Sammelband 1-3: Eine fremde Welt - Miamo Zesi - E-Book

Sammelband 1-3: Eine fremde Welt E-Book

Miamo Zesi

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Beschreibung

Eine fremde Welt Teil 1-3 Meine Fremde-Welt-Reihe beginnt mit Beth, die sich auf ein Abenteuer einlässt, das ihr Leben verändert. Sie lernt durch das Internet den reichen, aber auch dominanten Steven kennen und lässt sich in die Welt des BSDM ein. Peter soll für die Cavellni-Group Bienenhonig testen und trifft auf Mia, die die Verhandlung mit ihm führt. Er ist vom ersten Moment an von ihr fasziniert und fordert sie heraus, sich auf ein Wochenende mit ihm einzulassen, in dem er ihr seine Welt zeigt. Eine ihr fremde Welt aus Dominanz und Vertrauen. Wird Mia sich trauen? Eine Entführung verändert Fionas Leben völlig. Ihr Bruder bittet den befreundeten Psychiater, Jonathan, um Hilfe. In seiner Klinik gesundet Fiona und lernt eine andere Seite von sich kennen, eine andere ihr bis dato fremde Welt. Einschließlich XXL Leseprobe von Verfehlungen der Vergangenheit: Navy-Seal Leroy Leseprobe Verfehlungen der Vergangenheit: Navy-Seal Leroy Leroy lebt in verschiedenen Welten. In der einen ist er ein angesehener Navy-Seal. Verrichtet seinen Dienst aus Überzeugung und mit großer Leidenschaft. Liebt die Arbeit in seinem Team. Er hält sein Privatleben auch vor seiner Familie sehr bedeckt, was für ihn immer mehr zur Belastung wird. Seit Jahren möchte er bei seinen Geschwistern in der Firma mit einsteigen. Allerdings gibt es da etwas, was niemand weiß. In dieser anderen Welt ist Liam. Ihm dieses Versteckspiel aufzuzwingen, ist eine Situation, die für Leroy immer schwieriger wird. Aber wie soll es anders gehen?

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Sammelband

Eine fremde Welt: Teil 1-3

 

 

Eine fremde Welt: Steven

 

Ein Roman von Miamo Zesi

 

Copyright/Impressum

 

Urheberrecht Hintergrundbild:

»Stock 2«

Urheber: loustika, 1. Jul 2006

Quelle: www.sxc.hu

Image ID: 557592

Verwendung: Royalty free, see usage options,

Standards Restricions aply: http://www.sxc.hu/help/7_2

Urheberrecht Cover Design:

© Anja Roesnick - Fotolia.com

ISBN: 978-3-947255-33-7

© Rechte was Schrift, Wort und Bild angeht, liegen

ausschließlich bei Miamo Zesi.

www.miamo-zesi.de

Hintere Straße 28 – 88437 Maselheim

Namen und Handlungen sind alle fiktiv und haben mit keinen Personen oder Plätzen etwas gemeinsam.

 

Miamo Zesi

Juni 2019

 

Widmung

 

Eine Freundschaft – Liebe, die aus Vertrauen aufgebaut ist – ist mehr, als man sich im Leben wünschen kann.

Inhaltsverzeichnis

Eine fremde Welt: Steven1

1. Prolog6

2. ICH8

3. StevenM10

4. Sklavinchen12

5. Kennenlernen14

6. Samstag29

7. Die Shopping-Tour40

8. Freunde46

9. Der Alltag52

10. Allein59

11. Italien71

12. Advent97

13. Weihnachten106

14. Mein Wunsch117

Eine fremde Welt126

Peter126

15. Prolog129

16. Das Geschäft131

17. ICH136

18. Mia139

19. Die Entscheidung142

20. Verlangen149

21. Die Hochzeit168

22. Die Erpressung191

23. Wie es weitergeht200

24. Fiona209

25. Italien217

26. Samstag234

27. Ein halbes Jahr später240

28. Leere244

29. Mittwoch247

30. Der Unfall249

Eine fremde Welt260

Fiona260

31. Erpressung263

32. Ich268

33. Fiona272

34. Am Genfer See275

35. Alannah280

36. Ankunft291

37. Überwinden der Angst300

38. Weihnachten312

39. Bei Tanja325

40. Der besondere Gast349

41. Ereignisreicher Kurzbesuch in Italien359

42. Milan und Emely370

43. Session mit Marc386

44. Loslassen und Vertrauen395

45. Die Verhaftung402

46. Zwei Jahre später412

47. Wie es mit Emely und Milan weitergeht415

48. XXl-Leseprobe424

49. Leroy428

50. Liam434

51. Team Cole Hunter443

Leseprobe Verfehlungen der Vergangenheit Navy-Seal-Team: Riley453

 

1. Prolog

Es ist wieder einmal so ein Tag, draußen regnet es und stürmt. In mir drinnen ist diese Unruhe, die ich nicht beschreiben kann. Ich nehme mein Laptop zur Hand und surfe mich durch die Chatrooms – nach was? Unterhaltung? Vermutlich, allerdings weiß ich es auch nicht wirklich. Dann werde ich angeschrieben – wieder – das Übliche – nein, ich will diese stupide Anmache einfach nicht. Ich will – etwas anderes – was? Ich weiß es nicht.

 

Eine erneute Anfrage – »Lust einfach nur zu quatschen?« Ich überlege kurz und antworte dann – »gerne« – ich kann mich ja wieder ausklinken – das Netz ist ja so schön anonym.

 

Doch meistens kommt es ja anders und zweitens, als man denkt.

 

Wir haben gequatscht und gequatscht, und aus Minuten wurden Stunden. Am Ende weiß ich noch nicht einmal, wie er heißt, und doch habe ich das Gefühl, einen Seelenverwandten getroffen zu haben – meine zweite Hälfte.

Sein Nick-Name ist StevenM und das ist unsere Geschichte.

 

2. ICH

Ich, ja, wer bin ich – mein Name ist Beth, 25 Jahre alt, 175 cm groß, habe blaue Augen. Ich würde mich als der durchschnittliche Typ Frau beschreiben. Nicht zu dick, aber auch keine Traumfigur, meine Brüste sind gefällig – ich selbst bezeichne sie als hübsch – sie gefallen mir. Ich habe schulterlange blonde Haare und bin Brillenträgerin – auch schon etwas, was ich immer war.

Mein Kleidungsstil ist sportlich, was heißt, ich bin Jeansträgerin – ich liebe Jeans und T-Shirts. Sie gehören zu mir und ich passe zu ihnen. Elegante Kleidung trage ich sehr selten, wenn dann nur zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten. Ich schminke mich fast nie, vermutlich falle ich auch deshalb wenig auf. Was den Sport anbelangt, ja, betreibe ich, aber es reicht nicht zur Traumfigur, hier fehlt mir eindeutig der Ehrgeiz.

Meine Arbeitsstelle ist in einem kleinen Betrieb im Büro als Bürokraft – es gefällt mir dort sehr gut. Ich habe einen kleinen, aber wie ich finde feinen Freundeskreis. Ein paar Partnerschaften, die aber immer nur kurzweilige Zwischenspiele waren. Nie etwas Ernsteres, nie war jemand dabei, der mir das Herz gebrochen hat. Oder mich so in Verzweiflung gestürzt hat, dass ich den Glauben an Partnerschaft und Liebe verloren habe.

Ich bin als Einzelkind relativ behütet aufgewachsen, was heißt, die volle Aufmerksamkeit meiner Eltern war und ist mir immer noch sicher. Der Tag, an dem ich ihnen mitteilte, dass ich in meine eigene Wohnung ziehe, war ein schmerzlicher Tag für sie. Sie konnten loslassen und in der Zwischenzeit haben wir wieder ein vertrauensvolles Verhältnis zueinander aufgebaut. Dass ich noch keinen Partner an meiner Seite habe, sehen sie mit großer Sorge.

Der Abend geht bis spät in die Nacht. Am Ende weiß ich nur, dass er StevenM heißt, viele Interessen und Sichtweisen hat, die meinen gleichen – er scheinbar auf einer Wellenlänge mit mir steht. Wir haben über so vieles geredet, aber nicht ein Mal war etwas Anrüchiges oder Zweideutiges dabei, es ging einfach um – ja, um was? Ich weiß es nicht, als wir uns verabschiedet haben, freute ich mich auf den nächsten Abend, obwohl wir nichts ausgemacht haben.

 

3. StevenM

Am anderen Morgen wache ich mit einem Lächeln auf. Die Augen noch müde, aber trotzdem voller Energie. Ich fahre zur Arbeit, freue mich schon auf den Abend, auf ihn, ob er wieder online sein wird?

 

Er hat nichts gesagt – versprochen. Die gute Laune ist ansteckend. Alles läuft leicht von der Hand, ich bin gespannt auf den Abend zu Hause – den ich meistens unter der Woche allein verbringe.

 

Er ist nicht da – keine Nachricht von ihm – nichts. Ich warte noch eine Zeit lang, dann aber ein Achselzucken und ich denke enttäuscht – schade.

 

Tage vergehen, natürlich blicke ich immer mal wieder gespannt in den Chatroom, ob StevenM da ist. Tatsächlich, eine Woche später meldet er sich – keine Entschuldigung nichts – nur ein Hallo – und mein Tag ist gerettet.

4. Sklavinchen

Was für ein nettes erfrischendes Gespräch gestern Abend – naja, es ist nicht meine Art, in Chatrooms herumzustrolchen, aus dem Alter bin ich dann doch raus. Keine Ahnung, weshalb gerade gestern, und auch noch reden – ich – jeder, der mich kennt, würde darüber schmunzeln.

 

Aber sie war nett. Trotz der Anonymität im Netz glaube ich, dass ich mit einer Sie gesprochen habe. Gerade deshalb – eine Netzbekanntschaft passt niemals zu mir, meiner Art auch nicht, zu dem, was ich will, deshalb, ein netter Abend bzw. Zeitvertreib, gut war es.

 

Die Arbeit, mein Unternehmen, es macht mir Spaß. Strengt mich an, fordert mich in allen Belangen. Aber so bin ich: herrisch, fordernd, dominant, nicht nur im Geschäftlichen auch im Privaten und vor allem beim Sex.

 

Es gibt nichts, was ich nicht gesehen oder sogar ausprobiert hätte mit meinen Partnerinnen. Anfänger in diesem Bereich bin ich schon seit Jahren nicht mehr. Aber das ist nur einem kleinen Kreis Menschen bekannt. Dem Personenkreis, in dem ich mich frei bewegen kann, der Kreis, der meine Leidenschaft teilt und mit auslebt. Der Teil, der zu mir gehört.

Sie suche ich schon lange. Ob es sie tatsächlich gibt, das weiß ich nicht, aber es sind viele, die sich auf ein Spiel einlassen, sich ausprobieren, sich fallenlassen möchten.

 

Die Geschäftsreise, sie kommt unverhofft, sie war nicht geplant. Aber nach einer Woche bin ich neugierig.

 

Ist sie da?

5. Kennenlernen

Sklavinchen – was für ein niedlicher Nick, er macht natürlich neugierig auf mehr. Was steckt dahinter? Warum dieser Name?

Allerdings habe ich keine Lust auf Spielchen mit Sklavinnen. Ich liebe die Dominanz. Nicht aber die Form der Unterwürfigkeit, die das Wesen eines Menschen verändert – ändert – ich will das Selbst eines Menschen immer erkennen können, in jeder Lage. Aber ich will die Kontrolle.

Ein demütiges, willenloses Geschöpf ohne Charakter möchte ich nicht haben, weder im Bett noch im Leben.

 

Sie ist tatsächlich da. – Soll ich mich nochmals melden? – Ihr schreiben? – Chat-Geschichten spielen bei mir keine Rolle. Deshalb muss ich mich fragen – will ich sie treffen? Und soll ich ihr sagen, was ich von ihr erwarte, wenn sie zu mir kommt?

Verwirrend. Ich kenne sie nicht. Weiß nicht, wie sie aussieht, und trotzdem bin ich in einer Weise scharf auf sie, wie ich es mir nicht erklären kann. Allein die Vorstellung, sie zu treffen, macht mich in einer Form an, die ich selber nicht glaube. Ich weiß auch schon sehr genau, was ich von ihr erwarte.

»Hallo Sklavinchen«, schreiben meine Finger fast automatisch. Ich warte ab, ob eine Antwort folgt.

»Freu mich!« – In typischer Chat-Manier kommt prompt die Antwort zurück.

Ich lehne mich in mein Sofa zurück, und beginne zu schreiben. Anders als letzte Woche direkter.

»Warum Sklavinchen?«, sind meine ersten Worte, die ich an sie richte.

Es dauert eine Weile, bis sie zurückschreibt. Ich warte ungeduldig auf ihre für mich doch wichtige Antwort.

Dann kommt die Rückantwort von ihr mit den Worten: »Ich bin keine Sklavin, aber ich fühle mich wohl, wenn mein Partner im Bett die Führung übernimmt, das Sagen hat. Ich weiß noch nicht mal, ob ich überhaupt in diese Richtung orientiert bin. Aus diesem Grund benutze ich den Nicknamen verniedlicht und habe ein Sklavinchen daraus gemacht. Ich fühle mich von SM angezogen, von der Vorstellung dominiert zu werden, aber ob ich dafür geschaffen bin, weiß ich nicht. Bis jetzt war ich immer zu feige, mich auf eine Beziehung in dieser Richtung einzulassen oder auch nur danach zu suchen.«

 

Ich warte ab, ob mehr von ihr kommt. Sie ist ehrlich, das schätze ich. Mal schauen, ob sie, wenn sie Details über mich erfährt, immer noch neugierig und mutig ist oder sich ausklingt.

Also trinke ich nochmals einen Schluck Rotwein und beginne zu schreiben.

»Ich möchte dir ein paar Dinge über mich erzählen. Danach kannst du entscheiden, ob du mir antworten willst oder nicht.

Ich heiße Steven, bin 32 Jahre alt, ledig. Ich bin 185 cm groß, wie ich finde durchschnittlich aussehend. Manche Frauen sagen, ich wirke elegant, sportlich, aber ich bin vor allem eines und das ist dominant. Du interessierst mich, Sklavinchen, obwohl ich mir noch nicht erklären kann, warum. Deine Antworten, deine Schreibweise sprechen mich an. Eine Chat-Bekanntschaft in so einem Rahmen, in einem Chatroom, hatte ich noch nie und werde ich auch nicht weiter fokussieren. Vielleicht gerade aus diesem Grund möchte ich dich persönlich treffen. Dich kennenlernen. Dies wird aber ausschließlich zu meinen Bedingungen geschehen. Ich entscheide, wo, wann und wie ich dich sehen will. Solltest du dich durchringen, ins kalte Wasser zu springen, und du zu diesem Treffpunkt kommst, Sklavinchen, werde ich dich ficken. Alles wird nach meinen Bedingungen ablaufen. Ich sage dir, was du zu tun oder zu lassen hast.

Ich kann dir nur versprechen, dass ich dich gut behandeln werde. Dich nicht verletzen werde, und dass ein Nein von deiner Seite auch ein Nein sein wird. Ich bin kein Wilder, aber es wird so ablaufen, wie ich es gestaltet haben möchte. Du hast dem nicht zu widersprechen, sondern dich zu fügen.« Ich drücke die Enter-Taste. Trinke den nächsten Schluck Wein und logge mich aus. Lasse ihr etwas Zeit, das Geschriebene zu verarbeiten, ich selbst gehe aus. Um mich etwas abzulenken, an etwas anderes zu denken, treffe ich mich mit Freunden und habe einen angenehmen Abend in netter Gesellschaft.

 

Als ich seine Worte gelesen habe, blicke ich auf und grüble nach. Habe ich mir das so vorgestellt? Habe ich mir so etwas ausgemalt? Gewünscht? Warum ist mein Bauch plötzlich kribbelig und mir ist es heiß an Stellen, die ich hier, jetzt nicht einmal benennen möchte? Er – Steven hat sich deutlich ausgedrückt. Seine Worte sind geradeaus, exakt, wie ich es mag, keine Schnörkel. Ohne, darum herum zu reden. Sondern wie jemand, der eine Ahnung hat, was er will und auch was er tut. Aber bin ich für so was geschaffen? Traue ich mich, wie er es nennt, ins kalte Wasser zu springen? Was weiß ich denn von ihm?

Nichts.

Er sagt: Ein Nein ist ein Nein, daran wird er sich immer halten, aber das ist auch die einzige Aussage, die ich von ihm erhalten habe. Was heißt das wiederum? Was will er mit mir tun, im Bett, wie er sich ausdrückt? Diese Frage lässt sich einfach beantworten. Was tun Dominante, sie wollen die Kontrolle, sie fügen Schmerzen zu und es gefällt ihnen. Sie haben Sex mit vielen Partnerinnen, sie sind anders, abartig, oder?

Meine Gedanken kreisen um so vieles und vieles wird nicht klarer. Wen frage ich? Woher bekomme ich Antworten? Als ich mich auf ihn konzentriere, genauer hinsehe, bemerke ich, er ist weg.

Wieder Fragen, habe ich zu lange gezögert? Ihn dadurch beleidigt? Ihn verscheucht? Oder ist er ganz bewusst gegangen und lässt mich mit meinen Gedanken allein? Diese kreisen und kreisen. Beim ersten Treffen ficken, er sagt nicht schlafen, er sagt ficken. Ich glaube ihm.

Was ist das für ein Kerl? Was sagt das über ihn aus, und vor allem, was sagt das über mich aus? Ich bin nicht schon schreiend davongelaufen, habe nicht den Laptop zugeklappt, den Kontakt gelöscht. Habe mir nicht gesagt, Stopp, mit so einem Schwein will ich nichts zu tun haben. Warum reagiert mein Innerstes so? Weshalb ist mein Höschen nass, allein von der Vorstellung, von ihm gefickt zu werden? Warum würde ich am liebsten im Bett liegen und es mir besorgen? Warum? Bin ich es auch? Abartig? Anders? Kann ich es mir vorstellen zu gehorchen? Ich, die immer ein freches Wort auf den Lippen hat? Die nie eine Antwort schuldig bleibt? Ich mich unterwerfen?

Was stellt der Kerl sich bloß vor, ich schlage den Laptop zu und gehe ins Bett. An Schlaf ist nicht zu denken, die ganze Nacht kreisen die Gedanken bis in die Morgendämmerung. Dann schlafe ich unruhig ein. Dieser Mistkerl, denke ich noch lange.

Die Tage vergehen, gefühlte Jahre. Ich bin entgegen meinem Naturell fahrig nervös, ja, auch launisch. In Gedanken bin ich immer noch bei Steven. Obwohl mein Verstand weiß, dass er sein Angebot durchaus ernst gemeint hat, bin ich hin- und hergerissen. Mir fehlen Informationen, auf was ich mich hier einlasse. Was erwartet er von mir? Was nicht? Viele Fragen und ich weiß, dass er erst mal nicht gewillt ist, mir diese zu beantworten. Es geht darum, dass ich mich entscheide. Mich entscheide, ein Wagnis mit ihm einzugehen, über meinen Schatten zu springen, etwas Neues zu beginnen. Über allem hängen die Worte, die mir in dem Sinn kommen. Schmerzen! Schläge! Demütigungen! Gehorsam! Kann und will ich das?

Es ist wieder Abend, abwartend sitze ich vor meinem Laptop. Eine Nachricht ist eingegangen. Von ihm bekomme ich eine E-Mail-Adresse und ich weiß immer noch nicht, wie ich mich entscheiden soll. Nein, das ist falsch, ich traue mich nicht, mich zu entscheiden. Als mir dies klar wird, öffne ich mein E-Mail-Programm und schreibe ihm:

»Wo, Steven?«

Sie hat geantwortet, wer hätte das gedacht.

Ich lehne mich an die Stuhllehne. Freudig erregt, meine Gedanken sind schon bei unserem ersten Treffen, deshalb schreibe ich ihr nur ganz kurz zurück. Teile ihr mit, was ich von ihr erwarte.

Egal, wie sie auch heißt, in meinen Gedanken nenne ich sie Kleines, aber trotz alledem muss ich ihren Namen kennen. Ich schreibe ihr meine ersten Anweisungen, bin gespannt, ob sie noch einen Rückzieher machen wird.

 

»Ich werde dich Kleines nennen, möchte jedoch wissen, wie du heißt und wie alt du bist.

Du wirst am Freitagabend um zwanzig Uhr im Hotel Miramar in München erscheinen. Ich setze voraus, dass du herausfindest, wo das ist. Ich erwarte von dir, dass du dich entsprechend der Lokalität kleidest, mich nicht blamierst. Was bedeutet, dass ich dich in einem Kleid oder Rock zu sehen wünsche, und, Kleines, sei pünktlich!«

 

Ich lese seine E-Mail und antworte fast schon automatisch, indem ich ihm, einem für mich Fremden, meinen Namen mitteile. Entgegen allem, was mir der gesunde Menschenverstand sagt und die Polizei einem rät. Meine Eltern würden an ihrer Erziehung zweifeln, ich bin einfach nur dumm oder voll Vertrauen, blindem Vertrauen.

»Beth, Steven, ich heiße Beth Schmitt, bin 25 Jahre alt und wohne in München Mitte in der Otto-Straße. Ganz in der Nähe vom Hotel Miramar, ich werde pünktlich sein.«

Aufgeregt, erregt, anders kann ich es nicht beschreiben. Es ist Dienstag, bis Freitag ist es noch fast eine kleine Ewigkeit. Selbst diese wenigen Worte und kurzen Sätze veranlassen mich, mein ganzes Denken an ihn zu verschwenden, was zieh ich an? Einen Rock? Ein Kleid? Nicht gerade etwas, das ich in Hülle und Fülle in meinem Schrank hängen habe. Das Miramar, ich weiß, es ist teuer, ich war noch nie in einem Luxushotel. Verfüge aber zumindest von der letzten Hochzeit meiner Freundin über ein kleines Schwarzes, das ich anziehen kann. Was die Rüstung betrifft, bin ich für das Treffen mit Steven bereit. Für den Rest? Ich bin aufgeregt.

 

Die Arbeit diese Woche ist anstrengend, ich verfüge über kaum Zeit, mir zu irgendwas Gedanken zu machen. Am Freitag schreibe ich einen Brief, lege ihn in gut sichtbar auf den Küchentisch. Darin ist enthalten, wohin ich am Freitag gehe und mit wem und auch den Anlass. Meine Versicherung. Sicher eine äußerst kleine, aber ich bin ruhiger, wenn da jemand ist, der weiß, wo ich abgeblieben bin, sollte sich das Ganze als der größte Fehler meines Lebens herausstellen.

Um kurz vor zwanzig Uhr bin ich in der Hotellobby und weiß nicht so recht, wohin mit mir. Ich sehe mich um, es glitzert und strahlt hier alles. Es sieht nach Luxus aus oder zumindest stell ich mir so Luxus vor. Aber auch gediegen mit warmen Farben, Stilmöbeln, nicht besonders modern ausgerichtet, aber es ist exklusiv. Nicht, dass ich darin Erfahrung habe. Aber so fühlt es sich für mich an.

Ich selbst fühle mich hübsch, selten putze ich mich so schön heraus und lege Make-up auf, die Anlässe fehlen einfach dazu. Beobachtend, abwartend und sehr nervös setze ich mich in eine Sitzgruppe, mit Blick auf die Eingangshalle, in die Hotellobby.

Kurz darauf tritt er zu mir. »Hallo Kleines«, sind seine ersten Worte an mich gerichtet. Er reicht mir die Hand und zieht mich hoch, mustert mich mit seinen auffallend strahlend blauen Augen. Sie sind das Erste, was mir an ihm auffällt. Ich erkenne nichts darin, gefalle ich ihm? Er lässt sich nichts in seinem Gesicht anmerken. In einem schönen Gesicht wohlgemerkt. Steven ist ein Mann. Ein Mann, der mir gefällt, der den Frauen weiche Beine verursacht, ein Mann, von dem ich niemals denken würde, dass er mich überhaupt wahrnimmt. Um es kurz zu machen, kein Mann in meiner Liga. Er ist groß und schlank, trägt einen Anzug, der wie für ihn gemacht ist, darin sieht er sehr männlich aus. Er strahlt Selbstbewusstsein aus. Vermutlich steht mein Mund immer noch offen, während ich ihn durchaus mustere.

»Gefällt dir, was du siehst?«, höre ich ihn kurz darauf sagen. Und zum ersten Mal begegnen sich unsere Blicke. Er lächelt.

Ich nicke. »Ja, Steven, du gefällst mir«, ist meine schlichte Antwort auf seine Frage.

»Komm, setzen wir uns an die Bar und trinken einen Aperitif vor dem Essen. Ich habe den Tisch auf später reserviert. Ich hoffe doch, du hast Hunger?«

Lächelnd nimmt er meine Hand, führt mich an die Bar. Wie selbstverständlich bestellt er für sich und mich einen Drink.

Ich kann keinerlei Aufregung oder Unsicherheit bei ihm entdecken, trifft er sich öfter mit Frauen? Hier? Als der Barkeeper ihn beim Namen nennt, ist mir klar, dass er hier ein gern gesehener Gast ist.

Wir stoßen an. »Auf einen schönen Abend, Kleines«, sind seine Worte, er schaut mich dabei so durchdringend an, dass es mir heiß und kalt über den Rücken fährt.

»Erzähl mir von dir, Kleines, was hast du heute gemacht?« Langsam, aber sicher kommen wir ins Gespräch, ich werde lockerer und beginne, den Abend zu genießen. Mein Eindruck von Steven ist, wie auch im Chat, dass er sehr nett zu sein scheint. Als wir leer getrunken haben, nimmt Steven meine Hand und flüstert mir ins Ohr:

»Du gehst jetzt zur Toilette, machst dich frisch, ziehst dein Höschen aus und bringst es zu mir an den Tisch. Danach werden wir essen.« Nach seinen Worten schaut er mir in die Augen, seine Augen geben den Befehl direkt an mein Gehirn weiter. Ich fühle nicht nur, wie mein Gesicht rot anläuft. Ich kenne mich gut genug, um zu wissen, wie ich jetzt aussehe.

Aber ich habe einem Treffen mit ihm zugestimmt, seinen Regeln, und dieses Spiel hat nicht erst heute Abend begonnen. Ich wende mich ab und laufe mit hängendem Kopf, damit niemand sieht, wie verlegen bzw. rot mein Gesicht ist, los. Kaum bin ich ein paar Schritte gegangen, spüre ich seine Hand im Rücken und höre seine geflüsterten Worte an meinem Ohr: »Kopf hoch, Kleines! Ich will eine stolze Frau sehen, kein Opferlamm.« Er geht links in das Restaurant, ich begebe mich zu den Waschräumen, ziehe, ohne nachzudenken, mein Höschen aus, stecke es in die Handtasche. Nur noch mit meinem kurzen, schwarzen Kleid bedeckt, komme ich mir nackt vor. Naja, ich bin ja auch nackt, denke ich, es fühlt sich verboten an. Auch habe ich Bedenken, kann ich mich hinsetzen, ohne dass jemand unter mein Kleid sieht? Ein Blick in den Spiegel reicht und ich weiß, dass ich sehr konzentriert sitzen muss, damit niemand etwas bemerkt.

Mit straffen Schultern begebe ich mich zurück ins Restaurant. Ein Kellner begleitet mich an den Tisch. Steven wartet schon. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht sieht er zu mir. Der Kellner steht hinter mir und rückt mir den Stuhl zurecht. Steven sitzt mir gegenüber. »Ich habe schon bestellt, du magst doch Fisch?«, ist seine erste Frage an mich. Nickend stimme ich ihm zu. Er blickt mich wieder mit seinem durchdringenden Blick an, und fängt an zu reden.

»Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie sehr mich dieser Abend reizt? Und wie gespannt ich auf dich war? Allein für die Unruhe, die du verursacht hast, könnte ich dir schon gleich deinen Hintern, den ich noch nicht genau gesehen habe, versohlen.« Ohne Umschweife fragt er mich nach seinem Geschenk.

Ich blicke ihn an. Weiß im ersten Moment nicht, was er meint, bis es mir klar wird. Er will, dass ich ihm mein Höschen hier über den Tisch reiche, hier? Ich bin verlegen, total verlegen. Nehme aber meine Handtasche und knülle das Höschen so stark zusammen, damit ich es, ohne dass es jemand sieht, über den Tisch reichen kann. Steven hat ihn gerade in die Hand genommen, als der Kellner die Suppe aufträgt. Dafür, dass ich eigentlich nicht auf den Mund gefallen bin, bin ich sehr ruhig und auch eingeschüchtert. Die Situation ist anders, als ich sie mir vorgestellt habe, erotischer, unberechenbarer, Steven ist unberechenbar. Ich kann ihn nicht einschätzen. Jeder Satz ist eine Herausforderung, nie weiß ich, ob er sich mit mir unterhält, ganz normal, oder er im nächsten Satz mit mir spielt. Trotzdem ist es keine Minute langweilig mit ihm. Ich versteh mich mit Steven, kann allen Themen folgen, den Abend und das Essen, bis der nächste Satz fällt.

»Ich werde dir jetzt ein paar Regeln oder nenne es Anordnungen, für heute Abend mitteilen. Kleines, und ich bitte dich nicht darum, diese einzuhalten, sondern du wirst sie einhalten. Heute Abend und auch, solltest du mir gefallen, jedes weitere Treffen.« Da war er der Satz. Er testet mich, warum laufe ich nicht davon? Ein Blick in seine Augen sagt mir, dass er ganz genau weiß, was und wie er es formuliert hat. Er bietet mir Gelegenheit, zu gehen.

Dann spricht er weiter: »Du wirst dich keiner Anordnung, die ich dir gebe, widersetzen. Auch wenn du der Meinung sein solltest, dass du dies nicht für mich erledigen kannst oder willst. Du musst darauf vertrauen, dass ich weiß, was ich dir zumuten kann und, Kleines, ich weiß es. Ich werde es bemerken. Ich dulde keinerlei Widerspruch oder Ungehorsam. Sollte ich bemerken, dass du zögerst, wird das Strafe nach sich ziehen. Ich werde zu deinem, aber auch zu meinem Schutz Kondome verwenden. Sollte ich dich wiedersehen wollen, wirst du zum Arzt gehen, dich untersuchen lassen und mir die Ergebnisse unaufgefordert beim nächsten Treffen übergeben. Dasselbe werde auch ich tun. Du wirst dir die Pille verschreiben lassen, denn ich vögle nicht gerne mit Kondomen.

Wenn ich dich etwas frage, erwarte ich Antworten, und zwar, ohne zu zögern, keine Lügen oder Ausreden. Du sprichst in ganzen Sätzen. Sollte ich dich beim Lügen erwischen, wirst du es bitter bereuen, denn es wird Strafe nach sich ziehen.

Ich verspreche dir, es langsam anzugehen, dich nicht zu überfordern. Ich werde dir in der Regel immer erst erklären, was ich mit dir vorhabe. Wenn du Fragen hast oder ich in deinen Augen Fragen sehe, werde ich diese im Normalfall umgehend beantworten. Allerdings kann es durchaus sein, das, wenn es die Situation so ergibt, ich der Meinung bin, dass eine Antwort sich durch mein folgendes Handeln ergibt, dass ich erst einmal abwarte.

Solltest du zu etwas NEIN sagen, werde ich aufhören, sofort, aber benutze das Wort mit Bedacht. Denn es ist möglich, dass ich dich danach nicht mehr sehen möchte. Zu deinem wie auch zu meinem Schutz, wirst du mir deine Handynummer geben, damit ich dich immer erreichen kann. Ich werde dich kontrollieren, aber nur mit dem Handy Kontakt zu dir aufnehmen.

Bevor wir jetzt nach oben auf mein Zimmer gehen, frage ich dich noch einmal, Beth, hast du alles verstanden? Oder gibt es eine Unklarheit, die dir auf der Zunge liegt, die ich dir, bevor ich dich begutachte, beantworten soll?«

 

Mein Herz schlägt nach seiner Rede wie wild. Ich bin aufgeregt, aber trotz alledem muss ich ein paar Dinge wissen.

»Wie soll ich dich nennen? Bist du jemand, der mit Sir oder Herr oder Master angeredet werden will?«

»Würdest du das denn gerne?«, kommt seine Frage zurück mit, ich habe das Gefühl, lächelnden Augen. »Nein, ich finde Steven ganz in Ordnung, alles andere macht es etwas lächerlich, oder?«, antworte ich ihm.

Er grinst und nickt mir zu. »Steven also, sonst noch Fragen?«

Ich nicke, komme zu einem Thema, das mir unangenehm ist, mir aber schon den ganzen Abend auf der Zunge liegt und ich zur Sprache bringen möchte, bevor ich mich auf etwas einlasse, mich dann in einer Weise schlecht fühle, wie ich es noch nie tat. Deshalb fange ich an.

»Das alles hier, Steven, das Restaurant, das Essen und das, ich nehme an, luxuriöse Zimmer. Ich danke dir dafür, ich möchte nicht undankbar erscheinen. Aber ich kann mir das auf die Dauer nicht leisten. Wenn du mich, sollte das nachher zwischen uns passen, öfter sehen willst, habe ich ein schlechtes Gefühl dabei, wenn du mich aushältst. Es kommt mir nicht richtig vor. Ich aber kann mir diesen Lebensstil nicht leisten, und immer im gleichen Kleid zu kommen, würde irgendwann auffallen. Ich will mich nicht so fühlen, als ob ich von dir bezahlt werde.« Ich habe es gesagt, mir geht es besser, aber an seinem Blick erkenne ich, dass ihm meine Worte nicht wirklich gefallen haben. Seine Augen werden stahlgrau bei meiner Rede, immer grimmiger schaut er mich an. Ich fange beinahe an zu stottern, aber mir ist es wichtig, dass er weiß, dass ich dies alles nicht für Geld tue.

»Kleines. Schluss damit ! Du machst mich gerade richtig wütend mit der Andeutung, ich würde dich kaufen oder dich wie eine Hure behandeln.« Bei seinen Worten werde ich bleich. Ich spüre, dass ich ihn getroffen habe. Aber ich will, dass diese Sache geklärt ist, bevor ich mit ihm aufs Zimmer gehe. Und vielleicht Dinge mitmache, die ich noch nie in meinem Leben getan habe.

»Du hast mir nicht richtig zugehört und das macht mich wütend, Kleines.

Was war das Erste, das ich dir mitgeteilt habe?«

Ich sehe ihm in seine Augen, die im Moment alles andere als lächelnd schauen, und von Blau oder Zärtlichkeit keine Spur zu erahnen ist, sondern stahlgrau und hart wirken. Ich frage mich, ist das der Blick, den er hat, wenn er mich schlägt?

»Du hast gesagt, dass ich deinen Anordnungen Folge zu leisten habe«, beantworte ich seine Frage.

»Gut«, er atmet tief durch und meint, »dann ist ja alles geklärt.«

Ich blicke ihn an, Unverständnis in meinem Gesicht.

Leicht genervt antwortet er auf mein Nichtkapieren: »Wenn ich dir sage, dass du zu irgendeinem Zeitpunkt, an irgendeinem Ort, in irgendeinem bestimmten Fetzen Kleid oder Dresscode aufzukreuzen hast, werde ich auch dafür aufkommen, dass du dort genau so, wie ich es haben will, erscheinst. Und die Kosten dafür werden niemals deine Sorge sein. Dieses Gespräch werden wir nie mehr wiederholen, Beth!

Nicht gerade die besten Voraussetzungen, bevor wir das, was wir jetzt vorhaben, beginnen«, höre ich ihn noch murmeln.

Er winkt dem Kellner zu und unterschreibt die Rechnung. Anschließend gibt er mir ein Zeichen aufzustehen. Er legt seinen Arm an meinen Rücken und führt mich aus dem Restaurant, hin zu den Aufzügen.

»Keine Angst, Kleines, ich beiße nicht«, sind seine Worte, bevor der Aufzug sich schließt. Beruhigend streichelt er mir den Rücken.

Oben angekommen öffnet er sein Zimmer. Ach, was sage ich, seine Suite, ich bin beeindruckt. Ich schau mich um und betrachte den Ausblick auf München, in Gedanken versunken blicke ich auf die Lichter der Nacht.

Ich höre seine Stimme hinter mir.

»Kleines, ich möchte, dass du dich jetzt ausziehst, nackt, ich will dich betrachten, dich anschauen. Du bekommst zwei Minuten.«

Erstarrt drehe ich mich um. Steven sitzt auf der braunen Ledercouch und schaut zu mir. Seine Anzugjacke und seine Krawatte hat er ausgezogen und neben sich auf den Sessel gelegt. Die Ärmel an seinem Hemd hat er zurückgeschoben, sodass seine Unterarme und die weichen Härchen darauf zu erkennen sind. »Noch eine Minute, Kleines«, höre ich ihn abwartend sagen. »Ich würde mich beeilen, wenn ich du wäre.«

Langsam beginne ich damit, mich auszuziehen. Die Schuhe, die Strümpfe, dann das Unausweichliche, das Kleid. Schon stehe ich, dadurch, dass ich kein Höschen mehr anhabe, nur im BH vor ihm. Auch diesen ziehe ich vorsichtig aus, halte aber meine Hände schützend vor die Brüste. Ich bin verlegen, an seinem Blick erkenne ich nichts. »Arme nach unten, Kleines«, kommt der nächste Befehl. »Jetzt dreh dich langsam um, zeig mir deinen Hintern, deinen Rücken. Stopp, Kleines! Bück dich. Hände auf den Rücken, stehen bleiben.«

Ich höre, wie er aufsteht und zu mir kommt. Spüre kurz darauf, wie er mir mit seinen Händen über die Pobacken streicht und murmelt: »Schöner Arsch, Kleines, sehr schöner Arsch.« Ich zittere, bleibe aber ruhig stehen und warte auf das, was als Nächstes passieren wird.

»Steh gerade, dreh dich wieder zu mir um und schau mich an.«

Als ich mich umdrehe, steht er genau vor mir, er weicht einen Schritt zurück und betrachtet mich, meine Brüste, ohne sie zu berühren. Auf einmal fragt er mich, »Kleines, wie viele Männer haben dich schon gefickt?

Antworte!«, kommt es scharf aus seinem Mund, als ich zögere.

»Sechs.«

»Sechs, Steven, ich habe mit sechs Männern gefickt«, höre ich Steven sagen. »Ich erwarte von dir nicht, dass du mich Herr nennst, aber du wirst mich, wenn du mich ansprichst, in ganzen Sätzen reden, sollte ich dich etwas fragen, etwas von dir wissen wollen, Kleines.« Ich nicke. Sein Blick daraufhin eisig. »Ja, Steven.«

»Gut, ich will, dass du dir einen Stuhl holst und ihn in die Mitte dieses Raumes stellst. Setze dich darauf, gut so, die Beine gespreizt, damit ich deine Muschi betrachten kann. Die Hände faltest du hinter der Lehne zusammen. Gut so.

Ich werde dich jetzt ausgiebig befragen, Kleines. Du wirst mir in Sätzen antworten. Mich nicht demütigen, indem du lügst, denn ich bemerke es. Danach werde ich mir deine Löcher anschauen, deinen Mund, deine Muschi und deinen Arsch.

Ob ich dich heute noch in alle Löcher ficke, weiß ich im Moment nicht, aber du wirst auf deine Kosten kommen, Kleines.«

Was tue ich hier? Ich sitze freiwillig auf diesem Stuhl. Nackt mit geöffneten Beinen und Steven schaut mich an, registriert jede Reaktion von mir, blickt mir ins Gesicht, in die Augen und sieht mein Unbehagen. Er fragt mich seelenruhig eine Frage nach der anderen. Manche sind allgemein, einige sind einfach nur peinlich, aber ich antworte. Was auch immer er wissen will.

»Wo bist du aufgewachsen, Kleines?«

»In Augsburg, Steven.«

»Leben deine Eltern noch?« »Ja, sie leben in dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Sie sehen es nicht gerne, dass ich allein ohne einen Partner in München wohne, vermutlich haben sie Angst, dass ich keinen abbekomme.« Ich lächle.

So folgen Fragen über Fragen, zu allgemeinen Themen, bis er wieder direkter wird.

»Hast du dich im Internet über SM informiert, Kleines?«

»Ja, ein wenig, Steven.«

Er schaut mich an, irgendwas habe ich falsch gemacht, ich weiß nur noch nicht was.

»Kleines, schau mich an!« Ich blicke ihm in die Augen. »Wage es nicht, den Blick zu senken, Kleines«, flüstert er in die auf einmal etwas unangenehme Stille. »Wie viele Männer haben deine mich beleidigende, ungepflegte Muschi gefickt?« Erschrocken blicke ich ihn an. »Schau mich an, wenn ich mit dir rede!« Ich stottere: »Mit sechs Männern, das hab ich doch vorhin gesagt.« Verunsichert schaue ich ihn an. Ungepflegt, er sagte ungepflegt, ich könnte nicht noch verlegener und roter werden, mein Gesicht glüht und ganz unbewusst will ich meine Beine schließen. »Wage es nicht, mach mich nicht noch wütender, Kleines«, flüstert er.

Ich überlege, was er mit ungepflegt meint, blicke ich ihn fragend, auf Erklärung wartend, an.

Es gibt keine, im Gegenteil, die nächste Frage. »Kleines, wie vielen Männer hast du schon einen geblasen?« Ich schlucke, antworte aber wahrheitsgemäß, dass ich erst bei einem Mann die Sache mit dem Blasen probiert habe. Zum ersten Mal schaut er erstaunt auf mich, um mich dann wieder zu demütigen, indem er sagt: »Das kannst du auch nicht!« Langsam werde ich wütend und es wird unangenehm, ich fühle mich nicht mehr wirklich wohl hier bei ihm. Aber ohne Pause folgt schon die nächste Frage, die ich nicht erwartet habe. »Kleines, was glaubst du, soll ich mit dir machen?«

Bevor ich antworten kann, klopft es an die Tür, Steven schaut auf die Uhr. Ich blicke erschrocken auf, Steven gibt mir zischend zu verstehen, dass ich genau so bleiben soll, und öffnet die Tür. Ein Mann tritt ein. Er nennt ihn Johann. Dieser schaut kurz mit wissendem Blick zu mir hinüber, um dann leise mit Steven zu sprechen. Wenig später verlässt dieser die Suite. »Das war Johann, mein Fahrer, er wird dich später nach Hause bringen, wenn ich hier fertig bin.«

Als ob nichts gewesen wäre, setzt er sich vor mich hin.

Er berührt meine Brüste und streichelt mich, natürlich reagieren sie gleich. »Sie sind schön, wir werden viel Spaß mit ihnen haben«, höre ich ihn sagen. »Ich werde viel Spaß mit ihnen haben.« Bei diesen Worten zwickt er mich kräftig in eine Brustwarze. Instinktiv will ich meine Arme zum Schutz nach vorne halten. Aber ein Blick von ihm und ich bleibe still stehen. »Du lernst schnell, Kleines. Ich habe gesagt, dass du heute Abend auf deine Kosten kommen wirst. Auch wenn ich mich zurückhalten werde«, mit Blick auf meine Muschi, »und im Normalfall halte ich meine Versprechen auch ein.«

Im gleichen Moment teilen seine Finger meine Schamlippen und er testet, ob ich feucht bin. Bei dieser unverhofften Bewegung stöhne ich leise auf. »So nass! Es scheint dir zu gefallen«, er hebt seinen Finger an und schaut auf den schleimigen Glanz daran. Gleich darauf massiert er meine Klitoris ganz leicht, gekonnt, ich atme schwer. Der komplette Abend hat mich elektrisiert und ich bin sehr schnell auf einem Level, der nur auf einen Orgasmus hinauslaufen kann.

Er massiert träge weiter und redet mit mir. »Kleines, hör mir gut zu. Du wirst jetzt genau zuhören und erst kommen, wenn ich es dir erlaube. Du wirst deine Augen immer offenhalten, denn ich will sie sehen, und du wirst zuhören, genau zuhören.« Langsam und genussvoll streichelt er mich weiter, wohl wissend, was er mit mir anstellt.

»Johann wird dich nachher nach Hause fahren. Er wird dich begleiten, bis du sicher in deiner Wohnung angekommen bist. Er wird dich morgen am frühen Abend um 19 Uhr wieder abholen. Bis dahin hast du Zeit, dich für mich so herzurichten, dass ich niemals mehr in dieser Form von dir beleidigt werde. Deine Muschi wird sauber rasiert sein, komplett rasiert sein, ansonsten werde ich dir jedes Haar einzeln mit der Pinzette rausziehen. Ebenso sind die Achseln glatt rasiert und deine Beine, ich mag keine Haare an diesen Stellen. Du wirst deine Augen schminken, sehr wenig nur ein bisschen so wie heute, das reicht vollkommen aus. Ein Höschen benötigst du nicht mehr.

Wenn du hier ankommst, ziehst du dich, ohne dass ich etwas sage, aus und kniest vor mich hin. Deine Haare trägst du offen. Dann wirst du mir einen Umschlag reichen, in dem dein geheimster sexueller Wunsch steht.

Ich werde dich heute nicht für deine Nachlässigkeit bestrafen. Weil du nicht wusstest, was ich von dir verlange, aber es wird nicht mehr vorkommen, dass ich gnädig zu dir bin, Kleines. Wenn du selber einen Fehler an dir bemerkst, wirst du mich darauf aufmerksam machen. Damit ich dich entsprechend bestrafen kann.

Und jetzt schaust du mir in die Augen und kommst.«

Ich stöhne laut auf und zucke zusammen, mein Orgasmus ist beängstigend gut, nie habe ich so etwas von einem Mann bekommen.

Ich rutsche fast vom Stuhl, werde aber von Stevens Hand aufgefangen. Er streichelt meine Klitoris, ohne in mich einzudringen, einfach weiter und quält mich. »Schön«, sind seine Worte und er streicht mir zärtlich meine Haare aus dem verschwitzten Gesicht. »Du kannst deine Arme lösen.«

Er stellt sich hinter mich und beginnt meine verspannten Schultern und Hände zu massieren. »Das hast du gut gemacht, Kleines.« Er nimmt mich in den Arm und hält mich noch eine Weile fest. Bis ich mich wieder beruhigt und meinen Körper im Griff habe. Das finde ich schön, er kümmert sich um mich, wie er versprochen hat.

Kurz darauf stellt Steven mich auf die Beine und schiebt mich in Richtung Badezimmer. »Du kannst dich hier frisch machen, ich bestelle dir noch etwas zum Trinken. Wasser oder lieber Saft, Beth?«

»Eine heiße Schokolade wäre toll, Steven«, sage ich ihm und verschwinde in einem Traum von einer Dusche. Kurze Zeit später klopft Steven an die Tür: »Deine Schokolade ist da. Bist du fertig?«

Ich atme noch einmal tief durch und stelle mich der für mich doch neuen Situation. Er sitzt auf der braunen Couch, wie vorhin als er mich betrachtet hat, und sieht mir genau an, was ich gerade denke. »Komm her und setz dich zu mir. Alles in Ordnung mit dir?« Ich lächle, nehme meine Tasse und trinke einen Schluck. Erst dann schaue ich auf und sage ihm, dass es mir gut geht. Und in dem Moment wird mir klar, dass dies auch der Fall ist. Ich fühle mich gut, richtig gut, vielleicht auch ein Stück befreit.

Ich grinse Steven an, stelle meine leere Tasse auf den Tisch und stehe auf.

»Danke, Steven, für diesen Abend. Ich möchte, wenn es in Ordnung für dich ist, aber jetzt gerne nach Hause. Ich bin unendlich müde und total ausgelaugt, sollte ich noch länger hier sitzen bleiben, schlafe ich ein.«

Kaum stehe ich, reicht mir Steven meine Jacke, packt mich warm ein, gibt mir einen sanften Kuss auf die Stirn. »Ich hab auch zu danken für dein Vertrauen, Kleines«, sind seine letzten Worte, bevor er Johann die Tür öffnet und mich nach Hause bringt.

Dort angekommen reicht Johann mir ein Handy, auf dem, bevor ich auch nur ein Wort sage, eine SMS-Nachricht eintrifft, mit nur einem Wort "Gehorsam". Also nehme ich das Handy von Johann. Mir ist auf den ersten Blick klar, dass es teuer ist und dass auch schon meine SIM-Karte in diesem Handy ist. Ich kann einfach drauflos telefonieren, alles ist eingestellt, Johann muss das gemacht haben, als Steven mit mir beschäftigt war.

Ich will gerade die Tür zu meiner Wohnung schließen, da höre ich Johann sagen: »Steven lässt dir noch ausrichten, dass du morgen nichts Besonderes anziehen musst, ihr esst auf dem Zimmer.« Dann dreht er sich um und geht mit einem Gute-Nacht-Gruß zur Tür hinaus.

Mit einem Lächeln auf den Lippen lege ich mich, emotional und körperlich erschöpft, ins Bett und schlafe augenblicklich ein.

6. Samstag

Wow! Denke ich nur, als ich am Morgen aufwache und den letzten Abend Revue passieren lasse. Allein von dem Gedanken daran wird es mir heiß. Meine Hand wandert ganz unbewusst an meine empfindlichste Stelle und massiert sie. Ich stöhne und schließe genussvoll die Augen, bis ich mit meinen Fingern einzelne Haare spüre. Schnell werde ich ganz wach und erinnere mich an Stevens demütigende Worte und die Tatsache, dass er mich so nicht haben wollte. Ich höre auf, gehe ins Bad und betrachte mich im Spiegel. Befühle mich. Ja, ich rasiere mich nicht blank, meine Schamhaare sind für den Bikini gestutzt. Bisher hat mir das gefallen, er will, dass ich mich glatt rasiere ohne Haare! Wie ein Kind. Ich fühle mich bei dem Gedanken nicht sehr wohl. Dann streichle ich mir über die Beine, spüre auch dort meine Härchen, auch diese mag er nicht. Nachdem ich mich frisch gemacht habe, frühstücke ich. Neben mir mein Laptop, ich informiere mich im Internet auf den einschlägigen Seiten. Schon nach kurzer Zeit bin ich noch mehr beschämt, ein haarloser, gepflegter Körper wird in der SM-Szene eigentlich vorausgesetzt. Die Dominanten, oder auch Tops genannt, wünschen dies, lese ich da und es gibt viele, die Strafen erteilen, wenn ihre devoten Partnerinnen oder Sklavinnen sich nicht daran halten.

Da es noch früh am Morgen ist, ziehe ich mir meine Sportsachen an und laufe eine Runde im Park, um in Ruhe über den gestrigen Abend nachzudenken. Beim Zurücklaufen gehe ich in die Drogerie und kaufe mir Enthaarungscreme und Rasierklingen. Auf Empfehlung der netten Verkäuferin erwerbe ich zusätzlich eine pflegende Salbe, damit sich die Haut nicht entzündet.

Als es anfängt zu regnen, bin ich schon fast zu Hause. Ich denke mir, genau das richtige Wetter, um längere Zeit im Bad zu verbringen. Unter der Dusche teste ich wie empfohlen die Enthaarungscreme. Bemerke allerdings sehr schnell, dass diese meine Haut reizt und sie rötet. Deshalb spüle ich sie sofort wieder ab. Mit dem Rasierer beginne ich, meine Haare an den Beinen zu entfernen. Es geht ganz leicht. Leichter als ich gedacht hätte, dann aber die Haare an der Scheide, hier wird es etwas kniffliger, aber nach einigen Minuten hab ich es geschafft. Ich fühle mich nackt, es fühlt sich fremd an. Verrucht. Ich lächle, als ich auch unter den Achseln alle Haare entfernt habe. Steige, nachdem ich mich abgeduscht habe, aus der Dusche. Creme mich mit der Pflegesalbe ein und betrachte mich im großen Spiegel. Ich kann noch nicht sagen, ob mir gefällt, was ich sehe. Ich trockne mich ab und ziehe mich an. Setze mich an den Tisch und starre vor mich hin.

Bin ich eigentlich wahnsinnig? Ich gehorche einem Mann, zugegeben einem Traummann, einem Mann, der aussieht wie eine Mischung aus George Clooney und Brad Pitt. Ich kann es nicht beschreiben, einen Mann, der eigentlich unerreichbar für mich ist. Er scheint sehr viel Geld zu haben. Sein Aussehen, es ist exklusiv. Seine Kleidung, ich kenne mich, was das angeht, nicht sonderlich gut aus, aber ich erkenne, wenn ein Anzug wie angegossen sitzt. Auch sein Benehmen, seine Sprache, Ausdrucksweise sind geschult bzw. gebildet. In Ordnung, ich schwärme wie ein Teenager, entschuldigend kann ich nur sagen, ich komme mir neben ihm vor wie ein sehr kleines Lichtlein. Ich hoffe, dass ich nicht nur eine Laune für ihn bin. Oder sollte ich genau das denken, um nicht verletzt zu werden, wenn er meiner überdrüssig wird?

Es macht mich traurig und doch bin ich gehorsam. Ich überlege schon, seinen Befehl zu erfüllen. Was schreibe ich, von was träume ich? Mir wird heiß, denn irgendwie ist es auch sehr peinlich für mich, jemand anderem zu erzählen, an was ich denke, wenn ich mich selbst befriedige. Doch ich schreibe es auf, ich schreibe auf, mit welchen sexuellen Gedanken ich mich im Bett heißmache.

Die Vorstellung, von zwei Männern gefickt zu werden, macht vermutlich viele Frauen an. In meiner Vorstellung jedoch kenne ich den einen Partner. Der andere wird von ihm ausgesucht, ich weiß nicht, wann es passiert oder wo und auch nicht wie. Mein Freund oder Mann hält mich dabei fest und beobachtet mich genau, wie es für mich ist, mit einem anderen Mann zu ficken. Erst später ist er aktiv dabei. Vielleicht ändern sich meine Träume, sollte Steven mich weiter, tiefer in seine Spielweise einführen. Ich habe von Dingen gelesen, von denen ich nicht mal wusste, dass es sie gibt. Geschweige denn, dass ich mir irgendwie vorstellen kann, wie das sein wird, sollte Steven von mir diese Art von Sex verlangen.

Ich schreibe also meine Fantasie auf ein Blatt Papier und stecke es in einen Umschlag mit seinem Namen darauf. Jetzt ist es dreizehn Uhr, noch so viele Stunden bis Johann mich abholen kommt, viel Zeit, um äußerst nervös zu werden. Ich bin schon jetzt ein Nervenbündel und weiß nicht, wie ich den Mittag herumbringen soll.

Ich beschließe, eine Zeit lang im Bett zu liegen, um etwas vorzuschlafen. Da es gestern auch später wurde, kann es sicher nicht schaden. Um siebzehn Uhr geht eine SMS auf meinem neuen Handy ein. Sie ist von Steven. Er teilt mir mit, dass Johann schon um achtzehn Uhr kommt, um mich abzuholen. Dieser mich zu ihm nach Hause bringt und nicht ins Hotel. Ich eile ins Bad und schminke mir die Augen, ziehe mich an. Ein kurzer Blick in den Spiegel, dann schnappe ich mir meine Handtasche und eine Jacke und warte ungeduldig auf Johann. Wie ich mir gedacht habe, klingelt es Punkt achtzehn Uhr. Johann ist draußen. Ich öffne die Tür und will zu ihm treten.

Da reicht er mir eine Visitenkarte und gibt sie mir mit den Worten: »Du sollst sie zu deiner Versicherung legen.« Ich werde verlegen, nehme diese jedoch und laufe zum Tisch, um die Karte zum Brief zu legen. Bin ich so durchschaubar, denke ich noch, als ich wieder Richtung Tür eile und diese von außen abschließe. »Wir werden ungefähr zwei Stunden fahren, Beth, mach es dir bequem«, höre ich Johann sagen.

Ziemlich genau um 20 Uhr halten wir vor einem, mit hohen Bäumen eingewachsenen Grundstück, mit hohem Zaun, an. Dahinter erkenne ich ein Haus, ein von Licht erleuchteter Weg führt zur Tür. Johann lässt mich aussteigen und mit einem Wink von ihm gehe ich auf die Haustüre zu. Ich bekomme eine SMS, gerade als ich klingeln wollte, in der steht nur: »Zieh dich aus. Lege deine Kleider auf die Stufen, deine Handtasche obendrauf. Dann kniest du dich hin und wartest.«

Einen kurzen Moment zögere ich. Schaue mich um, ob mich hier jemand sehen kann, dann aber beginne ich mich auszuziehen, bis ich nackt auf den Stufen knie. Eine für mich völlig irre Situation, die Tür geht auf und Steven steht barfuß mit Jeans und schwarzem T-Shirt bekleidet vor mir. Er sieht fantastisch aus. Er blickt auf mich hinunter. »Hallo Kleines, aufgeregt?«, sind seine ersten Worte an mich. Ich lächle ihn an, mir fällt der Brief ein, den ich ihm unaufgefordert geben soll. Ich nehme meine Handtasche vom Kleiderstapel, hole ihn heraus und reiche ihn Steven. Schaue ihn dabei an, langsam wird es mir kalt, ich bekomme Gänsehaut. Steven reicht mir die Hand und zieht mich nach oben und gleich darauf ins Haus.

Wir gehen in ein Zimmer, das nur mit Kerzenlicht beleuchtet ist, und ich dadurch nicht viel erkennen kann. Steven stellt mich in die Mitte des Raumes. Plötzlich geht ein Spot-Licht an, sodass ich hell beleuchtet dastehe. Ich kann Steven, geblendet von dem Licht, nicht mehr erkennen, spüre aber seine Präsenz, wie er um mich herumgeht, mich anschaut. »Stell dich gerade hin, Kleines, die Hände an die Seiten, die Beine leicht geöffnet.« Auf einmal spüre ich seine Hände an meinen Brüsten. Er steht hinter mir. Massiert mich, nicht zärtlich, kräftig, gerade so, dass ich es aushalten kann. Seine Finger ziehen meine Brustwarzen lang und kneifen mich. »Tief Luft holen, Kleines. Brav stehen bleiben. Atme in den Schmerz. Atme immer in den Schmerz, egal woher er auch kommt und wie stark er ist«, höre ich ihn in mein Ohr murmeln.

Eine seiner Hände fährt meinen Körper entlang nach unten und berührt mich an meiner empfindlichsten Stelle. Teilt die mit dem Finger und streichelt mich. Er dringt mit dem Finger in mich ein, gleichzeitig zwickt er mich so stark in die Brustwarze, dass ich aufschreie. Vor was? Lust? Schmerz? Ohne Unterlass macht er weiter. »So schön nass«, hör ich ihn sagen. Irgendwie hört es sich gut an. Dann flüstert er mir ins Ohr. »Kleines, ich werde dich jetzt ans Bett fixieren, ich will, dass du dich nicht bewegen kannst, wenn ich deine Muschi ficke, wenn ich dich austeste. Du brauchst keine Angst haben, aber du musst mir vertrauen.« Wieder drückt er meine Brustwarzen fest zusammen, um mich gleichzeitig mit einem zweiten Finger zu penetrieren. Ich bin heiß und bei seinen Worten bin ich noch viel feuchter geworden.

Unvermittelt hört er auf, dreht mich um, schaut mich mit seinen blauen Augen an. Nimmt mich an die Hand und führt mich zum Bett, das weiter hinten im Raum steht. Es ist ein beeindruckendes Bett aus Metall. An ihm hängen verschiedene Ketten, Seile und Manschetten. Ein bisschen wird mir mulmig, als ich mit ihm zusammen daraufzulaufe. Ich höre ihn sagen: »Setz dich hin und strecke deine Arme nach vorne.« Kaum habe ich dem Befehl Folge geleistet, nimmt er eine weich gepolsterte Manschette und legt sie mir an, mit dem anderen Arm verfährt er genauso. Sie werden fest verschlossen. An den Manschetten sind Ösen befestigt. Ich sitze ruhig da, als er auf die Knie geht und ebenfalls, welche an meinen Fesseln anbringt.

Dann schaut er zu mir auf und fordert mich auf: »Leg dich auf den Rücken, die Arme über den Kopf nach oben.« Er geht an das Kopfende des Bettes und zieht die Manschetten zu sich. Lässt sie an daran angeschweißten Haken einschnappen. Das metallische Geräusch verursacht mir Gänsehaut und Herzklopfen. Bevor ich unruhig werde, ist er schon bei mir, schaut mir in die Augen und streichelt mich mit den Worten: »Ruhig, Kleines, vertrau mir.« Er fährt an meinem Gesicht entlang. Massiert meine Arme, meine Brüste, meinen Bauch, bis ich wieder wie Wachs unter ihm bin und die Angst in meinem Gesicht verschwunden ist. Plötzlich: »Spreiz deine Beine! Weit! So weit es geht, aber es soll für dich nicht unangenehm sein, Kleines.« Ich tue, was er sagt. Vor lauter Verlegenheit bemerke ich im ersten Moment gar nicht, dass er die Beine ebenfalls an einem Haken am Bettgestell eingerastet hat.

Er steht auf und betrachtet mich vom Fuß des Bettes aus. An seinem Blick kann ich nicht erkennen, ob ihm gefällt, was er sieht. Ob ich ihm gefalle. Langsam zieht er sein T-Shirt aus, ohne den Blick von mir zu wenden und steigt aus seiner Jeans. Als er nackt vor mir steht, kann ich nur staunen. Sein Körper ist perfekt, kein Bauchansatz, sportlich gebaut und in seiner Körpermitte steht sein Schwanz. Was mir gleich auffällt, ist, dass er ebenfalls rasiert ist. Beim neugierigen Betrachten bekomme ich doch leichte Zweifel. Er ist groß und dick. In meinen Augen zu lang und viel zu mächtig. Ich kann den Blick nicht von ihm wenden, als er mit einer Hand, völlig ungeniert, seinen Penis massiert. Dadurch wird er noch größer. In die Stille hinein fragt er mich plötzlich: »Gefällt dir, was du siehst? Oder warum bist du so still geworden, Kleines?« Ich blicke ihm ins Gesicht und sehe ein Schmunzeln, das gleich darauf wieder verschwunden ist.

Er sagt zu mir: »Ich werde dich jetzt ficken, ich werde nicht darauf achten, ob es dir gefällt oder ob ich dir Genuss verschaffe. Es wird nur um mich gehen. Ich werde dich hart ficken. Heftig, aber ich verspreche dir, ich werde dich nicht verletzen oder vergessen, Kleines. Jetzt wird es nur um mich gehen.« Bevor ich mich auch nur von seiner Rede erholt habe, kniet er sich vor mich auf das Bett, sieht mich an und dringt mit einem kräftigen Stoß ohne Umschweife in mich ein. Ich höre mich aufkeuchen. Aber komme nicht mal dazu, Luft zu holen, schon spüre ich, wie er sich zurückzieht, um dann bis zum Schaft tief in mich einzudringen. Da ich schon längere Zeit keinen Mann mehr in mir hatte, und Steven eine Größe hat, die schon als groß und dick bezeichnet werden kann, fühlt es sich an, als ob er mich zerreißen will. Er nimmt keinerlei Rücksicht, Stoß um Stoß dringt er in mich ein. Unbewusst entspanne ich mich und der Druck lässt etwas nach. Bis mir bewusst wird, dass Steven mich genauestens beobachtet. Dann hört er auf einmal auf. Ist in mir und schaut mir in die Augen, als er sicher ist, dass ich meine Aufmerksamkeit bei ihm habe, sagt er mir ins Gesicht: »Du fühlst dich ganz in Ordnung an, Kleines.« Alles zieht sich in mir zusammen. Ganz in Ordnung? Nur ganz in Ordnung? Ich bin verunsichert. Aber Steven beginnt wieder, in mich zu stoßen. Nach seiner Lust immer fester und ich liege einfach nur passiv da und lasse mich, wie er es nennt, ficken. Seine Stöße werden immer fester, immer kraftvoller, fast schmerzhaft, bis er mit einem letzten kräftigen Stoß in mir kommt. Danach rollt er sich von mir herunter. Entsorgt sein Kondom und geht aus dem Zimmer. Lässt mich allein, angebunden, mit gespreizten Beinen und meinen Gedanken im Bett liegen.

Ich spüre, wie meine Muschi angeschwollen und gereizt ist, ja, ich hatte gerade Sex – Sex? Nein, eigentlich wurde ich, wie Steven sagte, gefickt. Was er wohl noch mit mir vorhat? Oder reicht es ihm schon, hat es ihm gefallen? Habe ich ihm gefallen? Ich fange an zu grübeln, und merke nicht sofort, dass Steven an der Tür steht und in der Hand zwei Gläser hat. Er stellt sie auf den kleinen Beistelltisch neben dem Bett und bindet meine Hände los. Danach meine Beine und hilft mir, mich aufzusetzen. Er setzt sich neben mich, gibt mir ein Glas Wasser in die noch gefesselten Hände. »Trink, Kleines«, höre ich ihn sagen und ich bemerke erst jetzt, dass ich richtigen Durst habe. Er nimmt mir mein Glas ab und dreht sich zu mir.

»Du sagtest, dass du erst einmal jemanden einen geblasen hast. Warum? Sieh mich an, wenn ich mit dir rede!« Ich bemerke, wie meine Wangen rot werden. Ich wieder mal verlegen bin. Ich antworte ihm aber wahrheitsgetreu, dass ich Probleme mit dem Würgen habe. Dass es mich sehr schnell würgt, wenn etwas in meinem Mund ist, genauso wie ich Probleme mit Gerüchen habe, die Kombination, dabei wird mir dann gerne übel.

»Aber du hast es erst einmal probiert?« »Ja, Steven.« »Hast du geschluckt?«, fragt er und ich weiß genau, was er meint. Ich verneine und sage ihm, dass er damals nicht in mir gekommen ist.

»Er war gelangweilt«, höre ich Steven grausam sagen. »Das Problem, mein Kleines, haben andere in der Szene auch. Ich werde aber nicht darauf verzichten und du wirst heute Abend meinen Schwanz verwöhnen und anschließend sauber lecken.« Als er dies sagt, schaut er mich direkt an. »Geh auf die Knie, Kleines.« Zum ersten Mal an diesem Abend spüre ich Widerstand in mir und ich gehorche nicht sofort auf der Stelle. Als ich jedoch ein scharfes »Jetzt!« höre, knie ich mich brav auf den Teppich runter. Er nimmt meine Hände und öffnet die beiden zusammengehakten Arme und zieht sie hinten auf den Rücken, um sie dort wieder zusammenzubinden. Dann deutet er mir an, mich umzudrehen, zwischen seine Beine. Sein Penis ist vor meinem Gesicht. Ich zittere leicht, mir ist nicht wohl und ich glaube, ich bin kurz davor, Nein zu sagen. Aber dann höre ich mein Teufelchen im Kopf, das mich auslacht, und ich schaue Steven an. Er hat das andere Glas vom Tisch genommen, darin sehe ich eine Pipette stecken, diese nimmt er heraus, und ich höre ihn sagen: »Kleines, das Problem kennen wir, aber es gibt Abhilfe. Du bekommst jetzt von mir mit der Pipette einige Tropfen eines Medikamentes in deinen Rachen gespritzt. Es schmeckt nach nichts, bewirkt aber, dass dein Würgereiz unterdrückt wird. Mach deinen Mund auf, weit.« Und schon spüre ich die kalte Flüssigkeit in meinem Rachen tropfen. »Schluck! Und wieder auf, gut so«, höre ich ihn sagen. Er wiederholt das Ganze noch ein paar Mal. Dann stellt er das Glas weg und holt ein Stück Papier vom Tisch. Formt ein kleines Kügelchen und steckt es mir in die Nase, genauso verfährt er mit dem zweiten Nasenloch, es riecht scharf nach Minze.

»Und jetzt fang an, ich werde dich anleiten und deinen Kopf führen. Ich will deine Lippen spüren, Kleines«, während er spricht, führt er mein Gesicht an seinen aufgerichteten Penis. »Mund auf!« Vorsichtig beginne ich, ihn zu lecken, »saugen« höre ich. Und es beginnt ein Spiel, das ich noch nie gespielt habe. Steven führt meinen Kopf auf seinen Penis mal tief in den Rachen, dann wieder raus, in einem Rhythmus, dem ich noch nicht folgen kann. Ich spüre Speichel, der sich in meinen Mundwinkeln sammelt und an mir runterläuft. Schmecke ihn, ich weiß nicht, was Steven mir in den Rachen gespritzt hat, aber es wirkt. Er führt seinen Schwanz immer tiefer in mich. Bis ich huste und Panik bekomme. »Ruhig atmen, Kleines.« Er hört kurz auf, lässt mich durchatmen. Mit seinem Geschmack auf meiner Zunge schlucke ich den Speichel, es geht leichter, als ich befürchtet hatte. Aber von Spaß kann ich noch nichts spüren auf meiner Seite, ich atme tief durch, dabei schaue ich ihn an. Er wirkt wieder unnahbar, als er meinen Mund wieder zu seinem steil erhobenen Schwanz führt. Aber hat er Spaß? »Nicht denken«, höre ich ihn sagen, »Augen auf, Kleines.« Sein Griff ist sehr fest und dann führt er ihn tief in meinen Schlund langsam, unangenehm und immer tiefer ohne Pause. Ich bekomme Panik und wehre mich dagegen. Versuche auszuweichen. »Halt still, wehr dich nicht, Kleines«, höre ich ihn sagen, während er langsam immer tiefer in meinen Rachen dringt. Es beginnt mich zu würgen, und ist einfach nur unangenehm. »Ganz ruhig, Kleines«, nehme ich Steven wahr. Tränen laufen mir über die Wangen. Aber er hört nicht auf, ich bin voller Panik, aber Steven will mehr. Er ist noch nicht ganz in mir drin. »Gleich, Kleines, hast du es geschafft.« Ich spüre, wie er sich kurz zurückzieht, um dann langsam wieder tiefer in den Rachen zu stoßen. »Schlucke, Kleines, massiere mich mit deinem Gaumen! Ich werde dich genüsslich ficken. Es wird dir nicht besonders gefallen, so wie du dich anstellst. Aber, Kleines, du fühlst dich verdammt gut an und ich werde das hier beenden.« Kaum hat er ausgeredet, fängt er an, seinen Unterkörper zu bewegen und gleichzeitig meinen Kopf zu führen. Ich will, dass er aufhört, aber tief in mir spüre ich, wie Steven das Ganze genießt, und das macht mich unendlich an. Nach ein paar wenigen weiteren Stößen zieht sich Steven etwas zurück und ich schmecke sein Sperma auf meiner Zunge.

»Wage nicht, es nicht zu schlucken«, höre ich ihn sagen. Nach einem kurzen Zögern schlucke ich zum ersten Mal in meinem Leben Sperma. »Und jetzt sauge mich aus, gut so mach weiter, ablecken!« Ich höre einen Befehl nach dem anderen. Aber ich bin so gefangen in dieser Situation, dass ich einfach gehorche. Steven zieht seinen Schwanz aus meinem Mund heraus und schaut mich an. Ich höre ihn sagen: »Meine Güte, Kleines, hast du dich eingesaut.«

Nicht unbedingt das, was ich hören wollte. Er löst meine Fesseln und bringt mich ins Badezimmer. Dort überrascht er mich, indem er mich zärtlich abwischt und mir Wasser in die Wanne laufen lässt. Er spricht kein Wort zu mir, erst als das Badewasser eingelaufen ist, höre ich ihn sagen: »Knie dich vor die Wanne, Kleines. Ich werde dich jetzt bestrafen!«