Notfunk – Wenn nichts mehr geht - Silvano B - E-Book

Notfunk – Wenn nichts mehr geht E-Book

Silvano B

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Beschreibung

Was tun, wenn der Strom ausfällt, Mobilfunknetze versagen und das Internet tot ist? In einer zunehmend digitalisierten Welt sind wir verletzlich – besonders im Katastrophenfall. "Notfunk – wenn nichts mehr geht" bietet eine praxisnahe Einführung in die Welt des Notfunks und zeigt auf, wie Kommunikation auch im schlimmsten Fall aufrechterhalten werden kann. Das Buch erklärt fundiert und verständlich die Grundlagen des Amateurfunks, stellt technische Lösungen für den Blackout-Fall vor und gibt konkrete Anleitungen für den Aufbau einer eigenen Notfunkstation. Es behandelt sowohl individuelle Selbsthilfe-Maßnahmen als auch die Rolle von Notfunknetzen im professionellen Katastrophenschutz. Ob für Behörden, Hilfsorganisationen oder interessierte Privatpersonen – dieses Buch ist ein unverzichtbarer Leitfaden für alle, die sich auf den Ausfall moderner Kommunikation vorbereiten und in Krisenzeiten handlungsfähig bleiben wollen. Informationssicherheit und Krisenkommunikation werden hier zu praktischen Werkzeugen für den Ernstfall.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Widmung

Dieses Buch ist allen Kameraden gewidmet,

die im Funkdienst – ob sichtbar oder im Hintergrund –

dafür gesorgt haben, dass unsere Einsätze koordiniert, präzise und effizient abliefen.

Ihr habt keine Medaillen gefordert,

doch ohne euren Beitrag wäre vieles ins Chaos geraten.

Wenn draußen Stress, Druck, Gefahr oder Funkstille

herrschten,

wart ihr die ruhige Stimme in der Leitung,

die Übersicht im Durcheinander,

die Verbindung zur Basis,

das Rückgrat im Unsichtbaren.

Euer Funk war mehr als Technik –

er war Vertrauen, Struktur, Sicherheit.

In Momenten, in denen jeder Fehler

Menschenleben kosten konnte,

habt ihr mit klarem Kopf, Disziplin

und unerschütterlicher Einsatzbereitschaft

den Unterschied gemacht.

Dieses Buch ist euch gewidmet.

Aus Respekt. Aus Kameradschaft. Aus Dankbarkeit.

Silvano B.

Bodyguard SK a.D. / Mental-Drill-InstruktorProlog – Hans, der Funker

Ich habe nie nach vorne gewollt.

Nicht in die Kameras, nicht in die Statistiken. Meine Welt war ein Tisch, ein Funkgerät, ein Notizblock, zwei Ersatzakkus – und das Ohr am Äther.

Manche sagen, ich war „nur“ der Funker. Aber ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn draußen jemand deine Stimme braucht –

weil sie das Einzige ist, was noch da ist.

Einer dieser Menschen war Silvano B. Bodyguard. Einsatzleiter. Einer, der wusste, wie man mit Druck umgeht.

Und einer, der nie vergessen hat, wer im Hintergrund den Puls hielt.

Ich erinnere mich an einen Einsatz im Ausland. Die Lage war instabil.

Die diplomatische Tarnung war brüchig, die Lage auf den Straßen angespannt.

Silvano war mit einem Team unterwegs, hochgefährdetes Zielobjekt.

Wir hatten mehrere Routen vorbereitet – aber die Situation änderte sich im Minutentakt.

Dann kam der Code: „Delta, Delta – Option grün prüfen.“

Das war mein Einsatz.

Ich habe nicht viel gesagt. Habe das Backup-Team akti-viert, eine neue Route koordiniert, einen lokalen Kontakt verschlüsselt eingebunden.

Und ich habe Silvano geantwortet:

„Zentrale hier. Neuer Pfad aktiv. Bleib dran. Ich habe dich.“

Er hat nicht zurückgesprochen. Musste weiter. Aber ich wusste: Er hat mich gehört.

Funk ist mehr als Senden und Empfangen. Funk ist Verbindung, wenn der Körper es nicht mehr schafft.

Funk ist Vertrauen, ohne einander zu sehen. Funk ist Verantwortung, ohne Applaus.

Ich habe nie gefragt, ob mein Name irgendwo auftaucht. Was zählt: Dass sie rausgekommen sind. Dass sie sicher waren.

Dass mein Job getan war – leise, aber wirksam.

Dieses Buch beginnt mit mir, weil ich die erste Stimme war,

wenn andere nur Stille hörten.

Und manchmal auch die letzte, wenn der Rückweg offen blieb.

Ich bin Hans.

Ich war Funker.

Und wenn nichts mehr ging – ging Funk.

Vorwort von Silvano B.Bodyguard SK a.D. / Mental-Drill-Instruktor / CB-Funker & Amateurfunker

In meinem Leben habe ich viele Krisen erlebt – eigene, fremde, geplante und unerwartete. Ich war Personenschüt-zer im In- und Ausland, habe mit Würdenträgern, VIPs und verletzlichen Menschen gearbeitet. Ich kenne den Moment, wenn Sekunden zählen. Und ich weiß, wie sehr in solchen Augenblicken Kommunikation über alles entscheidet: über Sicherheit oder Chaos, Vertrauen oder Misstrauen – manchmal sogar über Leben und Tod.

Ich habe erlebt, wie eine klare Funkdurchsage eine Men-schenmenge beruhigt hat. Und ich habe gesehen, wie feh-lende oder widersprüchliche Informationen eine Eskalation auslösen konnten. Ob im Krisengebiet, bei Einsätzen als Bodyguard oder heute als Mental-Drill-Instruktor – Kom-munikation ist das Rückgrat jeder Stabilität.

Als Funker – ob auf CB-Frequenzen oder im Amateurfunk – weiß ich, wie wichtig ein freier Kanal ist, wie viel Sorg-falt eine Botschaft braucht, und wie entscheidend es ist, wer spricht, wann gesprochen wird, und was gesagt wird.

In der heutigen Zeit, wo Unsicherheit zur neuen Normalität geworden ist – ob durch globale Krisen, Naturkatastro-phen, politische Spannungen oder persönliche Schicksals-schläge – ist Krisenkommunikation nicht mehr nur eine Aufgabe von Profis, sondern eine Fähigkeit, die wir alle brauchen.

Dieses Vorwort soll ein Einstieg sein in eine Welt, die auf den ersten Blick technisch und taktisch wirkt – aber im Kern zutiefst menschlich ist. Kommunikation ist keine Frage der perfekten Worte, sondern der inneren Haltung. Sie beginnt mit Zuhören. Mit Präsenz. Mit dem Mut, in stürmischen Zeiten Stimme zu zeigen.

Ich widme diesen Text all jenen, die in Krisen Verantwor-tung übernehmen – ob mit Uniform oder ohne, ob mit Funkgerät, mit Mikrofon oder einfach mit einem offenen Herzen.

Bleibt wach. Bleibt klar. Und bleibt verbunden. In der Stille liegt oft die Gefahr.

Im gesprochenen Wort – die Rettung.

Silvano B.

Bodyguard SK a.D.

Mental-Drill-Instruktor

CB-Funker | Amateurfunker

Kapitelübersicht – „Notfunk: Kommuni-

kation in der Krise“

Einführung: Wenn alles still wird

1. Einführung: Warum Notfunk?

Bedeutung von Kommunikation in Krisensituationen Die Schwachstellen moderner Kommunikation (Handy, Internet, Strom)

Wer funkt, überlebt – Motivation zur Vorbereitung

2. Grundlagen des Notfunks

Was ist Notfunk?

Frequenzen, Wellen & Geräte – einfach erklärt Kurzwelle, UKW, PMR, CB, Amateurfunk: Unter-schiede und Einsatzzwecke

Gesetzliche Grundlagen (z. B. BNetzA in Deutschland, Lizenzen etc.)

3. Notfunk für Einsteiger: PMR & CB-Funk

Geräte, die jeder nutzen darf

Reichweite & Praxis

Tipps zur Anschaffung und Anwendung Der Funkrucksack für den Ernstfall 4. Amateurfunk: Die Königsklasse

Was bringt ein Amateurfunkzeugnis? Ausbildungswege & Prüfungen Geräte, Antennen, Technik

Weltweite Kommunikation – selbst ohne Internet

5. Funktechnik in der Praxis

Aufbau eines Notfunksets

Antennenbau leicht gemacht

Stromversorgung für Funkgeräte (Akkus, Solar, Po-werbanks)

Wetterfest & mobil – das Funk-Setup für draußen

6. Sprechen wie ein Profi: Funkdisziplin & Funkproto-kolle

Funkalphabet & Codewörter

Gesprächsführung im Krisenmodus Sicherheit, Verschlüsselung & Diskretion

7. Organisation im Ernstfall

Notfunknetze in der Region

Wie man Gruppen aufbaut und organisiert Kommunikation mit Behörden & freiwilligen Helfern Rollenspiele & Notfallübungen 8. Notfunk internationa

Wie funktioniert Notfunk im Ausland? Frequenzübersicht & Vorschriften weltweit Funk in Reise- und Evakuierungsszenarien

9. Spezialfälle: Funk in Extremsituationen Naturkatastrophen, Blackout, Krieg, Flucht Kommunikation ohne Infrastruktur Improvisierte Antennen & Eigenbau-Lösungen

10. Übungen & Checklisten

Praxisübungen für Gruppen und Einzelpersonen 72-Stunden-Kommunikationsplan Checklisten: Geräte, Batterie, Wetter, Position Monatlicher Funk-Drill zur Vorbereitung

11. Tipps von Profis

Interviews mit Funkamateuren, Katastrophenschüt-zern, Preppern

Was in der Krise wirklich zählt Psychologie & Kommunikation in Extremsituationen

12. Die Zukunft des Notfunks

Mesh-Netzwerke, LoRa, Satellitenkommunikation Neue Technologien & alte Tugenden Warum Notfunk bleiben wird

Anhang

Glossar

Frequenzpläne (PMR, CB, Amateurfunk) Kontaktadressen & Netzwerke

Empfehlungen für Ausrüstung

Epilog: Stille ist keine Option

Die Kraft der Verbindung in dunklen Zeiten Nachwort Silvano B.

Einleitung

Wenn alles still wird

Wenn alles still wird, ist es nicht die Ruhe, die uns er-schreckt –

es ist das plötzliche Fehlen dessen, was wir für selbstver-ständlich hielten.

Kein Strom.

Kein Netz.

Kein Signal.

Kein „Ich google mal schnell“.

Keine Stimmen am anderen Ende der Leitung. Nur Stille.

In dieser Stille beginnt etwas Neues. Ein Moment, in dem viele Menschen zum ersten Mal wirk-lich hören –

nicht nur, was draußen geschieht, sondern was in ihnen geschieht.

Dieses Buch trägt den Titel Notfunk, weil genau das bleibt,

wenn alles andere ausfällt:

Ein Kanal.

Ein letzter Draht.

Eine Verbindung,

die dann zählt,

wenn die Welt schweigt.

Es ist ein Buch über mentale Vorbereitung, über das Überleben mit Herz und Verstand, über Funkgeräte und Funkstille,

über Technik – und über Menschlichkeit.

Es ist ein Ruf an alle, die Verantwortung übernehmen wol-len –

für sich selbst, für andere,

und für eine Zukunft, die vielleicht nie so still sein darf wie in diesem Moment.

Kapitel 1: Warum Notfunk?

 

Es war ein Montagmorgen wie jeder andere. Die Kaffee-maschine blinkte nicht. Der Lichtschalter blieb stumm. Mein Handy zeigte keine Verbindung an. Kein WLAN, kein Empfang, kein Netz. Die Welt war plötzlich still ge-worden.

Zuerst dachte ich, es sei ein lokaler Stromausfall. Vielleicht eine überlastete Sicherung, ein technischer Defekt. Ich tappte durch die Wohnung, tastete mich an Gewohntem vorbei, das plötzlich nicht mehr funktionierte. Der Kühl-schrank war aus. Die Heizung kalt. Keine Nachricht im Radio – denn das Radio blieb ebenfalls stumm.

Es dauerte fast eine Stunde, bis mir klar wurde: Dies war kein gewöhnlicher Ausfall. Es war ein echter Blackout.

In dieser ersten Stunde der Stille wurde mir bewusst, wie sehr ich an der Oberfläche meines Alltags lebte. Alles, was ich für selbstverständlich hielt – Kommunikation, Informa-tion, Licht, Wärme, Austausch – war plötzlich verschwun-den. Und mit jeder Minute ohne Verbindung wuchs eine tiefe, ungewohnte Unsicherheit. Was passiert draußen? Bin ich der Einzige? Was ist mit meiner Familie? Was mit den alten Nachbarn zwei Etagen unter mir?

Ich hatte Glück. Ich war vorbereitet – wenigstens ein we-nig. Ein batteriebetriebenes Kurzwellenradio, ein Solarpa-nel für Notfälle, ein Handfunkgerät, das ich vor Jahren einmal geschenkt bekommen hatte. Ich suchte es, fand es, staubte es ab. Dann hörte ich zum ersten Mal wieder eine Stimme – weit entfernt, verrauscht, aber lebendig. Es war ein Funkamateur aus dem Nachbardorf. Er berichtete, dass weite Teile der Region betroffen seien. Keine offizielle Nachricht. Keine Klarheit. Aber: Ich war nicht allein.

Diese Erfahrung war der Beginn einer Reise – einer inne-ren wie einer praktischen. Ich begann, mich intensiv mit dem Thema Notfunk zu beschäftigen. Nicht aus Panik, sondern aus Verantwortung. Ich wollte vorbereitet sein – nicht nur für mich, sondern für andere. Für meine Familie, für Freunde, für die Menschen um mich herum.

 

Die Illusion von Kontrolle

In der heutigen Welt leben wir in einem Gefühl permanen-ter Erreichbarkeit. Smartphones verbinden uns mit allem – und doch isolieren sie uns, wenn das System ausfällt. Wir verlassen uns auf Infrastruktur, die unsichtbar und fragil ist. Auf Strom, der immer fließt. Auf Server, die immer laufen. Auf Netze, die niemals reißen.

Doch diese Sicherheit ist brüchig. Naturkatastrophen, poli-tische Konflikte, Cyberangriffe, Sonnenstürme – die Liste der möglichen Auslöser für einen großflächigen Ausfall ist lang. Und sie ist real.

Wenn alles still wird, merken wir, wie laut unser Alltag war – und wie wenig wir wirklich auf Stille vorbereitet sind.

Notfunk bedeutet nicht nur, Geräte zu besitzen. Es bedeu-tet, sich bewusst zu machen, dass Kommunikation mehr ist als Technologie. Es ist Beziehung. Verbindung. Vertrauen. Eine Brücke in der Stille

Ich erinnere mich an eine alte Dame in meiner Nachbar-schaft. Frau M. war über 80, lebte allein, hatte keine Fami-lie mehr. Als der Blackout kam, saß sie in ihrer kalten Wohnung – ohne Telefon, ohne Licht, ohne Orientierung. Ich klopfte an ihre Tür, brachte ihr eine Taschenlampe und ein kleines Radio. Später richtete ich für sie ein einfaches Notfunkgerät ein, mit einem Taster und einer voreingestell-ten Frequenz. Wir probten regelmäßig. Nur ein Knopf-druck – und ich konnte hören, ob es ihr gut ging.

Dieses kleine Gerät wurde zur Lebenslinie. Es war kein High-Tech-Wunder – aber es war eine Brücke in der Stille. Es gab ihr Sicherheit. Und mir auch.

 

Mentale Stärke als Teil der Vorbereitung

Technik allein reicht nicht. In einer echten Krise zeigt sich, wie stark der Mensch innerlich aufgestellt ist. Panik, Ver-wirrung, Hilflosigkeit – all das kann gefährlicher sein als der Ausfall selbst.

Deshalb ist Notfunk für mich nicht nur ein technisches Thema, sondern ein mentales. Es geht um Haltung. Um Klarheit. Um Fokus. Wer in der Lage ist, ruhig zu bleiben, Lösungen zu suchen, Verantwortung zu übernehmen – der ist auch in der Lage, anderen zu helfen.

Ich begann, meine Erfahrung als Mental-Drill-Instruktor zu kombinieren mit dem Wissen über Funktechnik. Ich entwi-ckelte kleine Programme, Übungen, Schulungen. Zeigte Menschen, wie sie nicht nur Geräte bedienen, sondern auch ihren eigenen inneren "Funkkanal" offenhalten können: den Mut, klar zu denken. Die Fähigkeit, zuzuhören. Die Kraft, sich zu verbinden.

Was du in der Stille hörst

Wenn alles still wird, beginnt etwas anderes zu sprechen: die innere Stimme. Sie ist oft überlagert vom Lärm des All-tags. Doch in der Krise wird sie hörbar. Und sie fragt: Was zählt wirklich? Wer bist du ohne Technik, ohne Ablen-kung, ohne Dauerrauschen?

Notfunk ist für mich auch eine spirituelle Disziplin gewor-den. Eine Rückbesinnung auf das Wesentliche. Verbin-dung, Klarheit, Menschlichkeit. Wenn ich das Funkgerät einschalte, tue ich es heute mit einer anderen Haltung: Nicht nur, um Informationen zu bekommen – sondern um ein Signal zu senden: Ich bin da. Du bist nicht allein. Wir sind verbunden.

 

In den kommenden Kapiteln dieses Buches werde ich dir zeigen, wie du dich technisch vorbereiten kannst – aber auch, wie du deine mentale Stärke trainierst. Wie du Not-funk praktisch einsetzt. Wie du Netzwerke aufbaust. Und wie du, wenn alles still wird, nicht nur reagierst – sondern führst.

Denn wahre Kommunikation beginnt dort, wo andere schweigen. Und wer in der Stille senden kann, der bringt Licht in die Dunkelheit.

Willkommen in der Welt des Notfunks.

Einfach. Menschlich. Lebenswichtig.

Bedeutung von Kommunikation in Krisen-

situationen

 

Die Macht der Worte in der Krise – Warum Kommunikati-on über Schicksale entscheidet

 

Es war ein kalter Morgen im Februar, als die Sirenen über der Stadt aufheulten. Menschen rannten auf die Straßen, andere klebten an ihren Fernsehgeräten, Handys oder Ra-dios. Niemand wusste genau, was passiert war. Ein Ge-rücht jagte das nächste. Manche sagten, ein Chemieunfall sei schuld, andere sprachen von einem terroristischen An-schlag. Inmitten dieser wachsenden Unsicherheit – kein offizielles Wort, keine klare Anweisung, kein beruhigendes Zeichen.

So beginnt oft eine Krise – mit einem plötzlichen Bruch im Alltag, einem Kontrollverlust. Doch was in den ersten Mi-nuten danach geschieht, ist entscheidend. Nicht nur das Ereignis an sich, sondern wie darüber kommuniziert wird, prägt den Verlauf einer Krise maßgeblich.

 

Worte als Lebenslinie

Kommunikation ist in Krisensituationen wie ein Kompass im Nebel. Wenn die Welt aus den Fugen gerät, suchen Menschen instinktiv nach Orientierung – nach jemandem, der ihnen sagt, was passiert ist, was als Nächstes geschieht und was sie selbst tun können. In solchen Momenten kön-nen Worte eine Lebenslinie sein. Oder ein Brandbeschleu-niger.

In der Corona-Pandemie konnte man das in Echtzeit be-obachten: Wo klar, empathisch und ehrlich kommuniziert wurde, hatten Menschen das Gefühl, eingebunden und ernst genommen zu werden. Wo hingegen Informationen lückenhaft, verwirrend oder widersprüchlich waren, ent-standen Misstrauen, Verschwörungstheorien – und Wider-stand.

 

Vertrauen durch Transparenz

Vertrauen ist ein kostbares Gut – besonders in Krisen. Menschen verzeihen Fehler eher als das Gefühl, belogen oder manipuliert zu werden. Wer in einer Krisensituation transparent kommuniziert, auch wenn die Lage unüber-sichtlich ist, zeigt Führungsstärke. Es braucht den Mut zu sagen: „Wir wissen es noch nicht genau. Aber wir arbeiten daran, und wir sagen Ihnen alles, was wir wissen – so ehr-lich, wie wir können.“

Gerade in heiklen Situationen ist dieser Satz oft kraftvoller als eine ausgefeilte Pressemitteilung:

„Wir wissen, dass Sie besorgt sind. Wir sind es auch. Aber wir lassen Sie nicht allein.“

 

Emotionale Kommunikation: Mehr als nur Fakten

Menschen in Krisensituationen sind nicht nur informa-tionshungrig – sie sind auch emotional aufgewühlt. Angst, Wut, Trauer oder Verwirrung mischen sich in die Wahr-nehmung. Gute Krisenkommunikation berücksichtigt das. Es geht nicht nur um Zahlen, Daten, Fakten – sondern auch um das, was zwischen den Zeilen mitschwingt: Vertrauen, Mitgefühl, Haltung.

Ein Beispiel: Während einer Naturkatastrophe reicht es nicht zu sagen: „Die Pegelstände steigen um 2,5 Zentime-ter pro Stunde.“ Die betroffenen Menschen wollen hören:

„Wir sind vor Ort. Wir haben Helfer mobilisiert. Wir tun alles, um Sie zu schützen.“

Und: „Wir verstehen Ihre Angst.“

 

Die Gefahren schlechter Kommunikation

Krisen sind wie ein Vakuum. Wird es nicht schnell und gezielt mit verlässlicher Information gefüllt, übernehmen Gerüchte und Fake News die Bühne. In Panik verbreiten sich Halb- und Unwahrheiten schneller als jedes offizielle Statement. Und das kann gefährlich werden – für den ge-sellschaftlichen Zusammenhalt, für Unternehmen, für Le-ben.

Ein Unternehmen, das bei einem Produktrückruf zögert oder ausweicht, verliert nicht nur Kunden, sondern auch seine Reputation. Eine Regierung, die in einer Krise zu spät oder unklar kommuniziert, riskiert Proteste, Wider-stand und den Verlust von Vertrauen über Jahre hinweg. Handlungssicherheit statt Ohnmacht

Gute Krisenkommunikation nimmt Menschen mit. Sie gibt ihnen nicht nur Information, sondern vor allem Hand-lungssicherheit. Wer weiß, was zu tun ist, erlebt sich nicht als hilfloses Opfer, sondern als aktiver Teil einer Lösung. Die klare Ansage „Bleiben Sie zu Hause – und helfen Sie damit, Leben zu retten“ wirkt viel stärker als jede abstrakte Statistik.

In Organisationen oder Unternehmen gilt dasselbe Prinzip: Wer seinen Mitarbeitenden klarmacht, was jetzt gebraucht wird, was sich verändert, und wie sie sich einbringen kön-nen, sorgt nicht nur für Struktur, sondern auch für psychi-sche Stabilität.

 

Die innere Kommunikation zählt auch

Oft wird vergessen: Nicht nur die Kommunikation nach außen ist wichtig, sondern auch nach innen. Führungskräf-te, Rettungsteams, Einsatzleitungen – sie alle brauchen un-tereinander eine präzise, schnelle und belastbare Kommu-nikationsstruktur. Inmitten von Chaos und Lärm ist ein kla-rer Funkkanal, ein festes Meeting-Ritual oder eine einfa-che, aber verlässliche WhatsApp-Gruppe Gold wert.

Das Timing: Schnell, aber nicht überhastet

In der Krise zählt jede Minute. Wer zu lange wartet, ver-liert die Deutungshoheit. Doch wer zu schnell und unüber-legt kommuniziert, riskiert Fehler. Deshalb ist ein vorberei-teter Krisenkommunikationsplan – mit klaren Zuständig-keiten, Vorlagen und definierten Kanälen – so wichtig.

Wenn die Lage ernst wird, ist es zu spät, um darüber nach-zudenken, wer was wie sagen soll.

 

Kommunikation ist Führung

Am Ende lässt sich sagen: Kommunikation in Krisenzeiten ist kein Beiwerk – sie ist das zentrale Führungsinstrument. Wer ehrlich, empathisch, strukturiert und verständlich kommuniziert, kann Ängste mindern, Vertrauen stärken und Menschen dazu bringen, gemeinsam durch schwere Zeiten zu gehen.

Und manchmal – ja, manchmal reicht ein einziger gut ge-wählter Satz, um eine ganze Gemeinschaft zusammenzu-halten.

 

Es war im Frühjahr 2020, als die Welt stillzustehen schien. Straßen leer. Läden geschlossen. Menschen verunsichert. Die Corona-Pandemie traf nicht nur das Gesundheitswe-sen, sondern auch unser Vertrauen in Systeme, Führung und Worte. Und wieder wurde deutlich: Nicht nur das Er-eignis selbst ist entscheidend – sondern, wie darüber gesprochen wird.

 

Beispiel Politik: Der Ton macht das Vertrauen

Während der Pandemie fielen zwei politische Reden be-sonders auf. Die eine: sachlich, technisch, ohne Nähe. Die andere: ehrlich, klar, mitfühlend. Angela Merkel sagte in einer ihrer seltenen Fernsehansprachen:

„Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst. Seit der deutschen Einheit – nein, seit dem Zweiten Weltkrieg – gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankommt.“

Diese Worte blieben hängen. Warum? Weil sie nicht nur Fakten transportierten – sondern auch Haltung. Das hat Vertrauen geschaffen. Nicht jeder war einverstanden mit den Maßnahmen, aber viele hatten das Gefühl: Da ist je-mand, der ehrlich spricht, der sich zeigt – oder war es das Gegenteil?

 

Beispiel Unternehmen: Kommunikation als Krisenver-sicherung

Ein anderes Beispiel: Als bei einem großen Lebensmittel-hersteller ein Rückruf nötig wurde – wegen möglicher Glasrückstände in einem Produkt – zögerte das Manage-ment keine Stunde. Noch bevor Journalisten davon erfuh-ren, war die Pressemitteilung fertig, das Callcenter gebrieft, die Social-Media-Accounts aktiviert. Die Nachricht war klar, ehrlich, lösungsorientiert:

„Ihre Sicherheit steht für uns an erster Stelle. Bitte bringen Sie die betroffenen Produkte zurück – auch ohne Kassen-bon. Wir entschuldigen uns und arbeiten mit Hochdruck daran, die Ursache zu klären.“

Das Resultat: Kaum Imageschaden. Im Gegenteil – viele Kunden lobten die schnelle und offene Kommunikation. Ein Wettbewerb hatte dasselbe Problem – schwieg erst, relativierte später, verlor Vertrauen.

Beispiel Katastrophenschutz: Wenn Minuten zählen

Beim Jahrhunderthochwasser im Ahrtal (2021) kam es da-gegen zu einem dramatischen Versagen der Kommunikati-on. Warnsysteme schlugen Alarm, doch viele Menschen erfuhren zu spät oder gar nicht, was auf sie zukam. Die of-fiziellen Kanäle waren überfordert, Informationen wider-sprüchlich, der Ton teils beruhigend, während der Pegel bereits Häuser wegspülte.

Viele Menschen sagten später:

„Wir hätten früher evakuiert, wenn uns jemand wirklich gesagt hätte, wie ernst es ist.“

Hier wurde deutlich: Technik allein reicht nicht. Es braucht klare, direkte und empathische Kommunikati-on – auf allen Kanälen. Genau dafür werden in vielen Ländern inzwischen Amateurfunker in Katastrophen-schutzpläne integriert: Weil sie unabhängig funken können, wenn alles andere versagt.

 

Beispiel Medizin: Zwischen Fakten und Menschlichkeit

Im Klinikalltag zeigt sich tagtäglich die doppelte Kraft von Kommunikation. Da ist die junge Ärztin, die einer Familie erklären muss, dass der Zustand des geliebten Vaters kri-tisch ist. Sie könnte sagen: „Der Zustand ist multimorbid, die Prognose vorsichtig.“ Aber sie wählt andere Worte:

„Ihr Vater kämpft gerade. Wir tun alles Menschenmögli-che. Ich weiß, wie schwer es ist, zu warten – aber wir sind da, jederzeit.“

Diese wenigen Sätze bewirken viel mehr als medizinisches Vokabular. Sie geben Halt. Hoffnung. Und sie schaffen Beziehung – ein zentraler Pfeiler in jeder Krise.

 

Kommunikation ist kein Luxus – sondern Überlebens-strategie

Ob am OP-Tisch, im Funkverkehr eines Krisenteams oder auf der Bühne der Weltpolitik: Wer in der Lage ist, klare, ehrliche und mitfühlende Kommunikation zu leisten, verändert die Dynamik einer Krise entscheidend.

Schlechte Kommunikation macht aus einer Krise eine Ka-tastrophe. Gute Kommunikation macht aus einem Aus-nahmezustand einen Ausnahme-Moment – voller Zusam-menhalt, Führung und Menschlichkeit.

 

Die Zerbrechlichkeit unserer digitalen Ver-

bindungen – Schwachstellen moderner

Kommunikation

 

Ich erinnere mich an einen Abend vor einigen Jahren, als ich bei einem Einsatz in einem entfernten Gebiet saß, weit weg von der nächsten Stadt. Mein Handy war mein einzi-ger Draht zur Außenwelt – eigentlich ein Sicherheitsanker. Doch an diesem Abend war es still. Kein Signal. Kein Netz. Keine Nachricht. In einer Sekunde wurde mir be-wusst, wie zerbrechlich unsere moderne Kommunikation wirklich ist – und wie sehr wir davon abhängig sind, ohne es uns oft einzugestehen.

 

Die Illusion der ständigen Erreichbarkeit

Wir leben in einer Welt, in der es scheinbar selbstverständ-lich ist, immer erreichbar zu sein. Ein kurzer Blick aufs Handy – und schon wissen wir, was in der Welt passiert, welche Nachrichten eingetroffen sind, ob unsere Familie und Freunde in Sicherheit sind. Für viele ist das eine Selbstverständlichkeit, für mich als ehemaligen Bodyguard oft genug lebenswichtig.

Doch genau diese scheinbare Ununterbrochenheit ist eine Illusion. Denn alle diese Verbindungen, die uns so selbst-verständlich erscheinen, bauen auf komplexen technischen Systemen auf, die viele Schwachstellen haben.

 

Handy und Mobilfunk – der schmale Grat zwischen Vernetzung und Funkstille

Mobiltelefone sind wie kleine Wunderwerke, die uns von fast überall auf der Welt mit anderen Menschen verbinden können. Doch sie funktionieren nur so lange, wie sie Emp-fang haben.

Ich erinnere mich an eine Naturkatastrophe, bei der das Mobilfunknetz innerhalb weniger Stunden kollabierte. Tausende Menschen versuchten gleichzeitig, Familienan-gehörige zu erreichen, Notrufe abzusetzen oder Informati-onen einzuholen. Die Funkzellen, die eigentlich für Hun-derttausende ausgelegt waren, brachen unter der Last zu-sammen.

Noch dramatischer: In manchen Krisengebieten werden Mobilfunkmasten gezielt zerstört oder abgeschaltet, um Kommunikation zu verhindern. Dort, wo Schutz am wich-tigsten ist, ist das Handy oft nutzlos.

Auch technische Störungen durch Unwetter, Erdbeben oder Sabotage können dazu führen, dass Handys einfach still bleiben. Und dann? Stille. Verunsicherung. Panik.

 

Internet – die unsichtbare Datenautobahn mit vielen Gefahrenstellen

Das Internet ist heute das Rückgrat unserer Kommunikati-on – von E-Mails über Messenger-Dienste bis zu Video-konferenzen. Doch diese „unsichtbare Autobahn“ ist alles andere als unverwundbar.

Stell dir vor, in einer Krisensituation fällt die Internetver-bindung aus. Du sitzt vor deinem Bildschirm und findest keine Nachricht, keine Antwort, keine Information. Es ist wie eine Straße, die plötzlich wegen eines Erdrutsches ge-sperrt ist.

Dazu kommen Cyberangriffe: Hackerangriffe auf Server können ganze Infrastrukturen lahmlegen – wie bei den gro-ßen Angriffen auf Krankenhäuser oder Regierungswebsei-ten in den letzten Jahren.

Und Überlastung: Wenn Millionen Menschen gleichzeitig ins Netz wollen, geraten Server und Leitungen schnell an ihre Grenzen. In solchen Fällen wird der Zugang langsam oder unmöglich.

Für Unternehmen kann das fatale Folgen haben: Kommu-nikation bricht zusammen, Abläufe stocken, Mitarbeiter sind abgeschnitten. Ein Blackout, der nicht nur Informatio-nen, sondern auch Geld und Vertrauen kostet.

 

Strom – die unsichtbare Kraftquelle hinter allem

Was oft vergessen wird: Ohne Strom funktionieren Handy, Internet und fast alle Kommunikationsmittel nicht. Der Strom ist die unsichtbare Lebensader unserer Technik.

Ein Stromausfall – sei es durch einen Unwettersturm, tech-nische Defekte oder einen großflächigen Blackout – setzt die Kommunikation schlagartig außer Gefecht.

Ich habe selbst erlebt, wie in einem Krankenhaus plötzlich der Strom ausfiel. Die Telefone schwiegen, die Rechner waren offline, sogar die Notstromaggregate konnten nur begrenzt helfen. Die Ärzte und Pfleger mussten improvisie-ren, auf analoge Kommunikation zurückgreifen und mit viel Ruhe die Kontrolle behalten.

In modernen Städten hängen Millionen Menschen an die-sem unsichtbaren Netz aus Stromleitungen, Transformato-ren und Kraftwerken – doch ein Ausfall, wie er schon mehrfach in verschiedenen Ländern vorkam, kann ganze Regionen lahmlegen.

Die gefährliche Verkettung von Schwachstellen

Die größte Gefahr liegt darin, dass diese Schwachstellen oft zusammen auftreten.

Ein Stromausfall kann die Mobilfunkmasten lahmlegen. Ohne Funkmasten funktionieren Handys nicht mehr. Kein Internet, kein mobiles Telefon. Die Menschen sind plötz-lich abgeschnitten – und das ausgerechnet in dem Moment, in dem sie am dringendsten kommunizieren müssten.

Diese Verkettung von Problemen kann binnen Minuten eine technologische Großstadt in eine Kommunikations-wüste verwandeln. Fehlende Informationen führen zu Un-sicherheit, Verwirrung und Panik.

 

Warum Funktechnik und analoge Methoden überleben

In solchen Situationen zeigt sich, warum im Katastrophen-schutz seit Jahrzehnten auf Funkgeräte gesetzt wird, die unabhängig vom Internet und Mobilfunk funktionieren. Amateurfunker und CB-Funker können auf Frequenzen senden, die auch ohne Stromversorgung und Infrastruktur funktionieren – oft mit batteriebetriebenen oder solarbe-triebenen Geräten.

Das ist nicht nur altmodisch, sondern überlebenswichtig. Weil sie ein Backup sind, ein zweites Netz, das in Krisen Stabilität und Kommunikation ermöglicht.

Die unterschätzte Rolle der mentalen Vorbereitung

Doch Technik allein reicht nicht. Wer in einer Krise plötz-lich keine Verbindung mehr zur Außenwelt hat, kann schnell in Panik verfallen. Die mentale Stärke, Ruhe zu bewahren, einen kühlen Kopf zu bewahren und alternative Kommunikationswege zu nutzen, ist ebenso entscheidend.

Als Mental-Drill-Instruktor sehe ich täglich, wie wichtig es ist, nicht nur auf technische Hilfsmittel zu vertrauen, son-dern auch auf innere Sicherheit und Gelassenheit.

 

Die Zukunft – neue Technologien und neue Risiken

Die Digitalisierung schreitet voran: 5G, Glasfaser, Satelli-tennetzwerke – sie sollen die Kommunikation noch stabiler und schneller machen. Doch sie bringen auch neue Heraus-forderungen: je komplexer die Technik, desto größer das Risiko von Ausfällen, Fehlern und Cyberangriffen.

Darum bleibt es essenziell, die Schwachstellen zu kennen, alternative Systeme aufzubauen und die mentale Fähigkeit zu fördern, auch in Zeiten der Stille handlungsfähig zu bleiben.

 

Unsere moderne Kommunikation ist ein faszinierendes Netz aus Technologie, Technik und menschlicher Verbin-dung. Doch sie ist verletzlich – abhängig von Strom, Infra-struktur und Technik, die jederzeit versagen kann.

Wer das versteht und sich darauf vorbereitet, hat einen ent-scheidenden Vorteil. Nicht nur für die Technik, sondern auch für den Geist.

Denn echte Kommunikation beginnt nicht bei der Verbin-dung, sondern bei der Haltung – im Wissen, dass wir im-mer einen Plan B brauchen. Für die Technik, für den Aus-tausch, für uns selbst

 

Wer funkt, überlebt – Motivation zur Vor-

bereitung

 

Manchmal sind es gerade die Momente, in denen alles stillzustehen scheint, die uns daran erinnern, wie zerbrech-lich unser modernes Leben wirklich ist. Ich erinnere mich noch genau an eine Nacht, tief in einem Einsatzgebiet, fernab von Straßen, Städten und Infrastruktur. Das Handy war tot. Kein Empfang. Kein Licht. Keine Möglichkeit, Hilfe zu rufen.

Diese Stille, dieses Gefühl des Ausgeliefertseins, war ein Schock. Doch genau in dieser Nacht lernte ich eine einfa-che, aber lebenswichtige Wahrheit kennen: Wer funkt, überlebt.

 

Die Unsichtbare Kraft des Funkens

In einer Zeit, in der Smartphones, WLAN und 5G als die einzige Form der Kommunikation gelten, vergessen viele, dass es noch eine andere, zuverlässige Möglichkeit gibt: den Funk. Funkgeräte, Amateurfunk, CB-Funk – alte Technologien, die oft belächelt werden, aber in Krisensitu-ationen unbezahlbar sind.

Funkgeräte funktionieren unabhängig vom Internet und oft auch ohne die gewohnte Stromversorgung. Sie kommuni-zieren direkt zwischen Geräten – Punkt zu Punkt. Man braucht kein Mobilfunknetz, keine zentrale Infrastruktur, kein WLAN. Ein einfacher Funkspruch kann Leben retten.

Als Bodyguard habe ich oft erlebt, wie genau diese Tech-nik in gefährlichen Situationen die Verbindung zu meinem Team aufrechterhielt, während Handys im Stich ließen. Später als Mental-Drill-Instruktor habe ich immer wieder betont, wie wichtig diese Technik auch für Laien sein kann: Wer vorbereitet ist, behält die Kontrolle.

 

Wenn alles zusammenbricht: Warum Vorbereitung Leben rettet

Ein Stromausfall, ein Erdbeben oder ein großflächiger Netzausfall können heute schnell passieren – und dann? Das Smartphone schweigt. Internet und Telefonnetz sind tot. Für viele Menschen bricht die Welt in diesen Sekunden zusammen.

Ich erinnere mich an einen Sturm, bei dem in der ganzen Region tagelang kein Netz mehr funktionierte. Die Men-schen waren verunsichert, manche gerieten in Panik. Nur die Funker, die ihre Geräte dabei hatten und beherrschten, konnten mit ihren Familien, Rettungskräften oder anderen Funkern Kontakt halten.

Vorbereitung ist hier keine Spielerei, kein Hobby, sondern eine lebenswichtige Fähigkeit. Sie macht den Unterschied zwischen hilfloser Ohnmacht und gezieltem Handeln. Wer sich vorbereitet, hat einen Plan B, der im entscheidenden Moment Sicherheit gibt.

 

Technisches Wissen ist nur der Anfang – mentale Stär-ke ist der Schlüssel

Doch Vorbereitung ist mehr als das Beherrschen von Gerä-ten. Es geht auch um die innere Haltung. Panik und Angst lähmen die meisten Menschen in Krisensituationen. Des-halb ist mentale Stärke so wichtig.

Als Mental-Drill-Instruktor lehre ich, wie man auch unter Druck ruhig und fokussiert bleibt. Die mentale Vorberei-tung auf den Ernstfall ist genauso entscheidend wie das technische Know-how. Wer gelernt hat, in Stresssituatio-nen klar zu denken, kann die Funkgeräte richtig bedienen und effektiv kommunizieren – selbst wenn die Welt um ihn herum auseinanderzubrechen scheint.