Pit! Weiße Frau - Pit Boston - E-Book

Pit! Weiße Frau E-Book

Pit Boston

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Beschreibung

Dies sind die Geschichten des kleinen, aber doch schon ziemlich erwachsenen Jungen Pit, der in einer wirklich schönen Stadt lebt, in Holiday. Allerdings könnte er auch überall auf dieser Welt leben. Denn die Abenteuer, die er so durchstehen muss, könnte es auch anderswo geben. Wer kennt nicht die seltsamen Erzählungen von der "Weißen Frau". Aber gibt es sie wirklich? Pit jedenfalls findet das auf anschauliche Weise heraus. Allerdings besucht er auch ein Casino. Was er dort wohl will? Doch die Ereignisse werden immer dramatischer. So gelangt Pit an einen Ort des Grauens, wo er richtig gefordert wird und muss sich bei einem Wettkampf bewähren. Aber irgendwie scheint es ihm, als ob über allen Erlebnissen und Abenteuern der merkwürdige Geist der "Weißen Frau" schweben würde. Hat sie irgendein unglaubliches Geheimnis? So tauchen noch manch andere merkwürdige Dinge auf, wie ein fliegender Bus oder ein geheimnisvoller Tempel. Für reichlich Spannung ist gesorgt und Pit wird mal wieder ordentlich gefordert.

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Design & Layout: Pit Boston

Alle Stories sind frei erfunden

Inhaltsverzeichnis

Im Casino

Die Suppe

Die Quietschente

Taxifahrt

Der Wettkampf

Ort des Grauens

Funkspruch

Die Uhr

Im Schnee

Die Idee

Der Wunsch

Das Licht der Sterne

Das Himmelsgeschenk

Die alte Flagge

Der Pfarrer

Die „Weiße Frau“

Die Erfindung

Der Krater

Der König

In Dubai

Der Geist von Wang Dong

Leuchtreklame

Pits Großvater

Eier mit Schinken

Die Hymne

Der Tempel

Der fremde Junge

Der Geist vom Theater

Der fliegende Bus

Im Casino

Als die Schule vorbei war, liefen Pit und Joe aus Holiday über den Holiday-Boulevard und wollten zu einer Eisdiele, um sich eine richtig kühle Erfrischung zu gönnen.

Es war ein wirklich heißer Tag und die beiden mussten ihre Fahrräder schieben, weil das Fahren einfach viel zu anstrengend war. Auf dem Weg entdeckten sie ein schmuckes Gebäude, welches ihnen bisher noch gar nicht aufgefallen war. Es war ein kleines Spielcasino und musste wohl gerade erst fertig gestellt sein, dass sie es bisher noch nicht bemerkt hatten. Auch konnten sie keinerlei Menschen sehen, die in das Casino gingen. Pit wollte dennoch hineingehen, um sich dort ein wenig umzusehen. Schließlich war er noch nie in solch einem Haus. Doch Joe hatte seine Bedenken. Er wusste, dass Kinder eigentlich keinerlei Zutritt in ein solches Etablissement hatten. Pit jedoch schritt mutig durch den Eingang und niemand hielt ihn dabei auf. Schnell lief ihm Joe hinterher und als die beiden durch die breite, mit kostbaren roten Teppichen ausgelegte Vorhalle schritten, kam ihnen niemand entgegen, der sie um ihren Ausweis bat. Durch einen riesigen, marmornen Eingang gelangten sie in die monströse Spielhalle. Überall hingen goldenen Kronleuchter und in den Nischen, in welchen die Spieltische standen, hatte man goldene Tischlampen aufgestellt. Allerdings war es ganz seltsam, denn nur ein einziger Spieltisch war besetzt. Hinter dem Tisch stand ein schwarz gekleideter Mann und lächelte die beiden Neuankömmlinge an. Er bat sie zu sich und fragte sie, ob sie wohl ein Spielchen wagen würden. Pit wunderte sich sehr, erkundigte sich, ob in diesem Hause tatsächlich auch Kinder spielen dürften. Der Mann, der Marco genannt werden wollte, meinte, dass hier jeder nur gewinnen könnte und Kinder nur einen einzigen Dollar einsetzen bräuchten. Joe fand das Klasse und animierte seinen Freund, einfach einmal auszuprobieren, ob das alles auch stimmte. Die beiden Jungen nahmen am Spieltisch Platz und setzten genau einen Dollar. Marco nahm das Geld und Pit setzte es auf die rote Dreizehn. Schon kullerte die Kugel und das Roulette drehte sich ohne Unterlass. Immer langsamer wurde die Kugel und plötzlich sprang sie genau auf die rote Dreizehn.

Ja, und Pit hatte gewonnen! Gleich hundert Dollar war sein famoser Gewinn. Die beiden Jungen konnten es nicht glauben, und setzten gleich noch einmal, diesmal auf die Schwarz-Sieben.

Allerdings brauchten sie nun kein Geld mehr einzusetzen. Wenn sie gewannen, dann würden sie diesmal zweihundert Dollar erhalten, wenn sie verloren, brauchten sie nichts von ihrem vorherigen Gewinn herzugeben. Wieder drehte der Spielmeister das Roulette und wieder gewannen die beiden, die Kugel fiel in die schwarze Sieben.

So etwas konnte es doch gar nicht geben. Ging hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zu?

Marco lächelte und machte den beiden Mut, vielleicht noch ein letztes Spielchen zu wagen. Und die beiden Jungen spielten weiter, setzten diesmal auf die Rot-Drei. Und erneut rollte die Kugel und fiel wahrhaftig auf die rote Drei. Dass sie solch ein großes Glück hatten, konnten die beiden wahrlich nicht begreifen. Sie hatten tatsächlich fünfhundert Dollar gewonnen. Pit schaute auf die Uhr und meinte erschrocken, dass sie nun schnellstens heimmüssten. Seine Mami würde sicher nicht erfreut sein, wenn er erst gegen Abend heimkommen würde, obwohl die Schule bereits am Nachmittag aus war. Joe verstand das, hätte allerdings gern noch weitergespielt. Aber auch sein Papa würde ganz sicher schon auf ihn warten. Die beiden verabschiedeten sich von Marco und wunderten sich, dass noch immer niemand in das Casino gekommen war. Alle Räume, an denen sie vorüber liefen, waren leer.

Schnell verließen sie die Einrichtung und radelten nach Hause. Daheim erzählte Pit seiner Mami sofort von dem unglaublichen Erlebnis. Als er aber seinen Gewinnanteil, in Höhe von zweihundertfünfzig Dollar auf den Tisch legte, lächelte seine Mami gar nicht mehr. Sie war schlichtweg nicht damit einverstanden, dass ihr Sohn in einem Casino um Geld spielen durfte. Und sie wollte sofort in die Stadt, um den Casinobetreiber zur Rede zu stellen. Außerdem wollte sie das Geld zurückbringen, denn so viel Geld konnte ein Kind unmöglich erspielt haben. Nur widerwillig zog sich Pit seine Jacke über und folgte den strickten Anweisungen seiner Mami. Genauso erging es auch seinem Freund Joe. Auch sein Papa fand es ganz und gar nicht lustig, dass sein Sohn mit so viel Geld nach Hause kam. Und auch er wollte in die Stadt, um das Geld zurück zu bringen. Als sie sich auf dem Holiday-Boulevard trafen, liefen sie gemeinsam los, um nach dem Casino zu suchen. Sie suchten beinahe den gesamten Holiday-Boulevard ab, doch von dem Casino fehlte jede Spur. Pit konnte das nicht verstehen. Denn am Nachmittag war das Casino doch noch da. Joe fragte Passanten und sein Papa ging noch einmal genau die Häuserzeilen ab.

Plötzlich rief Pits Mami: „Kommt mal her! Hier muss es sein!“ Die drei rannten zur Mami zurück und wunderten sich sehr. Denn das vermeintliche Casino war eine verfallene Ruine, in der es wohl mal gebrannt haben musste. Über dem Eingang waren noch die Überreste des Schriftzuges „Casino“ zu lesen. „War das dieses Gebäude“, erkundigte sich die Mami bei ihrem Sohn.

Irgendwie schien es ja eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Casino zu haben, in welchem die beiden am Nachmittag waren. Und es war auch das einzige Casino weit und breit, aber diese verfallene Ruine? Am Nachmittag war es noch nagelneu und sah ziemlich vornehm aus. Joe lief die Stufen nach oben und betrat das verlassene Gemäuer.

Überall roch es muffig und von der Decke tropfte Wasser herab. Das musste tatsächlich jenes Casino sein, denn von der Raumaufteilung her, war es genauso, wie sie es noch in Erinnerung hatten.

Die lange breite Vorhalle, der riesige Eingang zur Spielhalle, dort entdeckten die beiden Jungen schließlich auch die Nischen, in welchen vor Kurzem noch die Spieltische standen. In einer der Nischen war sogar noch der Rest eines verkohlten Spieltisches erhalten geblieben. Pit rannte dorthin, um sich den Tisch genauer anzusehen. Das musste genau der Tisch gewesen sein, auf welchem das Roulettespiel stand. Und nun erkannte ihn auch Joe. Genau hier war es, das wusste er genau! Aber wieso war plötzlich alles so verfallen? Was ging in diesem alten Gemäuer nur vor? Da entdeckte die Mami eine alte zerrissene Zeitung auf dem Fußboden. Sie hob die Zeitung auf und drehte sie mehrmals in ihren Händen. Dann schien sie etwas Lesbares gefunden zu haben. Auch ein vergilbtes Foto war zu sehen.

„Das ist doch Marco“, rief Joe. Und Pit glaubte, das Roulettespiel neben Marco genau zu erkennen. Unter dem Foto stand ein Text und Pit las ihn laut vor: „Casino bis auf die Grundmauern abgebrannt! Der Besitzer Marco Chandler kam dabei ums Leben. Sein letzter Gewinn, den er auszahlte, waren fünfhundert Dollar, die er einem Kind aushändigte, dessen Eltern gespielt hatten.“ Pit konnte nicht glauben, was er da las.

Doch als er das Datum des Brandes las, stutzte er. Es war der 13. 7. 03, genau die Zahlen, die sie am Nachmittag gesetzt hatten…

Die Suppe

Seit Tagen hatte der kleine Pit aus Holiday Magenschmerzen und konnte einfach nichts mehr essen. Seine Mami bekam schon Angst, ihr Sohn könnte sich irgendeine schwere Erkrankung eingehandelt haben. Doch der Arzt konnte nichts dergleichen feststellen.

Stattdessen erkundigte er sich bei Pit, ob der eventuell große Sorgen habe und deswegen nichts mehr essen konnte. Pit wusste es nicht, konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es so sein sollte. Und so blieb er eben erst einmal einige Tage daheim, um herauszufinden, woran es lag. Die Mami flößte ihm literweise Hühnerbrühe ein und gab ihm leichte Kost. Doch all das half nichts. Pit hatte einfach keinen Appetit mehr. Eines Morgens weckte ihn die Mami schon ziemlich früh und wollte mit ihm spazieren gehen. Die frische Morgenluft und der unbeschwerte neue Tag wirkten manchmal Wunder.

Die beiden liefen los und Pit fühlte sich einfach wunderbar. Nur der Appetit, der wollte sich nicht einstellen. Traurig lief die Mami neben ihm her und wusste nicht, was sie noch tun sollte.

Schließlich gingen sie wieder heim, aber Pit wollte noch ein wenig an der Luft bleiben. Er hatte auf einmal große Lust, noch ein wenig durch den nahen Wald zu spazieren. Die Mami meinte, dass er gegen Mittag wieder daheim sein sollte.

„Mach ich“, rief Pit und rannte los. Als er durch das Wäldchen lief, kam ihm plötzlich eine alte Frau entgegen. Sie humpelte ein wenig und hielt sich an einem Gehstock fest. Immer wieder stolperte sie über die hervorstehenden Baumwurzeln und Pit ging ein wenig zur Seite, um ihr nicht den Weg zu versperren. Er wollte sie schon fragen, ob er ihr helfen könnte, da blieb sie unverrichteter Dinge stehen und sprach mit zittriger Stimme: „Na Junge, so allein des Weges?

Warum bist Du denn nicht in der Schule?“ Pit war ein wenig verlegen und wusste im ersten Moment gar nicht, was er antworten sollte. Doch dann lächelte er und meinte: „Ja, ich muss ein paar Tage daheimbleiben, weil ich andauernd Bauchschmerzen habe und nichts essen kann.“ Die Alte musterte den Jungen von oben bis unten und schüttelte dann ihren Kopf. Schließlich sagte sie: „So wie Du aussiehst, könntest Du ein ganzes Huhn vertragen. Warum also solltest Du nichts essen können? Hast Du Sorgen?“ Pit zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht“, rief er dann und setzte sich auf einen Baumstumpf. Die Alte setzte sich neben ihn und kicherte. „Ach, wenn Du keine Sorgen hast, dann kannst Du auch essen. Aber manchmal liegt uns etwas schwer im Magen, was wir zuerst gar nicht so ernst nehmen. Doch es belastet uns und macht uns große Bauchschmerzen. Da ist es gut, wenn wir uns auf unsere innere Kraft besinnen.“ Pit starrte die Alte verdutzt an. Er hatte sich doch stets auf seine inneren Kräfte besonnen. Und welche Probleme sollte er schon haben, von denen er nichts wusste? War es sein Papa, der nicht bei ihm war oder die Schule vielleicht? Er konnte sich das nicht erklären, aber er fühlte irgendwie schwach. Die Alte schaute zum Himmel empor und dann zu Pit. Schließlich sagte sie: „Tja, das ist ja das Problem. Wir sind manchmal schwach und wissen nicht wieso. Aber tröste Dich Junge, das geht jedem Menschen so. Man kann eben nicht immer stark sein, so etwas gibt es einfach nicht. Nur müssen wir schnell wiedersehen, dass wir unsere inneren Kräfte mobilisieren, damit wir wieder stark sind und unser Leben meistern, welches uns Gott gegeben hat.“ Pit wusste das nur zu gut und er fragte die Alte, wie er das tun könnte. Die Alte lachte kurz und sagte dann: „Du musst Dir eine Suppe kochen. Eine Suppe aus alledem, was Dir am Herzen liegt. Dabei sollst Du kein Tier schlachten, nein, besinne Dich auf Dich und auf Deine innere Kraft. Dann wirst Du wissen, was in die Suppe kommt! Am besten ist, Du nimmst einen alten Topf, der Euch immer gut genug war.

Dann füllst Du ihn mit Deinen heißen Tränen und mit Deinem Kummer, der Dich bewegt. Als Beilage verwendest Du Deine Träume, die Du mit hineingibst. Und wenn Du die Suppe abschmecken willst, gebe das hinein, was Dir sonst noch am allerliebsten ist. Hast Du alles im Topf, dann rühre einmal kräftig um, dann esse die Suppe mit dem Menschen, der Dir am liebsten ist. Und Du wirst es spüren, dass es Dir gleich wieder bessergeht. Aber bedenke, dass Du bei alledem, was Du da anrührst, Deine Augen geschlossen hältst, sonst funktioniert es nicht!“ Dann meinte die Alte noch, dass sie nun weitergehen müsste. Umständlich zupfte sie sich ihre Kleider zurecht und humpelte davon. Schließlich verschwand sie zwischen den Bäumen und Pit hatte noch so viele Fragen. Wie sollte er das alles in den einen Topf bekommen? Und was wäre, wenn er etwas vergessen würde? Er wollte der Alten nachlaufen, doch er sah sie nirgends mehr.

Doch aus der Ferne vernahm er eine leise Stimme: „Du wirst allein wissen, was richtig ist. Vertrau nur immer auf Dich selbst, dann geht’s auch!“ Und Pit spürte, dass er es schaffen könnte. Er wollte sofort nach Hause, um die Suppe anzurühren. Die Mami wartete schon auf ihren Sohn und fragte ihn, was sie ihm zu essen zubereiten könnte. Pit wollte aber an diesem Tag sein eigenes Rezept ausprobieren. Er bat die Mami, im Wohnzimmer auf ihn zu warten. Er würde sie dann schon rufen, wenn er alles fertig hatte. Die Mami wunderte sich über den ungekannten Tatendrang ihres Sohnes. Ging es ihm nicht eigentlich viel zu schlecht? Und hatte er nicht fürchterliche Bauchschmerzen? Egal, sie setzte sich ins Wohnzimmer und schaute sich eine Illustrierte an. Unterdessen holte Pit den alten Suppentopf hervor, den die Mami einst von der Großmutter geschenkt bekam. Der Topf war schon ziemlich arg ramponiert und sah auch gar nicht mehr schön aus. Aber die Mami hatte schon mit ihm gekocht und für Pits Suppe musste er ausreichen!

Plötzlich kamen Pit die Erinnerungen an damals und drohten ihn zu übermannen. Er hielt den alten Topf in der Hand und schloss seine Augen.

In Gedanken sah er die Großmutter, wie sie den alten Topf von ihrem bisschen Geld gekauft hatte. Sie hatte damals all seine Lieblingsgerichte in dem Topf gekocht. Und es hatte immer geschmeckt. Pit spürte, wie ihm dicke Tränen über die Wangen rollten. All diese Tränen tropften in den alten Topf hinein. Er weinte und weinte und irgendwann hatte sich der Topf bis zur Hälfte gefüllt. Pit wollte sich die Augen wischen, doch da fielen ihm die Worte der alten Frau ein: Halte bei allem, was Du kochst, stets die Augen geschlossen. Und er presste die Augenlieder ganz fest zusammen. Plötzlich sah er all seine großen Träume vor sich. Er sah seine Holiday-Sterne und all die vielen guten Taten, die er bereits geleistet hatte. Damals hatte er einem kleinen Mädchen das Leben gerettet und war immer für die anderen da. Und er liebte seine Mami so sehr, dass er es kaum beschreiben konnte. Noch immer hielt er seine Augen geschlossen und er tastete nach einem Rührgerät. Er fand einen Rührlöffel, den die Mami immer beim Kochen verwendet hatte. Er hielt den Löffel fest in seinen Händen und drückte ihn ganz fest an sein Herz.

Er wollte sich bedanken, dass seine liebe Mami stets die köstlichsten Speisen gezaubert hatte, ganz ohne Murren und so, als wäre das die normalste Sache der Welt. Und er sprach ein leises „Danke“ zu dem Kochlöffel, bevor er damit die Suppe umrührte. Nun brauchte er die Suppe nur noch abzuschmecken. Dazu zog er einen kleinen Holiday-Stern, den er immer bei sich trug aus seiner Hosentasche. Er legte ihn in den Topf und rührte emsig weiter. Sollte die Suppe nun fertig sein? Ob er seine Augen wieder öffnen durfte? Er hatte noch ein altes Foto von seinem Papa in der Hosentasche und auch das gab er in die Suppe.

Er liebte seinen Papa nämlich sehr, auch, wenn der im Himmel war und nicht bei ihm sein konnte. Noch einmal atmete er tief ein und öffnete dann seine Augen. Vor ihm brodelte es in dem kleinen alten Topf. Und er wunderte sich, denn er hatte den Topf gar nicht auf den Herd gestellt.

Mit dem Kochlöffel probierte er ein wenig von der Suppe. Sie schmeckte tatsächlich wunderbar und war wirklich sehr gut gewürzt. Er deckte den Tisch und rief schließlich seine Mami in die Küche. Die machte riesengroße Augen, weil ihr kleiner Sohn solch eine wohlschmeckende Suppe gekocht hatte. Das hatte sie ihm zwar gar nicht zugetraut, doch insgeheim wusste sie, dass er es konnte. Und Pit staunte, dass er plötzlich wieder essen konnte. Er hatte wahrhaftig wieder Appetit und zwar einen riesengroßen! In der heißen Suppe schwammen unzählige, winzig kleine Holiday-Sterne und Pit war so unendlich glücklich, dass man es gar nicht beschreiben konnte.

Er war so glücklich, dass er sich nach dem Essen sogar ein Liedchen pfiff. Und als er später das Geschirr abspülte, bedankte sich die Mami für das köstliche Essen. Vielmehr aber interessierte sie, ob er wieder Appetit hätte, denn immerhin hatte er ja die Suppe aufgegessen und nicht dabei gemurrt oder gejammert. Pit nickte und meinte, dass es ihm so richtig gut geschmeckt hatte. Die Mami wollte wissen, woher er dieses tolle Rezept hatte. Pit erklärte ihr, dass er es von einer alten Frau hatte, die er im Wäldchen traf. Die Zutaten aber kamen von ihm selbst. Es war alles das, was er liebte und was er immer bei sich hatte. Die Mami musste weinen, als sie das hörte. Ihr kleiner Sohn war wieder gesund und konnte endlich wieder essen. Und Pit nannte die Suppe nach seinen geliebten Holiday-Sternen: Sternensuppe!

Die alte Frau sah er nie wieder und das Foto von seinem Papa, welches er zum Abschmecken in die Sternensuppe gegeben hatte, fand sich seltsamerweise in seiner Hosentasche wieder. Und all seine Liebe, die ebenfalls in der Suppe war, blieb für immer in seinem Herzen. Nun wusste er endlich, was er für seinen Appetit brauchte- es waren all jene Dinge, die jeder Mensch zum Leben brauchte. Es waren die Zutaten, die jeder in sich trug und die nichts kosteten: Liebe, Tränen und Träume. Und manchmal sicherlich auch die wunderschönen Holiday-Sterne, aus denen so manche unglaublichen Träume gemacht sind …

Die Quietschente

Kommissar Single wusste einfach nicht mehr weiter. Ein mysteriöser Mordfall ließ ihm keine Ruhe, weil man den Täter nicht finden konnte. Manchmal schien man ihm schon dicht auf den Fersen zu sein, doch dann verloren sich die Spuren und alles ging auf Anfang zurück.

Und es schien ziemlich komisch zu sein, dass es ausgerechnet der Inspektor war, der schließlich die Ermittlungen einstellen wollte.

Es war an jenem Morgen, als der kleine Pit aus Holiday mit seinem Fahrrad zur Schule fuhr und an nichts anderes dachte, als seiner Lehrerin mal wieder einen neuen Streich zu spielen. Als er sich mit Joe, seinem Freund auf dem Schulweg traf, diskutierten sie angeregt, wie sie Mrs. Clearwater an diesem Tage erschrecken konnten. Da entdeckte Pit eine kleine gelbe Quietschente. Sie lag einfach so am Straßenrand und schien wohl niemandem zu gehören. Außerdem trug sie eine rote Schleife um den Hals und sah einfach nur komisch aus. Pit hob sie auf und sagte zu Joe, dass er nun wüsste, wie er Mrs. Clearwater erschrecken könnte. Er wollte die Quietschente auf Mrs. Clearwaters Stuhl vor dem Lehrerpult legen. Und zwar unter das Kissen, welches sie sich stets auf den Stuhl legte, um bequemer zu sitzen.

Joe fand die Idee einfach genial. Und so schlichen sich die beiden noch vor Unterrichtsbeginn ins Klassenzimmer und schoben die Ente unter Mrs. Clearwaters Sitzkissen. Als die Klasse dann ins Zimmer kam und schließlich auch Mrs. Clearwater in den Raum stürmte, hielten es die beiden Jungen kaum aus vor lauter Spannung. Und es kam genauso, wie sie es sich dachten. Gerade hatte sich Mrs. Clearwater strickte Ruhe im Klassenzimmer erbeten, als sie sich auch schon auf die Quietschente setzte. Das laute Geräusch ließ die arme Lehrerin sofort wieder von ihrem Sitzplatz aufspringen und wie ein aufgerecktes Huhn durch die Klasse hüpfen. Als sie die Quietschente unter ihrem Kissen bemerkte, schimpfte und fluchte sie so entsetzlich, dass den Schülern beinahe das Lachen verging. Sie nahm die Ente und warf sie wutentbrannt aus dem offenstehenden Fenster. Pit schaute aus dem Fenster und sah nur noch, wie ein stadtbekannter Rowdy vorüber kam und sich die Ente in die Tasche steckte. „Wer weiß, was der mit dem albernen Ding macht“, dachte er sich nur und Mrs. Clearwater gab den Schülern an diesem Tage besonders schwere Hausaufgaben auf. Nach der Schule fuhren die beiden Übeltäter sofort nach Hause, denn sie mussten sehr viele Aufgaben für die Schule erledigen. Pits Mami hatte den Fernseher eingeschaltet und schaute sich eine spannende Sendung an. Gerade wurde von einem Toten berichtet, der am Nachmittag in der Selma-Street gefunden wurde. Inspektor Single sprach von dem zweiten Verbrechen, welches die Stadt erschütterte. Und er sah gar nicht gut aus, als er das berichtete. Denn man hatte ja noch nicht einmal eine Spur vom Täter des ersten Falles. Als man das Bild des Toten zeigte, zuckte Pit zusammen. War das nicht der stadtbekannte Rowdy, der am Morgen die Quietschente vor der Schule aufgehoben hatte? Aber wieso war er jetzt tot? Pit ließ das Ganze einfach keine Ruhe und rief Joe an, um sich mit ihm zu treffen. Die beiden fuhren zur Polizeistation, um mit Inspektor Single zu sprechen. Der konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ausgerechnet zwei freche Jungen, die obendrein auch noch zur Schule gingen, einen Mordfall lösen würden.

Doch er hörte sich die Fragen der beiden Jungen geduldig an, wollte sich jedoch auf keine nähere Diskussion einlassen. Pit fragte auch, wo man den Toten gefunden hatte. Der Inspektor verstand zwar die Frage nicht, meinte aber, dass der junge Mann in der Badewanne gefunden wurde.

Ein Freund hatte ihn angeblich gefunden. Die beiden Jungen erfuhren, dass auch der erste Tote in der Badewanne gefunden wurde. Gefunden wurde der von seiner Schwester. Es waren also unterschiedliche Personen, welche die Toten gefunden hatten. Somit schieden die als Täter aus.

Pit bedankte sich bei dem Inspektor und versprach hoch und heilig, keine Eigenmächtigkeiten in den beiden Fällen zu unternehmen. Der Inspektor schaute den beiden recht misstrauisch hinterher, als sie die Polizeistation verließen und zu ihren Fahrrädern liefen. Sie mussten erst einmal beratschlagen, was sie nun tun sollten. Sollten sie überhaupt etwas unternehmen? Pit meinte, dass es möglicherweise eine Verbindung zwischen beiden Fällen gab. Denn immerhin waren beide tot in ihrer Badewanne gefunden worden.

Und der Rowdy, der an diesem Tage gefunden wurde, hatte die Quietschente, welche Mrs. Clearwater aus dem Fenster geworfen hatte, an sich genommen. Sollte am Ende gar, aber das war ja unmöglich. Nein, das konnte einfach nicht sein, die Ente war doch nur aus Gummi. Joe wollte noch einmal zurück, wollte nach der Ente fragen. Doch als er den Inspektor auf die vermeintliche Quietschente ansprach, wusste der nicht, wovon die Rede war und hüllte sich in tiefes Schweigen. Angeblich hätte man eine solche Quietschente nirgends finden könne, auch nicht in den Badewannen der Opfer. Für Pit stand es felsenfest, dass diese sonderbare Ente irgendetwas mit dem Tod der beiden Männer zu tun haben musste. Er erinnerte sich, dass er die Ente neben der Straße gefunden hatte. War da nicht der Friedhof? Joe schlug vor, sofort dorthin zu fahren. Vielleicht fand man dort ja irgendeine Spur. Die beiden radelten los und erreichten schließlich das Friedhofsgelände. Still und einsam lag die Anlage in der Dämmerung. Nebelschwaden zogen gespenstisch über die schweigenden Grabanlagen. Sollten sie wirklich über den Friedhof laufen, um nach einer Quietschente zu suchen? Pit wollte das unbedingt, denn es gab einfach keinen anderen Weg. Die beiden schoben ihre Fahrräder, als sie die zahlreichen Wege zwischen den Grabstellen entlangliefen. Doch sie fanden nichts, dass irgendwie verdächtig aussah.

Plötzlich blieb Pit stehen. „Schau mal“, zischte er zu Joe, „da vorn, ist das nicht eine solche Ente?“ Joe versuchte, irgendetwas zu erkennen. Und auch er hatte den Eindruck, dass auf der Wiese neben einem Grabstein eine solche Quietschente lag. Vorsichtig näherten sie sich der Ente. In angemessenem Abstand blieben sie stehen. Sollten sie diese Ente wirklich mitnehmen? Pit bückte sich, um die Ente aufzuheben. Auch sie trug eine rote Schleife, wie die Ente, die sie am Morgen gefunden hatten. Seltsam. Wer band diesen Enten denn solche roten Schleifen um? Sollte diese kleine Gummiente wirklich etwas mit den Mordfällen zu tun haben? Je länger sich die beiden das kleine Entchen betrachteten, desto weniger glaubten sie an eine Verbindung. Als die beiden an einem kleinen Teich, der liebevoll in die Anlage eingebettet war, vorüber kamen, warf Pit die Ente in hohem Bogen ins Wasser. Enttäuscht wollten die beiden den Friedhof wieder verlassen, da begann das Wasser des Teiches plötzlich heftig aufzuschäumen. Irgendetwas planschte da mächtig im Wasser herum. Die beiden schauten sich um und konnten nicht glauben, was sie da sahen. Über dem Wasser schwebte eine grausige Gestalt. Sie leuchtete wie eine Fackel und ihr Gesicht glich eher dem eines furchterregenden Monsters als dem eines Menschen. Die Gestalt schrie plötzlich laut auf und Joe, der sich bereits am Ufer des Teiches befand, wäre beinahe vor Schreck ins Wasser geplumpst. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich an einem Busch festhalten, da griff eine riesige schwarze Hand nach ihm. Pit, der nun auch zum Teich gekommen war, packte seinen Freund am Kragen und zog ihn vom Ufer fort. Die grässliche Hand griff ins Leere und die Gestalt schrie wie am Spieß. Die beiden Jungen schnappten ihre Fahrräder und rasten voller Angst zum Friedhofstor. Davor blieben sie jedoch wieder stehen und warteten.

Niemand war ihnen gefolgt. Offenbar konnte diese schreckliche Gestalt das Wasser nicht verlassen. Sollten sie wirklich noch einmal umkehren, um nachzusehen? Ihre grenzenlose Neugierde zwang sie, zurück zu fahren. Doch diesmal wollten sie sich hinter einem Busch verstecken, um die Lage aus der Ferne zu sondieren.

Als sie sich in der Nähe des Teiches befanden, konnten sie die Gestalt nirgends mehr entdecken.

Stattdessen bemerkte Pit die Quietschente, die einsam und verlassen auf der Oberfläche des Teiches umherschipperte. Nun wussten sie es also ganz genau, die Quietschente war in Wirklichkeit gar keine Ente. Sie war ein böser Geist, der die beiden Männer ermordet hatte. Aber warum hatte er das getan? Und warum die Maskerade mit der Ente? Warum griff er sich seine Opfer nicht bei Nacht in deren Häusern? Zugegebenermaßen war das schon ziemlich sonderbar.

Nachdenklich fuhren die beiden Detektive nach Hause und Pit lag noch lange wach. Von seinem Bettchen aus starrte er durchs offene Fenster zum Vollmond hinauf, der wie ein riesiger Ball über der Dunkelheit thronte. Ihm ging die sonderbare Geschichte einfach nicht mehr aus dem Kopf. So etwas konnte er dem Inspektor niemals erzählen.

Der würde ihn glatt für verrückt halten. Aber er musste es ihm sagen. Am nächsten Morgen fuhren die beiden schnurstracks zur Polizeistation, um den Inspektor über ihre neusten Erkenntnisse zu informieren. Doch als sie nach dem Inspektor fragten, konnte man ihn nirgends finden. Offenbar hatte er an diesem Tage seinen Dienst noch gar nicht angetreten. War er vielleicht erkrankt?

Man schickte eine Streife zum seinem Haus, um nach ihm zu suchen. Aber auch dort fand man ihn nicht. Er schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Als die Streifenpolizisten zur Wache zurückkehrten, berichteten sie von dutzenden roten Schleifen, die vor der Eingangstür seines Hauses herumlagen. Sie hatten eine Schleife dabei und Pit erkannte sie sofort. Es war die gleiche Schleife, welche auch die Quietschente um ihren Hals trug. Sollte das wirklich nur ein Zufall sein? Schweigend verließen die beiden die Polizeistation und fuhren zum Teich auf dem Friedhof. Still und einsam schwamm da noch immer die Quietschente auf dem Wasser und die beiden Jungen setzten sich nachdenklich ans Ufer. Lange starrten sie auf die Wasseroberfläche und wussten nicht, was sie davon halten sollten.

Neben dem Teich befanden sich einige Grabstellen. Pit schaute zu den Gräbern und entdeckte etwas sehr Seltsames. Er stand auf, um die in Schreibschrift verfasste Inschrift eines weißen Marmorsteines zu lesen: Hier liegt unser kleines, so sehr geliebtes Töchterchen. Sie wurde ermordet und liebte so sehr ihre kleine Lieblings-Quietschente mit der roten Schleife. Die beiden Mörder wurden nie gefunden.

Pit musste sich ins Gras setzen, zu sehr erschütterte ihn das, was dastand. Als er den Namen der Kleinen las, wusste er plötzlich, wer die Toten, die man in ihren Badewannen fand, wirklich waren. Und er ahnte, wo sich der Inspektor vermutlich gerade aufhielt. Über der großen Inschrift hatte man den Namen in kleinen goldenen Lettern eingraviert. Das tote Mädchen hieß Amanda Single. Das also musste die kleine Tochter des Inspektors sein, die er wohl allein großzog, denn auch seine Frau lag in diesem Grab.

Sie starb vor vielen Jahren an einer schweren Krankheit. Offensichtlich hatte Single die Mörder seiner Tochter gefunden und sich daraufhin in die Geisterente verwandelt, um die Täter für ihre furchtbare Tat zu bestrafen. Pit wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und Joe schaute noch immer auf die dunkle Wasseroberfläche des Teiches. Dort schwamm die kleine Quietschente mit der roten Schleife und schwieg…

Taxifahrt

Pit war auf dem Schulweg, als es plötzlich laut krachte. Zuerst dachte er, es hätte einen Unfall gegeben, doch dann sah er die Bescherung. Die Kette seines Fahrrades war gerissen und nun konnte er nicht mehr weiterfahren. Der Weg war noch lang und es wollte einfach niemand anhalten, um ihn mitzunehmen.

Es war auch kein Wunder, denn um diese Zeit hatten es alle Leute ziemlich eilig, rechtzeitig zu ihrer Arbeit zu kommen. So trottete der arme Pit die Straße entlang und musste überdies sein defektes Fahrrad schieben. Plötzlich quietschten laut die Bremsen eines Fahrzeuges hinter ihm.

Erschrocken fuhr Pit herum, weil er dachte, er würde einen Autofahrer behindern. Doch es war nur ein Taxi, welches hinter ihm hielt. Der Fahrer hupte laut und rief Pit zu, er möge doch warten.

Und Pit wartete, denn mittlerweile war ihm schon egal, wie lange er noch bis zur Schule brauchte- er käme ja sowieso zu spät. Der Taxifahrer jedoch bot ihm an, ihn ein Stück mitzunehmen. Natürlich kam das dem kleinen Jungen gerade recht. Während der freundliche Taxifahrer das Fahrrad ins Auto bugsierte, setzte sich Pit erleichtert auf den Beifahrersitz und wartete.

Dass er so bequem zur Schule fahren konnte, hätte er sich wirklich nicht träumen lassen. Da würden die anderen sicher staunen. Der Taxifahrer setzte sich ans Steuer und fragte Pit, wohin er wollte. Pit überlegte einen kurzen Moment, wäre wohl viel lieber irgendwo anders hingefahren, doch mit gesenktem Kopf meinte er dann, dass er zur Schule müsste, und das ziemlich fix. Der Taxifahrer lachte und drückte gehörig auf das Gaspedal. Pit hingegen drückte es in die weichen Lederpolster und mit quietschenden Reifen düste das Fahrzeug davon. Unterwegs flog die Landschaft an Pit vorüber und er träumte von einem neuen Abenteuer. Gleich jedoch wäre der Traum zu Ende, nämlich dann, wenn er auf dem Schulhof aus dem Fahrzeug stieg. Plötzlich geschah etwas Merkwürdiges. Der Taxifahrer lächelte gar nicht mehr, er verwandelte sich vor dem total verblüfften Pit in einen schwarz gekleideten, streng dreinschauenden Mann, der mehrere Goldketten um seinen Hals geschlungen hatte.

Auch das Taxi sah nicht mehr aus wie ein Taxi.

Die Scheiben begannen ihre Farbe zu wechseln, sie wurden pechschwarz und man konnte nicht mehr viel von der schönen Landschaft draußen erkennen. Pit verschlug es die Sprache, was ging hier nur vor? Als er sich wieder ein wenig gefasst hatte und einmal kräftig durchatmete, fragte er den fremden Mann, was das alles zu bedeuten hatte. Doch der brummte nur vor sich hin und es hörte sich beinahe so an, wie: „Wirst Du schon sehen Junge!“ Die Landschaft draußen flog an ihnen vorüber, während es Pit immer unheimlicher zumute wurde. Plötzlich verlangsamte sich die Schussfahrt wieder und über einen Kieselsteinweg bogen sie in einen wunderschönen Garten. Überall standen bunte Blumen und vor dem Fahrzeug erhob sich ein seltsames Haus. Es hatte viele Türmchen und unheimlich viele Fenster.

Außerdem ragten dutzende Schornsteine in den Himmel und alles sah irgendwie gruselig aus.