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Dieses Buch gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedensten Plattenbeläge und Treppen aus Naturstein mit ihren Einsatzorten und -möglichkeiten. Es zeigt Ihnen an einigen konkreten Beispielen, wie Natursteinplatten bearbeitet und verlegt werden und wie der Aufbau unterschiedlicher Treppenformen aus Naturstein erfolgt. Grundlagen, Werkzeuge, Materialien bzw. deren Besonderheiten bei der Bearbeitung und Arbeitstechniken werden dargestellt. Ein Buch für Profis mit Arbeitsanleitungen zum Nacharbeiten und detaillierten Schrittfolgen in Wort und Bild. Gezeigt werden Ihnen für Ihren Garten viele Beispiele zur Gestaltung mit Plattenbelägen und Treppen aus Naturstein.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 150
Ursula und Volker Friedrich
Plattenbeläge und Treppen aus Naturstein
Haupttitel
Haupttitel
Vorwort
Einleitung
Teil 1Plattenbeläge und Treppen in der Gartengestaltung
Historisches
Pläne
Gesamtplan Hausgarten
Hauseingänge
Terrassengärten
Gestalten verschiedener Einsatzorte, Ideen und Varianten
Terrassen
Gartenwege
Eingangsbereiche
Einstellflächen, Garageneinfahrten, Hauszufahrten
Teil 2Verlegen von Natursteinplatten – Schritt für Schritt
Planung bis Durchführung
Planung und Vorbereitung der Plattenfläche
Höhenmessung
Aushub
Aufbau des Oberbaues
Tragfähigkeit der Plattenflächen
Umrandungen, seitliche Begrenzungen, Einfassungen
Verdichtung
Entwässerung
Das Verlegen von Natursteinplatten
Reihenverband mit Kreuzfuge
Bettung
Verlegetechnik
Verfugen
Pflege der Natursteinplattenbeläge
Moose und Verunreinigungen auf Plattenbelägen
Verlegeformen
Reihenverband ohne Kreuzfuge
Schiffsverband
Römischer Verband
Polygonale Beläge
Polygonaler Verband
Polygonaler Belag
Bruchsteinplatten
Möglichkeiten der Verwendung von Natursteinplatten
Fehlerquellen bei der Verlegung
Teil 3Aufbau von Treppen– Schritt für Schritt
Planung bis Durchführung
Ausführung einer Treppenkonstruktion mit Blockstufen
Planung und Vorbereitung
Höhenmessung
Aushub
Fundament
Podest
Aufbau der Treppe
Entwässerung
Verfugen
Überprüfung
Treppengeländer
Stufenformen
Blockstufen, gewendelt
Legstufen
Stellstufen
Pflege von Treppenanlagen und Stufen
Fehlerquellen beim Treppenaufbau
Teil 4Grundlagen der Arbeit mit Natursteinplatten und -treppen
Platten und Treppen aus Naturstein für die Gartengestaltung
Kleine Natursteinkunde
Gesteinsarten
Maße in den Natursteinbereichen
Oberflächenstrukturen
Werkzeuge und Materialien
Übersicht zu den gebräuchlichsten Werkzeugen und Materialien
Beschreibung der Werkzeuge und Hilfsmittel
Beton und Mörtelmischung
Mineralstoffgemische
Pflasterfugen-/Plattenfugensysteme
Entwässerungseinrichtungen
ACO DRAIN®-Systeme
Belastungsklassen
KG-Rohre (Kanalgrundrohre)
Materialbestellung
Natursteinplatten
Blockstufen
Berechnung einer Treppenanlage
Musterzeitwerte
Service
Literaturverzeichnis
Quellennachweis
Bildnachweis
Dank
Impressum
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
Platten verlegen ist ganz einfach! Geht man mit dieser Einstellung an das Verlegen von Betonplatten, mag diese These (vielleicht) stimmen. Doch im Natursteinbereich erscheinen viele Dinge irgendwie anders. Gleichmäßige Bahnenware, unterschiedliche polygonale Natursteinplatten in verschiedenen Stärken erfordern unterschiedliche Methoden in der Be- und Verarbeitung, in der Verlegetechnik sowie in der gesamten Handhabung.
Vielfach wird man erkennen, dass bestimmte Voraussetzungen bei den Vorarbeiten hinsichtlich der Gestaltungsmöglichkeiten, der Materialien und ihrer Verwendung den Themen in dem Buch „Pflastern mit Naturstein“ (Verlag Eugen Ulmer) ähneln oder fast identisch sind.
Doch im Unterschied dazu unterliegen die Natursteinplatten oft eigenen Regeln, wie die Praktiker aus ihren eigenen Erfahrungen berichten können. Sie haben daraufhin entsprechende Methoden entwickelt, Fertigkeiten erworben und manche Technik im Detail erarbeitet.
Ergänzt werden die Ausführungen zum Verlegen von Natursteinplatten durch den Treppenbau, da Natursteinplatten nicht nur als große Flächen verlegt werden, sondern auch in Kombination mit Stufen und Treppenanlagen eine Rolle spielen.
Wir hoffen, dass so manche Hinweise und Tipps Ihnen eine Hilfe zur Ausführung der Arbeiten sind und die verschiedenen Möglichkeiten der Gestaltung von Terrassen, Eingängen, Wegeführungen und Treppenanlagen neue Anregungen für Ihre ganz persönliche Bausituation geben.
Oberhausen, im Frühjahr 2012
Ursula und Volker Friedrich
Einleitung
Natursteinplatten für Terrassen oder Podeste in Verbindung mit Treppen oder Gartenwegen sind in der Hausgartengestaltung, aber auch bei der Planung von Großanlagen nicht mehr wegzudenken. Sie geben dem Garten eine gewisse Atmosphäre von Eleganz oder auch von nüchterner Klarheit. Sie dekorieren großflächig gleichbleibende Wohnbereiche der Außen- und auch Innengestaltung, sie lassen sich in verschiedenen Varianten bearbeiten und bildhaft verlegen. Wer phantasievolle Sitzbereiche, Wegeführungen und Treppenanlagen planen möchte, ist allerdings an die oft statischen Formen der Natursteinplatten gebunden.
Im Gegensatz zum rustikalen Natursteinpflaster, das mit dem Spiel der Farben und Formen Beweglichkeit in die Gartensituationen bringt, bedingt die Natursteinplatte, allein aufgrund ihrer Größe, einen ruhigeren Ablauf in der Gestaltung – mancher behauptet „langweiliger“ –, was aber je nach Situation zu beweisen wäre. So ist jeder Gartengestalter gefordert, durch intensive Planung und spielerische Umsetzung verschiedener Verlegemuster eine harmonische Verbindung der natürlichen Elemente zu schaffen.
Auch im Natursteinplattenbereich kennt damit die Vielzahl gestalterischer Formen kaum Grenzen und die mit ihrer Hilfe geschaffenen Treppenanlagen geben den Gartensituationen die Formen verschiedenster erweiterter Landschaftsbereiche.
Teil 1Plattenbeläge und Treppen in der Gartengestaltung
Historisches
Zeitzeichen der Natursteinbearbeitung und Natursteinverarbeitung gibt es schon seit Jahrtausenden. Dort, wo Natursteinmaterialien anstanden, wurden sie anfänglich zu Unterkünften, später Häusern und Mauern aufgeschichtet, notwendige Wege wurden durch die Gebirge geebnet oder Treppen in den Fels geschlagen, Wehranlagen, Burgen, Schlösser und Kirchen gebaut sowie Weinberge gesichert. Die wohl ältesten belegten Natursteinarbeiten entstanden bereits vor 10000 Jahren. In Jericho wurden bei Ausgrabungen auf gewachsenem Felsen Teile der Stadtmauer gefunden, die aus Findlingssteinen – ohne jedwede Mörtelverbindungen – 2,00 m dick und 3,70 m hoch aufgeschichtet sind. Im Inneren eines kompakten steinernen Turms, der an der Basis mehr als 9,00 m im Durchmesser misst, befindet sich eine sorgfältig eingebaute Treppenanlage, deren Trittstufen aus großen, glatt behauenen Steinplatten besteht. Auch die Bedachung des Treppenhauses sowie ein Durchgang sind mit ähnlichen Natursteinplatten versehen.
Im Jahr 1850 wurde auf den Orkney-Inseln nach einem Sturm unter abgetragenen Dünen ein kleines Dorf entdeckt und 1920 freigelegt. Diese am besten erhaltene prähistorische Siedlung Nordeuropas datiert aus dem Jahr 3100 v.Chr. und wird Skara Brae genannt, was im schottischen „hügelige Dünen“ bedeutet. Die Häuser mit einer Größe von 6,00 × 6,30 m bestehen komplett aus aufeinandergeschichteten Bruchsteinen; selbst die Inneneinrichtung wie Tische, Betten, Herde und Vorratsschränke sind als steinerne Zeugen erhalten geblieben. Und sogar der Bruchsteinweg zwischen den Häusern ist noch vorhanden.
Abb. 1Bruchsteinmauer aus hochkant gestellten Bruchsteinplatten.
Normalerweise muss man jedoch gar nicht so weit schauen. In den Bergdörfern der Schweiz, Österreichs, Italiens und Deutschlands, aber auch in Skandinavien war es üblich, sowohl das anfallende als auch das gewonnene Natursteinmaterial zu verarbeiten. So wurden Dächer mit Schieferplatten oder anderen plattenartigen Materialien gedeckt, Wegeführungen und Plätze „plattiert“ oder Mauern zur Einfassung der Eigentumsgrenzen häufig aus plattenartigem Material erstellt.
Auch heute planen Architekten und Landschaftsgärtner Natursteingärten und haben dabei die Be- und Verarbeitung sowie die Verwendung der Natursteinmaterialien aus manchen historischen Bereichen übernommen oder renovieren bzw. restaurieren alte Natursteinanlagen. Ziel ist es dabei, das natürliche Flair der Gärten zu erhalten, die Widerstandsfähigkeit des vielseits verwendbaren Natursteinmaterials zu nutzen und hinsichtlich der Gestaltung neue Impulse für das Zusammenspiel aller erdenklichen natürlichen Komponenten zu geben. Dabei spielt auch der Kunde eine wichtige Rolle. Er muss später in diesem Garten „wohnen“, will sich wohlfühlen und immer wieder auf ein Neues Kleinigkeiten entdecken. Oft spiegeln sich Eindrücke, die auf Reisen oder Gartenausstellungen erworben werden, in den Gärten wider.
Wie ein solcher Eingangsbereich oder eine Terrasse aussehen kann, wird in nachfolgenden Plänen dargestellt. Es ist jedoch nur eine kleine Auswahl der unerschöpflichen Gestaltungsmöglichkeiten.
Pläne
Ein Plan veranschaulicht einzelne Abschnitte oder die Gesamtgestaltung eines Gartens. Hier werden, meist in der Draufsicht, die verschiedenen Bereiche im Detail erfasst. Und gerade die farblichen Nuancen eines solchen Planes lassen wesentlich besser erkennen, worum es sich bei den einzelnen Bauteilen oder Bepflanzungsbereichen handelt.
Gesamtplan Hausgarten
Bei diesem Gesamtplan (Seite 12) wird deutlich, dass der im Vorgartenbereich plattierte, durch eine Abpflanzung mit unterschiedlichen Höhen von der Straßenseite nicht direkt einsehbare Hauseingang nicht auf geradem Wege, sondern nur über die beiden Stellflächen zu erreichen ist. Diese beiden Stellflächen können bei Wahrung der Stabilität und Tragfähigkeit mit einem versickerungsfähigem Pflaster verlegt und die Zugänge in Reihen sowie der Mittelbereich kreisförmig gesetzt sein. Die Ausgestaltung der Innenfläche des Kreises kann mit einer Bepflanzung, alternativ aber auch mit einer Skulptur, einem Wasserspiel oder einer interessanten Illumination erfolgen. Der eigentliche Hauseingangsbereich ist mit Natursteinplatten belegt. Diese dienen auch für die Wegeführung um das Haus bis auf die Terrasse. Das Zusammenspiel dieser gleichmäßigen, ruhigen Gestaltung mit den weiter ausgestalteten Details der einzelnen Gartenabschnitte geben der Gesamtheit eine ganz bestimmte Note. Allein die Großzügigkeit der Terrasse in Verbindung mit dem in ein Holzdeck eingelassenen Swimmingpool und den anschließend tiefer liegenden Pflanz- und Rasenabschnitten zeigt Konstanz im Gesamtbild.
Da das Gelände des Gartens vom Haus her abfällt, führen von der Terrasse aus drei in eine Natursteinmauer eingebettete Stufen zur Rasenfläche. Die Rasenfläche selbst fällt nochmals böschungsartig etwa 40 cm ab, sodass das Holzdeck von zwei Natursteinmauern mit einer passenden Bepflanzung gesichert werden muss. Das Gartenhaus kann mehrere Funktionen erfüllen, hier ist die eigene Phantasie gefragt. Von hier aus kann das Gelände auch verlassen oder beliefert werden. Hinsichtlich der gewählten Bepflanzung ist ein optimaler Sichtschutz gewährleistet; einmal durch die etwas höher gewählte Bepflanzung im Hintergrund sowie durch die allseitig angelegten Sichtschutzhecken.
Alles in allem – ein Garten, in dem man sich wohlfühlen kann!
Abb. 2Gesamtplan eines Hausgartens.
Hauseingänge
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