Pauls Bücher / Pauls Bücher Bd. 1: Die Entwicklung - Paul - E-Book

Pauls Bücher / Pauls Bücher Bd. 1: Die Entwicklung E-Book

Paul

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Beschreibung

Im Dezember 1983 lernen sich in einer süddeutschen Mittelstadt Paul (Jg. 1949) und Leon (Jg. 1962) kennen. Leon hat davon gehört, dass Paul eine Kiste voller Gerätschaften besitzt, und möchte gern den Inhalt dieser Kiste kennen lernen. Paul übernimmt die Erziehung Leons zum «Maso» und stellt die Bedingung, dass von Anfang an alle Gefühle und Gedanken, die diese neuen sexuellen Erfahrungen auslösen, in ein Buch geschrieben werden. Der erste Eintrag datiert vom 17. Dezember 1983, der letzte vom 16. Dezember 1989. Der erste Eintrag datiert vom 17. Dezember 1983, der letzte vom 16. Dezember 1989, zunächst ist Paul der Meister, dann tauscht er mit Leon die Rollen. Acht Jahre, nachdem die SM-Beziehung mit Leon zu ihrem Ende kam – «platonisch» dauert sie bis heute an, die beiden sind inzwischen verheiratet –, lernt Paul durch eine Kontaktanzeige den «kleinen Maso» Andreas kennen, und die Reise ins Reich der Unterwerfung beginnt von neuem. Der erste Band - «Die Entwicklung» umfasst den Zeitraum vom 17. Dezember 1983 bis zum 6. September 1984. Pauls Bücher Bd. 1: Die Entwicklung. Tagebuch einer SM-Beziehung 17. 12. 1983 - 6. 9. 1984 Bd. 2: Die Wende. Tagebuch einer SM-Beziehung 7. 9. 1984 - 16. 12. 1989 Bd. 3: Der Vertrag. Tagebuch einer SM-Beziehung 7. 2. 1998 - 12. 7. 1998 Bd. 4: Pauls Handbuch für Sklaven Bd. 5: Pauls Handbuch für Meister Bd. 6: Die Unterwerfung. Pauls Traum von SM

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Pauls Bücher

VERLAGSINFORMATION

«Pauls Bücher. Tagebücher einer SM-Beziehung» erschienen erstmals 1998 bis 2000. Für Paul war «SM» nie nur eine Spielart seiner Sexualität, die er an Wochenende oder auf Ledertreffen genoss. SM bestimmt sein ganzes Leben: 7 Tage in der Woche, 24 Stunden.

«Männer aktuell» empfahl die Tagebücher: «Pauls Bücher liefern wohl den glaubhaftesten und intensivsten Einblick in die Gefühlswelt eines SMlers, zutiefst ehrlich und bar jeder konstruiert ordinären Sprache. SM erscheint hier nicht als abstrakte Idee einer geilen Nacht in Ketten, sondern als Lebenshaltung mit aller Kon-sequenz.»

«Marquis» meinte über die ungeschminkte Darstellung der Bezie-hung: «Das mag zunächst schockierend sein, doch die tiefe Liebe und der Respekt ihrer Freundschaft wird erst dadurch erkenn-bar.»

Im Anschluss an die Tagebücher folgten 2002 und 2003 «Pauls Handbuch für Sklaven» und «Pauls Handbuch für Meister», in er aus mittlerweile gut 20 Jahren gelebter SM-Erfahrung schöpft. Nachvollziehbar und praxisbezogen vermittelt er seine eigenen Lernprozesse, was es bedeutet, Sklave oder Meister zu sein, welchen Möglichkeiten die jeweiligen Rollen eröffnen, welche Verantwortung mit ihnen verbunden sind.

Mit seinem Band «Die Unterwerfung. Pauls Traum von SM» schloss Paul 2007 die Edition ab. Hier beschreibt er, wie die Lust an Dominanz und Unterwerfung ausgelebt und in den Alltag integriert werden kann, was bei einer Session geschieht, was im Kopf von Sklaven und Meistern vorgeht, welche Rollen Fetische spüielen und vieles mehr.

Paul wurde 1949 in Hamburg geboren, lebte lange ans selbstständiger Kaufmann in Süddeutschland und kehrte nach Beendigung seines Berufslebens in seine Heimatstadt zurück.

PAULS BÜCHER: DIE ENTWICKLUNG

TAGEBÜCHER EINER SM-BEZIEHUNG

Männerschwarm Verlag 2023

Pauls Bücher

Bd. 1: Die Entwicklung. Tagebuch einer SM-Beziehung

Bd. 2: Die Wende. Tagebuch einer SM-Beziehung

Bd. 3: Der Vertrag. Tagebuch einer SM-Beziehung

Bd. 4: Pauls Handbuch für Sklaven

Bd. 5: Pauls Handbuch für Meister

Bd. 6: Die Unterwerfung. Pauls Traum von SM

Die Entwicklung. Tagebuch einer SM-Beziehung

Diese Ausgabe folgt der überarbeiteten Fassung der Print-Sonderausgabe von 2010.

Ebook-Ausgabe

© 2023 Männerschwarm Verlag, Berlin

Salzgeber Buchverlage GmbH

Prinzessinnenstraße 29

10969 Berlin

Umschlaggestaltung: Carsten Kudlik, Bremen

ISBN 978-3-86300-370-8

Mehr über unsere Bücher und Autor:innen

www.maennerschwarm.de

VORWORT ZUR EBOOK-AUSGABE

Zehn Jahre nach dem Erscheinen des dritten Bandes dieser Tagebücher haben wir ihrer Bedeutung und durchaus unterschiedlichen Resonanz Rechnung getragen und sie in leicht überarbeitere und gekürzter Form – in einer gedruckten Sonderausgabe zusammengefasst. Die jetzt vorliegende Ebook-Ausgabe kehrt zu der ursprünglichen Unterteilung zurücvk, folgt aber der Textfassung der Sonderausgabe.

Worum es geht: Im Dezember 1983 lernen sich in einer süddeutschen Mittelstadt Paul (Jg. 1949) und Leon (Jg. 1962) kennen. Leon hat davon gehört, dass Paul eine Kiste voller Gerätschaften besitzt, und möchte gern den Inhalt dieser Kiste kennen lernen. Paul übernimmt die Erziehung Leons zum «Maso» und stellt die Bedingung, dass von Anfang an alle Gefühle und Gedanken, die diese neuen sexuellen Erfahrungen auslösen, in ein Buch geschrieben werden. Der erste Eintrag datiert vom 17. Dezember 1983, der letzte vom 16. Dezember 1989, zunächst ist Paul der Meister, dann tauscht er mit Leon die Rollen.

Acht Jahre, nachdem die SM-Beziehung mit Leon zu ihrem Ende kam – «platonisch» dauert sie bis heute an, die beiden sind inzwischen verheiratet –, lernt Paul durch eine Kontaktanzeige den «kleinen Maso» Andreas kennen, und die Reise ins Reich der Unterwerfung beginnt von neuem. Die Zeiten haben sich geändert: die schriftliche Reflexion findet nicht mehr im Tagebuch statt, sondern per E-Mail. Man merkt den Texten an, dass nun zumeist in Ruhe formuliert werden kann und der Sklave nicht mehr gefesselt am Boden kniet, während er schreibt.

Die Bezeichnung «Tagebücher» ist vielleicht ein wenig irreführend, denn diese Bücher sind die «Datenträger» eines Dialogs, ihre Einträge keine besinnlichen Erinnerungen, sondern als strategische Information an den anderen Menschen gerichtet, mit dem zusammen der Weg in ein neues Leben beschritten wird. Durch seine Veröffentlichung bekommt ein solcher Dialog unweigerlich exemplarischen Charakter, und auch aus diesem Grund ist es sinnvoll, durch die Zusammenfassung zweier Dialoge die Festlegung auf nur eine Herangehensweise an ein Leben mit SM zu überwinden. Die beiden hier dokumentierten Beziehungen sind in fast allen Dimensionen grundverschieden, was sie verbindet ist vor allem die Ernsthaftigkeit, mit der an ihnen «gearbeitet» wird. Pauls Bücher sind Dokumente einer Zeit, die gerade den «subjektiven Faktor» entdeckt hatte und daran ging, Privates öffentlich zu machen. Was man heute mehr oder weniger sophisticated als Freizeitverhalten kultiviert, wird hier ganz ernst zum Lebensinhalt erhoben.

Mit seinem Beharren auf schriftlicher Analyse des Erlebten verkörpert Paul den Kerngedanken de Sades: Für ihn «gibt es Erotik nur, wenn man das Verbrechen durchdenkt; durchdenken heißt philosophieren, abhandeln, darüber reden. Die Praxis folgt dem Sprechen und erhält von ihm ihre Bestimmung», wie Roland Barthes 1971 in seinem Sade-Essay schreibt.

Aber die Widersprüche bleiben. Noch einmal Barthes: «Wer spricht, wer über die Gesamtheit des Sprachsystems verfügt, ist Herr. Einzig das libertine Sprechen ist frei erfunden und stimmt mit der Energie des Lasters gänzlich überein.» Der Großteil der Aufzeichnungen in allen drei Bänden von «Pauls Büchern» wurde – auf Anordnung – von den masos verfasst: sie schreiben, Paul liest. Und Paul schreibt so erstaunliche Sätze wie: der maso sei «so stark, dass ich ihn kaum ansprechen konnte.»

De Sade konstruierte seine Szenarios als Auflösung geordneter Verhältnisse. Die in unserer Zeit entstandenen, neuartigen Unklarheiten darüber, wer wer ist, hätten ihm vielleicht gefallen

Die Originalausgabe umfasst dreimal 190 Seiten; dem gegenüber ist diese Ausgabe ein wenig gestrafft. Zum Teil trägt das leicht veränderte Schriftbild zur Platzersparnis bei; im letzten Teil, der die E-Mails zwischen Meister und maso enthält, haben wir zudem Anrede und Betreffzeile entfernt, was den Inhalt nicht beeinträchtigt. Darüber hinaus sind viele kleine Abschweifungen gestrichen worden, die zunächst aus Gründen der Authentizität im Text belassen worden waren, sich bei erneuter Durchsicht jedoch als entbehrlich erwiesen haben. In einem Akt gezielter Grausamkeit wurde der «Heteromaso» im ehemals 3. Band vollständig liquidiert – tja, Pech gehabt. Die Beziehung zum «kleinen maso» Andreas stand ohnehin klar im Vordergrund und wird nun von diesem Nebenstrang befreit.

Im Vorwort zur ersten Ausgabe habe ich geschrieben: «Es ist von Fesselungen, Faustficks, Auspeitschungen und reichlich Sperma die Rede, aber trotzdem geht es um nichts anderes als Gretchens ‹Meine Ruhe ist hin, mein Herz ist schwer›, um die Liebe und wie sie die Menschen verändert. Alle Erscheinungsformen von Erotik und Sexualität sind Geschmacksfragen, und der Zweck der Literatur liegt nicht zuletzt darin, Fremdartiges zu erschließen und den Lesern näherzubringen.» Und diesen Zweck erfüllen Pauls Bücher auf eine einzigartige Weise.

Hamburg, im Jni 2023

Joachim Bartholomae

Der Autor ist neugierig auf Kommentare aller Art:

[email protected]

17-12-83, in Pauls Bett: Leon

Die Aufgabe, die mir Paul, nein, die wir mir auferlegt haben, fällt mir nicht leicht. Ich soll jeden Tag alle meine Gedanken, Gefühle, Erlebnisse zu Papier bringen. Ich will mich bloßstellen vor mir und vor Ihm.

In meinen ersten Wochen bei der Schwulengruppe habe ich Paul als Mann mit sehr viel Kraft im Kopf kennengelernt. Irgendwann habe ich dann bei Ihm geschlafen. Da stand die «Kiste» in Seinem Zimmer, von der ich bisher nur in Andeutungen etwas gehört hatte. Es wurde immer wieder von Pauls «Neigungen» gesprochen und davon, daß die Kiste in Seinem sexuellen Leben eine wesentliche Rolle spielt. Der Inhalt erschreckte mich: Ketten und schwarzes Lederzeug machten mir angst. Doch die Angst legte sich, und Neugierde oder ein Traum traten an ihre Stelle. Ich stellte mir nachts beim Wichsen vor, daß ich bei Paul im Bett liege und Er die Kiste öffnet. Beim Öffnen blieb der Traum stehen. Ich wußte ja nicht, welche Möglichkeiten in dem Spielzeug steckten. Als ich dann öfter bei Paul schlief, wurden meine Wünsche zu Sehnsüchten. Ständig das Verlangen, daß Paul mir endlich nicht nur einen runterholt. Ihn nach Seiner Kiste zu fragen schien aussichtslos. Ich wußte aus Erzählungen, daß Paul als ausgemachter Masochist sicherlich nie Seine Spielsachen an mir ausprobieren würde. Mich als Sado, das konnte ich mir nicht vorstellen, dazu fehlten mir Erfahrung und Neigung.

Doch unabhängig von der sexuellen Neugierde kam die Zuneigung zu Paul. Sie entwickelte sich zuerst noch unbemerkt, ich dachte viel an Ihn und übernahm Seine Standpunkte in Diskussionen. Ich suchte immer wieder Gelegenheiten, in Seiner Nähe zu sein. Es war keine Liebe auf den ersten Blick, keine Liebe, die sich auf Äußerlichkeiten oder erklärbare Dinge stützt, sondern eine reine Gefühlssache. Ich liebe Paul, auch wenn ich nicht weiß, wohin mich diese Liebe bringt. Ich bin zu allem bereit, um Ihn, und dadurch auch mich, glücklich zu machen.

Es ist ein ganz neues Gefühl, mich mit allen Konsequenzen in Pauls Hände zu geben, die Verantwortung – auch sexuell – einem Mann zu überlassen, zu dem ich uneingeschränktes Vertrauen habe. Mich fallen zu lassen und mich Ihm unterzuordnen. Bis zu welchem Grad mir das so leichtfallen wird wie jetzt, weiß ich noch nicht.

Ich will dieses Buch als das Tagebuch einer Beziehung führen.

Donnerstag nacht, Paul hatte mich gerade mit Seinem Körper, Seinem Spielzeug und Seiner Liebe befriedigt. Ich lag gefesselt an Seinen Körper gedrückt. Mein Halsband hatte Er mit einer Kette an das Bett angeschlossen. Er flüsterte mir ganz leise ins Ohr, daß ich mir morgen in meiner Mittagspause die Schamhaare abrasieren soll. So widerstandslos hatte ich noch nie eine solche Anordnung geschluckt. Ich schlief ein, gefesselt, wie ich war.

Freitag mittag blieb wenig Zeit, über Wenn und Aber dieses Befehls nachzudenken. Ich rasierte die Haare ab und fand es geil, Seiner Anordnung widerstandslos zu gehorchen. Ich will die Abhängigkeit von Ihm und spüre sie bei jedem Schnitt mit dem Messer.

Am Freitag nachmittag konnte ich nur an Paul denken, schon allein deswegen, weil mich die haarlose Glätte um meinen Schwanz erregte.

Zur Belohnung durfte ich mir abends die Dildohose anziehen. Wir wollten ins Kino gehen. Paul legte mir das Lederhalsband an, und ab ging es. Trotz des eher langweiligen Films wird mir der Kinobesuch lange im Kopf bleiben. Ich rutschte unruhig auf dem Sitz hin und her, spürte den Dildo in meinem Arsch. Der Schließmuskel pulsierte. Mein Schwanz, durch das Loch in der Dildohose gepreßt, scheuerte ständig zwischen meinen Oberschenkeln und der Jeans. Auf dem Weg nach Hause wurde ich durch das Scheuern immer geiler. Paul half nach, indem Er mir den Gummischwanz noch tiefer ins Loch drückte. An der Klappe vorbei durch den menschenleeren Park. Kälte, Schnee – in mir pochte es. Paul blieb stehen, drehte mich zu sich und küßte mich. Er umarmt mich fester und kneift mir in den Ständer. Meine Hose runterlassen, Seine Hand am Schwanz spüren. Haut auf Haut. Immer schneller werden Seine Bewegungen, fester der Griff. «Spritz, komm schon, komm.» Die Kälte am Schwanz spüren, die Faust, die ihn bearbeitet – jetzt, meine Wichse tropft in den Schnee ...

Im Bett liege ich wieder mit der Kette um den Hals, am Haken festgeschlossen, zufrieden und glücklich an Seinen heißen Körper gekuschelt. Er streichelt mich, Seine lieben Augen, ein lieber Mann.

Am Samstag sagte Paul immer wieder, Er habe sich etwas für die Nacht ausgedacht. Wir gingen früh zu Bett. Er verbot mir ab sofort, mir ohne Seine Erlaubnis an den Schwanz zu fassen. Die Dildohose wieder an. Er zog mir von hinten die Ledermaske mit den Augenlöchern über den Kopf. Ledergeruch in meiner Nase, die gegerbte Haut preßte sich an meinen Schädel. Die Hände wurden über Kreuz am Lederhalsband festgekettet. Er schaute mich stumm an und wichste, ich mußte Ihm in Seine lieben Augen sehen und wurde geil, wollte Seinen Schwanz massieren. Der Saft tropfte von Seiner Eichel auf das Laken. Ich mußte mich am Bettende auf den Boden knien, sah Ihn auf dem Bett liegen, wie Er hemmungslos wichste. Ich durfte mich jetzt im Spiegel ansehen. Geiles Leder um mein Gesicht, mein Ständer drückte sich durch das Loch der Hose. Nietenhalsband, Handschellen. Paul band meine Hände los, ich durfte wichsen. Eine Minute, und schon spritzte mein Saft auf den Teppich, weiße Schaumtropfen vor dem Spiegel. Er warf mir ein T-Shirt zu, um den Boden trockenzuwischen.

Es war früh am Abend. Paul wohnt in einer WG, und zusammen mit seinen Mitbewohnern saßen wir im Wohnzimmer vor dem Fernseher. Irgendwann stand Paul auf, wünschte allen eine gute Nacht. Mir flüsterte Er ins Ohr, daß ich gleich mitkommen soll. Wieder im Bett, streicheln, küssen, einige Umarmungen, liebe Blicke, liebe Worte. Er redete immer von Gummizeug, in dem ich heute nacht schlafen müßte. Unbehagen kam bei mir auf. Die ganze Nacht von der Zehenspitze bis über den Kopf in Gummi, angekettet ans Bett, unfähig, mich zu befreien? Die Angst machte mich geil. Paul erzählte mir, daß Er es in diesem Anzug kaum einen Kinobesuch lang ausgehalten hat. Ich sollte es die ganze Nacht ertragen. Erregt, wie ich war, massierte ich meinen Schwanz. Paul bemerkte es natürlich sofort, und ich mußte mir eine Strafe ausdenken. Er war mit dem Versprechen zufrieden, daß ich mich auch in Seiner Abwesenheit nicht mehr dort anfassen würde, ohne Ihn zu fragen.

Paul befahl mir, den Gummianzug auf dem Boden auszubreiten. Gemeinsam puderten wir ihn ein. Erst die Füße hinein, vorsichtig die Hände und Arme. Jetzt zog sich die Gummihaut über meinen Kopf, geschmeidig, elastisch und noch etwas kalt. Blind, wie ich war, legte mich Paul aufs Bett, schob mich hin und her, streichelte über meine zweite Haut. Kribbelig und ganz intensiv war das Gefühl durch den Gummi. Bei jeder Bewegung spürte ich den Widerstand. Paul flippt fast aus, als ich Ihn mit den Händen am ganzen Körper streichle, ich drücke mich an Ihn heran, beginne, langsam Seinen Schwanz zu massieren. Er aalt sich im Bett. Mein Schweiß macht den Gummi rutschig. Ich liege im eigenen Saft, flutsche im Anzug umher, werde geiler und geiler. Paul massiert meinen Ständer durch den Gummi. Stöhnen, geiles Atmen, ich lege mich mit dem Rücken auf Ihn. Seine Massage wird stärker. Ich kann nicht mehr – «Spritz!» – Sein Befehl, und mir schießt der Saft aus dem Schwanz, vermischt sich mit dem Schweiß, wird zwischen Gummi und Haut auf meinem Bauch verteilt. Paul stöhnt, ich wichse Ihn mit meiner schwarzen Gummihand, erst langsam, dann immer schneller, hemmungslos quetsche ich Seinen Schwanz durch den jetzt feuchten Gummi. Ein Schrei – Pauls Sperma spritzt im Bogen und klatscht auf meinen Bauch. Etwas bleibt in Seinem Bart hängen... Entspannt lasse ich mich aufs Bett fallen, schlafe im Gummianzug ein.

18-12-83: Leon

Der ganze Sonntagnachmittag nervte. Ich war bei Mutter zur Geburtstagsfeier eingeladen. Getrennt vom Liebsten aller Menschen, die ich im Moment kenne. Ich machte mich auf eine «kalte» Nacht allein im Bett gefaßt. Das Telefon klingelte im Wohnzimmer, es war Paul. Geplauder hin und her. Mir geht es runter wie Öl, als Er sagt, daß Er sich ohne mich jetzt nicht wohl fühlt. Lieber, lieber Mann. «Bist du spitz? Zieh dich aus, leg dich nicht auf die Ledergarnitur. Du darfst dir an den Schwanz fassen und dich massieren, aber nicht spritzen!» Paul genießt meine Abhängigkeit. Ich setze mich in den Bus und fahre in die Stadt. Mir kommt eine Idee. Ich laufe ein Stück weit die gleiche Strecke wie am Freitag, als wir vom Kino kamen. Die ganze Geilheit des Freitagspaziergangs kommt in mir hoch, jede Szene schießt mir durch den Kopf. Ich überlege, ob ich mich in der kleinen Gasse nicht einfach an die Sandsteinmauer drücke – kalter, rauher Stein. Im Halbdunkel meinen Schwanz kneten und auf den Boden spritzen. Nein! Ich will mich nicht anfassen, ich will Paul gehorchen.

19-12-83: Leon

Abends komme ich mit dem Auto zur Wohnung, endlich liege ich bei Paul im Bett. Heute ist Er noch zärtlicher, Er streichelt mich, sagt mir liebe Worte, findet mich schöner als früher. Es stimmt, daß die Entdeckung dieser neuen Sexualität mich verändert. Wir flüstern uns liebe Worte ins Ohr. Er hat mein T-Shirt an und einen Steifen. Mir fällt auf, daß Er jetzt von allein eine Erektion bekommt, ganz anders als früher. Paul schmiegt sich liebevoll an mich. Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, daß man so geliebt wird. Er drückt Seine Nase unter meine Achseln, wirft sich hin und her, Er mag meinen Geruch, mein Schweiß erregt Ihn. Die Körper sind ineinander verschlungen, liebe Worte, Küsse, Umarmung, Bisse, alles eine Bewegung, ein Herausquellen unserer Liebe zueinander. Pauls Orgasmus werde ich nie vergessen. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Geschrei, Sein zuckender Körper, Sperma schoß aus Seinem Schwanz, Krämpfe, Stöhnen, bis Er in sich zusammensackte, erschöpft, ruhig.

Frech grinsend nahm Er mich bei der Hand, Er hatte noch etwas mit mir vor. Zuerst wollten wir aber noch einen Wein trinken gehen. Paul machte mich hübsch, schnallte mir das breite Lederhalsband und einen Lederslip um. Wir fuhren noch keine hundert Meter, als Paul anhielt. Er drückte mich im Sitz nach vorn, und schon waren meine Hände mit Handschellen auf dem Rükken gefesselt. Ich wußte nicht, was Paul mit mir vorhatte. Mir schossen die wildesten Gedanken durch den Kopf. Vielleicht fährt Er mit mir in den Wald oder womöglich zu einem anderen Typen in die Wohnung. Raus aus der Stadt. Während der Fahrt bearbeitete Paul meinen Ständer. Er leckte bei jeder roten Ampel meinen Schwanz. Ich liege jetzt fast ganz flach im Sitz. Paul fährt zu einem abgelegenen Parkplatz. Motor aus. Licht aus. Fast kam ich mir gekidnappt vor. Er packt meinen Schwanz, ich stöhne. Die Lederriemen der Hose binden mir die Eier ab. Paul zieht mir die Hose runter, leckt und massiert mich. Er fährt weiter. Ich werde die ganze Fahrt über bearbeitet. In einem Dorf halten wir noch einmal, mitten in der Ortschaft. Ich sehe Ihn nur im Gegenlicht, mit Lederjacke. Die Jacken scheuern aneinander, als Er sich über mich beugt, ein irres Geräusch. Hier im Auto sehe ich Paul noch stärker als S, Er wirkt unheimlich, und ich bin neugierig und geil auf das, was Er als nächstes mit mir machen wird. In meiner Wohnung angelangt, bekomme ich endlich einen Orgasmus. Schlafe die ganze Nacht von Paul umklammert.

20-12-83: Leon

Es war ein schöner Tag. Paul den ganzen Tag bei mir zu haben, sogar im Geschäft, läßt mich ganz anders auf meine Umwelt reagieren. Wir frühstücken zusammen, verpacken Geschenke. Paul spielte im Laden mit meinem Schwanz, leckte mich sogar. Er fuhr am Nachmittag in die Stadt, hatte eine Idee und wollte mir etwas «Schönes» kaufen. Abends rief er mich dann an, ich saß gerade über dem Tagebuch: «Ich habe dein Geschenk und komme zu dir.» Ich konnte mir nicht vorstellen, was er für mich besorgt hatte. Das Ding war hübsch verpackt, auf dem Geschenkpapier waren Hufeisen aufgedruckt. Da wußte ich sofort, was das Papier verbarg, eine Reitpeitsche! Wir heizten das kalte Schlafzimmer. Er befahl mir, noch einmal in die Plastiktüte zu schauen, in der die Peitsche war. Ich fand Bein-, Arm- und Halsfesseln aus Leder, mit Ketten verbunden. Ich konnte mich mit dem Bondage wenig bewegen, nur kleine Schritte machen, die Hände kaum wegstrecken. Paul machte es an, als ich mich im Spiegel betrachtete. Ich leckte Seinen Schwanz und wurde geil. Paul hielt mir die schwarze Gerte vor die Augen, ganz nah. Ich musterte sie vom Griff bis zur Spitze, sah Pauls glänzende Augen, spürte, wie es immer mehr in mir hochkam. Er ließ mich nicht aus den Augen. «Hast du Angst?» Keine Antwort von mir. «Gib Antwort, wenn ich dich etwas frage.» Ich machte mich mit dem Mund an Pauls Schwanz zu schaffen, so brauchte ich nicht zu antworten. Er hielt mir die Peitschenspitze unter die Nase. «Du bist stolz, hast schöne stolze Augen, aber Angst hast du. Na, egal ob du Angst hast oder nicht, du wirst heute einen Schlag bekommen.» Mein Stolz bringt mich jetzt in eine sehr unangenehme Situation. Ja, ich habe Angst. Gleichzeitig werde ich aber geil auf das, was jetzt kommt. Mich erregt die Stimmung so sehr, daß ich mir einfach an den Schwanz greife. Ein stechender Blick von Paul: «Was soll das?» Ich entschuldige mich sofort, und Er vergibt mir. Mehr noch, ich darf mich vor den Spiegel stellen und an den Schwanz fassen. «Dreh dich etwas zur Seite, mehr.» Zisch, klatsch – die Gerte knallt mir über den Rücken und halb über den Arsch. Ein kurzer, stechender Schmerz. Ich bin erschrocken, eigentlich mehr über das Geräusch der Peitsche, die so unverhofft zuschlug. Ich lege mich wimmernd ins Bett. Paul streichelt mich, knetet meinen Schwanz. Ich zittere vor Geilheit am ganzen Körper. Meine Muskeln verkrampfen sich. Paul bearbeitet mich weiter, und ich platze aus mir heraus. Ich liebe diesen Mann und Seine sadistischen Gefühle, und Er liebt mich.

21-12-83: Leon

Noch fast einen ganzen Tag lang ist Paul bei mir. Wir fahren zusammen einkaufen. Massageöl, Gleitcreme: der arme Apotheker.

Nachmittags bleibt Paul bei sich zu Hause. Ich fahre zurück ins Geschäft. Er stellt mir frei, ob ich unser neues Spielzeug heute abend mitbringe. Im Geschäft sause ich öfters zum Klo und betrachte den roten Striemen überm Arsch. Natürlich werde ich die Gerte mit zu Paul nehmen. Ich bin geil darauf, geschlagen zu werden, und neugierig, wie weit Paul gehen wird. Nach Geschäftsschluß mache ich Eintragungen ins Tagebuch. Er ruft schon an, wo ich denn bleibe.

Wir essen abends bei Paul gemütlich vorm Fernseher. Paul geht schon in Sein Zimmer. Morgen will ich mit einem Freund Klamotten tauschen. Ich werde Seine schwarze Lederhose anziehen. Sehe sie am Stuhl hängen und schlüpfe hinein. Paul liegt schon im Bett. Er sieht mich in der Lederhose, und es scheint Ihm zu gefallen. Ich ziehe mir nach Seiner Aufforderung die schwarze Lederjacke an. Krabbel zu Paul ins Bett. Er schnuppert an der Jacke, streichelt über das Leder. Ein irres Geräusch! Wir unterhalten uns über die vergangene Nacht, über die Reitgerte, die ich mitgebracht habe. Ihm fällt auf, daß ich mich heute sehr übermütig benehme. Es war meine Absicht, Paul zu provozieren. Ich will die Peitsche heute spüren, hole sie und lege das schwarze Ding auf Pauls Brust. Wir küssen uns, ich liege mit der Montur auf Paul. Schon knallt der erste Schlag auf meine Hose. Der Schlag ist durchs Leder kaum zu spüren, aber er macht mich an. Geil bearbeitet mich Paul mit Hand und Gerte, Hose auf, Schwanz raus. Ein Gewühle zwischen den Körpern, Paul total spitz, Sein Saft ist schon schaumig vom Wichsen. Ich lecke die Sahne ab. Ich fasse mich an den Schwanz und kriege natürlich gleich eins auf die Pfoten gebrannt. Paul zieht mich zu sich hinauf und droht mir fünf Hiebe auf den nackten Arsch an.

Fünf Stück! Jetzt wird mir doch mulmig. Ich muß Ihm sagen, daß ich damit einverstanden bin. Er zieht mir die Lederhose vom Arsch und zerrt mich an den Füßen vom Bett, so daß ich mit meinem nackten Hintern über der Bettkante liege. Ein pfeifendes Geräusch, mir verkrampfen sich alle Muskeln, ich blicke Ihm ängstlich in die Augen. Er drückt mein Gesicht aufs Laken. Klatsch, der erste Schlag sitzt, noch einer, noch einer, ich bin nur noch geil. Das Brennen der Striemen drückt das Blut in meinen Schwanz. Paul legt sich mit mir aufs Bett, knetet meinen Ständer, wichst sich selbst, schneller, heftiger: «Komm, los!» Ich spritze, drücke aus dem Schwanz, was ich kann. Paul steckt sich den Knebel in den Mund, den ich vorher noch drinhatte. Sein Kopf schwillt an, Wimmern, Zucken, Ihm macht das Schlagen genauso viel Spaß. Es platzt aus Ihm heraus.

Wir probieren unser neues Massageöl an Pauls Rücken aus und schlafen schnell ein. Wieder mit Handschellen, an die ich mich beim Einschlafen schon gewöhnt habe.

24-12-83: Leon

Endlich komme ich zur Ruhe, habe Zeit, in Pauls Buch zu schreiben. Die Tage der Hektik haben ein Ende, das nervenaufreibende Geschäft, die Spannung, nach Ladenschluß endlich bei Paul sein zu können. Am Nachmittag habe ich gebadet und faul im Bett gelegen. Vor dem Fenster betrachte ich meinen nackten Arsch, sehe noch die roten Striemen, die mir die Gerte vorgestern verpaßt hat.

Donnerstag führte mich Paul aus. Ich zog die Lederhose an, Seine schwarzen Reiterstiefel bis fast unters Knie, Lederjacke. Ich war stolz, Ihm zu gefallen, stolz, daß Er mich der Öffentlichkeit zeigte. Es gefiel mir, mich von Kopf bis Fuß in schwarzem Leder zu wissen, die festen Stiefel um meine Waden zu spüren.

Zu Hause schnürte mir Paul die Ledermaske um den Kopf. Die Jacke trug ich jetzt auf blanker Haut. Ich betrachtete mich im Spiegel, ganz in Leder, meinen steifen Schwanz aus dem Hosenschlitz ragend. Paul setzt sich hinter mich und betrachtet uns im Spiegel.

Er streichelt über die Maske, nimmt mich an der Hand, führt mich ans Bett. Ich bringe Ihm wie befohlen die Gerte, lege mich auf Seinen nackten Körper, streichle Seinen Bauch, Seine Füße, umarme den Kopf. Ich könnte stundenlang Sein liebes Gesicht betrachten, die klaren Augen, die so viel von Seinem Inneren widerspiegeln. Seine Männlichkeit zieht mich an.

Paul zieht mir den Arsch in die Höhe, streift die Lederhose bis zu den Oberschenkeln hinunter. Er kitzelt mich mit der Reitpeitsche, läßt sie zwischen meinen Schenkeln spielen.

Der Hieb war kräftig, Er zog mit der Gerte nur einmal über die Haut, doch ich spürte Seine Lust, mich stärker als bisher zu schlagen, Seine Lust an den Schmerzen, die Er mir zufügt, das aufgeilende Gefühl, daß Ihm mein Körper zur Verfügung steht.

Die letzte Nacht zieht an mir vorbei. Im Gummianzug streichle ich Seinen Körper, reize Ihn. Sein Schwanz tropft. Ich ziehe Ihm die Vorhaut zurück, lecke Seinen Saft, befeuchte die Eichel mit meiner Spucke, damit die Haut sich flutschig über das geschwollene Ding zieht. Spiele mit meinen Gummihänden an Seinen Eiern. Ich beuge mich zu Seinem Gesicht, rieche das Leder der Maske, die Seinen Kopf einschnürt. Ein dumpfer Aufschrei, sein Körper spannt sich wie ein Bogen, sackt in sich zusammen.

24-12-83,23.00 Uhr: Leon

Die erste Nacht ohne Dich.

Paul, Du fehlst mir!

Ich möchte Deine Hände spüren, Deinen Körper.

Doch nicht einmal die Gerte spüre ich. Ihr Zischen,

den Schmerz vermisse ich jetzt.

Das Telefon bleibt stumm.

Ich liebe Dich.

26-12-83: Leon

Paul kommt, ich sehe, wie Er den Wagen einparkt, öffne die Tür.