Perry Rhodan Neo 338: In tödlicher Tiefe - Lucy Guth - E-Book + Hörbuch

Perry Rhodan Neo 338: In tödlicher Tiefe E-Book und Hörbuch

Lucy Guth

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Beschreibung

Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen auf der Erde und den Kolonialwelten zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft. Doch dann taucht ein mysteriöser Junge mit blauen Haaren auf, der Laumae heißt und in dem sich eine Macht namens Primat verbirgt. Er kann Materie und Energie mit der Kraft seiner Träume zu tödlichen Waffen formen. Das Ziel seiner mörderischen Angriffe ist Perry Rhodan. Der Versuch, Laumae auf dem Erdmond zu ergreifen, scheitert. Stattdessen kapert er ein Raumschiff und nimmt Kurs auf die Erde. Als das Raumschiff havariert und in den Fluten des Ozeans versinkt, heften sich Perry Rhodan, Thora und Reginald Bull an Laumaes Fersen. Ihr Konflikt mit Laumae und dessen Helfern wird ausgetragen IN TÖDLICHER TIEFE ...

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Seitenzahl: 231

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Zeit:6 Std. 26 min

Veröffentlichungsjahr: 2024

Sprecher:Axel Gottschick

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Band 338

In tödlicher Tiefe

Lucy Guth

Cover

Vorspann

Track 1 – Stepdaughter: Shallow Deep

Track 2 – Auris: Black Water Roses

Track 3 – Acheron: Come Sail with me

Track 4 – The Beetles: Octopussys Garden

Track 5 – Samantha Fando: Wild Blue Ocean

Track 6 – Weazel: Across the Ocean

Track 7 – Bill Eiliot: Ocean Ayes

Track 8 – Michael Reginald Perry: The Deep

Track 9 – Lawless Jonas: Cake on the Beach

Track 10 – Lady B: The Deep

Track 11 – Blue Sabbath: Child of the Ocean

Track 12 – Ella Fitzgerald: Between the Devil and the Deep Blue Sea

Track 13 – Birka: Seamania

Track 14 – Toad the Wet Sprocket: Walk on the Ocean

Track 15 – Diamond Marmelade: Floods

Track 16 – Masked Wolf: Astronaut in the Ocean

Track 17 – Fume City: Underwater Passion

Track 18 – Fleet Wolves: Bigger Ocean

Track 19 – Icygame: The Seas

Track 20 – The Teeth: Deceased Ocean

Track 21 – Jim Old: You're the Sea

Track 22 – Goto Holiday: Under Water

Track 23 – The State: Ocean of Devotion

Track 24 – Kings of the Middle Age: I Slept by the Ocean

Track 25 – Red November: Out of the Sea

Track 26 – Ray Peace: Free Like the Sea

Track 27 – Hans Graubauer: Richtung See

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen auf der Erde und den Kolonialwelten zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft.

Doch dann taucht ein mysteriöser Junge mit blauen Haaren auf, der Laumae heißt und in dem sich eine Macht namens Primat verbirgt. Er kann Materie und Energie mit der Kraft seiner Träume zu tödlichen Waffen formen. Das Ziel seiner mörderischen Angriffe ist Perry Rhodan.

Der Versuch, Laumae auf dem Erdmond zu ergreifen, scheitert. Stattdessen kapert er ein Raumschiff und nimmt Kurs auf die Erde.

Als das Raumschiff havariert und in den Fluten des Ozeans versinkt, heften sich Perry Rhodan, Thora und Reginald Bull an Laumaes Fersen. Ihr Konflikt mit Laumae und dessen Helfern wird ausgetragen IN TÖDLICHER TIEFE ...

Track 1

Stepdaughter: Shallow Deep

»Let the water come, let the ground collapse, let me fall inside ...«

Mit einer Kieferbewegung regelte Lukas Jonas die Lautstärke seines Ohrimplantats herunter und warf einen Blick durch das Bullauge vor dem Eingang zur Zentrale. Wie erwartet, sah er nichts. In 1500 Metern Wassertiefe drang kein Lichtstrahl mehr von der Oberfläche zur mobilen Forschungsrig JACQUES PICCARD durch. Draußen herrschten für Menschen tödliche Bedingungen: Kälte, Dunkelheit und starker Druck.

Wir sind hier unten so einsam wie ein Raumfahrer irgendwo im Kuipergürtel, auch wenn wir nicht so weit von der Zivilisation entfernt sind wie er, dachte Lukas und öffnete die Tür.

Sofort war er froh, die Musik seiner privaten Playlist gedämpft zu haben, denn in der Zentrale herrschte Disziplin – und Kommandantin Stina Beotius, die penibel darauf achtete, war anwesend. Eine weitere Kieferbewegung, und die Musik verstummte vollständig. Gerade rechtzeitig, denn Beotius drehte sich zu Lukas um.

»Mister Jonas, pünktlich wie immer zum Dienstantritt. Sie kommen genau richtig.«

Beotius war die Einzige an Bord, die Lukas beim Nachnamen nannte, und irgendwie kam ihm das auch sechs Monate nach seinem Dienstantritt noch seltsam vor. Er fühlte sich zu jung, um gesiezt zu werden. Und natürlich war er das auch: Bei seinem Abschluss an der Akademia Terrania vor knapp einem Jahr war er fünfzehn Jahre alt gewesen. Ein Wunderkind, das mit zwei Examen glänzte und darauf brannte, von der öden Theorie endlich in die Praxis zu wechseln.

Wunderkind – wie er dieses Wort hasste! Er war jung, ja, aber kein Kind mehr. Das Leben hatte ihn gezwungen, schneller erwachsen zu werden als die anderen. Trotzdem fühlte es sich merkwürdig an, wenn er seinen Nachnamen hörte.

Aber die Kommandantin korrigierte man nicht. Sowieso war er nicht der Einzige, den sie korrekt und höflich ansprach – das tat die Terranerin mit den silbernen Strähnen im kurz geschnittenen, rotbraunen Haar mit allen Mannschaftsmitgliedern, außer mit ihrer Ersten Offizierin Katya Houot. Die beiden kannten einander angeblich schon sehr lange und waren eng befreundet.

Houot war ebenso in der Zentrale zugegen wie der Steuermann Han To-Tren und die Sicherheitsoffizierin Bethany O'Brannon. Wie immer, wenn O'Brannon in der Nähe war, fühlte sich Lukas leicht unwohl, was vor allem daran lag, dass die Frau mit den langen, honigblonden Haaren und hellblauen Augen ausgesprochen hübsch war, obwohl sie mehr als dreißig Jahre und damit in Lukas' Augen bereits alt war.

Die Zentrale war hochmodern ausgestattet, allerdings beengt und niedrig. Der 1,90 Meter große Han To-Tren stieß, wenn er aufrecht stand, fast an die Decke. Momentan saß er jedoch entspannt an seinem ganz vorn gelegenen Steuerpult. Insgesamt gab es nur fünf Arbeitskonsolen, die dicht beieinanderlagen. Zwar passte erforderlichenfalls die gesamte, gegenwärtig dreizehnköpfige Mannschaft der JACQUES PICCARD in den Raum, aber dann war es wirklich kuschlig.

»Habe ich etwas verpasst?« Lukas ging zögernd zu seinem Platz, dem des diensthabenden Wissenschaftsoffiziers. Die JACQUES PICCARD war eine Forschungseinrichtung, die zu großen Teilen von der Akademia Terrania finanziert wurde, aber dennoch über militärische Strukturen organisiert war. Das kam, weil der Rest der Finanzierung aus Mitteln der Terranischen Union floss.

Lukas indes hatte keinen Rang, er galt als Wissenschaftliche Hilfskraft in einem Sonderprojekt der Universität und war dem Chefwissenschaftler Samarit Barton zugeteilt. Der hatte derzeit Pause, Lukas sollte ihn solang in der Zentrale vertreten.

Lukas war das eigentlich nicht recht – er hätte lieber wieder an seinem regulären Arbeitsplatz im Forschungslabor gesessen und an seinem aktuellen Projekt geschraubt. Aber Dienst war Dienst – und in der Zentrale ging es zumindest immer interessant zu.

Er blickte aus dem großen Frontfenster. In dieser Richtung gab es tatsächlich etwas zu sehen. Der Ozean vor ihnen war von den Scheinwerfern der Rig ausgeleuchtet. Die JACQUES PICCARD war zurzeit nicht fest verankert, sondern bewegte sich im Schneckentempo über den Grund des Kerguelenplateaus. Das tat sie die meiste Zeit, denn ihre Aufgabe war es, das Gebiet rund um die Unterwasserstele zu untersuchen, die bereits vor etlichen Jahren dort entdeckt worden, aber erst seit ein paar Monaten durch eigenartige Aktivitäten aufgefallen war.

Der Begriff Rig war ein wenig irreführend, denn die JACQUES PICCARD war keine Bohrplattform – dafür war die Bezeichnung ursprünglich gedacht gewesen. Ihr primärer Zweck waren jedoch die Beobachtung und Forschung sowie der Einsatz von neuartiger Unterwassertechnologie und Datenerhebung.

Etwas Auffälliges konnte Lukas draußen nicht erspähen. Der Meeresboden war eine Melange aus Sand und vulkanischem Gestein. Andererseits reichten die Scheinwerfer nicht besonders weit. Fragend wandte er sich zu der Kommandantin um.

Beotius rief ein Hologramm auf und schnippte es Lukas mit dem Finger zu. »Wir haben etwas geortet, in dreihundert Metern Entfernung. Wir sind auf dem Weg dorthin.«

Lukas musterte das Ortungsholo. »Sieht aus wie ein U-Boot, oder?«

»Ich vermute eher eine kleine Bohrinsel von illegalen Goldsuchern.«

Stirnrunzelnd sah Lukas auf. »Illegale Goldsucher? Hier?«

Die übrige Crew lachte leise, wodurch sich Lukas wieder mal wie ein dummer Junge vorkam.

»Weißt du, wie Gold entsteht, Lukas?«, fragte Houot. Die Katzenaugen der Plophoserin schienen im Halbdunkel der Zentrale aufzuglühen, als sie Lukas anblickte. Sie war etwa im gleichen Alter wie die Kommandantin, trug ihre schwarzen Haare lang und zu einem Knoten im Nacken geschlungen.

»Eigentlich nicht«, gab er zu. »Ein chemischer Prozess vielleicht?«

»Fast.« Die Geologin und Expertin für Vulkanologie lächelte und zeigte ihre leicht rötlich verfärbten Zähne – eine Folge der für Plophoser typischen kutanen Porphyrie. »Es ist ein physikalischer Prozess, allerdings keiner, der auf der Erde abgelaufen ist. Sämtliches Gold auf Terra stammt aus dem Weltraum. Man nimmt an, dass Gold entsteht, wenn zwei Neutronensterne kollidieren.«

»Diese Reste einer Supernova?«

»Genau. Alles Gold, das bislang auf der Erde gefördert wurde, summiert sich auf eine Masse von nur rund zweihunderttausend Tonnen. Berechnungen nach schlummern im Erdkern aber noch weitere anderthalb Quadrillionen Tonnen.«

Nun ging Lukas ein Licht auf. »Deswegen suchen die hier? Wegen der vulkanischen Aktivität?«

»Exakt!« Beotius nickte anerkennend. »Sie sind wie die Goldsucher, die früher in Nordamerika in Flüssen herumgewatet sind, um im Sand ein paar Nuggets auszubuddeln. Sie hoffen, dass die Vulkane über sogenannte Mantel-Plumes, also Aufströme heißen Gesteins aus dem tieferen Erdmantel, mit dem Erdkern verbunden sein könnten.« Sie wurde ernst. »Allerdings versuchen ein paar Wahnsinnige seit Kurzem auch, mit speziellen Bohrmaschinen künstlich nachzuhelfen, um an ihre Beute zu kommen.«

»Irrsinn!«, kommentierte Houot. »Das Gold im Erdkern ist unerreichbar.«

Han hob die Schultern. »Das wollen die aber nicht wahrhaben. Es ist gefährlich, was sie dort treiben, und wir haben die Befugnis, sie daran zu hindern.«

»Sofern es illegale Schürfer sind«, schränkte Beotius ein. »Außerdem dürfen wir unsere eigentliche Forschungsaufgabe nicht vernachlässigen.«

Das sah Lukas ein. Die Stele, das war ihr Auftrag. Sie sollten nach Hinweisen darauf suchen, was dort vor sich ging. Viele Jahre lang hatte sich die Stele auf dem Meeresgrund des Kerguelenplateaus wie tot an dem Ort befunden, wo sie entstanden war. Vor einigen Monaten war sie aber aktiv geworden. Zuerst hatte man angenommen, dass sie wegen seismischer Verschiebungen in Bewegung geraten war und sich deshalb der Meeresoberfläche näherte. Doch den jüngsten Erkenntnissen zufolge bewegte sich die Stele von ganz allein.

Die Tür öffnete sich, und ein kleiner Schatten huschte herein. Ein braun-grauer Affe sprang Lukas auf den Schoß.

Beotius verzog missbilligend das Gesicht. »Hatte ich Ihnen nicht gesagt, dass Sie Ihr Haustier einsperren sollen, wenn Sie Dienst in der Zentrale haben?«

»Charly ist kein Haustier«, protestierte Lukas, ehe er ein schüchternes »Ma'am!« hinterherschob.

»Dann eben dein Versuchstier!« Han grinste breit.

»Er ist auch kein Versuchstier.« Im Gegenteil, Lukas hatte den Javaneraffen vor zwei Jahren aus dem illegalen Versuchslabor eines asiatischen Positronikkonzerns gerettet. Charly war eins der wenigen Tiere, das die Experimente dort überlebt hatte. Das Labor, ein Relikt der Aphilie, hatte wenig Hemmungen im Umgang mit Tieren oder Menschen gehabt. »Er ist ein Versuchspartner und freiwillig bei mir.«

»Das ist schön. In der Zentrale hat er trotzdem nichts verloren.« Beotius war unnachgiebig.

Lukas nickte bedauernd. »Das weiß ich. Ich hatte ihn im Techniklabor eingeschlossen. Wahrscheinlich ist er Petriko entwischt.« Chefingenieur Petriko Walsh hatte für den Affen genauso eine Schwäche wie für Lukas. Beide hatten geradezu Narrenfreiheit bei Walsh, das wussten alle an Bord. »Ich schicke ihn sofort zurück!«

Lukas wandte sich Charly zu und gebärdete: »Du weißt genau, dass die Chefin dich nicht mag. Also verschwinde, lauf zurück zu Petriko.«

Lukas hatte keine Ahnung, was konkret man mit Charly in diesem Labor angestellt hatte. Tatsache war, dass der Javaneraffe die Gebärdensprache ebenso gut beherrschte wie ein Mensch und sich damit ebenso klar zu verständigen wusste.

»Mir war langweilig«, lauteten die Gebärden, die Lukas als Antwort erhielt. »Petriko wollte mir keinen Keks geben.« Charly hatte das geistige Niveau eines fünfjährigen Menschenkinds und war somit etwas intelligenter als seine Artgenossen, die meist auf dem Stand von dreijährigen Kleinkindern verharrten.

»Du kriegst nachher zwei Kekse und eine Banane, aber jetzt verzieh dich bitte«, gebärdete Lukas mit einem nervösen Blick auf Beotius. »Mach schon, ehe die Chefin noch böser wird.«

Mit einem leisen, unwilligen Knurren glitt Charly von Lukas' Schoß. Er drehte sich zu Beotius und fletschte die Zähne – was in seinem Fall ein charmantes Lächeln darstellen sollte – und raste wieder aus der Zentrale.

»Ach, und Mister Jonas ...« Beotius lächelte Lukas zu. »Ich mag Ihren Affen durchaus. Nur nicht hier.«

Lukas zog den Kopf ein und wandte sich seinen Holokontrollen zu. Er hatte bereits eine Weile den Verdacht, dass die Kommandantin die Gebärdensprache beherrschte. Nun wusste er es sicher.

»Wir haben Sichtkontakt«, meldete Han, der nur schwer seine Erheiterung verbergen konnte.

Das Licht ihrer Scheinwerfer hatte eine kleine Unterwasser-Bohrplattform erfasst. Sie ruhte über einer submarinen Spalte, wie sie im Gebiet des Kerguelenplateaus häufig vorkamen. Das Plateau war eine sogenannte Magmatische Großprovinz, ein Gebiet der Erdkruste, das große Mengen magmatischer Gesteine enthielt. Denn unter dem Plateau lauerte ein Hotspot des Erdmantels, und es galt als der am längsten aktive Supervulkan der Erde.

Anscheinend bestätigte sich damit der Verdacht der Kommandantin, dass es sich um Goldschürfer handelte. Sie funkte die fremde Plattform an. »JACQUES PICCARD ruft unbekannte Schürfer. Stellen Sie Ihre Tätigkeit ein, und verlassen Sie diesen Bereich umgehend.«

Es dauerte eine Weile, dann drang eine kratzige Männerstimme aus dem Akustikfeld des Funkempfängers, deren Englisch von einem osteuropäischen Akzent gefärbt war. »Hören Sie, Miss Piccard, wir haben eine Schürflizenz. Wir dürfen suchen, wo wir wollen.«

Lukas grinste wegen der Anrede. Die Rig hatte ihren Namen von einem Schweizer Ozeanografen, einem der bedeutendsten Pioniere der Tiefseeforschung im terranischen Zwanzigsten Jahrhundert. Der Name dieser historischen Persönlichkeit war im Jahr 2116 aber nicht jedem bekannt.

Beotius blieb geduldig. »Das gilt nicht für hier. Diese Region ist TU-Sperrgebiet.«

Was durchaus stimmte. Denn seit die Stele ihre Aktivität aufgenommen hatte, durfte in diesem Areal niemand einfach so herumspazieren.

»Sperrgebiet? Ich bitte Sie ...«, hörten sie wieder.

Weiter kam der bislang namenlose Schürfer nicht. Die Erde begann zu beben. Und zwar nicht zu knapp, die JACQUES PICCARD wurde derart durchgeschüttelt, dass Lukas die Vibrationen trotz der modernen Andruckabsorber spürte.

»Was ist da los, Miss O'Brannon?«, fragte die Kommandantin. »Warum puffern die Andruckabsorber das Beben nicht ab?«

»Ich registriere eine Störung, Kommandantin.« O'Brannon fuhr mit dem Finger durch verschiedene Holos. »Es scheint, als arbeiten die Absorber nicht korrekt.«

»Können Sie dazu etwas sagen, Mister Walsh?«, schickte Beotius über das Bordkomsystem eine Anfrage Richtung Techniklabor.

»Ich messe starke Hyperenergieimpulse an, die unsere technischen Systeme beeinflussen«, kam die prompte Antwort.

»Ursprung?«

»Keine Ahnung, Ma'am!«

Die fremde Plattform verfügte wohl nicht über Andruckabsorber, denn sie wurde deutlich stärker herumgeworfen als die Rig. Zudem öffnete sich die Unterseebodenspalte unter der Schürferinstallation immer weiter. Orange-rötliches Magma wurde sichtbar.

Geistesgegenwärtig legte Han bei der Rig den Rückwärtsgang ein.

Nicht, dass das bei unserem Kriechtempo tatsächlich viel helfen würde, dachte Lukas Jonas entsetzt. Er versuchte, mit seinen Ortungsinstrumenten den Ursprung der Hyperstrahlung zu identifizieren. Aber auch diese Bordsysteme waren von der technischen Störung betroffen, er empfing nur sinnlosen Datenwust.

»Hauen Sie ab!«, rief Beotius den Schürfern zu. »Die Spalte ...«

Es war zu spät. Mit einem plötzlichen Ruck klaffte der Riss im Meeresboden weit auf. Die Plattform der Schürfer kippte wie in Zeitlupe hinein und versank im Magma. Der Funkkontakt riss ab.

Das Beben verebbte, doch die Spalte wurde trotzdem stetig breiter und länger, kroch wie eine seltsame, zackige Schlange auf die JACQUES PICCARD zu. Die Menschen an Bord konnten nichts anderes tun, als ihr hilflos entgegenzublicken. Erst knapp fünfzig Meter vor der Rig kam das Aufreißen zum Stehen.

In der Zentrale herrschte entsetztes Schweigen, dann atmete Han To-Tren auf. »Dem Himmel sei Dank!« Er ließ die JACQUES PICCARD noch etwas zurückschweben, doch unvermittelt erstarb das Brummen der Aggregate. »Was zum ...?« Er rüttelte am Ruder. Nichts geschah. »Lasst mich raten: hyperenergetische Störungen?«

Bethany O'Brannon beschäftigte etwas anderes: »Die armen Schweine hatten nicht mal Zeit, in die Rettungsboote zu flüchten.«

»Wenn sie überhaupt welche hatten«, erwiderte Stina Beotius. Auch sie wirkte erschrocken, aber gefasst. »Wir müssen uns um unsere eigene Lage kümmern. Mister Walsh, wie sieht es aus?«

Die Stimme von Petriko Walsh klang nervös. »Nicht gut!«

Dann bebte die Erde erneut – und dieses Mal fielen die Andruckabsorber vollständig aus.

Stimmt – absolut nicht gut!

Track 2

Auris: Black Water Roses

Das ist nicht gut ...

Die VAZIFAR beschleunigte, und obwohl die instand gesetzten Andruckabsorber einwandfrei arbeiteten, hielt sich Imara Tugh an einer Positronikkonsole fest, um Halt zu finden.

Der terranische Mond blieb hinter ihnen zurück wie ein blinder, grauer Augapfel. Die Labori hatte während ihrer Zeit auf der Erde mitbekommen, dass die Menschen den Anblick dieses Himmelskörpers romantisierten, bei seinem Anblick nostalgisch wurden und davon schwärmten.

Viele Dinge, die sie über die Menschen gelernt hatte, konnte sie nachvollziehen. Dies jedoch gehörte nicht dazu. Die Faszination für einen einfachen, nicht mal besonders großen Mond, der längst besiedelt und teils von einer intelligenten Robotermacht besetzt war, konnte Tugh weder logisch noch emotional verstehen.

Sie wäre ganz froh gewesen, den Erdmond hinter sich zu lassen, wenn die Umstände erfreulicher gewesen wären. Aber der vermeintliche Mensch namens Laumae hatte das Raumschiff der Labori unter seine Kontrolle gebracht. Und Inquästor Krailtsch war tot – eine Katastrophe. Amtranik behauptete, dass Perry Rhodan die Verantwortung dafür trug. Tugh ahnte, dass das nicht die ganze Wahrheit war. Sein Verhalten war zu merkwürdig. Sie war ziemlich sicher, dass Amtranik sich selbst in irgendeiner Weise schuldig gemacht hatte. So dumm, das gegenüber ihm laut auszusprechen, war sie indes nicht.

Tugh war unsicher, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Sie wusste, dass Laumae kein Mensch war, auch wenn er optisch an einen Terranerjungen erinnerte. Er war vielmehr eine Verkörperung von Primat, ein Überbleibsel von Catron, ein Todfeind. Und er war mächtig. Aber war er auch mächtig genug, um die Labori auf Dauer in Schach zu halten?

Und Amtranik schien keinen rechten Plan zu haben. Das war ungewöhnlich; denn er hatte bisher stets einen selbstsicheren und organisierten Eindruck gemacht. War er seiner Rolle als designierter Hordenführer überhaupt würdig? Er ging unruhig in der Zentrale der VAZIFAR auf und ab, während Laumae entspannt auf einem der beiden Rundblöcke Platz genommen hatte.

Der Junge steuerte das Schiff – oder erteilte zumindest der Positronik die entsprechenden Befehle. Von der rund hundertköpfigen Mannschaft an Bord ahnte niemand, was es mit dem Fremden auf sich hatte. Amtranik hatte auf Laumaes Anweisung hin sämtliche Labori hinausgeschickt, die normalerweise in der Zentrale arbeiteten. Ein Wahnsinn, dieses riesige Raumfahrzeug nur mit drei Personen zu steuern! Technisch möglich, dennoch ein Wahnsinn.

Laumae hatte zahlreiche Hologramme um sich geschart, sodass es aussah, als umschwebe ihn eine bunte, pulsierende Wolke.

»Wie lange dauert der Flug zur Erde?«, fragte Tugh, um das angespannte Schweigen zu durchbrechen.

»Nicht lange. Nur noch ein paar Minuten«, antwortete Laumae, als ob es sein Schiff wäre.

Tughs Unbehagen wuchs. Sie versuchte, Amtraniks Blick einzufangen, doch es gelang ihr nicht. Der Krieger war ganz auf Laumae fixiert, den Eindringling, den Aggressor.

»Was willst du dort?«, fragte Amtranik.

»Das weißt du. Ich muss zu der Stele und mich mit ihr vereinigen.«

Ja, das hatte Laumae sehr deutlich gemacht, als er die VAZIFAR an sich gebracht hatte. Den Menschen und der Mondentität, die sich NATHAN nannte, hatte er mit großflächigen Zerstörungen gedroht, sollten sie ihn aufhalten wollen.

Schließlich löste Amtranik den Blick von Laumae und bedeutete Imara, ihm in den hinteren Teil der Zentrale zu folgen. Sie gehorchte, obwohl sie nicht überzeugt war, dass Laumae das nicht bemerken würde. Allerdings schien der Blauhaarige derzeit so sehr in die Hologramme vertieft zu sein, dass sie es riskieren konnten.

Am heckseitigen Rand des Leitstands angekommen, machte Amtranik eine plötzliche, knappe Geste mit der Hand. Tugh verspürte ein leichtes Stechen hinter ihrem Ohr, dann ertönte Amtraniks Stimme direkt in ihrem Kopf.

»Ich habe dir mit einer Mikrosonde einen Empfänger eingepflanzt, mit dem du meine Mitteilungen hören kannst, ohne dass er es mitbekommt.«

Tugh sah, dass sich Amtraniks Kiefer bewegte. Er sprach, aber nicht laut. Sie hatte von dieser Technik bereits gehört, sie jedoch bislang nicht am eigenen Leib erlebt. Diese Mikrosonden und -implantate waren sehr exklusiv und wurden nur von hochrangigen Garbeschianern benutzt und weitergegeben.

»Geh zurück an deinen Platz, und verhalte dich unauffällig. Dann hör mir einfach zu.«

Sie gehorchte. Was sollte sie auch sonst tun? Sie konnte nicht widersprechen oder diskutieren, sie hatte lediglich einen Empfänger erhalten, keinen Sender.

Als sie wieder hinter dem Positronikpult stand, fuhr Amtranik fort: »Wir müssen etwas tun. Nachdem die Menschen den Inquästor umgebracht haben, sind wir in einer gefährlichen Lage.«

Die Menschen? Gütiges Garbog – was hast du getan, Amtranik? Tugh bemühte sich, die Fassung zu bewahren. Die Art und Weise, wie ihr Gefährte es gesagt hatte, verriet ihr mehr, als er ahnte. Er war schuldig, wenngleich sie nicht wusste, wie und warum. Denn er hätte eigentlich keinen Grund gehabt, Krailtsch zu ermorden. Amtranik kannte die üblen Konsequenzen. Was steckte dann hinter Krailtschs Dahinscheiden?

»Der Tod des Inquästors kommt einem Sakrileg gleich, das werden die Lordrichter uns beide spüren lassen. Man wird uns persönlich zur Verantwortung ziehen, auch wenn wir nichts dafür können.«

Unmerklich machte Imara eine bejahende Handbewegung. Amtranik mochte der Schütze gewesen sein, die Schuld für die Vorfälle indes lag sicher bei den Yissan, den Menschen. Sie hatten sich einer Macht wie Laumae in den Weg gestellt und die Katastrophe ausgelöst. Dennoch würden es die beiden Labori sein, die dafür büßen mussten. Imara Tugh ebenso wie Amtranik.

»Wir müssen die Kontrolle zurückerlangen«, forderte Amtranik. Obwohl er nicht laut, sondern nur über die Übertragung mit ihr kommunizierte, hörte Tugh die Entschlossenheit in seinen Worten. »Wie stehen wir sonst vor den Lordrichtern da, wenn wir uns von diesem Wesen vorführen lassen? Wir werden ihn gemeinsam überwältigen.«

Sie hielt das für keine gute Idee. Laumae hatte bereits bewiesen, wie mächtig er war. Sie sollten zumindest ein paar Besatzungsmitglieder zu Hilfe rufen.

Obwohl sie nur mit Blicken reagieren konnte, schien Amtranik ihre Einwände zu erahnen. »Wir können es nicht riskieren, jemanden dazuzuholen. Wir müssen Laumae überraschen! Auf mein Zeichen stürzen wir uns auf ihn!«

Tugh machte erneut eine bestätigende Geste, obwohl sie dieses Vorgehen nach wie vor für unsinnig hielt.

Amtranik näherte sich Laumae von der Seite. Der blauhaarige, junge Yissan war noch immer in seine Hologramme vertieft. Schließlich gab Amtranik das Signal: »Jetzt!«

Beide bewegten sich mit der für Labori üblichen Geschwindigkeit auf Laumae zu. In dem Sekundenbruchteil, in der sie ihn hätten erreichen müssen, entstand eine harte Schale aus grün-blauen Platten um Laumae. Als Imara und Amtranik sie berührten, wurden sie von grellen Blitzen getroffen und zurückgeschleudert.

Mit einem Aufschrei knallte Tugh gegen die Wand der Zentrale. Die Schale um Laumae verschwand, löste sich in schwarze Flocken auf.

Das war einer von Laumaes Träumen – er kann alles erträumen, was er will. Seine Macht ist unendlich!

»Ihr solltet es schlauer anstellen, wenn ihr mich besiegen wollt«, sagte er unbeeindruckt. »Und vor allem solltet ihr euch unauffälliger verhalten. Ich sehe vielleicht aus wie ein hilfloser kleiner Menschenjunge, aber ich bin es nicht. Ihr werdet tun, was ich euch sage, oder ich bringe euch um.«

Amtranik brachte nur ein Krächzen zustande, während er sich aufrappelte. Tugh sah ihm an, dass vor allem sein Stolz verletzt war.

Sie selbst fragte: »Warum tötest du uns nicht gleich?«

Laumae lächelte. »Vielleicht werdet ihr mir noch nützlich sein. Schließlich will ich die Menschheit besiegen, da kann ich jede Hilfe gebrauchen, die ich bekomme.«

Sie resignierte. Solang Laumae die Kontrolle über die VAZIFAR hatte und über diese Traum-Macht gebot, konnten sie nichts tun. In ihr sträubte sich alles gegen die Vorstellung, Laumae und damit Primat zu helfen.

Amtranik blinzelte ihr zu. »Das war zwar ein Rückschlag, doch vielleicht können wir das für uns nutzen. Laumae glaubt nun, dass er uns ganz einfach besiegen kann. Wir müssen bloß auf den richtigen Moment warten. Im Übrigen kommt uns sein Ziel vielleicht sogar zugute. Wenn Laumae das Machtzentrum der Menschen unter seine Kontrolle bringen will, können wir einfach abwarten. Und ihn danach überwältigen sowie selbst die Herrschaft übernehmen.«

Weil das gerade so wunderbar geklappt hat? Wenn Laumae es schafft, sich mit der Stele zu vereinigen, wird er noch mächtiger sein. Es wird also immer unwahrscheinlicher, dass wir ihn überwältigen können.

Vielleicht hatte Amtranik aber recht, und Imara Tugh musste zumindest Zeit schinden. Laumae durfte nicht misstrauisch werden und sollte glauben, dass er die Situation völlig unter Kontrolle hatte. Wenn jedoch der richtige Zeitpunkt gekommen war, könnten sie Laumae überraschen und besiegen.

Amtranik jedenfalls schien mit seinem Plan zufrieden zu sein. »Dann können wir das kleine Sternenreich der Terraner für die Garbeschianer erobern. Den Tod des Inquästors können wir dann den Menschen ... Dann können wir die Yissan angemessen für den Tod des Inquästors bestrafen. Und am Ende wir wieder gut da...«

Also hieß es, abwarten und Laumaes nächste Schritte beobachten.

Track 3

Acheron: Come Sail with me

»Wir können nichts anderes tun, als abwarten und Laumaes nächste Schritte beobachten.« Wütend hieb Reginald Bull die Faust auf den Tisch im Besprechungsraum der TERRANIA II.

In einem Holo sah er Selene City brennen. Die lunare Kuppelstadt war evakuiert, und es würde Monate, wenn nicht Jahre dauern, die Verwüstungen, die Laumae angerichtet hatte, zu beseitigen und die Stadt wiederaufzubauen.

Nachdem sie auf das Flaggschiff der Terranischen Flotte gewechselt waren, wollten sie mit ihrem Einsatzteam das weitere Vorgehen besprechen. Allerdings erst, wenn Bull als Protektor der Terranischen Union, der TU, nach dem Start der VAZIFAR und der Aufhebung der Mondisolation durch NATHAN die notwendigen Befehle erteilt hatte.

So stand er nun mit Perry Rhodan, Thora Rhodan da Zoltral und Gucky beisammen und starrte abwechselnd auf zwei Hologramme. Das eine zeigte die Katastrophe in Selene City. Das andere Bild präsentierte ein grünlich schimmerndes, keilförmiges Raumschiff, das auf die Erde zuhielt, und wirkte nicht viel beruhigender. Die gelb pulsierenden Linien, die über die Oberfläche des Raumfahrzeugs liefen, schienen Bull zu verhöhnen. In einiger Entfernung waren terranische Kampfschiffe im All zu sehen, die sich aber nicht rührten.

»Hoffentlich kommt nicht irgendein Heißsporn auf die Idee, den Helden spielen zu wollen, und greift die VAZIFAR an«, äußerte Thora besorgt.

»Auf keinen Fall. Die Flotte hat ihre Anweisungen, und die Leute wissen, was auf dem Spiel steht. Ohne meinen ausdrücklichen Befehl werden sie nichts Drastisches unternehmen.« Bull schürzte die Lippen. »Nach dem, was mit Selene City geschehen ist, hat jeder verstanden, dass Laumae keine leeren Drohungen ausstößt. Er würde seine mörderischen Nanomaschinen tatsächlich auch auf die Erde loslassen.«

»Oder auf den restlichen Mond«, ergänzte Gucky. »Nur deswegen hat NATHAN ihn gehen lassen.«

Sie hatten alle noch das Bild vor Augen, wie sich Schwärme solcher Naniten, die durch Selbstreplikation ständig anschwollen, durch die zum Glück geräumte Kuppelstadt gefressen und weite Areale völlig zerstört hatten – das war schließlich nicht mal eine halbe Stunde her.

Dabei waren es nicht mal echte Mikromaschinen, sondern nur von Laumae herbeigeträumte Dinger. Bull schüttelte sich. Dann lieber Überschwere oder durchgedrehte Posbis als Gegner – die sind zumindest greifbar und tauchen nicht aus dem Nichts auf!

Er räusperte sich. »Der Flugkorridor zur Erde wird bewacht. Ich habe strikte Order erteilt, auf keinen Fall einzugreifen.« Außerdem hatte er den Systemalarm verlängert, der beim Auftauchen des MODULS ausgelöst worden war.

»Können wir ernsthaft nicht mehr tun?«, fragte die Arkonidin, deren Augen vor Aufregung tränten. Bull wusste, dass sie es hasste, untätig zu sein, genau wie er. Thoras Finger bewegten sich unruhig, als zupften sie die Saiten eines unsichtbaren Instruments. »Es muss doch einen Weg geben, wie wir eingreifen können.«

»Deshalb sind wir hier.« Rhodan wandte sich von dem Holo ab und setzte sich an den Konferenztisch. »Wir wollen gemeinsam überlegen, wie wir Laumae aufhalten können.«

»So, wie du das sagst, klingt es, als hätten wir bisher die besten Chancen dafür gehabt.« Gucky rümpfte die Nase, sodass seine Schnurrhaare zitterten. Er hatte einige anstrengende Stunden hinter sich, die ihn bis an den Rand seiner Kräfte gebracht hatten. Es bereitete Bull Sorge, dass der Ilt darauf bestanden hatte, sie trotzdem zu begleiten. »Der kleine Mistkerl hat uns bisher nicht nah genug an sich rankommen lassen«, schimpfte der Mausbiber weiter. »Und jetzt hat er auch noch die beiden Laboranten bei sich.«

»Labori«, korrigierte Rhodan. »Und ich glaube nicht, dass sie wirklich auf seiner Seite sind. Immerhin hat er sich die VAZIFAR mit Gewalt genommen.«

»Das ändert nichts daran, dass sie ebensolche Mistkerle sind wie der kleine Blauschopf.« Hilfe suchend sah Gucky zu Bull. »Oder, Reg?«

Bull hob die Schultern. »Sonderlich positive Erfahrungen habe ich persönlich mit Amtranik nicht gemacht. Der Kerl hat derart verschrobene Vorstellungen von Ehre, dass es schon psychopathisch ist.« Die Erinnerung an seine erste Begegnung mit dem Labori schmerzte. Damals war seine mittlerweile verstorbene Frau Stella Michelsen mit dabei gewesen. »Wenn er sich Laumae also aus irgendeinem Grund verpflichtet fühlt, wird er ihm wahrscheinlich tatsächlich beistehen.«