Perry Rhodan Neo 287: Blume des Raytschats - Lucy Guth - E-Book + Hörbuch

Perry Rhodan Neo 287: Blume des Raytschats E-Book und Hörbuch

Lucy Guth

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Beschreibung

Vor sieben Jahrzehnten ist Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen. Die Menschheit ist zu den Sternen aufgebrochen und hat fremde Welten besiedelt, ist aber auch in kosmische Konflikte verwickelt worden. Seit fünf Jahren umkreisen Erde und Mond eine fremde Sonne. Außerdem haben die Überschweren zeitweilig das Solsystem und alle terranischen Kolonien besetzt. Mittlerweile sind diese Welten jedoch wieder befreit. Im Jahr 2107 wird Perry Rhodan als körperloses Gehirn in den fernen Sternhaufen Naupaum entführt. Auch der Terraner Roi Danton erlebt dieses Schicksal. Gemeinsam begeben sie sich auf eine seltsame Pilgerreise, um einen Weg zurück nach Hause zu finden. Während sie auf ihrer gefährlichen Odyssee unterwegs sind, kommt es auf der Hauptwelt von Naupaum zu einer Staatskrise. Im Zentrum der dramatischen Ereignisse, die ein ganzes Sternenreich erschüttern, steht eine junge Frau – sie wird zur BLUME DES RAYTSCHATS ...

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Seitenzahl: 222

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Zeit:5 Std. 43 min

Sprecher:Hanno Dinger

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Band 287

Blume des Raytschats

Lucy Guth

Cover

Vorspann

1. Ein Fest im Palast

2. Ein einfacher Diener

3. Hayscha und Zofe

4. Besuch

5. Audienz bei Antorschok

6. Die Verschwörung

7. Ein neuer Verehrer

8. Der Wunsch

9. Die Verfolgung

10. Zusammenstoß

11. Flucht

12. Nächtliche Gedanken

13. Das Schicksal einer Edeldame

14. Ein nächtliches Treffen

15. Kunden und Geliebte

16. Der Streit

17. Vorbereitungen

18. Das Verhör

19. Das Raytschapat tagt

20. Soykaschts Verzweiflung

21. Die zerschmetterte Brosche

22. Panik

23. Ein paar Tage später

Impressum

Vor sieben Jahrzehnten ist Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen. Die Menschheit ist zu den Sternen aufgebrochen und hat fremde Welten besiedelt, ist aber auch in kosmische Konflikte verwickelt worden.

Seit fünf Jahren umkreisen Erde und Mond eine fremde Sonne. Außerdem haben die Überschweren zeitweilig das Solsystem und alle terranischen Kolonien besetzt. Mittlerweile sind diese Welten jedoch wieder befreit.

Im Jahr 2107 wird Perry Rhodan als körperloses Gehirn in den fernen Sternhaufen Naupaum entführt. Auch der Terraner Roi Danton erlebt dieses Schicksal. Gemeinsam begeben sie sich auf eine seltsame Pilgerreise, um einen Weg zurück nach Hause zu finden.

Während sie auf ihrer gefährlichen Odyssee unterwegs sind, kommt es auf der Hauptwelt von Naupaum zu einer Staatskrise. Im Zentrum der dramatischen Ereignisse, die ein ganzes Sternenreich erschüttern, steht eine junge Frau – sie wird zur BLUME DES RAYTSCHATS ...

1.

Ein Fest im Palast

Der Raytschapalast war erfüllt von verführerischen Düften, Yaanztronern in kostbaren Gewändern und Gelächter. Daschkoram bewegte sich so vorsichtig, als ginge sie auf einer vereisten Straße. Nicht etwa, weil sie befürchtete, jemanden zu berühren. Daran war sie als Bewohnerin von Nopaloor gewöhnt, denn die Hauptstadt von Yaanzar war wie jede andere urbane Struktur im Raytschat extrem überfüllt und eng.

In den Räumlichkeiten des Regierungspalasts hingegen herrschte normalerweise eine luxuriöse Bewegungsfreiheit, die man anderswo kaum kannte. Daschkoram war in einem guten Haus geboren, als vierzehnte Tochter von hohen Regierungsdienern, und in einem der besseren Isnoviertel von Nopaloor aufgewachsen. Dennoch war ihr die verschwenderische Weite im prunkvollen Domizil des Herrschers über Naupaum nach wie vor fremd, obwohl sie mittlerweile seit fast einem halben Sonnenumlauf im Palast lebte. Und an einem so rauschenden Fest hatte sie erst recht noch nie teilgenommen.

Hofdamen in farbenprächtigen, eng anliegenden Kleidern, die mit funkelnden Perlen und Spiegelsplittern besetzt waren, plauderten mit Höflingen in edlen Anzugjacken, die den Kleidern der Frauen an Farbenpracht in nichts nachstanden. Dazwischen huschten Palastdiener in ihren grünen Livreen hin und her und bemühten sich, alle Wünsche zu erfüllen.

»Beruhige dich!«, mahnte Mayschwarra. Sie sprach leise, doch Daschkoram hörte den Ärger in ihrer Stimme. Und sie roch ihn: Das teure Duftwasser konnte die zarte Note von Bitterfrucht nicht verbergen.

»Entschuldigen Sie, Herrin«, gab Daschkoram ebenso leise zurück, während sie eine geschwungene Pforte durchschritten und vor einer reich gedeckten Tafel stehen blieben. »Die Pracht des Augenblicks verschlägt mir den Atem.«

Sie hoffte, dass sie die Edeldame nicht zu sehr verstimmt hatte. Mayschwarra war Daschkorams Gönnerin, die sie als erste Zofe aufgenommen hatte und sie in die Gesellschaft einführte. Das war ein seltenes Privileg. Daschkoram hatte es nur der Bekanntschaft ihrer Mutter mit Mayschwarra zu verdanken, dass es so weit gekommen war.

Sie begutachtete ein kleines, rotes Törtchen, das auf einem bronzefarbenen Teller des Buffets zusammen mit zwei Dutzend weiteren bunten Gebäckstücken lag, nahm es jedoch nicht und entschied sich wie Mayschwarra für einen Fruchtspieß aus blauen, purpurnen und goldgelben Beeren.

Natürlich hatte ihre Mutter sie der Jugendfreundin aus einer gewissen Berechnung heraus vorgestellt. Eine Tochter in einer guten Stellung am Hof des Raytschas, das bedeutete ein weitgehend sorgenfreies Leben. Tatsächlich verdiente Daschkoram nach nicht mal einem halben Jahr genug Kuschtas, um ihre Eltern und ihre dreiundzwanzig Geschwister ausreichend zu versorgen.

»Eine Edeldame staunt andere nicht mit offenem Mund an, sondern inspiriert sie mit ihrem Lächeln.« Mayschwarras Zurechtweisung war sanft, aber deutlich.

Daschkoram senkte betreten den Kopf. Sie war keine Edeldame wie Mayschwarra. Aber wenn es nach ihrer Gönnerin und ihren Eltern ging, würde sie bald eine werden. Daschkoram selbst wusste nicht recht, was sie davon halten sollte. Edeldamen, auch Hayschas genannt, waren hoch angesehen. Aber ihre Dienste waren oft nicht einfach. Sie lebten am Herrscherhof und kümmerten sich um ihn und seine Gäste genauso wie um andere Angehörige des Yaanzo. So nannte man jenen Teil der yaanztronischen Gesellschaft, der genug Kuschtas besaß, um gänzlich sorgenfrei leben zu können. Der Rest – also jene Bürger, die nicht dem Adel, der Regierung oder anderen reichen Oberschichten angehörten – wurde Yaanti genannt.

»Und auf den Boden starrt sie erst recht nicht.« Mayschwarra schnaubte ungehalten. »Wirklich, Daschkoram, hast du so wenig von mir gelernt? An einem Abend wie diesem ist es wichtig, dass du strahlst und redest. Also gib dir etwas mehr Mühe.«

Ein Abend wie dieser – Daschkoram fragte sich, wie viele solcher Abende es für sie in Zukunft geben würde. Unbestritten war dieses Fest ein Anlass, wie er nicht allzu oft am Herrscherhof vorkam. Nur einmal im Jahr, um genau zu sein. Die luxuriöse Veranstaltung bildete den Auftakt für die zeremonielle Raytschapat-Sitzungswoche. Wenn das Raytschapat, das aus achtzehn Rayts bestehende, höchste Regierungsgremium von Naupaum, in voller Stärke im Proklamat tagte, dem Regierungsviertel von Nopaloor, war das immer ein besonderes Ereignis. Das Volk erhielt Sonderrationen und Extrakuschtas, während die Reichen und Mächtigen ohnehin jede Möglichkeit zum Feiern nutzten – Raytscha Antorschok erst recht.

Außerdem stand an diesem ersten Abend der Raytschapatwoche eine besondere Ehrung an: Antorschok würde aus den Anwesenden die »Blume des Raytschats« wählen. Das konnte eine Edeldame oder ein Edelherr sein, auch andere Höflinge kamen in Betracht. Wer auch immer die neue »Blume« sein würde, der Raytscha und sein ganzer Hofstaat würden ihr in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten besondere Aufmerksamkeit widmen – bis anlässlich der nächsten Raytschapatvollversammlung eine neue Blume gekürt wurde.

Das allgemeine Getuschel war groß, und wie immer brodelte die Gerüchteküche. Niemand wusste, ob der Raytscha sich bereits Tage zuvor für eine Favoritin entschieden hatte oder ob die Entscheidung spontan fallen würde.

Daschkoram war das erste Mal dabei. Mayschwarra hatte ihr ausführlich von diesem bedeutsamen Ritual erzählt. Deswegen war die Zofe überzeugt, dass längst feststand, wer die neue Blume sein würde: ohne Zweifel Mayschwarra, die diese Ehre schon zwei Mal genossen hatte. Die einzige Regel bei diesem gesellschaftlichen Höhepunkt war, dass eine Blume nicht zweimal direkt hintereinander blühen durfte. Mayschwarra hatte den Titel vor vier und vor zwei Jahren erhalten – nun würde sie erneut erblühen, schlussfolgerte Daschkoram.

Die erfahrene Hayscha zuckte amüsiert mit den seidigen Ohren, als Daschkoram ihr in einer geschützten Nische, von der aus sie den Ballsaal gut im Blick hatten, von ihrer Vermutung berichtete.

»Das könnte durchaus passieren«, meinte Mayschwarra. »Aber Antorschok ist launisch – vielleicht schenkt er seine Gunst diesmal jemandem ganz anderen.« Sie wies mit ihrem großen Fächer aus weißen Tipullafedern unauffällig auf einen jungen Mann in der Nähe, der von einer Gruppe Hofdamen umschwärmt wurde. »Das ist Heltamosch, ein Spross der Thurschamonsippe. Sagt dir das etwas?«

Daschkoram spähte hinüber, das Gesicht dezent hinter einem Fächer aus blutroten Gintoblättern verborgen, der ausgezeichnet zu ihrem schneeweißen Kleid aus Saganoseide passte. Sie hatte ihre Hausaufgaben gemacht. Mayschwarra legte großen Wert darauf, dass ihre Zofen mit dem Adelsgeflecht und den politischen Strukturen des Sternenreichs Naupaum vertraut waren. Schließlich musste eine künftige Edeldame ihre Kundschaft auch intellektuell stimulieren.

»Thurschamon – einer der wichtigsten Clans im Raytschat«, antwortete Daschkoram daher prompt. »Aphamosch, der Patriarch der Thurschamons, hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Mitglieder seiner Familie an maßgeblichen Stellen im Machtapparat des Raytschats installiert.«

»Sehr richtig – mit reichlich Geschick und viel Skrupellosigkeit, heißt es.« Mayschwarra maß den gut aussehenden, jungen Yaanztroner mit einem interessierten Blick. »Er ist attraktiv und ehrgeizig. Heltamosch würde eine ausgezeichnete ›Blume‹ abgeben – wenn es Antorschok in seine politischen Pläne passt.«

»Und tut es das?« Daschkoram schnappte sich ein langstieliges Glas vom Tablett eines vorbeieilenden Dieners und lächelte ihm dankbar zu.

Der junge Yaanztroner, den sie bereits häufiger im Palast gesehen hatte, errötete und hastete weiter. Das einfache Gesinde hatte gehörigen Respekt vor den höherrangigen Angehörigen des Hofs, obwohl Daschkoram als Zofe streng genommen ebenfalls zum Personal zählte.

Mayschwarra verzog nachdenklich die tiefblau gefärbten Lippen. »Ich weiß noch nicht recht. Heltamosch könnte ein vielversprechender Verbündeter für Antorschok sein, aber ebenso sein Konkurrent. Manchmal ist es besser, seine Feinde näher bei sich zu halten als die ergebenen Höflinge.«

Daschkoram betrachtete Heltamosch hinter ihrem Fächer vage interessiert. Er war tatsächlich durchaus attraktiv mit seinem kräftigen, moosgrünen Pelz und der muskulösen Gestalt. Höflinge waren Kundschaft – zumindest wenn Daschkoram sich als potenzielle Edeldame sah. An eine solche Zukunft mochte sie aber noch nicht denken. Der Stand einer Zofe reichte ihr für den Moment – sie hatte genug Kuschtas, um für ihre Familie zu sorgen, musste sich jedoch nicht näher mit Antorschok und seinen Höflingen befassen.

Im Gegensatz zu Edeldamen und -herren waren Höflinge meist hoher adliger Herkunft und aus rein gesellschaftlichen Gründen im Regierungspalast. Einige von ihnen lebten sogar im Palast, als Gesellschafter, Beamte, Freunde oder Verwandte des Raytschas. Rund fünfzig solcher Yaanzo gab es in der Residenz des Herrschers, dazu kamen ihre etwa hundert Diener, die in den oberen Stockwerken des Raytschaturms untergebracht waren. Je höher man im Hauptturm lebte, desto weiter unten stand man in der Rangfolge der höfischen Gesellschaft. Die restliche Dienerschaft wohnte in Wirtschaftsgebäuden am Rand des Palastareals. Mayschwarra und ihre Zofen bewohnten eine kleine Zimmerflucht im dritten Stock des Palastturms, was ihre hohe Stellung belegte.

Besonders eng kam es Daschkoram, die in der Stadt aufgewachsen war, dennoch nicht vor. Im Gegenteil: Ihre Gemächer waren von geradezu verschwenderischer Größe, und sie musste sich ihr Zimmer nur mit den anderen beiden Zofen teilen, Nissaá und Oyschgeni. Als sie noch zu Hause gelebt hatte, war sie mit acht Schwestern in einem Raum zusammengepfercht gewesen. Nissaá und Oyschgeni waren schon länger im Dienst von Mayschwarra, durften aber an diesem Abend nicht dabei sein. Sie würden wohl Zofen bleiben und nicht zu Hayschas ausgebildet werden.

Ein Paukenschlag ertönte, gefolgt von einem kristallenen Klingeln. Die zuvor im Hintergrund gespielte Musik verstummte. Alle Gesichter wandten sich dem Ende des schlauchartigen Raums zu, wo der Thron des Raytschas stand. Bislang war der Platz leer geblieben. Nun öffnete sich eine Tür dahinter, und Antorschok trat heraus. Alle versanken in tiefe Verbeugungen. Im Festsaal herrschte für ein Nopaloor übliches, für den Palast jedoch ungewohntes Gedränge, sodass diese Reaktion eine Welle auslöste, die durch die Halle rauschte.

Der Raytscha war recht gut aussehend und groß. Er hatte sein glänzendes Fell, das altersbedingt bereits mit golden schimmernden Strähnen durchwirkt war, in zahlreiche feine Zöpfe geflochten. Daschkoram hatte ihn schon zweimal gesehen, aber in einem anderen Rahmen und nur aus der Ferne. Sie war beeindruckt von seiner Präsenz, scheute jedoch vor der Kälte in seinem Blick zurück.

Er trug eine kunstreich mit Silberfäden bestickte, dunkelblaue, uniformähnliche Kombination, ließ sich lässig auf seinen Thron fallen und gab mit einer Handbewegung zu verstehen, dass das Fest weitergehen solle. Sofort setzte die Musik wieder ein, die Gespräche wurden wieder aufgenommen. Zahlreiche Yaanztroner bewegten sich wie von einem Magnet angezogen auf den Thronbereich zu.

»Wie Gumbafliegen, die von einem blutigen Stück Fleisch angelockt werden«, murmelte Mayschwarra. Sie schmunzelte abfällig hinter vornehm vorgehaltener Hand, an deren sechs Fingern zahlreiche Ringe glänzten. »Sie alle wollen Antorschoks Gunst erringen. Das haben wir nicht nötig. Komm, schauen wir nach, was die Köche für köstliche Süßspeisen zubereitet haben.«

Erst viel später schlenderte Daschkoram mit Mayschwarra auf den Thron zu, in der linken Hand ihren Fächer, in der rechten einen langstieligen, roten Lutscher haltend, der nach Libtabohnen schmeckte, herrlich süß mit einer Spur von Schärfe. Sie genoss ihr Leben am Raytschahof und die damit einhergehenden Annehmlichkeiten. Nach dem Fest würde sie ein herrliches Vibrationsbad nehmen, vielleicht verbunden mit ein paar optisch-akustischen Stimulationen.

Sie lächelte selig, als sie hinter Mayschwarra beim Thron eintraf, wo sie sich tief und ehrerbietig verbeugte.

Die Hayscha sah in Daschkorams Augen prächtig aus in ihrem hellblauen Kleid, das mit holografischen Applikationen besetzt war. Mayschwarra war erfahren, das drückte sie mit der Wahl ihrer Kleidung, ihrer Accessoires und ihrem Stil aus. Ihr Fell war zu sanften Wellen frisiert, ihre Augenränder und -lider wurden von zarten, changierenden Farbschattierungen betont.

»Mayschwarra, meine Gute – ich dachte schon, du hättest deine Gunst heute Abend einem anderen geschenkt«, erklang die sonore Stimme des Raytschas.

Verstohlen blinzelte Daschkoram hinter ihren langen Wimpern zu ihm auf. Antorschok war charismatisch und mächtig, doch er war alt. Sie fragte sich, mit wie vielen Edeldamen er in den vergangenen Tagen bereits seinen Spaß gehabt hatte. Auch wenn Mayschwarra seine Favoritin war – von ihrer Seite bestand ebenso wenig das Recht auf Exklusivität wie von seiner.

Die Hayscha kicherte kokett. »Das würde ich nicht wagen, mein Gebieter. Ich weiß, was ich Ihnen an so einem Abend schuldig bin.«

»An so einem Abend, wahrhaftig.« Der Raytscha sah an Mayschwarra vorbei, und Daschkoram senkte hastig den Blick. »Wer ist deine neue Zofe?«

»So neu ist sie gar nicht mehr.« Mayschwarra lachte glockenhell. »Sie lebt seit mehreren Mondwechseln in meinen Gemächern. Ihr Name ist Daschkoram, sie stammt aus der Familie des ehemaligen Palastfinanzverwalters Jinkadaan.«

Antorschoks Ohren zuckten aufmerksam. »Ah, ein alter Bekannter. Ich wusste nicht, dass er eine so junge Tochter hat. Komm näher, Syxtiana.«

Daschkoram zuckte bei dieser Anrede leicht zusammen – so nannte ein Vater normalerweise seine Lieblingstochter. Es war fast etwas anstößig, dieses Kosewort außerhalb der Verwandtschaft zu benutzen. Weil es aber der Raytscha war, der es tat, sagte sie nichts.

Sie erhob sich und trat auf ihn zu. Antorschok legte seine Hand auf ihren Fächer, drückte ihn herunter. Daschkoram ließ ihn nach unten gleiten, hielt die Wimpern züchtig gesenkt.

»Eine Schönheit, allerdings. Ich erinnere mich, dieses liebliche Gesicht schon mal gesehen zu haben.« Antorschok gluckste zufrieden. »Bildest du sie aus?«

»Wenn sie Talent zeigt, Gebieter.« Mayschwarra klang plötzlich angespannt. »Ich muss sie dafür etwas beobachten.«

»Schön, mach das. Ich erwarte gespannt das Ergebnis. Und nun ...« Antorschok öffnete seine Hände wie einen Fächer. »Habt noch etwas Spaß!«

Das klingt wie ein Befehl, dachte Daschkoram. Sie entfernte sich rückwärts vom Thron, um den nächsten Höflingen Platz zu machen.

»Nun, das lief doch ganz gut.« Mayschwarra angelte sich zufrieden einen rot-gelben Trunk vom Tablett eines Dieners.

»Heißt das, er wird Sie zur Blume küren?«, fragte Daschkoram gespannt. Sie war so aufgewühlt von der gerade erlebten Szene, dass sie weder Hunger noch Durst verspürte.

Mayschwarra machte ein unverbindliches Geräusch. »Wir werden sehen.«

Geduld war nie Daschkorams Stärke gewesen. Selbst das reichliche, gute Essen und die bunten, unterhaltsamen Holoprojektionen, die überall in den Festräumen präsentiert wurden, lenkten sie nicht von der wachsenden Anspannung ab. Einige Male wurde sie zum Tanzen aufgefordert – in einem weiteren Saal waren mehrere Tanzflächen installiert, die durch Antigravtechnik auf drei Ebenen übereinander schwebten und mit sämtlichen Regenbogenfarben illuminiert wurden. Auf Mayschwarras Wink hin ließ sich Daschkoram von einer Tanzfläche zur anderen ziehen und bewegte sich in den wilden Rhythmen der vorgegebenen Choreografien.

Einer ihrer Tanzpartner war Heltamosch, der mutmaßliche Konkurrent um den Titel als Blume. Er erwies sich als charmant, liebenswürdig und als erstaunlich guter Tänzer. Dennoch war Daschkoram abgelenkt und beantwortete seine Fragen nur abwesend und zerstreut. Nach dem Tanz dankte sie ihm hastig und kehrte zu Mayschwarra zurück.

Die Edeldame bedachte sie mit einem resignierten Blick. »So wirst du nie eine anständige Hayscha.«

Es dauerte zwei weitere, schier unendlich lange Liss, ehe das helle Glöckchen erneut erklang. Auf das Signal hin versammelten sich alle wieder im Thronsaal.

Sobald Ruhe eingekehrt war, erhob sich Antorschok. Ein Diener reichte ihm etwas – weil Daschkoram und Mayschwarra weit genug vorn standen, erkannte die Zofe, dass es sich um eine Brosche handelte. Sie erschauerte vor Aufregung. Das war die berühmte Blumenbrosche, die für den Zeitraum zwischen den Raytschapatwochen den Günstling des Raytschas auszeichnete und danach weitergereicht wurde.

»Meine geliebten Gäste«, begann der Raytscha. »Ich habe meine Wahl getroffen – die Entscheidung, auf die ihr alle gewartet habt. Ich werde nun verkünden, wen ich diesmal als ›Blume des Raytschats‹ ehren werde.«

Daschkoram bemerkte Heltamosch auf der anderen Seite des Saals, der erwartungsfroh und selbstsicher wirkte. Sie mochte ihn, doch sie hoffte, dass Mayschwarra den Titel gewinnen würde.

»Meine Wahl wird einige verwundern, aber das ist mir gleich – immerhin bin ich der Raytscha, oder?« Antorschok lachte dröhnend, und die Gäste stimmten höflich mit ein.

»Ein alter Witz, den er regelmäßig bringt«, flüsterte Mayschwarra so, dass es nur Daschkoram hören konnte.

»Und die neue Blume des Raytschats ist ...« Antorschok zögerte theatralisch, um die Spannung noch etwas zu steigern, ehe er den Namen nannte. Als er es dann tat, war Daschkoram so perplex, dass sie zunächst glaubte, sich verhört zu haben.

Mayschwarra stieß sie in die Seite. »Das bist du«, raunte sie. »Bei Jaxas Zorn, geh nach vorn, ehe es peinlich wird!«

Wie betäubt näherte sich Daschkoram dem Thron. Hatte der Raytscha tatsächlich ihren Namen gesagt? Das ist nicht möglich! Ich bin nur eine Zofe!

Ringsum wurde getuschelt, Daumen zeigten unverhohlen auf sie. Daschkoram spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde und ihre Ohren nervös zuckten. Sie roch ihre eigene Angst scharf und beißend.

Dennoch ging sie weiter, bis sie direkt vor dem Raytscha stand, der wohlwollend auf sie heruntersah. Dieses Mal erwiderte sie den Blick, statt ihn zu senken.

»Ich bin mir sicher, dass ich eine gute Wahl getroffen habe – außergewöhnlich und neu.«

Der Raytscha streckte die Hand aus, in der die Brosche lag. Das filigrane, silberne Gebilde von der Größe eines großen Knopfs hatte die Form einer geschlossenen Blütenknospe. Daschkoram nahm sie mit zitternden Fingern und steckte sie sich vorn an ihr Kleid. Der Raytscha nahm ihre Schultern und drehte Daschkoram um, sodass die Gäste im Saal sie bewundern konnten. Kaum geschehen, öffnete sich die Knospe und projizierte ein kopfgroßes Hologramm vor Daschkorams Brust: eine sich zyklisch neu entfaltende Blume mit zahlreichen winzigen, kreisrund angeordneten Blättern in allen Farben des Spektrums.

2.

Ein einfacher Diener

»Pass doch auf, du Tollpatsch!«

Doch zu spät: Soykascht stieß mit dem Hauptdiener Pripesch zusammen, die leere Flasche auf Soykaschts Tablett geriet ins Wanken, fiel hinunter und zerschellte auf dem Boden in tausend Scherben.

Soykascht wurde heiß vor Scham. Zum Glück war ihm das Malheur nicht in einem der Festsäle passiert, sondern auf dem Gang Richtung Küche. So konnte er damit rechnen, von Pripesch lediglich ein paar Ohrfeigen und einen Tadel zu erhalten, statt sofort aus dem Palast verwiesen zu werden.

Prompt landete Pripeschs flache Hand klatschend hinter seinen Ohren. »Idiot! Hast du nicht gesehen, dass ich hier gehe? Räum dieses Chaos sofort auf, und dann marsch wieder an die Arbeit!«

Pripesch eilte davon, und Soykascht atmete auf. Der Hauptdiener war offenbar zu beschäftigt, um sich länger mit einem Handlanger aufzuhalten. Kein Wunder, schließlich hatte er bei dem großen Fest die Aufsicht über den Teil der Palastdiener, zu dem auch Soykascht gehörte.

Der junge Yaanztroner ließ sich auf die Knie sinken und sammelte die Scherben vorsichtig ein. Es war eine Flasche Tenjowein gewesen, zum Glück leer. Das Zeug war ziemlich teuer, weil die Tenjobeeren für die Verarbeitung zu Wein nicht älter als zwei Tage sein durften und danach die drei Mägen von jungen, vegan ernährten Huxrindern durchwandern mussten. Wahrscheinlich hätte Soykascht zwei Monate lang ohne Kuschtalohn arbeiten müssen, wenn er eine volle Flasche ruiniert hätte.

Das Glas war zum Schutz des wertvollen Weins besonders beschichtet. Die rosafarbenen Scherben waren wegen dieser speziellen Versiegelung extrem scharf und spitz, sodass Soykascht extrem aufpassen musste, um sich nicht zu schneiden.

Im Grunde hatte er Glück gehabt, dass er ausgerechnet mit Pripesch zusammengestoßen war, der nur eine Stufe über ihm stand, und nicht mit einem der tatsächlich wichtigen Vorgesetzten.

»Oje, Soykascht ...« Latoscha kniete sich neben ihn und half ihm. Sie war eine der Palastmägde, Schaschischas genannt, die in seinem Alter waren.

Er kannte sie, seit er vor drei Jahren mit der Arbeit im Regierungspalast begonnen hatte. Sie war stets nett zu ihm, und er wollte nicht, dass sie Ärger bekam. »Lass nur, Latoscha, ich mach das.«

»Zu zweit geht es schneller. Und momentan habe ich ohnehin etwas Ruhe – nach der Verkündung der neuen Blume sind da drinnen alle zu sehr mit Tratschen beschäftigt, um hungrig zu sein.« Latoscha war an diesem Abend für die Zubereitung der Häppchen zuständig und hatte Soykascht in den vergangenen Liss, dem Standardzeitmaß in Naupaum, unentwegt mit Tabletts voller kleiner Brote, Pastetchen und frittierter Znackschrecken versorgt. Sie wies mit dem Kinn Richtung Festsaal. »Hast du mitbekommen, wer es geworden ist?«

Soykaschts Mund wurde trocken. »Ja. Eine Yaanztronerin namens Daschkoram, sie ist Zofe bei der Edeldame Mayschwarra.«

Latoscha verdrehte erstaunt die Ohren. »Ach ja? Nie von ihr gehört.«

Soykascht behielt eine unverbindliche Miene bei. Er würde keiner Yaanztronerseele gegenüber zugeben, dass es die Verkündung von Daschkorams Namen gewesen war, die ihn derartig aus dem Konzept gebracht hatte, dass er mit Pripesch kollidierte. Als er gesehen hatte, wie die holografische Blume vor Daschkorams Brust erblüht war, hatte er den Saal fluchtartig verlassen müssen, sonst wäre er vor Fassungslosigkeit an Ort und Stelle zusammengebrochen. Denn seit er Daschkoram vor einigen Monaten das erste Mal gesehen hatte, war er in sie verliebt.

Soykascht wusste, dass diese Liebe ebenso verzweifelt wie sinnlos war. Er war nur ein einfacher Palastdiener, während seine Angebetete eine Zofe war, womöglich eine zukünftige Edeldame – sie beide trennten Welten. Und nun war sie auch noch zur Blume gekürt worden. War seine Liebe bislang nur aussichtslos gewesen, war Daschkoram für ihn nun so fern wie die Sonne. Er stand so tief unter ihr, dass sie ihn vermutlich nicht mal sehen konnte.

Sein leerer Ceynach-Kropf juckte wieder. Geistesabwesend hob Soykascht die Hand, um die leere Hauttasche zu kratzen. Seit er vor einigen Jahren seinen Körper als Ceynach-Träger zur Verfügung gestellt hatte, entwickelte das Gewebe hin und wieder Ekzeme oder Hautreizungen. Das waren Nebenwirkungen, die ihm angekündigt worden waren und die er in Kauf genommen hatte. Damals hatte er dringend Kuschtas gebraucht, für seine Familie. Sein Vater war gestorben, und er als ältester Sohn hatte plötzlich in der Pflicht gestanden, für die Mutter und die vierzehn jüngeren Geschwister zu sorgen. Zwei Jahre lang hatte er seinen Körper vermietet, an einen Regierungsbeamten im Palast, der sich einen jüngeren und vitaleren Körper gewünscht hatte.

Die Zeit kam Soykascht im Nachhinein wie ein Traum vor, dennoch hatte er viel mitbekommen – kurz vor Ablauf des Mietvertrags unter anderem, dass im Palast Diener gesucht worden waren. Der Beamte hatte ihm zwar verlockend viele Kuschtas geboten, wenn er Soykaschts Körper hätte weiternutzen dürfen. Doch für den jungen Yaanztroner waren zwei Jahre genug gewesen. Er hatte die Möglichkeit ergriffen und war direkt nach der Ceynach-Entfernung zum Hintereingang des Palasts geeilt, wo er sich als Diener beworben hatte. Es hatte sich dabei als äußerst nützlich erwiesen, dass Soykascht als stummer Zeuge der Aktivitäten des Ceynachs umfassende Kenntnisse erlangt hatte, was die Abläufe und Vorschriften im Herrscherpalast anging. Damit hatte er den Personalbeamten überzeugt und die Stelle bekommen.

Ein wahrer Glücksgriff: Er war nun einer jener mehr als zehntausend guten Geister, die im Proklamat dafür sorgten, dass alles seinen geregelten Gang ging. Fünfhundert von ihnen verrichteten ihren Dienst sogar direkt im Raytschaturm und nicht in einer der unzähligen umliegenden Außenstellen und Villen des Regierungsapparats. Soykascht gehörte obendrein zu den zweihundert, die im Palast untergebracht waren. Eine Anstellung als Palastdiener war überaus begehrt, denn die Tätigkeit war zwar anspruchsvoll, wurde jedoch gut bezahlt und war mit einigen Privilegien verbunden.

Umso dümmer, dass Soykascht diesen lukrativen Posten, mit dem er seine Familie problemlos unterstützen konnte, aufs Spiel setzte. Er verfluchte seine verräterischen beiden Herzen, die seit Monaten nur für Daschkoram schlugen. Er nutzte jede Gelegenheit, um sie zu sehen und aus der Ferne anzubeten. Er durfte sich dabei nur nicht erwischen lassen.

»Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte Latoscha besorgt. Sie hatte bemerkt, dass er sich am Ceynach-Kropf kratzte.

Er war nicht der einzige Palastdiener, der das Zeichen eines solchen »Jugendverdienstes« mit sich herumtrug. Es war eine angesehene Aufgabe, seinen Körper zur Verfügung zu stellen. Viele ehemalige Ceynach-Wirte trugen nach wie vor eine solche Hauttasche – wer wusste schließlich, ob man nicht noch mal in die Verlegenheit geriet, seinen Körper vermieten zu müssen? Bei einigen waren die Nachwirkungen weitaus unangenehmer als bei ihm. Er selbst verspürte den Juckreiz meist nur dann, wenn er nervös war. Das geschah allerdings in jüngster Zeit häufiger, als ihm lieb war.

»Es geht schon. Das ist bestimmt die trockene Luft im Ballsaal.« Soykascht wackelte abwiegelnd mit den Ohren. »Dort ist ganz schön was los.«

»Ist die Blume wenigstens hübsch?«, erkundigte sich Latoscha und legte die letzten Scherben auf das Tablett.

»Das ... habe ich nicht so genau gesehen.« Soykascht stand hastig auf. »Ich muss mich beeilen und das wegbringen, ehe Pripesch zurückkommt. Danke für deine Hilfe.«

Latoscha stand ebenfalls auf, sie wirkte etwas verwundert über Soykaschts jähe Hektik. »Ich helfe dir gern. Hier im Palast kann man immer Freunde brauchen, oder?« Sie stieß ihn aufmunternd an, sodass er das Tablett beinahe erneut hätte fallen lassen.

»Ja, du hast recht. Bis später!«

Er eilte in die Küche und tauschte das Tablett gegen ein sauberes, auf dem appetitliche Häppchen angerichtet waren. Soykascht ignorierte den Duft nach frischem Hekobrot mit Porrorogen, der seine Mägen zum Knurren brachte, und kehrte mit dem Tablett in den Festsaal zurück. Dort war Daschkoram mittlerweile zum Mittelpunkt des Interesses geworden. Während Soykascht die Häppchen verteilte, tanzte sie mit einem Yaanztroner nach dem anderen – und auch mit einigen Hofdamen – und war dabei bezaubernd wie immer. Allein bei ihrem Anblick schmerzte Soykascht die Seele.

Sobald das Tablett geleert war, hastete er wieder hinaus und lehnte sich keuchend gegen die kühle Wand des Gangs. Fast unterbewusst wanderte seine Hand an die Brust. Unter der Dienerlivree, die aus einem hellgrünen Hemd und einer dunkelgrünen Jacke bestand, lag ein dünner, weißer Schal an seiner Brust. Dieses zarte Stück Stoff stellte für ihn gleichzeitig Trost und mögliches Verderben dar.

Es war ein paar Tage her, da hatte er einen Fehler begangen; einen Fehler, der ihn alles kosten konnte. Er hatte die Empfangsräume des Tryschkatclans gesäubert – eben jenen Bereich, in dem die Edeldame Mayschwarra lebte, die dieser Familie angehörte. Dort hatte er den dünnen, parfümierten Schal entdeckt, auf einem Sessel, in dem kurz zuvor Daschkoram gesessen hatte. Sie hatte das Seidentuch um den Hals getragen und offenbar dort vergessen.

Für Soykascht hatte das eine unglaubliche Versuchung dargestellt. Da niemand außer ihm im Raum gewesen war, hatte er den Schal aus einem Impuls heraus an sich genommen und seinen süßen Duft eingesogen. Statt ihn – wie es die strengen Palastregeln erforderten – aber sofort bei seinem Vorgesetzten abzuliefern, hatte Soykascht den Schal behalten.

Weiß Jaxa, was mich dazu getrieben hat!