Perry Rhodan 929: Die Demonteure - William Voltz - E-Book

Perry Rhodan 929: Die Demonteure E-Book

William Voltz

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Beschreibung

Abenteuer in der Kosmischen Burg des Mächtigen Partoc Während die ersten Monate des Jahres 3587 im Solsystem und in der Menschheitsgalaxis von Unruhe und Schwierigkeiten gekennzeichnet sind - da gibt es Probleme mit den Loowern auf dem Mars, da sind Boyt Margors, des Gäa-Mutanten, Umtriebe, und da erscheinen UFOs über der Erde und starten eine Entführungsaktion -, setzt Perry Rhodan nach dem Verlassen der Galaxis der Wynger seine Expedition, der sich inzwischen noch Ganerc-Callibso, der ehemalige Mächtige, und Pankha-Skrin, der Quellmeister der Loower, angeschlossen haben, planmäßig fort. Die BASIS, Perry Rhodans Raumschiff, nähert sich gegenwärtig auf ihrem Flug durch die Galaxis Erranternohre jenem Koordinatenpunkt, wo nach identischen Auskünften von Ganerc-Callibso und Laire, dem einäugigen Roboter, die Kosmische Burg des Mächtigen Partoc liegen müsste. Aber die Burg Partocs ist nicht auszumachen. Genau wie die Burgen Murcons und Lorvorcs liegt auch die ehemalige Heimstatt des Mächtigen Partoc hinter einer geheimnisvollen Barriere, die nur von wenigen überwunden werden kann. Perry Rhodan und Atlan vermögen dies zu tun. Sie erreichen die Burg und entdecken DIE DEMONTEURE ...

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Veröffentlichungsjahr: 2011

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Nr. 929

Die Demonteure

Abenteuer in der kosmischen Burg des Mächtigen Partoc

von WILLIAM VOLTZ

Während die ersten Monate des Jahres 3587 im Solsystem und in der Menschheitsgalaxis von Unruhe und Schwierigkeiten gekennzeichnet sind – da gibt es Probleme mit den Loowern auf dem Mars, da sind Boyt Margors, des Gäa-Mutanten, Umtriebe, und da erscheinen UFOs über der Erde und starten eine Entführungsaktion –, setzt Perry Rhodan nach dem Verlassen der Galaxis der Wynger seine Expedition, der sich inzwischen noch Ganerc-Callibso, der ehemalige Mächtige, und Pankha-Skrin, der Quellmeister der Loower, angeschlossen haben, planmäßig fort.

Die BASIS, Perry Rhodans Raumschiff, nähert sich gegenwärtig auf ihrem Flug durch die Galaxis Erranternohre jenem Koordinatenpunkt, wo nach identischen Auskünften von Ganerc-Callibso und Laire, dem einäugigen Roboter, die Kosmische Burg des Mächtigen Partoc liegen müsste.

Aber die Burg Partocs ist nicht auszumachen. Genau wie die Burgen Murcons und Lorvorcs liegt auch die ehemalige Heimstatt des Mächtigen Partoc hinter einer geheimnisvollen Barriere, die nur von wenigen überwunden werden kann.

Die Hauptpersonen des Romans

Scallur – Anführer eines Demontagetrupps.

Ehmet – Ein Androide.

Perry Rhodan und Atlan – Der Terraner und der Arkonide verschwinden spurlos.

Laire – Der Roboter lässt sich nichts befehlen.

Alaska Saedelaere – Der Transmittergeschädigte hat einen Traum.

Roi Danton

1.

Im Augenblick der Explosion machte sich das jahrelange Instinkttraining, das Scallur erhalten hatte, bezahlt. Noch bevor sich das Echo des Donners an den Wänden brach, lag Scallur bäuchlings auf dem Boden, den Kopf tief zwischen die schmalen Schultern gezogen und die Hände über dem Nacken verschränkt. Die Luftdruckwelle fegte über ihn hinweg, machte ihn vorübergehend taub und presste den angehaltenen Atem aus seinen Lungen. Blut schoss aus seiner Nase, seine Augen verschleierten sich.

Das war verdammt nah!, dachte er unwillig.

Die Taubheit seiner Ohren ließ schnell wieder nach, und er hörte das Grummeln des Explosionsechos tief aus der Burg. Er hob den Kopf. Die Gläser, die auf dem Tisch gestanden hatten, waren herabgestürzt oder zersprungen. Die Mattscheibe des tragbaren Bildfunkgeräts war zerplatzt, die dunkle Höhle des Bildschirms schien wie ein Auge auf Scallur herabzustarren.

Dieser verdammte Partoc!, dachte Scallur und rappelte sich wieder auf.

Er wischte sich das Blut aus dem Gesicht und fragte sich ironisch, ob es einen Sinn hätte, jemanden zu verwünschen, der seit vielen Jahrhunderttausenden nicht mehr am Leben war.

Ehmet kam hereingestolpert. Seine blaue Uniform wies dunkle Flecken auf, Ruß, der sich auf dem nichtbrennbaren Material abgelagert hatte.

»Ist alles in Ordnung?«, erkundigte er sich.

»Ja, verdammt!«, sagte Scallur ärgerlich.

Ich muss mir das Fluchen wieder abgewöhnen, es schadet meiner Autorität.

Unwillkürlich musste er lächeln. Seine Autorität hing von vielen Dingen ab, aber bestimmt nicht davon, welche Ausdrücke er benutzte. Das war ihm nur so in den Sinn gekommen. Die Arbeit mit einem Demontagetrupp wirkte verrohend. Einsamkeit und Schwierigkeiten trugen dazu bei, die wichtigsten Elemente der Erziehung zu vergessen.

Ehmet war durch die Äußerung seines Kommandanten nicht berührt, jedenfalls zeigte er keine Reaktion. Sein Gesicht wirkte kalt, glatt und leblos wie immer.

»Wo ist es passiert?«, erkundigte sich Scallur.

»In der Frostkammer, Kommandant!«

»Na ja«, sagte Scallur erleichtert. »Dort befindet sich keines der Aggregate, die zum Demontagerechner gehören.«

»Ich bin nicht sicher«, erwiderte Ehmet.

Als Scallur die volle Bedeutung der Antwort erfasst hatte, machte er einen Schritt auf den Androiden zu.

»Was?«, fuhr er ihn an. »Was willst du damit sagen?«

»Es sieht so aus, als befände sich ein Teil der Aggregate nicht mehr an ihrem ursprünglichen Platz.«

Scallur starrte den anderen an.

»Das würde bedeuten, dass Partoc sie dereinst gefunden und an einen anderen Ort gebracht hätte.«

»Partoc oder ein anderer!«

Scallur machte eine wegwerfende Handbewegung.

»Nur Partoc kommt dafür in Betracht. Er lebte allein in seiner Burg. Außerdem: Wer außer einem Mächtigen sollte das Wissen besitzen, diese Teile aufzuspüren?«

»Ich weiß es nicht«, sagte Ehmet. »Aber Partoc wusste nichts von der Existenz eines dezentralisierten Steuergeräts. Keiner der Mächtigen wusste, dass diese Geräte in den kosmischen Burgen verborgen sind. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit, dass Partoc sie entdeckt hat, nicht größer als die, dass ein Fremder dafür in Frage kommt.«

»Oh, doch!«, widersprach Scallur. »Die Wahrscheinlichkeit ergibt sich nicht aus dem Wissen, sondern aus der Präsenz Partocs. Wahrscheinlich hat er eines der Teile gefunden und gerätselt, was es wohl bedeuten könnte. Danach hat er sich auf die Suche gemacht und weitere Aggregate gefunden. Das machte das Rätsel für ihn nur um so größer.«

»Sie reden, als könnten Sie sich in die Gedanken eines Wesens versetzen, das lange tot ist, Kommandant.«

»Das kann man immer. Unterbrich mich jetzt nicht, sondern lass mich fortfahren. Partoc hat vermutlich geargwöhnt, dass die Aggregate eine Gefahr bedeuten könnten. Wir können auch voraussetzen, dass er von Langeweile geplagt wurde. Um ihr zu entgehen, begann er, sich mit diesem technischen Riesenpuzzle zu beschäftigen. Er hat nie alle Teile zusammentragen können. Deshalb hat er alles, was er gefunden hat, an einen anderen Platz geschleppt. Er hat den Spieß einfach umgedreht. Ich will nicht so weit gehen und sein Verhalten als Rache bezeichnen. Er hat nur ein bisschen gespielt.«

»Gespielt?«, wiederholte Ehmet. »Drüben in der Frostkammer liegen sieben tote Androiden!«

»Das wusste ich nicht«, sagte Scallur betroffen. »Auf jeden Fall hat Partoc dafür gesorgt, dass niemand so leicht an die von ihm entdeckten und wieder versteckten Aggregate herankommt.«

»Und was bedeutet das?«, fragte der Androide.

»Dass wir noch einige Zeit hier zu tun haben werden«, seufzte Scallur. »Ich hatte gehofft, die Burg bald durch die Öffnung bringen zu können. Damit wird es nichts. Wir brauchen Zeit, um alle von Partoc versteckten Teile zu finden. Doch von nun an müssen wir bei ihrem Ausbau vorsichtig vorgehen, denn einige davon scheinen in tödlichen Fallen untergebracht zu sein.«

Es kam ihm in den Sinn, dass er in Zusammenhang mit den Androiden vom Tod sprach.

Ich bin schon so lange mit ihnen zusammen, dass ich beginne, sie als meinesgleichen anzusehen!

»Vielleicht sollten wir die Arbeit abbrechen«, meinte Ehmet.

»Aus welchem Grund?«, fragte Scallur argwöhnisch.

»Im Interesse Ihrer Sicherheit, Kommandant«, antwortete der Androide. »Warum auch sonst?«

»Ja«, sagte Scallur gedehnt. »Warum auch sonst?«

Vielleicht, weil ihr eure eigene Haut retten wollt!

Er nickte Ehmet zu und ergriff ihn am Arm. Neben dem Androiden wirkte der nur 1,40 Meter große Kommandant wie ein Zwerg. Sie verließen den Raum, den Scallur vorübergehend als Hauptquartier ausgewählt hatte und den er nun, angesichts der von der Explosion angerichteten Zerstörungen, aufgeben musste. Durch den Seitengang kamen zwei Androiden und brachten ein neues Bildfunkgerät für Scallur.

Der Kommandant schaltete es ein. Die Androiden arbeiteten in verschiedenen Gebieten der kosmischen Burg, so dass Scallur davon ausgehen musste, dass die meisten von ihnen die Explosion nicht registriert hatten. Er wollte sie warnen, damit sich keine weiteren Unfälle ereigneten. Scallur befehligte zweieinhalbtausend Androiden, und abgesehen davon, dass ihre Anzahl gerade ausreichte, um die schwere Aufgabe hier in Partocs Burg zu erfüllen, wollte er aus moralischen Gründen keine weiteren Mitarbeiter verlieren. Im Grunde genommen war es absurd, eine derartige Einstellung zu den Androiden zu haben. Doch sie dachten und handelten, sie teilten die Einsamkeit mit Scallur und waren ihm treu ergeben. Das schuf eine besondere Beziehung zwischen ihm und ihnen.

»In der Nähe des Hauptquartiers hat sich ein Unfall ereignet«, sagte er in das Bildfunkgerät. »Ab sofort müssen alle Mannschaften mit erhöhter Vorsicht arbeiten. Bei den Teilen des Steuergeräts, die sich an den ursprünglichen Plätzen befinden, droht keine Gefahr. Es gibt jedoch offensichtlich eine Reihe von Aggregaten, die anderswo versteckt sind. Wenn sie gefunden werden, müssen sie vor dem Transport zur Baustelle untersucht werden.«

Er wartete die Bestätigung der einzelnen Mannschaftsführer ab, dann begleitete er Ehmet und die beiden anderen Androiden zur Frostkammer. Das Tor hatte im Augenblick der Explosion offen gestanden und war daher nur unwesentlich zerstört. Trümmer lagen überall im Gang verstreut auf dem Boden, ein paar davon waren wie Geschosse auf die Wand gegenüber dem Tor geprallt und hatten Schrammen in der Lackierung hinterlassen. Ein verletzter Androide lag unmittelbar neben dem Eingang zur Frostkammer. Zwei Kollegen bemühten sich um ihn. Sie waren damit beschäftigt, ihm einen Regenerationsanzug überzuziehen. Bei den Toten, die in der Frostkammer lagen, kam dagegen jede Hilfe zu spät. Ihre Körper waren regelrecht zerrissen worden. Ein Teil der Frostanlagen schien trotz allem noch zu funktionieren, denn als Scallur die Kammer betrat, wurde sein Atem zu hellen Dampfsäulen vor seinem Gesicht. Er spürte die Kälte auf seiner Haut. In der rückwärtigen Wand gähnte ein Loch mit ausgeglühten und gezackten Rändern.

»Warum habt ihr noch nicht damit begonnen, hier Ordnung zu schaffen?«, fragte der Kommandant seine Begleiter.

»Wir wollten, dass Sie sich erst einmal alles ansehen«, erwiderte Ehmet.

»Wo warst du im Augenblick der Explosion?«, fragte Scallur.

»Draußen im Gang! Ich wollte gerade in die Kammer gehen, um Durbin abzulösen.«

Scallur nickte.

Vorsichtig stieg er über die Bruchstücke zerstörter Geräte hinweg.

»Ich will, dass hier alles untersucht und der Grund für die Explosion festgestellt wird«, ordnete er an. »Wenn wir wissen, wie das Unglück ausgelöst wurde, können wir vielleicht weitere Zwischenfälle verhindern.«

Er blieb vor der Explosionsstelle stehen.

»Wissen Sie, woran ich denke, Kommandant?«, fragte Ehmet.

»Ja«, sagte Scallur. »Du fragst dich, ob das Aggregat, das wir für den Zusammenbau der Steueranlage benötigen, hier verborgen war.«

»Daran habe ich tatsächlich gedacht«, stimmte Ehmet zu. »Wenn es so ist, können wir unsere Arbeit ebensogut aufgeben. Das Steuergerät wird seinen Zweck nur erfüllen, wenn wir alle dazugehörigen Teile zusammenbauen.«

Scallurs Gesichtsausdruck verfinsterte sich.

»Du weißt, weshalb wir hier sind«, entgegnete er. »Ich habe nicht vor, unverrichteter Dinge wieder abzuziehen. Wir müssen den Auftrag, den die Kosmokraten uns erteilt haben, unter allen Umständen ausführen. Die Burgen müssen zurückgebracht werden.«

Ehmet schwieg. Vielleicht überlegte er, dass auch der Kommandant keine Wunder vollbringen konnte. Und es wäre ein Wunder gewesen, wenn sie die Burg ohne einen kompletten Drugun-Umsetzer transportieren würden.

Scallur fragte sich, nach welchem System der Mächtige in ferner Vergangenheit vorgegangen sein mochte. Partoc war sicher kein Narr gewesen, er musste erkannt haben, dass die einzelnen, von ihm entdeckten und wieder versteckten Aggregate eine große Bedeutung besaßen. Unter diesen Umständen war es eigentlich unvorstellbar, dass Partoc diese Teile willkürlich der Zerstörung preisgegeben hatte.

Eine kosmische Burg war ein autarkes, in sich geschlossenes System. Auch wenn man voraussetzte, dass Partoc in den letzten Tagen seiner Existenz nicht mehr so gehandelt hatte, wie man es von einem Mächtigen erwarten konnte, war er bestimmt nicht so verrückt gewesen, wichtige Bestandteile seiner Burg in verantwortungsloser Weise zu manipulieren.

Unmittelbar nach ihrer Ankunft hatten Scallur und die Androiden Partocs Skelett gefunden. Scallur bedauerte nun, dass sie es nicht gründlich untersucht hatten, vielleicht hätten sich dabei ein paar wertvolle Hinweise finden lassen. Bei einer oberflächlichen Betrachtung von Partocs Überresten war lediglich festgestellt worden, dass der Mächtige seine Unsterblichkeit aufgegeben hatte.

Scallur unterbrach seine Gedanken.

»Habt ihr irgendwo in den Trümmern Überreste eines Teilaggregats gefunden?«, wandte er sich an die Androiden.

Sie verneinten, und Scallur empfand Erleichterung. Er ließ seine Blicke durch die Frostkammer schweifen.

»Ich bin sicher, dass hier irgend etwas verborgen ist«, sagte er mit Nachdruck. »Sucht danach.«

Er wandte sich abrupt um und ging hinaus. Die Kälte und der Geruch nach verbranntem Material waren ihm plötzlich unerträglich erschienen. Er warf einen Blick auf den Zeitmesser.

»Ich werde mich in die Montagehalle begeben und nachsehen, wie weit die anderen sind«, kündigte er an.

Natürlich wusste er genau, wie weit die Arbeiten am Steuergerät inzwischen vorangegangen waren, schließlich erhielt er stündlich eine entsprechende Meldung von den Androiden, die damit beschäftigt waren, die aus allen Sektoren der Burg zusammengetragenen Teile zusammenzubauen. Scallur wäre es nie in den Sinn gekommen, Maßnahmen der Kosmokraten direkt zu kritisieren, aber er fragte sich doch, ob es eigentlich besonders klug war, die Teile eines so wichtigen Geräts auf diese Weise zu verstecken, dass man sie überall in einer Burg dezentralisiert aufbewahrte.

Er ließ sich ein Flugaggregat bringen und schnallte es sich auf den Rücken. In den Gängen von Partocs Burg hatten sich diese Geräte als vorteilhaft erwiesen.

»Du kommst mit«, sagte er zu Ehmet. »Es kann sein, dass ich dich für eine spezielle Mission benötige.«

Der Androide ließ sich ein neues Flugaggregat geben, da sein eigenes bei der Explosion beschädigt worden war. Scallur hatte gelogen. Es gab keinen besonderen Auftrag für Ehmet. Der Kommandant fürchtete sich lediglich vor dem Alleinsein. Nicht, dass in den Räumen und Gängen der kosmischen Burg eine Gefahr gedroht hätte – es war einfach das Bedürfnis, nicht allein sein zu müssen, der Wunsch, den Druck, den diese fremde Umgebung auf seine Gefühle ausübte, zu mildern.

Ich bin bescheiden geworden!, dachte der Kommandant. Noch vor einiger Zeit, vor dem Aufbruch hierher, hätte er es abgelehnt, sich intensiv mit Androiden abzugeben.

Ab und zu trafen Scallur und Ehmet auf Mannschaften, die damit beschäftigt waren, Einzelteile des Demontagerechners auszubauen und für den Abtransport in die Halle vorzubereiten. Ohne diesen Rechner würde die Burg ewig bleiben, wo sie jetzt war. Der Transport der Burgen in ihr Ursprungsgebiet würde auf einem Umweg vor sich gehen, denn bevor man sie hinter die Materiequellen schaffte, musste man sie zunächst einmal aus diesem Raum herausholen.

»Wir sind da, Kommandant«, bemerkte Ehmet, nachdem er festgestellt hatte, wie gedankenversunken Scallur neben ihm her flog.

Scallur nickte, und seine wie lackiert aussehenden Augen richteten sich auf das Gebilde mitten in der Halle, in die sie gerade eingeflogen waren. Auf den ersten Blick wirkte die Steueranlage enttäuschend, denn sie war weder besonders groß, noch sah sie besonders ästhetisch aus. Sie sah wie das aus, was sie auch war: ein aus Dutzenden von Einzelteilen zusammengefügtes Gebilde, in dem mehrere Lücken klafften. Jede Lücke bezeichnete eine Stelle, an der noch ein Aggregat fehlte. Etwa dreißig Androiden in metallisch schimmernden blauen Anzügen machten sich an der Anlage zu schaffen. Sie bauten die zuletzt herbeigebrachten Teile in den Rechner ein.

Die Androiden, die hier arbeiteten, waren an die regelmäßigen Besuche des Kommandanten gewöhnt, so dass sie ihm keinerlei Beachtung schenkten. Lediglich Karsol, der die Arbeiten in der Halle leitete, kam zu Scallur, um ihn über die Fortschritte zu unterrichten.

Scallur jedoch winkte ab.

»Lass nur«, sagte er zu Karsol. »Ich weiß, wie weit ihr seid. Es ist nicht meine Absicht, euch zu stören.«

Er glaubte, Erstaunen in den Blicken des Androiden zu erkennen.

Er fragt sich, warum ich überhaupt hergekommen bin!

»Ich denke«, sagte er, »dass ich mein Hauptquartier jetzt hier aufschlagen werde. Das hätte den Vorteil, dass ich jederzeit am wichtigsten Punkt des Geschehens bin.«

Er erhielt einen Anruf über Karsols Bildfunkgerät. Prinert, der Androide, der die Aufräumungsarbeiten in der Frostkammer leitete, meldete sich.

»Wir haben ein Aggregat gefunden, Kommandant«, berichtete der Androide. »Es steckt noch in der Wand direkt neben der Explosionsstelle.«

Scallur zuckte zusammen.

»Wie ist sein Zustand?«

»Einwandfrei!«

»Einwandfrei?«

»Ja«, bestätigte Prinert. »Es befindet sich in einer Art Kapsel. Sie ist transparent, so dass wir es genau in Augenschein nehmen können. Bisher haben wir die Kapsel nicht geöffnet, um nicht neues Unheil heraufzubeschwören. Wenn wir sicher sind, dass es sich um keine neue Falle handelt, werden wir die Untersuchungen fortsetzen.«