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Welches System könnte - besser als das bestehende Urheberrecht - die Interessen zahlreicher Künstler ebenso wahren wie die der Allgemeinheit an einer gemeinfreien, öffentlichen Sphäre von Kreativität und Wissen?Diesen Fragen gehen die Autoren nach und plädieren in ihrem Buch für radikale Lösungen: die Abschaffung des Copyrights, eine gesamtgesellschaftliche Veränderungsstrategie und vor allem eine Regulierung der heutigen Marktverhältnisse. Es gilt einen Markt zu schaf- fen, der eine ganz spezifische Bedingung erfüllt: Es soll keine Kraft geben, die ihn beherr- schen kann. Die Folge: Ein buntes, vielfältiges Szenario mit zahlreichen Akteuren, ohne Kontrollmonopole und Konzerngiganten.Smiers und van Schijndel führen aus, daß ein urheberrechtsloses System durchaus kommerziell funktionieren kann und zeigen u. a. wie dies auch für den Handel mit Informationen, Patenten, Medikamenten und Lebensmitteln gilt.
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Seitenzahl: 206
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Joost Smiers, Marieke van Schijndel
No Copyright
Vom Machtkampf der Kulturkonzerneum das Urheberrecht
Aus dem Niederländischen von Ilja Braun
Mit einem Nachwort von Jürgen Marten
Alexander Verlag Berlin | Köln
Gefördert durch den
Die vorliegende deutsche Erstausgabe wurde vollständig überarbeitet und aktualisiert.
Die Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel
Adieu auteursrecht, vaarwel culturele conglomeraten. Een essay bei Boom Juridische uitgevers, Den Haag. © 2009 Joost Smiers en Marieke van Schijndel / Boom Juridische uitgevers © für die deutsche Ausgabe by Alexander Verlag Berlin | Köln, 2012 Alexander Wewerka, Fredericiastr. 8, D-14050 [email protected] | www.alexander-verlag.com
Alle Rechte vorbehalten Grafik und Layout: Antje Wewerka ISBN 978-3-89581-292-7
Prof. Dr. Joost Smiers (geb. 1943) ist Politikwissenschaftler (Research Fellow) an der Forschungsstelle für Kunst und Ökonomie an der Kunsthochschule Utrecht (HKU). Er war Gastprofessor an der University of California Los Angeles (UCLA) und hält Vorträge in zahlreichen Ländern zu Themen der Entwicklung der Kulturindustrien, des geistigen Eigentums und der Gemeinfreiheit, des Wettbewerbsrechts im Kulturbereich, der Europäischen Kulturpolitik, der kulturellen Vielfalt und Identität. Zu seinen Publikationen zählen u. a. Arts under Pressure. Promoting Cultural Diversity in the Age of Globalization, Unesco’s Convention on the Protection and Promotion of the Diversity of Cultural Expressions: Making it Work und Artistic Expression in a Corporate World. Do we need monopolistic control?. Joost Smiers lebt in Amsterdam.
Marieke van Schijndel (geb. 1975 in Veghel, Niederlande) studierte Betriebswirtschaft an der Concordia Universität (Kanada), Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft an der Universität Utrecht sowie Medienwissenschaft an der University of Wisconsin-Madison. Sie war stellvertretende Direktorin der Mondriaan Foundation in Amsterdam und leitet heute das Museum Catharijneconvent in Utrecht. Marieke van Schijndel lebt in Utrecht.
Inhalt
Einleitung
1. Argumente gegen das Urheberrecht
Geistiges Eigentum
Originalität und die Aura des Stars
Ohne Urheberrecht kein Einkommen mehr?
TRIPS: Trade Related Aspects of Intellectual Property Rights
ACTA, SOPA, PIPA, Hadopi
Der Kampf gegen Piraterie: eine Frage von Prioritäten
Kultur- und Kreativwirtschaft: ein Copyright-Revival?
2. Unbefriedigende Alternativen und Schlimmeres
Allgegenwärtig schädlich
Zurück in die gute alte Zeit?
Und so was nennt sich Piraten ...
Ausgestaltungsfreiheit für Regelungen zum geistigen Eigentum
Kollektives Eigentum
Pauschalabgaben und Steuerfinanzierung
Abschottung versus Creative Commons
3. Gleiche Rahmenbedingungen durch Wettbewerbsrecht
Vom Juristischen zum Ökonomischen
Marktbeherrschung unterminiert kulturelle und ökonomische Diversität
Wettbewerbsrecht: ein kaum zu unterschätzendes Instrument
Keine Chance für Gelegenheitsdiebe
Kulturelle Vielfalt
4. Das Unvorstellbare
Mini-Fallstudien
Bücher
Musik
Filme
Bildende Kunst, Foto und Design
5. Patente, Medikamente und Trademarks – Wie es weitergeht
Wachsende Zweifel
Vergleichbar mit anderen Rechten des geistigen Eigentums?
Trademarks: trust me ... but, why should we?
Nachwort von Jürgen Marten
Literatur
Einleitung
Das Urheberrecht gibt den Urhebern die ausschließliche Kontrolle über eine wachsende Anzahl künstlerischer Ausdrucksformen an die Hand. Tatsächlich sind es jedoch oft nicht die Urheber, die die Rechte besitzen, sondern große Kultur- und Medienunternehmen. Diese kontrollieren gleichermaßen die Produktion, den Vertrieb und die Vermarktung eines großen Repertoires an Musik, Theaterproduktionen, Musicals, Literatur, Soaps, Shows, bildender Kunst oder Design. Dadurch können diese Unternehmen entscheiden, was wir in welchen Zusammenhängen zu sehen, zu hören und zu lesen bekommen. Und vor allem, was nicht.
Die Digitalisierung hat zwar das Potenzial, diese hyperkontrollierte und überfinanzierte Landschaft nachhaltig zu verändern. Aber ob das wirklich geschehen wird, ist unsicher. In die Unterhaltungsindustrien werden beträchtliche Geldmengen investiert. Die Auswirkungen davon sind weltweit zu spüren. Kultur bringt Umsatz. Vorerst deutet nichts darauf hin, dass die Kultur- und Mediengiganten dieser Welt ihre marktbeherrschende Stellung einfach so aufgeben würden. Weder in der alten Welt, der materiellen, noch in der neuen, der digitalen.
Das birgt erhebliche Gefahren. Wenn einige wenige Konzerne die öffentliche Kommunikation eines kulturellen Gemeinwesens in beträchtlichem Maße kontrollieren, untergräbt das die Demokratie. Jeder hat die Freiheit, zu kommunizieren und am kulturellen Leben des Gemeinwesens teilzunehmen. So steht es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Aber diese universellen Rechte werden zunehmend von den privaten Rechten einzelner Firmen und Investoren überlagert, die ihre eigenen ideologischen und ökonomischen Ziele verfolgen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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