One Passion - Lauren Blakely - E-Book
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One Passion E-Book

Lauren Blakely

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Beschreibung

Für die wahre Liebe lohnt es sich zu kämpfen! In dem romantisch-prickelnden Liebesroman "One Passion" von New-York-Times-Bestseller-Autorin Lauren Blakely versucht Tyler alles, um seine große Liebe Delaney zurückzugewinnen. Doch er hat ihr verdammt wehgetan, und es ist nicht sicher, ob Delaney ihm verzeihen kann … Vor einigen Jahren hat er ihr völlig überraschend das Herz gebrochen, jetzt läuft er ihr ausgerechnet beim Joggen im Central Park in New York wieder über den Weg: Delaney hat ihre große Liebe Tyler noch lange nicht vergessen, vergeben hat sie ihm allerdings auch nicht. Und als der erfolgsverwöhnte, extrem attraktive Anwalt es tatsächlich wagt, sie um ein Date zu bitten, lässt sie ihn abblitzen. Dabei weiß Tyler längst, dass er damals den größten Fehler seines Lebens gemacht hat. Nur wie soll er Delaney davon überzeugen, dass er ihr Vertrauen wert ist? Leicht wird es nicht werden, doch für seine wahre Liebe ist Tyler bereit, alles zu geben ... Der Liebesroman "One Passion" ist nach "One Dream" und "One Love" der dritte Band innerhalb der The-One-Reihe von Lauren Blakely, die sich rund um befreundete Liebespaare in Manhattan dreht. In jedem Roman der The-One-Reihe steht ein anderes Pärchen im Mittelpunkt. Lauren Blakelys Geschichten erzählen von großer Liebe, von hoffnungsvollen, frechen Flirts und von geheimen Sehnsüchten und Leidenschaft. Entdecke auch den vierten Band von Lauren Blakelys Romance-Reihe: "One Kiss".

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Seitenzahl: 355

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Lauren Blakely

One Passion

Roman

Aus dem Amerikanischen von Kristina Frey

Knaur e-books

Über dieses Buch

Vor einigen Jahren hat er ihr völlig überraschend das Herz gebrochen, jetzt läuft er ihr ausgerechnet beim Joggen im Central Park in New York wieder über den Weg: Delaney hat ihre große Liebe Tyler noch lange nicht vergessen, vergeben hat sie ihm allerdings auch nicht. Und als der erfolgsverwöhnte, extrem attraktive Anwalt es tatsächlich wagt, sie um ein Date zu bitten, lässt sie ihn abblitzen. Dabei weiß Tyler längst, dass er damals den größten Fehler seines Lebens gemacht hat. Nur wie soll er Delaney davon überzeugen, dass er ihr Vertrauen wert ist? Leicht wird es nicht werden, doch für seine wahre Liebe ist Tyler bereit, alles zu geben …

Inhaltsübersicht

WidmungSein PrologIhr PrologKapitel EinsKapitel ZweiKapitel DreiKapitel VierKapitel FünfKapitel SechsKapitel SiebenKapitel AchtKapitel NeunKapitel ZehnKapitel ElfKapitel ZwölfKapitel DreizehnKapitel VierzehnKapitel FünfzehnKapitel SechzehnKapitel SiebzehnKapitel AchtzehnKapitel NeunzehnKapitel ZwanzigKapitel EinundzwanzigKapitel ZweiundzwanzigKapitel DreiundzwanzigKapitel VierundzwanzigKapitel FünfundzwanzigKapitel SechsundzwanzigKapitel SiebenundzwanzigKapitel AchtundzwanzigKapitel NeunundzwanzigEpilogNoch ein EpilogDanksagungLeseprobe zu Band 4: One KissLauren Blakelys The One-ReiheLeseempfehlungen
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Für Karen. Für die eine Nachricht, die mir so viel bedeutet hat.

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Sein Prolog

Wenn man es genau nimmt, habe ich bei unserem ersten Wiedersehen gar nicht die Hüllen fallen lassen, sondern nur ein paar Jonglierbälle.

Und das lief so: Stellt euch einen Sonntagmorgen im Central Park vor. Einen perfekten Sommertag. Das Gras war grün, die Luft mild, und ich hatte während der letzten Stunden Freundschaft mit Schildkröten und Fröschen im Kinderzoo geschlossen, weil ich einfach ein super Onkel bin und Carly eine coole Siebenjährige.

Die Kleine liebt alle Tiere, aber ganz besonders alles, was hüpft und kriecht, also haben wir genau diesen Kreaturen einen ausgedehnten Besuch abgestattet. Danach hat sie an meinem Ärmel gezupft, mit ihren langen Wimpern geklimpert und herzallerliebst um ein Eis gebeten.

Als hätte ich ihr jemals widerstehen können. Pustekuchen. Die Tochter meines Cousins hat ihren Charme eindeutig von unserem Zweig der Familie geerbt.

Also sind wir neben dem Trimm-dich-Pfad Hand in Hand über die Wiese gelaufen, um Ausschau nach dem nächsten Eisverkäufer zu halten.

Aber weil Kinder offenbar häufig plötzlich grundlos loskreischen müssen, stieß Carly mitten auf der Wiese einen spitzen Schrei aus – nur um dann auf einen unmöglich langen Kerl mit Baskenmütze zu zeigen, der mit zwei Zauberwürfeln, zwei orangefarbenen Bällen und einer kleinen grünen Kugel jonglierte.

»Schau mal, Onkel Tyler, der kann es sogar mit fünf!«, staunte sie mit weit aufgerissenen Augen.

»Fünf ist ziemlich gut«, gestand ich achselzuckend ein.

Mit einem herausfordernden Blick drehte sie sich zu mir um. »Ich habe noch nie gesehen, wie du mit fünf Sachen jonglierst.«

»Das liegt daran, dass ich dir noch nicht alle meine Tricks gezeigt habe.«

»Kannst du wirklich mit fünf Sachen jonglieren?«

»Pfff. Das kann ich mit geschlossenen Augen.«

Schließlich habe ich mir mit dem Jonglieren das Jurastudium finanziert.

War ein Scherz.

Für das Jurastudium jongliert man höchstens wahnwitzige Stundenpläne und Schlafmangel.

Carly hob zweifelnd eine Augenbraue. Genauso wie der Jongleur, der aber dabei weiter sein Quintett durch die Luft wirbeln ließ. Angeber.

»Das will ich sehen. Jetzt gleich«, verlangte Carly.

Ach ja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Wie ihr Vater legt Carly es ständig darauf an, mich herauszufordern – und Herausforderungen konnte ich noch nie widerstehen.

Und dann hat mir die Vogelscheuche mit der Baskenmütze auch noch abschätzig zugenickt. »Hier, Kumpel. Versuch dein Glück.«

Mit der Präzision eines Uhrwerks ließ er die beiden Bälle aus ihrer Umlaufbahn in seine Hand fallen. Dann folgten die Zauberwürfel und die kleine grüne Kugel. Mit einem überlegenen Grinsen trat er an mich heran und überreichte mir die Gegenstände. »Na dann zeig mal, was du kannst.«

Darauf kannst du wetten.

Um uns herum waren jede Menge Jogger unterwegs, Radfahrer rollten über den schwarzen Asphalt, zwischen ihnen die Inlineskater. Mit hüftbreit aufgestellten Beinen stand ich am Rand der Wiese und versuchte, ein Gespür für die Objekte in meiner Hand zu bekommen. Dann warf ich sie eins, zwei, drei, vier, fünf in die Luft, wo sie einen hohen Bogen beschrieben. Immer rundherum, fünf hintereinander in perfekter Flugbahn.

Begeistert klatschte Carly in die Hände, bevor sie mich aufforderte: »So, und jetzt mach die Augen zu!«

Innerlich stöhnte ich auf. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Mit geschlossenen Augen zu jonglieren ist verdammt knifflig. Aber ein paar Sekunden lang würde ich es schon schaffen, schließlich war es mein besonderes Talent. Fünf erfolgreiche Sekunden später schlug ich die Augen wieder auf.

Und mein Blick fiel direkt auf einen Geist aus meiner Vergangenheit.

Eine blonde Schönheit mit langen Beinen, perfekt geformtem Po und einem sportlichen Pferdeschwanz, der beim Laufen hin und her wippte. In einer dieser winzigen Laufshorts, die geradezu danach bettelten, dass sie ihr jemand mit den Zähnen vom Körper schält, rannte sie über den Trimm-dich-Pfad. Und dieses Gesicht! Himmel, sie sah aus wie ein Engel. Hohe Wangenknochen, tiefbraune Augen, deren Blick bis ins Mark geht. Rote, geschwungene Lippen, die mich sofort daran erinnerten, was sie einst mit diesen Lippen anstellen konnte. Schließlich war ich es, der ihrem heißen Mund all diese Tricks beigebracht hat.

Auf jeden Fall wusste Delaney, wie sie ihn einzusetzen hatte. Und damit meine ich nicht nur im Schlafzimmer. Gott und die Welt haben wir während unserer gemeinsamen College-Zeit bequatscht. Nicht nur die Nächte, sondern auch die Tage mit ihr waren die besten meines Lebens gewesen, so viel Feuer hatte diese Frau besessen, so viel Leidenschaft. Und jetzt lief sie hier an mir vorbei.

Wahnsinn.

Sie war nicht allein, neben ihr liefen zwei andere Mädels und ein paar Hunde.

Und ich? Herr der Sprüche, Meister der Worte, der noch nie in einer Situation gesteckt hat, aus der er sich nicht hätte herausreden können? Aus und vorbei. Mit einem dumpfen Geräusch fielen erst die Würfel, dann die kleine grüne Kugel und die beiden orangefarbenen Bälle zu Boden.

Als Letztes klappte mir der Unterkiefer herunter.

Und um das Ganze noch zu toppen, war alles, was ich herauskriegte, ein heiseres »Hey«.

Tatsache. Acht Jahre waren vergangen, und ich kam nicht über eine Silbe hinaus.

Absoluter Höhepunkt meines Versagertums.

Im Vorbeilaufen verdrehte sie die Augen und schüttelte den Kopf. Dann rief sie mir über die Schulter zu: »Na, Tyler? Läuft’s jetzt besser mit dem Jonglieren?«

Das saß.

Sie hatte gewonnen.

»Ja. Übung macht den Meister.« Etwas Besseres fiel mir nicht ein.

Aber dann verriet sie sich, für den Bruchteil einer Sekunde, und wären wir im Gerichtssaal gewesen, hätte ich in diesem Moment gewusst, dass mir der Sieg sicher war. Denn statt sich einfach wieder abzuwenden, ließ sie ihre Augen einen winzigen Moment zu lange mit diesem mir nur allzu vertrauten Ich-hab-letzte-Nacht-von-dir-geträumt-Ausdruck über mein Gesicht, meine Brust und ja, weiter nach unten bis zu ihrem Lieblingskörperteil wandern.

Aber wir waren nicht im Gerichtssaal.

Denn als der Blick aus ihren hübschen braunen Augen auf meine Nichte fiel, konnte ich buchstäblich sehen, wie Delaney im Geist die Jahre überschlug, bevor sie trocken antwortete: »Das sehe ich.«

Dann richtete sie ohne ein weiteres Wort den Blick wieder auf den Weg und setzte zum Sprint an.

Flankiert von ihren Freundinnen und den zwei Hunden zischte sie an mir vorbei und ließ mich mit offenem Mund und dem kläglichen Haufen Jonglierbälle, der zusammen mit meinem Selbstbewusstsein zu meinen Füßen im Staub lag, einfach stehen.

Zu sagen, ich hätte während der letzten acht Jahre jeden Tag an sie gedacht, wäre gelogen. Aber zu sagen, ich hätte die letzten acht Jahre nicht an sie gedacht, wäre eine noch viel größere Lüge.

Jedenfalls hatte ich ganz sicher nicht damit gerechnet, sie eines schönen Sonntagmorgens hier im Park zu treffen. Unsere Begegnung überrumpelte mich völlig. Mein erster Gedanke war, ihr hinterherzurennen und ihr das Missverständnis zu erklären. Ich hatte sie damals nicht verlassen, um mit einer anderen ein Kind zu bekommen! Eingeholt hätte ich sie schnell, denn wenn ich will, kann ich laufen wie der Wind. Aber schließlich war ich nicht allein, und auf keinen Fall wollte ich Carly in die Sache hineinziehen. Auch nicht, wenn es um ein Mädchen ging, das ich einst geliebt hatte wie die Sonne selbst.

Aber irgendetwas musste ich versuchen.

Also nahm ich Carly mit schnellem Griff an die Hand und schrie ihr nach: »Delaney!«

Keine Chance. Sie drehte sich nicht einmal um, und kurz darauf war sie auch schon um die nächste Kurve verschwunden.

Rückblickend betrachtet, hätte ich unsere Beziehung wohl nicht mit den Worten »Es ist einfach zu schwierig, die Uni und dich gleichzeitig zu jonglieren« beenden sollen.

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Ihr Prolog

Ich muss verflucht sein.

Eine andere Erklärung für das, was jedes Mal mit mir passiert, wenn ich mich dem Gipfel nähere, gibt es nicht.

Und damit meine ich nicht beim Wandern.

Sondern ich meine jedes Mal, wenn ich meinen Rabbit-Vibrator für einen Ausritt aus der Schublade hole. Bunny, so nenne ich ihn liebevoll. Aber Bunny macht mir immer wieder unmissverständlich klar, dass er einen ganz bestimmten Hengst braucht, um mich zum Gipfel der Lust zu bringen.

Verstehen sich Hasen überhaupt mit Pferden?

Ich habe keine Ahnung, aber es macht mich verrückt, dass mein verräterischer Körper immer nach diesem einen Mann verlangt, um bis ganz nach oben zu fliegen.

Ich habe wirklich nicht um diese Art sexuelle Heimsuchung gebeten. Himmel, ich glaube noch nicht einmal an Geister! Aber der Geist meines Ex-Freundes spukt schon seit Jahren durch meine Fantasie. Ich gebe mir alle Mühe, mir Henry Cavill, Jamie Dornan oder Michael Fassbender vorzustellen. Ich meine, im Ernst jetzt. Michael Fassbender. Und wir wissen alle, was der in der Hose hat.

Aber nein.

Dieser Typ bringt mich nicht mal zum Schwitzen.

Mittlerweile habe ich aufgegeben und mache einfach mit, wenn mein Ex sich wieder in meine Solonummern schleicht. Ich beiße die Zähne zusammen und halte es aus, wenn er und Bunny mich gemeinsam ins Zauberland tragen. Und danach schalte ich das pinke Spielzeug ab, verstaue es wieder in der Schublade und schlafe zufrieden ein. Oder auch nicht.

So haben jedenfalls die letzten anderthalb Jahre meines Lebens ausgesehen. Alle großen und kleinen Höhepunkte laufen mit Unterstützung zweier AA-Batterien. Wenigstens sind Bunny und ich uns wirklich nähergekommen. Manchmal gehen wir sogar zweimal in Folge miteinander aus.

Und wenn ich morgens aufwache, tue ich so, als hätte ich nicht wieder einmal mit dem Bild von Tyler Nichols vor Augen masturbiert.

Dieser Typ.

Dieser arrogante Wichser, der mir das Herz gebrochen hat.

Aber auch wenn er immer wieder in meinen feuchten Träumen auftaucht, finde ich Trost in der Tatsache, dass ich über ihn hinweg bin. Ich bin so was von darüber hinweg, wie er vor acht Jahren mit mir Schluss gemacht hat! Daran verschwende ich keinen Gedanken mehr, Gott sei Dank. Meine Besessenheit ist rein körperlich, sonst nichts. Und es ist ja auch nicht wirklich überraschend, dass ich immer wieder zu seinen besonderen Talenten zurückkehre, wenn man bedenkt, was er damals mit mir angestellt hat. Aber trotzdem wünsche ich mir, er würde aufhören, sich selbst zu meinen privaten Mitternachtspartys einzuladen.

Der Schlüssel zum Tyler-Exorzismus kam mir eines Sonntagmorgens wie aus dem Nichts: Ich stand auf, wusch mir das Gesicht, putzte die Zähne, band mein Haar zum Pferdeschwanz hoch und schlüpfte in meine Laufshorts.

Kurz darauf traf ich meine Freundinnen Penny und Nicole am Eingang zum Central Park, und wir begannen unser Training für den Zehn-Meilen-Lauf, an dem wir in ein paar Wochen teilnehmen wollten. Ursprünglich dachte ich, es wäre ein ganz normaler Morgen, eine Runde Joggen, gefolgt von einem Teller mit zwei Rühr- oder Spiegeleiern und einer Tasse starkem grünen Tee in meinem Lieblingscafé, dem Charming Breakfast Spot.

Stattdessen habe ich ihn gesehen.

Beim Jonglieren.

Natürlich musste er ausgerechnet jonglieren.

Was für eine Ironie.

Am Rand der Wiese wirbelte er mit wahnsinniger Geschwindigkeit fünf Gegenstände durch die Luft, und neben ihm stand ein unglaublich süßes braunhaariges Mädchen. Und sie war sein absolutes Ebenbild.

Augenblicklich kochte Wut in mir auf.

Und Enttäuschung.

Mit zusammengebissenen Zähnen rannte ich weiter. Der Anblick war so schmerzhaft wie nie zuvor etwas in meinem Leben. Alles, woran ich denken konnte, war, dass dieser Bastard es schließlich doch geschafft hat, sein Liebesleben und die Uni unter einen Hut zu kriegen. Unfassbar, wie schnell er mich vergessen und sich offensichtlich nicht nur mit einer neuen Freundin abgelenkt, sondern sich auch noch darauf eingelassen hatte, ein Kind zu zeugen.

Und das Schlimmste daran? Das absolut vollkommen Ungerechteste? Er sah immer noch so verdammt gut aus wie früher: das kastanienbraune Haar, das den Wunsch in mir weckte, meine Hände darin zu vergraben, der markante Kiefer, den ich so gern berührt hätte, und diese Lippen, die nur dafür gemacht schienen, mich an meinen intimsten Stellen zu küssen.

Genau das hatte er jedenfalls getan, als er mir letzte Nacht mal wieder ungebeten im Traum erschienen war. Damals war er mein Erster gewesen, und was das anging, war er immer noch ungeschlagen.

Was das anging … und alles andere auch.

Jede Frau, die behauptet, ihre Liebhaber nicht in eine Rangfolge zu bringen, lügt. Vielleicht hat sie keinen Zettel oder kein Tagebuch mit einer durchnummerierten Liste, aber wir wissen alle, welcher Kandidat uns im Bett die Sterne vom Himmel geholt hat.

In meinem Fall stand sein Name jedenfalls ganz oben. Mit Abstand.

Aber das war jetzt endgültig vorbei.

Ab heute würde ich ihn aus meinen Gedanken verbannen, koste es, was es wolle.

»Guckt mal«, zischte ich meinen Mädels zu. »Da drüben steht Tyler ›der Jongleur‹ Nichols.«

Penny klappte der Unterkiefer herunter, und ihre bernsteinfarbenen Augen wurden groß wie Suppenteller. Mit einer schnellen Drehung sah sie sich nach Tyler um. »Heiliger Bimbam, der ist aber heiß«, flüsterte sie, ohne ihren Lauf mit der winzigen Chihuahua-Hündin an ihrer Seite zu unterbrechen.

Am liebsten hätte ich sie dafür geschubst, aber ich mag sie einfach zu sehr. Und ihre kleine Hündin auch.

»Ist er nicht«, gab ich keuchend vor Anstrengung zurück.

Aber Tyler Nichols war tatsächlich ein Augenschmaus, genauso wie damals im College. Eines Tages saß er mir in einem Politikwissenschaftsseminar gegenüber, und es war sofort um mich geschehen. Er wurde mein bester Freund, heißester Liebhaber, ärgster Konkurrent, treuster Gefährte – und meine erste große Liebe.

Bis er mir das Herz brach und meinem Ego ein paar Wochen später bei einem Debattierwettbewerb den Rest gab.

Die Erfahrung war vernichtend … und gleichzeitig auch wieder nicht. Aber noch bevor ich daran denken konnte, wie jenes ereignisreiche letzte College-Jahr meine Zukunft verändert hatte, veränderte sich auch die Gegenwart. Tylers Gesichtsausdruck war unbezahlbar, als er den Kopf hob und meinem Blick begegnete. Ein kurzes Blinzeln, dann blitzte die Erkenntnis in seinen braunen Augen auf.

Offensichtlich war die Begegnung ein Schock für ihn, jedenfalls war es mit dem Jonglieren plötzlich vorbei. Aber gleichzeitig wirkte er irgendwie aufgeregt, als freue er sich über meinen Anblick. Sein Blick gab mir beinahe das Gefühl, ebenfalls eine regelmäßige Besucherin seiner privaten One-Man-Shows zu sein.

Aber falls dem so war, wollte ich ihn bluten lassen.

Denn dieses Mal würde ich das letzte Wort haben. Und das erste. All der Schmerz und all die Trauer verwandelten sich in etwas Wunderbares – in die richtigen Worte zur richtigen Zeit. »Na, läuft’s jetzt besser mit dem Jonglieren, Tyler?«

Eine Sekunde später war ich auch schon an ihm vorbei und hörte nur noch seine lahme Erwiderung: »Ja, Übung macht den Meister.«

»Das sehe ich«, gab ich daraufhin mit einem schnellen Blick auf seine hübsche Tochter zurück.

Dann wandte ich mich ab und dankte den Sternen, dass ich endlich alles hatte, was ich brauchte, um ihn endgültig aus meinen Träumen zu verbannen. Auch als er meinen Namen rief, lief ich einfach weiter.

Er blieb dort zurück, wo er hingehörte – weit hinter mir.

Denn eins stand fest: Ab sofort begann der Tyler-Entzug. Auf gar keinen Fall würde ich jemals wieder allein im Bett an jemanden denken, der ein Kind mit einer anderen Frau hatte.

Auf Wiedersehen, Tyler-Nichols-Fluch.

Ab heute bist du Vergangenheit.

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Kapitel Eins

Delaney

Seufzend lasse ich mich auf einen der Holzstühle am mintgrünen Tisch unseres Lieblingscafés fallen und schaue meine beiden engsten Freundinnen an – Penny mit den dunklen und Nicole mit den roten Haaren. Penny ist damit beschäftigt, ihre winzige Chihuahua-Dame Shortcake am Stuhlbein festzumachen, während Nicole ihre Irish-Setter-Hündin Ruby anbindet.

»Ich kann einfach nicht glauben, dass er ein Kind hat«, sage ich, noch immer schockiert über die Vorstellung, dass Tyler damals so schnell zur Fortpflanzung übergegangen ist.

Auch Penny schüttelt mit ungläubigem Blick den Kopf. »Dabei ist er noch so jung.«

Nicole sieht auf, als der junge Hilfskellner einen Krug Wasser und vier Gläser auf den Tisch stellt. Offenbar kennt er unser Ritual, aber schließlich sind wir auch Stammkundinnen. Als er einschenkt, bedankt sie sich lächelnd und reicht ein Glas nach unten an ihre Hündin weiter, die unter dem Tisch alle viere von sich gestreckt hat. »Ja klar«, sagt sie dann mit vor Sarkasmus triefender Stimme, während Ruby laut schlabbernd ihr Glas leert. »Als könnte seine Jugend ihn daran hindern, während eines seiner zweifellos zahllosen Abenteuer sein Sperma auf ein wartendes Ei loszulassen.«

Ganz offensichtlich hat sie recht, aber ich kann nicht abstreiten, dass ich neugierig bin. »Ich frage mich, ob er sie gleich nach mir kennengelernt hat. Wie alt sah die Kleine aus? Sechs? Sieben? Und wir haben unsere Beziehung vor acht Jahren beendet. Glaubt ihr, dass er gleich die Nächstbeste geschwängert hat? Noch vor dem Abschluss? Wir hatten uns ja gerade erst getrennt!« Beim Reden ziehe ich mir entrüstet den Pferdeschwanz fest. »Nachdem er mit mir Schluss gemacht hat, habe ich ihn nicht ein einziges Mal gesehen oder mit ihm gesprochen. Ich wusste nicht mal, dass er in Manhattan wohnt.«

»Ob er mittlerweile verheiratet ist?«, fragt Penny. »So wie er dich angesehen hat, interessiert mich das schon.«

Ich horche auf. »Wie hat er mich denn angesehen?«

»Als hätten ihm deine Laufshorts ziemlich gut gefallen«, antwortet sie und zieht vielsagend eine Augenbraue hoch.

»Eher so, als wollte er sie dir ausziehen«, fügt Nicole zwinkernd hinzu.

Mit aller Macht wünsche ich mir, ihre Kommentare würden mich kaltlassen. Stattdessen regt sich schon wieder meine verräterische Libido. Entschlossen rufe ich mir ins Gedächtnis, dass das jetzt ein Ende hat, und hebe abwehrend beide Hände. »Vielleicht ist er ja verheiratet, wie Penny schon gesagt hat.«

»Hast du einen Ring an seinem Finger gesehen?«, fragt sie.

»Tut mir leid, aber mein Röntgenblick ist gerade außer Betrieb«, gebe ich zurück, auch wenn ich mich wundere, wie ich es schaffe, jetzt einen Witz zu machen. Ein Teil meines Selbst schämt sich noch immer für die Rolle, die er in meinem einsamen Liebesleben gespielt hat. Der Typ hat mich eiskalt abserviert und behauptet, er müsse sich auf sein Studium konzentrieren. Er hat mich behandelt, als sei ich nichts weiter als eine Art Geschwür, das man wegschneidet, und nicht seine Freundin, mit der er schon Zukunftspläne geschmiedet hatte. Und dann hat er sich offenbar umgedreht und eine andere geschwängert.

»Vielleicht wollte er die Kurse an der Uni nur nicht neben mir jonglieren.« Ich schlucke trocken. »Vielleicht war ich einfach nicht die Richtige für ihn, und er hat für mich nie das empfunden, was ich für ihn gefühlt habe.«

Wie ich es hasse, dass meine Stimme bei diesen Worten bricht. Es ist Jahre her, dass Tyler und ich zusammen waren. Mittlerweile sollte ich rein gar nichts mehr für ihn empfinden, und es sollte mir auch vollkommen egal sein, ob er sein Leben mit einer anderen teilt, obwohl wir damals von einer gemeinsamen Zukunft geträumt hatten. Denn wir hatten vorgehabt, auch nach der Uni zusammenzubleiben.

Mit einem tiefen Atemzug versuche ich, meine innere Mitte wiederzufinden. Genau das empfehle ich allen meinen Klienten – sich auf die Dinge zu fokussieren, die sie kontrollieren können. Den Stress des Alltags loszulassen und sich an den Ort ihrer inneren Harmonie zu begeben.

»Wir müssen einfach alles über ihn herausfinden«, beschließt Penny und schaltet in den Geheimagentinnen-Modus, streicht sich geschäftsmäßig das dunkle Haar hinter die Ohren und richtet sich auf. »Wir gucken uns sein Facebook-Profil an«, sagt sie und hebt einen Finger. »Finden raus, wen er geheiratet hat.« Ein zweiter Finger. »Und wo er arbeitet.« Noch einer. »Und dann basteln wir Voodoo-Puppen von ihm.«

Wenn sie nur wüssten, dass ich diejenige bin, die hier einen Voodoo-Zauber braucht.

»Okay«, sagt Nicole, schlägt die Beine übereinander und nimmt die Speisekarte in die Hand. »Ich weiß, dass der Typ unsere Hübsche hier angestarrt hat, als wolle er sie zum Frühstück verspeisen, aber wie wäre es denn erst mal mit einem richtigen Frühstück? Könnten wir uns jetzt vielleicht auf Eier und Kaffee konzentrieren, statt über Eier und Sperma zu reden? Außerdem magst du die Eier hier, Delaney. Jedenfalls verdrehst du immer genüsslich die Augen beim Essen.«

»Natürlich mag sie die Eier hier«, sagt Penny. »Schließlich sind die so gut, dass ich davon überzeugt bin, sie stammen von magischen Hühnern, die Zaubereier legen.«

Ich muss lachen, ich kann einfach nicht anders.

»Glaubst du nicht auch, dass sie hier im Hinterhof verzauberte Hühner halten?«, fragt Penny und deutet verschwörerisch auf die Schwingtür, durch die gerade eine Kellnerin den Gastraum betritt.

Abgelenkt nicke ich. »Ja, doch. Ein ganzer Stall voller magischer Kreaturen«, erwidere ich und versuche, nicht darüber nachzudenken, dass mich diese Unterhaltung an meine heimlichen Spitznamen für gewisse Körperteile meines Ex-Freundes erinnert. Aber was soll ich sagen, seine Zauberzunge und sein Schwanz waren einfach magisch.

»Also, was sagst du?«, fragt Penny weiter. »Sollen wir uns sein Profil mal ansehen?«

Mit einer ausladenden Handbewegung zeigt Nicole auf mich, als sei ich ein Ausstellungsstück, und antwortet, noch bevor ich dazu komme: »Sie hat sich nicht gerade all die Jahre nach ihm verzehrt, oder?« Der Blick aus ihren grün-grauen Augen schwenkt zu mir herüber. »Du hast ihn seit Jahren nicht mehr erwähnt. Wen interessiert es, ob er ein Kind hat? Ist doch egal, ob er verheiratet ist. Was vorbei ist, ist vorbei.« Um ihren Standpunkt zu unterstreichen, haut sie mit der Faust auf den Tisch, und ihre Hündin Ruby hebt alarmiert die Schnauze. Während Nicole fortfährt, streichelt sie Ruby liebevoll über die lange Schnauze. »Tyler Nichols ist Vergangenheit. Also können wir uns jetzt auf all die Möglichkeiten konzentrieren, die vor uns liegen? Frühstück, zum Beispiel.«

So ist Nicole einfach, zukunftsorientiert bis in die Haarspitzen. Ihr Motto ist »Es gibt immer einen Grund, warum ein Ex ein Ex ist, und deshalb soll er es auch bleiben«.

»Noch besser«, schlägt Penny vor, »wir könnten uns aufs Frühstück konzentrieren und Delaney dazu überreden, mal wieder mit jemandem auszugehen.«

Der Vorschlag bringt Nicole zum Strahlen. »Gute Idee.«

Entnervt schüttle ich den Kopf. »Bitte. Das letzte Mal hat mir das nur eine unerträgliche Aneinanderreihung von Mamasöhnchen, Aufreißern und eindeutig zu vielen Penisfotos eingebracht, dabei habe ich es noch nicht mal über eine Dating-Website versucht.« Die Erinnerung an die Sammlung furchtbarer Bilder, die mein Handy ertragen musste, lässt mich erschauern. »Das mache ich nicht noch mal mit.«

»So ein Quatsch. Es gibt jede Menge anständige Männer da draußen.« Nicole wirft die Speisekarte auf den Tisch. »Und auch jede Menge, denen jemand beigebracht hat, keine Penisbilder ohne ausdrückliche Erlaubnis zu verschicken.« Dann beugt sie sich vor und raunt mit gesenkter Stimme: »Aber gib es zu. So ein Foto von einem richtigen Mann kann schon was haben.«

Angewidert verdrehe ich die Augen. »Wird das der Titel deiner neuen Kolumne, Nicole? Hübsche Schwanzfotos und wie man sie bekommt?«

»Klar. Diese Fähigkeit ist absolut notwendig für jede moderne Frau, die versucht, sich im Minenfeld des Online-Datings zurechtzufinden«, gibt sie zurück.

Nicole schreibt eine humorvolle Dating-Kolumne für mehrere bekannte Frauen-Lifestyle-Seiten. Es geht um Schlüsselthemen für die Single-Frau von heute, von der Frage, ob man mit Wildwuchs, Landing Strip oder nackt wie ein Babypopo besser ankommt, bis zur Hilfestellung für den perfekten Schlussmach-Brief – den man im besten Fall nicht aus Versehen von einem geheimen Account auf demselben Online-Portal an den Typen verschickt, den man gerade datet. Das war einer ihrer Leserinnen passiert, und Nicole hat der aufgelösten Frau nicht nur geholfen, ihren Fehler wiedergutzumachen, sondern sich sogar wieder mit dem Kerl zu versöhnen.

Sie ist ein wahrer Dating-Guru.

Penny nimmt ihre kleine Chihuahua-Mischlingshündin auf den Schoß. »Ich weiß, dieser ganze Dating-Kram kann echt bescheuert sein, aber wir helfen dir da durch«, bietet sie an. Penny ist glücklich verlobt, und Nicole ist Single und … auch einfach glücklich.

»Außerdem gibt es keinen besseren Tag, um wieder damit anzufangen, als den, an dem man überraschend seinen Ex-Freund trifft«, fügt Nicole hinzu.

Erneut verdrehe ich die Augen. »Ach, Nicole, wenn nur die ganze Welt so abgeklärt sein könnte wie du, wenn es um Ex-Freunde geht.«

Nachdrücklich sticht sie mit dem Finger auf die Speisekarte ein. »Aber das bist du doch. Wenn du dich wirklich noch für sein Leben interessieren würdest, hättest du dir sein Facebook-Profil schon vor einem Jahr, einem Monat oder einer Woche angeschaut. Aber du bist nur neugierig, weil er dir heute plötzlich vor die Füße gelaufen ist.« Mit einem Lächeln tätschelt sie mir die Hand. »Du schaffst es, ihn einfach wieder zu vergessen.«

Ich lege die Stirn in Falten. »In der Theorie klingt das ja alles wunderbar. Aber unter anderem aus beruflichen Gründen finde ich Detox-Kuren gut, und dieser Mann ist definitiv eine Art Gift.«

Nicole wirft ihr Haar nach hinten und lacht. »Okay, du hast gewonnen.« Sie streckt die Hände aus und imitiert die Bewegung, die ich in meinem Berufsalltag ständig ausführe. »Vielleicht sollten wir das Ganze noch durch eine anständige Lymphmassage unterstützen?«

»So weit müssen wir nicht gehen, denke ich.« Auch wenn ich tatsächlich daran glaube, dass eine Massage in vielen Bereichen des Alltags helfen kann, schließlich bin ich Massage-Therapeutin von Beruf. Im übertragenen Sinne ist es eigentlich sogar mein Lebensmotto – gehe deinen Problemen nicht aus dem Weg, sondern nimm sie in die Hand.

»Wenn du Tyler erst noch einmal gründlich durchleuchten musst, bevor du wieder mit jemand anderem ausgehst, dann sei es so. Lasst ihn uns austreiben.«

Penny zieht ihr Handy aus der Tasche, legt es auf den Tisch und öffnet die Facebook-App. Ihr Finger schwebt über dem Bildschirm. »Bist du bereit, Delaney? Willst du wissen, was er so tut?«

Ein entschlossenes Nicken. Ich muss es wissen, sonst kann ich Tyler Nichols einfach nicht vergessen. Und jetzt, da ich ihn wiedergesehen habe, muss ich ihn ein für alle Mal aus meinen Gedanken verbannen.

»Das Reinigungsritual beginnt«, murmelt Penny, während sie seinen Namen in das Suchfeld eingibt.

»Genau. Ich stehe quasi an der Saftbar von Facebook, um mir einen Detox-Cocktail zu bestellen«, sage ich und fühle mich seltsam gut mit unserem Plan. Meine Mädels haben recht. Es ist Zeit, nach vorn zu blicken und einen neuen Versuch zu starten. Und deshalb muss Tyler Nichols jetzt dran glauben.

Nach ein paar Minuten hebt Penny den Kopf. »Ich habe ihn!«, verkündet sie. Sie schiebt mir das Handy hin, und ich wappne mich in Erwartung einer Präsentation verschiedener Close-ups dieses gut aussehenden Mistkerls.

Aber sein Profilfoto zeigt gar nicht ihn, sondern eine Comic-Katze, die mit den Augen Regenbögen in eine Müslischüssel schießt. Unfähig, mein Gefühl in Worte zu fassen, deute ich auf das Bild. »Was zum Teufel ist das?«

Neugier packt mich, und ich klicke das Icon an, aber die Mieze mit dem Laserblick gibt keine weiteren Informationen preis. Also suche ich in seinem Profil nach dem Beziehungsstatus.

Single.

Ich schlucke trocken, aber dann fällt mir ein, dass er ja auch alleinerziehender Vater sein könnte. Sein Status besagt nur, dass er momentan nicht mit der Mutter seines Kindes zusammen ist. Nacheinander klicke ich noch ein paar Bilder an, und plötzlich geht mir ein Licht auf. Trotz aller Mühe, mich zu beherrschen, überzieht ein Lächeln mein Gesicht. Ein ziemlich breites. Aus irgendeinem Grund macht es mich unglaublich froh, einem Trugschluss aufgesessen zu sein.

»Sie ist die Tochter seines Cousins«, sage ich leise, und meine Mundwinkel wandern noch ein paar Zentimeter höher. Warum fühlt es sich so an, als sei ich plötzlich zehn Kilo leichter und hätte einen Schwarm Schmetterlinge gefrühstückt?

Begeistert klatscht Penny in die Hände. »Na also, das sind doch gute Neuigkeiten!«

Nicole starrt sie finster an. »Warum klatschst du? Weil er niemanden geschwängert hat?« Beschützend legt sie mir eine Hand auf die Schulter. »Das heißt noch lange nicht, dass wir unsere Schönheit hier noch mal auf denselben Zug aufspringen lassen sollten.«

Mit aller Macht dränge ich das unerwartete Glücksgefühl zurück. Okay, es war nicht seine eigene Tochter, na und? Kein Grund, gleich in Jubelschreie auszubrechen.

»Allerdings. Ich springe überhaupt nicht auf irgendeinen Zug«, sage ich und setze wieder einen ernsthaften Gesichtsausdruck auf.

Meine beiden besten Freundinnen starren sich an wie zwei Tennisspieler bei Wimbledon – und ich bin der Ball. Mein Liebesleben, besser gesagt.

»Was ist denn so schlimm daran, wieder mit einem Ex zusammenzukommen? Gabriel und ich könnten nicht glücklicher sein«, sagt Penny, die sich gerade mit einem Mann verlobt hat, den sie vor zehn Jahren kennengelernt und dann bis zu ihrem Wiedersehen vor ein paar Monaten aus den Augen verloren hatte.

»Das ist etwas anderes«, gibt Nicole scharf zurück. »Gabriel und du, das war einfach Schicksal. Ihr wart dazu vorherbestimmt, euch wieder zu treffen.« Mit hochgezogenen Brauen wendet sie sich zu mir. »Wenn ich mich dagegen recht erinnere: War nicht Tyler Nichols der Grund, warum du keinen Jura-Abschluss gemacht hast? Irgendetwas mit einem Debattierwettbewerb?«

Die bittere Erinnerung an diesen letzten Schlagabtausch mit ihm fühlt sich auch nach all den Jahren noch immer an wie ein Schlag in die Magengrube. Zwar hatte ich meine Entscheidung bereits kurz davor getroffen, aber dieser Wettstreit war tatsächlich der letzte Sargnagel meiner Rechtsanwaltskarriere gewesen.

»Nicht wirklich.« Mit einer Handbewegung beende ich die unnötige Diskussion. »Mädels, ich komme nicht wieder mit Tyler zusammen, das ist einfach keine Option. Ich war einfach nur neugierig, ob er Single, Vater oder sonst was ist. Jetzt weiß ich es, und mehr brauche ich nicht. Ich denke schon gar nicht mehr an ihn.«

Die Bedienung erscheint und wir bestellen. Als sie wieder geht, reibe ich mir entschlossen die Hände. »Also gut. Ich bin jetzt bereit, mich wieder auf die Männerwelt einzulassen.« Ein neues Abenteuer wird es mir jedenfalls leichter machen, diese einseitige Beziehung zu Tyler zu beenden, die meine Fantasie eingegangen ist.

Nicole wirft die Arme in die Luft. »Eins zu null für mich! Und ich weiß auch schon, mit wem du anfangen kannst. Dieser Typ, mit dem ich zusammenarbeite … Er heißt Trevor und ist echt heiß, aber auch ziemlich clever«, legt sie los und rattert eine Liste von Charaktereigenschaften herunter, die zeigen sollen, dass Trevor und ich einiges gemeinsam haben. Dann mischt sich Penny ein und schlägt vor, ich solle mit dem Geschäftspartner ihres Verlobten ausgehen, und es dauert nicht lange, bis meine Mädels mitten in der Dating-Planung stecken.

Noch während sie sich über die Zukunft meines Liebeslebens unterhalten, vibriert mein Handy und ich ziehe es zu mir heran. Das Icon einer Facebook-Mitteilung erhellt den Bildschirm. Plötzlich schlägt mein Herz schneller, und ein seltsames Gefühl überkommt mich. Als wäre wider besseren Wissens ein Wunsch in Erfüllung gegangen.

Mit einem tiefen Atemzug öffne ich die Nachricht. Denn sie ist von ihm.

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Kapitel Zwei

Tyler

Wenn man ein Jahr lang mit einer Frau zusammen war, fast jede Nacht mit ihr verbracht, gemeinsam College-Hockeyspiele angesehen, zahllose Mitternachtssnacks bei Josiah Carberry’s gegessen, unter Decken eingekuschelt CSI-Wiederholungen gesehen, einander auf dem Hof mit Schneebällen beworfen und sie dann im Wohnheim, in der Dusche, hinter Bibliotheksregalen, im eigenen Auto, einem Taxi, dem Bett seines besten Freundes, unter den Decken nach einer Folge CSI, im Wandschrank ihrer Mitbewohnerin und einmal sogar im Vorlesungssaal gevögelt hat, nachdem alle gegangen waren – wenn du all das mit einer Frau gemacht hast, hast du sie richtig kennengelernt.

Und damit meine ich nicht nur körperlich. Ich kenne nicht nur jeden Zentimeter von Delaneys Haut, ich kenne sie. Ich weiß, dass sie ihre Mutter und ihren Bruder liebt, Märchen, Schuhe, den Duft von Flieder und 90er-Jahre-Langhaar-Bands, ihr Zugeständnis an die Retro-Bewegung. Poison, Guns N’ Roses und Aerosmith waren schon immer ihr Laster. Sie hat oft Witze darüber gemacht, wie gern sie Axl Rose heiraten würde, weil sie seine langen Haare so sexy fand. Aber dabei hat sie ihre Hände in meinem Kurzhaarschnitt vergraben.

Ich weiß, dass sie noch kein Gemüse probiert hat, das sie nicht mochte, und dass sie sich gern – fachlich – mit unseren Professoren stritt. Oder dass sie panische Angst davor hatte, in Schwierigkeiten zu geraten, und immer versucht hat, es allen recht zu machen, weil ihr Vater weder mit ihr noch mit ihrer Mutter je zufrieden gewesen war. Deshalb hat der Mistkerl auch die ganze Familie sitzen lassen, als sie und ihr jüngerer Bruder Teenager waren. Aber genauso glaubt sie an die Kraft der Veränderung, dass echte Freunde ihr Gewicht in Gold wert sind und dass man alles erreichen kann, was man wirklich will.

Und es gibt noch etwas, das ich mit Sicherheit weiß. Ich war einmal der Mittelpunkt ihres Universums.

Hey, ich bin nur ehrlich, nicht eingebildet. Wir waren wie die Sterne und der Nachthimmel, wie greller Blitz und lauter Donner, eine Fender Stratocaster und ein Hightech-Verstärker.

Ich weiß nicht, warum, aber sie heute Morgen wiederzusehen, hat all diese Erinnerungen innerhalb von Sekunden an die Oberfläche katapultiert.

Und aus genau diesem Grund umarme ich Carly ein bisschen schneller als sonst, als ich meine Nichte etwas später nach Hause bringe, und mache mich auf den Weg zur Tür, während sie schon davonspringt, um mit ihrer Mutter und ihrem Hund zu spielen. Ich muss Delaney finden und das Missverständnis aufklären, denn das Gefühl, sie könnte etwas über mich oder uns oder den Grund unserer Trennung denken, das nicht stimmt, ist einfach unerträglich.

»Du hast es aber eilig.«

Mit großen Schritten kommt mir Clay über den Parkettboden seines Hauses in Greenwich Village entgegen. Er ist mein Cousin, mein Mentor und mein Geschäftspartner. Gut, der Seniorpartner. Vor ein paar Jahren bin ich in seine Firma eingestiegen, und seitdem mischen wir die Medienrechtslandschaft gemeinsam auf. Die Namensliste unserer Klienten kann sich sehen lassen, und ich habe mir wirklich den Arsch abgearbeitet, um uns die Besten der Besten zu sichern.

»Ja, ich hab noch was vor«, sage ich und deute mit einer nichtssagenden Geste zur Tür.

Mit zusammengezogenen Brauen streicht Clay sich über das Kinn und sieht mich an. »Ach ja? Vielen Dank, dass du Carly mit in den Park genommen hast, sie ist echt gern mit dir unterwegs. Hoffentlich hat sie dir keinen Stress gemacht.«

Wenn er wüsste. Aber die Kleine kann ja auch nichts für den Fehlschluss, dem Delaney offenbar aufgesessen ist. Ich winke ab. »Niemals. Nichts passt besser zum Durcheinander meines Lebens als deine Tochter, und ich bin ihr ergebenster Fan.«

Clay klopft mir auf den Rücken. »Willkommen im Club. Willst du einen Button?«

Ich lache, aber innerlich brenne ich darauf, endlich loszukommen. Das Bedürfnis, Delaney zu finden, lässt keinen anderen Gedanken zu.

Clay sieht mich misstrauisch an. »Zu viel Kaffee getrunken heute Morgen?«

»Nein. Aber mir ist Delaney über den Weg gelaufen, und jetzt will ich sie wiederfinden«, sage ich, denn ich war noch nie gut darin, meinem Cousin etwas zu verheimlichen.

Sein Mund formt ein O. »Die Delaney?«

Ich nicke. Clay weiß Bescheid. Er weiß auch, was vor acht Jahren passiert ist, auch wenn er mich nicht gerade unterstützt hat, als ich Schluss gemacht habe. »Wie war’s?«

»Erhellend. Hast du dich schon mal so gefühlt, als hätte dich aus dem Nichts eine Erkenntnis getroffen? Einfach so, zack?« Mit der flachen Hand schlage ich mir gegen die Stirn.

»Zum Beispiel, dass man seine Ex trifft und bedauert, nicht mehr mit ihr zusammen zu sein?«, fragt er mit dem überlegenen Unterton in der Stimme, den glücklich verheiratete Freunde allzu oft an den Tag legen.

»Ich würde es nicht bedauern nennen«, sträube ich mich. Auch wenn mein dreißigster Geburtstag hinter mir liegt, ich noch immer Single bin und meine letzten Kurzzeitbeziehungen sich noch bedeutungsloser angefühlt haben, als ich mir vorgestellt hatte, heißt das noch lange nicht, dass mich jetzt der große Jammer heimsucht.

Eher eine Art Verlangen.

Ein Wunsch.

Und Wünsche sollte man sich erfüllen.

»Ach nein? Wie würdest du denn dann das spontane Bedürfnis nennen, plötzlich seine große Liebe aus dem College wiedersehen zu müssen?«

So wie er es formuliert, klingt mein Leben nach einem fiesen Chick-Flick-Streifen.

»Neugier«, sage ich entschlossen. »Ich wusste nicht, dass sie hier in New York wohnt. Und dass sie aussieht wie …« Ich halte inne. Nicht, dass mir die Worte fehlen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich sie aussprechen will.

»Die Frau deiner Träume?«, bietet Clay an, der sich offenbar daran erinnert, was ich damals über sie gesagt habe.

Sehr gut, dann muss ich es wenigstens nicht selbst aussprechen. »Ja, genau.«

Mit dem Finger tippt sich Clay an die Lippen. »Hm.«

Ich lege den Kopf schief. »Hm was?«

Nachdenklich stützt er sich mit der Hand am Türrahmen ab. »Ich weiß, was jetzt passiert. Aber beschwer dich ruhig, wenn du das Gefühl hast, dass es sich so gar nicht nach dir anhört«, sagt er trocken.

Ich verdrehe die Augen. »Schieß los.«

»Du wirst es wieder tun. Dich ungeachtet aller möglichen Konsequenzen und ohne Plan B in etwas hineinstürzen, das du nicht kontrollieren kannst, oder?«

Spontan mime ich einen Sprung aus dem Flugzeug. Oder zumindest etwas Ähnliches. »Du hast mich doch nicht ohne Grund Bungee Jump Tyler getauft.«

»Und du glaubst, mit einer solchen Aktion kannst du einfach wieder bei ihr landen? So wie du es Anfang des Jahres mit dem ›Powder‹-Deal gemacht hast?«, fragt er und bezieht sich auf eine Show, die wir vertreten haben. Während der Verhandlungen bin ich ziemlich nach vorne gegangen, und es war einer der risikoreichsten Deals, die wir je abgeschlossen haben. Aber mit dem absoluten Augenmerk auf alle vorhandenen Schlupflöcher haben wir einen echt großen Fisch an Land gezogen.

»Wenn mich die Erinnerung nicht täuscht, hat meine Kopf-durch-die-Wand-Taktik bestens funktioniert, oder etwa nicht?« Mit schiefgelegtem Kopf warte ich auf sein Eingeständnis, dass mein Tatendrang manchmal das perfekte Gegengewicht zu seiner Besonnenheit ist.

Aber Clay schüttelt den Kopf. »Nein. Deine offensive Herangehensweise hätte uns ohne deinen unglaublichen Blick für Details rein gar nichts gebracht. Zugegeben, für einen Business-Deal war die Kombination ziemlich perfekt.« Er zuckt mit den Schultern. »Aber bei einer Frau? Wenn man es bedauert, jemanden verletzt zu haben, könnte ein wenig mehr Umsicht nicht schaden, wenn du mich fragst.«

»Ich bedauere nichts. Ich bin neugierig.«

»Ach ja, richtig. Du bist die Katze, die in jeden leeren Karton springen muss, um zu sehen, was wohl drin ist. Koste es, was es wolle.«

»Exakt.« Und wie eine Katze lande ich dabei jedes Mal auf den Füßen.

Clay klopft mir auf die Schulter. »Viel Glück.«

Mit hochgezogenen Brauen sehe ich ihn an. »Was soll das denn heißen?«

Der Druck auf meine Schulter verstärkt sich. »Das heißt … viel Glück.«

»Nein, tut es nicht, Herr Rechtsberater. Es heißt etwas ganz anderes. Raus damit, Kumpel. Erleuchte mich mit deiner Weisheit.«

»Es heißt viel Glück dabei, völlig planlos wieder in ihr Leben hineinzuplatzen.«

»In Ordnung. Du bist also der Meinung, ich brauche einen Plan?«

»Davon kannst du ausgehen«, erwidert er lachend.

»Warum?«

Seufzend sieht er mich an. »Frauen sind keine leeren Kartons, die man einfach so in Besitz nehmen kann. Sie sind komplizierte, wunderbare, anspruchsvolle Wesen mit einem absolut narrensicheren Bullshit-Detektor. Und vor dem Hintergrund, dass du ihr damals das Herz gebrochen hast, solltest du vielleicht überlegen, diesmal mit ein wenig Finesse vorzugehen.«

»Pff. Die Finesse lasse ich mir unterwegs im Fahrstuhl einfallen.«

»Na dann viel Spaß«, sagt er und verzieht die Lippen. »Wir sehen uns morgen nach deinem Meeting mit LGO wegen ›After Dark‹.«

Ich salutiere. »Da bin ich auch mit vollem Einsatz dran.« Dann werfe ich einen Blick auf die Uhr. »Aber jetzt muss ich los.«

Der Blick aus Delaneys Augen war eindeutig. Sie denkt, ich habe eine Tochter, die ich sofort nach unserer Trennung mit einer anderen gezeugt habe. Das kann ich nicht zulassen. Mit einer schnellen Verabschiedung durchquere ich den Eingangsbereich, und noch während sich die Türen des Aufzugs schließen, gebe ich ihren Namen bei Google ein. In welcher Kanzlei sie wohl arbeitet? Himmel, ich weiß ja nicht mal, ob sie überhaupt weiter Jura studiert hat! Mit unserer Trennung ist der Kontakt vollständig abgebrochen, anders hätte ich es nicht geschafft. Kalter Entzug war die einzige Möglichkeit für mich, meine Träume zu verwirklichen, ganz gleich, wie unsere Wunschvorstellung einer gemeinsamen Zukunft aussah. Ich war zweiundzwanzig und, ja, ich wollte alles haben. Aber so etwas ist nun mal nicht möglich. Also habe ich mich einzig und allein auf eine Sache konzentriert – meine Karriere. An Ehrgeiz stand Delaney mir in nichts nach, und sie war genauso entschlossen wie ich, das Jurastudium mit Prädikatsexamen abzuschließen. Ich zweifele nicht daran, dass sie das auch geschafft hat. Diese Frau war die härteste Konkurrentin, der ich je in einer Debatte gegenübergestanden hatte.

Und genauso viel Feuer hatte sie auch im Bett, aber das war gleichzeitig der Ort, an dem sie ihre verletzliche Seite gezeigt hat. Nähe zugelassen hat. Wenn die Hüllen fielen, konnte sie sich mir ohne Rückhalt hingeben, und ich habe sie vollkommen in Besitz genommen, jedes Mal.

Danach konnten wir immer am besten reden. Zwischen den zerwühlten Laken konnte Delaney ihre Hoffnungen und Träume mit mir teilen, ihre Ängste und Enttäuschungen. Manchmal war es schwierig, sie dazu zu bringen, sich mir gegenüber zu öffnen, aber ich wollte sie kennenlernen, mit allem, was dazugehört. Auch wenn sie immer versucht hat, einen Teil von sich zurückzuhalten, kannte ich doch den Schlüssel zu ihrem Schloss. Es war nichts weiter, als sie zu küssen, zu lieben und ihr Lust zu bereiten, dann vermochte sie sich zu öffnen.

In diesen Momenten hat sie ganz mir gehört.

Es dauert nicht lange, sie zu finden. Als ich ihr Facebook-Profil anklicke und sehe, wo sie arbeitet, blinzle ich und muss mich kurz am metallenen Handlauf des Fahrstuhls festhalten. Niemals hätte ich geglaubt, dass Delaney Stewart, einst angehende Anwältin, mittlerweile ein Erholungs-Spa an der Upper West Side namens Nirvana betreibt.

Zugegeben, magische Hände hatte sie schon immer. Wie oft hat sie meinen verspannten Nackenmuskeln wieder neues Leben eingehaucht, wenn ich zu lange über den Büchern gesessen hatte? Wie oft mir mit sanften Fingern die Schläfen massiert und mir dabei zärtlich ins Ohr geflüstert? Nichts war entspannender.

Aber ich hätte nie gedacht, dass sie dieses Talent zum Beruf macht. Mit ihrem Verstand hätte sie das Jurastudium mit links geschafft. Für den Bruchteil einer Sekunde verdunkeln sich meine Gedanken. Es kann doch nichts mit meinem streitlustigen Auftreten bei unserer letzten Debatte zu tun haben, oder?