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Ocicat Katzentraining - Ratgeber zum Trainieren einer Katze der Ocicat Rasse Katzentraining wird häufig ... » ... mit der klassischen Grunderziehung des Kittens verwechselt » ... nur für besonders begabte Katzen in Betracht gezogen » ... als zu schwierig angesehen, um es ohne vorherige Erfahrung zu schaffen Doch was macht Katzentraining wirklich aus und wofür ist es überhaupt gut? Und wie können Deine Ocicat und Du auch völlig ohne Erfahrung davon profitieren? Hast Du manchmal das Gefühl, dass Deine Katze zu viel überschüssige Energie hat und nicht richtig ausgelastet oder gelangweilt ist? Dann ist Katzentraining genau das Richtige für Dich. Die einfachen aber hoch effektiven Methoden des Katzentrainings werden Dir dabei helfen, Deine Ocicat artgerecht und noch wichtiger mit Spaß und Freude auszulasten und eine starke Bindung zwischen euch zu entwickeln. Dies ist der zweite Teil der Ocicat Erziehungsbücher. Teil 1 für Dein Ocicat Kitten findest Du unter dem Titel "Ocicat Katzenerziehung - Ratgeber zur Erziehung einer Katze der Ocicat Rasse". Die Autorin Susanne Herzog sagt selbst über ihr Buch: „Ich liebe meine Katzen und weiß, wie wichtig es ist, sie auch nach der Grunderziehung noch weiter zu beschäftigen. Die meisten Katzen sind mit ihrem Leben als Wohnungskatze nicht ausgelastet und entwickeln daher viele destruktive Eigenschaften. Wenn sich der Halter aber etwas Zeit nimmt und jeden Tag nur wenige Minuten artgerechtes Training und anspruchsvolle Jagdspiele mit seiner Katze ausführt, wird sich diese Situation schnell ändern. Viele unterschätzen, wie groß das Potential des Katzentrainings ist und wie sich dadurch ihr gemeinsames Leben mit ihrer Katze zum Positiven verändern wird." Sei gespannt auf viele Hintergründe, Erfahrungsberichte, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Geheimtipps, die sich maßgeschneidert auf Deine Ocicat beziehen. Sichere Dir noch heute dieses Buch und erfahre... » ... wie Du eine einzigartige Beziehung zu Deiner Ocicat aufbaust und » ... wie Du sie nicht nur körperlich sondern auch geistig und artgerecht auslastest. Deine Ocicat wird es Dir danken... ... daher ist mein Tipp: Greife schnell zu!
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Seitenzahl: 165
Veröffentlichungsjahr: 2023
Ocicat Katzentraining
Ratgeber zum Auslasten, Trainieren und Beschäftigen einer Katze der Ocicat Rasse
Katzenbeschäftigung – Jagdspiele – Clicker-Training – Trainingsaufbau
©2021, Susanne Herzog
Expertengruppe Verlag
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Sämtliche hier dargestellten Inhalte dienen somit ausschließlich der neutralen Information. Sie stellen keinerlei Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten Methoden dar. Dieses Buch erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit, noch kann die Aktualität und Richtigkeit der hier dargebotenen Informationen garantiert werden. Dieses Buch ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung und Betreuung durch einen Tierarzt. Die Autorin und die Herausgeber übernehmen keine Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Information ergeben.
Ocicat Katzentraining
Ratgeber zum Auslasten, Trainieren und Beschäftigen einer Katze der Ocicat Rasse
Katzenbeschäftigung – Jagdspiele – Clicker-Training – Trainingsaufbau
Expertengruppe Verlag
Inhaltsverzeichnis
Über die Autorin
Vorwort
Was Du über Deine Ocicat wissen musst
Grundpfeiler des Katzentrainings
Warum ist es sinnvoll, mit Deiner Ocicat zu trainieren?
Kannst Du mit jeder Katze trainieren?
Wie lernt Deine Katze am effektivsten?
Ist Deine Katze intelligent?
Was sind die Unterschiede zum Hundetraining?
Die 10 Grundregeln zum erfolgreichen Trainieren
Sonderkapitel: Clicker-Training
Was ist Clicker-Training?
Häufig gestellte Fragen
Vorstellung der Trainingsmethoden
Dein Timing Trainieren
Clicker-Verknüpfung aufbauen
Futter-Ignorieren-Übung
Übung mit der Kiste
Weitere Anregungen
Jagdspiele
Ist Deine Ocicat ein Jäger?
Wofür sind Jagdspiele sinnvoll?
Wie Du ein Jagdspiel richtig aufbaust
Exkurs: Jagdspielzeuge selber basteln
Katzentraining
Beschäftigungstipp für Deine Ocicat außerhalb des Trainings
Leinenführigkeit
In die Box
Apportiertraining
Spaßtraining
Pfötchen geben
Schlecken
Männchen machen
Sprung durch den Reifen
Weitere Anregungen
Weitere Aspekte des Katzentrainings
Grundpfeiler der Katzenerziehung
Was Du unbedingt vermeiden solltest
Die nächsten Schritte
Fazit
Platz für Deine Notizen
Buchempfehlung für Dich
Hat Dir mein Buch gefallen?
Quellenangaben
Impressum
S
usanne Herzog ist ein echter Tierfreund – wobei es ihr Katzen ganz besonders angetan haben, was nicht verwundert, ist sie doch in einem Katzenhaushalt aufgewachsen.
Schon in ihrer frühen Jugend baute sie ihre Liebe für Tiere aus, indem sie regelmäßig in einem Tierheim aushalf. Dort kam sie auch zum ersten Mal mit der Schattenseite der Tierhaltung – mit verwahrlosten, traumatisierten und kaum sozialisierten Tieren – in Verbindung. Ihre Leidenschaft wurde geweckt und sie begann zu analysieren, wie es dazu kam. Doch noch viel wichtiger, als die Gründe zu erforschen, war es für sie, herauszufinden, wie die meisten Probleme von Beginn an vermieden werden konnten. Darauf aufbauend entwickelte sie Methoden, wie sie Tieren mit akutem Problemverhalten wieder zu einem besseren und normaleren Leben verhelfen konnte.
Um mit ihrem Wissen nicht nur den Katzen im Tierheim, in dem sie auch heute noch ehrenamtlich tätig ist, ein besseres Leben zu verschaffen, gibt Susanne Herzog mehrmals jährlich Seminare für gestresste Katzenhalter. Aus ihrer Erfahrung und dem Feedback der Teilnehmer entstand schließlich die Idee, ihr umfangreiches und praxistaugliches Wissen einem größeren Personenkreis als Buch verfügbar zu machen.
Ihr Ziel ist es, Katzenbesitzern dabei zu helfen, ihren Samtpfoten ein spannendes, abwechslungsreiches aber auch artgerechtes Leben zu bieten. Sie möchte verhindern, dass zu wenig Beschäftigung und Abwechslung zu großen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten werden, die später dazu führen, dass Katzen in einem Tierheim abgegeben werden.
Nach langer Recherche-, Schreib- und Korrekturarbeit kam schlussendlich dieser Ratgeber dabei heraus. Neben allgemeingültigen Anleitungen zur Katzenerziehung wird hier besonders auf die Bedürfnisse von Ocicats eingegangen. Er soll jedem Ocicat Halter einen Leitfaden an die Hand geben, um ohne besondere Vorkenntnisse seine Katze ausreichend und abwechslungsreich zu beschäftigen. Jede Katze ist es wert, die notwendige Aufmerksamkeit zu erhalten, die viele uninformierte Katzenhalter unbewusst nicht zur Verfügung stellen.
Wer sich an die Tipps und Hinweise in diesem Ratgeber hält, der kann sich sicher sein, dass er viele Jahre lang Freude an einem außergewöhnlich tollen Begleiter haben wird.
H
erzlichen Glückwunsch, Du hast die hervorragende Entscheidung getroffen, eine Ocicat in Deinem Leben willkommen zu heißen. Und darüber hinaus hast Du beschlossen, diesen Ratgeber zu kaufen. Damit hast Du gleich zwei gute Entscheidungen getroffen.
Deine Ocicat gehört einer unglaublich tollen Rasse an, die es wert ist, dass sie ihr Leben lang gefordert und gefördert wird. Denn nur eine ausgelastete Katze führt ein wirklich glückliches und ausgeglichenes Leben.
Bevor Du die nächsten Seiten liest, solltest Du wissen, was Dich erwartet. Dieser Ratgeber wird Dir keine einfache Lösung bieten, wie Du mit wenig Aufwand eine unvergleichliche Bindung zu Deiner Ocicat aufbaust. Dieser Ratgeber zeigt Dir keine Abkürzung zum Erfolg auf. Und das Wichtigste: Das Lesen alleine wird nichts verändern. Der Erfolg dieses Ratgebers hängt ganz alleine von Dir ab.
Und genau deshalb erklärt Dir dieser Ratgeber, wieso es so wichtig ist, dass das Training Deiner Katze nicht mit der Grunderziehung endet. Er zeigt Dir auf, wie Du Deine ausgewachsene Ocicat ihr Leben lang weiter trainieren und fördern kannst. Denn wie wir Menschen, entwickeln sich auch Katzen stetig weiter, wenn wir ihnen die Möglichkeit dazu bieten.
Dieser Ratgeber wird Dir viele Methoden vorstellen, die Du alleine und ohne großen finanziellen Aufwand sofort umsetzen kannst. Das Einzige, was Du benötigst, ist der Wille, die nötige Zeit und eventuell ein paar kleine Utensilien zur Unterstützung. Es ist ganz einfach und für jeden umsetzbar.
Meine Frage an Dich lautet daher: Bist Du bereit, jeden Tag – und ich meine wirklich JEDEN Tag – eures weiteren gemeinsamen Lebens einige Minuten zu investieren, um das Leben Deiner Ocicat spannender, interessanter und herausfordernder zu gestalten?
Wenn ja, dann hast Du mit diesem Buch eine hervorragende Wahl getroffen. Da Du diese dritte Entscheidung getroffen hast, bist Du jetzt bereit, die nächsten Seiten zu lesen.
Ich wünsche Dir daher viel Erfolg und von Herzen alles Gute für euch zwei.
- Kapitel 1 -
D
u hast Dich vermutlich ganz bewusst für eine Ocicat entschieden, als Du Deine Katze ausgesucht hast. Wahrscheinlich hast Du Dich im Vorhinein schon intensiv mit den Rassemerkmalen Deines vierbeinigen Freundes beschäftigt. Das meiste, was jetzt folgt, wirst Du daher schon kennen. Doch weil es so wichtig für euer gemeinsames Training ist, möchte ich es noch einmal kurz wiederholen.
Die Ocicat ist eine ganz besondere Katzenrasse, die sich deutlich von vielen anderen unterscheidet. Im Training von Katzen gibt es viele Elemente, die für alle Rassen gleichermaßen gültig sind. Allerdings hat jede Rasse besondere Merkmale und Charakterzüge, die sie einzigartig machen. Und genau diese Eigenschaften sind in der Trainingsplanung und -umsetzung wichtig.
Manche Trainingsbausteine sind für Deine Ocicat deutlich wichtiger, schwieriger oder leichter als beispielsweise für eine Britisch Kurzhaar und genau hierauf werde ich Dich auf den nachfolgenden Seiten immer wieder hinweisen. Im Prinzip ähneln sich die Trainingsmethoden für alle Rassen, aber Du erhältst immer nochmal Hinweise von mir, wenn Du bei der Rasse der Ocicat etwas Besonderes beachten musst. Doch jetzt ist es erst einmal wichtig, dass Du Deine Ocicat und ihre Eigenheiten genau kennenlernst.
Das exotische Erscheinungsbild der Ocicat zieht die meisten Betrachter unverzüglich in ihren Bann. Diese wunderschöne Rasse ist daher ideal für Katzenliebhaber, die eine exotische Rasse vom Äußeren her suchen, von den inneren Werten aber eine gemäßigte und anhängliche Hauskatze bevorzugen. Denn anders als ihr Äußeres vermuten lässt, trägt die Ocicat keine Wildkatzen-Gene in sich und ist daher von ihrem Wesen her deutlich ruhiger und ausgeglichener als beispielsweise eine Bengal.
Interessant zu wissen ist dabei, dass die Entstehung der Ocicat rein zufällig geschah. Denn im Jahre 1964 kreuzte eine Amerikanerin eine Siamkatze mit einer Abessinier und machte dabei eine unerwartete Entdeckung: Eines der Kitten wies ein golden-getupftes Fell auf. Sie zeigte dieses Kitten ihren Katzenfreunden und diese waren hellauf begeistert. Einer dieser Freunde war zufälligerweise Genetiker und ermunterte sie, den Versuch zu wiederholen. Und bei diesem zweiten Versuch entstanden die Stammeltern aller heutigen Ocicats. Zur Stabilisierung der Rasse wurde allerdings zu einem späteren Zeitpunkt noch die Rasse der American Shorthair eingekreuzt. Der Name „Ocicat“ ist übrigens eine Anlehnung an die Wildkatze Ozelot, zu der durch die Tupfen eine gewisse Ähnlichkeit besteht. Eine genetische Verwandtschaft liegt jedoch nicht vor.
Und damit begann der Siegeszug dieser Rassekatze. Seit 1992 ist sie offiziell international anerkannt. Sie erfreut sich vor allem in Nordamerika einer großen Beliebtheit. In Europa und insbesondere in Deutschland zählt sie bis jetzt noch zu den Geheimtipps unter den Katzenliebhabern. Doch ich bin mir sicher, dass sie auch hier die Herzen der Katzenhalter noch im Sturm erobern wird, denn das hat sie verdient. Sie ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern obendrauf noch sehr gesellig, überaus freundlich und in jeder Form umgänglich, was viele aufgrund ihres wilden Äußeren nicht vermuten.
Mit ihren bis zu 45 cm Schulterhöhe gehört sie zu den mittelgroßen bis großen Katzenrassen und kann bis zu 7 kg auf die Waage bringen. Ihr Körper ist äußerst grazil und geschmeidig und die langen, schlanken Beine und der dünne Schwanz verstärken diesen Eindruck noch. Dennoch ist die Katze sehr robust und verfügt über eine beeindruckende Sprungkraft. Der Brustkorb ist etwas tieferliegend und der Rücken steigt zu den Hinterbeinen hin an. Am markantesten an der Rasse ist jedoch ihr Fell. Das Kurzhaarfell mit seidiger Textur weist eine schöne Tupfung auf, die sich von der Grundfarbe abhebt. Diese kann in 6 verschiedenen Farbvarianten einmal mit und einmal ohne Silberschimmer vorhanden sein. Weiße Flecken sind dabei ausdrücklich nicht erwünscht.
Eine weitere beeindruckende Besonderheit bei dieser Katzenrasse ist ihre Anhänglichkeit und ihre Orientierung am Menschen, weswegen sie häufig als „Hundekatze“ bezeichnet wird. Im starken Gegensatz zu anderen Rassen zeigt eine Ocicat ganz offen, dass sie nicht gerne alleine ist und folgt ihren Menschen am liebsten auf Schritt und Tritt. Selbst Gassi gehen und Apportierspiele, wie die meisten es nur von Hunden kennen, ist mit einer gut erzogenen und trainierten Ocicat durchaus möglich und keine Seltenheit.
Ocicats sind noch dazu sehr intelligent und aufmerksam und interessieren sich außerordentlich für das Geschehen in ihrer direkten Umgebung. Durch ihre große Verspieltheit und ihr enormes Geschick mit ihren Pfoten lernen diese schlauen Tierchen manches schneller, als es ihren Haltern lieb ist. So ist es beispielsweise keine Seltenheit, dass Ocicats sich Türen selbstständig öffnen oder Wasserhähne an- und ausstellen, obwohl ihnen das nie bewusst beigebracht wurde.
Mit Kindern und anderen Tieren versteht sich diese Katzenrasse nicht nur gut, sondern sie zeigt ehrliches Interesse und eine große Spielbereitschaft. Aggressives Verhalten zeigt sie selten bis nie, weswegen sie sich auch für Familien mit kleinen Kindern gut eignet.
Bezüglich ihrer Haltung stellt sie nur geringe Ansprüche und ist sehr genügsam. Sie kann komplett als Wohnungskatze gehalten werden – wobei die Wohnung aufgrund ihrer Größe nicht zu klein sein sollte. Einem Garten ist sie niemals abgeneigt, da sie es genießt, die Natur zu beobachten und auch das ein oder andere Jagdabenteuer lehnt sie nicht ab. Sie muss allerdings kein Freigänger sein, um ein zufriedenes und ausgeglichenes Katzenleben zu führen. Viel wichtiger als Zugang zur Außenwelt ist für Deine Ocicat die Nähe, die gemeinsame Zeit und der liebevolle Umgang mit Dir und allen anderen Menschen und Tieren im Haushalt. Für sie ist es wichtig, am Familienleben teilzunehmen und in Aktivitäten integriert zu sein. Ob das drinnen oder draußen stattfindet, ist für Deine Ocicat vollkommen zweitrangig.
Sie liebt es, wenn sich ihr Halter mit ihr beschäftigt und sie dabei fördert und fordert. Bei dieser Rasse ist es wichtig, sie ausreichend auszulasten, damit sie ihre Energie auf positive Art entladen kann und kein Problemverhalten entwickelt. Spannende Erkundungstouren, Klettereien und Jagdspiele gehören bei dieser Rasse unbedingt zur Tagesroutine. In dem kleinen Sportler steckt allerdings auch ein kleiner Schmusekater, der seine verschmusten Momente hat und gerne die körperliche Nähe zu seinen Menschen sucht.
Außerdem kannst Du ihr mit einer Schüssel auf dem Balkon oder einem kleinen Teich im Garten eine große Freude bereiten. Denn im Gegensatz zu anderen Katzenrassen liebt die Ocicat Wasser. Sollten diese Möglichkeiten nicht bestehen, ist sie auch mit einem Bad in der Wanne oder dem Waschbecken glücklich.
Solltest Du Deine Ocicat noch nicht ausgesucht haben, sondern noch mit dem Gedanken spielen, Dir eine zu kaufen, gebe ich Dir abschließend noch folgenden Tipp:
Beziehe sie unbedingt von einem seriösen Züchter und informiere Dich genau über diesen und die Elterntiere. Deine Ocicat wird durchschnittlich 12 Jahre alt und da ist es wichtig, dass sie sowohl gesundheitlich als auch von ihrer sozialen Prägung her gut aufgestellt ist und nicht wegen Überzüchtung schon von Geburt an ein schwieriges Leben haben wird. Schau Dir auch genau an, wie der Züchter seine eigenen Katzen behandelt und ob dies mit den Methoden, die Du in diesem Buch erlernen wirst, übereinstimmt. Eine in der frühen Jugend traumatisierte Katze verlangt ein enormes Erziehungsprogramm und das überfordert die meisten Katzenbesitzer. Ein seriöser Züchter sollte Dir auch immer den Stammbaum zeigen können. Hier darf kein Ahne zweimal vorkommen, um die bereits beschriebenen Inzuchtprobleme nicht noch mehr zu verstärken.
Auch wenn es schmerzen kann, so kostet eine seriös gezüchtete Ocicat oft um die 800 Euro. Alles, was deutlich darunter liegt, sollte ebenfalls Dein Misstrauen erregen, da es sich hierbei meist um sogenannte Vermehrer handelt. Diese legen wenig Wert auf eine artgerechte Haltung und gute Sozialisierung ihrer Tiere und schon gar nicht auf eine gesunde genetische Basis.
Gerade in Europa kann die Suche nach einem guten und seriösen Züchter für die Rasse der Ocicat schon mal etwas länger dauern. Aber wie bei allen Rassekatzen gilt auch hier: Nur eine professionelle Zucht ist auch eine gute Zucht.
Schaue Dir sowohl die Katzenjungen, als auch den Züchter und die Elterntiere ganz genau vor dem Kauf an, damit Deinem glücklichen Leben zusammen mit Deiner Ocicat nicht schon von Anfang an Steine in den Weg gelegt werden.
Natürlich kannst Du Deine Ocicat auch jederzeit aus dem Tierheim adoptieren – auch wenn dort nur selten echte Ocicats zu finden sind. Diese Option wäre nicht nur sehr nobel und vorbildlich, sondern Du würdest der Katze gleichzeitig auch die Chance auf ein gutes, erfülltes und glückliches Leben geben. Allerdings ist nicht jeder bereit oder in der Lage, eine Tierheimkatze aufzunehmen, denn diese Katzen kommen selten ohne Vorbelastungen ins Heim. Diese können einmal gesundheitlicher Natur sein, was Dich eventuell ein ganzes Katzenleben lang finanziell belasten wird, oder die kleinen Samtpfoten haben traumatische Erlebnisse hinter sich und sind deshalb vielleicht sogar verhaltensauffällig und schwer vermittelbar.
Beides muss nicht zwingend zutreffen, aber die Möglichkeit ist bei einer Tierheimkatze deutlich höher als bei einer Katze von einem seriösen Züchter. Darüber solltest Du Dir im Klaren sein und alle Risiken und eventuelle Vorbelastungen detailliert im Tierheim ansprechen. Wenn Du Dich dieser Herausforderung gewachsen fühlst, ist es großartig, dass Du einer Tierheimkatze ein neues Zuhause schenkst! Für das Training mit Deiner Ocicat bedeutet das wahrscheinlich, dass Du nochmal geduldiger sein musst und bei vielen Dingen ein paar mehr Wiederholungen einplanen kannst, um alte Erlebnisse und Verhaltensmuster zu überschreiben. Aber mit der richtigen Einstellung und dem festen Willen wird es Dir auch gelingen, davon bin ich überzeugt.
Für den schnellen Überblick findest Du auf der nachfolgenden Seite noch einen Steckbrief zur Rasse der Ocicat.
Steckbrief Ocicat
Bild
Herkunft
USA
Größe
Mittelgroß bis groß
Schulterhöhe: ca. 45 cm
Gewicht
Katze: 4 – 5 kg
Kater: bis zu 7 kg
Körperbau
Der Körper ist athletisch und grazil, gleichzeitig aber auch muskulös. Der Brustkorb ist tieferliegend und der Rücken steigt in Richtung Hinterbeine leicht an.
Kopfform
Der Kopf ist keilförmig und die Ohren sind mittelgroß.
Augen
Die Augen sind mandelförmig. Bis auf Blau sind alle Farben erlaubt.
Fell und Farbe
Das kurze Fell ist von feiner Textur mit glänzendem Schimmer und liegt eng an. Dem Standard nach muss es zwingend gut getupft sein. An Farben sind tawny, chocolate, cinnamon, blue, lavender, fawn und fawn mit silber zugelassen. Weiße Flecken sind nicht erlaubt.
Fellpflege
Die Fellpflege ist unkompliziert. Gelegentliches Bürsten reicht vollkommen aus.
Charakter
Vom Charakter her ist sie gesellig, vital und anpassungsfähig. Sie ist sehr intelligent und aktiv.
Besonderheiten
Katzen dieser Rasse lieben Wasser und lassen sich teilweise wie ein Hund trainieren.
Steckbrief Ocicat
- Kapitel 2 -
Ü
ber das Trainieren von Katzen gibt es leider deutlich weniger Bücher und Informationen als das für Hunde der Fall ist. Wahrscheinlich liegt genau darin einer der Gründe, warum es vielen Katzenhaltern einfach nicht bewusst ist, dass sie ihre Katze tatsächlich trainieren können und auch sollten.
Damit Du es mit Deiner Ocicat besser machst als der durchschnittliche Katzenhalter, lernst Du auf den nachfolgenden Seiten:
Warum Training für Deine Ocicat sinnvoll ist,
ob Du mit jeder Katze trainieren kannst,
wie Katzen lernen,
was die Unterschiede zum Hundetraining sind und
an welche 10 Grundregeln Du Dich auf jeden Fall beim Training halten solltest.
Mithilfe dieser Informationen kannst Du gut gewappnet in das Training Deiner Ocicat starten! Wichtig anzumerken ist für mich an dieser Stelle aber, dass ich davon ausgehe, dass Deine Ocicat schon eine fundierte Grunderziehung erhalten hat. Ich werde Dir auf den nachfolgenden Seiten zwar viel Wissen vermitteln, aber ich gehe auch davon aus, dass ihr beide schon etwas Erfahrung habt und die Grunderziehung abgeschlossen ist.1
Außerdem sollte Deine Ocicat nicht zu jung sein, da das Training eine große Portion Aufmerksamkeit von Dir und Deiner Katze verlangt. Gerade Kitten und junge Katzen lassen sich jedoch schnell ablenken und können sich nur für kurze Zeit konzentrieren. Ich empfehle daher, mit dem intensiven Training nicht vor dem zweiten Lebensjahr zu starten. Die Jagdspiele sind hiervon selbstverständlich ausgenommen. Wichtig bei den Jagdspielen ist allerdings, gerade im jungen Alter darauf zu achten, dass die noch wachsenden Gelenke nicht durch übertriebenes Springen unnötig belastet werden.
D
a Du meinen Ratgeber erworben hast, scheinst Du ernsthaft mit dem Gedanken zu spielen, Deine Ocicat trainieren zu wollen. Wenn Du über diesen – wohl angemerkt sehr vernünftigen – Gedanken mit Deinen Mitmenschen sprichst, werden die meisten erstaunt erwidern, dass Katzen im Gegensatz zu Hunden nicht zu trainieren sind. Was selbstverständlich absoluter Blödsinn ist.
Was stimmt, ist, dass Hunde seit ihrer Domestizierung – sprich seit Jahrhunderten, wenn nicht sogar seit Jahrtausenden – vom Menschen bewusst trainiert wurden, was bei Katzen nicht der Fall ist. Dies geschah jedoch nicht, weil Hunde besser dazu geeignet sind, trainiert zu werden, sondern weil sie trainiert werden mussten, um ihre Aufgaben dem Wunsch des Menschen entsprechend zu erfüllen (wie zum Bespiel das Eigentum zu beschützen oder Schafe zu treiben). Dies war bei Katzen lange Zeit nicht erforderlich, da sie ihren eigentlichen Zweck – Mäuse zu fangen – nicht erst antrainiert bekommen mussten, sondern ihn von sich aus erfüllten und dabei weitestgehend freie Hand hatten.
Ähnlich domestiziert und damit trainiert wie Hunde werden Katzen erst seit knapp 150 Jahren. In dieser kurzen Zeit ist es kaum verwunderlich, dass ihr „will to please“ (also ihr Wunsch dem Menschen zu gefallen), der auch dem Hund erst über Jahrhunderte durch selektive Züchtung angeeignet wurde, noch nicht so stark ausgeprägt ist. Was allerdings kein Trainingshindernis an sich darstellt, sondern nur den Weg etwas herausfordernder gestaltet.
Ich gehe in diesem Ratgeber davon aus, dass Du Deine Ocicat als klassische Hauskatze hältst und sie keine Arbeitsfunktion (wie das Jagen von Mäusen) bei Dir zu erfüllen hat. Durch diese Umwandlung in ihrer Beziehung zu uns Menschen haben Katzen ein altbekanntes Problem geerbt, das bis dahin für sie vollkommen unbekannt war: Langeweile!