Peter - Miamo Zesi - E-Book

Peter E-Book

Miamo Zesi

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Beschreibung

Als der erfolgreiche Peter einen Termin für seinen Geschäftspartner wahrnehmen muss, ahnt er nicht im Geringsten, wie sehr dieser Tag sein Leben auf den Kopf stellen wird. Dort steht sie vor ihm. Die rothaarige Mia, mit einem Temperament, das ihm sofort vor Augen führt, wie sehr er sie haben will! Ihr Widerstreben gegen ihn hilft nicht gerade dabei, dieses Verlangen einzudämmen. Schließlich wäre Peter kein erfolgreicher Master, wenn er Herausforderungen nicht so sehr lieben würde. Die feurige Mia ist wenig begeistert von dem geheimnisvollen Mann, der ihr mit einer eindeutigen Frage ohne große Geheimniskrämerei seine dunkle Seite offenbart. Wäre dort nicht die Art und Weise, wie er sie ansehen würde, und der Reiz des Neuen, dem sie sich eigentlich auf gar keinen Fall hingeben will … Doch wie lange kann man einem geheimen Verlangen eigentlich widerstehen?

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© Rechte, was Schrift, Wort und Bild angeht, liegen

ausschließlich bei Miamo Zesi.

www.miamo-zesi.de

Hintere Strasse 28

88437 Maselheim

Namen und Handlungen sind alle fiktiv und haben mit keinen Personen oder Plätzen etwas gemeinsam.

ISBN-E-Book: 978-3-947255-61-0

ISBN-Print: 978-3-947255-62-7

Miamo Zesi

2021

PETER

A STRANGE WORLD

MIAMO ZESI

INHALT

Über den Autor

Hinweis:

Prolog

1. Mia

2. Peter

3. Peter

4. Mia

5. Peter

6. Mia

7. Mia

8. Peter

9. Mia

10. Mia

11. Italien

12. Peter

13. Einige Stunden zuvor:

14. Junggesellenabend

15. Am anderen Morgen

16. Der große Tag

17. Die Erpressung

18. Peter

19. Fiona

20. Italien

21. Peter

22. Mia

23. Peter

24. Mia

25. Eine Stunde vorher – Steven

26. Peter

27. Samstag

28. Steven

29. Mia

30. Ein halbes Jahr später

31. Leere

32. Steven

33. Der Unfall – Steven

34. Peter

35. Peter

Danksagung

Leseprobe: A STRANGE WORLD: FIONA

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WIDMUNG

Eine Freundschaft – mit der man die Kälte und das Dunkel überwindet, ist ein Glücksfall, an dem man festhalten muss.

ÜBER DEN AUTOR

»Miamo Zesi« ist das Pseudonym einer Autorin aus dem schwäbischen Biberach. Dort lebt sie mit ihrem Mann, zwei erwachsenen Kindern und dem Hund Mex. Sie liebt lange Spaziergänge im Wald. Dabei fallen ihr die Geschichten zu ihren Büchern ein. Mit der Reihe »The endless love« hat sie ihren Jungs Leben eingehaucht. Wird sie gefragt, wie sie darauf kommt, schwule Liebesromane zu schreiben, antwortet sie: »Keine Ahnung – weil es Spaß macht.«

Sie wünscht viel Freude mit den Geschichten!

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HINWEIS:

Dieser Roman enthält ausgedachte, fiktive Sexszenen. Sie sind nicht für Minderjährige geeignet und keine Handlungsanleitung. Einen Rat allerdings sollte jeder beherzigen:

Sei safe, mach es mit Kondomen!

Dieser Roman ist genau das. Eine Geschichte. Bitte nehmt nicht alles, was ich geschrieben habe, ernst. Vieles davon wird in der heutigen vernetzten und digitalen Zeit nicht funktionieren. Bücher laden zum Träumen ein und nicht alles, was geschrieben ist, kann oder wird jemals so geschehen. Lasst euch in meine Welt der Fantasie mitnehmen und begeistern!

PROLOG

Wo bin ich da wieder mal hineingeraten? Ich muss schmunzeln, Steven, der Feigling, schickt mich nur voraus. Damit ich der Dumme bin, im Falle, dass es nichts wird mit dem Geschäft. Er mag Marc und auch Tanja, doch wenn es um die Firma geht, ist er knallhart und deshalb ist er in der Zwickmühle. Er kann aufgrund unserer Qualitätsstandards, die wir nun mal haben, nicht irgendetwas ins Sortiment nehmen. Bei uns kaufen Sterneköche ein, wie auch Menschen, die sich jeden Tag nur das Beste kaufen, oder die Frau, die sich und ihrer Familie etwas Besonderes gönnen möchte und für das viele Geld, das die Kunden bei uns liegen lassen, muss auch ein Produkt dahinterstehen, das auf der Zunge zergeht. Deshalb ist Steven in die Zwickmühle geraten, wobei er ja nur zugestimmt hat, den Honig zu testen, mehr nicht. Aus diesem Grund bin ich hier, was tut man nicht alles für seine Freunde. Und ja, für eine Frau wie Beth mach ich das sehr gerne. Dass mein bester Freund sich jemals verliebt und das Hals über Kopf und in die perfekte Frau. Wer hätte das vor einem Jahr gedacht. Der Glückliche, Beth kann sich seiner Dominanz unterordnen, seine Lust stillen, ohne dabei ihre Persönlichkeit zu verlieren. Im Gegenteil, sie geht darin auf. Und sie weiß genau, wie sie mit Steven umgehen muss, und er, wie weit er bei ihr gehen kann. Er stellt vieles mit ihr an, das für die meisten, die mit der Szene nichts zu tun haben, abartig, pervers, und sagte ich schon abartig, sein muss. Dass Beth auch im Bett ein Traum ist, ich weiß, wie sie sich anfühlt, das liegt an unserer speziellen Neigung zu SM. Steven und ich sind schon lange in diesem Milieu unterwegs. Beide lieben und leben wir die Dominanz aus.

Wir sind gut darin, und wir wissen genau, wie viel Vertrauen bei unseren Partnerinnen dazu gehört, um sich derart behandeln zu lassen. Steven liebt wie auch ich die Peitsche. Durch jahrelange Übung sind wir darin perfekt. Was nicht unbekannt in der Szene ist, wir können uns glücklich schätzen, nie Mangel an Devoten zu haben, die sich uns hingegeben.

Aber Beth ist was Besonderes, auch wenn sie nicht mein Typ Frau ist, liebe ich sie. Was noch viel schlimmer ist, sie ist dafür verantwortlich, dass ich Sehnsucht bekomme, Sehnsucht nach einer Frau wie Beth. Eine, die mich, Peter, liebt und die zu mir passt, mich meine Dominanz ausleben lässt, im besten Fall an ihr, aber wenn nicht, werde ich auch das akzeptieren, nur muss sie in diesem Fall damit zurechtkommen, dass ich mit einer anderen Gespielin meine Lust ausleben werde. Ich werde doch nicht plötzlich melancholisch werden?

Die Fahrt ging zügig, kein Stau auf der Autobahn. Der Hof liegt wunderschön etwas außerhalb von Augsburg. Mit dem Navi ist es kein Problem, die richtige Einfahrt zu finden. Der erste Blick auf das Gehöft ist zauberhaft. Er ist alt, aber wunderschön und mit viel Liebe zum Detail saniert. Wie es früher oft der Fall war, ist vor dem Haus ein kleiner Nutzgarten angelegt, der mit einem dieser geschmiedeten Zäune eingefasst ist. Etwas weiter hinten ist ein weiterer riesiger Garten angelegt. Dieser ist mit Buchshecken eingerahmt und ich sehe viele Blumen darin blühen. Schön. Auf der anderen Seite des Gebäudes ist eine große Streuobstwiese, auf dieser sind drei Kinder zu sehen, die herumtollen. Sicher Tanjas und Marcs Mädchen mit einer Freundin. Vor dem Haus steht unter dem großen ausladenden Walnussbaum ein Kinderwagen. Der kleine Stammhalter. Sein Start in das Leben war aufregend und Tanja ging es einige Tage nicht gut. Sie hat es aber gut überstanden, muss sich allerdings immer noch, wie mir Steven erzählt hat, schonen und das fällt ihr nicht leicht. Der kleine Junge aber ist der Stolz der Familie.

Als ich aussteige, rennen die Kinder neugierig näher. Ich muss mich verbessern, eine der drei scheint eine junge Frau zu sein, mit roten Haaren, feuerroten Haaren. Ich warte, als sie beinahe bei mir am Auto sind, erkenne ich, dass ich mich nochmals getäuscht habe. Es tritt eine Frau auf mich zu, eine perfekte Frau, eine mit einem wundervollen Körper. Ihre Kopfform passt zu ihr, sie ist nicht zu groß und nicht zu klein. Die grünen Augen und ihre blasse Haut dazu ihr roten Haare. Ein Traum. In Sekunden macht sich meine Körpermitte selbstständig und ich bin froh, dass die Hose, die ich trage, Klein Peter einzwängt und keine Beule bildet. Steven hätte seine Freude an mir, denn zum ersten Mal seit Jahren oder überhaupt verschlägt es mir die Sprache. Ausschließlich mein gut antrainiertes Verhalten bei Meetings und während einer Session hilft mir, dass ich mich nicht zum Narren mache und zu sabbern beginne. Noch schlimmer wäre es, wenn in meinem Tonfall irgendeine Form der Schwäche zu vernehmen wäre. Mit klarer Stimme frage ich:

»Hallo, können Sie mir sagen, wo ich Tanja oder Marc finde?« Die rothaarige Schönheit schaut mich neugierig mit ihren katzengrünen Augen an. Gott, ich muss sie haben, ist der alleinige Gedanke, der in meinem Kopf herumschwirrt. Ich will sie nackt nur mit … fast mache ich mich doch noch lächerlich und ich bekomme beinahe nicht mit, dass sie mich neugierig fragt: »Was wollen Sie von ihr?« Jetzt aber bin ich wieder bei mir und ich weiß, dass ich nun meine Augenbraue auf diese spezielle Art und Weise nach oben ziehe.

»Das würde ich ihr gerne selber mitteilen«, antworte ich prompt. »Was ich allerdings nicht bin, ist vom Finanzamt, einer Bank oder auch nicht von der Steuerfahndung. Ich bin auch kein Gerichtsvollzieher oder von sonst einer Behörde, die jeder fürchtet. Also? Bekomme ich eine Antwort, oder muss ich suchen gehen?«

»Sie ist dort drüben in dem kleinen Nebengebäude. Dort ist die Imkerei untergebracht. Sie wird, da der kleine Mann schläft, Honig abfüllen, obwohl sie es eigentlich nicht sollte. Die Tür ist gewiss verschlossen, klopfen Sie an oder rufen Sie nach ihr, sie wird öffnen.«

»Danke.« Mir ist der Blick der rothaarigen Schönheit im Rücken bewusst, sie beobachtet mich. Jetzt bin ich mal auf Tanja gespannt. Nach Aussage von Beth ist sie die ruhigste der drei Freundinnen. Was ich mir bei dem, was sie sich hier mit Marc erarbeitet, zudem drei Kinder hat, in keiner Weise vorstellen kann. Kurz bevor ich an der Tür ankomme und klopfe, lasse meinen Blick nochmals über den Hof schweifen und sehe die rothaarige Schönheit, die mich mit ihren Katzenaugen genauestens beobachtet. Sie scheint sich um Tanja zu sorgen, mir kommt der Gedanke, dass es sich bei ihr vermutlich um Mia handelt, die dritte im Bunde der drei Freundinnen. Ich rufe ihr lachend zu: »Ich fress sie schon nicht auf!« Da dreht sie sich mit Schwung um, um nach dem Kinderwagen zu sehen. Der kleine Mann scheint den Geräuschen nach aufgewacht zu sein. Mit Schwung klopfe ich an die angegebene Tür. Eine angenehme Stimme antwortet mir: »Einen Moment bitte.« Kurz darauf öffnet mir Tanja die Tür.

»Ja, bitte wer sind Sie?«

»Hallo Tanja, ich bin Peter.«

»Du bist Peter von der Cavellni-Group, Stevens Partner?«

»Ja, genau der, du musst jetzt nicht hektisch werden, ich bin kein Übermensch. Steven wollte eigentlich kommen, aber er musste kurzfristig nach Italien. Was meinst du, darf ich euren Honig testen? Vielleicht können wir ja was für euch tun. Und Tanja, wir werden ihn nur nehmen, wenn er gut ist. Ansonsten keine Chance auch nicht mit Freundschaftsbonus. Doch Steven vertraut Beth und Mia hat was gut bei ihm, deshalb bin ich hier.«

»Guten Tag«, hinter mir tritt ein Mann ins Gebäude.

»Marc, das ist Peter, der Partner von Steven, und er möchte unseren Honig testen.«

»Ja, dann lass ihn doch erst mal rein zu dir, Tanja. Setz dich hin, du weißt genau, dass du eigentlich gar nicht hier sein solltest«, sein Tonfall ist streng, aber sein Blick liebevoll und besorgt.

»Ich muss was tun, sonst werd ich verrückt und Honig abfüllen ist nicht schwer, das weißt du, ich kann dabei sitzen.«

»Tust du aber nicht.« Zu mir gewandt meint er: »Tanja wurde erst vor drei Wochen notoperiert, Komplikationen in der Schwangerschaft, und sie ist nicht sehr brav!«

»Hab ich mitbekommen.«

»Sie ist eine schlimme Kranke! Aber die beste Frau ever. Und eine wundervolle Mama.«

»Mia hat Steven darauf aufmerksam gemacht, dass ihr ein hervorragendes Produkt herstellt, und er wiederum hat mich gebeten, zu euch zu fahren, um deinen Honig zu testen. Beth meint ebenfalls, dass er Weltklasse sein soll und wir ziemlich blöd wären, wenn wir ihn euch nicht abkaufen würden.«

1

MIA

Von der Tür aus beobachte ich den Kerl. Das also ist Peter. Beth hat mir bereits von ihm erzählt und nicht zu viel versprochen. Der Kerl hat Charisma. Ein Blick auf ihn und man erkennt, dass man in ihm einen knallharten Verhandlungspartner vor sich stehen hat, der weiß, was er tut. Sein Anzug steht ihm, man könnte meinen, er wäre darin geboren, italienische Maßarbeit möchte ich meinen. Er ist leger, hat nicht diesen britischen, etwas steifen Stil. Das Auto, das er fährt, ist ebenfalls nicht ohne. Er ist sich seiner Stellung und auch dem, was er kann, bewusst. Ich kenne solche Männer, sie sind knallhart, er wird vielleicht denken, dass er leichtes Spiel mit den beiden hat, aber da ist er an der falschen Stelle. Das wird lustig werden. Mit dem Baby auf dem Arm trete ich zu ihnen.

»Tut mir leid, wenn ich euch störe, aber der kleine Mann hat Hunger und ich bin nicht die Richtige dafür.«

»Danke Mia.« Tanja nimmt ihn und sie will den Raum verlassen, aber Marc hält sie zurück.

»Bleib Liebes. Setz dich ruhig hin, ich glaube nicht, dass es Peter stört, wenn du unserem Sohn die Brust gibst, hab ich recht?« Er sieht Peter auf eine Art an, die mir seltsam vorkommt, und seine Antwort ist nicht ungewöhnlich, doch sein Blick. Irgendetwas passiert da gerade, von dem ich keine Ahnung habe.

»Nein, sicher nicht.«

»In diesem Fall wollen wir mal starten.« Marc holt drei verschiedene Gläser aus dem Regal und reicht Peter einen Löffel und ein Glas Wasser. »Bitte, bedien dich.«

2

PETER

Mia also. Meine Vermutung, dass sie die dritte im Bunde ist, hat sich bestätigt. Sie beobachtet mich und was hier geschieht, doch sie mischt sich nicht ein, jede Bewegung von mir wird jedoch von ihr registriert. Noch hat man mich ihr nicht vorgestellt, aber Tanja hat mir ja verraten, wer sie ist. Was sie vielleicht noch nicht ahnt, ich allerdings davon überzeugt bin, ist, diese Frau wird bald in meinem Bett sein. In ihren Augen erkenne ich eine Intelligenz, die man ihr vielleicht nicht zutrauen würde. Diese Frau sollte man niemals unterschätzen. Bereits nach dem ersten Löffel weiß ich, dass dies hier ein Volltreffer ist. Der Honig ist perfekt, ein Glücksfall, er schmeckt nach Kräutern, ungewöhnlich und wundervoll. Der zweite ist ebenfalls ein Traum und auch beim dritten hat man, wenn man die Augen schließt, das Gefühl, mitten im Wald zu stehen. Stevens Ahnung hat sich bestätigt, er hat wie immer recht. Was das angeht, kann man sich auf ihn verlassen. Ich beschließe, in die Verhandlung zu gehen. Wobei das mit Sicherheit ein leichtes Spiel werden wird und ich hoffe geradezu, dass Mia eingreift. Auf diesen Schlagabtausch bin ich gespannt.

»Wie viel habt ihr davon auf Vorrat?«, frage ich Marc.

»Von fünfzehn Völkern Kräuterhonig, von zwanzig Völkern Blütenhonig und von dreißig Waldhonig. Also mindestens fünftausend Kilogramm. Das Jahr war extrem ertragreich.«

»Ich kaufe ihn euch ab, die Cavellni-Group kriegt die exklusiven Rechte auf den Honig, was bedeutet, ihr dürft nur an uns verkaufen. Eigenverbrauch ist selbstverständlich. Der Rest wird an uns geliefert. Vom Kräuterhonig sollte ich im nächsten Jahr mehr haben, wenn das möglich ist. Wir machen einen Vertrag erst mal auf fünf Jahre. Wäre das in Ordnung?« Bevor Marc oder Tanja mir antworten, folgt das, was ich mir erhofft habe. Von der Tür gibt es ein klares und deutliches »Nein, ist es nicht«.

»Mia!«, ruft Tanja, »was sagst du da?« Sie übernimmt. Auch Marc ist verwirrt, allerdings scheint er zu wissen, dass er sich auf Mia verlassen kann.

»Marc, ich glaube, Tanja ist müde, sie sollte sich eine Weile hinlegen. Ich werde mich mit Peter eine Zeit lang unterhalten, mit ihm plaudern.« Sie grinst mich frech an.

»Marc! Sag doch was«, kommt von Tanja.

»Wir zwei gehen jetzt ins Haus. Und du legst dich hin. Keine Widerrede, Tanja, du wirst jetzt mit mir ins Haus gehen und die Vertragsverhandlungen Profis überlassen. Mia wird das für uns richtig machen, wie immer.« Er schaut auf sie und nickt ihr zu. Zu Peter gewandt sagt er: »Wie du ja in der Zwischenzeit weißt, handelt es sich bei dieser jungen Frau um Mia, die Freundin von Beth und Tanja. Sie hat Temperament und sie besitzt unser vollstes Vertrauen. Ich wünsche dir viel Spaß!« Er lacht, zwinkert mir zu und führt Tanja mit dem Baby aus dem Raum.

Mia setzt sich an den Tisch. Sie strahlt Selbstbewusstsein aus, das gefällt mir, keine Angst, kein Zögern. Sie ist nicht zum ersten Mal in einer derartigen Situation. Beth hat, meine ich, erzählt, dass sie einen ziemlichen guten Job bei einer Bank hat.

»Was schwebt dir denn nun so vor, Peter?«

»Dass du am Samstag zu mir kommst. In meine Wohnung und wir den Nachmittag im Bett verbringen und Spaß haben«, sind meine direkten Worte an sie, mit Blick in ihre Augen. Sie schaut äußerst perplex, hat sich allerdings zügig wieder im Griff, um mir ins Gesicht zu lachen.

»Träum weiter, Süßer!« Ich antworte ihr mit deutlichen Worten und ebenfalls mit einem Lächeln: »Schatz, mit deinen Worten zögerst du das Unvermeidliche nur hinaus. Aber du hast recht, jetzt ist erst mal das Geschäftliche an der Reihe.«

Sie hat sich sehr schnell wieder unter Kontrolle und ich stelle in der nächsten Stunde fest, dass sie eine harte Verhandlungspartnerin ist. Sie ist verdammt gut, clever, intelligent, einfach perfekt. Ich muss sie haben.

»In Ordnung«, sagt sie, »fassen wir zusammen. Den Kräuterhonig kauft ihr die nächsten fünf Jahre, egal, wie viel es geben wird, für achtzig Euro das Kilogramm. Zusätzlich den Kräutertee, den du von mir vorgesetzt bekommen hast. Marc hätte an ihn überhaupt nicht gedacht, für zwanzig Euro das Kilogramm und den Apfelblütenhonig für fünfzig Euro, den Waldhonig für vierzig Euro.

Der Ertrag des Kräuterhonigs wird vergrößert, indem Marc und Tanja mehr Bienenvölker auf Kräuter fliegen lassen. Dadurch wird sich auch der Teeabsatz vergrößern, zudem hat Marc vor, spezielle alte Kräuter zu züchten und mit der Ernte Gewürzmischungen herzustellen. Die Cavellni-Group wird uns vertraglich zusichern, dieses Plus an Tee abzunehmen und die Gewürzmischungen zumindest zu testen.«

»Einverstanden«, er gibt mir die Hand. »Wann wolltest du am Samstag genau kommen?« Sie zieht ihre Hand ruckartig zurück und meint: »Wir sollten ins Haus gehen und Tanja den Vorvertrag unterschreiben lassen. Die beiden werden umfallen, Peter, vielen, vielen Dank. Der Honig wird kein Ladenhüter werden, das kann überhaupt nicht sein bei dem Design der Gläser und des Logos. Ich meine, damit wird für die beiden ein Traum wahr!« Ich nicke nur und reiche ihr meine Karte.

»Hier ist meine Karte, damit du weißt, wo du am Samstag hinkommen darfst. Nicht, dass du dich verläufst.«

»Träum weiter.« Sie steckt jedoch die Karte ein, und als ich sie herausfordere und lapidar meine: »Hast du etwa Schiss vor mir, Süße?«, sie dabei frech anlache, dreht sie sich mit einem Schnauben um und läuft vor mir Richtung Haus.

»Schließ die Tür!« Wie erwartet kommt von Marc und Tanjas Seite kein Ton, als sie den Vertrag lesen und wie mechanisch unterschreiben. Beide sind völlig geschockt. Ich schmunzle in mich. Mia übernimmt und macht es perfekt, Marc schaut sie an, als sei sie von einem anderen Stern. Er hat sich allerdings sehr schnell wieder im Griff. Man merkt, dass er dominant ist. Steven hat mir das, bevor ich losgefahren bin, gesteckt, doch das wäre mir auch aufgefallen, wenn ich es nicht gewusst hätte. Das kommt ihm in diesem Moment zugute.

»Peter, meint ihr das ehrlich? Ist das wirklich wahr?«

»Natürlich und bevor du denkst, dass dies ein Förderprogramm ist, das Beth angeleiert hat. Lass dir gesagt sein, dem ist nicht der Fall. Denn Steven und auch ich, wir haben Erfolg, gerade weil wir Privates und Geschäftliches trennen. Wir stehen auf Qualität und wenn der Honig nichts wäre, dann würdest du von uns keinen Vertrag erhalten. Wenn, dann ein Förderdarlehn, ohne dass du beleidigt sein müsstest.« Tanja ist es, die das Wort an mich richtet.

»Du kannst dir nicht vorstellen, was das für uns bedeutet. Endlich ist Marc in der Lage, zu Hause, bei uns zu bleiben, und die Imkerei so richtig in Schwung bringen. Mir ist klar, dass viele denken, wir spinnen. Wir lieben aber den Umgang mit den Bienen, dem Honig, der Natur so sehr, wir haben noch so tolle Ideen, die wir umsetzen und testen möchten. Das ist so eine große Menge Geld und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es ermöglicht uns so vieles. Eigentlich bin ich total verstört. Ehrlich.«

»Tanja, ihr könnt loslegen, doch du schonst dich, denn sonst wäre ich sehr böse, wenn ich hören müsste, dass du dich übernimmst. Leider muss ich jetzt verschwinden, ein weiterer Termin wartet, aber wir sehen uns ja bald wieder. Spätestens bei der Hochzeit von Steven und Beth. Ihr reist doch hoffentlich alle an?«

»Natürlich. Die Mädchen sind außer sich vor Freunde und unheimlich aufgeregt. Mia war mit ihnen einkaufen und sie hat ihnen wunderhübsche Kleider gekauft, aber … entschuldige Peter, ich plappere, aber das, was du uns …« Tanja kommen die Tränen. Ich trete zu ihr und umarme sie. Ungewöhnlich, denn normalerweise bin ich nicht so rührselig. Nur wenn eine junge Mama, die noch sichtlich geschwächt ist von der Geburt, in Tränen ausbricht, da werde auch ich weich. Außerdem meine ich, Marc bereits einmal in einem dieser speziellen Klubs gesehen zu haben, in denen auch ich verkehre. Wenn dem so sein sollte, ist Tanja nicht nur seine Frau, sondern auch seine Sub. Zumindest aber eine Frau, die damit umgehen kann, dass ihr Mann dieses Etablissement besucht. Was sie mir noch um ein sympathischer macht. Nachdem sie sich nochmals lächelnd bei mir bedankt hat, verabschiede ich mich erneut und gehe alleine zur Tür hinaus, lasse die drei allein feiern. Ehrlich gesagt ist mein Schritt beschwingt. Heute habe ich nicht nur eine gute Tag getätigt, weil mich Beth darum gebeten hat, sondern aus Überzeugung. Dieser Honig wird ein Verkaufsschlager werden, dessen bin ich mir sicher, und das Geld ist gut investiert. Zumal Marc und auch Tanja einen seriösen und engagierten Eindruck machen. Der Hof ist mit Liebe und viel Power renoviert worden. Das war nicht nur mal so schnell gemacht. Dazu die Freundin der Familie, Beths Freundin lässt mich bei dem Gedanken an sie erneut hart werden. Sie ist ein heißer Feger. Gewiss traumhaft im Bett. Feurig wie ihre Haare. Ich muss sie haben. Wenn es nicht diese Woche geschieht – die Hochzeit rückt näher. Zumindest dort werde ich sie wiedersehen.

3

PETER

Als ich im Auto sitze und zurück zum Hauptsitz fahre, denke ich nach, über mich, wer ich bin und wie es kam, dass ich überhaupt hierhergekommen bin. Mit meinen 32 Jahren habe ich mich ziemlich gut gehalten. Was nicht bedeutet, dass ich eitel bin. Allerdings wem würden die Äußerungen vom weiblichen Geschlecht, was mein Aussehen betrifft, nicht gefallen.

---ENDE DER LESEPROBE---