Oskar und die Dinosaurier - Ines Köster - E-Book

Oskar und die Dinosaurier E-Book

Ines Köster

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Beschreibung

Oskar ist baff, als er einen Tyrannosaurus Rex mitten im Wald trifft. Er findet heraus, dass ein böser Zauberer seine Finger im Spiel hat. Seine Freunde Ben und Moritz sollen ihm nun beim Kampf gegen das Urzeittier helfen. Aber es kommt zu einem Streit zwischen den Jungen. Plötzlich steht der Wald in Flammen ...

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Für meinen lieben Enkel Oskar und für Ingrid

Inhalt

Die geheimnisvolle Flasche

Der Erpresserbrief

Das riesige Ei

Der Hexenspiegel

Das Orakel

Freunde

Der Tyrannosaurus Rex

Der Streit

Der zweite Tag des Orakels

Oskar wird zum Stein

Die Hexe Indra hilft

Oskar ist der Beste

Die geheimnisvolle Flasche

Mensch, war der Unterricht heute ätzend«, maulte Ben auf dem Heimweg von der Schule.

»Das Diktat war der Abschuss«, meinte Oskar genervt. »Ich hoffe, ich kriege keine Fünf. Ansonsten kassiert mein Vater meinen Laptop ein.«

»Du gehst doch sowieso nach der vierten Klasse nicht aufs Gymnasium. Da kannst du doch bequem danebenhauen«, sagte Ben und schielte seinen besten Freund von der Seite an.

»Deswegen ist mein Vater auch stinksauer auf mich, weil ich ohne Abi nicht Arzt werden kann wie er«, sagte Oskar und verdrehte seine Augen. Er hatte ein klares Ziel vor den Augen. Polizist wollte er werden wie der Vater von Ben.

»Ich möchte Lehrer werden«, erwiderte Ben. »Ich bin dann aber nicht so streng wie Frau Wagner. Die geht mir ganz schön auf den Nerv mit ihrer Meckerei.«

»Ja, wie sie heute Lea angedonnert hat wegen dem Spiegel, in den sie nur mal kurz geguckt hat«, schimpfte Oskar. »Mich würde interessieren, was an dem Ding so besonders ist.«

»Lea rückt doch nicht mit der Sprache raus«, entgegnete Ben missmutig. Auch er war neugierig darauf, das Geheimnis des Spiegels zu erfahren.

Den goldenen aufklappbaren Handspiegel hatte die Hexe Indra Lea vor ein paar Wochen zum Abschied geschenkt. Oskar und Ben hatten damals gemeinsam mit noch einem Mitschüler Lea aus den Fängen des Zauberers Tarabassini in dem Zauberland Hokuspokus befreit. Lea lebte nun wieder bei ihrer Adoptivmutter. Aber wenn sie in einigen Jahren das 18. Lebensjahr erreicht hat, muss sie ihre Herrschaft in Hokuspokus antreten. Ihre Eltern, König Gustav und Königin Hilde, waren damit einverstanden gewesen, dass ihre Tochter die Gewohnheiten ihrer neuen Heimat weiter kennenlernen durfte, um später ihr Land Hokuspokus gerecht und einträglich regieren zu können.

»Vielleicht darf Lea das Geheimnis des Spiegels nicht verraten, weil dann etwas Blödes passiert«, überlegte Oskar. »Bei dem ganzen Zauberkram weiß man doch nie, wer da was im Schilde führt.«

»Ja, gut möglich«, stimmte Ben zu. »Tschüss, bis morgen.« Ben verschwand in der Eingangstür des Mehrfamilienhauses, in dem er mit seinen Eltern wohnte.

Oskar lebte mit seiner Familie am Waldrand in einem schicken Einfamilienhaus. Auf dem Weg dahin kam Oskar an einer Bushaltestelle vorbei. Der Papierkorb war aus der Verankerung gerissen. Der Müll lag auf dem Gehweg. Oskar schüttelte tadelnd den Kopf. Da fiel ihm plötzlich eine Trinkflasche mit einem Tyrannosaurus Rex in dem Müllhaufen auf. Der Dinosaurier hatte sein Maul weit aufgerissen. Über ihm flogen Flugsaurier. Oskar hob die Flasche auf und schüttelte sie. Sie war leer. Wer schmeißt denn so eine coole Flasche weg, wunderte er sich. Er entschloss sich, die Trinkflasche mit nach Hause zu nehmen.

Am Gartentor empfing ihn laut bellend sein Hund Prinz. Der junge mittelgroße Mischlingsrüde mit langem braunem Fell stand jeden Tag am Gartentor und wartete auf sein Herrchen. Er hoffte nun, dass Oskar seinen Ranzen in die Garage schmeißen und sein Mountainbike rausschieben würde, um mit ihm eine Waldrunde zu drehen.

Aber Oskar beachtete Prinz nicht und stürmte ins Haus. Prinz war beleidigt. Er bellte und jaulte in hohen Tönen.

»Mama, schau mal, was ich Tolles gefunden habe!«, rief Oskar und lief geradewegs in die Küche.

»Was plärrst du so herum, Dumpfbacke«, empfing ihn seine zwei Jahre ältere Schwester Lara unfreundlich. »Mutter musste ins Tierheim. Da gab es einen Notfall.«

»Was für einen Notfall?«, fragte Oskar entgeistert und ließ die Trinkflasche sinken. Er konnte sich nicht erinnern, dass seine Mutter jemals außer Haus gewesen war, wenn er aus der Schule gekommen war.

»Was weiß ich denn, du Nervensäge«, plauzte Lara zurück. »Auf jeden Fall war Mutter ganz blass als sie losgefahren ist.«

»Dann machst du eben meine neue Flasche sauber, Schwesterherz!«, befahl Oskar grinsend. »Ich radele erst einmal mit Prinz durch die Gegend.«

»Bei dir piept es wohl«, ereiferte sich Lara. »Ich bin doch nicht deine Putzfrau.« Sie rannte höhnisch lachend aus der Küche.

Oskar streckte ihr die Zunge hinterher und drehte den Verschluss der Trinkflasche ab. Erschrocken ließ er die Flasche fallen. Blauer Qualm entwich der Flaschenöffnung. In der Rauchwolke tauchte plötzlich der Zauberer Tarabassini auf.

Er lachte boshaft und rief: »Na, du Schlaumeier, du dachtest wohl, du hättest mich besiegt. Aber deine Freundin, die neunmalkluge Ratte, steckte die Zauberfeder nur flüchtig in meinen Umhang. An einer Stelle wurde ich deshalb nicht in Stein gemeißelt. Meine Seele fand so einen Ausgang aus der steinernen Hölle. Nun hast du mich wieder am Hals. Ich werde dir keine ruhige Minute gönnen, bis du mir Prinzessin Lea ausgeliefert hast.«

Oskar drohte vor Bammel in Ohnmacht zu fallen. Seine Knie zitterten und Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Aber er durfte sich seine Schwäche nicht anmerken lassen. Er holte tief Luft und sagte: »Du denkst wohl, dass du mich mit deiner blauen Rauchwolke beeindruckst. Ich werde Lea wie meinen Augapfel schützen, du Gauner.«

»Du sprichst große Worte, mein Junge«, rief Tarabassini böse. »Aber ich habe natürlich vorgesorgt, um deinen Eifer, mir Lea nach Hokuspokus zu bringen, anzuheizen.« Der Zauberer lachte schaurig.

Oskar musste sich am Küchenschrank festhalten, denn ihm wurde schwarz vor Augen.

Was führte der Zauberer im Schilde?

»Unheil zieht über dich«, rief Tarabassini hämisch. »Du wirst mich auf allen Vieren anflehen, um mir Lea übergeben zu können. Ich werde mich jetzt in mein vorübergehendes Zuhause zurückziehen. Du kannst die Flasche ruhig fest verschließen, ich bin trotzdem nicht dein Gefangener, ha, ha, ha.«

Das grauenhafte Gelächter des Zauberers klingelte Oskar in den Ohren als er die Trinkflasche zudrehte. Sehr verwunderlich fand er es, dass die Dinosaurierbilder von der grünen Trinkflasche verschwunden waren.

Der Erpresserbrief

Oskar lief mit schweißnassem T-Shirt die Treppe zu seinem Zimmer hinauf. Schnell schlug er die Tür hinter sich zu und versteckte die bedrohliche Trinkflasche in seinem Kleiderschrank hinter einem Stapel Pullover. Tarabassini hatte finstere Absichten. Das spürte Oskar.

Was sollte er jetzt tun? Vielleicht war es das Beste, Ben in das Geheimnis der Trinkflasche einzuweihen.

Oskar öffnete seine Kinderzimmertür. Er hörte Prinz im Garten heiser bellen. Oh Mann, dachte er, Prinz habe ich ja ganz vergessen.

Lara öffnete ebenfalls ihre Kinderzimmertür und rief ärgerlich: »Dein Köter geht mir auf den Nerv. Sei froh, dass Vati nicht zu Hause ist. Der hätte dir schon ein paar Takte erzählt.«

»Kümmere dich um deinen Kram, Schwesterherz«, konterte Oskar zurück und wollte die Treppe hinunterstürmen.

Doch abrupt blieb er stehen, denn er vernahm aufgeregte Stimmen in der unteren Etage.

»Wir müssen auf jeden Fall die Polizei einschalten«, sagte eine männliche Stimme entschieden.

»Bitte lassen Sie uns warten, bis mein Mann nach Hause kommt«, hörte Oskar seine Mutter eindringlich sagen. »Der Erpresser meint es bestimmt ernst.«

Mehr konnte Oskar von der Unterhaltung nicht verstehen, denn Lara streckte ihren Kopf wieder aus ihrer Tür heraus und fuhr ihn unfreundlich an: »Du stehst ja noch wie ein Langweiler hier herum. Ich verpetze dich, dann kannst du Prinz im Tierheim abgeben.«

»Mensch, du Giftschlange, Mutti steckt in Schwierigkeiten«, flüsterte Oskar aufgeregt. »Sie wartet da unten mit einem Mann auf Vati.«

Lara kam neugierig aus ihrem Zimmer heraus und horchte. Nun kriegten sie mit, dass der Vater nach Hause kam. Die Mutter rief aufgeregt: »Gut, dass du da bist. Stell dir mal vor, das Tierheim hat von einem Unbekannten einen Erpresserbrief bekommen. Hier lies selbst.«

»Mist«, sagte Oskar, »nun erfahren wir nicht, was in dem Brief drin steht.«

»Ich gehe jetzt runter«, entgegnete Lara und rannte los. Oskar sauste hinterher. Er nahm gleich mehrere Stufen auf einmal.

Der Vater blickte auf, als seine Kinder in das Wohnzimmer geflitzt kamen. Er rief ärgerlich: »Mein Sohn, du nimmst sofort Prinz an die Leine und gehst mit ihm eine Runde. Ich will keinen Ärger mit den Nachbarn bekommen.«

»Aber Vati«, protestierte Oskar aufgelöst. »erst muss ich doch wissen, was in dem Brief steht.«

»Keine Widerrede, du gehst augenblicklich mit Prinz«, forderte der Vater seinen Sohn streng auf.

Lara schaute ihren Bruder herablassend an. Oskar lief rot an und verließ wütend das Wohnzimmer. Als er die Haustür aufmachte, sprang ihn Prinz bellend an. »Mensch, kannst du dich nicht einmal zusammenreißen?«, schnauzte er den Rüden an. »Wegen dir bekomme ich immer Ärger mit Vati. Komm jetzt.«

Prinz trottete nun mit hängendem Schwanz Oskar hinterher, der schon sein Fahrrad aus der Garage geholt hatte. Oskar wollte indessen seinen Plan umsetzen, Ben in die aufregenden Ereignisse einzuweihen.

Er nahm den Weg durch den Wald. Prinz schnüffelte ausgiebig die Wildschweinspuren ab und hinterließ seine Duftmarke. Plötzlich verschwand der Rüde im Unterholz. Er bellte tief und stotterig.