Oberbayerische Seen Reiseführer Michael Müller Verlag - Thomas Schröder - E-Book

Oberbayerische Seen Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Thomas Schröder

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken. Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Tauchen Sie ein in die bezaubernde Welt der oberbayerischen Seen. Thomas Schröder lädt Sie ein, die beeindruckende Natur, bewegte Geschichte und lebendige Kultur Bayerns zwischen Ammersee im Westen, Königssee im Osten, Starnberger See und Chiemsee im Norden und Eibsee im Süden zu erkunden. In der achten Auflage unseres Reiseführers »Oberbayerische Seen« breitet er auf 296 Seiten mit 170 Farbfotos die ganze Pracht dieses an Sehenswürdigkeiten reichen Landstrichs südlich von München vor Ihnen aus.Mehr als 40 Seen sind explizit im Buch genannt. 57 Übersichtskarten und Pläne sorgen für stets optimale Orientierung in Oberbayern. 16 Wanderungen und Touren führen Sie durch die reizvollen Landschaften in Bayerns Alpenvorland. Zahlreiche Kurz-Essays vermitteln interessante Hintergrundinformationen. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht.Die bewährten Tipps und Hinweise Thomas Schröders machen Ihre Reise zu den»Süd-Seen« Deutschlands zu einem gelungenen individuellen Erlebnis. Die Geheimtipps verraten besonders lohnende Ziele, Restaurants, Hotels und Ferienwohnungen in Oberbayern und nennen Ihnen die schönsten Seen der Gegend. Oberbayern im Überblick Im Westen zwischen Ammersee und Starnberger See liegt das sogenannte »Fünf-Seen-Land«. Dabei verbergen sich dort noch mindestens zwei Dutzend weitere, kleinere Seen. Mit unserem Reiseführer »Oberbayerische Seen« finden Sie garantiert den für Sie richtigen See, egal ob Sie Ruhe und Abgeschiedenheit fern der Stadt suchen oder aktive Entspannung mit »Action« an Badeseen. Südlich des »Fünf-Seen-Lands« lockt rund um Staffelsee und Riegsee das »Blaue Land«. Von der spektakulären Natur fühlten sich im letzten Jahrhundert Künstler wie Kandinsky, Klee oder Macke angezogen. Das Tölzer Land rund um Karwendel und Zugspitze glänzt mit Kochelsee und Walchensee samt beeindruckendem Walchensee-Kraftwerk, Sylvensteinsee und dem eindrucksvollen Eib-See nahe Garmisch-Partenkirchen, dem touristischen Hot-Spot der Region.Östlich davon befindet sich die Region Wendelstein mit dem längst nicht mehr als Rentner-Paradies geltenden Tegernsee, sowie Schliersee und Spitzingsee. Weiter im Osten liegt der Chiemgau samt Chiemsee. Nördlich des Chiemsees liegt das älteste Naturschutzgebiet Bayerns, die Seenplatte zwischen Eggstätt und Hemhof. Die größten Seen der Eggstätt-Hemhofer Seenplatte sind der Langbürgner See, Hartsee und Pelhamer See.Näher an München locken Steinsee und Kastensee, sowie der Deininger Weiher im Süden der bayerischen Landeshauptstadt. An der Grenze zu Österreich schließlich befinden sich Königssee und Hintersee. Überall ist unser Reiseführer stets kundiger und hilfreicher Begleiter und hat Orte, Plätze und Sehenswürdigkeiten parat, die garantiert nicht jeder kennt. Vertrauen Sie den Geheimtipps von Thomas Schröder und Sie werden nicht enttäuscht!

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Seitenzahl: 500

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Thomas SchröderOrientiert an den Oberbayerischen SeenDie Oberbayerischen Seen sind ..Die Seen im ÜberblickErlebnis KulturErlebnis NaturBadenDie Seen mit KindernUnterwegs an den Oberbayerischen SeenFünfseenlandWo baden?Was anschauen?Was sonst noch?Starnberger SeeDaten und praktische InfosStarnbergAm Ostufer des Starnberger SeesAm Westufer des Starnberger SeesWeßlinger SeeDaten und praktische InfosWanderung zum Wörthsee (und weiter nach Hechendorf am Pilsensee)WörthseeDaten und praktische InfosDie Mausinsel im WörthseePilsenseeHechendorfSeefeldAmmerseeDaten und praktische InfosAm Ostufer des AmmerseesHerrschingKloster AndechsSüdlich von HerrschingNördlich von HerrschingAm Westufer des AmmerseesSchondorfUttingHolzhausenRiederauDießenSüdlich von DießenWessobrunnDie OsterseenIffeldorfDas Blaue LandWo baden?Was anschauen?Was sonst noch?StaffelseeDaten und praktische InfosMurnauUmgebung von MurnauSeehausenUffingRiegseePraktische InfosFroschhauser SeeTölzer LandWo baden?Was anschauen?KochelseeDaten und praktische InfosSchlehdorfFreilichtmuseum GlentleitenKochelUmgebung von KochelKloster BenediktbeuernWalchensee-KraftwerkWalchenseeDaten und praktische InfosUrfeldWalchensee (Ort)Vom Walchensee auf den HerzogstandEinsiedl und das Walchensee-SüduferSylvensteinseePraktische InfosKirchseePraktische InfosHackenseeWanderung: Rundtour zum HackenseeAbstecher: Karwendel/ZugspitzeGrubsee und BarmseeEibsee und BaderseeAlpenregion Tegernsee SchlierseeWo baden?Was anschauen?Was sonst noch?TegernseeDaten und praktische InfosGmundTegernsee (Ort)Rottach-EgernAusflüge ab Rottach-EgernKreuthBad WiesseeSchlierseeDaten und praktische InfosSchliersee (Ort)Fischhausen und NeuhausAbstecher: Fischbachau und WendelsteinSpitzingseePraktische InfosRundwanderung:Bodenschneid, Stümpfling und RosskopfSeehamer SeePraktische InfosIm Westen des Seehamer Sees – Radtour rund um den Taubenberg über dem MangfalltalChiemgauWo baden?Was anschauen?SimsseeDaten und praktische InfosWestufer des SimsseesOstufer des SimsseesChiemseeDaten und praktische InfosPrienUmgebung von PrienHerreninselSchloss HerrenchiemseeFraueninselRimstingBreitbrunnGstadt und GollenshausenSeebruckIsingAbstecher zum KlosterseeChiemingGrabenstättÜbersee-FeldwiesBernauAbstecher nach Aschau und auf die KampenwandEggstätter SeenplatteEggstättUmgebung von EggstättWaginger und Tachinger SeeDaten und praktische InfosWaging am SeePettingTettenhausenTachingTenglingBerchtesgadener LandWo baden?Was anschauen?Was sonst noch?KönigsseeSchönau am KönigsseeSchiffsfahrt über den KönigsseeBerchtesgadenSehenswertesPraktische InfosObersalzbergWeitere Ziele in der Umgebung von BerchtesgadenHinterseePraktische InfosKlausbachtalRamsauAusflüge ab RamsauNachlesen & NachschlagenKurze Geschichte OberbayernsÜbernachten/CampingEssen und TrinkenReisepraktisches in StichwortenÜber dieses BuchPräambelImpressumFotonachweisWas haben Sie entdeckt?Vielen Dank!Übersichtskarten und PläneZeichenerklärungOberbayerische Seen (westl. Teil)Oberbayerische Seen (östl. Teil)Index
Alles im Kasten
Ein bayerischer Querkopf – Oskar Maria Graf„Ein ewiges Rätsel will ich bleiben mir und anderen“Das Wunder von AndechsSchloss Kaltenberg und die RitterspieleDer Blaue ReiterWeltkulturerbe Murnau?Lieber bayerisch sterben als kaiserlich verderben: der Schmied von KochelDie Kesselbergstraße – Handelsweg und RennstreckeDie Jägerschlacht im GrundGanghofer, Thoma, Slezak – drei Berühmtheiten am TegernseeDer Heilige Quirinus und das ErdölEs war ein Schütz in seinen schönsten Jahren ...Die Chiemseeschifffahrt – 175 Jahre TraditionAuf den Spuren von Benedikt XVI.Nationalpark Berchtesgaden„Nichts ist nützlicher als Salz und Sonne“Groß und mächtig, schicksalsträchtig – der WatzmannKurzer Speiseführer für Nicht-Bayern
Kartenverzeichnis
FünfseenlandStarnberger SeeStarnbergWanderung: Maisinger See und Kloster AndechsWanderung ab Tutzing: Deixlfurter See und IlkahöheRadtour: Schloss Hohenberg und die HardtwiesenWeßlinger SeeWörthseePilsenseeAmmerseeHerrschingOsterseenDas Blaue LandMurnauTölzer Land, Karwendel, ZugspitzeKochelseeKochelWalchenseeSylvensteinseeKirchseeRundtour zum HackenseeBarmsee und GrubseeEibseeTegernsee, Schliersee, WendelsteinTegernseeRundwanderung über Neureuth und GindelalmSchlierseeSpitzingsee: Rundwanderung Bodenschneid, Stümpfling, RoßkopfSeehamer SeeRadtour rund um den TaubenbergChiemgauSimsseeChiemseePrienEggstätter SeenplatteWaginger See, Tachinger SeeWagingBerchtesgadener LandKönigsseeBerchtesgadenHinterseeZeichenerklärungOberbayerische Seen (westl. Teil)Oberbayerische Seen (östl. Teil)
Unterwegs mit
Thomas Schröder
Jahrgang 1960, geboren in Nürnberg. Studierte Touristik in München und war schon seit frühester Jugend von Fernweh geplagt. Als ausgedehnte Interrailtouren und selbst eine halbjährige Weltreise keine dauerhafte Abhilfe schaffen konnten, entschloss er sich, die Passion zum Beruf zu machen. Sein Debüt als Reisebuchautor gab er 1991 mit „Sizilien“. Mit zahlreichen Spanien-Titeln im Michael Müller Verlag blieb er seinem Faible für Südeuropa treu. Nur der Wechsel zwischen Italienisch und Spanisch macht ihm zu Beginn einer Recherchereise noch immer zu schaffen ...
Als „Zuagroastem“ in München hat mich (außer natürlich, wenn es ums Skifahren geht) die Nähe zu den ober-bayerischen Seen eigentlich schon immer mehr interessiert als die zu den Bergen. Es ist ja auch eine wirklich feine Sache, an einem Sommernach-mittag mit dem Motorrad an den wunderbar moorig-weichen Kirchsee zu düsen und anschließend im Wirts-garten von Kloster Reutberg zu essen. Um den Staffelsee zu wandern und als Abschluss in Seehausen einen Cap-puccino zu trinken. Mit dem Rad mal schnell an den Starnberger See zu fahren und sich ein Schattenplätzchen im „Paradies“ zu suchen. Oder im Win-ter auf dem zugefrorenen Pilsensee Schlittschuh zu laufen ...
Dennoch kannte ich lange Zeit nur eine Handvoll Lieblingsplätze, die ich immer wieder besuchte. Mit der Arbeit an diesem Buch hat sich das gründlich geändert. Monatelang durfte ich mir sozusagen ganz „offiziell“ See für See vornehmen, um nach den besten Badestellen, Wirtshäusern und Unterkünf-ten zu forschen. In den vergangenen Jahren hat auch mein Kollege Christian Gehl weitere vorzügliche Tipps bei-gesteuert. Dass man auf dem Weg zu einem der vielen Seen schon bald hinter München meist ein grandioses Alpenpanorama genießt, empfinde ich bei der Recherche übrigens keinesfalls als Nachteil ...
In eigener Sache
Bei der Arbeit an dieser Auflage waren die Auswirkungen der Corona-Krise auf Restaurants, Hotels, Museen etc. noch nicht endgültig abzusehen. Deswegen können nicht alle Informationen in diesem Buch auf dem aktuellen Stand sein. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und bitten Sie, gelegentlich einen Blick auf unsere Internetseiten zu werfen, wo wir Sie über Ihr Reisegebiet auf dem Laufenden halten. Wenn Sie mögen, können Sie diesen Service mit eigenen Erfahrungen vor Ort unterstützen. Schreiben Sie uns unter [email protected], Stichwort „Reisebuch-Updates“. Wir sind dankbar für jeden aktuellen Hinweis.
Orientiert an den Oberbayerischen Seen
Die Seen im Profil
Die Oberbayerischen Seen sind ...
Ohne sie wäre Oberbayern nur halb so schön. Dutzende von großen und kleineren Seen zieren das Alpenvorland und die bayerische Bergwelt. Und jeder von ihnen hat seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Charakter.
Obwohl Oberbayern zu den beliebtesten Ferienregionen Deutschlands zählt, sind die Seen jene Naturparadiese geblieben, als die sie vor über hundert Jahren bekannt wurden. Selbst an den beliebtesten Gewässern sind deshalb noch ruhige Flecken zu finden.
... ein Produkt der letzten Eiszeit
Entstanden sind die meisten Seen während der letzten großen Eiszeit, der Würmeiszeit (benannt übrigens nach dem Abfluss des Starnberger Sees) vor etwa 115.000 bis 10.000 Jahren. Große Alpengletscher drangen damals mehrfach weit nach Norden in die Ebenen vor, ihre gigantischen Eiszungen transportierten riesige Mengen an Gesteinsmaterial. Sie frästen die Becken der großen Seen wie des Chiemsees und des Starnberger Sees aus und formten gleichzeitig die Moränenhügel an deren Rändern. Nach dem Ende der Eiszeit zogen sich die Gletscher mit zunehmender Erwärmung wieder in Richtung der Berge zurück und hinterließen vereinzelte, mit Schotter überlagerte und dadurch isolierte Eisblöcke, die nur sehr langsam schmolzen. Als das verschüttete Toteis schließlich doch auftaute, stürzte der Schotter in den Hohlraum. Es bildeten sich Senken, die sich mit Grundwasser füllten. So entstanden kleinere Seen, die sogenannten Toteisseen, wie sie beispielsweise im Gebiet der Osterseen und der Eggstätter Seenplatte zu sehen sind.
... sauber und eher kühl
Grundsätzlich gilt: So gut wie alle oberbayerischen Seen besitzen eine ausgezeichnete Wasserqualität. Der jährlich erscheinende EU-Badegewässerbericht kritisiert gelegentlich ein bis zwei kleinere Seen, die temporär hohen Algenbewuchs oder zu viele Kolibakterien aufweisen. Generell jedoch stuft auch das bayerische Gesundheitsministerium die Wasserqualität fast aller in diesem Buch vorgestellten Seen als sehr gut ein. Über die Wassertemperatur sagt dies natürlich nichts aus. Viele Seen sind eher kühl zu nennen, werden also auch im Hochsommer nur um die 18 Grad warm. Am angenehmsten sind in dieser Beziehung der Staffelsee, der Waginger See/Tachinger See und natürlich die kleineren Seen wie der Hackensee, der Kirchsee oder der Weßlinger See, die alle mit Sommertemperaturen von deutlich über 20 Grad aufwarten können. In manchen Jahren werden sogar bis zu 27 Grad erreicht.
... mehr als nur schöne Badeplätze
Den Freizeitmöglichkeiten an den oberbayerischen Seen sind kaum Grenzen gesetzt. Entlang der Ufer und in ihrem Hinterland verlaufen zahlreiche reizvolle Wanderwege und Fahrradrouten. Wassersportler vom Surfer bis zum Schlauchbootkapitän finden ebenfalls beste Bedingungen. Geruhsamere Naturen können eine Schiffsrundfahrt unternehmen, per Gondel die nahen Aussichtsberge bezwingen, sich auf einer Seeterrasse frischen Fisch schmecken lassen oder schlicht in einem schattigen Biergarten am Ufer eine kühle Maß zischen. Und auch in kultureller Hinsicht haben die Seen und ihr Umfeld einiges zu bieten. Die Skala reicht hier von hochrangigen Kunstmuseen wie in Murnau, Kochel oder Bernried über die zahlreichen, meist vom Barock geprägten Kirchen und Klöster bis hin zum Schloss Herrenchiemsee, der wahnwitzigen Versailles-Hommage von Bayerns entrücktem König Ludwig II.
... ruhige Schönheiten
Fast alle Seen schmiegen sich in weitgehend landwirtschaftlich strukturierte Regionen, die mit grünen Hügeln, Wäldern und Wiesen, Bauerndörfern und einzelnen Höfen von Ruhe und Kontemplation geprägt sind. Laut, deftig und grell geht es höchstens mal im Bräustüberl von Kloster Andechs zu, einem Anziehungspunkt mit internationaler Strahlkraft, und wahrscheinlich ist auch der hochsommerliche Menschenauflauf an Starnbergs Seepromenade oder vor dem Tegernseer Schloss nicht jedermanns Sache.
Doch wer sich nur ein paar hundert Meter von diesen Brennpunkten des weiß-blauen Ausflugsverkehrs entfernt, befindet sich inmitten der lieblichsten Kulturlandschaft, die sich jenseits der Toskana nur denken lässt. Stiller noch zeigen sich die elegischen, brettebenen und von zahlreichen Bächen und Rinnsalen durchzogenen Moore, die (wie an Staffelsee und Kochelsee) manchen Seen vorgelagert sind und schon den Malern des „Blauen Reiter“ als Quelle der Inspiration dienten. Und über allem erhebt sich im Süden die majestätische, bis in den Frühsommer schneebedeckte Kulisse der Alpen ...
... aber auch mal mondän
Sollte Ihnen der Sinn nach etwas mehr Trubel stehen, vielleicht auch nach einem Schuss mondäner internationaler Atmosphäre, dann besuchen Sie doch einmal Rottach-Egern, das Zentrum der High Society am generell recht exklusiv geprägten Tegernsee. Mit Fünf-Sterne-Hotels und mehreren Michelin-Restaurants wird hier erfolgreich gegen das etwas verschlafen-betuliche Image der Region angearbeitet, und das Aufkommen an Cabrios und schicken Oldtimern sucht ebenso seinesgleichen wie das Preisniveau in den edlen Boutiquen.
Vom Ammersee zum Königssee
Die Seen im Überblick
Dieses Handbuch will Ihnen dabei helfen, „Ihre“ Lieblingsseen zu entdecken. Ausführlich beschreibt es die großen Seen und ihre Umgebung, widmet sich aber auch so manch kleinerem, weniger bekannten Gewässer.
Trotz vieler Gemeinsamkeiten weisen die einzelnen Seen doch ihre ganz eigenen Charakteristika auf. Dementsprechend eignet sich auch nicht jeder See für jeden Geschmack gleichermaßen. Die folgende Kurzübersicht gibt eine erste Orientierung.
(Foto: Blick von Gut Kaltenbrunn am Tegernsee)
Fünfseenland
Ein werbewirksamer Name, aber nicht ganz korrekt: Das Gebiet um den Starnberger See und den Ammersee zählt insgesamt weit mehr als nur fünf Seen. Praktisch im Vorhof der Landeshauptstadt gelegen, ist es rund ums Jahr ein Lieblingsziel der Münchner Ausflügler. Schicke Restaurants, noble Golfplätze und Yachthäfen kontrastieren mit bäuerlich geprägter Landschaft und bodenständiger Kultur. Eine ausgesprochen vielfältige Region, die durch Wander- und Radwege bestens erschlossen ist. Auch an Badeplätzen besteht wahrlich kein Mangel.
Das Blaue Land
Die Gegend um den Staffelsee und den Riegsee zog schon früh zahlreiche Künstler an, darunter Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Paul Klee und August Macke. Viele ihrer Motive fanden sie in den Mooren um den Staffelsee, die zu allen Jahreszeiten mit einem ganz eigenen Spiel von Licht und Farben faszinieren. Der idyllische Staffelsee selbst ist ein beliebtes Badeziel, glänzt er doch mit besonders warmem Wasser.
Tölzer Land
Kochelsee und Walchensee, Sylvensteinsee und die beiden kleinen Moorseen Kirchsee und Hackensee liegen im Tölzer Land, der Region zwischen Loisach und Isar. Obwohl Kochelsee und Walchensee durch das Walchenseekraftwerk miteinander verbunden sind, zeigen die beiden Gewässer doch ganz unterschiedliche Gesichter. Der kleinere Kochelsee schmiegt sich an den Fuß der Alpen. Er ist seiner kühlen Temperaturen wegen kaum zum Baden geeignet, lockt aber mit einer an Sehenswürdigkeiten reichen Umgebung. Schon mitten in den Bergen liegt der Walchensee. Weitgehend unverbaute Ufer erfreuen das Auge, die stets steife Brise macht ihn zum Mekka der bayerischen Surfer. Ein reizvoller Abstecher führt in die Zugspitzregion, die neben dem höchsten Berg Deutschlands auch einige charmante kleine Seen besitzt.
Alpenregion Tegernsee Schliersee
Zwei Nachbarn, die sich ähneln - und doch wieder nicht. Gemeinsam ist den beiden Seen die schöne Lage nah an den Bergen und das dichte Wegenetz für Wanderer und Mountainbiker. Doch während am berühmten, im Sommer viel besuchten Tegernsee schon seit Ludwig Thomas Zeiten die Prominenz zuhause ist, zeigt sich der kleinere Schliersee von der ländlicheren, ruhigeren Seite. Von hier ist es nicht weit zum Dritten im Bunde, dem auf über 1000 Meter Höhe gelegenen Spitzingsee.
Chiemgau
Das „Bayerische Meer“, der Chiemsee, bildet den Mittelpunkt einer facettenreichen Urlaubsregion, die ihresgleichen sucht. Seine Lage in der alten Kulturlandschaft des Chiemgaus, das umfangreiche Angebot an Sportmöglichkeiten, hochrangige Sehenswürdigkeiten wie Fraueninsel und Herreninsel, die Nähe zu den Alpen und die Nachbarschaft zu zahlreichen kleineren Seen sind nur einige der Trümpfe des größten unter allen Seen des Freistaats. Westlich des Chiemsees erstreckt sich der deutlich kleinere, ländlich geprägte Simssee.
Weit im Osten Bayerns, unweit der Grenze zu Österreich, liegen schließlich die beiden miteinander verbundenen Seen Waginger See und Tachinger See. Von der sanften Hügellandschaft des Rupertiwinkels umgeben, zählen sie zu den wärmsten Badeseen des Freistaats, sind mit zahlreichen Zeltplätzen gleichzeitig ein Dorado für Camper.
Berchtesgadener Land
Der Königssee im Berchtesgadener Land ist nicht nur der wohl meistbesuchte See Oberbayerns, sondern auch wirklich einer der schönsten, nicht zuletzt dank seiner fantastischen Lage inmitten der alpinen Bergwelt des Nationalparks Berchtesgaden. Zum Baden ist er zwar zu kalt, seine wildschöne Umgebung bietet Wanderern, Bergsteigern und allen Freunden der verschiedenen Abenteuersportarten jedoch beste Möglichkeiten. Und an Sehenswürdigkeiten herrscht zu Füßen des Watzmann auch kein Mangel, vom Berchtesgadener Schlossmuseum bis hin zum komplett besuchertauglich ausgerüsteten Salzbergwerk.
Mehr erfahren Sie auf den folgenden Seiten - auch über den stillen Hackensee, die verwunschenen Osterseen, das Naturparadies der Eggstätter Seenplatte, den wildschönen Hintersee und die Reize vieler anderer oberbayerischer Seen.
Architektur und Kunst
Erlebnis Kultur
Zahlreiche teils weltberühmte Schlösser, Klöster und Kirchen zieren die Ufer der oberbayerischen Seen und ihres Hinterlands. Hochrangige Kunstmuseen präsentieren die Werke jener Künstler, die hier ihre Inspirationsquellen fanden.
Bereits seit mehr als 5000 Jahren siedeln Menschen an den oberbayerischen Seen. Die Pfahlbauten vor der Roseninsel im Starnberger See entstanden im 4. Jahrtausend v. Chr. und sind als UNESCO-Weltkulturerbe ausgewiesen. Berühmt sind auch die Deckenfresken des Marienmünsters in Dießen (Foto).
Klöster, Kirchen und Schlösser
Kloster Andechs: Hoch auf dem „Heiligen Berg“ über Herrsching am Ammersee thront das älteste Wallfahrtsziel Bayerns. Die Tradition von Andechs reicht zurück bis ins 12. Jh., seit 1455 kümmern sich gastfreundliche Benediktiner um die Pilger. Und dies auch im leiblichen Sinn, wird hier doch schon seit Gründung des Klosters Bier gebraut. Ebenso wie die Kunstschätze der Kirche zählen denn auch der „Klostergasthof“ und das „Bräustüberl“ zu den größten Anziehungspunkten von Andechs.
Marienmünster in Dießen und Kloster Wessobrunn: Im Künstlerstädtchen Dießen am Ammersee erhebt sich eine der schönsten Barockkirchen Bayerns. Insbesondere die Innenausstattung des 1739 fertiggestellten „Dießener Himmels“ begeistert, waren an ihr doch zahlreiche bedeutende Künstler beteiligt, auch aus dem nahen, für seine Stuckateure berühmten und ebenfalls sehr sehenswerten Kloster Wessobrunn.
Kloster Benediktbeuern: Nördlich von Kochel am See steht eines der ältesten Klöster Bayerns. Bereits um 740 gegründet, entwickelte sich Benediktbeuern bald zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum. Nach schweren Zerstörungen zeigt sich die weitläufige Anlage heute im barocken Gewand des 17. Jh., die wunderbare Anastasia-Kapelle leuchtet im lichten Rokoko des 18. Jh.
Schloss Tegernsee: Das große Schloss, ehemals ein Benediktinerkloster, ist als Privatbesitz des Hauses Wittelsbach nicht zu besichtigen, wohl aber die zugehörige Pfarrkiche St. Quirin. Die große Mehrzahl der reichlich strömenden Besucher allerdings zieht es zu den berühmten Bieren im nahen „Herzoglichen Bräustüberl“.
Schloss Herrenchiemsee: Auf der Herreninsel im Chiemsee entstand der erste Entwurf für das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Stärker im Fokus steht jedoch Schloss Herrenchiemsee, die prachtvolle Versailles-Hommage von Bayerns „Märchenkönig“ Ludwig II. Der riesige Bau wurde zwar nie so fertiggestellt, wie er geplant gewesen war, der Prunk im Inneren ist dennoch überwältigend; die Spiegelgalerie misst imposante 98 Meter Länge. Ebenso prachtvoll sind die Parkanlagen. Angeschlossen ist das König-Ludwig-Museum, das größte seiner Art.
Fraueninsel: Die kleinere Nachbarin der Herreninsel besitzt eine ausgesprochen malerische, friedvolle Atmosphäre und verführt zum ziellosen Herumschlendern. Doch stehen hier auch die ursprünglich noch romanische Münsterkirche Mariä Opferung mit ihrem freistehenden Glockenturm sowie die uralte karolingische Torhalle, der älteste komplett erhaltene Hochbau Süddeutschlands.
Kloster Seeon: Und noch eine Inselschönheit. Der ehemalige Konvent, bereits im 10. Jh. gegründet, liegt auf einer Insel im Klostersee nördlich von Seebruck am Chiemsee. Die Zwiebeltürme der Klosterkirche dürften zu den meistfotografierten Motiven in Oberbayern gehören, spiegeln sie sich doch gar zu hübsch im Wasser. Das Innere der Kirche besitzt ein kunstvolles Netzrippengewölbe, sehenswert ist auch der Kreuzgang. Der zugehörige Gasthof verfügt über eine reizvolle Seeterrasse.
Königliches Schloss Berchtesgaden: Zum Schloss wurde das mächtige Gebäude, ein ehemaliges Chorherrenstift, erst durch die Übernahme durch die Wittelsbacher nach der Säkularisation von 1803, doch ist seine Geschichte weit älter; der romanische Kreuzgang reicht bis ins 12. Jh. zurück. Im Inneren des Schlosses ist heute ein Museum untergebracht, das zahlreiche Kunstwerke, aber auch Möbel und Waffen aus dem Besitz der Wittelsbacher zeigt.
Kunstmuseen
Buchheim-Museum: Auch architektonisch beeindruckend ist das einem Schiff ähnelnde Museum, das wie gestrandet in einem Park bei Bernried am Starnberger See liegt. Es beherbergt nicht nur zahlreiche expressionistische Arbeiten aus der legendären Sammlung von Lothar-Günter Buchheim, sondern fungiert auch als Völkerkundemuseum, vereint dabei scheinbar Unvereinbares wie Briefbeschwerer, Masken und Bauernschränke.
Schlossmuseum Murnau: Das hübsche Städtchen am Staffelsee ist eng verknüpft mit der Künstlergemeinschaft des „Blauen Reiter“, Wassily Kandinsky und Gabriele Münter besaßen hier ein Haus. Das Museum im Schloss präsentiert eine umfangreiche Sammlung von Werken der Expressionisten, verweist aber auch auf Bezüge zum traditionellen Handwerk und der Landschaft des „Blauen Lands“.
Franz Marc Museum: In Kochel am See ist dem Mitbegründer des „Blauen Reiter“ ein eigenes Museum gewidmet. Neben zahlreichen Arbeiten von Marc und seiner Freunde zeigt es auch den Einfluss des Malers auf nachfolgende Künstlergenerationen.
Seen, Moore und Berge
Erlebnis Natur
Lauschige Sommerabende am Ufersteg, Frühlingstage mit Föhnblick auf die schneebedeckten Alpen, melancholische Moore im Spätherbst, winterliches Schlittschuhvergnügen: Rund ums Jahr bieten die Oberbayerischen Seen viele Arten von Naturgenuss.
Die Eggstätt-Hemhofer Seenplatte mit ihren 17 kleinen Seen, dichten Wäldern, Mooren und Schilfflächen wurde bereits 1939 unter Naturschutz gestellt und ist damit das älteste Naturschutzgebiet Bayerns.
Naturerlebnis an den Seen
Osterseen und Eggstätter Seenplatte: Südlich des Starnberger Sees verteilen sich gut 20 kleinere Moorseen. Sie bilden eine vielfältige Landschaft der Schilfgürtel, Kanäle und Gumpen, sind gleichzeitig ein Refugium zahlreicher bedrohter Tier- und Pflanzenarten und deshalb auch unter Naturschutz gestellt. Eine schöne Gegend für Wanderungen. Den Osterseen ähnlich sind die kleinen Seen im Gebiet der Eggstätter Seenplatte.
Staffelsee: Naturnah sind auch große Bereiche des Staffelsee-Ufers, insbesondere in den Feuchtgebieten im Norden und Westen, die als „Naturschutzgebiet Westlicher Staffelsee mit angrenzenden Mooren“ ausgewiesen wurden.
Walchensee: Seine Lage mitten in den Bergen und die weitgehend unverbauten Ufer kennzeichnen den Walchensee. An den Ufern des sehr sauberen, mit 190 Metern ausgesprochen tiefen Sees wachsen Wälder aus Eiben, Fichten, Tannen und Buchen. Windsurfer lieben den Walchensee, Radfahrer finden gute Tourenmöglichkeiten.
Spitzingsee: Ebenfalls ein echter Bergsee ist der kleine, fast 1100 Meter hoch gelegene Spitzingsee. Ein umfangreiches Netz von Wanderwegen und Mountainbikerouten überzieht die umliegenden Hänge, im Winter fungiert die Region als beliebtes Skigebiet.
Königssee: Der vielleicht berühmteste unter den oberbayerischen Seen ist mit Sicherheit auch einer der schönsten. Spektakulär erstreckt er sich wie ein Fjord inmitten steiler Felswände, die keinen Raum für Straßen oder auch nur Fußwege lassen: Der Königssee kann nur mit den Elektrobooten der Seenschifffahrt erobert werden. Von der hinteren Haltestelle Salet ist es dann nur ein kurzer Fußweg zum kleineren, ebenso reizvoll gelegenen Obersee.
Hintersee: Wie der Königssee liegt auch der Hintersee im Nationalpark Berchtesgaden, Deutschlands einzigem Alpen-Nationalpark. Obwohl er viel besucht wird, hat sich der Hintersee eine romantische Atmosphäre bewahrt, insbesondere an seinem Ostufer mit dem märchenhaften Zauberwald.
Moore
Murnauer Moos und Loisach-Kochelseemoore: Eine eigene, stille Faszination besitzen die Moore, die sich im Umfeld mehrerer Seen erstrecken. Das Murnauer Moos nahe dem Staffelsee ist die ausgedehnteste dieser Landschaften, ein bedeutendes Biotop mit vielen seltenen Pflanzen und Tieren. Vor dem Hintergrund der Alpen formen Streuwiesen, Wasserläufe, freistehende Bäume und Waldgebiete, die wie Inseln auf kleinen Hügeln (Köchel) aus der Ebene ragen, ein einzigartiges Ensemble. Eine ähnliche Stimmung besitzen nicht weit entfernt die beim Kochelsee gelegenen Loisach-Kochelseemoore.
Ausflugsberge
Herzogstand: Direkt vom Ostufer desWalchensees führt eine Kabinenbahn in wenigen Minuten auf 1600 Meter Höhe, der Rest des Wegs bis zum 1731 Meter hohen Gipfel muss zu Fuß zurückgelegt werden. Der Herzogstand kann aber auch „komplett“ erwandert werden. Der fulminante Ausblick von oben in alle Himmelsrichtungen begeisterte schon König Maximilian II. und auch seinen Sohn, den „Märchenkönig“ Ludwig II.
Zugspitze: Deutschlands höchster Berg ist natürlich immer einen Abstecher wert, sieht man von seinen 2962 Metern bei guten Bedingungen doch mehrere hundert Alpengipfel in vier Ländern gleichzeitig. Unweit der Talstation der Seilbahn liegen zudem die beiden hübschen Seen Eibsee und Badersee.
Wendelstein: Auch der unverwechselbar geformte, 1838 Meter hohe Wendelstein ist ein Aussichtsberg erster Güte. Er erhebt sich bei Bayrischzell, östlich vom Schliersee.
Kampenwand: Das weithin sichtbare Gipfelkreuz markiert den höchsten Punkt dieses eindrucksvollen, 1669 Meter hohen Felsbergs im Süden des Chiemsees. Auf den Gipfel selbst schafft es zwar nicht jeder (der Weg ist nicht ganz einfach), doch ergeben sich auch schon im Umfeld der auf 1461 Metern Höhe gelegenen Bergstation der Seilbahn schöne, panoramenreiche Wanderwege und beliebte Einkehrmöglichkeiten.
Durch die tosende Klamm
Almbachklamm und Wimbachklamm: Nordöstlich von Berchtesgaden führt ein gesicherter, mit Drahtseilen, Treppen und vielen Brücken versehener Steig durch die malerische, fast drei Kilometer lange Schlucht, eröffnet dabei immer wieder eindrucksvolle Blicke auf den rauschenden Wildbach mit seinen Wasserfällen und tiefen Gumpen. Spannend auch für Kinder! Ein ganz ähnliches Erlebnis bietet sich nahe Ramsau bei der Durchquerung der Wimbachklamm.
Lauschige Plätze am Wasser
Baden
Ein Badeparadies sind die oberbayerischen Seen nur bedingt. Das liegt zum einen an den mancherorts recht kühlen Wassertemperaturen. Zum anderen wird man in Oberbayern lange Traumstrände vergebens suchen. Oft sind die Ufer feucht, ist der Einstieg ins Wasser morastig oder steinig. Badestege, alternativ Badeschuhe, sind dann eine Wohltat.
Eine weitere Einschränkung betrifft den Zugang zum Wasser. Vor allem im Fünfseenland, in geringerem Maße aber auch an anderen Seen Oberbayerns, sind Teile der Ufer als Privatbesitz für die Öffentlichkeit gesperrt. Freie Badeplätze bleiben aber genug, selbst am elitären Tegernsee (Foto).
Strandbäder, Badeplätze und Erholungsgebiete
In Strandbädern, wie sie sich an fast jedem See finden, gehören Stege meist zur Grundausstattung. Dort gibt es auch Umkleidekabinen, Duschen, Toiletten, oft einen Kinderspielplatz und fast immer eine Gaststätte oder einen Kiosk mit einer zum See gelegenen Terrasse. Dieser Service ist zwar leider nicht überall umsonst, doch bleibt er bezahlbar; wer nur die Gaststätte aufsuchen will, kann dies in der Regel tun, ohne Eintritt zahlen zu müssen. Oft völlig verwehrt bleibt der Zugang dagegen dem vierbeinigen Liebling: In vielen Strandbädern herrscht Hundeverbot.
Eine Alternative zu den Strandbädern bilden die öffentlichen Badeplätze und Erholungsgebiete an den Seen. Sie können sehr unterschiedlich ausgestattet sein. Die Skala reicht hier vom sumpfigen, unbefestigten Ufer ohne jedwede Einrichtung bis hin zum noblen, mit Kiosk, Sanitäranlagen und sogar mit Sportmöglichkeiten versehenen, aber gratis zugänglichen Gelände. Dafür kosten oft die Parkplätze eine Gebühr.
In letzter Zeit wurden manche Strandbäder zu Badeplätzen zurückgestuft, bädertypische Einrichtungen wie Stege, Sprungtürme und Badeflöße gesperrt; auch die Eintrittsgebühr entfiel. Grund ist ein Urteil des Bundesgerichtshofs, das die Anforderungen an die Badeaufsicht in Strandbädern erheblich verschärfte. Ob sich diese Entwicklung fortsetzen wird, ist schwer absehbar.
Mit Aussicht
Strandbad Alpenblick: Das Strandbad bei Uffing am Staffelsee trägt seine Hauptattraktion bereits im Namen, denn der Ausblick über den See auf die Berge ist wirklich grandios.
Strandbad Kaltenbrunn: Wunderbar ist auch der Bergblick von diesem familiären kleinen Strandbad bei Gmund am Tegernsee.
Badeplatz Aschau: Zwar nicht direkt an einem See gelegen, jedoch nicht weit vom Chiemsee entfernt. Grundwasser speist dieses Naturbad, das eine sehr reizvolle Aussicht auf die Prientaler Berge und Schloss Hohenaschau bietet.
Historische Strandbäder
Strandbad Feldafing: Am Westufer des Starnberger Sees liegt dieses denkmalgeschützte Strandbad, dessen Bauten noch aus den Zwanzigerjahren stammen.
Strandbad Raabe: Der Wörthsee war bereits früh von den Münchnern entdeckt worden, das Strandbad bei Steinebach wurde schon 1913 eröffnet. Die für die damalige Zeit recht lockere Badekultur verschaffte Steinebach den Beinamen „Schweinebach“. Ganz in der Nähe liegt das nur wenig jüngere Strandbad Fleischmann.
Badeparadies Grubsee: Im Gebiet südlich des Walchensees, kurz vor Mittenwald. Nostalgisches, 1934 eröffnetes Naturschwimmbad, das idyllisch im Wald liegt.
Für Familien
Strandbad St. Heinrich: Beim gleichnamigen Ort ganz unten am Ostufer des Starnberger Sees. Das Wiesengelände hier ist nicht allzugroß, der Strand fällt dafür kinderfreundlich flach ab. Originelle Strandbar.
Popperwiese: In Rottach-Egern am Tegernsee. Auch hier geht es schön flach in den See, es gibt eine große Liegewiese, Sportmöglichkeiten und sogar ein Piratenschiff zum Klettern. Und dank eigenem Hundestrand darf Bello auch mit.
Strandbad Bernau-Felden: Familienfreundliches Strandbad im großen Gelände des Chiemseeparks Bernau-Felden. Beste Infrastruktur, zwei Kinderspielplätze, viele Sportangebote von Tischtennis bis zur Bocciabahn.
Mit Abendsonne
Strandbad Seewinkel: In Herrsching am Ammersee. Die Uferpromenade von Herrsching ist berühmt für ihre schönen Sonnenuntergänge, der Blick vom Steg im Strandbad setzt da noch eins drauf. Auch sonst eine prima Adresse mit sehr nettem Kiosk.
Strandbad Übersee-Feldwies: Das größte Strandbad am Chiemsee. Fantastische Sonnenuntergänge, zu denen häufig hunderte Bewunderer zusammenkommen. Als Special gibt es eine Beach Bar mit echtem Karibikflair.
Für Verfrorene
Strandbad Seehausen: Am Staffelsee, der mit Sommertemperaturen von bis zu 27 Grad einer der wärmsten Seen in Oberbayern ist. Gaststätte mit hübscher Seeterrasse.
Strandbad Seeteufel: Familiäre Anlage am Waginger See, der zusammen mit seinem Nachbarn Tachinger See ebenfalls als besonders warmer See gilt. Oft kann man hier schon im Mai baden.
Aktivitäten für die Familie
Die Seen mit Kindern
Auf dem Spielplatz im Sand buddeln, im Wasser plantschen, zwischendurch ein Eis... Sommerfreuden. Irgendwann aber ist all das ausgereizt und Langeweile droht. Da trifft es sich gut, dass die Seen eine ganze Reihe von Attraktionen für kleine und größere Kinder aufweisen können.
Ein großer Spaß für die Kleinen sind natürlich Touren mit dem Ruder-, Tret- oder auch Elektroboot, entsprechende Vermietstationen gibt es an vielen Seen. Auch eine Fahrt mit einem der zahlreichen Ausflugsschiffe oder einer Bergbahn ist eine schöne (wenn auch oft nicht ganz billige) Abwechslung.
Die passende Unterkunft
Als Quartier empfiehlt sich, insbesondere mit kleineren Kindern, eine Ferienwohnung oder besser noch der „Urlaub auf dem Bauernhof“. Hier können Kinder fernab vom Verkehr gefahrlos spielen, es gibt viel Auslauf, oft auch einen Pool und im Idealfall sogar Tiere; zudem ist die Chance, auf andere Familien mit Kindern zu treffen, deutlich höher als im schnieken Fünfsterne-Hotel. Adressen solcher Höfe, teilweise sogar auf Urlaub mit Kindern spezialisiert, finden sich beispielsweise auf www.bauernhofurlaub.de und www.blauergockel.de.
Spaß im Freien
Hochseilgarten Utting: Am Westufer des Ammersees dient ein „Piratenschiff“ (Foto) als durchaus herausfordernder Kletterparcours für Kinder und Erwachsene. Es gibt unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auf fünf Ebenen, das Mindestalter beträgt sechs Jahre.
Ex Ornamentis - Labyrinth für Kinder: Ebenfalls bei Utting am Ammersee, ganz in der Nähe des Hochseilgartens, wuchert ein Labyrinth aus Sonnenblumen, Hanf und Mais, dass die Kinder (und ihre Eltern) erforschen und dabei ihre Stempelzettel füllen können; außerdem finden sich hier u. a. ein Aussichtsturm mit Blick auf das Labyrinth, Kürbistunnels und Tipis. Jedes Jahr steht das Labyrinth unter einem anderen Motto.
Schliersbergalm: Eine Kabinenbahn und ein schöner, wenn auch steiler Wanderweg führen vom Ort Schliersee zu der auf 1060 Meter Höhe gelegenen Ausflugsgaststätte, die neben einer tollen Aussicht auch viele Attraktionen für Kinder besitzt. Dazu gehören ein großer Spielplatz, Minigolf, Trampolins und - schon seit 1982! - eine „Alpenroller“-Anlage, eine Art Schienenbahn mit Bremsmöglichkeit. Zurück ins Tal kann man die Kabinenbahn oder, bei den Kleinen sicher beliebter, eine Sommerrodelbahn benutzen.
Filmkulissendorf Flake: Am Ostufer des Walchensees steht im gleichnamigen Ort dieses süße Dörfchen aus hölzernen Wikingerhütten, die als Kulisse für die „Wickie“-Filme von Michael Bully Herbig dienten. Die direkt am Wasser gelegene Anlage ist recht klein, der Besuch lohnt sich also eher, wenn man ohnehin in der Nähe ist.
Unterwegs auf der Alz: Zwischen ihrem Abfluss aus dem Chiemsee bei Seebruck und dem Nachbarort Truchtlaching fließt die Alz zahm und friedlich dahin. Zur Sommersaison sind auf den knapp sieben Flusskilometern deshalb zahlreiche Schlauchbootpiloten unterwegs, ein Spaß für die gesamte Familie - nur Papa muss wegen der Rückfahrt mit dem Auto hinterher ... Achtung: Vor dem 1. Juli ist das Befahren verboten, hohe Strafen drohen! Wer kein Schlauchboot besitzt, kann sich in Seebruck Kajaks und SUP leihen, auch der Rücktransport wird organisiert.
Unterhaltsam lernen
Freilichtmuseum Glentleiten: Architektur, Alltag und Brauchtum des ländlichen Raums veranschaulicht dieses Museum unweit des Kochelsees. Dutzende historische Bauernhäuser und Almhütten wurden von ihrem ursprünglichen Standort hierhergebracht und wieder aufgebaut, zahlreiche Werkstätten erlauben bäuerliches Handwerk „zum Anfassen“. Ein Erlebnis für Kinder wie auch für Eltern.
Markus Wasmeier Freilichtmuseum und Bauernhausmuseum Amerang: Das Museum des ehemaligen Skistars liegt beim Schliersee und ist kleiner, aber im Charakter dem Freilichtmuseum Glentleiten vergleichbar. Ein weiteres ähnlich gelagertes Museum findet sich nördlich der Eggstätter Seenplatte, das Bauernhausmuseum Amerang.
Naturschauspiel Kreuth: Extra für Kinder angelegt wurde dieser „Wassererlebnisweg“ in Kreuth unweit vom Tegernsee. Die kleine Gämse „Kreuthi“ begleitet Kinder ab vier Jahren entlang der 22 Stationen, die auf unterhaltsame Art Wissenswertes zur Natur der Weißachauen vermitteln. Der knapp sieben Kilometer lange Weg beiderseits der Weißach kann auch mit Kinderwagen genutzt werden.
Haus der Berge: In Berchtesgaden lockt dieses bestens konzipierte Museum zu einer informativen Reise durch die Natur und die Lebensräume des Nationalparks Berchtesgaden. Vom Grund des Königssees geht die Reise über den Wald, eine Höhle und die Almen bis zu den höchsten Gipfeln, untermalt von passenden Geräuschen und Lichteffekten. Toben lässt es sich danach im Außengelände.
Salzbergwerk Berchtesgaden: Ebenfalls in Berchtesgaden und die berühmteste Attraktion des Orts. Der Besuch unter Tage ist gerade auch für Kinder ein äußerst spannendes Erlebnis. Immerhin geht es zunächst mit der Grubenbahn und dann auf langen Bergmannsrutschen tief hinein in den Berg, Höhepunkt des Vergnügens ist schließlich die Fahrt über einen beleuchteten Salzsee. Das Bergwerk ist auf kindliche Besucher gut eingestellt.
Unterwegs an den Oberbayerischen Seen
Fünfseenland
Einprägsam ist der Name ja durchaus. So ganz richtig ist er aber nicht: Zwischen Starnberger See und Ammersee liegen noch deutlich mehr Seen. Neben den beiden großen zählen noch der Pilsensee, der Wörthsee und der Weßlinger See zu den fünf Gewässern, denen das Gebiet südwestlich von München seine werbewirksame Bezeichnung verdankt.
Touristisch zuständig für einen Großteil der Region ist die GWT StarnbergAmmersee in Starnberg, Kirchplatz 3, 82319 Starnberg, www.starnbergammersee.de.
Alle fünf Seen sind an das Münchner S-Bahn-Netz angeschlossen. Der Starnberger See ist mit der S 6 zu erreichen, die anderen vier mit der S 8.
Mit den fünf größeren Seen ist die Gewässer-Vielfalt im Fünfseenland noch längst nicht erschöpft. Beim näheren Blick auf die Karte finden sich noch der Maisinger See, der Deixlfurter See, der Eßsee, der Buchsee und, und, und ... Nicht zu reden von den über 20 kleinen Gewässern im Gebiet der Osterseen südlich des Starnberger Sees, das zumindest vom touristischen Standpunkt aus auch noch zur Region zählt. Unbestritten dagegen ist die natürliche Schönheit des Fünfseenlandes. Im sanft gewellten Voralpenland südwestlich von München, nicht viel mehr als eine halbe Stunde Fahrzeit von der Landeshauptstadt entfernt, erstreckt sich diese vielerorts noch bäuerlich geprägte Landschaft, in der unverbaute kleine Dörfer, überraschend prächtig ausgeschmückte Kirchlein und der beeindruckende Föhnblick auf die bayerische Alpenkette die Akzente setzen.
Die reizvolle Umgebung, das ausgedehnte Netz an Wander- und Radwegen, die vielen schönen Badeplätze und originellen Gaststätten verführen nicht nur zahlreiche Feriengäste zu längerem Aufenthalt, zusammen mit den vielerorts erstklassigen Verkehrsverbindungen locken sie an Wochenenden auch Scharen von Besuchern aus München und Umgebung an. Und so mancher Hauptstädter träumt davon, seinen Wohnsitz in eine dieser traumhaften Villen mit Seezugang zu verlegen ... Um in einer der Residenzen wohnen zu können, braucht es angesichts der horrenden Immobilienpreise jedoch erhebliche finanzielle Mittel. Aufbringen können die in erster Linie Filmstars, Konzerngrößen, Bestsellerautoren und Spieler des FC Bayern, sodass das Fünfseenland, besonders der Starnberger
See, als wichtigster Vorposten der Münchner Promi-Gesellschaft gilt.
Wo baden?
Strandbad St. Heinrich: Das Strandbad St. Heinrich an der Südostseite des Starnberger Sees eignet sich mit seinem flach abfallenden Strand vor allem für Familien mit kleinen Kindern. Tolle Sonnenuntergänge, sehr nette Strandbar.
„Paradies“ Possenhofen: Eines der bekanntesten und beliebtesten Badegelände am Westufer des Starnberger Sees ist die weitläufige ehemalige Parkanlage des „Sisi“-Schlosses Possenhofen. Schöne alte Bäume bieten Schatten, originell ist der Kiosk „Steg 1“.
Strandbad Feldafing: Hübsch nostalgisch ist dieses bereits 1927 eröffnete Strandbad, das unweit südlich von Possenhofen am Starnberger See liegt und sogar unter Denkmalschutz steht. Schöner Blick auf den See, ordentliches Restaurant.
Erholungsgelände Oberndorf: Der größte Badeplatz am Wörthsee, mit ausgedehnter Liegewiese und schattenspendenden Bäumen. Ein Manko ist vielleicht die weitgehend fehlende, da durch Vegetation versperrte Aussicht auf den See, ins herrlich saubere Wasser gelangt man über mehrere Stege.
Strandbad Seewinkel: Das an der kilometerlangen Uferpromenade von Herrsching am Ammersee gelegene sympathische kleine Strandbad besitzt eine ganz besondere Atmosphäre. Langer Steg, wunderbare Sonnenuntergänge und auch mal die eine oder andere Kulturveranstaltung, gute Gastronomie.
Was anschauen?
Buchheim Museum: Das spektakuläre Museum in Bernried am Starnberger See präsentiert eine große, vom Maler, Autor und Kunstsammler Lothar-Günther Buchheim zusammengetragene Ausstellung deutscher Expressionisten, insbesondere der Künstlergruppe „Brücke“.
Kloster Andechs: Hoch über Herrsching am Ammersee liegt der „Heilige Berg“ mit dem Kloster Andechs, der meistbesuchten Attraktion im Fünfseenland. Das Innere der weithin sichtbaren Wallfahrtskirche leuchtet in anmutigem Rokoko. Viele Besucher interessieren sich jedoch mehr für das süffige Andechser Bier, dessen Tradition bis 1455 zurückreicht.
Dießen: Glanzlicht des gemütlichen, kulturell engagierten Städtchens am Südwestufer des Ammersees ist das Marienmünster, auch bekannt als der „Dießener Himmel“. Berühmte Künstler schufen hier eine der schönsten Barock-Kirchen Bayerns.
Was sonst noch?
Ende August/Anfang September findet das Fünf Seen Filmfestival statt, das sich vor allem dem deutschsprachigen Film verschrieben hat, aber auch internationale Produktionen aus dem Arthouse-Bereich noch vor dem Kinostart zeigt. Verschiedene Spielorte im Fünfseenland, u. a. Starnberg und Seefeld. → www.fsff.de
Starnberger See
Der größte See der Region ist auch der beliebteste: An sonnigen Sommerwochenenden scheint hier halb München versammelt. Und dabei ist nur die Hälfte des 54 Kilometer langen Ufers frei zugänglich, die andere ist von den Grundstücken zahlreicher herrschaftlicher Villen-Residenzen belegt. Glaubt man Umfragen, leben hier die glücklichsten Menschen Deutschlands: 86 Prozent der Landkreis-Bewohner sagen, dass es sich „hier sehr gut leben lässt“.

Die kleine Fähre pendelt zur Roseninsel bei Feldafing

Den „See der Seligen“ nannte die Süddeutsche Zeitung das Gewässer im Süden von München, gerade mal 30 S-Bahn-Minuten vom Hauptbahnhof der Landeshauptstadt entfernt. Nur in wenigen Regionen Deutschlands leben so viele Millionäre wie am Starnberger See. Und sie wissen, warum sie hier leben: der See samtig weich und selbst im Hochsommer von einer erfrischenden Gebirgsseekühle, die Alpen zum Greifen nah, der lichte Mischwald, der sich fast um den ganzen See zieht, die aussichtsreichen Hügel, die eleganten Strandbäder und die idyllischen Biergärten ...
Kein Wunder, dass schon die Wittelsbacher den Reiz der vielfältigen Landschaft vor den Toren ihrer Münchner Residenz entdeckt hatten. Bereits 1466 erkor Herzog Albrecht III. die Starnberger Burg als Sommersitz. Auch seine Nachfolger verbrachten manch lauschigen Sommer am See, errichteten an den Ufern ihre Lustschlösser und hielten große Jagdgesellschaften ab (die, nebenbei bemerkt, nicht allzu waidmännischer Natur waren: Man trieb das Wild ins Wasser und stach es dann von Booten aus ab). Im Zeitalter der Renaissance und des Barock nahmen die höfischen Vergnügungen geradezu absonderliche Formen an. So unterhielt Kurfürst Ferdinand Maria (1651-1679) eine ganze Flotte von Vergnügungsschiffen, deren Flaggschiff, der berühmte „Bucentaur“, dem Dreidecker eines venezianischen Dogen nachempfunden war. Den Herrschern folgte der Hof, später auch die Kunstwelt. Adel, obere Verwaltungsränge und das wohlhabende Bürgertum wetteiferten im Bau von Schlösschen und Villen, die zum Teil noch heute, mittlerweile denkmalgeschützt, manch feine Adresse zieren.

Der Starnberger See bei Possenhofen

Wohl seit jener Zeit nennt der Volksmund den Starnberger See „Fürstensee“. Dies im Gegensatz zum „Bauernsee“ Ammersee, der mit den Grafen von Andechs (11.-13. Jh.) zwar noch ältere Herrschergeschlechter für sich reklamieren kann - aber schließlich gab es da auch noch Ludwig II. (1845-1886). Und der war fast so etwas wie ein echter Starnberger. Immerhin hatte der sagenumwobene „Bayernkini“ einen guten Teil seiner Jugend auf Schloss Berg verbracht, auf der Roseninsel bei Feldafing seine acht Jahre ältere Kusine Elisabeth („Sisi“) hofiert und mit Richard Wagner dessen Geburtstag gefeiert. Hier im Starnberger See erfüllte sich auch sein Schicksal, als er am 13. Juni 1886 unter nie geklärten Umständen vor Schloss Berg ertrank.
Erlebt hat Ludwig II. noch die Zeit, als sich das einfache Volk des Starnberger Sees als Ausflugsziel bemächtigte. Auslöser war der Bau der Bahnlinie von München nach Starnberg im Jahre 1854 durch den Unternehmer Johann Ulrich Himbsel. Schon drei Jahre früher war das erste reguläre Ausflugsschiff zur Seerundfahrt gestartet, ein Raddampfer der „Aktien-Dampfschifffahrts-Gesellschaft Würmsee“. Würmsee? Ja, denn so hieß der See, benannt nach seinem Abfluss, bis ins 20. Jahrhundert: Erst seit dem 16. Mai 1962 darf er sich auch offiziell Starnberger See nennen.
Daten und praktische Infos
Topografische Angaben Fläche: 56,4 Quadratkilometer - nach dem Chiemsee der zweitgrößte See Bayerns, Länge 21 Kilometer, Breite 2 bis 5 Kilometer, Tiefe 128 Meter, Uferlänge
54 Kilometer, davon etwa 30 Kilometer frei zugänglich.
Wassertemperatur Sommer 20 Grad, Maximalwert 24 Grad.
Verbindungen Ein Taschenfahrplan mit den Bahn- und Buslinien des Landkreises ist beim Tourismusverband Starnberg erhältlich.
Bahn: Neben Starnberg sind auch die Westuferorte Possenhofen/Pöcking, Feldafing und Tutzing ans Münchner S-Bahnnetz angeschlossen; Fahrzeit der S 6 ab München Hauptbahnhof nach Starnberg ca. 30 Minuten. Die südlicher gelegenen Orte Bernried und Seeshaupt sind dagegen nur mit Zügen der Deutschen Bahn (Alternative: Bus ab Tutzing) zu erreichen.
Bus: Die MVV-Buslinie Nr. 961 bedient ab S-Bahnhof Starnberg Nord die am Ostufer gelegenen Orte Percha, Kempfenhausen, Berg und Ammerland; Abfahrten Mo-Fr 12-mal, Sa 7-mal, So 6-mal täglich. Mit ähnlichen Frequenzen fahren die Busse 964 nach Pöcking und 955 nach Weßling (hier So kein Betrieb). Etwa stündlich bzw. am Wochenende alle zwei Stunden verkehrt Bus 951 via Andechs nach Herrsching am Ammersee.
Auto: Direkte Autobahnverbindung München-Starnberg A 95/A 952. An Sommerwochenenden füllen sich die teilweise gebührenpflichtigen Parkplätze in Ufernähe schnell.
Schiffsverkehr Betrieb von Ostersonntag bis etwa Mitte Oktober. Anlegestellen der Starnberger Flotte sind die Ortschaften Starnberg, Berg, Leoni, Possenhofen, Tutzing, Bernried, Ambach und Seeshaupt. Ammerland wurde zuletzt nicht mehr angefahren. Die elegante Linienführung des Flaggschiffs „MS Starnberg“ soll an die legendäre Luxusgaleere „Bucentaur“ erinnern, die im 17. Jh. von 150 Ruderern bewegt wurde und bis zu 500 fürstliche Gäste fasste. Das erste Elektroschiff der Flotte ist die 2021 in Dienst gestellte „Berg“. Fahrpläne bei der örtlichen Tourist-Information in Starnberg sowie von der Schifffahrt Starnberg, Nepomukweg 4, 82319 Starnberg, Tel. 08151-8061, sowie unter www.seenschifffahrt.de.
Für Ausflüge mit dem Schiff stehen vier verschiedene Schiffsrundfahrten zur Auswahl, die südliche kostet etwa 15 € (90 Min.), die nördliche 12 € (60 Min.), die Schlösser-Rundfahrt 16 € und die Große Rundfahrt 21 € (3:40 Std.); künftige Änderungen sind möglich, da die Routenführung umstrukturiert und Tutzing als ein Umsteigeknotenpunkt zwischen Nord und Süd eingeführt werden soll. Es gibt auch diverse Sondertouren wie Tanzfahrten, Brunch- und Mondscheintouren. Fahrradmitnahme (3 €) ist möglich.
Rund um den Starnberger See
Gut 50 Kilometer sind bei einer Umrundung des Starnberger Sees zurückzulegen, die Strecke ist gut beschildert. Für die Umwanderung an einem Tag ist die Entfernung natürlich zu groß - Wanderer sollten eine Zwischenübernachtung einlegen oder nur Teilstrecken gehen und eventuell per Schiff zurückkehren.
Mit dem Rad lässt sich die Umrundung dagegen bequem in einem Tag schaffen. Früher waren am Westufer zahlreiche seenahe Wegabschnitte zumindest offiziell für Radfahrer gesperrt. Ein guter Teil dieser Strecken wurde jedoch mittlerweile freigegeben, so dass nur noch in wenigen Bereichen auf die Straße ausgewichen werden muss; Radler sollten sich für dieses Entgegenkommen bedanken, indem sie Rücksicht auf Fußgänger nehmen, teilweise sind die Wege nämlich recht schmal. Am verkehrsarmen Ostufer verläuft die Wegführung teils abseits der Straßen, teils über eine verkehrsberuhigte, nur für Anlieger zugelassene Nebenstraße und eignet sich dadurch auch gut für eine Tour mit Kindern.
Starnberg
Mehr als hundert Jahre Starnberg: Erst 1912 wurden der heutigen Kreisstadt offiziell die Stadtrechte verliehen. Wichtigster Ort am See ist Starnberg mit seinen ca. 24.000 Einwohnern jedoch bereits seit Jahrhunderten - wenngleich sicher nicht der schönste.

Bunt: Bootshäuser an der Uferzeile

Bedeutung errang Starnberg vor allem durch den Ausbau der Burg durch die Wittelsbacher im 15. und 16. Jh. Mittlerweile hat sich das einstige Fischerdorf zum lebendigen Städtchen gemausert, in dessen Ortsbild sich historische und moderne Bauten mischen - oft durchaus ansprechend, an anderer Stelle wieder weniger geglückt. Kühle Zweckarchitektur dominiert die Eingangsschneise am Ende des Autobahnzubringers, das zubetonierte Stadtzentrum verströmt die Atmosphäre eines Parkplatzes. Doch immerhin gibt es zwischen Bahnhof und Kirchplatz eine kleine verkehrsberuhigte Zone mit Boutiquen und Cafés, und der verkehrsumtoste Tutzinger Hofplatz, einst ein trüber Parkplatz, wurde in ein reines Fußgängerareal mit ansprechender Gastronomie umgewandelt.
Die meisten Ausflügler kommen allerdings nur wegen des Sees - Starnbergs Prunkstück ist eindeutig die Uferpromenade mit Alpenblick, die leider durch die Eisenbahnlinie vom eigentlichen Ortskern abgeschnitten wird. Die Einwohner haben sich daran gewöhnt, ist dem Schienenstrang doch auch der Aufschwung zu einem der bedeutendsten Fremdenverkehrsorte des Fünfseenlandes zu verdanken.
Und noch in anderer Hinsicht ist Starnberg Spitze: Wendet sich der Besucher dem häufig staugeplagten Stadtkern zu (Abhilfe soll in einigen Jahren ein Tunnel schaffen, der zwei Drittel des jetzigen Durchgangsverkehrs von der Innenstadt fernhalten wird), dann wird ihm angesichts der ungewöhnlich hohen Zahl von Nobellimousinen und teuren Cabrios schnell klar, dass er sich hier nicht unter armen Leuten bewegt. Der Landkreis besitzt im Verhältnis zur Einwohnerzahl einen der höchsten Millionärsanteile Deutschlands.
Sehenswertes
Vielen Besuchern reicht ein Spaziergang entlang der Promenade am See (parallel zur S-Bahnlinie, Station „Starnberg“). Es gibt jedoch noch einiges mehr zu entdecken.

Kern des Museums: das Lochmannhaus aus dem 16. Jh.

Seepromenade: Erstes Ziel fast aller Neuankömmlinge - gleich hinter dem Bahnhof liegt der See. Bummelt man bis an das südwestliche Ende der Promenade, vorbei an der Terrassenanlage des „Undosa“, stößt man auf einen martialisch gestalteten bayerischen Löwen: Er zierte einst das Heck des Dampfschiffs Bavaria, das zwischen 1878 und 1919 seinen Dienst versah.
Ostwärts des Bahnhofs dagegen wendet sich die Promenade recht bald vom Ufer ab. Über den Nepomukweg und vorbei am Gelände des Seebads Starnberg trifft man auf den Abfluss des Sees, die Würm. Hier steht die Nepomukbrücke, die nach dem Schutzheiligen der Brücken benannt wurde. Der Klappmechanismus dieser schönen alten Holzkonstruktion ermöglicht es kleineren Schiffen, zu den Bootsvereinen an der Würm und in das Gelände der traditionsreichen Bootswerft Rambeck einzufahren. Weiter östlich geht es über eine jüngere Zugbrückenversion zum Badegelände von Kempfenhausen und weiter nach Berg (→ Starnberger See - Ostufer).
Museum Starnberger See: Ein Museum für die Region und fast ein „Muss“, nicht nur für historisch interessierte Starnberg-Besucher. 2008 wurde dem ehemaligen, bereits 1914 von Bayerns letztem König Ludwig III. eröffneten Heimatmuseum für rund 2,5 Mio. Euro ein moderner Erweiterungsbau an die Seite gestellt, der auch von der Hauptverkehrsader Possenhofener Straße aus zugänglich ist, also quasi von „oben“. Der Eingang vom See her (ausgeschildert) blieb dennoch erhalten. Kern des Museums ist das 1538 erstmals urkundlich erwähnte Lochmannhaus; das ehemalige Anwesen einer Fischerfamilie wurde in den 1980er-Jahren grundlegend saniert. Ein gläserner Gang verbindet Alt und Neu.
Die informative Ausstellung, deren rund 800 Exponate großteils aus der Zeit des 18./19. Jh. stammen, gibt Einblick in die ländlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen jener Zeit und beleuchtet die Geschichte des Starnberger Raums bis hin zum Einsetzen des Fremdenverkehrs. Angeschlossen ist eine Sammlung von Gemälden, Grafiken und Plastiken, darunter als Prunkstück „Die Heilige“ des Rokoko-Bildhauers Ignaz Günther. Highlight des neuen Hauses ist das letzte komplett erhaltene Prunkschiff der Wittelsbacher, der 12 Meter lange „Delphin“. Er steht allein im Raum und kann auch vom Balkon im Stock darüber betrachtet werden. Schautafeln und Ausstellungsstücke illustrieren im 1. Obergeschoss die Tradition der königlichen Lustschifffahrt, im 2. Obergeschoss ist die Beziehung der Wittelsbacher zum Starnberger See Thema. Im Erdgeschoss zeigt das Museum die Entwicklung des Sees zum Villenstandort und touristischen Massenziel.
♦ Tägl. außer Mo 10-17 Uhr. Zugang auch vom Bahnhofsplatz/Ecke Bahnhofstraße am See (ausgeschildert). Eintrittsgebühr 3 €, erm. 2 €. Ein Café ist angeschlossen. Possenhofener Str. 5, 82319 Starnberg, Tel. 08151-77570, 82319 www.museum-starnberger-see.de.
Starnberger Schloss: Bereits 1244 stand auf dem Schlosshügel eine Burg der Grafen von Andechs. Der wuchtige Bau, der sich heute weithin sichtbar über dem Ort erhebt, stammt jedoch aus dem Jahre 1541 und ist - für Starnberg nicht unpassend - Sitz des Finanzamts.
Alte Pfarrkirche St. Joseph: Ebenfalls auf dem Schlosshügel gelegen, gilt sie zusammen mit dem Schloss selbst als Wahrzeichen der Stadt, gleichzeitig als ein Paradebeispiel bayerischer Dorfkirchen des Rokoko. Der äußerlich eher schlichte, ab 1764 errichtete Bau beeindruckt durch die aufwändige Ausstattung des Inneren. Die Deckenfresken stammen von Christian Winck, die Kanzel und der grandiose Hochaltar sind Arbeiten von Ignaz Günther. Einen Aufenthalt wert ist auch der kleine Schlossgarten neben der Kirche mit seinen zahlreichen penibel gepflegten Blumenbeeten. An dessen Außenmauer bieten sonnige Bänke einen schönen Weitblick über den See, oft sieht man bis zu den Alpen.

Schlossgarten mit Pfarrkirche

Praktische Infos
InformationTourist Information Starnberg, am oberen Ende der Wittelsbacherstraße. Geöffnet Mai bis Anfang Oktober Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr, sonst Mo-Fr 9.30-17 Uhr. Hauptstraße 1, 82319 Starnberg, Tel. 08151-90600; www.starnbergammersee.de.
BadenSeebad Starnberg: 2018 wurde der ehemalige „Wasserpark“ nach mehrjährigem Umbau unter neuem Namen wiedereröffnet. Rund 20 Mio. Euro flossen in das komplett erneuerte Hallenbad mit großer Rutsche, den Saunabereich und die Erneuerung der Gastronomie. Geblieben ist der traumhafte Alpenblick, den man bei gutem Wetter von der Liegewiese des angeschlossenen Strandbads am See genießt. Geöffnet täglich bis 21 Uhr, das Strandbad bis 19 Uhr; Tageskarte 5 € (Sommer) bzw. 6 € (Winter), Kinder 6-14 Jahre 3,50 € bzw. 4,50 €. www.seebad-starnberg.de.
Erholungsgelände Kempfenhausen: Beim Ortsteil Percha. Das beliebteste Badegebiet am Starnberger See, vor allem wegen des nahen Autobahnanschlusses nach München. Großes Wiesengebiet mit Bäumen, Gaststätte und Kiosk. Der weit in den See hineinreichende Badesteg (mit 95 Metern der längste Steg am Starnberger See!) öffnet einen schönen Blick auf die Alpen. Parkplätze (Gebühr) sind reichlich vorhanden, dennoch wird es im Sommer oft eng.

Sommerabend am Steg von Kempfenhausen

Freizeit/SportBallonfahrten: reizvoll, aber kein ganz billiges Vergnügen (90 Min.-Fahrt 220 €). Wer auf den Geschmack gekommen ist, will vielleicht auch mal ganz hoch hinaus: in 4000-6000 m Höhe über die Alpen nach Oberitalien (1500 €). Landstettener Ballonfahrten, Klosterholzweg 1, 82319 Starnberg-Landstetten, Tel. 08157-9104, www.landstettener-ballonfahrten.de.
Bootsverleih: Mehrere Vermieter an der Seepromenade Richtung Beach Club Undosa.
Fahrradverleih:Bergfrei, Crossbike ab 15 €, E-Bike ab 30 €/Tag. Kaiser-Wilhelm-Straße 26, Tel. 08151 9729200, www.bergfrei.com.
Golf: Im Würmtal, 3 km von Starnberg entfernt, liegt ein hügeliges (Moränen aus der Eiszeit), sehr schönes, aber auch anspruchsvolles Gelände, umgeben von Wald. Anfahrt Richtung Gauting, nach dem Ortsende von Starnberg weist ein Schild zum Golfclub Gut Rieden, der auch ein beliebtes Restaurant mit großer Aussichtsterrasse betreibt. Auch die 18-Loch-Anlage bietet schöne Ausblicke auf See und Alpen. Gut Rieden, 82319 Starnberg, Tel. 08151-90770, www.golfplatz-gutrieden.de.
Veranstaltungen/FesteFranzösische Woche: Stets gut besuchte Feier der Städtepartnerschaft mit Dinard (Bretagne) am Kirchplatz, von Di vor bis So nach Christi Himmelfahrt, also Ende Mai; Musik, Austern- und Hummerschmaus, sportliche Wettkämpfe etc.
Wochenmarkt: Jeden Do und Sa von 8-13 Uhr auf dem Starnberger Kirchplatz (Ortszentrum).
Fünf Seen Filmfestival: Filmfest etwa Ende August/Anfang September, das sich vor allem dem deutschsprachigen Film verschrieben hat, aber auch internationale Produktionen aus dem Arthouse-Bereich noch vor dem Kinostart zeigt. Rund 20.000 Besucher verzeichnet das FSFF inzwischen, es hat sich zu einem der populärsten in ganz Bayern entwickelt. Festival-Kontakt unter Tel. 089 89501004, www.fsff.de.
Pfälzer Weinfest: Erstes Wochenende im Juli, am Kirchplatz. Zuletzt nur noch sporadisch abgehalten.
Schlossberghalle: Das Kulturzentrum am Fuß des Schlossberg hat praktisch täglich Veranstaltungen auf dem Programm. Vogelanger 2, Karten und Infos auch beim Tourismusverband. Kontakt zur Halle: Tel. 08151-772170, www.schlossberghalle-starnberg.de.

Cafés

5 Starnberger Eiswerkstatt

Essen & Trinken

1 Schlossgaststätte Leutstetten 7 Manthaler 9 Hugo’s Beach Club Undosa

Übernachten

2 Hotel Vier Jahreszeiten 3 Wirtshaus Starnberg im Tutzinger Hof 4 Gästehaus Sonnenblick 6 Hotel Starnberger See 8 Hotel Bayerischer Hof
Segel- und Ruderregatten: An fast jedem Wochenende der Saison kämpfen Boote auf dem See um den Sieg. Termine unter www.myc.de.
Prinzregent Luitpold Fischerstechen: Traditioneller Lanzenkampf von Booten aus. Nur alle fünf Jahre (2022, 2027 etc.); voraussichtlicher Termin Ende Juli, Anfang August. Ort: an der Seepromenade.
Übernachten/Essen in Starnberg****Hotel Vier Jahreszeiten €€€ 2, klassisches Business-Hotel der Oberklasse am wenig ansprechenden Ortseingang aus Richtung Autobahn München-Garmisch. 115 Superiorzimmer und sieben Suiten, natürlich Wellnessbereich und Bar. Zwei Restaurants, darunter das hervorragende Sterne-Lokal Aubergine. Münchner Str. 17, 82319 Starnberg, Tel. 08151-44700, www.vier-jahreszeiten-starnberg.de.
***Hotel Starnberger See €€€ 6, in zentraler Lage schräg gegenüber vom Bahnhof. 36 bürgerlich-gediegen eingerichtete Zimmer, viele mit Seeblick. Hauseigene Parkplätze und Fahrradgarage. Bahnhofsplatz 6, 82319 Starnberg, Tel. 08151-908500, www.hotelstarnbergersee.de.
**Hotel Bayerischer Hof8, ebenfalls in Bahnhofsnähe. Ein Klassiker, erbaut 1865. Heute leider teilweise marode und seit geraumer Zeit sogar wegen erheblicher baulicher Mängel geschlossen. Über die Zukunft des Traditionshotels wird seitdem heiß debattiert: Generalsanierung (so sie möglich und wirtschaftlich wäre) oder Komplettabriss? Bis zu einem Ergebnis dürfte viel Zeit vergehen. Bahnhofsplatz 12, 82319 Starnberg, www.bayerischerhofstarnberg.de.
Hugo’s Beach Club Undosa9, Multifunktionslokal aus Restaurant, Café, Eiscafé, Tanzbar und Night-Club; ein ehemaliges Wellenbad des ausgehenden 19. Jh. und prinzipiell eine Starnberger Institution. Seit 2014 unter Führung von Münchner Szene-Gastronomen, darunter Promi-Wirt Ugo Crocamo. Perfekte Lage am Wasser, dichtgedrängte Tische und Stühle lassen den Essensbereich jedoch etwas überfrachtet wirken. Besser gelungen ist die Strandbar. Italienische Küche, sehr gehobene Preise, der Service hält mit den Ansprüchen nicht immer ganz mit. Seepromenade 1, 82319 Starnberg, nach dem S-Bahn-Fußgängertunnel rechts die Promenade entlang. Tel. 08151-998930, www.hugos-beachclub.de.

Traumlage: Beach Club Undosa

Wirtshaus Starnberg im Tutzinger Hof3, imposantes Gebäude aus dem frühen 18. Jh., 2011 renoviert. Schön sitzt es sich auf der erhöhten Terrasse, der geräumige Innenbereich ist in vier Räume aufgeteilt. Solide, überwiegend bayerische Küche, gute Bierauswahl. Hauptgerichte um die 15-20 €, günstige Mittagsangebote. Tutzinger Hofplatz 7, 82319 Starnberg; Tel. 08151-9718875, www.wirtshaus-starnberg.de.
Starnberger Eiswerkstatt5, am Kirchplatz. In gewisser Weise ein Nachfolger des legendären, leider geschlossenen „Dolomiti“, das einst hier in der Nähe lag. Hausgemachte Eiskreationen, teilweise auch vegan, daneben auch Kuchen, Torten und guter Kaffee. Wittelsbacherstr. 9, 82319 Starnberg; www.starnberger-eiswerkstatt.de.
Percha Der östlich des Zentrums gelegene Ortsteil bietet teilweise recht preisgünstige Übernachtungsalternativen zum Zentrum.
Gästehaus Sonnenblick €€ 4, ca. 500 m östlich des Ortsrands von Percha, an der Straße Richtung Wangen. Hübsches, allein stehendes Häuschen, schön mitten im Grünen gelegen und 2018 renoviert. Sehr ordentliche Zimmer, manche mit Kochmöglichkeit. Parkplatz. Prima Preis-Leistungs-Verhältnis. Buchhofstr. 33, Tel. 08151-89561, www.pension-sonnenblick.info.
Mein Tipp Manthaler7, südlich an Percha anschließend, die Abzweigung ist ausgeschildert. Angenehm bodenständiges Wirtshaus etwa 1 km im „Landesinneren“ und damit bereits abseits der touristischen Rennstrecken. Idyllische Lage im Grünen in einer kleinen, unverbauten Senke. Schöne Innenräume in einem alten Bauernhaus, der kleine, schattige Biergarten hat einen Kinderspielplatz. Auch als Startpunkt für Spaziergänge durch den vor der Haustür gelegenen Wald geeignet. Gutes und preiswertes Essen in üppigen Portionen. Mo Ruhetag. Manthalstr. 1, 82335 Berg, Tel. 08151-5566391, www.manthaler.de.
Leutstetten Das hübsche Örtchen, rund 3 km nördlich von Starnberg, ist ein beliebtes Ausflugsziel und gleichzeitig Ausgangspunkt für schöne Wanderungen im Auwald des Würmtals, zu erreichen über die Straße nach Gauting; die S-Bahn-Station „Obermühlthal“ wurde leider aufgelöst.
Schlossgaststätte Leutstetten1, ein Ausflugsklassiker: schön dekorierte Gaststube, sonnige Terrasse und Biergarten am Ortsrand von Leutstetten, viel Betrieb, besonders an Wochenenden. Das angeschlossene kleine Theater wird oft zum Festsaal umgewandelt. Auf der Tageskarte auch einige relativ preisgünstige Gerichte unter 12 € (Schweinsbraten 10,80 €), frischer Fisch aus dem eigenen Teich. Ausgeschenkt werden Kaltenberger Biere, nicht ohne Grund: Der Besitzer der Schloßbrauerei Kaltenberg, Prinz Luitpold von Bayern, ist in Leutstetten geboren und Eigentümer des hiesigen Schlosses. Altostr. 11, 82319 Leutstetten, Tel. 08151-8156, www.hs-gaststaetten.de.
 Wanderung: Starnberg - Maisinger See - Kloster Andechs
Die landschaftlich vielseitige Wanderung führt durch die wildromantische Maisinger Schlucht zum Naturschutzgebiet Maisinger See. Von dort bieten sich verschiedene Varianten, deren reizvollste weiter zum Kloster Andechs führt. Route: Starnberg - Maisinger Schlucht - Maisinger See - Kloster Andechs: 15,5 km; vom Kloster per Bus zurück nach Starnberg oder weiter hinab zum Bahnhof Herrsching (dann insgesamt 19,5 km) mit S-Bahn-Anschluss nach München.

Herbst am Maisinger See

Vom Ausgang des S-Bahnhofs in Starnberg hält man sich links und folgt dem Verlauf der Bahnhofsstraße über die abknickende Vorfahrt hinaus geradeaus und den Berg hoch bis zur Ampel. Hier geht es geradeaus auf den oberhalb gelegenen Fußgängerweg (Straße unterhalb beschildert: „Finanzamt, Söcking“), bis sich dieser wieder zur Hauptstraße nach Söcking senkt. Nun geht es ein paar hundert Meter die Straße entlang und bald hinter einer kleinen Brücke links ab in die Maisinger-Schlucht-Straße bis an deren Ende (Parkmöglichkeit). Hier in den für Kraftfahrzeuge gesperrten Kiesweg und rechts am Wasserwerk vorbei, dann mehrfach auf kleinen Brücken über den Maisinger Bach. Etwa 700 m hinter dem Wasserwerk entfernt sich der Pfad vom Bachlauf und führt über eine Wiese auf ein kleines Asphaltsträßchen zu. Dort links, aber nach der Brücke sofort wieder rechts ab und den Kiesweg hinein in die Maisinger „Schlucht“: Ein schönes Fleckchen, angenehm kühl, begrenzt von ausgewaschenen Nagelfluhfelsen. Etwa 2 km weit folgt man der Schlucht, bis der Weg am Ortsrand von Maising auf ein schmales Asphaltsträßchen trifft. Hier links, am Vorfahrtsschild dann rechts und auf der ansteigenden Hauptstraße quer durch Maising. Gleich hinter dem rechter Hand liegenden Gasthaus Georg Ludwig (s. u.) weist links ein blaues, gekröntes „K“, das Zeichen für den König-Ludwig-Weg, auf einen unbefestigten Weg, der hügelabwärts durch lichte, offene Wiesenlandschaft zum Maisinger See führt: Ab Starnberg hat man bisher rund 6 km zurückgelegt.
Von der Gaststätte Maisinger Seehof, die sich gut für eine Einkehr eignet (s. u.), führt ein Weg entlang des Fallbachs nach Süden. Gut einen Kilometer hinter der Gaststätte dreht der Weg nahe einer kleinen Brücke (für Variante B geht es hier links) nach Westen und gibt bald einen schönen Blick auf die Alpen mit der Zugspitze frei. Nochmals einen Kilometer weiter trifft man, unterhalb von einem freistehenden Hof, auf eine Wegkreuzung. Rechts ginge es hier (Variante A) über Jägersbrunn zurück nach Maising und wieder nach Starnberg. Richtung Andechs hingegen hält man sich geradeaus (nicht dem Fahrradschild nach Andechs folgen!) und gelangt so nach Aschering.
Im weiteren Verlauf folgt man immer der Beschilderung des König-Ludwig-Wegs. Unterwegs bietet sich ein Ausblick auf den Eßsee, der durch das dortige Max-Planck-Institut für Verhaltensforschung bekannt wurde. Wenig später geht es am Sträßchen Frieding-Machtlfing links zum Waldrand, dann rechts ab Richtung Rothenfeld, jedoch bald wieder links, dem Wanderweg nach zur Straße Perchting-Andechs; dort am Parkplatz in den Hohlweg und schließlich über den Andechser Kreuzweg zum Kloster Andechs. Von dort (→ Ammersee) aus kann man entweder den Bus zurück nach Starnberg nehmen oder weitere 4 km zum Bahnhof Herrsching (S 5 nach München) wandern.
Variante A: Starnberg - rund um den Maisinger See (5 km) - Starnberg (insgesamt 17 km): Aus Naturschutzgründen verlaufen die Wege meist weit abseits des Ufers. Bei dieser Variante nimmt man zunächst denselben Weg wie oben, hält sich jedoch an der Wegkreuzung unterhalb des einzeln stehenden Hofs rechts und folgt dem Weg über einen bewaldeten Hügelrücken nach Jägerbrunn. Dort an der Querstraße rechts ab und auf einem schmalen Asphaltsträßchen wieder nach Maising und zurück durch die Maisinger Schlucht nach Starnberg.
Maisinger See: Das flache, aufgestaute Gewässer ist ein wichtiges Brutgebiet seltener Vogelarten und deshalb unter Naturschutz gestellt. Baden ist nur im Bereich der Gaststätte erlaubt, der Badespaß hält sich angesichts einer durchschnittlichen Wassertiefe von ca. einem Meter aber ohnehin sehr in Grenzen. Die zunehmende Verlandung bereitet den Naturschützern Kopfzerbrechen - immer weiter dringen die Schilfgürtel in den See vor. Im Winter ist der kleine See meist zugefroren und dann ein beliebtes Revier der Schlittschuhläufer und Eisstockschützen.
♦ Anfahrt: über die B 2 Starnberg-Weilheim-Garmisch, ab dem Kreisverkehr zwischen Starnberg und Pöcking der Beschilderung nach Maising folgen, auf der Hauptstraße durch den Ort, beim Maibaum links und bald darauf am Ortsende erneut links in die Seestraße (beschildert). Der Weg mündet am Maisinger Seehof (s. u.), Parkplätze sind vorhanden.
Variante B: Starnberg - Maisinger See - S-Bahnhof Possenhofen mit Anschluss nach Starnberg und München (11 km): Auf diesem Weg muss man auf der oben erwähnten Brücke den Fallbach nach links überqueren und gelangt so, zunächst noch auf einem Feldweg, später auf der von Aschering kommenden, wenig befahrenen Nebenstraße, bis zur Ampel in Pöcking. Dort links und die Hauptstraße entlang bis zum Gasthof „Zur Post“, dann rechts bergab bis zum etwa 900 m entfernten Bahnhof der S 6 nach Starnberg-München.
Übernachten/Essen & TrinkenGasthaus Georg Ludwig €€, eine über hundertjährige Wirtschaft in Maising mit romantischem Biergarten und Kinderspielplatz unter alten Obstbäumen, 2015 umfangreich renoviert und erweitert. Seitdem ist der „Ludwig“ auch eine modern-urig eingerichtete Herberge mit viel Holz und klaren Linien. Die Speisekarte im Gasthaus wechselt oft, die Preise bleiben angenehm zivil. Di/Mi Ruhetage. Ortstr. 16, 82343 Maising, Tel. 08151-3445, www.gasthaus-georg-ludwig.de.
Maisinger Seehof, am Seeufer, hübsches, traditionelles Wirtshaus mit sonniger Terrasse; am schönsten sitzt man an den Biergartentischen oben auf dem Uferdamm. Geöffnet April-Okt., im Winter gelegentlich an Wochenenden, Mo Ruhetag. Seestr. 14, 82343 Maising. Tel. 08151-744242, www.maisingerseehof.de.
Einkehrmöglichkeiten auch in Pöcking und natürlich im Kloster Andechs. Näheres siehe jeweils unter den einzelnen Orten.
Am Ostufer des Starnberger Sees
Am Ostufer geht es eindeutig ruhiger zu als am Westufer des Starnberger Sees. Wichtigster Grund: In weiten Teilen, nämlich von Berg bis hinter Ambach,