Steven - Miamo Zesi - E-Book

Steven E-Book

Miamo Zesi

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Beschreibung

Glück im Job, Pech in der Liebe – eine Aussage, die für die selbstbewusste Beth vollkommen zutreffend zu sein scheint. Im Berufsleben hat sie es schnell geschafft, Fuß zu fassen, doch längere Beziehungen sind für sie ein Buch mit sieben Siegeln. Bis jetzt ist es ihr einfach nie gelungen, einen Mann kennenzulernen, der sie wirklich fasziniert. Aus einer Laune heraus meldet sie sich in einem Chatroom an, mit dem ersten Namen, der ihr in den Sinn kommt: Sklavinchen. Eine Aktion, von der Beth sich nichts verspricht, bis sie mit Steven ins Gespräch kommt. Der erfolgreiche, selbstbewusste Geschäftsmann offenbart ihr eine neue, eine dunkle Seite. Er entführt sie in eine fremde Welt, in der Beth sich ihren geheimsten Fantasien hingeben kann. Steven scheint zu wissen, was sie braucht, um endlich die Erfüllung finden zu können, nach der sie sich so lange gesehnt hat. Doch kann sich mit einem so geheimnisvollen Mann wirklich alles zum Guten wenden?

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IMPRESSUM

© Rechte, was Schrift, Wort und Bild angehen, liegen

ausschließlich bei Miamo Zesi.

www.miamo-zesi.de

E-Mail: [email protected] Strasse 28 - 88437 Maselheim

Namen und Handlungen sind allesamt fiktiv und haben mit keinen realen Personen oder Plätzen etwas gemeinsam. Cover: Urheberrecht/Copyright

Cover: D-Design Cover Art

ISBN-Print: 9783947255597

ISBN-E-Book: 978-3-947255-60-3

Miamo Zesi

2021

STEVEN

A STRANGE WORLD

MIAMO ZESI

INHALT

Über den Autor

Hinweis:

Prolog

1. Sklavinchen

2. Sklavinchen

3. StevenM

4. Sklavinchen

5. StevenM

6. Sklavinchen

7. Samstag – Beth

8. Samstag – Steven

9. Beth

10. Freunde

11. Der Alltag

12. Allein

13. Italien

14. Steven

15. Beth

16. Beth

17. Steven

18. Beth

19. Mia

20. Beth

21. Steven

22. Beth

23. Beth – Advent

24. Weihnachten

25. Mein Wunsch

Leseprobe: A STRANGE WORLD:Peter

Danksagung

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WIDMUNG

Eine Freundschaft – Liebe, die aus Vertrauen aufgebaut ist – ist mehr, als man sich im Leben wünschen kann.

ÜBER DEN AUTOR

»Miamo Zesi« ist das Pseudonym einer Autorin aus dem schwäbischen Biberach. Dort lebt sie mit ihrem Mann, zwei erwachsenen Kindern und dem Hund Mex. Sie liebt lange Spaziergänge im Wald. Dabei fallen ihr die Geschichten zu ihren Büchern ein. Mit der Reihe »The endless love« hat sie ihren Jungs Leben eingehaucht. Wird sie gefragt, wie sie darauf kommt, schwule Liebesromane zu schreiben, antwortet sie: »Keine Ahnung – weil es Spaß macht.«

Sie wünscht viel Freude mit den Geschichten!

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HINWEIS:

Dieser Roman enthält ausgedachte, fiktive Sexszenen. Sie sind nicht für Minderjährige geeignet und keine Handlungsanleitung. Einen Rat allerdings sollte jeder beherzigen:

Sei safe, mach es mit Kondomen!

Dieser Roman ist genau das. Eine Geschichte. Bitte nehmt nicht alles, was ich geschrieben habe, ernst. Vieles davon wird in der heutigen vernetzten und digitalen Zeit nicht funktionieren. Bücher laden zum Träumen ein und nicht alles, was geschrieben ist, kann oder wird jemals so geschehen. Lasst euch in meine Welt der Fantasie mitnehmen und begeistern!

PROLOG

Heute ist wieder einmal so ein Tag, der mich schwermütig werden lässt, draußen regnet es, stürmt, ist trüb und einfach nur ungemütlich. In mir ist diese nicht zu beschreibende Unruhe. Dieses Grummeln im Bauch, die Vorahnung. Ich kann es nicht genau benennen, weiß nur, dass ich dieses Gefühl bereits länger in mir trage. Um mich abzulenken, nehme ich mein Laptop zur Hand und surfe durch die Chatrooms – nach was? Unterhaltung? Vermutlich, allerdings kann ich es nicht wirklich sagen. Plötzlich poppt ein Fenster auf und ich werde angeschrieben – wieder mal – wahrscheinlich das Übliche – heute habe ich nicht den Nerv für diese meist stupide Anmache. Ich suche – etwas anderes –, aber was? Ich weiß es nicht. Nur dass ich unzufrieden, unruhig bin.

Erneut poppt ein Fenster auf.

»Lust darauf, zu quatschen?« Für einen Moment überlege ich und antworte dem mir unbekannten Gegenüber »Gerne«, denke mir, ich kann mich ja wieder ausklinken, sollte er seltsam oder unhöflich sein – das Netz ist ja so schön anonym Minuten später aber muss ich mir gestehen, dass der Satz »Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt« einen wahren Kern enthält. Denn wir haben gequatscht und gequatscht, und aus Minuten wurden Stunden. Ich vergaß völlig die Zeit und auch meine Unruhe ist weg. Als ich wieder auftauche in der realen Welt, weiß ich noch nicht einmal, wie er mit richtigem Namen heißt, trotzdem habe ich das Gefühl, einen Seelenverwandten getroffen zu haben – meine zweite Hälfte.

Sein Nickname ist StevenM und das ist unsere Geschichte.

1

SKLAVINCHEN

Ich, ja, wer bin ich – mein Name ist Beth, nicht Elisabeth, meine Mutter ist der Meinung, dass gewiss keiner jemals den vollen Namen ausspricht und deshalb die Kurzform völlig ausreichend sei. Ich bin vor Kurzem 25 Jahre alt geworden. Habe die Mindestgröße eines Models, bin also 175 cm groß. Meine Augen sind von einem dunklen Blau. Ich würde mich als der durchschnittliche Typ Frau beschreiben. Nicht zu dick, aber ich besitze sicherlich keine Traumfigur. Meine Brüste möchte ich als gefällig bezeichnen. Ich habe schulterlange blonde Haare und bin Brillenträgerin seit meiner frühesten Kindheit. Mein Kleidungsstil ist sportlich, was heißt, ich bin Jeansträgerin, ich liebe Jeans und T-Shirts. Sie gehören zu mir und ich passe zu ihnen. Elegante Kleidung trage ich sehr selten, wenn, dann nur zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten und die sind sehr selten. Ich schminke mich fast nie, vermutlich falle ich auch deshalb wenig auf. Was den Sport anbelangt, ja, betreibe ich, aber es reicht nicht zur Traumfigur, hier fehlt mir eindeutig der Ehrgeiz. Nach der Realschule strebte ich eine Ausbildung als Bürofachkraft an. Nichts Außergewöhnliches, aber mir macht es Spaß und auf meiner Arbeitsstelle habe ich nette Kollegen und Kolleginnen, auch mein Chef ist o. k. Wie gesagt, es gefällt mir dort sehr gut. Mein Freundeskreis ist klein, aber fein. Mit den Männern ist es so eine Sache. Ich mag Sex und habe auch Erfahrungen gesammelt, ein paar Partnerschaften, die aber immer nur kurzweilige Zwischenspiele waren, es war nie etwas Ernstes, nie war jemand dabei, der mir das Herz gebrochen hat. Oder mich in so große Verzweiflung gestürzt hätte, dass ich den Glauben an die große Liebe verloren habe. Da muss ich mir ehrlicherweise die Frage stellen, ob ich selber mit meinem Herz dabei war.

Aufgewachsen bin ich als Einzelkind, behütet und geliebt. Was auch bedeutet, die volle Aufmerksamkeit meiner Eltern war und ist mir immer noch sicher. Der Tag, an dem ich ihnen mitteilte, dass ich in meine eigene Wohnung ziehe, war ein schmerzlicher Tag für sie. Sie mussten lernen loszulassen und sie waren mir einige Zeit wirklich böse. In der Zwischenzeit haben wir zum Glück wieder ein vertrauensvolles Verhältnis zueinander aufgebaut. Was ihnen nicht gefällt, ist, dass ich noch keinen Partner, einen Mann an meiner Seite habe, sie noch keine Enkelkinder haben.

Mein Chat mit StevenM geht wie gesagt lange, bis spät in die Nacht. Am Ende weiß ich nur seinen Nicknamen, dass er viele Interessen und Sichtweisen hat, die meinen gleichen. Er scheinbar auf einer Wellenlänge mit mir steht. Wir haben über so vieles geredet. Aber nicht ein Mal war etwas Anrüchiges oder Zweideutiges dabei. Es ging um – ja, um was? Ich weiß es nicht, als wir uns verabschiedet haben, freute ich mich auf den nächsten Abend, obwohl wir nichts ausgemacht haben. Trotzdem hoffe ich darauf, dass er wieder online sein wird.

2

SKLAVINCHEN

An diesem Morgen wache ich mit einem Lächeln auf. Die Augen sind noch müde und ich schließe sie nochmals, trotzdem aber bin ich voller Energie. Fahre mit der U-Bahn zur Arbeit, die mir gefühlt heute um einiges leichter fällt. Ich freue mich auf den Abend, auf ihn, ob er wieder online sein wird? Da er weder was geschrieben noch versprochen hat, bin ich mehr als aufgeregt. Meine gute Laune ist trotz des immer noch miesen Wetters ansteckend und die Stimmung im Büro ist heute richtig gut. Alles geht leicht von der Hand, im Radio läuft in meinen Ohren coole Musik und ich bin gespannt auf den Abend zu Hause, den ich unter der Woche meist allein verbringe. Als ich den Laptop öffne und mich einwähle, fällt meine Laune in sich zusammen. Er ist nicht da – keine Nachricht von ihm – nichts. Ich warte eine Zeit lang, mit einem Achselzucken klappe ich den Laptop enttäuscht zu. Schade.

Die Tage vergehen, natürlich blicke ich immer mal wieder gespannt in den Chatroom, ob StevenM da ist. Doch ich werde täglich enttäuscht. Eine Woche später meldet er sich, ohne eine Entschuldigung. Es poppt ein Fenster auf und ein »Hallo«, erscheint, mein Tag ist gerettet, ich lächle vor mich hin.

3

STEVENM

Was für ein nettes erfrischendes Gespräch gestern Abend – na ja, es ist nicht meine Art, in Chatrooms herumzustrolchen, aus dem Alter bin ich dann doch raus und habe ich gewiss auch nicht nötig. Keine Ahnung, weshalb gerade gestern, und ich schreibe auch noch, und das stundenlang – ich – jeder, der mich kennt, würde darüber schmunzeln. Aber sie war nett, unbedarft und ehrlich. Trotz der Anonymität im Netz glaube ich, dass ich mit einer Sie gesprochen habe. Eine Netzbekanntschaft passt nicht zu mir und auch nicht zu dem, was ich will und suche. Zur Entspannung aber war es ein netter Abend bzw. Zeitvertreib.

Die Arbeit, mein Unternehmen, macht mir Spaß. Strengt mich an, fordert mich in allen Belangen. Aber so bin ich: herrisch, fordernd, dominant, nicht nur im Geschäftlichen auch im Privaten und vor allem beim Sex. Es gibt nicht viel, was ich noch nicht gesehen oder sogar ausprobiert hätte mit meinen Partnerinnen. Anfänger in diesem Bereich bin ich seit Jahren nicht mehr. Dass ich mich auf diese Art amüsiere, ich auf diese Art von Sex stehe, ist nur einem kleinen Kreis Menschen bekannt. Dem Personenkreis, in dem ich mich frei bewegen kann, diese Personen teilen meine Leidenschaft oder leben sie mit mir aus. Dieser Teil, er gehört zu mir. Die Eine suche ich schon lange. Ob es sie tatsächlich irgendwo da draußen gibt, das weiß ich nicht. Zum Glück aber gibt es viele, die sich auf ein Spiel mit mir einlassen, sich ausprobieren, sich fallen lassen möchten. Die Geschäftsreise kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt und unverhofft, sie war nicht geplant. Aber ich musste für Peter, meinem Geschäftspartner und besten Freund, einspringen, der sich eine Grippe eingefangen hatte. Trotzdem bin ich heute voller Neugier. Ob sie nach einer Woche, in der ich mich nicht gemeldet habe, online ist? Alleine schon ihr Nickname, Sklavinchen, er ist niedlich, er macht natürlich neugierig auf mehr. Was steckt dahinter? Warum dieser Name? Hat sie Erfahrung oder ist es nur Neugierde? Darauf allerdings habe ich keine Lust, auf diese Spielchen. Auf Frauen, die zwar wissbegierig sind, aber sich, wenn es ernst wird, zurückziehen. Ich liebe die Dominanz. Nicht aber die Form der Unterwürfigkeit, die das Wesen eines Menschen verändert, ändert. Ich will das Selbst einer Person immer erkennen können, in jeder Lage. Aber ich will die Kontrolle. Und seit einem gewissen Roman ist der Wissensdurst oder Neugierde vieler Frauen groß. Viele werden enttäuscht. Viele Master und viele Frauen. Sie suchen dieses Romantische, den Mann, der sie trägt und sich in sie verliebt. Verstehen den eigentlichen Sinn nicht. Das Loslassen, die vollkommene Hingabe. Zu erleben, was es bedeutet Lustschmerz, zu empfinden, in die Space abzutauchen. Dinge zu tun, die dem Master, dem Dom gefallen, und dadurch selber Lust zu spüren. Was ich auch nicht suche, ist ein demütiges, willenloses Geschöpf ohne Charakter. So etwas möchte ich weder fürs Bett, für Sex, noch im Leben haben.

Sie ist tatsächlich da. Ob ich es wagen und mich nochmals melden soll? Ihr eine Nachricht schreiben? Chat-Geschichten spielen bei mir keine Rolle. Deshalb muss ich mich fragen, will ich sie treffen? Und soll ich ihr sagen, was ich von ihr erwarte, wenn sie dem zustimmt? Diese Fragen, die ich mir stelle, sind verwirrend. Das kenne ich nicht. Noch habe ich keine Idee, wie sie aussieht, und trotzdem bin ich in einer Weise scharf auf sie, wie ich es mir nicht erklären kann. Allein die Vorstellung, sie zu treffen, macht mich in einer Form an, die ich selber nicht verstehe und glauben kann. Das ist so untypisch für mich. In meiner Vorstellung sehe ich sie vor mir sitzen und sie Kenntnis davon hat, was ich von ihr erwarte.

»Hallo Sklavinchen«, tippen meine Finger fast automatisch. Aufgeregt warte ich ab, ob eine Erwiderung folgt.

»Hallo!« In typischer Chat-Manier kommt prompt die Antwort zurück. Entspannt lehne mich in mein Sofa zurück und beginne zu schreiben. Anders als letzte Woche direkter.

»Warum Sklavinchen?«, sind meine ersten Worte, die ich an sie richte. Es dauert eine Weile, bis sie zurückschreibt. Ich warte ungeduldig auf ihre für mich doch wichtige Antwort. Zuerst bin ich enttäuscht ob der ersten Worte ihrer Antwort.

»Ich bin keine Sklavin, aber ich fühle mich wohl, wenn mein Partner im Bett die Führung übernimmt, das Sagen hat. Ich weiß noch nicht mal, ob ich überhaupt in diese Richtung orientiert bin. Aus diesem Grund benutze ich den Nicknamen verniedlicht und habe ein Sklavinchen daraus gemacht. Ich fühle mich von SM angezogen, von der Vorstellung dominiert zu werden, aber ob ich dafür geschaffen bin, weiß ich nicht. Bis jetzt war ich immer zu feige, mich auf eine Beziehung in dieser Richtung einzulassen oder auch nur danach zu suchen. Was ich davon weiß, ist nur das, was ich gelesen habe.« Ich warte ab, ob mehr von ihr kommt. Sie ist ehrlich, das schätze ich. Allerdings will ich wissen, ob sie eine dieser Romantik- Mädels ist. »Gelesen in einem Buch?«

»Du meinst Mr. Grey? Ja auch, aber mehr im Netz in gewissen spezielle Foren und mir ist klar, dass dieses Buch mit SM nicht viel gemein hat, das ist es auch nicht, was ich erwarte, glaube ich.« Wieder bin ich positiv gestimmt, dass sie mir ehrlich antwortet. Mal schauen, ob sie, wenn sie Details über mich erfährt, immer noch neugierig und mutig ist oder sich ausklinkt. Deshalb trinke ich nochmals einen Schluck Rotwein und beginne zu schreiben.

»Ich möchte dir ein paar Dinge über mich erzählen. Danach kannst du entscheiden, ob du mir antworten willst oder nicht. Ich heiße Steven, bin 32 Jahre alt, ledig. Ich bin 185 cm groß, wie ich finde durchschnittlich aussehend. Manche Frauen sagen, ich wirke elegant, sportlich, aber ich bin vor allem eines und das ist dominant. Du interessierst mich, Sklavinchen, obwohl ich mir noch nicht erklären kann, warum. Deine Antworten, deine Schreibweise sprechen mich an. Eine Chat-Bekanntschaft in so einem Rahmen, in einem Chatroom, hatte ich noch nie und werde ich auch nicht weiter forcieren. Vielleicht gerade aus diesem Grund möchte ich dich persönlich treffen. Dich kennenlernen. Dies wird aber ausschließlich zu meinen Bedingungen geschehen. Ich entscheide, wo, wann und wie ich dich sehen will. Solltest du dich durchringen, ins kalte Wasser zu springen, und du zu diesem Treffpunkt kommst, Sklavinchen, werde ich dich ficken. Alles wird nach meinen Bedingungen ablaufen. Ich sage dir, was du zu tun oder zu lassen hast. Ich kann dir nur versprechen, dass ich dich gut behandeln werde. Dich nicht verletzen werde, und dass ein Nein von deiner Seite auch ein Nein sein wird. Ich bin kein Wilder, aber es wird so ablaufen, wie ich es gestaltet haben möchte. Du hast dem nicht zu widersprechen, sondern dich zu fügen.« Ich drücke die Enter-Taste. Trinke den nächsten Schluck Wein und logge mich aus. Lasse ihr Zeit, das Geschriebene zu verarbeiten, ich selbst gehe aus. Um mich abzulenken, an etwas anderes zu denken, treffe ich mich mit Freunden und habe einen angenehmen Abend in netter Gesellschaft. In sehr netter und ich schlafe in dieser Nacht äußerst befriedigt ein. Bin aber gespannt, ob sie zustimmt.

4

SKLAVINCHEN

Als ich seine Worte gelesen habe, blicke ich auf und grüble nach. Habe ich mir das so vorgestellt? Habe ich mir so etwas ausgemalt? Gewünscht? Warum ist mein Bauch plötzlich kribbelig und mir ist es heiß an Stellen, die ich hier, jetzt nicht benennen möchte? Steven hat sich deutlich ausgedrückt. Seine Worte sind geradeaus, exakt, wie ich es mag, keine Schnörkel. Ohne, darum herumzureden. Sondern wie jemand, der eine Ahnung hat, was er will und auch was er tut. Aber bin ich für so was geschaffen? Traue ich mich, wie er es nennt, ins kalte Wasser zu springen? Was weiß ich denn von ihm, von dem, was er sich vorstellt. Was er mit mir machen möchte, er von mir erwartet? Nichts. Er sagt: Ein Nein ist ein Nein, daran wird er sich immer halten, doch das ist die einzige deutliche Aussage, die ich von ihm erhalten habe. Was heißt das nun wieder? Was gedenkt er mit mir zu tun, beim Sex, wie er sich ausdrückt. Diese Frage wiederum lässt sich einfach beantworten. Was tun dominante Kerle, sie wollen die Kontrolle, sie fügen Schmerzen zu und es gefällt ihnen. Sie haben Sex mit vielen Partnerinnen, sie sind anders, abartig, pervers, oder? Meine Gedanken kreisen um so vieles und vieles wird nicht klarer. Wen könnte ich fragen, woher bekomme ich Antworten? Als ich mich auf den Text vor mir erneut konzentriere, genauer hinsehe, bemerke ich, dass er offline ist. Noch mehr Fragen, habe ich mit meiner Erwiderung zu lange gezögert? Ihn dadurch beleidigt oder verscheucht? Womöglich ist er bewusst gegangen und lässt mich mit meinen Gedanken allein? Diese kreisen und kreisen. Er schreibt, dass er mich bei einem eventuellen Treffen ficken wird, gleich beim ersten Mal und er sagt nicht schlafen, er sagt ficken. Wenn ich mir bei einem sicher bin, dann, dass er es exakt so meint. Was ist das für ein Kerl? Was drückt das über ihn aus, und vor allem, was über mich? Ich bin nicht schreiend davongelaufen, habe nicht den Laptop zugeklappt, den Kontakt gelöscht. Habe nicht gesagt »Stopp, mit so einem Schwein will ich nichts zu tun haben«. Weshalb reagiert mein Innerstes so? Warum ist mein Höschen nass, allein der Gedanke daran, von ihm gefickt zu werden? Wieso würde ich am liebsten im Bett liegen und es mir selber besorgen? Warum nur? Bin ich es ebenfalls? Abartig? Anders? Kann ich mir vorstellen zu gehorchen? Ich, die immer ein freches Wort auf den Lippen hat? Die nie eine Antwort schuldig bleibt? Kann ich mich einem Mann unterwerfen? Was stellt der Kerl sich bloß vor? Ich schlage den Laptop zu und gehe ins Bett. An Schlaf ist nicht zu denken, die ganze Nacht kreisen die Gedanken bis in die Morgendämmerung. Dann schlafe ich unruhig ein. Bereits am frühen Morgen bin ich wach und mein erster Gedanke gilt StevenM, diesem Mistkerl, der mich so durcheinanderbringt. Die Tage vergehen, gefühlte Jahre. Ich bin entgegen meinem Naturell fahrig nervös, ja, auch launisch. In Gedanken bin ich immer noch bei Steven. Obwohl mein Verstand weiß, dass er sein Angebot durchaus ernst gemeint hat, bin ich hin- und hergerissen. Mir fehlen Informationen, auf was ich mich hier einlasse. Was erwartet er von mir? Was nicht? Viele Fragen und ich weiß, dass er erst mal nicht gewillt ist, mir diese zu beantworten. Es geht darum, dass ich mich entscheide. Mich entscheide, ein Wagnis mit ihm einzugehen, über meinen Schatten zu springen, etwas Neues zu beginnen. Über allem hängen die Worte, die mir in den Sinn kommen. Schmerzen! Schläge! Demütigungen! Gehorsam! Kann und will ich das? Am Abend sitze ich abwartend vor meinem Laptop. Eine Nachricht ist eingegangen. Nur eine E-Mail-Adresse. Immer noch weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll. Nein, das ist falsch, ich traue mich nicht, eine Entscheidung zu treffen. Als mir dies klar wird, öffne ich mein E-Mail-Programm und schreibe ihm: »Wo, Steven?«

5

STEVENM

Sie hat geantwortet, damit hätte ich, wenn ich ehrlich bin, nicht gerechnet. Gehofft habe ich es. Die letzten Tage habe ich mir bereits vorgestellt, was ich mit ihr zu tun gedenke. Sie ist neu.

---ENDE DER LESEPROBE---