OlymPIA überlebt - Hans-Joachim Drenk - E-Book

OlymPIA überlebt E-Book

Hans-Joachim Drenk

0,0
7,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Nun schreibt er wieder. Nach »Ich schluck dich, Goethe« und »Durch's Raue zu den Sternen« ist jetzt »OlymPIA überlebt« zu entdecken. Die Erzählung mit zwei miteinander verwobenen Erzähl­strängen ist ernsthaft und liebenswürdig, sie sagt den Gefühlen zu. Geografischer Mittelpunkt ist Allen­stein/ Olsztyn in Polen. Sie nimmt sich einerseits das Schicksal von PIA Turgenjew vor; sie wird als Baby von sowjetischen Soldaten gekidnappt. Um sie aufzuspüren, braucht der Paten­onkel W. T. mehr als 30 Jahre – allen Widrigkeiten zum Trotz. Zweitens macht sie das Geschenk einer musealen Schreib­maschine von 1930 zum Thema, deren Chance er im Zeitalter der Digitalisierung gern ausspielt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 33

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Hans-Joachim Drenk

OlymPIA überlebt

Erzählung

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2022 R. G. Fischer Verlag GmbH

edition fischer im R. G. Fischer Verlag

Orber Str. 30, D-60386 Frankfurt/Main

Alle Rechte vorbehalten

Schriftart: Palatino Linotype 12 pt

Herstellung: ef/bf/1B

ISBN 978-3-86455-637-1

Inhalt

Vorbemerkung

Eine folgenschwere Bekanntschaft

Was hat die OlymPIA Schreibmaschine mit Pias Verschleppung zu tun?

Ich komme nun zu meiner Familie.

Die Herkunft der Olympia-Schreibmaschine

Das Geschenk für Wladimir Turgenjew

Kriegs- und Nachkriegserlebnisse

Zurück zu »OlymPIA«. Die Fantasie der Schreibmaschine

Folgenreiches weiteres Freundschaftstreffen mit W. T.

Mein Traumerlebnis

Hilft die DNA weiter?

Der erste Besuch in Olsztyn. Letzte Vorbereitungen

OlymPIA überlebt

Epilog

Vorbemerkung

Die Erzählung »OlymPIA überlebt« überspannt die Jahre 1945–1985

In der Tat ist diese Erzählung der Beweis dafür, dass »zwischenmenschliche Töne anzuschlagen« immer noch erfolgreicher ist, als sich über Börsencrash, Digitalisierung, Impflicht … aufzuregen, genauso wie die sympathisierende, liebenswürdige Erzählersprache großer Novellisten wie Theodor Storm, Achim von Arnim, Eduard Mörike u. a. erlebbar ist. Ihre meist kurzgefassten Novellen mit ihren z. T. eher drastischen Zügen realistischer Lebensbeschreibungen gelten auch heute noch als Schulbeispiele.

Die Gedichte des polnischen Lyrikers Kazimierz Brakoniecki lockern die Erzählung auf.

Hans-Joachim Drenkim Februar 2022

Eine folgenschwere Bekanntschaft

… und Wladimir Turgenjew (W. T.) meinte: »Schenken Sie mir doch diese alte Schreibmaschine Ihres Vaters. Ich habe Verwendung dafür.«

Den aus einer ursprünglich russischen Familie aus St. Petersburg stammenden gelernten Hotel-Kaufmann hatte ich bei einer Lehrer-Besprechung in der Volkshochschule kennengelernt und einige interessante Details über sein Leben erfahren.

Er war in Berlin geboren, als seine Eltern im Hotel Adlon angestellt waren und war dann als einziges Kind mit ihnen kurz vor Kriegsbeginn nach Allenstein als Wohnsitz, heute polnisch Olsztyn, Kreisstadt im ehemaligen Ostpreußen, übergesiedelt. Sie hofften, dort, wie es sich ja zunächst andeutete, vor größeren Kriegswirren verschont zu bleiben.

Seine Eltern hatten ihm Bruchstücke der deutschen Sprache beigebracht, die er in den Folgejahren mit regem Interesse und viel Fleiß erfolgreich ausbaute.

Von Allenstein aus reisten W. T. und seine Frau noch in der ersten Hälfte der 40er Jahre über die Woche immer nach Berlin, wo sie beide seit Jahren im Hotel Adlon engagiert waren.

Hierher nahm W. T. auf Wunsch seines Bruders Walter aus Angst vor der heranrückenden Sowjetarmee seine Nichte Pia mit.

Die Kontakte seiner Eltern mit hochkarätigem Publikum im Adlon (zu Beginn des zweiten Weltkriegs war er Chef-Concierge, sie erste Hausdame) färbten auch auf Sohn Wladimir ab und bestimmten schon als Jugendlicher die vornehme Art seiner Kleidung, seines Auftretens in der Öffentlichkeit und seinen Umgang mit Freunden der Familie. W. T. trug meist einen dunkelgrauen Zweireiher mit Weste, ausgesuchte Krawatten auf weißen Hemden und war stets bester Laune.

Mitte des 20. Jahrhunderts kam er wegen seiner guten Deutsch-Kenntnisse in Kontakt mit der Vertretung der Bundesrepublik in Berlin.

Das war der Einstieg zu anspruchsvolleren Engagements zunächst in der deutschen Botschaft in Moskau sowie nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Außenministerium.

Gleich nach Kriegsende entschloss sich W. T., seine Bleibe zur Familie seiner deutschen Frau nach Ortenberg in Baden-Württemberg zu verlegen.

Die Gemeinde Ortenberg hat ca. 3.400 Einwohner, liegt in der Vorbergzone des Schwarzwaldes am Austritt der Schwarzwälder-Kinzig in die Rheinebene und grenzt an die große Kreisstadt Offenburg. Die Badische Weinstraße führt durch Ortenberg.

Das Schloss Ortenberg ist ein von weitem sichtbares Wahrzeichen der Ortenau und liegt oberhalb des Ortes am Ende des Kinzigtales zwischen Offenburg und Gengenbach.

Die Ursprünge des Schlosses gehen auf eine Burganlage aus dem 11./12. Jahrhundert zurück. Es wurde vom Geschlecht der Zähringer, das bereits 1218 ausgestorben ist, zur Sicherung des Kinzigtales erbaut.

Die Zähinger erschienen im 10. Jahrhundert als Grafen des Breisgaus. Durch Städtegründungen (Freiburg im Breisgau, Bern, Offenburg, Villingen u. a.) errichteten sie ein Territorium, das von Offenburg bis in die Westschweiz reichte. 1078 spaltete sich eine marktgräfliche Nebenlinie ab, die in Baden fortbestand.