Nummer 17 - mein perfektes Chaos - Manfred Schneider - E-Book

Nummer 17 - mein perfektes Chaos E-Book

Manfred Schneider

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Beschreibung

NUMMER SIEBZEHN Mein perfektes Chaos Die traurige Wahrheit der Arbeitslosigkeit. So beginnt unsere Geschichte und es interessiert Penelope (Penny) mit ihren vierzehn Jahren reichlich wenig, dass ihre Eltern, Maggie 42, und Paul 43, betroffen sind. Sie hat andere, wichtigere Dinge zu tun. Sie muss sich schließlich auf das Schulfestival vorbereiten, das in einigen Wochen stattfindet. Penelope ist sehr talentiert, wie ihr alter Lehrer, Mr. Dorney, immer wieder erwähnt. Sie spielt leidenschaftlich gerne Trommel. Aber nicht irgendeine Trommel, sondern eine Snare-Drum. Doch ihre Gefühle und innere Einstellung werden sich ändern, als sie erfährt, dass ein Umzug bevorsteht, so kurz vor dem Festival. Eine neue Stadt, neue Schule, neue Freunde und - neuer Ärger. Die musikalische Leidenschaft verblasst und Penny, sie hasst ihre Eltern für den Umzug ins fünfhundert Meilen entfernte Edinburgh. Sie lernt neue Freunde kennen. Mia 13, Chloe 15 und Riley ebenfalls 15 Jahre. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt von Edinburgh mit ihren neuen Freunden sieht sie ein Plakat der ROYAL MILITARY PRINZEN GARDE, die mit dem Schlägel auf der Snare-Drum zu zaubern scheinen. Ihr Entschluss steht fest, sie möchte unbedingt ein Teil dieser Gruppe werden. Gäbe es nicht dieses Problem, es sind keine Mädchen zugelassen.

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KAPITEL 1 DIE BACKER STREET
KAPITEL 2 FLUKTUATION
KAPITEL 3 PENNYS ALTE SCHULE, MR. DORNEY
KAPITEL 4 David und das Fußballspiel
KAPITEL 5 TAGE SPÄTER IM HAUS DER LANES
Kapitel 6 TAG DES UMZUGS
KAPITEL 7 DAS HAUS UND DIE NEUE SCHULE IN EDINBURGH
KAPITEL 8 DER BESUCH BEI EDWARD
KAPITEL 9 PENNYS NEUE FREUNDE
KAPITEL 10 DINNER TIME
KAPITEL 11 IN DER SCHULE
KAPITEL 12 DER ERSTE KONTAKT MIT DEN PRINZEN
KAPITEL 13 DIE GARAGE VON RILEY
KAPITEL 14 MR. BANNER, SCHRIFTFÜHRER DER PRINZEN
Kapitel 15 Paul ist zu Besuch bei seinem Vater.
KAPITEL 16 IM ZIMMER VON RILEY
KAPITEL 18 DIE STELLENANZEIGE
KAPITEL 19 DIE LÜGEN
KAPITEL 20 HOLLI’S FAST FOOD BAR
KAPITEL 21 DIE FAHRT MIT DEM SCOOTER
KAPITEL 22 IM KLASSENRAUM, LEHRER MILLER IST BESORGT
KAPITEL 23 HARRY UND PAULA SIND ZU BESUCH
KAPITEL 24 JACKS PUB
KAPITEL 25 DIE ANSTEHENDEN FEIERLICHKEITEN
KAPITEL 26 DER TERMIN MIT LEHRER MILLER
KAPITEL 27 EDWARD IST ZU BESUCH
KAPITEL 28 PENELOPE IN IHREM ZIMMER
KAPITEL 29 DIE VERANSTALTUNG
KAPITEL 30 DER TORBOGEN
KAPITEL 31 DAS ENDE IST NAHE

Impressum neobooks

NUMMER SIEBZEHN

Mein perfektes Chaos

Die traurige Wahrheit der Arbeitslosigkeit. So beginnt unsere Geschichte und es interessiert Penelope (Penny) mit ihren vierzehn Jahren reichlich wenig, dass ihre Eltern, Maggie 42, und Paul 43, betroffen sind. Sie hat andere, wichtigere Dinge zu tun. Sie muss sich schließlich auf das Schulfestival vorbereiten, das in einigen Wochen stattfindet. Penelope ist sehr talentiert, wie ihr alter Lehrer, Mr. Dorney, immer wieder erwähnt. Sie spielt leidenschaftlich gerne Trommel. Aber nicht irgendeine Trommel, sondern eine Snare-Drum. Doch ihre Gefühle und innere Einstellung werden sich ändern, als sie erfährt, dass ein Umzug bevorsteht, so kurz vor dem Festival. Eine neue Stadt, neue Schule, neue Freunde und - neuer Ärger. Die musikalische Leidenschaft verblasst und Penny, sie hasst ihre Eltern für den Umzug ins fünfhundert Meilen entfernte Edinburgh. Sie lernt neue Freunde kennen. Mia 13, Chloe 15 und Riley ebenfalls 15 Jahre. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt von Edinburgh mit ihren neuen Freunden sieht sie ein Plakat der ROYAL MILITARY PRINZEN GARDE, die mit dem Schlägel auf der Snare-Drum zu zaubern scheinen. Ihr Entschluss steht fest, sie möchte unbedingt ein Teil dieser Gruppe werden. Gäbe es nicht dieses Problem, es sind keine Mädchen zugelassen.

KAPITEL 1 DIE BACKER STREET

DIE BACKER STREET

Langsam fährt das schwarze Taxi durch die Backer Street, nahe Pilton, der südliche Teil von England. Das Wetter ist wieder trübe, nasskalt und es passt zur gegenwärtigen Stimmung. Schon fast geheimnisvoll, so sind die Scheiben des Wagens dunkel abgetönt und verhindern fast, die Sicht in den Innenraum. Der Wagen nähert sich einem Haus und hält davor. Eine schemenhafte Person ist zu erkennen, deren Lippen sich bewegen, und uns etwas erzählen möchten. Hier in dem kleinen Reihen-Mietshaus Nr. 15, im typisch englischen Stil, mit rotem Klinker an der Fassade, hier wohnt Familie Lane. Die Lanes sind eine ganz normale Durchschnittsfamilie, nicht vermögend, aber auch nicht arm. Ihre Ersparnisse werden trotzdem bald schrumpfen, denn die Arbeitslosigkeit, die das idyllische Örtchen erreicht, hinterlässt auch bei den Lanes, die ersten Spuren. Im Haus ist Maggie Lane 36, die eben Wasser für den Tee aufsetzt. Sie ist schon seit Wochen arbeitslos. Sie hatte für das Wochenblatt mit kleiner Auflage im Ort gearbeitet. Ihr Ehemann Paul, 37, arbeitet als Mechaniker in der alten Adams Fabrik. Er ist für den reibungslosen Ablauf der Maschinen zuständig, der Herstellung für Zylinderblöcken. David, 13, er ist der Sohn von Paul und Maggie. Seine Begeisterung für die Schule hält sich in Grenzen, dafür ist er ein guter Keeper in der Dorfmannschaft. Sein Idol war schon immer Joe Hart, bis ein anderer Torwart seine Aufmerksamkeit erhält. Die Letzte im Bunde ist Penelope, 14, oder einfach nur Penny. Sie ist die Tochter und ein fröhliches, aufgewecktes Mädchen, eine Frohnatur. Sie liebt das Tanzen, Singen, Ihre Freunde und besonders die Musik.

Ihre Leidenschaft ist eine Trommel, aber nicht irgendeine Trommel, sondern die Snare-Drum. Da diese Trommel im wahrsten Sinne des Wortes für Wirbel sorgt, lassen wir doch einfach Penny, gelegentlich ihre Geschichte vortragen, denn sie kennt alle Ereignisse, durch Erzählungen ihrer Familie und Freunde, von Beginn an.

Wir befinden uns im Zimmer von Penelope, einige Wochen, nachdem die Familie nach Edinburgh umgezogen ist. Es ist nach den finanziellen Mitteln der Eltern eher spärlich eingerichtet. Um es etwas gemütlich erscheinen zu lassen, sind farbige Poster an den Wänden, Stofftiere zieren die Regale. Sie sitzt am Schreibtisch, auf dem kein Monitor und Computer seinen Platz findet, sondern ein Spiegel ist an der Rückwand angebracht. Paul hatte ihn kurzerhand umfunktioniert. Sie sitzt ihrem Spiegelbild gegenüber und bürstet ihre Haare und hört Musik dazu.

»Ihr möchtet gerne meine Geschichte hören? Viel Zeit habe ich nicht! Denn heute ist ein ganz besonderer Tag, einer, meiner schönsten Momente und diesen Moment, darf ich nicht versäumen.« Sie kramt in ihrer Schublade nach Haarklammern, zieht geschickt Strähnen in ihr Haar und steckt einen Dutt.

»Doch ich werde euch meine Geschichte erzählen, so wie ich sie erfahren habe, euch allen. Ich weiß noch, angefangen hat alles an einem Montag oder war es Dienstag? Ist auch gleich. Jedenfalls vor Wochen in unserem Dorf, südlich von Pilton.«

KAPITEL 2 FLUKTUATION

FLUKTUATION

Paul und Maggie sitzen bei einer Tasse Tee am Tisch. Vom Küchenfenster lässt sich auf die Hauptstraße sehen. Paul steht auf, geht ans Fenster und stützt seine Hände in die Taille. Er beobachtet eine Weile die vorbeigehenden Passanten und vorbeifahrende Autos. Er ist sehr frustriert über die Gerüchteküche der Adams Fabrik, die im Werk, die Runde macht.

»Mag, ich weiß nicht, wie lange das noch geht. Wenn die Adams Fabrik jetzt auch noch schließt …« Maggie unterbricht ihn, sie steht dem gleichen Problem gegenüber. »Dann müssen wir den Gürtel eben noch enger schnallen! Ich war heute Morgen noch mal bei Frank wegen der Stelle. Helen und Sue meinten, die Werbeaufträge gingen so weit zurück, dass Frank nicht das Papier für den Druckauftrag bezahlen kann. Das ist alles so erniedrigend, so schlimm!«

»Wenn ich es dir sage, das ist diese Regierung, die drehen uns den Hahn zu. Wir werden langsam aber sicher wieder in die Steinzeit katapultiert. Das Geld reicht kaum noch für ein anständiges Bier im Pub.« Maggie räumt die Tassen in die Spüle und ihr Gesichtsausdruck wirkt sehr ernst in dieser Lage.

»Und was sagt die Gewerkschaft? Die müssen sich doch geäußert haben? Es muss doch eine Lösung geben?«

»Eine Lösung?« Paul lächelt zu dieser ausweglosen Situation.

»Die Lösung ist, den Laden einfach dichtmachen und die Gewerkschaft, im letzten Rundschreiben von Spancer heißt es: wir müssen uns auf eine wirtschaftliche Fluktuation einstellen. Ich musste erst Kane fragen, was dieses Wort bedeutet. Wenn Tim mit seiner Bude keine Fish ’n’ Chips mehr verkauft, kann er seinen Laden schließen. Unten im Hafen, die bleiben auf ihren Fischen sitzen und der Farmer auf seinen Kartoffeln. Die Leute ziehen in andere Orte, wo sie wieder Arbeit finden. Das ist wie eine Völkerwanderung, so einfach ist das, ein endloser Rattenschwanz.«

»Dad wusste noch nicht, wie recht er haben sollte. Schon zwei Wochen später hat er seine Kündigung bekommen. Die Firma ist pleite gegangen. Dass ich und David uns nichts aus der Arbeitslosigkeit machten, war klar. Damals wussten wir es nicht besser, bis dieser Zeitpunkt gekommen war, der unser Leben von heute auf Morgen, völlig auf den Kopf stellte.«

KAPITEL 3 PENNYS ALTE SCHULE, MR. DORNEY

PENNYS ALTE SCHULE, MR. DORNEY

Es ist Musikstunde und wie immer, spielt die Klasse durcheinander darauf los und Mr. Dorney unser Musiklehrer, steckt sich dabei auch wie immer, die Finger in die Ohren. Der Lärm von Trommeln, Trompeten, E-Gitarre schlägt ihm aufs Gemüt und er findet es nicht mehr so lustig. Er geht vorm Pult auf und ab. Mr. Dorney murmelt vor sich hin und schaut dazu in die Klasse.

»Wenn ihr es schafft, etwas Ruhe in die Klasse zu bringen, könnten wir mit dem Unterricht beginnen.« Er schaut in die Klasse und es passiert, nichts! Die Heiterkeit der Kids lässt seine Ohren weiter klingeln. Genervt schlägt er mit dem Zeigestock auf sein Pult, dass der Knall unweigerlich, in jedes Ohr eindringt.

»Wollt ihr jetzt endlich mit dem Lärm aufhören! Und setzt euch auf euren Hintern! Gott bewahre, wäre ich nur Pastor geworden, dann hätte ich wenigstens Grund gehabt, bei jeder Beichte, einen Satz heiße Ohren zu verteilen.« Ruhe ist eingekehrt. Mr. Dorney fasst sich an den Kopf und scheint zu überlegen. Er schaut erneut in die Runde.

»Nun Gut! Qui discere, discere artem intelligendi prior est doctrina. (Lateinisch) Wer kann mir diesen Satz übersetzen und was möchte er uns mitteilen?« Er schaut in die Klasse, wartet einen Moment und es kommt, was zu erwarten war, keine Reaktion der Schüler.

»Dachte ich mir. Wer lernt, lernt die Kunst des Verstehens der Lehre. Schon im Alter von vier Jahren hatte Wolfgang Amadeus Mozart Unterricht erhalten und lernte zu verstehen, was Musik bedeutet. Inzwischen haben wir im letzten Unterricht, die musikalische Errungenschaften des Violoncellos oder einfach Cello und der Violine gelernt. Wer kennt noch den Unterschied, dieser eleganten Streichinstrumente?«

Mr. Dorney zeigt mit dem Stock auf Simon, der die Saiten der Gitarre spannt, bis sie quietschen und kurz vorm Bersten sind.

Simon: »Ja.«

Mr. Dorney: »Und?«

Simon: »Ja.«

Mr. Dorney schon ungeduldig. »Na?«

Simon, kratzt sich am Kopf: »Ja. Ohm.«

»Was ja? Ja, ich bin ein Ochse oder wie sollen wir das verstehen?« Die Klasse lacht laut.

Simon: »Ich meine, es sind elegante Instrumente, die mit ihren Schwingungen Musik machen.« Mr. Dorney hat nichts anderes erwartet:

»Aha… mit Schwingungen Musik machen.« Sein Blick fällt auf James.

»James, wann habt ihr die nächste Bio Stunde?«

»Ähm … In der dritten Stunde, ähm… glaube ich.«

Mr. Dorney: »Okay, gut! Im Glauben liegt bekanntlich die Hoffnung! Dann sag Mrs. Gartner, sie solle doch gleich mal eine Bluttransfusion bei Simon durchführen als Lehrplan. Und wenn du schon dabei bist, lass das Vakuum in deinem Kopf ebenfalls durch Blut ersetzen. Vielleicht hilft auch eine Stunde Nachsitzen, um eure Köpfe zu erfrischen.«

Mr. Dorney setzt sich auf den Stuhl hinterm Pult und hält den Blick zu Penelope. Greift in seine Haare und versucht, mit den Händen einen Scheitel zu ziehen, dass schwierig ist, denn so viele Haare sind da nicht mehr.

»Freunde! In vier Wochen ist das Valingtone Fest. Wie wollen wir dort eine gute Figur machen, wenn ihr nicht die einfachsten Merkmale der Instrumente beherrscht? Ich möchte hoffen, dass ihr weiter für den Einmarsch geprobt habt? Penny, hast du die neuen Schlägel schon versucht?«

Penelope hält die Schlägel in den Händen und lässt sie beeindruckend, wie einen Propeller rotieren.

»Wisst ihr, eigentlich ist Mr. Dorney nicht so streng, aber es wird sein letztes Jahr in der Schule. Wie ich hörte, setzt er sich zur Ruhe und wird sich nur noch mit seinem Gemüse im Garten unterhalten. Ich weiß ja nicht, was er den Tomaten und Co. erzählt, aber auf Antwort wird er wohl lange warten müssen.«

Penelope: »Sie liegen sehr gut in der Hand, nur das Tragegestell könnte auch für Mädchen gemacht sein. Und die Riemen sind immer noch viel zu lang. Geprobt haben wir jeden Freitag und können es kaum noch erwarten.«

»Das Gestell werden wir noch anpassen und die Riemen etwas kürzen. Und jetzt, Maik und Teresa, ihr kommt nach vorne. Penelope auf die linke Seite, der Rest stellt sich genauso in Position, wie wir es geübt haben. Und dann lasst mal hören, wo der Schuh noch drückt.«

Die Klasse und Mr. Dorney sind beeindruckt, wie Penelope die Stöcke durch die Luft wirbelt und auf die Trommel schlägt. Die Marschmusik hört man durch die ganze Schule. Mr. Dorney lächelt zufrieden und hält seinen Blick zu Penelope.

Es klingelt zur Pause. Es ist ein gemischtes Treiben der Kids auf den Fluren. Simon ist mit seiner Clique unterwegs, sie necken sich und treffen auf Penelope, er hält sie am Arm fest.

Simon: »Scheiß auf den Marsch! Der alte Bock hat keinen Schimmer von Musik, wenn sie richtig knallt!«

Penelope lächelt… »Sagt der, der eine Musik-CD zum Abspielen in den Toaster schiebt.«   

Simon: »Wir sind heute Abend bei James auf der Party, kommst du?«

Penelope: »Im Schuppen?«

»Jap. Tanzen, lachen und machen bisschen rum… Emma und Laura sind auch dabei.«