Osten scannt Westen - Ines Geipel - E-Book

Osten scannt Westen E-Book

Ines Geipel

0,0

Beschreibung

Der Westen protzt. Der Westen stellt sich in Frage. Einerseits EU-Schulterschluss im Angesicht des Ukrainekrieges. Selbstzweifel, Selbstkritik und Selbstdementierung auf der anderen Seite. Zur europäisch-nordamerikanisch-westlichen Praxis gehört eben nicht nur die Erfindung der Demokratie und der Menschenrechte, nicht nur die Idee der Gleichheit der Menschen und die Idee pluralistischer Ordnungen, der Gewaltenteilung und des vernünftigen Interessenausgleichs, sondern auch seine radikale Dementierung. Kolonialismus, Faschismus und Nationalsozialismus, Imperialismus und Rassismus sind ohne Zweifel keine nicht-westlichen, keine nicht-modernen Erscheinungen. Sie gehören konstitutiv zur westlichen Moderne dazu. Das Kursbuch 211 stellt sich dieser Ambivalenz auf vielfältigste Weise. In diesem Beitrag sprechen Armin Nassehi und Peter Felixberger mit Ines Geipel über blinde Flecke und den neuen Machtdiskurs zwischen Ost und West sowie die gewaltige Grenzüberschreitung der Menschheit.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 13

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

OSTEN scannt WESTENEin Gespräch mit Ines Geipel über blinde Flecke und den neuen Machtdiskurs zwischen Ost und West sowie die gewaltige Grenzüberschreitung der Menschheit.Von Peter Felixberger und Armin Nassehi

Die Autoren und Autorin

Impressum

OSTEN scannt WESTENEin Gespräch mit Ines Geipel über blinde Flecke und den neuen Machtdiskurs zwischen Ost und West sowie die gewaltige Grenzüberschreitung der Menschheit.Von Peter Felixberger und Armin Nassehi

»Erst nach meiner Flucht 1989 wurde der Westen tatsächlich real für mich.«

Kursbuch: Ihre Biografie bezieht Westen und Osten aufeinander. Die eine Hälfte ist DDR-Bürgerin, die andere hat im Westen gelebt. Da stellen sich mehrere Fragen: Wo fängt der Osten an – bei Helmstedt, hinter dem Ural oder sogar erst an der chinesischen Grenze? Die andere Frage lautet natürlich: Wo fängt für Sie der Westen an?

Geipel: Der Westen hatte sicherlich bei vielen im Osten verschiedene innere Bildstationen. ZDF-Hitparade, Politmagazine, Nachrichten, die Mainzelmännchen mit den Werbeblocks dazwischen. Der Osten scannte den Westen unentwegt. Über die Werbebilder konnte man in der DDR in das Imaginäre des Westens blicken. Für mich war es wohl noch etwas anders: Ich kam aus Dresden, aus dem sogenannten Tal der Ahnungslosen, konnte dann aber als junge Sportlerin Rom und Paris sehen, mit der realen Erfahrung, dass es hinter der Mauer die wirkliche Welt gibt. Was in mir letztlich auch den Wunsch auslöste, in dieser Welt zu leben. Aber erst nach meiner Flucht 1989 wurde der Westen tatsächlich real für mich.

Kursbuch: Werbebilder sind konkrete Bilder. Wenn Sie den Westen eher abstrakt beschreiben müssten, was würde Ihnen zuerst einfallen?

Geipel: