Night of Wolves - Lena Dietrich - E-Book

Night of Wolves E-Book

Lena Dietrich

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Beschreibung

Alex stammt von einem Werwolfsgeschlecht ab und ist, wie fast alle aus seiner Familie, ein Alpha. Er trifft Sarah, seine Gefährtin und ist so glücklich wie schon lang nicht mehr. Würde da nur nicht sein Onkel sein, der ihn in jeder Sekunde seines Lebens daran erinnert, was er früher einmal war. Im Schatten braut sich unterdessen etwas zusammen. Das Leben vieler Werwölfe wird bedroht. Wer ist die unbekannte Bestie und was will sie?

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Lena Dietrich

Night of Wolves-Die Nacht der Werwölfe

Die Autorin

Lena Dietrich wurde am 09. Dezember 2000 in Halle (Saale) geboren. Bereits mit 10 Jahren begann sie Geschichten zu schreiben, veröffentlichte diese jedoch nicht. 2015 erschien ihr erstes Buch Night of Wolves-Die Nacht der Werwölfe beim tredition Verlag. 2016 folgte der zweite Band Night of Wolves-Im Schatten der Dunkelheit.

Von Lena Dietrich ist bei tredition erschienen:

Night of Wolves-Die Nacht der Werwölfe (ISBN: 978-3-7345-0989-6)

Für meinen Papa, meine Tante und meine Großeltern, die mir beigebracht haben, nie den Mut zu verlieren und immer nach vorn zu blicken.

Lena Dietrich

Night of Wolves

Die Nacht der Werwölfe

© 2016 Lena Dietrich

Umschlag, Illustration: Lena Dietrich

2. Auflage

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

Paperback

ISBN: 978-3-7345-0989-6

Hardcover

ISBN: 978-3-7345-0990-2

e-Book

ISBN: 978-3-7345-0991-9

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas einen Sinn hat, egal wie es ausgeht.

Vaclav Havel

Prolog

Über Jahrhunderte hinweg wurden Werwölfe gejagt und als Ausgeburt der Hölle beschimpft. Man erinnere sich nur an die Bestie von Gévaudan oder ähnliche Geschichten. Die Menschen verstanden diese atemberaubenden mystischen Wesen nicht und verurteilten sie nach den Taten von einzelnen, welche sich nicht zu kontrollieren wussten. Die Werwölfe, welche niemandem etwas zu Leide taten und friedlich im Einklang mit der Natur lebten, wurden gejagt, gefoltert und getötet, Familien wurden auseinander gerissen.

In den Augen der Menschen waren es jedoch nur die Monster, die man heute aus den Sagen und Legenden kennt. Familienväter der wölfischen Art waren Boten des Teufels.

Frauen, die sich mit ihnen einließen wurden als Hexen gebrandmarkt. Liebe gab es, laut Ansicht der Menschen zwischen diesen „Tieren“ nicht.

Über die Jahrhunderte hinweg zogen sich die Werwölfe immer mehr von den Menschen zurück und die letzten von ihnen, welche sich als diese zu erkennen gaben wurden ausgerottet, so aus Ansicht der Menschen. Die Wirklichkeit sah ganz anders aus, denn eigentlich lebten die Werwölfe, die verschiedensten Rudeln angehörten, unerkannt unter den Menschen. Andere, genannt Outsider ließen sich jedoch nicht so einfach in die Gesellschaft integrieren, sie wuchsen fern ab der menschlichen Zivilisation auf und mordeten munter weiter, während andere an deren Stelle verurteilt wurden.

Heute ist es, aus Ansicht der Menschen ungeklärt, ob noch Werwölfe existieren oder ob sie überhaupt existiert haben. Einige Menschen, die sich selbst Jäger nennen, wissen über den Stand der Dinge bestens bescheid und jagen die wölfische Rasse bis heute…

1

Stadtwölfe

*Alex’ Sicht*

Ich sah aus dem Fenster meines Camaros und fuhr direkt zum Golden State, meinem Lieblingsrestaurant, um mich dort mit den Jungs zu treffen. Ich bog an der Fairfax Senior High links ab und sah das leuchtende Schild, auf dem mit verschnörkelten Buchstaben The Golden State stand. Eilig stieg aus und sah Danny, Thomas und Luke schon auf mich warten, wir gingen hinein und setzten uns an unseren Stammplatz. Nach einer Weile kam dann auch noch unser letztes Mitglied für heute, Shaun.

Normalerweise traf sich ein Wolfsrudel nicht in einen Restaurant, sondern in einem Wald oder Ähnlichem, doch da es in L.A. sehr schwer war einen Wald zu finden, musste das Golden State eben reichen.

Shaun machte eine überschwängliche Verbeugung und wäre wohl fast hingefallen, hätte Thomas ihn nicht aufgefangen. Ich hasste es wenn er sich verbeugte, zwar war ich der Alpha und er der Rangniedere Beta, doch jeder von uns sollte wenigstens versuchen nicht aufzufallen.

„Hey, wo sind denn die anderen?“ Luke musterte mich mit einem neugierigen Blick. „Sie sind momentan nicht in der Stadt.“ Er nickte verständlich und wedelte mit seiner Speisekarte herum.

„Was nehmt ihr heute?“, fragte nun Danny. Schulterzuckend beäugte ich die Karte in meiner Hand. „Großen Hunger habe ich nicht unbedingt.“ Ein seltsames Gefühl machte sich in mir breit, eines welches ich noch nie zuvor gespürt hatte. Es fühlte sich fremd und doch so vertraut an.

Erneut schüttelte ich den Kopf und konzentrierte mich wieder auf die Speisekarte.

Wir redeten gerade über unseren Wochenverlauf, als sich der Kellner hinter mir leicht räusperte, „Entschuldigung, dass ich sie bei ihrem Gespräch unterbreche, aber die Lady da hinten hat das für Sie bestellt.“ Er lächelte und hielt mir einen Piña Colada hin, ich nahm ihn dankend an und fasste den Kellner am Arm. „Holen Sie der Lady was auch immer sie wünscht, ich zahle.“ Er machte große Augen und sah mich verdattert an. „Na machen Sie schon!“, sagte ich auffordernd und drückte ihm einen Schein in die Hand.

So schnell er konnte rannte er zu der jungen Frau, welche zu mir herüber sah und lächelte.

Ein Lächeln sagte viel über einen Menschen aus, ihres war aufgeschlossen und freundlich.

Wieder verspürte ich dieses seltsame Gefühl von eben, doch nun wurde mir klar was der Grund dafür war, sie war der Grund.

Ihre dunkelbraunen, langen Haare trug sie offen mit einem seitlich verlaufenden Pony. Ein totaler Blickfang waren ihre Augen, die leicht bläulich waren, aber mehr einem Kristall glichen, dann war da noch die schmale Nase und ihre vollen Lippen.

Sie war wunderschön, außer mir hatten das auch Danny und Thomas bemerkt. „Ihr Name ist Sarah Daniels, sie ist 21, Single und sie arbeitet in einem Antiquitätenladen in der Stadt.“, sprach Danny.

Ich drehte mich verdutzt um. „Woher weißt du das alles?“, fragte ich ihn verblüfft. „Sie kommt öfters in die Bibliothek und dann unterhalten wir uns meistens.“ Ich nickte verständlich und sah wieder zu ihr herüber.

Nach einer Weile verabschiedeten die Jungs sich, um wieder zur Arbeit zu gehen, ich hatte noch eine halbe Stunde Zeit, weswegen ich mir vornahm, mich mal mit dieser Sarah zu unterhalten. Ich ging zu ihrem Tisch und sprach sie an. „Hey,du bist also die Lady, die mir einen Piña Colada ausgegeben hat.“

Sie nickte, „Und du bist der Typ, der den Kellner bestochen hat, mir ein Getränk meiner Wahl zu bringen.“ Ich lächelte, „Nun, so würde ich das zwar nicht sagen, aber ja, der Typ bin ich. Mein Name ist übrigens Alex.“ Ich hielt ihr eine Hand hin, sie schüttelte sie. „Ich bin Sarah. Ich würde mich wirklich gern noch länger mit dir unterhalten, doch ich muss jetzt leider los.“ Sie stand auf und packte ihre Sachen zusammen. „Vielleicht könnten wir uns ja irgendwann mal unterhalten, wir wärs mit morgen Abend?“, fragte ich sie. „Ist das ein Date?“ Sarah sah mich fragend an. „Wenn du willst ist es eins, wenn nicht, dann nicht.“ Sie schmunzelte und antwortete, „Dann also ein Date, ich freu mich schon drauf! “ Sie stieg in ein Taxi und winkte noch einmal, bevor sie davon fuhr. In meiner Hand knirschelte etwas, es war ein Zettel, auf dem eine Nummer stand, auf der Rückseite, ein kurzer, aber deutlicher Satz:

Ruf mich an!

2

Nichtsahnend

*Alex’ Sicht*

Heute würde ich mich mit Sarah treffen. Ich wusste genau, wer sie war, sie war die einzigste Frau, welche ich jemals wahrhaftig lieben würde. Dies war keinesfalls eine Übertreibung oder die Worte eines Liebeskranken, bei Werwölfen gab es genau eine Person auf der Welt, die wahrhaftig für einen geschaffen war, in unserer Kultur nannte man sie Gefährten.

Ich hatte jetzt zwar meine Gefährtin gefunden, allerdings wusste sie noch nichts von ihrem Glück und das würde sich so schnell nicht ändern, da sie keinen blassen Schimmer von diesen Dingen hatte. Sie wusste nicht, dass ich ein Werwolf war und wer ich überhaupt war, dieses Wissen hinterließ nichts, außen einen stechenden Schmerz in meinem Herzen.

Hat ein Werwolf einmal seinen Gefährten gefunden, dann will er ihn unter keinen Umständen so schnell wieder gehen lassen. Tief in mir drinnen freute ich mich auf diesen Abend, auch wenn ich mit mehr Wissen dort erscheinen würde, als mir lieb war.

Da gab es allerdings noch ein riesiges Problem, welches ich sonst eigentlich nie hatte, ich wusste nicht, was ich anziehen sollte. Ein schwarzer Anzug und ein einfaches, lässiges T-Shirt standen zur Auswahl, nach langem Überlegen entschied ich mich für letzteres. Ich betrachtete mich im Spiegel, mein kurzes dunkelbraunes Haar hatte ich mit Haargel etwas in Ordnung gebracht, normalerweise lagen meine Haare immer perfekt, nur heute sahen sie aus, als hätte ich in eine Steckdose gefasst, aber nach einer halben Tube Haargel ging es wie gesagt wieder. Meine Augen, von denen selbst ich nicht genau wusste, welche Farbe sie besaßen, waren eine Art Mischung aus grau, grün und etwas blau. Wenn mich jemand wegen der Farbe fragte, sagte ich meistens: ‚Ich habe ein helles grau-blau-grün‘, was die meisten Leute so sehr verwirrte, dass sie nicht weiter fragten. Ich war recht muskulös und schlank. Meiner Meinung nach, war es viel leichter, mich in Wolfsgestalt zu beschreiben: Ich war größer als alle anderen, wie es für einen Alpha üblich war, ich besaß dunkelbraunes, fast schwarzes Fell und hatte gelbliche Augen.

Mein Handy klingelte, es war Danny. Ich nahm ab und meldete mich mit einem genervten, „Ja?!“

Ich spürte fast schon, wie Danny am anderen Ende zusammenzuckte.

„Hey jetzt kling mal nicht so lustlos, ich hab gehört du hast mit Sarah ein Date und die anderen haben mich die ganze Zeit damit genervt, dass ich dir etwas sagen soll…“ Ich unterbrach ihn, „Was sagen?!“ „Na vielleicht, dass heute Vollmond ist und du vorsichtig sein solltest, was du tust, denn bei Vollmond kann man sich schneller verwandeln und du weißt ja, wie aggressiv wir dann sind.“ ‚plapperte Danny, er war eine echte Labertasche.

„Danny, ich verwandle mich schon seit meinem 13. Lebensjahr, dass brauchst du mir alles nicht zu erzählen, denn ich weiß es schon und ich weiß genau was ich mache. Sag den anderen danke, aber ich komm zurecht.“, ich konnte mir bildlich vorstellen, wie er erneut zusammenzuckte, er war zwar nicht der einzige im Rudel, der Angst vor mir hatte, aber derjenige, der es am meisten zeigte. Gut vielleicht war ich heute etwas schneller aus der Ruhe zu bringen als sonst, aber das war jetzt egal, denn jetzt hatte ich erstmal ein Date.

Als ich beim Restaurant ankam, war Sarah noch nicht da und ich setzte mich draußen auf eine Bank um zu warten, als sie eine Stunde später noch nicht aufgetaucht war, machte ich mir Sorgen und rief sie an.

„Oh, Alex es tut mir wirklich leid, ich war vorhin noch bei einer Freundin, sie hatte Liebeskummer wegen ihrem Freund und wollte mich einfach nicht gehen lassen.“ Man war ich in dem Moment erleichtert ihre Stimme zu hören.

„Hey ist schon in Ordnung, dann verschieben wir das Ganze?“ Sie schien zu überlegen, denn sie antwortete erst eine ganze Weile später.

„Naja,wenns dir nichts ausmacht, dann könntest du zu mir kommen, meine Eltern sind zu Besuch und meine Mutter hat gekocht, also wenn du Lust hast, kannst du gern vorbei kommen!“ Ich schmunzelte, „Bis gleich!“

*Sarahs Sicht*

„Mom, Dad, machts euch was aus, wenn Alex mit uns isst?“, fragte ich voller Hoffnung, dass sie nichts dagegen hatten, denn noch mal wollte ich Alex nicht enttäuschen.

„Nein Schatz, dagegen haben wir nichts, aber erstmal könntest du uns sagen, wer dieser Alex ist.“, rief Dad aus der Küche. Mom sah mich fragend an. „Er ist unglaublig, also ich meine…er ist ein Bekannter und ich hätte mit ihm heute eigentlich ein Date gehabt, aber da ich so lang bei Ally war, ist es leider ausgefallen und deswegen hab ich ihn zum essen eingeladen.“, sagte ich und konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Ich verhielt mich wie ein schwärmerischer Teenager.

„Also ist er dein Freund.“ Mutter klang überrascht, aber auch glücklich. „Nein er ist nicht mein….“, bevor ich weiter sprechen konnte, klingelte es an der Tür. Wenn das Alex war, dann hatte er sich ganz schön beeilt. Ich ging, um sie zu öffnen, da stand er mit einem Blumenstrauß. „Hi!“, sprach er und küsste meine Hand, wie charmant er nur war. „Hi!“, erwiderte ich und lächelte ihn an, er gab mir die Blumen und zog seine Jacke aus.

Da kam auch schon meine Mutter, sie begrüßte ihn herzlich und schleifte ihn förmlich in die Küche. Als ich dort ankam, unterhielt sich mein Vater bereits mit Alex. Irgendwie war es komisch, ich kannte Alex erst seit gestern und hatte das Gefühl, ich würde ihn schon ewig kennen. Dann servierte mein Vater das Essen.

Eigentlich wollten Alex und ich uns unterhalten, doch meine Eltern waren zu sehr damit beschäftigt, ihm diverse Fragen zu stellen. Aber ich hörte zu, um ein bisschen mehr über ihn zu erfahren.

„Also Alex, woher kommst du und wie lang wohnst du schon in L.A.?“, wollte meine Mutter wissen.

„Ich komme aus San Jose, dort hab ich gewohnt bis ich 18 war und naja, ich wohne nicht wirklich in L.A., eher etwas außerhalb.“, gab er zur Antwort. „Sehr interessant und was arbeitest du?“, fragte nun mein Vater.

„Ich arbeite bei Studex, das ist ein Elektrotechnikunternehmen.“

Die Zeit verging wie im Flug und Alex ging so um halb 1 in der Nacht. Ich hatte mich schlafen gelegt und wollte gerade nochmal ins Badezimmer, als ich im Nebenraum, meine Eltern erzählen hörte. „Cindy, du hast es gesehen, wir wissen beide was er ist, wir können Sarah nicht so einer Gefahr aussetzen.“, flüsterte mein Vater. „Ich gebe dir recht, wir müssen was gegen diese Bestien tun Jonathan!“, antwortete meine Mutter ebenfalls flüsternd.

Was er ist? Meinten sie Alex? Und wer waren diese Bestien von denen sie sprachen?

3

Erkenntnisse

*Alex’ Sicht*

Ich lag auf meinem Bett und starrte an die Decke, ich musste über so vieles nachdenken, Sarahs Eltern hassten mich und das sagte ich nicht ohne Grund.

Ich war ein Werwolf und das wussten sie, denn sie waren Jäger, Menschen die seit Urzeiten die Bestien zusammentrieben um sie alle nacheinander abzuschlachten.

Diese „Bestien“ waren wir, ich musste extrem vorsichtig sein, da ich, wenn ich einen Fehler machte, meine Familie und mein Rudel in Gefahr bringen würde.

Mein Handy klingelte, ich nahm es und sah auf das Display, es war Sarah, wer sonst? Sie hatte mich in den letzten 2 Wochen ungefähr 3000 mal angerufen, ich war nicht rangegangen, aber sie ließ nicht locker. Ich konnte einfach nicht mit ihr reden, es war zu gefährlich, auch wenn sie mir mehr als nur etwas bedeutete. Ich hatte damals ein Gelübde abgelegt, welches ich nun nicht brechen durfte.

„Ich diene dem Mond, denn ich bin ein Geschöpf der Dunkelheit, es ist kein Fluch, es ist eine Gabe, eineBürde, die mir auferlegt wurde, denn ich bin ein Werwolf und der Mond ist mein Leben. Ich schwöre mein Rudel zu beschützen, vor allen Gefahren, koste es was es wolle. So wie die weiße Wölfin es prophezeite, ich bin der Alpha!“

Dies waren die Worte, die ich vorm Rat der 12 schwören musste, mein Gelübde, mein Schicksal.

*Sarahs Sicht*

Ich legte mein Handy beiseite, ich hatte es aufgegeben. Warum zur Hölle rief er nicht zurück? Hatte ich irgendetwas falsch gemacht? War an den Worten meiner Eltern etwas dran?

Ich war nicht der Meinung, dass Alex eine Bestie sei, so wie sie sagten, aber irgendetwas war da ziemlich faul. Ich kannte meine Eltern und es hatte den Anschein als kannte ich Alex, er war mir so vertraut, so nah und doch so weit weg.

Ich beschloss Antworten zu suchen und das konnte ich wohl schlecht vom Sofa aus. Ich schnappte mir meine Jacke vom Kleiderbügel und rief mir ein Taxi. Einmal mehr, dass ich mich fragte, warum ich verdammt nochmal kein Auto hatte, das Geld war nicht das Problem, eher die mir fehlende Zeit, welche durch meinen Job verloren ging. Ich hasste meinen Job. „Wohin kann ich sie bringen?“, fragte der Taxifahrer.

„Zur Stadtbibliothek bitte.“ Er nickte und fuhr los. Dort angekommen, gab ich dem Fahrer erst einmal ordentlich Trinkgeld, es gab nicht viele Taxifahrer die so nett waren wie er. Schließlich betrat ich meinen Lieblingsort in ganz L.A.. Ich musste dringend herausfinden, was mir meine Eltern verheimlichten.

4

Trautes Heim

*Alex’ Sicht*

Mein Handy klingelte abermals und alle Augen waren auf mich gerichtet.

„Willst du nicht rangehen?“, fragte mich Shaun, ich schüttelte widerwillig meinen Kopf und sprach, „Okay, das wird euch jetzt zwar überraschen, aber egal. Ich wollte fragen wer von euch mich heute begleiten würde?“

Luke und Danny sahen mich fragend an. „Willst du dich endlich mit Sarah aussprechen?“, wollte Danny wissen. „Nein.“ Gab ich als Antwort. Shaun kniff die Augen zusammen, „Was zur Hölle hast du dann vor?“ Ich biss mir auf die Unterlippe und atmete tief ein. „Ich werde nach San Jose fahren, zu…zu meiner Familie.“ Luke klappte die Kinnlade herunter und er bekam sie anscheinend nicht wieder zu, denn er sah mich an, als wäre er ein Eichhörnchen und ich hatte ihm gerade seinen Wintervorrat gestohlen.

„Nicht dein Ernst oder?! Jahrelang hast du uns von deiner Familie erzählt und nicht gerade Gutes, du sagtest dein Vater und auch dein Onkel sind beide Alphas! Ich glaube drei Alphas unter einem Dach wird problematisch und wenn du dann auch noch dein Rudel mitbringst….“ Ich unterbrach ihn, „Hört zu, wenn ihr nicht mitkommen wollt, dann ist es okay, im Moment habe ich einfach nur die Nase voll von L.A. und außerdem muss ich das mit Sarah noch mal überdenken, also erwartet mich nicht allzu früh zurück!“

Eine Stunde später saß ich in meinem Wagen und fuhr von L.A. aus auf den Highway 5. Nach ungefähr 2 einhalb Stunden begab ich mich auf die Route 580 und bog dann auf eine Umgehungsstraße ab und fuhr die nächsten 20 Minuten nur noch gerade aus. Aus der Ferne konnte ich schon einzelne Hochhäuser und den großen Wald erkennen in dessen Nähe meine Familie wohnte. Nun ließ ich die Hauptstraße, das belebte Zentrum San Joses und Westfield Oakridge hinter mir und bog auf die G80 und dann in die Camden Ave ab. Dort gab es einen Feldweg, in den ich hinein fuhr, jetzt stand ich direkt vor dem Haus meiner Eltern.

Ein pechschwarzer Wolf kam die Auffahrt hinaufgeschlendert und sah mich prüfend an, erst fletschte er die Zähne, doch dann setzte er sich brav vor mich hin und verwandelte sich zu dem Menschen, den ich am meisten verabscheute in meiner Familie, meinen Onkel Bruce. „Bruce.“, sprach ich emotionslos. Er setzte gekonnt ein falsches Lächeln auf und fing an zu reden, „Na sieh mal einer an, wer den Weg zurück ins Nest gefunden hat. Mein Lieblingsneffe! Hey Joshua dein großer Krieger ist wieder da!“

Da wir Werwölfe ein exzellentes Gehör haben, wusste ich das Joshua unser gesamtes Gespräch mitgehört hatte. Er und eine Frau, die ich erst nicht genau einordnen konnte kamen aus dem Haus, zu welchem ich mich nun auch umdrehte. „Hey Dad.“ Er starrte mich einen Moment lang prüfend an, „Du hast dich ziemlich verändert, wie lang ist es jetzt her? 6 Jahre?“ Ich nickte, es war wirklich schon eine Ewigkeit her, seitdem ich meine Eltern das letzte Mal gesehen hatte. Damals hatte ich San Jose verlassen, um meine Vergangenheit hinter mir zu lassen und in L.A. ein neues Leben zu beginnen, heute wusste ich, dass nicht so einfach war, wie es klang. Man konnte Bruchstücke hinter sich lassen, doch irgendwann holte einen die Vergangenheit wieder ein. Schlussendlich kamen die beiden auf mich zu und schlossen mich in ihre Arme, nach fieberhaftem überlegen wusste ich letzendlich, wer diese Frau war war, es war meine Mutter, sie hatte sich seit unserem letzten Treffen stark verändert, was man von meinem Vater nicht sagen konnte. Sie musterte mich und lächelte, „Ohh was habe ich dich vermisst Liebling, du bist ja ein echter Mann geworden, ein wahrer Alpha!“ Bruce schnaubte verächtlich, „Oh ja wie wundervoll, man weißt du, ich freu mich jetzt schon darauf wenn du wieder abreist!“ Er hasste mich und ich tat es ihm gleich, warum das so war, wussten nur er und ich. „Wirst du wohl den Mund halten Bruce! Hilf Alex lieber dabei, seine Koffer hineinzutragen, damit wir endlich zu Abend essen können.“ ‚meinte mein Vater und ich folgte ihm ins Haus.

Meine Mutter hatte ihre Spezialität gekocht, Hähnchen mit irgendeiner Kräutersuppe, die noch niemandem in unserer Familie geschmeckt hatte, doch sie machte sie trotzdem immer und immer wieder. Sie war etwas eigen, aber nicht unbedingt im negativen Sinne. Wir setzten uns gerade an den Tisch, als ein braunhaariger 16 jähriger Junge, der lautstark Musik hörte die Treppe herunter kam und sich mir gegenüber an den Tisch setzte. Es war mein kleiner Bruder Andrew, er sah kurz auf und erblickte mich, woraufhin er breit grinste. „HALLO ALEX!“, rief er, Andrew hörte immer noch Musik, was die Lautstärke seiner Stimme erklärte. „Andrew würdest du bitte deine Kopfhörer beim Essen absetzen?!“, fragte meine Mutter. Er seufzte und tat was sie verlangte.

„Wie kommts, dass du hier bist?“ ‚Andrew musterte mich fragend. „Ich brauchte mal eine Auszeit von meinem Leben, es ist gerade sehr komplliziert.“ Er nickte, „Geht es um deine Plichten als Alpha oder um ein Mädchen?“ Ja so kannte ich meinen Bruder, immerzu neugierig, ihn hatte ich schon etwas vermisst. Bei dem Wort Mädchen, läuteten bei meiner Mutter alle Alarmglocken und sie sah mich interessiert an: „Es gibt da also ein Mädchen, ja? Vielleicht haben wir ja dann doch noch eine Chance auf Enkelkinder Joshua!“