Lust de LYX - Flammende Berührung - Lauren Blakely - E-Book

Lust de LYX - Flammende Berührung E-Book

Lauren Blakely

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Beschreibung

Eine neue prickelnde Novella unserer erfolgreichen Lust-de-LYX-Reihe! Jamie Lansing weiß schon lange, dass ihr bester Freund Smith mehr als freundschaftliche Gefühle für sie hegt. Auch Jamie spürt die unglaubliche Anziehungskraft zwischen ihnen bei jeder ihrer Begegnungen, doch dass der Frauenschwarm auch der Mann fürs Leben sein soll, kann sie einfach nicht glauben. Ein heißer One-Night-Stand mit Smith beerdigt schließlich Jamies Pläne, sich von ihm fernzuhalten - und gibt ihr den Mut für einen Vorschlag: Eine Woche Sex ohne anschließende Verpflichtungen soll beweisen, dass ihre Gefühle füreinander rein körperlich sind. Wäre da nur nicht Jamies Herz, dem eine Woche mit Smith einfach nicht genug ist ... (ca. 150 Seiten)

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Seitenzahl: 164

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Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

Widmung

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

Danksagung

Die Autorin

Impressum

LAUREN BLAKELY

Flammende Berührung

Ins Deutsche übertragen von

Anne-Marie Wachs

Zu diesem Buch

Jamie Lansing weiß schon lange, dass ihr bester Freund Smith mehr als freundschaftliche Gefühle für sie hegt. Auch Jamie spürt die unglaubliche Anziehungskraft zwischen ihnen bei jeder ihrer Begegnungen, doch dass der Frauenschwarm auch der Mann fürs Leben sein soll, kann sie einfach nicht glauben. Ein heißer One-Night-Stand mit Smith beerdigt schließlich Jamies Pläne, sich von ihm fernzuhalten – und gibt ihr den Mut für einen Vorschlag: Eine Woche Sex ohne anschließende Verpflichtungen soll beweisen, dass ihre Gefühle füreinander rein körperlich sind. Wäre da nur nicht Jamies Herz, dem eine Woche mit Smith einfach nicht genug ist …

Für alle, die jemals einen Feuerwehrmann geliebt haben – ob mit Uniform oder ohne …

1

Jamie beobachtete Smith dabei, wie er den anderen Partygästen die Hände schüttelte und in die Kamera lächelte. Sie fand, so gut auszusehen wie er sollte verboten werden.

Er schien vor Charme innerlich zu glühen, und dazu das kurz geschnittene blonde Haar, sein markiges Kinn und seine leuchtend blauen Augen … und sein Körperbau – sagenhaft, einfach überwältigend. So ein Körper war gemeingefährlich.

Dass er der Star im Kalender der Feuerwehrtruppe war, hatte schon seinen Grund, und aus ebendiesem Grund besaß jede hier anwesende Frau – und wahrscheinlich jede Frau landesweit – eine Ausgabe des Kalenders der Freiwilligen Feuerwehr von Hidden Oaks.

Smith Grayson war einfach umwerfend, und da Jamie schon ein, zwei Gläser Wein intus hatte, nahm sie ihn genauer ins Visier als sonst.

»Hey, Jamie, wenn du ihn weiter so anstarrst, wird Smith noch denken, dass du ihn tatsächlich magst.«

Jamie schoss das Blut in die Wangen. Peinlich berührt, konzentrierte sie sich wieder auf ihre Freundin Kaitlyn, die an der Bar lehnte. Sie arbeiteten beide im The Panting Dog – Jamie als Geschäftsführerin, Kaitlyn als Kellnerin –, aber sie hatten heute Abend frei und waren hier bei der Party, die das bevorstehende Frühlingsfest im Ort einläuten sollte, zu dem jede Menge Touristen erwartet wurden. Jamie hatte die Party organisiert, also wollte sie auch dabei sein, und sie war mit dem Ergebnis ihrer Arbeit ziemlich zufrieden. Die Bar war von Gelächter und Musik erfüllt, die Geräusche drangen bis nach draußen auf den weitläufigen, begrünten Platz vor der Bar, wo in einer Woche das Frühlingsfest gefeiert werden sollte.

»Ich starre ihn gar nicht an.«

»Na klar. Und ich bin die Königin von England, und das hier sind meine Untertanen«, sagte Kaitlyn und deutete auf die Menschenmenge, die sich in der Bar, zu der auch eine kleine Brauerei gehörte, drängte. In ihrem nordkalifornischen Städtchen, das bekannt war für seine Weingüter, kleinen Luxushotels, netten Geschäfte und seine tollen Männer, die in der Lage waren, jedes Feuer zu löschen, war die neue Bar The Panting Dog schnell ein beliebtes Ziel für Durstige geworden.

»Ich hatte schon immer so eine Ahnung, dass du ein Mitglied des Königshauses bist«, sagte Jamie und war froh, das Gespräch auf ein anderes Thema lenken zu können. Es sollte definitiv nicht der Eindruck entstehen, dass sie sich nach dem Mann, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, verzehrte. Das Problem war, dass Smith immer in ihrer Nähe war. Seitdem seine Baufirma damit begonnen hatte, den rückwärtigen Teil der Bar auszubauen, war er noch öfter im The Panting Dog als sonst. Und außerdem gingen Jamie und Smith einmal die Woche mit ein paar Freunden auf die Bowlingbahn im Ort. Sie war heilfroh, dass die Freunde dabei waren; so musste sie nicht mit ihm allein sein. Sie konnte sich gut vorstellen, was sonst passieren würde – sie würden zusammen bowlen, er würde versuchen, ihr zu zeigen, wie man besser zielte, würde hinter ihr stehen, den Arm um ihre Taille legen und sie damit zum Erschauern bringen.

Verdammt, warum kamen ihr zu Smith solche Gedanken? Sie war eigentlich nicht der Typ Frau, der den Kopf voller Sex-Fantasien hatte und sich von körperlichem Begehren leiten ließ. Außerdem kannte sie diesen Mann schon lange genug und hatte seiner Anziehungskraft stets widerstanden, weil er einfach nicht ihr Typ war. Und sie war nicht seiner. Sie war organisiert, eine Planerin, die ihre To-do-Liste über alles stellte, er ließ sich von seinem Bauchgefühl leiten. Sie fluchte nie; er konnte schimpfen wie ein Seemann. Sie hatte es auf einen soliden Mann abgesehen, einen gebildeten Typen, jemanden, mit dem sie sich eine Zukunft ausmalen konnte. Leider war sie nur schon lange niemandem begegnet, der diese Anforderungen erfüllte.

Lange, sehr lange schon lag ihr Liebesleben ziemlich brach.

»Versuch es doch mal mit Smith«, sagte Kaitlyn und gab ihr einen leichten Stoß mit dem Ellbogen.

Jamie schüttelte den Kopf. »Ich kann und will das nicht, vielen Dank.«

»Ach, komm schon. Ihr beide seid unzertrennlich. Immerzu redet ihr zwei miteinander.«

»Nein, das stimmt gar nicht«, sagte Jamie mit einem Stirnrunzeln, als sei ihre Freundin übergeschnappt. Obwohl, das musste sie zugeben, in Kaitlyns Worten steckte auch ein Körnchen Wahrheit.

»Und ihr verbringt doch auch immer so viel Zeit miteinander, in der Bar oder auf der Bowlingbahn.«

Jamie schob die Unterlippe vor. »Stimmt gar nicht.«

»Und er schaut dich immer so an, als würde er etwas von dir wollen.«

Ihr Herz schlug schneller, so als wolle es ihren Verstand Lügen strafen. »Wirklich?«

Kaitlyns Augen wurden groß, und sie zeigte mit dem Finger auf Jamie. »Siehst du? Du bist in ihn verknallt, stimmt’s?«

Jamie schüttelte hastig den Kopf und versuchte zu ignorieren, dass ihr Herz angefangen hatte zu rasen, als ihr die Möglichkeit in den Sinn gekommen war, dass auch er sich von ihr angezogen fühlen könnte. »Ich war nur überrascht, mehr nicht.«

»Und darum sind deine Wangen puterrot.«

Sie fasste sich ins Gesicht und fühlte ihre innere Hitze.

Kaitlyn sprach nun etwas leiser. »Du schaust ihn immer so an, als würdest auch du etwas von ihm wollen. Warum probiert ihr nicht einfach mal aus, ob das mit euch beiden was werden könnte?«

Jamie seufzte. »Ich kann nicht. Das weißt du. Vergiss nicht, was mit Diane passiert ist, als sie etwas mit einem Kerl angefangen hat, mit dem sie gut befreundet war. Es würde mir wie ihr gehen; sie hat mit ihrem Ex jetzt eine Menge Ärger.« Jamie sprach von ihrer Schwester und deren Exmann. Die beiden waren zuerst befreundet gewesen, und obwohl er eine Menge Frauen vor ihr gehabt hatte, hatte Diane sich mit ihm eingelassen. Er, ein Feuerwehrmann aus einer nahe gelegenen Stadt, hatte sich einen Dreck um Dianes Gefühle und ihre Ehe gekümmert – ein Grund mehr, weshalb Jamie sich von solchen problematischen Typen fernhielt. Smith hatte auch diese Art. Was die Damenwelt anging, so war er gewandt, besonders an Abenden wie heute, wenn er von Frauen umringt war, die ihn anhimmelten. Gerade war er im Gespräch mit Lisa, einer Brünetten mit heißen Kurven, und sie schien regelrecht an seinen Lippen zu hängen. Sie war die Fotografin für den Kalender gewesen und hatte heute Fotos von der Party gemacht. Jetzt wollte sie nicht mehr von Smiths Seite weichen. Als sie ihn sanft am Arm berührte, flackerte Jamies Eifersucht auf.

Was zum Teufel war das? Warum zur Hölle machte ihr das etwas aus? Sie hatte keinen Grund, eifersüchtig zu sein, und sie wollte ihren dummen Neid einfach nur loswerden.

»So schlimm ist er auch wieder nicht. Du solltest darüber nachdenken«, sagte Kaitlyn und lächelte ein breites Kupplerinnen-Lächeln. Sie konnte es einfach nicht lassen, Menschen zusammenzuführen, mit ein bisschen Überzeugungsarbeit hier, einem kleinen Schubser da.

»Netter Versuch. Aber ich verschwende nicht einen Gedanken an ihn«, erklärte Jamie.

Sie kehrte Smith und der Brünetten den Rücken und nahm sich ihr Glas Wein. Jetzt wurde ein Song von Maroon 5 gespielt. Der gute alte Adam Levine würde ihre Gedanken von Smith abbringen. Sie würde sich das Lied anhören, sich im Liedtext verlieren. Jamie leerte ihr Glas Chardonnay mit einem beherzten Schluck und war sich sicher, dass das alle Gedanken an den Mann vertreiben würde, mit dem sie niemals zusammen sein würde.

»An wen verschwendest du keinen Gedanken?«

Oh Scheiße.

Die gedehnte, sexy klingende Südstaatenaussprache sorgte für ein warmes Prickeln in ihrem Nacken. Das war das Problem. Seitdem sie ihm zum ersten Mal begegnet war, überkam sie regelmäßig diese Hitze, wenn er in der Nähe war. Schon allein wenn sie seine Stimme hörte, verspürte sie ein Kribbeln. Warum konnten ihr Männer, die so gar nicht zu ihr passten, mit ein paar Worten solch ein gutes Gefühl bescheren?

Kaitlyn formte mit den Lippen ein »Bis später!« und machte sich diskret davon.

Jamie drehte sich um, um ihm ins Gesicht zu schauen. »Ich verschwende keinen Gedanken an Adam Levine.«

Smith fuhr sich demonstrativ mit der Hand über die Stirn, mimte Erleichterung. »Na Gott sei Dank. Ich hatte schon Angst, du könntest an den größten Sexgott der Welt denken«, meinte er. Er lehnte sich lässig an die Bar und sah in seinen Jeans und dem dunkelgrauen T-Shirt einfach viel zu gut aus. Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar, und sie verspürte den Wunsch, selbst über seine Haare zu streichen.

»Ich denke an gar nichts, höchstens noch an eins von dem hier«, meinte sie und tippte gegen ihr Weinglas. »Aber gut zu wissen, dass du die People liest.«

»Na klar. Ich muss mich in allen wichtigen Dingen auf dem Laufenden halten. Wer was wann getragen hat und mit wem sie oder er etwas hat«, sagte er mit einem Augenzwinkern und mit einem verführerischen Unterton in seiner Stimme. Sie lachte über seine Worte; es gelang ihm immer, sie zum Lachen zu bringen. Er war der Mittelpunkt der Party, und es machte Spaß, in seiner Gesellschaft zu sein, er war niemals wirklich ernst. Er hob den Zeigefinger und orderte an der Theke noch ein Glas Wein. »Und für mich noch eins von dem Hellen.«

»Kommt sofort«, meinte der Barkeeper.

»Wo wir jetzt wissen, dass du nicht an Rockstars denkst und an sonst auch nichts, hast du denn Spaß hier heute Abend?«

»Ja, es ist einfach super. Ich freue mich schon richtig auf das Frühlingsfest«, meinte sie und gab ihr Bestes, einen freundschaftlichen Ton zu treffen, denn das waren sie nun einmal: Freunde. Mehr wäre nicht gut. Sie waren vollkommen verschieden. Sie war Romantikerin, er ein Playboy. Sie stand auf Wein, er auf Bier. Sie mochte Gedichte, er … las er denn überhaupt Bücher?

Genau.

Er war so gar nicht ihr Typ. Sie las eigentlich immer. Und sie verschlang dabei alles, von Lyrik bis zu Liebesromanen.

»Und worauf beim Frühlingsfest freust du dich am meisten? Auf den Geruch von Zuckerwatte, der in der Luft hängt?«, fragte er mit gespieltem Ernst, als sei Zuckerwatte ein sehr wichtiges Gesprächsthema.

»Natürlich, weil ich die Hüterin der süßen Versuchung sein werde«, sagte sie. Sie würde dieses Jahr mit ihrer Schwester am Zuckerwattestand stehen.

»Ich stehe auf Süßes«, sinnierte er und trat dann näher an sie heran, schaute ihr in die Augen, sprach leise und mit einem sexy Unterton und ließ keinen Zweifel daran, dass das doppeldeutig gemeint war.

»Ach ja?«, fragte sie und spürte, wie sich ein Kribbeln in ihr ausbreitete.

»Das eine gefällt mir mehr, das andere weniger«, sagte er und behielt sie weiter im Blick, als der Barkeeper ihnen ihre Drinks vorsetzte. Und er schaute sie immer noch an, als er ein paar Geldscheine auf den Tresen legte.

»Was denn zum Beispiel?«, fragte sie. Sie konnte sich der Anziehungskraft seiner Andeutungen nicht entziehen.

»Die sündhaft-süßen Versuchungen mag ich am meisten«, sagte er mit unverhohlener Andeutung in der Stimme. »Die Süße, für die man beinahe Buße tun muss.«

Sündhaft-süß. Die Worte klangen ihr in den Ohren, und sie hoffte, dass sie für ihn eine dieser sündhaft-süßen Versuchungen war.

Reiß dich zusammen!

Als er ihr mit seinem Bierglas zuprostete, versuchte sie, die Unterhaltung in eine weniger doppeldeutige Richtung zu lenken. Sie nahm ihr Glas, stieß mit ihm an und trank einen Schluck Wein. Ihre Kehle war trocken, und sie brauchte unbedingt etwas Flüssigkeit. »Auf das Frühlingsfest«, sagte sie.

»Auf das Frühlingsfest.«

»Erzähl mir, was du sonst noch herbeisehnst«, sagte er, und es war klar, dass er nicht vom Frühlingsfest sprach.

Aber sie musste beim Thema bleiben. Unbedingt. Oder sie würde gehörig ins Schwitzen kommen.

»Ach, du weißt schon, die ganzen Spiele.«

»Du meinst die Stände, an denen man Plüschtiere gewinnen kann?«

»Ja, genau. Ich habe das ganze Jahr über Ringewerfen geübt«, witzelte sie und tat so, als sei sie gerade dabei, mit einem Ring zu zielen. Sie war froh, dass sie wieder in scherzhafte Fahrwasser gelangt waren, denn darin waren Smith und sie gut. Doppeldeutigkeiten? Damit würde sie heute wohl nicht zurechtkommen, nicht mit dem Alkohol, der durch ihre Adern floss, ihr den Kopf vernebelte und zugleich die Eindrücke verstärkte.

»Wie wäre es damit, einen gewissen Feuerwehrmann im Wassertank zu versenken?«, fragte er. Er meinte seinen Stand mit dem Wasserbottich beim Frühlingsfest.

»Ich werde dafür sorgen, dass du pitschnass wirst.«

»Du musst nur mit dem Ball den Auslösemechanismus richtig treffen, schön fest«, sagte er wieder langsam in diesem verführerischen Tonfall und legte die Betonung auf die letzten Worte. »Und schon plumpse ich ins Wasser.«

Verdammt noch mal, warum hatte sie heute Abend zwei Gläser Wein getrunken? Das schwächte ihre Verteidigung. Durch die ganze Flirterei war sie auf dem besten Weg, in heiße Fantasien abzudriften.

So ging es noch eine halbe Stunde weiter, während sie an ihrem Wein nippte und er sein Bier trank, und sie redeten weiter über die Party, über die Musik, die gespielt wurde, und über das Frühlingsfest. Smith mochte einfach nicht der Richtige für sie sein, aber sie konnten über alle Themen reden, von den Problemen der Stars und Sternchen bis zur besten Technik, um einen Strike zu erzielen, davon, was zu einem guten Gebräu gehörte, bis zu ihrem Lieblingsnachtisch. Bei all diesen Themen zogen sie einander gerne auf, genauso wie auch vor ein paar Monaten, als er im Vorbeifahren gesehen hatte, wie sie am Straßenrand einen platten Reifen wechselte. Er war seitlich herangefahren und hatte seine Hilfe angeboten, aber sie hatte lachend abgelehnt, während sie damit beschäftigt gewesen war, die Radmuttern zu lösen. »Ich weiß schon, was ich tue, vielen Dank«, hatte sie zu ihm gesagt, als er sich an seinen Pick-up lehnte.

»Dann schaue ich dir einfach dabei zu«, hatte er zurückgeschossen.

»Mach das und pass gut auf, damit du dabei auch was lernst«, hatte sie erwidert und dabei die Augen verdreht. Dann war er zu ihr herübergekommen, und vorbei war es mit der Neckerei.

»Lass mich das machen, Jamie«, hatte er in gebieterischem Ton gesagt. Klarer konnte man kaum zu verstehen geben, dass er es nicht zulassen würde, dass sie es alleine tat. »Ich bin kein Mann, der danebensteht und zuschaut, wenn eine Frau einen Reifen wechselt, verdammt noch mal.«

Er hatte ihr den Wagenheber abgenommen und den Reifen im Handumdrehen gewechselt.

»Fertig«, hatte er gesagt und den kaputten Reifen und die Werkzeuge in ihrem Auto verstaut, wobei er sorgsam auf jedes Detail geachtet hatte.

Sie wusste, wie man einen Reifen wechselte, aber sie wollte sich auch nicht darüber beklagen, dass sie sich nicht die Hände hatte schmutzig machen müssen.

Es wurde jetzt ein langsameres Lied gespielt.

»Ich will mit dir tanzen«, sagte Smith. Das war kein Flirt. Das war eine klare Ansage. Seine Direktheit brachte sie durcheinander. Denn so hatte er mit ihr auch damals geredet, als er ihr gesagt hatte, er würde den Reifen wechseln – er ließ keine Zweifel an seinem Ansinnen offen.

»Was? Wir sind hier auf einer Party in einer Bar. Hier wird nicht getanzt.«

»Ach ja? Ein Tanz nur«, sagte er. Seine Hand lag auf dem Tresen so nah neben ihrer eigenen, dass sie sich wünschte, er würde noch ein wenig näher kommen.

Jamie schaute sich um. The Panting Dog war immer noch brechend voll, alle Tische waren besetzt, und der Barkeeper hatte allerhand zu tun. Die Party würde sicher noch ein paar Stunden weitergehen, aber sie würde früher gehen müssen, denn morgen Abend würde sie wieder bei ihrer üblichen Schicht hinter dem Tresen stehen.

»Ich muss jetzt wirklich gehen«, sagte sie und deutete Richtung Ausgang. »Meine Tasche ist da drüben.«

»Dann ein Tanz beim Hinausgehen«, sagte er.

Sie schüttelte den Kopf. »Ich will nicht vor all den Leuten tanzen. Es würde komisch aussehen.« Ihr kamen wieder Diane und ihr Exmann in den Kopf. Er hatte sie immer in der Öffentlichkeit geküsst, sie berührt, sie in den Arm genommen und es so erscheinen lassen, als sei sie der Mittelpunkt seiner Welt. Was für eine Lüge, denn er hatte ihre Ehe nie wirklich ernst genommen.

Smith beugte sich vor und berührte sie sanft am Handgelenk. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. »Dann tanz eben nicht vor all den Leuten mit mir.«

»Wie meinst du das?«

Der ganze Lärm und die vielen Menschen traten plötzlich in den Hintergrund, ihre Wahrnehmung war voll und ganz auf Smith konzentriert.

Er deutete mit dem Kopf in Richtung des noch nicht ausgebauten Teils der Bar. »Tanz nur mit mir allein. Wir gehen nach hinten.«

Das war keine Bitte, sondern fast ein Befehl, und zu ihrem Erstaunen gefiel ihr das sogar.

»Warum?«, fragte sie und musste schlucken.

»Warum ich mit dir tanzen will?«

»Ja. Wieso?«

Er trat einen Schritt näher, und seine Worte waren nur für sie. »Weil es Frühling ist. Weil das Wetter schön ist. Weil heute ein wunderschöner Abend ist. Weil du die schönste Frau hier in der Bar bist. Nein, warte – die schönste Frau in der ganzen Stadt, verdammt noch mal. Weil Tanzen Spaß macht, und an einem Abend wie diesem kann ein Tanz manchmal der Höhepunkt sein.«

Ihr Magen schlug Purzelbäume. Es waren nur Worte, aber sie grenzten für Jamie an Poesie. Ob er es ernst meinte, wusste sie nicht. Aber ihr gefiel die Wirkung, die die Worte auf sie hatten – sie fühlte sich schön, sexy, sorglos, und heute Abend schien alles möglich zu sein.

Dann war da plötzlich seine Hand auf ihrem Rücken, weit unten. Es war nur eine leichte Berührung, aber doch besitzergreifend. Als würde er sein Territorium markieren. Das brachte sie vollkommen durcheinander. Ganz klar, es war besser, wenn sie nicht mit ihm flirtete und auch nicht mit ihm tanzte, denn dann würde sie ihn berühren.

Sie bekam die Bilder nicht aus dem Kopf. Ihre Hände um seine Taille, seine stählernen Bauchmuskeln, seine Hüften. Wie sie sich an ihm festhielt.

Sie wollte nicht nachgeben, aber vielleicht, wenn es nur ein Tanz wäre – ein Tanz, mehr nicht –, dann würde sie mit ihm abschließen können. Sie würde dieses flammende Begehren loswerden, das in ihrem Körper aufloderte, wann immer Smith in ihrer Nähe war. Sie wollte sich selbst beweisen, dass diese lächerliche Anziehungskraft, die sie ihm gegenüber verspürte, unangemessen war.

»Okay. Tanzen wir.«

2

Das alles war vollkommen ungeplant.

Er war nicht auf die Party gegangen, um sich an Jamie heranzumachen.

Sondern weil sie befreundet waren, seit er nach seinem College-Abschluss vor ein paar Jahren in die Stadt gezogen war. Er hatte sich immer zurückgehalten, weil er wusste, dass er nicht ihr Typ war, und er wollte sie nicht als Freundin verlieren. Ja, sie hatten zusammen Spaß, und ja, sie konnten sich stundenlang unterhalten wie auch heute Abend in der Bar. Aber es war ihm klar, dass mehr zwischen ihnen nicht drin war. Sie suchte eher den ernsthaften, belesenen und zurückhaltenden Typ Mann.

Aber von seinem leichten Schwips ermutigt, schien ihm ein Tanz mit Jamie genau der richtige Abschluss des Abends zu sein. Er würde mitnehmen, was er bekommen konnte, und allein dass er die Möglichkeit hatte, der Frau, die er begehrte, etwas näher zu sein, würde ihn zufriedenstellen.