Nikon Z 7II - Frank Späth - E-Book

Nikon Z 7II E-Book

Frank Späth

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Beschreibung

Das Handbuch zu Nikons neuem High-Ender

  • Umfassende Einführung in alle Menüpunkte und Bedienelemente
  • Handfeste Praxistipps für den perfekten Umgang mit der Z 7II
  • Motivideen, Zubehör-Empfehlungen und Objektiv-Tipps

Auflösung satt, maximale Dynamik und Lichtempfindlichkeit und feinste Details: Nikon präsentiert mit der Z 7II die zweite Generation seiner spiegellosen Vollformat-Elite. 45,7 Megapixel, 10 Bilder pro Sekunde – und das bei bis zu 73 RAW-Aufnahmen in Folge: Das Topmodell unter den spiegellosen Systemkameras des Profiausstatters lässt nicht nur Profi-Herzen höher schlagen.
Nikon-Spezialist Frank Späth bringt dem Z 7II-Käufer (und jenen, die noch mit der Kaufentscheidung hadern) die Spitzen-Nikon en detail nahe. Das Handbuch zur Kamera startet mit einer umfassenden Einführung in die Ausstattung und Programmierung der Kamera. Ohne Umschweife und mit maximalem Bezug zur Praxis erläutert Frank Späth, worauf es bei der Bedienung und dem Einsatz der Z 7II ankommt.
Im reichlich bebilderten Praxisteil geht es dann um die fotografischen Kernthemen rund um Autofokus, Farbe, Empfindlichkeit, Blitzen, Bildqualität und um die Videofeatures der Nikon. Lernen Sie grundlegende Fehler zu vermeiden und erfahren Sie, wie Sie das professionelle Angebot Ihrer Nikon spielend in packende Bilder und Filme umsetzen. Zahlreiche Workshops zu wichtigen Motivgebieten wie Porträt, Sport, Natur, Landschaft oder Architektur lockern das Handbuch auf. Zudem gibt es handfeste Kauftipps für die passenden Z-Objektive von Nikon.

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Frank Späth arbeitet seit 1995 in der Fotozeitschriftenbranche und schreibt seit über 20 Jahren Kamera-Handbücher. Das Nikon-Z-System hat den Chefredakteur der PHOTOGRAPHIE schon beim globalen Launch 2018 begeistert, als Späth in Tokio als einer der ersten Fachjournalisten weltweit Nikons spiegelloses Vollformat testen durfte. »Mit der Z 7II bringt Nikon den überarbeiteten Nachfolger der erfolgreichen Z 7«, so der Autor.

Zu diesem Buch – sowie zu vielen weiteren dpunkt.büchern – können Sie auch das entsprechende E-Book im PDF-Format herunterladen. Werden Sie dazu einfach Mitglied bei dpunkt.plus+:

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Frank Späth

Nikon Z 7II

Das Handbuch zur Kamera

Frank Späth

Lektorat: Boris Karnikowski

Lektoratsassistenz: Julia Griebel

Copy-Editing: Alexander Reischert, www.aluan.de

Satz: Ulrich Borstelmann, www.borstelmann.de

Herstellung: Stefanie Weidner

Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN:

Print   978-3-86490-835-4

PDF    978-3-96910-346-3

ePub  978-3-96910-347-0

mobi  978-3-96910-348-7

1. Auflage 2021

Copyright © 2021 dpunkt.verlag GmbH

Wieblinger Weg 17

69123 Heidelberg

Hinweis:

Der Umwelt zuliebe verzichten wir auf die Einschweißfolie.

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Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und daher strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.

Es wird darauf hingewiesen, dass die im Buch verwendeten Soft- und Hardware-Bezeichnungen sowie Markennamen und Produktbezeichnungen der jeweiligen Firmen im Allgemeinen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen.

Alle Angaben und Programme in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt kontrolliert. Weder Autor noch Verlag können jedoch für Schäden haftbar gemacht werden, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Buches stehen.

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Inhaltsverzeichnis

1Nikon Z 7II: Ein erster Überblick

1.1Generation zwei: Das Topmodell mit doppelter Rechenpower

1.2Die wichtigsten Funktionen auf einen Blick

1.3Zentrale Bedienelemente

Das Modusrad

Die »Fn«-Tasten und die Benutzereinstellungen »U«

Der Vierrichtungswähler

Die Einstellräder

Der Joystick

Der Touchscreen

Der LCD-Monitor

Das »i«-Menü

Die Hilfe-Funktion

2Die Menüs

2.1Wagen wir uns ins »Innere« der Nikon Z 7II

2.2Das Menü FOTOAUFNAHME

Fotoaufnahme zurücksetzen

Ordner

Dateinamen

Primäres Speicherkartenfach/Funktion des sekundären Fachs

Auswahl des Bildfelds

Bildqualität

Bildgröße

NEF-(RAW-)Einstellungen

ISO-Empfindlichkeit-Einstellungen

Weißabgleich

»Picture Control« konfigurieren

Konfigurationen verwalten

Farbraum

Active D-Lighting

Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtung

Rauschunterdrückung bei ISO+

Vignettierungskorrektur

Beugungsausgleich

Auto-Verzeichnungskorrektur

Aufnahmen mit Flimmerreduktion

Belichtungsmessung

Blitzbelichtungssteuerung/Blitzmodus

Fokusmodus

AF-Messfeldsteuerung

Bildstabilisator

Automatische Belichtungsreihen

Mehrfachbelichtung

HDR (High Dynamic Range)

Intervallaufnahme

Zeitrafferfilm

Aufnahme mit Fokusverlagerung

Lautlose Auslösung

2.3Das Menü WIEDERGABE

Löschen

Wiedergabeordner

Optionen für Wiedergabeansicht

Playback-Fach für Dual-Format-Aufnahme

Bildkontrolle

Nach dem Löschen

Nach Aufnahmeserie anzeigen

Anzeige im Hochformat

Bild(er) kopieren

Diaschau

Bewertung

2.4Das Menü FILMAUFNAHME

Speicherort

Bildgröße/Bildrate

Filmqualität

Film-Dateityp

ISO-Empfindlichkeits-Einstellung

»Picture Control« konfigurieren

Flimmerreduzierung

Fokusmodus

Digital-VR

Mikrofonempfindlichkeit

Dämpfung

Frequenzgang

Windgeräuschreduzierung

Kopfhörerlautstärke

Timecode

2.5Das Menü INDIVIDUALFUNKTIONEN

a: Autofokus

b: Belichtung

c: Timer/Belichtungsspeicher

d: Aufnahme & Anzeigen

e: Belichtungsreihen und Blitz

f: Bedienelemente

g: Video

2.6Das Menü SYSTEM

Speicherkarte formatieren

User Settings speichern/zurücksetzen

Sprache/Zeitzone und Datum

Monitorhelligkeit/Monitorfarbabgleich (Sucher …)

Display-Helligkeit

Auswahl der Monitormodi einschränken

Informationsanzeige

AF-Feinabstimmung Optionen

Daten für Objektive ohne CPU

Fokusposition speichern

Bildsensor-Reinigung

Referenzbild (Staub)

Pixelmapping

Bildkommentar/Copyright-Informationen

Tonsignaloptionen

Touch-Bedienelemente

HDMI

Funkfernsteuerungsoptionen (WR)

Flugmodus

Mit Smart-Gerät verbinden

Verbinden mit dem Computer

Wireless-LAN-Adapter (WT-7)

Akkudiagnose

Stromversorgung über USB

Energiesparend (Foto-Modus)

Auslösesperre

Menüeinstellungen speichern/laden

Alle Einstellungen zurücksetzen

Firmware-Version

2.7Das Menü BILDBEARBEITUNG

»NEF-(RAW-)Verarbeitung«

2.8Das Menü MEIN MENÜ

3Die Z 7II in der Praxis

3.1Qualität: Bildgröße und Bildformate

Ein wenig Theorie vorab

Das Bildfeld: mehr Pixel oder mehr Tele?

Das JPEG-Format: schlank und variabel

RAW: Daten vom Sensor – unplugged

3.2Saubere Farben: der Weißabgleich

3.3ISO-Werte und Bildrauschen

Rauschen nachträglich reduzieren

3.4Blitzen mit der Z 7II: Entdecken Sie die Möglichkeiten!

Blitzbelichtungssteuerung

Die Blitzmodi

Indirektes Blitzen

Highspeed-Blitzen (»FP«)

Kabelloses TTL-Blitzen: Licht entfesseln

3.5Licht messen und steuern

Die Belichtungsmessung

3.6Die Belichtungssteuerung

Auto: bequem, aber limitiert

Programmautomatik (P)

Blendenautomatik (S) (= Zeitpriorität)

Zeitautomatik (A) (= Blendenpriorität)

Manuelle Belichtung (»M«)

»Bulb« und »Time«: Belichten (fast) ohne Ende

Bilder mit Effekt: die »Picture Control«-Stile der Z 7II

3.7Fokussieren: automatisch, manuell – schnell und scharf

Mit Einzelbild-AF die beste Trefferquote

Kontinuierlicher AF: gute Trefferquote bei mobilen Motiven

Manuell scharfstellen: sicher ist sicher

3.8Filme drehen mit der Z 7II

Ein paar einfache Tricks für jeden Anspruch

Belichtungsprogramme: von »A« bis »P«

Die richtige Kamerahaltung

Szenen filmisch umsetzen

Tonkontrolle

3.9Zubehör für Fortgeschrittene

Stativ und Kopf

Vari-ND-Filter

LED-Licht

4Objektiv-Tipps

4.1Die Augen Ihrer Nikon

Das komfortable Superzoom: Nikkor Z 4–6,3/24–200 mm VR

Weitwinkel satt: Nikkor Z 4/14–30 mm S

Ideal als hochwertiges Standardzoom: Nikkor Z 4/24–70 mm S

Professionell und exzellent: Nikkor Z 2,8/24–70 mm S

Lichtstark, schnell und stabilisiert: Nikkor Z 2,8/70–200 mm VR S

Perfekter Porträt-Begleiter: Nikkor Z 1,8/85 mm S

Das gute alte 35er: Nikkor Z 1,8/35 mm S

Wenn Lichtstärke (fast) alles ist: Nikkor Z 1,2/50 mm S

Sie suchen das ganz Besondere für Ihre Z 7II?: Nikkor Z 0,95/58 mm S Noct

Index

Vorwort

Die Z 7II stellt den derzeitigen Höhepunkt der Kameraentwicklung beim Profiausstatter Nikon dar – Glückwunsch, wenn Sie bereits eine besitzen! Sollten Sie noch mit der (nicht ganz billigen) Anschaffung hadern: In diesem Buch werden Sie jede Menge Fakten an die Hand bekommen, die Ihnen den Kauf des spiegellosen Flaggschiffs nahelegen. 45,7 Megapixel liefern auf dem großen Vollformatsensor der Z 7II einen Detailreichtum und einen Dynamikumfang, der auch allerhöchsten Ansprüchen an Bildqualität und Vergrößerungsfähigkeit locker genügt. Das war schon beim Vorgängermodell so. Doch Nikon hat sich für die IIer-Version ein paar feine Optimierungen einfallen lassen. So wird die Neue von gleich zwei Expeed-6-Prozessoren angetrieben, wie sie auch in Nikons DSLR-Flaggschiff D6 zum Einsatz kommen – die Kraft der zwei Herzen macht sich nicht nur in schnellen Serienbildern (bis zu 10 pro Sekunde bei voller Fokus- und Belichtungsnachführung) bemerkbar. Das komplett aufgebohrte Innenleben bedeutet auch spürbare bessere Schärfeleistungen und mehr Ausdauer bei der Verfolgung bewegter Motive. Wie alle Z-Modelle zeichnet sich auch die 7II durch eine opulente Serienausstattung und hohe Performance aus, kombiniert mit dem großen rückseitig belichteten Sensor, der jede Menge Qualitätsreserven auch und gerade bei wenig Licht bietet.

Unser Buch assistiert Ihnen bei der Programmierung und Bedienung der Top-Nikon – mit dem Ziel ausdrucksstarker Bilder ohne langes Suchen in den Menüs. Daher stellen wir Ihnen die Kamera zu Beginn in allen Details vor und besprechen die vielen Menüpunkte Schritt für Schritt. Dieses Wissen legt die Basis für den dann folgenden Praxisteil, der weitgehend unabhängig von Ihren Vorkenntnissen anhand vieler Beispiele zeigt, wie Sie das opulente technische Angebot für Ihre Kreativität nutzen. Wir wünschen Ihnen viel Erkenntnis und noch mehr Spaß am Bildermachen und Filmen. Mit der Z 7II und unserem Buch haben Sie alles zur Hand, was Sie brauchen.

Frank Späth

Wie alle Z-Modelle ist auch das Oberhaupt der Familie gegen Feuchtigkeit und Staub mit unzähligen Dichtungen geschützt. (Foto: Nikon)

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Nikon Z 7II: Ein erster Überblick

1.1Generation zwei: Das Topmodell mit doppelter Rechenpower

Rund zwei Jahre nach dem Start seines spiegellosen Vollformatsystems stellt Nikon mit der Z 6II und Z 7II die zweite Generation seiner Semi- und Profimodelle mit dem neuen Z-Bajonett vor. In dieser Zeit hat der Hersteller viele Wünsche, Kritik und Anregungen von Anwendern jeder Couleur gehört, analysiert und zu einem maßgeblichen Teil in die neuen Modelle einfließen lassen. Eine der wichtigsten Forderungen von Z-Fans war der Einsatz eines zweiten Speicherkartenfachs, das es dem Benutzer ermöglicht, parallel zur teuren (aber auch extrem schnellen) XQD/CFexpress-Karte auch handelsübliche SDXC/SDHC-Karten verwenden zu können. Nikon erfüllt diesen Wunsch mit dem entsprechenden Doppelslot, der dem Z-Fotografen nun endlich die Möglichkeit bietet, zwei verschiedene Speichermedien gleichzeitig einzusetzen, statt nur von einem Kartentyp abhängig zu sein. Nebenbei bringt der Einsatz von zwei Speichern eine deutlich höhere Datensicherheit, da die zweite Karte auf Wunsch als Backup für die Fotos und Videos auf der ersten Karte verwendet werden kann.

Von oben nicht zu unterscheiden: oben die neue Z 7II, unten der Vorgänger Z 7. (Fotos: Nikon)

Der Doppelslot ist optisch die auffälligste Neuerung im Vergleich zu den Vorgängern – generell hat Nikon am Gehäuse und in Sachen Handling bei der zweiten Generation so gut wie keine Modifikationen vorgenommen und bei der Modellpflege eher auf sanfte Evolution denn auf revolutionäre Innovationen gesetzt – warum auch?

Im »Inneren« haben die Entwickler spürbarer Hand anlegt: Die Z 7II arbeitet mit einem doppelten Expeed-6-Bildprozessor, der zum einen die Rechenleistung drastisch steigert, zum anderen auch mehr internen Pufferspeicher zum Zwischenlagern der Foto- und Videobilder mit sich bringt. Auf den ersten Blick sichtbar wird der Fortschritt bei der Z 7II im Vergleich zum älteren Modell bei der Serienbildrate – sie steigt von 9 auf 10 Bilder pro Sekunde – keine großer Schritt, aber die 45-Megapixel-Nikon ist ja auch nicht in erster Line für die Sport- und Actionfotografie gebaut. Interessanter ist ein Blick auf die Ausdauer, mit der die Spitzen-Nikon Serienaufnahmen am Stück durchhält: Sie verdreifacht sich von 23 auf 73 RAW-Aufnahmen (12 Bit). Ein echter Fortschritt und angesichts des extrem hochauflösenden Sensors mit der entsprechend großen Datenmenge ein beachtlicher Wert.

Spiegellos vs. Spiegelreflex

Mit der Z-Serie setzt Nikon seit 2018 erstmals für sein Vollformatsystem auf das Prinzip der spiegellosen Systemkamera, auch DSLM (für: »Digital Single Lens Mirrorless«) genannt. Der Hauptunterschied zur klassischen DSLR (für: »Digital Single-Lens Reflex«), also der typischen »Spiegelreflex«, liegt in der Tatsache, dass bei einer DSLM das Licht vom Objektiv zum Sucher nicht über einen Reflexspiegel geleitet wird (der zur Belichtung hochgeklappt werden muss). Bei einer Spiegellosen ist der Bildsensor sowohl für das Vorschau- als auch für das Aufnahmebild zuständig. Statt eines bei DSLRs üblichen optischen Suchers findet sich bei der DSLM ein elektronischer Sucher – sozusagen ein Mini-Monitor, der das Livebild direkt vom Sensor erhält und damit auch eine genauere Beurteilung der zu erwartenden Belichtung, Farben etc. ermöglicht. Der fehlende Spiegelkasten macht die DSLM nicht nur kompakter und leichter, er erleichtert auch technisch bessere bzw. besondere Objektivkonstruktionen. Zudem fällt bei einer Spiegellosen weniger Mechanik an, das Auslösegeräusch ist deutlich reduziert, da das lästige Spiegelklappen entfällt, und die Kamera neigt beim Belichten weniger zu Erschütterungen, die das Bild unter Umständen verwackeln können.

Zudem wurde auch das AF-System aufgebohrt: Die Gesichts-, Augen- und Tiererkennung ist insgesamt flotter geworden und die Z 7II nun deutlich besser in der Lage, mit dem Autofokus bewegten Objekten zu folgen – auch beim Videodreh. Spürbar besser als beim Vorgänger auch die Präzision und Schnelligkeit der automatischen Scharfstellung bei wenig Licht: Der AF der 7II arbeitet nun ab –3 EV und schafft (bei aktiviertem und etwas langsameren) Low-Light-AF bis zu –4 EV, fokussiert also auch bei sehr wenig Licht noch einigermaßen zuverlässig. Apropos Dunkelheit: Langzeitbelichter dürften sich über die neue Möglichkeit, manuell bis zu 900 Sekunden am Stück zu belichten, freuen. Auch wenn sie schneller rechnet und ausdauernder speichert: Die Akkulaufzeit hat sich im Vergleich zur Z 7 nicht verschlechtert, sondern konnte sogar leicht gesteigert werden. Das liegt in erster Linie am neuen Akkutyp, dem EN-EL15c, der dieselbe Bauform wie der ältere EN-EL15b hat, aber eine etwas höhere Kapazität aufweist. Zudem hat Nikon das Powermanagement optimiert, inklusive eines neuen Energiesparmodus. Weitere Verbesserung in Sachen Energieversorgung: Über den USB-C-Port kann nicht nur der Akku geladen, sondern auch die Kamera mit Dauerstrom versorgt werden, wahlweise per Netzadapter oder mit einer (möglichst leistungsstarken) Powerbank.

Endlich: Statt des ausschließlichen Slots für XQD-Karten kommt nun ein Doppellaufwerk für XQD/CFexpress und SDXC/SDHC zum Einsatz. (Foto: Nikon)

Etwas unglücklich waren viele Z-Fotografen der ersten Generation auch über den Handgriff MB-N10, der lediglich als Akkuhalter diente. Der neue Multifunktions-Batteriegriff MB-N11, den Nikon zusammen mit der Z 6II/Z 7II vorgestellt hat, macht seinen Job deutlich besser. Er nimmt zwei Akkus auf und bietet endlich einen Hochformatauslöser und weitere Bedienelemente wie Einstellräder, Joystick oder AF-Starttaste. Zudem hat der Griff eine USB-C-Schnittstelle, über die die eingelegten Zellen aufgeladen werden können. Nicht verändert hat der Hersteller den kamerainternen Bildstabilisator auf Sensorebene, der auf fünf Achsen arbeitet (Neigen, Schwenken und Rollen sowie horizontale und vertikale Verschiebung) und eine um rund 5 Lichtwertstufen erhöhte Verwacklungssicherheit bringt, wenn Z-Nikkore eingesetzt werden.

Beim Gehäuse der Z 7II setzt Nikon auf ein robustes und leichtes Magnesium-Chassis. (Foto: Nikon)

Der neue Akku EN-EL15c, der etwas mehr Power als der (kompatible) Vorgänger EN-EL15b mitbringt.

Eine Systemkamera ist nur so gut wie ihr System – das weiß Profiausstatter Nikon seit Jahrzehnten, und daher gilt das Augenmerk der Entwickler seit Anbeginn des Z-Systems auch und vor allem dem zügigen Ausbau des Objektivparks. Und der kann sich zum Start der zweiten Kamerageneration sehen lassen. Fast 20 Zooms und Festbrennweiten mit Z-Bajonett sind 2021 am Markt, Nikon hat in seiner Roadmap bereits neben einem weiteren 85 mm, 400 mm und 600 mm neun zusätzliche Objektive in Planung (siehe Bild unten). Dazu kommt die bequeme Möglichkeit, die zahllosen klassischen (D)SLR-Optiken mit Nikons F-Bajonett per Adapter an der Z 7II zu verwenden.

1.2Die wichtigsten Funktionen auf einen Blick

Auf diesen Seiten zeigen wir Ihnen zum Einstieg in unser Handling-Kapitel die Nikon Z 7II aus verschiedenen Perspektiven und nennen die Bedienelemente, Knöpfe, Schalter und Hebel beim Namen. Und davon gibt es einige. Wenn Sie also neu in der Z-Welt sind oder generell noch unerfahren im Umgang mit Systemkameras, dann sollten Sie sich die Begriffe hier für die Lektüre des Buchs einprägen – sie werden Ihnen noch öfter begegnen. Auch ein Blick in die Menüs und auf die diversen »Fn«-Funktionen dürfte unerfahrenere Anwender zunächst eher irritieren – auch dem werden wir in diesem Kapitel vorbeugen. Daher gehen wir zunächst Schritt für Schritt mit Ihnen das Handling der Nikon durch und erklären, welche Features wichtig sind und auf welche Sie vermutlich eher selten zurückgreifen werden. Bei unseren Bezeichnungen halten wir uns übrigens nicht grundsätzlich an die von Nikon in der Bedienungsanleitung oder in der Online-Hilfe gewählte Nomenklatur – das hat didaktische Gründe und daher sollten Sie sich schon mal ein paar zentrale Begriffe wie »Modusrad«, »Funktionstasten«, »Vierrichtungswähler« oder »Einstellrad« merken.

Kopfhörerbuchse:

3,5-mm-Klinkenbuchse, Stereo – wichtiges Ausstattungsmerkmal für Filmer, die während des Drehs so die Tonaufnahme ungestört kontrollieren können.

Mikrofonanschluss:

3,5-mm-Klinkenbuchse für externes Mikrofon (Stereo, mit Stromversorgung)

USB-Anschluss:

Typ »C« (SuperSpeed-USB), zum Übertragen von Daten an den Rechner und zum Laden des Akkus in der Kamera

HDMI-Anschluss:

Typ »C«, zum Anschließen der Z 7II an einen Fernseher, Beamer oder HDMI-Rekorder

Zubehör-Anschluss:

für externes Zubehör, z. B. Kabelfernauslöser

Auslöser:

halb herunterdrücken, um den Fokus und die Belichtungsmessung zu starten, durchdrücken für die Belichtung

Vorderes Einstellrad:

Blendeneinstellung in »A« und »M«

Dioptrienrad:

herausziehen und drehen, um den Sucher auf die individuelle Sehschärfe einzustellen. Tipp: Schauen Sie bei der Einstellung auf die Sucheranzeigen und drehen Sie, bis diese scharf sind.

Modusrad:

Einstellen des Belichtungsprogramms (P/A/S/M und Auto) und Abrufen der persönlichen User-Speicher 1–3

AF-Hilfslicht:

unterstützt bei wenig Licht den Autofokus auf kurze Distanzen; zugleich dient die Leuchte als Selbstauslöser-Anzeige.

Bajonettentriegelung:

drücken, um das Objektiv abzunehmen

Funktionstasten 1 & 2:

individuell programmierbar, ab Werk schnelle Einstellung von Weißabgleich (Fn1) und AF-Modus (Fn2)

Wiedergabe

: zeigt das zuletzt gespeicherte Bild/Video an

Löschen:

Bilder, Videos von der Karte löschen

Elektronischer Sucher

: OLED-Technik, 0,5 Zoll, 3,69 Mio. Bildpunkte, Quad VGA

IR-Augensensor

: erkennt, wenn Sie die Z 7II ans Auge nehmen, schaltet vom Monitor auf den Sucher um

Umschalter Foto/Video

: mit integrierter »DISP«-Taste für verschiedene Infoanzeigen auf Monitor/Sucher

»AF-ON«-Taste

: kann zum Starten der Fokusmessung unabhängig vom Auslöser verwendet werden

Hinteres Einstellrad

: Belichtungszeiteinstellung in »S« und »M«

Joystick

: Verschiebung des AF-Felds

»i«-Menü-Taste

: Schnellzugriff auf zwölf Funktionen, ebenfalls individualisierbar

Vierrichtungswähler

: zur Navigation in den Menüs, »OK«-Taste zur Bestätigung der jeweiligen Auswahl

Menütaste

: ruft die Kameramenüs auf

Serienbild-Taste

: Einzelbild, zwei Serienbildmodi und Selbstauslöserfunktion

Vergrößerung/Verkleinerung

: ruft auch Indexbild-Wiedergabe auf, Hilfe-Funktion, Einzoomen ins Bild zur manuellen Fokussierung

Monitor

: neigbarer Touchscreen, 3,2 Zoll, 2,1 Mio. Bildpunkte

Modusrad:

Einstellen der Belichtungsprogramme und Abrufen der persönlichen »U«-Speicher

AF-Hilfslicht:

unterstützt bei wenig Licht den Autofokus auf kurze Distanzen; zugleich dient die Leuchte als Selbstauslöser-Anzeige.

LCD-Bildschirm

: beleuchtet, zeigt auf einen Blick die wichtigsten Aufnahmeinformationen

Videostart-Taste

: Hier können Sie, wenn der Umschalter auf Video steht, die Filmaufnahme starten und beenden.

ISO-Taste

: Einstellung des gewünschten ISO-Empfindlichkeitswerts

Hauptschalter

: Kamera ein- bzw. ausschalten/Auslöser

Belichtungskorrektur-Taste

: drücken (und halten) und am vorderen oder hinteren Einstellrad drehen, um die Belichtung für Foto und Video nach oben oder unten anzupassen

Sensorebene

: Diese Markierung zeigt an, in welcher Ebene der Bildsensor liegt – eine Information, die beispielsweise in der Makrofotografie von Nutzen sein kann.

Lautsprecher

: zur Wiedergabe von Ton

Hinteres Einstellrad

: Belichtungszeiteinstellung in »S« und »M«

Zubehörschuh

: zum Aufstecken eines Systemblitzgeräts, einer Funkfernsteuerung (z. B. Nikon WR-1) oder eines Mikrofons (z. B. Nikon ME-1)

Sucher-/Monitor-Umschalter

: zum manuellen Wechseln zwischen Sucher und Rückseitenbildschirm

Stereomikrofone

: Sie sitzen rechts und links des Sucherbuckels.

1.3Zentrale Bedienelemente

Wer bereits mit einer Systemkamera von Nikon gearbeitet hat, wird an der Z 7II viele der eben kurz vorgestellten Bedienelemente wiedererkennen. Aber auch Fotografen, die gerade erst in die Welt der Systemfotografie einsteigen, dürften sich bei der spiegellosen Nikon flott zurechtfinden. Denn auch wenn das Gehäuse kompakt und handlich ausfällt: Es finden sich so gut wie alle wichtigen Bedienelemente direkt am Body – ohne lange Umwege über die Menüs. Beispielsweise das Modusrad zur Auswahl der gewünschten Betriebsart, der Vierrichtungswähler mit zentraler Taste oder die beiden »Fn«-Tasten an der Vorderseite, die sich individuell programmieren lassen, was so manchen Umweg in die durchaus komplexe Menüstruktur erspart.

Das Modusrad

Dieses Bedienelement (bei Nikon »Funktionswählrad« genannt) auf der linken Oberseite ist typisch für eine Systemkamera und bei allen Z-Modellen vorhanden.

An dem großen Rad (das mit dem kleinen Druckstift (»Entriegelungstaste«) in der Mitte grundsätzlich vor dem Verstellen freigeschaltet werden muss) stellen Sie die grundlegende Betriebsart Ihrer Kamera ein, wählen beispielsweise aus, ob Sie mit einer Halbautomatik wie »A« oder »S«, also Zeit- oder Blendenautomatik (wo Sie den jeweils anderen Wert vorwählen), komplett manuell oder im fast völlig autark arbeitenden »Auto«-Modus belichten wollen. Zudem rufen Sie hier eine der drei »U«-Benutzereinstellungen (»User Settings«) für ein jeweils individuelles Kamera-Setting auf. Die Position des Modusrads beeinflusst stark die Einstellmöglichkeiten in den Menüs. So haben Sie beispielsweise im P/S/A/M-Betrieb auf wesentlich mehr Faktoren Einfluss als im Auto-Modus. Sollte es also vorkommen, dass einige Menüpunkte nicht zugänglich sind, weil Sie beispielsweise in der Auto-Stellung des Modusrads gearbeitet haben, dann drehen Sie es einfach einmal in die P-Position und Sie werden den gewünschten Punkt wahrscheinlich aktivieren können.

Wichtig: Wir beziehen uns bei unseren folgenden Ausführungen zu den Menüs und Funktionen der Nikon Z 7II in aller Regel auf das Angebot während des P/S/A/M-Betriebs.

Die »Fn«-Tasten und die Benutzereinstellungen »U«

In modernen Systemkameras gehört es schon lange zum guten Ton, dass sich ein Großteil der Funktionen auf die individuellen Bedürfnisse des Fotografen maßschneidern lässt. So auch bei der Z 7II. Vor allem die beiden »Fn«-Buttons an der (vom Fotografen aus gesehen) rechten Vorderseite dienen diesem Zweck und haben unter INDIVIDUALFUNKTIONEN »f« ein eigenes Menü für die Programmierung bekommen. Ab Werk ist »Fn1« mit dem Weißabgleich belegt, »Fn2« ruft die AF-Messfeldsteuerung auf.

Auf dem Modusrad finden sich drei Positionen, die mit einem »U« gekennzeichnet sind. Hier lassen sich bestimmte Kamerakonfigurationen (für unterschiedliche Benutzer oder Aufnahmesituationen) speichern, die dann im Einsatz ganz flott über die jeweilige »U«-Position abgerufen werden können.

Der Vierrichtungswähler

Ein weiteres wichtiges Bedienelement findet sich auf der Rückseite in Reichweite des rechten Daumens: der Vierrichtungswähler (vormals bekannt als »Multifunktionswähler«) mit dem zentralen »OK«-Button in der Mitte. Mit seiner Hilfe navigieren Sie in den Menüs und wählen die gewünschten Punkte aus oder klicken sich durch den Foto- und Videobestand auf den Speicherkarten. Zudem lässt sich das AF-Feld mit den Richtungstasten verschieben.

Tipp

Rechts unterhalb des Vierrichtungswählers sitzt die »MENU«-Taste, mit der Sie das komplette Steuerungsmenü der Nikon aufrufen.

Die Einstellräder

Die beiden Einstellräder dienen in der Werksprogrammierung dem Verstellen der Blende und Zeit bei Blenden-, Zeitautomatik und manueller Belichtung beziehungsweise dem Programmshift in der Programmautomatik. Sie lassen sich ebenfalls im INDIVIDUALFUNKTIONEN-Menü (»f5«) umprogrammieren, indem etwa die Auswahlrichtung verändert wird – nicht wirklich nötig.

Der Joystick

Bei allen spiegellosen Vollformatmodellen von Nikon an Bord ist der pfiffige Joystick (»Sub-Wähler«) auf der Kamerarückseite. Auch er kann mit einer Wunschfunktion belegt werden. Sein Hauptzweck ist jedoch die Verschiebung des AF-Felds im Aufnahmebetrieb. Das macht vor allem dann Sinn, wenn Sie die Kamera am Auge haben und den Fokuspunkt an eine bestimmte Stelle im Motiv legen wollen. Gerade beim Einsatz lichtstarker Objektive oder langer Brennweiten an einer Vollformatkamera ist die exakte Festlegung des Schärfepunkts ein zentrales Thema. Nutzen Sie den Joystick, um das AF-Feld auf das scharfzustellende Motivdetail zu verschieben.

Tipp

Wenn Sie auf die Mitte des Joysticks drücken, können Sie einfach und flott die Belichtung speichern (»AE-L«).

Der Touchscreen

Der Rückseitenmonitor der Z 7II ist als Touchscreen ausgelegt, reagiert also auf Berührungen durch die Fingerspitze. Sie können damit Einstellungen der Kamera direkt auf dem Bildschirm verändern (auch in den Menüs). Doch der ausklappbare Monitor ist auch während des Fotografierens/Filmens und bei der Bildbetrachtung nützlich. So können Sie beispielsweise während der Wiedergabe mit dem Finger – ähnlich wie bei einem Smartphone – durch den Foto-/Filmbestand auf den Speicherkarten wischen und durch Fingerspreizen in Standbilder einzoomen, um Details zu kontrollieren. Das AF-Feld lässt sich im Foto- wie im Videobetrieb ebenfalls auf dem Touchscreen verschieben – beim Standbild ist der eben vorgestellte Joystick aber flotter. Zumal beim Arbeiten mit dem elektronischen Sucher der Touchscreen leider nicht zur Verfügung steht.

Der LCD-Monitor

Die 6er- und 7er-Modelle der Z-Serie haben (im Gegensatz zur Z 5 und Z 50) einen kleinen Info-Monitor (bei Nikon: »Display«) auf der Oberseite, der den Fotografen über die wichtigsten Aufnahmedaten informiert und bei eingeschalteter Kamera grundsätzlich aktiv ist (inklusive Beleuchtung). Wenn Sie Werte verstellen (z. B. ISO oder Belichtungskorrektur), wird dies direkt auf dem Info-Monitor angezeigt.

Das »i«-Menü

Superpraktisch im Einsatz ist das »i«-Menü, das durch Druck auf die entsprechend markierte Taste unterhalb des Joysticks oder den kleinen »i«-Button am rechten Rand des Bildschirms aufgerufen wird. Hier haben Sie Schnellzugriff auf bis zu zwölf verschiedene Features, die sich einfach mit einem der beiden Einstellräder steuern lassen. Das »i«-Menü lässt sich ebenfalls nach Ihren eigenen Wünschen bestücken (im Menü INDIVIDUALFUNKTIONEN »f1«).

Die Hilfe-Funktion

Nikon hat der Z 7II eine (rudimentäre) Hilfefunktion mitgegeben, die Sie durch Drücken der mit dem Fragezeichen markierten Taste aufrufen können, wenn Sie sich in einem der Menüs befinden. Sie zeigt Kurzinfos zum jeweils aktiven Menüpunkt an. Allerdings funktioniert die kleine Hilfe nur bei einigen Menüzeilen – ob sie für den jeweils ausgewählten Menüpunkt zur Verfügung steht, erkennen Sie daran, dass das Fragezeichen-Symbol im Menüdialog (siehe Pfeil in Abbildung) auftaucht.

2

Die Menüs

2.1Wagen wir uns ins »Innere« der Nikon Z 7II

Was die von außen erreichbaren Bedienelemente angeht, haben Sie die Z 7II auf den letzten Seiten schon einmal grundlegend kennengelernt. Zeit also, dass wir gemeinsam ins »Innere« der Nikon vordringen und uns Schritt für Schritt mit den verschiedenen Menüs beschäftigen, die Sie mit der »MENU«-Taste aufrufen. Ein gründliches Durcharbeiten des hier Gebotenen lohnt sich in mehrfacher Hinsicht – nicht nur für Neulinge im Z-System.

Denn hier – in den Tiefen des Menüs – schlummert ganz nebenbei so mancher Schatz, der das Fotografieren oder Filmen effizienter macht. Zudem finden Sie in den diversen Menüs viele Funktionen wieder, die sich auch über das »i«-Menü oder individuell programmierte Buttons erreichen lassen. Der ideale Zeitpunkt also für uns, durch die Menüs zu gehen und jeden Punkt zu erklären. Das macht nicht nur umständliches Suchen in der PDF-Bedienungsanleitung überflüssig. Sie erhalten bei diesem Rundgang auch handfeste Tipps für viele Situationen, in denen Sie vielleicht über den Sinn der einen oder anderen Funktion rätseln und dabei womöglich ein gutes Motiv verpassen würden.

Am besten legen Sie für die Lektüre der folgenden Seiten die Kamera neben sich, damit Sie die Schritte direkt nachvollziehen können. Grundsätzlich sollten Sie in puncto Menüangebot beachten: Je nach Betriebsart zeigt die Nikon unterschiedlich ausgestattete Menüs und Untermenüs an. So haben Sie beispielsweise, wie vorhin schon erwähnt, in der Programmautomatik mehr Einstellmöglichkeiten als bei »AUTO« (siehe Abbildungen links: oben »AUTO«, unten Programmautomatik). Wichtig noch einmal für Ihr Verständnis: Wir beziehen uns bei unserem Rundgang durch die Menüs in der Regel auf das Angebot im »P«-Betrieb.

Die Menüs im Überblick

Die Z 7II bietet sieben Hauptmenüs, die sich mit der Wiedergabe, Aufnahme, Video, grundlegenden Systemeinstellungen und der Bildbearbeitung befassen. Das letzte (MEIN MENÜ) lässt sich individuell konfigurieren.

Falls Sie neu in der Nikon-Welt sind: Lassen Sie sich von der auf den ersten Blick erschlagenden Menüstruktur Ihrer Z 7II nicht verunsichern! Sie müssen die Kamera nicht wie aus dem Effeff beherrschen, um ordentliche Bilder oder Videos zu produzieren. Wenn Sie ohne großartige Einstellungen Fotos machen wollen, dann können Sie das Modusrad zum Start einfach in die grüne »AUTO«-Position drehen.

Wir drehen es aber für unseren Intensivkurs in Sachen Menüs auf »P«, »A« oder »S« und starten – nach einer kurzen Übersicht über die insgesamt sieben Hauptmenüs auf der vorherigen Seite – in die Details. Dabei versuchen wir schon, wo möglich, den praktischen Nutzen der jeweiligen Features anzureißen. Im Praxisteil unseres Handbuchs gehen wir dann vielen der hier angesprochenen Foto- und Videofeatures detailliert auf den Grund.

2.2Das Menü FOTOAUFNAHME

Starten wir unseren Intensivkurs mit dem FOTOAUFNAHMEMenü – auch wenn es nicht das erste in der Liste ist. Das darüberliegende WIEDERGABE-Menü wollen wir gleich im Anschluss besprechen, aber jetzt schauen wir uns erst mal ganz genau an, wie Sie die grundlegenden Parameter für die Standbildaufnahmen mit Ihrer Nikon Z 7II festlegen.

Fotoaufnahme zurücksetzen

Der erste Punkt setzt einen Großteil der von Ihnen (oder einem anderen Benutzer) getätigten Einstellungen im FOTOAUFNAHME-Menü wieder auf die Standardwerte ab Werk zurück, beispielsweise die Größe des Bildfelds, die Bildqualität oder den Weißabgleich. Nutzen Sie diese Option, wenn Sie sich beim Ausprobieren in den Tiefen des FOTOAUFNAHME-Menüs verheddern und nicht mehr wissen, welche Settings Sie verändert haben.

Ordner

Hier können Sie einen neuen Bilderordner auf der Speicherkarte anlegen und ihm einen Namen geben. Das geschieht mit dem Befehl »Umbenennen«. Sind mehrere Ordner auf der Karte angelegt, dann wählen Sie mit »Ordner aus Liste wählen« das gewünschte Verzeichnis aus, in das die Fotos als Nächstes abgelegt werden sollen. Das Anlegen eines oder mehrerer neuer Ordner macht beispielsweise für die Sach- oder Auftragsfotografie Sinn – wenn es darum geht, verschiedene Projekte auf einer Speicherkarte zu vereinen und diese später jeweils schnell am Rechner wiederzufinden. Einen Ordner können Sie mit Buchstaben oder Zahlen mit bis zu fünf Stellen benennen.

Dateinamen

Ähnlich wie die Ordner lassen sich auch die einzelnen JPEG- oder RAW/NEF-Bilddateien der Z 7II mit einem Kürzel versehen, beispielsweise mit den Initialen des Fotografen. Das macht beim Sichten der Fotos am Rechner auf einen Blick klar, wer der Urheber ist. Standardmäßig benennt die Nikon übrigens die im sRGB-Farbraum erstellten Dateien mit der Abkürzung »DSC_« und einer vierstelligen Ordnungsnummer. Die in Adobe RGB gespeicherten NEF-(RAW-)Dateien tragen den Unterstrich vor dem Kürzel und der Zahlenfolge, also zum Beispiel »_DSC0024«.

Primäres Speicherkartenfach/Funktion des sekundären Fachs

Nikon hat der Z 7II zwei Fächer für SD- und XQD/CFexpress-Speicherkarten spendiert und das hat – neben mehr Speicherplatz – verschiedene Vorteile. Zum einen ist da die auf der Hand liegende Möglichkeit, durch den Einsatz zweier Karten die Kapazitäten für Videos und Fotos deutlich zu erhöhen. Das Speicherverhalten lässt sich hier steuern.

Unter »Primäres Speicherkartenfach« legen Sie fest, ob zuerst die XQD/CFexpress-Karte oder die SD-Karte beschrieben werden soll.

Für das andere (das sekundäre) Fach wählen Sie in der nächsten Zeile aus drei Optionen. Bei »Reserve« füllt die Nikon zunächst die Karte im ersten Fach und wechselt dann automatisch auf die Karte in Fach 2. »Sicherungskopie« heißt, dass jede Datei sowohl auf Karte 1 als auch auf Karte 2 gespeichert wird. Und wer gerne parallel mit JPEG und RAW fotografiert, kann mit »RAW primär, JPEG sekundär« festlegen, dass die RAW-Files auf der als primäre festgelegten Speicherkarte landen, die JPEG auf der sekundären.

Auswahl des Bildfelds

Die Z 7II hat einen Vollformatsensor mit den Abmessungen 36 × 24 mm und arbeitet mit 8256 × 5504 aktiven Bildpunkten (= 45,4 Megapixel). Diese Sensorgröße heißt bei Nikon traditionell »FX«-Format. Auf sie sind die Nikon-Z-Objektive gerechnet (abgesehen von den derzeit zwei APS-C-Nikkoren mit der Bezeichnung »Z DX« für die Nikon Z 50) – auf die FX-Sensorgröße beziehen sich auch die Brennweitenangaben auf den Objektiven.

Wer möchte, kann zur Aufzeichnung seiner Fotos aber auch eine kleinere Aufnahmefläche verwenden, beispielsweise das Format »DX« (das bei Nikon für Kameras mit dem kleineren APS-C-Sensorformat steht). Beim Bildfeld »DX« ist die aktive Aufnahemefläche fürs Foto oder Film nur noch 24 × 16 mm (5408 × 3600 Pixel) groß – Sie verzichten also auf Pixel an den Rändern und erhalten Fotos / Videos mit immer noch ordentlichen 19,5 Mio. Bildpunkten. Zugleich verändert sich der Bildwinkel, da Sie ja einen kleineren Ausschnitt auf dem Sensor zur Aufzeichnung nutzen: Er wird kleiner und damit einher geht eine scheinbare Verlängerung der Brennweite. Vereinfacht ausgedrückt erhalten Sie mehr Telewirkung (ca. 1,5-fache Verlängerung). Und das kann, gerade beim Einsatz eines Weitwinkelzooms wie dem Z-Nikkor 4/24–70 mm, durchaus gewünscht sein.

Sollten Sie übrigens per FTZ-Adapter ein DX-Nikkor aus der Spiegelreflex-Welt von Nikon an der Z 7II ansetzen, dann schaltet sie (wenn sie das Objektiv erkennt) automatisch auf das kleinere Bildfeld um. Damit wird verhindert, dass die Bildränder stark abschatten, da der Bildkreis eines DX-Objektivs den großen FX-Sensor natürlich nicht bis in die Ecken ausleuchten kann.

Neben dem FX- und DX-Bildfeld bietet die Z 7II exklusive das etwas exotische Seitenverhältnis 5:4 (30 × 24 mm mit maximal 6880 × 5504 Pixeln) sowie das quadratische 1:1-Seitenverhältnis mit einer Aufnahmefläche von 24 × 24 mm (5504 × 5504 Pixel, also 30 Mio. Pixel) sowie das extrem breite 16:9-Bildfeld an, das nicht in der Breite, wohl aber in der Höhe beschnitten ist und 36 × 20 mm mit rund 38 Mio. Bildpunkten (6048 × 3400) nutzt.

Natürlich können Sie Bildfeld und Seitenverhältnis auch nachträglich in der Bildbearbeitung am Rechner und in der kamerainternen BILDBEARBEITUNG (»Beschneiden« – siehe nächste Doppelseite) ändern. Dennoch macht eine Änderung vor der Aufnahme bei manchen Motiven Sinn, zumal Ihnen die Kamera auf dem Monitor den jeweils exakten Bildausschnitt für das gewählte Bildfeld anzeigt.

Tipp

Bildfelder nach der Aufnahme wählen

Die vier eben beschriebenen Bildformate (sowie deren jeweilige Hochformat-Variante) können Sie auch direkt in der Kamera unter dem Menüpunkt BILDBEARBEITUNG »Beschneiden« auf ein bereits gespeichertes JPEG oder RAW anwenden. Optimalerweise liegt die Aufnahme dabei im originären 3:2-Format mit maximaler Bildgröße (also 8256 × 5504 Pixel) vor, damit Sie maximale Beschnittmöglichkeiten und minimale Vergrößerungsverluste haben.