es doch gut sein

In der Ferne ganz nah

Weiterleben

Nicht allein

Über die Autorin

Vorwort

Dieses Buch trägt den Titel des letzten Gedichts, das ich meiner Mutter gewidmet habe. Es endet mit den Worten: „Mit dir im Herzen bin ich nicht allein“. So sollen die Gedichte Personen mit schwerem Verlust oder großem Leid ein wenig Trost spenden, Hoffnung machen oder auch einfach nur eine Stimme geben. Mögen sie sich auf diese Weise nicht so allein fühlen.

1. Der Feuerball

Heute war es draußen schon richtig kalt

bei meinem Gang am Morgen im Wald,

doch als ich die Sonne aufgehen sah,

warst du mir wieder ganz, ganz nah.

Mir wurde plötzlich wohlig und warm -

als hieltest du mich in deinem Arm.

Welch ein wunderschöner roter Feuerball,

der da stieg empor aus dem All.

Ob du das erleben kannst mit mir?

Ist ein Teil von dir noch hier

oder ist mit dem Tod doch alles vorbei -

unser Leben für immer gebrochen entzwei?

Eine klare Antwort hat niemand für mich,

aber ich weiß, dass ich mir ganz ohne dich

mein Leben einfach nicht vorstellen kann

und da reicht mir auch kein „Irgendwann“.

Ist mir egal, was andere sagen -

ich würde mich ohne dich zu sehr plagen.

Deshalb lebst du weiter in mir

und ich teile mein Leben weiter mit dir.

2. Für immer lieben

Da liegt es, ihr Baby, die Augen sind zu,

als schlief es einfach nur ganz in Ruh.

Seine Händchen sind so zart und klein,

sie möchte es spüren, ihr Kindelein.

So nimmt sie es vorsichtig auf den Arm,

sein Körper ist schon nicht mehr so warm,

doch während sie es an sich drückt,

ist sie fast ein wenig beglückt.

Sie will es erleben für einen Moment,

das Gefühl, das sie bisher nicht kennt:

ihr eigenes Baby hoch zu heben -

ihm doch noch ein bisschen Liebe zu geben.

Auch wenn es vielleicht schon nichts mehr spürt,

ist sie im Herzen tief berührt.