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Sie durchqueren den Abgrund aus Zeit und Raum - und erreichen die Hundertsonnenwelt... Man schreibt das Jahr 2214 irdischer Zeitrechnung. Für die Erdmenschen sind also seit der erfolgreichen Mondlandung einer Rakete mit chemischem Antrieb, dem Auftakt der echten Weltraumfahrt, noch nicht einmal anderthalb Jahrhunderte vergangen. Trotz dieser nach kosmischen Zeitmaßen unglaublich kurzen Spanne hat es das von Perry Rhodan geschaffene und geleitete Solare Imperium fertiggebracht, zu einem Eckpfeiler galaktischer Macht zu werden. Die meisten Völker der Milchstraße wissen bereits, daß es besser ist, Terraner zu Freunden zu haben, anstatt zu Feinden. Auch die Posbis, die positronisch-biologischen Robotwesen, die noch vor kurzem alles Leben in der Milchstraße blindwütig angriffen, haben ihre Attacken längst eingestellt. Dies dürfte wohl darauf zurückzuführen sein, daß nach der Abschaltung des Haßrelais das den Terranern freundlich gesonnene Zentralplasma die Macht auf der Hundertsonnenwelt übernehmen konnte. Die vernichtenden Kämpfe unter den Posbis, die plötzlich ausgebrochen sind, versetzen alle Verantwortlichen der Galaktischen Allianz in Unruhe. Schließlich sind die Posbis ja ein wichtiges Bollwerk gegen die Laurin-Gefahr! Und so entschließt sich Perry Rhodan, alles auf eine Karte zu setzen! Alle verfügbaren Mittel werden mobilisiert, und eine große Flotte wartet auf den Einsatzbefehl. Eins der kühnsten Unternehmen in der bisherigen Geschichte der terranischen Raumfahrt beginnt: Der SPRUNG IN DEN INTERKOSMOS!
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Veröffentlichungsjahr: 2011
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Nr. 148
Sprung in den Interkosmos
Sie durchqueren den Abgrund aus Zeit und Raum – und erreichen die Hundertsonnenwelt ...
von KURT BRAND
Man schreibt das Jahr 2214 irdischer Zeitrechnung. Für die Erdmenschen sind also seit der erfolgreichen Mondlandung einer Rakete mit chemischem Antrieb, dem Auftakt der echten Weltraumfahrt, noch nicht einmal anderthalb Jahrhunderte vergangen.
Trotz dieser nach kosmischen Zeitmaßen unglaublich kurzen Spanne hat es das von Perry Rhodan geschaffene und geleitete Solare Imperium fertiggebracht, zu einem Eckpfeiler galaktischer Macht zu werden.
Die meisten Völker der Milchstraße wissen bereits, dass es besser ist, Terraner zu Freunden zu haben, anstatt zu Feinden. Auch die Posbis, die positronisch-biologischen Robotwesen, die noch vor kurzem alles Leben in der Milchstraße blindwütig angriffen, haben ihre Attacken längst eingestellt.
Dies dürfte wohl darauf zurückzuführen sein, dass nach der Abschaltung des Hassrelais das den Terranern freundlich gesonnene Zentralplasma die Macht auf der Hundertsonnenwelt übernehmen konnte.
Die vernichtenden Kämpfe unter den Posbis, die plötzlich ausgebrochen sind, versetzen alle Verantwortlichen der Galaktischen Allianz in Unruhe. Schließlich sind die Posbis ja ein wichtiges Bollwerk gegen die Laurin-Gefahr!
Die Hauptpersonen des Romans
Atlan – Der Imperator ist der Ansicht, die Arkoniden hätten sich selbst den Weg in die Zukunft verbaut.
Van Moders – Der junge Robotiker wird als »Ideenschreck« bezeichnet.
Luigi Telarini – Funkexperte auf der GAUSS.
John Marshall – Chef des Mutantenkorps.
Brazo Alkher – Seine Space-Jets führen einen verzweifelten Kampf gegen biofeindliche Roboter.
Willy
1.
Ferguson & Ferguson, im Jahre 2064 gegründet, feierte am 12. Juli 2114 das fünfzigjährige Bestehen der Firma. Ferguson Nummer zwei war vor mehr als dreißig Jahren aus der Firma ausgeschieden. Heute tat es ihm besonders leid, dass er sich damals auf eigenen Wunsch hatte auszahlen lassen.
Seit einigen Wochen spuckte Ferguson Senior Nummer zwei Gift und Galle, denn Ferguson & Ferguson war über Nacht eine berühmte Firma geworden.
Vor ungefähr drei Wochen hatten vier Herren von der Solaren Administration bei der Geschäftsleitung vorgesprochen; sie bestand aus Ferguson Senior Nummer eins und seinen beiden Söhnen, den Junioren. Die Herren aus Terrania erkundigten sich, wieviel Ultra-Leit-Kondensatoren das kleine Werk täglich herstellen könnte.
»Vielleicht zehntausend Stück?«, hatte der bebrillte, schmächtige Mann Ferguson I Senior gefragt.
»Im Monat meinen Sie, nicht wahr?«, hatte der Senior behutsam vorgefühlt.
»Nein, pro Tag. Noch lieber wäre uns die Stückzahl pro Stunde!«
Damit hatte der Aufschwung von Ferguson & Ferguson kurz vor dem Jubiläum begonnen.
Die U-L-Kondensatoren, die nur dem Namen nach noch Kondensatoren waren, in Wirklichkeit nicht einmal mehr Ähnlichkeit mit Transistoren hatten, sollten ein Bestandteil der Antiflexbrillen werden. Weil aber diese kleine Firma auch Besitzer des Patentes war, musste sich die Administration direkt an sie wenden.
Die Junioren hatten ihre Chance sofort erkannt. »Welchen Kredit räumen Sie uns ein, um die Fertigung auf zehntausend pro Stunde zu bringen?«
Das Wort Kredit hatte in den Ohren des Seniors noch nie gut geklungen. Und so fuhr er dazwischen: »Kredite kommen nicht in Frage! Wie viele U-L-Kondensatoren werden benötigt?«
»Die erste Großserie umfasst zehn Millionen Stück.«
Ferguson I Senior schluckte. »Vorkasse für eine Million Kondensatoren!«
Die vier Männer aus Terrania, technische Kaufleute, hatten lauthals gelacht. »Schon über Vorkasse zu sprechen, da wir über den Gesamtpreis noch kein Wort gesprochen haben, ist Unsinn!«
Der Senior sah es nicht als Unsinn an. »Sind Sie zur Vorkasse bereit oder nicht? Prinzipiell, meine ich.«
»Natürlich, Mister Ferguson.«
»Dann lassen Sie uns vierundzwanzig Stunden Zeit zu einer vernünftigen Kalkulation, und wir unterhalten uns morgen um die gleiche Zeit über den Preis.«
Sie hatten sich über den Preis unterhalten. Die vier Herren aus Terrania versuchten zu drücken. Die Junioren wären bereit gewesen, nachzugeben, aber ihr Vater hatte ihnen untersagt, sich auch nur mit einem Wort in die Verhandlung einzumischen.
Kalt hatte Ferguson I Senior die Männer aus Terrania abfahren lassen. »Dann sehen Sie zu, wer Ihnen die Kondensatoren billiger als wir liefern kann. Wir haben Ihnen unsere Kalkulationen vorgelegt. Wir haben Ihnen gezeigt, was wir investieren müssen, um auf die hohe Stückzahl pro Stunde zu kommen; wir haben Ihnen Auskunft darüber gegeben, was wir am Gesamtobjekt verdienen. Und schließlich ist unser Patent ja auch einiges wert, sonst brauchte es keine Patente mehr zu geben.«
Die technischen Kaufleute aus Terrania hatten sich vierundzwanzig Stunden Bedenkzeit ausgebeten; dann war der Vertrag unterzeichnet worden. Noch am gleichen Tag war auf das Konto Ferguson & Ferguson ein außergewöhnlich hoher Betrag eingezahlt worden.
Und heute feierte die Firma ihr fünfzigjähriges Bestehen. Die Stückzahl der UL-Kondensatoren belief sich auf sechzehntausend pro Stunde.
Ferguson II Senior war auch zu den Feiern eingeladen worden. Der alte Herr machte seiner schlechten Laune Luft. Man kümmerte sich jedoch nicht um ihn. Aber Ferguson II Senior war schon als junger Mensch nie angenehm gewesen, und sein jetziges Benehmen wurde zum Ärgernis.
Die beiden Junioren verständigten sich heimlich. Ihr Vater war mit ihrem Plan einverstanden. Sie ließen sich in der Nähe von Ferguson II nieder.
Der Logiker kam vorbei. Junior Fred hielt ihn an. »Schon gehört, Abels? Die Administration hat drei weitere Serien anlaufen lassen. Gesamtstückzahl fünfzig Millionen!«
Der ahnungslose Logiker Abels glaubte jedes Wort. Er wurde bleich. »Wann sollen wir denn zu liefern beginnen?«
»Morgen schon.«
In diesem Augenblick mischte sich Ferguson II Senior ein. Er war der Vetter von Senior I. »Habe ich richtig verstanden? Fünfzig Millionen Stück?« Der pure Neid sprach aus seinen Worten.
»Es können noch mehr werden, Mister Ferguson«, sagte Junior Alf ernst. »Terrania hat verlauten lassen, dass wahrscheinlich auch alle arkonidischen Stationen mit Antiflexbrillen versorgt werden sollen. Wir dürfen mit der gleichen Menge noch einmal rechnen.«
»Das könnt ihr ja gar nicht liefern«, lachte Ferguson II hämisch. »Ihr müsst den Großauftrag stückeln. Das dicke Geschäft geht euch dann doch an der Nase vorbei. Aber mir behagt eure Wichtigtuerei nicht. Feiert ohne mich weiter. Der Teufel soll die Firma holen!«
Die Junioren sahen ihn mit Vergnügen das Fest verlassen. Händereibend trat Alf hinter seinen Vater: »So, deinen allerliebsten Vetter haben wir hinauskomplimentiert. Hoffentlich frisst er sich vor Neid nur nicht selbst auf. Ich denke ... Ja, was ist denn?«
Von der Tür her wurden ihm Zeichen gegeben. Diplomingenieur DeBoeer stand dort – auffallend bleich. Alf eilte auf ihn zu. »Sind Sie krank, DeBoeer?«
Der Ingenieur schüttelte den Kopf. »Mister Ferguson, Arkon III hat eben angerufen. Ich habe das Gespräch angenommen. Arkon III hat sechzig Millionen UL-Kondensatoren in Auftrag gegeben. Lieferung fünfundzwanzigtausend pro Stunde. Das erste Schiff kommt in vier Tagen!«
Alf Ferguson wurde blass. »Oh, du meine Güte!«, stammelte er. »Und ich Narr habe das auch noch heraufbeschworen. Hätte ich doch bloß den Mund gehalten. Großer Himmel, was jetzt?«
DeBoeer konnte Alf Fergusons Bemerkungen wirklich nicht verstehen. Er sah den Junior zu seinem Vater eilen und mit ihm flüstern. Der Senior strahlte. Er klopfte seinem Sohn beruhigend auf die Schulter. »Mein Junge, nicht den Kopf verlieren. Wir bestimmen, wann wir liefern, und nicht Arkon III. Um keinen Robot wird das Werk vergrößert, nicht um ein einziges Kontrollgehirn. Wenn wir übermorgen den höchsten Ausstoß mit zwanzigtausend pro Stunde erreicht haben, dann müssen Terrania und Arkon sich eben unsere Produktion teilen. Also kein Grund zur Aufregung.«
»Aber in vier Tagen ist von Arkon III ein Raumschiff hier und will zwei Millionen vierhunderttausend Kondensatoren laden, Vater!«
»Weißt du etwas von einem Liefervertrag, den wir mit Arkon abgeschlossen haben, Alf? Ich nicht. Prost, mein Junge. Stoßen wir auf die Firma an.«
»Prost, Vater, auf die Firma.«
Ein neuer Anruf störte das gemütliche Beisammensein. DeBoeer flüsterte dem Seniorchef zu: »Mister Ferguson, der Stellvertreter des Administrators wünscht Sie dringend zu sprechen.«
»Mister Reginald Bull?«, erkundigte sich Ferguson leicht misstrauisch. Er konnte sich nicht vorstellen, was dieser bedeutende Mann von ihm, dem kleinen Fabrikanten, wollte.
»Ja, Mister Bull ist auf der Bildscheibe. Er sagte, es sei sehr dringend.«
»Dann muss ich wohl kommen«, erwiderte der Seniorchef gemütlich. Er behielt seine Ruhe. »Nichts überstürzen, mein Junge. Mister Bull will etwas von uns, nicht wir von ihm. Das ist ein kleiner, aber wichtiger Unterschied. Bis gleich.«
Gelassen erhob er sich und verließ den Raum.
In seinem Büro stand das Visiphon.
»Mister Bull? Mein Name ist Ferguson.« Er nickte leicht mit dem Kopf. Nichts verriet, welche Spannung in ihm herrschte. Er konnte sich nicht erklären, warum ihn der zweitwichtigste Mann des Solaren Imperiums zu sprechen wünschte. Um die U-L-Kondensatoren konnte es sich unmöglich handeln. So wichtig waren die bestimmt nicht.
Er wurde eines Besseren belehrt. Bull sprach nur von den U-L-Kondensatoren; auch von dem Auftrag Arkons. »Haben Sie schon vergessen, wie die Laurins auf der Erde gewütet haben, Mister Ferguson? Aber es ist Unfug, die Dinger nur in Ihrem kleinen Werk herstellen zu lassen. Geben Sie Lizenz nach Arkon III. Wenn da in einigen Tagen die Großfertigung läuft, dann können Sie Ihren Laden zumachen ...«
Es tat Ferguson weh zu hören, dass der zweitmächtigste Mann des Imperiums von DINGERN sprach und sein Werk einen LADEN nannte.
»Mister Bull, die Lizenzerteilung wird nicht billig sein«, sagte Ferguson.
In der nächsten Sekunde glaubte er, Reginald Bulls Kopf aus der Bildscheibe herausfallen zu sehen. Der Stellvertreter des Administrators brüllte: »Geld verdienen! Geld raffen! Geld, und immer wieder dieses verdammte Geld! Als die Laurins auf der Erde waren, habt ihr alle um euer Leben geschrien. Mister Ferguson, ich will Ihnen jetzt einmal etwas sagen.
Sie verdienen genug an der ersten Großserie! Ich akzeptiere es, aber aus einer uns alle bedrohenden Gefahr ein Riesengeschäft nur für einige wenige machen zu wollen, das ist unanständig. Schicken Sie heute noch die Konstruktionspläne nach Arkon III ab. Arkon III zahlt Ihnen dafür eine Gebühr von einem Solar. Ja, Sie haben richtig gehört ... ein Solar! Abgemacht?«
Ferguson wunderte sich unbewusst, wie schnell er sagte: »Abgemacht, Mister Bull!«
Er wunderte sich am nächsten Morgen noch mehr. Statt eines Solars, von Arkon III zu überweisen, hatte das Betriebskonto einen Sprung um eine Million getan!
Und zu seinen beiden Söhnen sagte er: »Zum ersten Mal kann ich mich über einen Geldeingang nicht freuen.«
Am Nachmittag, den 13. Juli 2114, rief er die Fergusonstiftung ins Leben. Aus dem Fond von einer Million Solar sollte für die Kinder gesorgt werden, die bei der Invasion der Laurins die Eltern verloren hatten.
Ferguson Senior I ahnte nicht, dass er sich damit selbst ein Denkmal gesetzt hatte. Als er abends die Nachrichten hörte, war auf das Konto seiner Stiftung schon über das Zehnfache eingezahlt worden. Sein Name wurde oft erwähnt. Auch am nächsten Morgen, als die Administration des Imperiums sich mit einem Riesenbetrag an seiner Stiftung beteiligte.
Noch ein Mann freute sich königlich: Reginald Bull, allgemein Bully genannt!
*
Tausende Männer auf Arkon III stöhnten. Die Maschinen konnten es nicht. Sie arbeiteten bis zum Versagen. Tausende Männer kamen nicht mehr aus Stiefeln und Kleidung. Ein unerbittliches Muss hielt sie wach und bei ihren Aufgaben.
Dreitausend Raumschiffe lagen verteilt auf Arkon III. Dieser Planet hatte schon viel mehr Schiffe auf seiner Oberfläche gesehen, und trotzdem waren diese Raumer etwas Einmaliges.
Um sie komplett auszurüsten, wie es die technischen Berechnungen verlangten, arbeiteten Abertausende von Terranern. Der Termin, zu dem alle Vorbereitungen abgeschlossen sein mussten, rückte immer näher.
Dreitausend in dem großen Saal versammelte Schiffskommandanten wussten, was ihnen bevorstand. Wie Ungeheuer waren ihnen die Zahlen erschienen, die man metergroß auf die Wand projiziert hatte. Perry Rhodan sprach dazu: »Wir kennen unser Ziel nicht. Wir wissen nur, dass es tief im Interkosmos liegt. Um es zu erreichen, werden wir gezwungen sein, sehr weite Flüge durch den Zwischenraum zu unternehmen. Wir haben darum mit Materialermüdungserscheinungen unbekannter Größen zu rechnen; wir müssen darauf vorbereitet sein, dass Aggregate ausfallen, die bisher noch nie versagten. Was aber bedrohlicher ist als alles dieses, ist die Tatsache, über keine Erfahrungen zu verfügen. Die Ersatzteile, die wir mitnehmen werden, können gerade jene sein, die wir unterwegs nicht benötigen. Wenn wir von vornherein mit einem Ausfall von fünfzig Prozent der Flotte rechnen, dann bedeutet es aber noch lange nicht, dass auch deren Besatzungen verlorengehen. Es ist geplant und wird auch in diesem Sinne durchgeführt, irreparable Schiffe zurückzulassen, die Mannschaft auf andere Raumer zu übernehmen und mit dem Hauptverband weiterzufliegen. Entweder auf unser Ziel zu, oder zurück auf unsere Milchstraße.
Es ist selbstverständlich, dass alle dreitausend Schiffe aus der gleichen Serie stammen. Wir haben sie mit Kalups versehen, die eigentlich in Schiffe gehören, die zwei Klassen höher liegen. Die Gleichheit der Schiffe erlaubt uns, einen größeren Ersatzteilvorrat mitzunehmen, als wenn wir mit Schiffen verschiedener Typen flögen.
Aber, meine Herren, machen Sie sich mit dem Gedanken vertraut, dass wir bis zu unserer Rückkehr die halbe Flotte verloren haben werden. Weitere Anweisungen gehen Ihnen in den nächsten Tagen schriftlich zu. Ich danke Ihnen!«
Er verbeugte sich vor seinen Kommandeuren und gab das Pult mit den Mikrophonen frei. Dann verließ er mit Atlan den Saal durch den Hinterausgang. Sie gingen durch einen tunnelartigen Gang, und ließen sich dann im Antigravschacht in die Tiefe bringen, wo die Wohnabteilungen für zehntausend Terraner lagen.
Der Arkonide warf Rhodan hin und wieder einen scharfen Blick zu. Schließlich fragte er: »Perry, vertraust du diesem jungen Robotiker nicht zu sehr?«
»Moders meinst du?«, fragte Rhodan zurück.
»Ja.«
»An ihn habe ich gedacht, als du mich ansprachst. Warum soll ich ihm nicht vertrauen? Weil er jung ist? Als ich so alt war wie er, war ich immer stolz, wenn man mir vertraute. Und ich tat alles, um mich dieses Vertrauens wert zu erweisen. Moders ist nicht anders. Ich habe ihn oft beobachtet. Er ist auf seinem Arbeitsgebiet ein Genie! Ja, er ist einmalig. Und zu anderen Wissensgebieten, die mit seinem Beruf nichts zu tun haben, findet er erstaunlich schnell Kontakt. Dass er sich irren kann und auch schon geirrt hat, ist menschlich. Admiral, wer von uns hat sich schließlich noch nie geirrt?«
Atlan schmunzelte. »Sieh mal an: Perry Rhodan in Begeisterung! Das ist selten. Du bist also überzeugt, dass seine Hypothesen über Verzahnungsschwankungen richtig sind?«
»Ja!«
Der Antigravschacht war zu Ende. Sie gingen nach links, die schnurgerade unterirdische Straße entlang, die ebensogut auf der Oberfläche eines arkonidischen Planeten hätte liegen können.
»Hat Moders dir geraten, die Suche nach dem Plasmawesen einzustellen, oder ist es dein eigener Entschluss gewesen, Perry?«
Jetzt schmunzelte Rhodan. »Warum ist dir der Robotiker unheimlich, Atlan?«
Der Arkonide blieb abrupt stehen. »Jetzt, wo du es ausgesprochen hast, ist es mir erst klar geworden. Du hast recht, mein Lieber. Der Mann ist mir unheimlich.«
»Und warum?«
»Warum? Lass mich überlegen.« Beide gingen weiter. »Ich glaube, mir sind alle unheimlich, die es fertigbringen, sich so schnell in die Denkprozesse von Maschinen hineinzufinden. Moders ist mit seinem Können sogar noch einen Schritt weitergegangen. Er sieht in die Prozesse hinein, die aus Positronik plus biologischem Stoff entstehen. Er hat die hypertoyktische Verzahnung entdeckt und die hyperinpotronischen Schaltkreise, die außerdem Gehirnfunktionen erfüllen. Was das Ganze für mich so unheimlich macht, ist die Tatsache, dass Moders ein Terraner ist!«