Nicht gut genug - Davut Cöl - E-Book

Nicht gut genug E-Book

Davut Cöl

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Beschreibung

Fußball ist keine besonders komplizierte Sportart. Das Ziel ist klar, die Regeln sind übersichtlich. Wieso also schafft es die türkische Nationalmannschaft nicht, endlich erfolgreicheren Fußball zu spielen? Seit Jahrzehnten ist die Elf der Türkei nur Mittelmaß und stellt durch konsequentes Festhalten an überholten Konzepten ihre treuen Anhänger vor eine harte Geduldsprobe. Autor Davut Cöl, selbst leidenschaftlicher Fußballfan, wirft in diesem Buch einen Blick auf die wesentlichen Schwächen der türkischen Nationalmannschaft. Schonungslos deckt er die Defizite auf, die dafür sorgen, dass im türkischen Fußball keine Entwicklung zum Positiven stattfindet. Zu jedem Problem bietet er einen konkreten Lösungsvorschlag. Denn eines steht fest: Die Türkei kann es viel besser. Sie muss nur wollen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 64

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Nicht gut genug

Die 24 Schwächen der türkischen Fußballnationalelf

Davut Çöl

Impressum

Lektorat, Korrektorat: Stefanie Barthold

Covergestaltung: Marcel Fenske-Pogrzeba

Illustration: Valeriy Sokol-Derksen

Copyright © 2015 Davut Çöl

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN 978-3-7323-3912-9 (Paperback)

ISBN 978-3-7323-3914-3 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Fußball ist nicht kompliziert

Welche Schwächen hat der türkische Fußball?

Der Rückpass zum Torwart

Niemand läuft sich frei

Querpässe führen zu nichts

Ballbesitz ist nur eine Zahl

Das unnötige Anlaufen des Torwarts

Die Kommunikation stimmt nicht

Unkonzentrierte Anfangsphase

Die Unfähigkeit, ein Spiel zu drehen

Das System ist zu defensiv

Keine Überraschung im Spiel

Die Stürmer werden alleingelassen

Keine Gefahr bei Standardsituationen

Der Schiedsrichter ist schuld

Alles in letzter Minute

Schlechter Umgang mit Niederlagen

Das eigene Spiel wird nicht hinterfragt

Inkonstante Leistungen

Mangelnde Nachwuchsförderung

Wenig Zutrauen in türkische Spieler

Auf den kurzfristigen Erfolg fokussiert

In Freundschaftsspielen wird nicht getestet

Fehlender Teamgeist

Die Medien haben zu viel Macht

Ausländische Trainer sollen es schaffen

Zusammenfassung:

Die Türkei ist selbst schuld

Ein Wort zu den türkischen Fans

Schlusswort

Einleitung

Fußball ist nicht kompliziert

Fast jeder hat schon mal gekickt und weiß, worum es dabei geht. Elf Spieler einer Mannschaft spielen gegen elf Spieler einer anderen Mannschaft und versuchen, das runde Leder ins eckige Tor zu schießen. Das klingt einfach? Ist es auch. Fußball ist keine komplizierte Sportart.

Warum sind es dann immer die anderen Mannschaften, die zu großen Turnieren fahren? Und warum müssen die Türken in Vorbereitungsphasen immer als Sparringspartner herhalten, anstatt sich selbst die Gegner auszusuchen? Diese Situation wurmt viele Menschen auf der Welt. Sie alle stellen sich die gleiche Frage: Wie kann es der türkische Fußball schaffen, sich endlich zu verbessern?

Die Türkei spielt einen Fußball, der nicht auf Kreativität aufbaut, der langsam ist, keine Überraschungen enthält und damit für jeden Gegner leicht auszurechnen ist. Das Ergebnis ist bekannt. Die Mannschaft gewinnt kaum Spiele. In ihrer aktuellen Form ist die türkische Elf einfach nicht gut genug. Deshalb sitzt sie zu Recht zu Hause, während andere zu Europa- und Weltmeisterschaften fahren.

Liebe Fans, das muss nicht so bleiben. Die türkischen Spieler müssen ihre vielen Fehler abstellen. Diese zu erkennen, ist schon mal ein großer Schritt. Denn bisher verschließt man sich den eigenen Unzulänglichkeiten. Schuld sind immer die anderen, der Schiedsrichter oder einfach das Lospech. An die eigene Nase will man sich in der Türkei jedoch nicht fassen.

Da hilft es auch nicht, andauernd neue Trainer ins Land zu holen. Das Spiel der Türken wird dadurch nicht besser. Woran es hapert und was wirklich helfen würde, werden wir uns auf den kommenden Seiten ansehen. Für jede Schwäche der Mannschaft gibt es eine Erklärung und einen konkreten Verbesserungsvorschlag. Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf alle grundlegenden Probleme im Spiel der Türkei werfen.

Welche Schwächen hat dertürkische Fußball?

Wenn etwas im Fußball nicht rund läuft, dann gibt es dafür einen Grund. Zum Beispiel rollt ein Ball nicht ordentlich, weil er zu wenig Luft hat. Ein Spieler hat keinen richtigen Halt, weil seine Stollen abgenutzt sind. Ein Fußballer kann seine optimale Leistung nicht abrufen, weil er auf der falschen Position spielt. Diese Beispiele verdeutlichen, dass jedes Problem eine Ursache hat und dass somit auch Möglichkeiten existieren, es zu lösen.

Ebenso verhält es sich mit der Frage, warum sich das türkische Spiel einfach nicht verbessern will. Die schwachen Leistungen der Nationalelf sind nicht plötzlich über die Mannschaft gekommen, sondern haben einen tieferen Grund. Nicht der aktuelle Kader ist der Knackpunkt, sondern die türkische Fußballphilosophie im Allgemeinen. Schon seit Jahrzehnten hält das Land an seinem altbekannten Spielsystem fest, und darin liegt das eigentliche Problem.

Frühere Generationen von Fußballern haben ihre Spielweise vermutlich an die jüngeren Mitspieler weitergegeben. Das gilt offenbar auch für die Trainer, die sich hinsichtlich spieltechnischer und -taktischer Maßnahmen an ihren Vorgängern orientiert haben. Damit bleibt im türkischen Fußball alles beim Alten, und abgesehen von ein paar Lichtblicken wird nichts besser.

Fans in aller Welt fragen sich, warum sich der türkische Fußball nicht zum Positiven entwickelt und welche Perspektive er überhaupt hat. Wenn es doch für jedes Problem eine Ursache gibt, wieso ändert dann niemand etwas?

Der Rückpass zum Torwart

Schwäche 1 – Der Rückpass zum Torwart

Fangen wir mit dem Torwart an. Der steht im türkischen Fußball viel zu häufig im Fokus, und das ist gar nicht so gut. Damit ist nicht gemeint, dass er zu viele Tore verhindern muss, sondern dass er zu oft aus dem eigenen Mittelfeld und aus der Abwehr heraus angespielt wird. Aber gut, immer der Reihe nach.

Eine Unart im türkischen Fußball ist das Passen des Balles zum Torwart. Oftmals von der Mittellinie oder in Ausnahmefällen sogar nach einem Eckball am gegnerischen Strafraum gelangt der Ball schnell zum türkischen Schlussmann. Das ist zwar kaum zu glauben, entspricht aber der Realität. Schauen Sie sich ein Spiel der türkischen Elf an. Sie werden Ihren Augen nicht trauen.

Bei eigenem Ballbesitz ohne Not zum Torwart zu passen, ist ein Fehler. Das haben die türkischen Spieler bisher nicht begriffen. Ein solcher Pass ist bezeichnend für eine Schwäche im Spielaufbau. In der Regel weiß der ballführende Spieler nicht, wohin mit der Kugel, und ihm fällt nichts Besseres ein, als den Torwart anzuspielen.

Hier stimmen gleich zwei Grundvoraussetzungen nicht. Zum einen sind die Mitspieler im Mittelfeld nicht anspielbar. Läuft sich da etwa jemand nicht frei? Bieten sich die zentralen Spieler an, um den Ball aus der Abwehr zu erhalten und damit einen Spielaufbau überhaupt erst zu ermöglichen? Hier kommt das grundlegende Problem im türkischen Fußball zum Tragen: Es laufen zu wenige Spieler in die freien Räume. Dadurch haben die Abwehrspieler keine Anspielstationen.

Jetzt könnte man meinen, die Abwehrspieler treffe keine Schuld. Sie haben eben keine Anspielstationen und müssen deshalb das runde Leder zum Torwart spielen. Das ist zwar in der Sache richtig, leider aber kurzfristig gedacht, denn: Die türkischen Spieler gewöhnen sich an die bequemen Rückpässe. Sie mühen sich gar nicht mehr, einen Spielzug ohne ihren Schlussmann aufzubauen. Mittel- bis langfristig sind die Folgen enorm, da sich das türkische Spiel auf diese Art nicht verbessert. Im Gegenteil.

Die Konsequenz eines Passes zum Torwart ist folgende: Der Ball rollt in den „Sechzehner“ und bringt den Torwart in Zugzwang. Naheliegend ist ein Weiterschieben des Balles an einen Mitspieler, und wenn sich keine freie Anspielstation ergibt, dann wird der Torwart das Leder weit und hoch in die gegnerische Hälfte dreschen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Ball bei einem türkischen Spieler landet, ist erwiesenermaßen sehr gering. Und sobald der Gegner in Ballbesitz ist, hat er die Möglichkeit, die türkische Mannschaft seinerseits unter Druck zu setzen.

Lösung: Der Torwart ist kein Feldspieler-Ersatz. Es ist nicht seine Aufgabe, die Ideenlosigkeit seiner Vordermänner auszubügeln. Deshalb sollte für türkische Feldspieler das Zurückpassen des Balles zum eigenen Schlussmann tabu sein. Das heißt nicht, dass man sich unnötig in Gefahr bringen soll – in der Not bleibt dem Spieler nichts anderes übrig. Aber der Rückpass zum Torwart darf keine leichte Möglichkeit sein, sich der Verantwortung für das Aufbauspiel zu entziehen. Genau das machen die türkischen Fußballer nämlich oft und gern. Trainerstab und Mitspieler müssen verinnerlichen, dass das Einbeziehen des Torwarts keine Option ist.

Niemand läuft sich frei

Schwäche 2 – Niemand läuft sich frei

Aber wenn kein Spieler zum Anspielen vorhanden ist, dann muss der Ball zum Torwart gespielt werden, oder etwa nicht? Das ist eine Grundsatzfrage nach dem Henne-Ei-Prinzip. Was kam zuerst? Würden die türkischen Spieler sich freilaufen, gäbe es auch Anspielstationen, und der Ball müsste seltener zum Torwart gespielt werden.