POLYGLOTT on tour Reiseführer Portugal - Susanne Lipps - E-Book

POLYGLOTT on tour Reiseführer Portugal E-Book

Susanne Lipps

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Beschreibung

POLYGLOTT on tour Portugal Am äußersten Westen Europas auf der iberischen Halbinsel gelegen, wird Portugal oftmals als kleine Schwester Spaniens angesehen. Dabei hat es einzigartige Seiten zu bieten: unzählige Kreuzritterfestungen, bedeutsame Seefahrtsgeschichte, nostalgisch-schöne Städte, malerische Küsten, wunderbaren Wein. Und wenn man genau hinsieht, noch vieles mehr. Mit dem POLYGLOTT on tour Portugal lässt sich der Herzschlag des Landes erspüren. Die Autorin Susanne Lipps führt in 16 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit Portugals und lässt Sie Typisches, Besonderes und Eigenheiten entdecken. Schnuppern Sie südländisches Lebensgefühl und lernen Sie Portugal hautnah kennen. Besichtigen Sie alte Kreuzritterburgen, genießen Sie die weitläufigen Strände der Algarve und stürzen Sie sich ins Gassengewimmel von Lissabon und Porto. Sicher können Sie sich dem Flair des Landes bald nicht mehr entziehen. Dank individueller Tipps können Sie ausprobieren und eintauchen, mitten hinein ins Leben am Rande der Iberischen Halbinsel.   Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook

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Seitenzahl: 251

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Anne-Katrin Scheiter

Autorinnen: Heidrun Reinhard, Elke Homburg

Co-Autorin/Bearbeiterin: Susanne Lipps

Redaktion: Annette Pundsack

Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona

Layoutkonzept/Titeldesign: independent Medien-Design, München: Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich

Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska

ISBN 978-3-8464-0693-9

1. Auflage 2019

GuU 0693-9 06_2019_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Shutterstock/De Visu

Fotos: Alamy/Magnon, Cro: >; Alamy/Arco Images GmbH: >; AWL Images/Bottigelli, Marco: >; AWL Images/Abreu, Mauricio: >, >, >; AWL Images/Copson, Alan: >; AWL Images/Egan, Shaun: >; Fotolia/Kelin,Sergey: >; Getty Images/VCG/Corbis/Sygma/Bureau, Henri: >; Huber Images/Howard, Michael: >; Huber Images/Schmid, Reinhard: >; Huber Images/Seba, Chris: >; Huber Images/Spila, Riccardo: >; Huber Images/Szyszka: >; Huber Images/Vaccarella, Luigi: >; Imago/Image/GFC Collection: >; imago/Schöning: >; Jahreszeiten Verlag/Langlotz, Tim: >; Jahreszeiten Verlag/Lengler, Gregor: >, >, >, >; Jahreszeiten Verlag/Schmitz, Walter: >; Jahreszeiten Verlag/Selbach, Arthur F.: >; laif/Schwelle, Dagmar: >, >; laif/Steinhilber, Berthold: >; laif/Westrich, Gerhard: >; Lipps, Susanne: >; Lookphotos/age fotostock: >; mauritius images/Alamy/Azenha, Sergio: >; mauritius images/Alamy/Eastland, Adam: >; Schapowalow/SIME/Giocoso, Paolo: >; Shutterstock/amnat30: >; Shutterstock/Bogacki, Artur: >; Shutterstock/Copland, John: >; Shutterstock/Curto, Josep: >; Shutterstock/Europhotos: >; Shutterstock/gkuna: >; Shutterstock/KamilloK: >; Shutterstock/Kiev, Victor: >; Shutterstock/Lehmann, Martin: >; Shutterstock/Majak, Daniel: >; Shutterstock/Mylova, Natalia: >; Shutterstock/Pedro Whatever: >; Shutterstock/Pereira de Mata, Zacarias: >; Shutterstock/PHB.cz/Semik, Richard: >; Shutterstock/Popova, Tatiana: >, >; Shutterstock/Rodrigues, Mauro: >; Shutterstock/RubenRebeloPhoto: >; Shutterstock/rubensantos: >; Shutterstock/saranya33: >; Shutterstock/silky: >; Shutterstock/StockPhotosArt: >, >; Shutterstock/topora: >; Shutterstock/Vector99: >, >; stock.adobe.com/Allard, Xavier: >; stock.adobe.com/francisco: >; stock.adobe.com/Yasonya: >; Unsplash/Duarte, José: >; Unsplash/Gomes Oliviera, Rita: >.

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Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Editionen: [email protected]

Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unterwww.polyglott.de

www.facebook.com

 

 

SYMBOLE ALLGEMEIN

L

Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren

C

Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel

1

Top-Highlights und

0

Highlights der Destination

 

 

TOUR-SYMBOLE

1

Die POLYGLOTT-Touren

6

Stationen einer Tour

1

Hinweis auf 50 Dinge

 

 

PREIS-SYMBOLE

 

Hotel DZ

Restaurant

bis 70 EUR

bis 18 EUR

€€

70 bis 150 EUR

18 bis 36 EUR

€€€

über 150 EUR

über 36 EUR

 

Zeichenerklärung der Karten

Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze Nationalparkgrenze

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

1 PORTWEINKELLEREIEN VON VILA NOVA DE GAIA >

Bei den Kellerei-Führungen munden die goldfarbenen und rubinroten Tropfen.

2 NATIONALPARK PENEDA-GERÊS >

Den Nationalpark prägen tiefe Schluchten und Eichenurwälder, steinzeitliche Dolmen und keltische Castros.

3 DOURO-TAL >

Auf Weingütern werden die Trauben gekeltert, die an den Douro-Terrassen reifen.

4 UNIVERSIDADE VELHA IN COIMBRA >

Im portugiesischen Heidelberg dreht sich alles um die altehrwürdige Universität.

5 KLOSTER BATALHA >

Der elegante Klosterbau ist ein Meisterwerk der portugiesischen Hochgotik.

6 KONVENT DER CHRISTUSRITTER VON TOMAR >

Die Klosteranlage symbolisiert in Stein gemeißelte Kreuzfahrerträume.

7 ALFAMA >

Lissabons ältestes Viertel mutet dörflich an.

8 BELÉM >

Die Glanzpunkte manuelinischer Architektur in Belém trotzten 1755 dem Erdbeben.

9 SINTRA >

Die alte Maurenstadt und die Serra de Sintra dienten als königliche Sommerfrische.

! ÉVORA >

Die schönste Stadt des Alentejo ist Welterbe.

@ PONTA DA PIEDADE >

Vom Leuchtturm schweift der Blick über die Naturkunstwerke der Bucht von Lagos.

# CABO DE SÃO VICENTE >

An dem 62 m hohen Kap endet Europa.

ALLE TOUREN AUF EINEN BLICK

mehr entdecken, schöner reisen

Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen

TOUREN

REGION

DAUER

TOUR 1

Minhogebiet: Heimat des Vinho Verde

Nordportugal

1–2 Tage

TOUR 2

Kreuzfahrt auf dem Douro

Nordportugal

2 Tage

TOUR 3

Trás-os-Montes: Hinter den Bergen

Nordportugal

1 Tag

TOUR 4

Steinerne Zeugen portugiesischer Geschichte

Zentralportugal

2 Tage

TOUR 5

Von Römern und Studenten

Zentralportugal

1 Tag

TOUR 6

Im Sternengebirge

Zentralportugal

1 Tag

TOUR 7

Lissabons Herz zu Fuß und per Bahn erobern

Lissabon & Umgebung

1 Tag

TOUR 8

Könige und Adel

Lissabon & Umgebung

1 Tag

TOUR 9

Die Halbinsel von Setúbal

Lissabon & Umgebung

1 Tag

TOUR 0

Alto Alentejo

Alentejo

2 Tage

TOUR !

Baixo Alentejo

Alentejo

1 Tag

TOUR @

Buchten und Klippen – die Steilküste

Algarve

1 Tag

TOUR #

Dünen und Lagunen – die Flachküste

Algarve

1 Tag

TOUR $

Die Höhepunkte Portugals

Extra-Tour

2 Wochen

TOUR %

Am Atlantik entlang

Extra-Tour

10 Tage

TOUR ^

Weinreise durch die Anbaugebiete Douro, Dão und Alentejo

Extra-Tour

1 Woche

© AWL Images/Bottigelli, Marco

Das windgepeitschte Cabo de São Vicente liegt an der äußersten Südwestspitze des Kontinents

TYPISCH

PORTUGAL IST EINE REISE WERT!

Bis heute ist in dem kleinen Land am Rande Europas die glorreiche Zeit der Entdeckungsfahrer lebendig, die von hier aufbrachen, um fremde Kontinente zu erschließen. Zugleich fasziniert die Mischung aus Nostalgie und Aufbruch in die Moderne.

© Lipps, Susanne

SUSANNE LIPPS

Die Co-Autorin und Verfasserin des Typisch-Kapitels hat sich als promovierte Geografin auf Reiseführer zu Portugal und Spanien spezialisiert. Für die Reihe POLYGLOTT on tour betreut sie u.a. die Bände Lissabon, Algarve, Madeira und Azoren. Privat und beruflich bereist sie Portugal seit Jahren. Die Vielseitigkeit des Landes fasziniert sie immer wieder.

Portugal ist ein Land der leisen Töne, im Gegensatz zum Nachbarland Spanien, mit dem es oft fälschlicherweise in einen Topf geworfen wird. Wohl geht es in den Sommerferien an den Stränden auch einmal etwas lebhafter zu. Aber vielfach wirken die Portugiesen eher in sich gekehrt, weshalb es heißt, sie würden unter der sprichwörtlichen saudade (traurige Sehnsucht) »leiden«. Mit dieser angeblich so weit verbreiteten Melancholie verhält es sich allerdings ähnlich wie mit der viel beschworenen deutschen Gemütlichkeit. Sicher zieht sie sich wie ein roter Faden durch das Land, aber jede Regel hat auch ihre Ausnahmen. Mein erster Eindruck war beispielsweise ein ganz anderer. Als es mich vor vielen Jahren von Spanien aus eher zufällig nach Portugal verschlug, kam mir der sommerliche Trubel an der Algarve ganz und gar nicht »traurig« oder »melancholisch« vor. Das ganze Land schien mitsamt Kind und Kegel auf den Beinen, bevölkerte die unzähligen Campingplätze hinter der Küste. Von diesen existieren nach wie vor etliche, doch die meisten Urlauber von heute wohnen in Hotels, Ferienhäusern und Apartments.

© imago/Schöning

Auf Schnäppchenjagd auf Lissabons Trödelmarkt Feira da Ladra

Lebhaft geht es an der Algarve im Sommer immer noch zu. Die stille Seite des portugiesischen Südens lernte ich bei späteren Aufenthalten schätzen. Dann kann man frühmorgens auf den Märkten in Ruhe unter den bunten Früchten der herbstlichen Ernte wählen, lässt sich am Meer den Wind um die Nase wehen und anschließend auf der Terrasse eines der vielen klassischen Kaffeehäuser von der milden Wintersonne verwöhnen, bei einem feinen Stück Kuchen oder Marzipan, versteht sich.

Doch Portugal ist nicht nur die Algarve, auch wenn diese die allermeisten Touristen anzieht. Mein zweiter wichtiger Anlaufpunkt im Land wurde Lissabon, die turbulente, vielseitige Hauptstadt, in die ich immer wieder gerne zurückkehre. Stundenlang könnte ich in einem der Cafés an den Miradouros mit tollem Stadtpanorama oder in einer der nostalgischen Straßenbahnen oder Linienbusse sitzen, die gemächlich ihre Runden durch die Traditionsstadtviertel drehen, vorbei an unzähligen Tante-Emma-Läden. Hier werden die erstaunlichsten Dinge verkauft, etwa uralte Kaffeemaschinen, historische Azulejos oder Delikatessen aus ganz Portugal. Beeindruckend ist aber auch das moderne Lissabon mit den großzügigen Promenaden am Ufer des Tejo und der extravaganten zeitgenössischen Architektur. Oder das monumentale Lissabon mit seinen gewaltigen Baudenkmälern und den prächtigen Gartenanlagen, die von einem außergewöhnlich milden Klima profitieren, das sogar manches tropische Gewächs gedeihen lässt.

© laif/Westrich, Gerhard

Lissabons Aussichtsplätze wie der Miradouro da Senhora do Monte sind einmalig

Im Kontrast dazu steht Porto, die zweite Metropole. Diese Stadt wirkt bürgerlicher, ernsthafter. Gemeinsam mit der Zwillingsstadt Vila Nova de Gaia ist sie Zentrum der Weinherstellung. Weiter landeinwärts, an den Hängen des malerischen Douro-Tals, gedeihen die Reben für den berühmten Portwein. Eine Flusskreuzfahrt erschließt diese Region in idealer Weise.

Natürlich hat Portugal auch noch andere urbane Kleinode zu bieten, etwa die von mir besonders geschätzte Universitätsstadt Coimbra, die ehemalige Kreuzritterhochburg Tomar oder auch Évora, die Hauptstadt des kargen Alentejo. Wer das Land erstmals bereist, hat die Qual der Wahl, denn es locken ja auch weitere Highlights wie das Kloster von Batalha oder die Wallfahrtsstätte von Fátima.

Abseits der bekannten Städte hält das ländliche Portugal noch manche Überraschung bereit. Mir persönlich liegen besonders diejenigen Bereiche am Herzen, in denen die Natur noch zu ihrem Recht kommt. Dies gilt vor allem für den einzigen Nationalpark des Landes, Peneda-Gerês im kühlen, regenreichen Norden. Bis über 1500 m hoch türmt sich diese Gebirgsregion auf, in der sich Eichenwälder mit bizarren Felsformationen und sprudelnden Wildbächen abwechseln – ein Paradies für Wanderer. Aber auch in der wilden Küstenlandschaft der Costa Vicentina oder an den zahlreichen Lagunen, in denen schier unendlich viele Wasservögel zu Hause sind, ist so manches Naturerlebnis möglich.

WAS STECKT DAHINTER?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

WAS HAT PORTWEIN MIT HOLUNDER ZU TUN?

Im 18. Jh. stieg die Nachfrage nach Portwein rasant. Mancher Produzent begann, weniger edle Weine mit Holundersaft zu verschneiden, der ihnen die kräftige Farbe eines gereiften Vinho do Porto verlieh. 1756 setzte Minister Marquês de Pombal der Panscherei ein Ende, indem er nicht nur den Verschnitt, sondern auch jeglichen Anbau von Holundersträuchern in den Weinbaugebieten untersagte. Allerdings wohl nicht mit dauerhaftem Erfolg. 1899 sollen nämlich amerikanische Seeleute einem Prager Arzt erzählt haben, sie hätten ihre Ischiasschmerzen mit einer ordentlichen Dosis Portwein kuriert. Der Arzt konnte im Selbstversuch zunächst keine Besserung feststellen. Schließlich fand er heraus, dass nur mit Holunder – einem uralten Hausmittel gegen Ischias – versetzter Wein die erwünschte Wirkung zeigte. Dennoch enthält der Portwein heute selbstverständlich keinen Holundersaft mehr.

WIE BEGEHEN PORTUGIESEN DAS WEIHNACHTSFEST?

Der familiäre Zusammenhalt ist in Portugal noch recht groß. Heiligabend kommt man zur consoada zusammen, einem ausgiebigen Festmahl. Es besteht meist aus gekochtem bacalhau (Stockfisch), gefolgt von üppigen Süßspeisen. Traditionell wird ein frei bleibender Platz für die alminhas a penar gedeckt, die Seelen der Verstorbenen. Essensreste verbleiben auf dem Tisch, für hungrige Geister, die in der Nacht noch vorbeischauen könnten. Nach dem Mahl tauscht man die Weihnachtsgeschenke aus.

Um Mitternacht besucht die Familie geschlossen die Missa do Galo (»Hahnenmesse«). Einer Legende nach soll ein Hahn mit einem Schrei die Geburt Christi verkündet haben.

WAS SETZT DEN PALMEN ZU?

Kanarische Dattelpalmen, die vor allem an der Algarve die Gärten zieren, leiden seit einigen Jahren unter dem aus Asien eingeschleppten Palmrüssler. Der Käfer frisst meterlange Gänge in den Stamm, speziell in das zarte Palmherz. Oft wird der Befall erst entdeckt, wenn die Blätter welken. Viele Palmen fielen dem Schädling schon zum Opfer, doch gibt es neuerdings auch gute Nachrichten. »Impfungen« der Baumkrone mit flüssigen Pflanzenschutzmitteln wirken vorbeugend. Und sogar stark betroffene Bäume können durch eine gründliche »Operation«, also die Entfernung aller Käfer und Larven des Palmrüsslers, noch gerettet werden.

50 DINGE, DIE SIE …

Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

© stock.adobe.com/Yasonya

Portos Bogenbrücke Ponte de Dom Luis I.

… ERLEBEN SOLLTEN

1 Sechs-Brücken-Fahrt Ein tolles Erlebnis ist es, mit dem barco rabelo, dem Traditionsboot des Rio Douro >, unter den Brücken von Porto hindurchzuschippern (z.B. ab Cais da Ribeira, www.portodouro.com, tgl. 10–18.30 Uhr, Winter kürzer, 15 €).

2 Auf dem Jakobsweg wandeln Auch aus Portugal machen sich seit dem Mittelalter Pilger nach Santiago de Compostela auf den Weg. Nördlich von Porto befinden sich die vier schönsten Tagesetappen des mit gelben Pfeilen markierten Caminho Português. Testen Sie doch ein Teilstück, etwa auf lauschigen Feldwegen zwischen Barcelos und Ponte de Lima(www.caminhoportosantiago.com).

3 Schienenweg Mit dem Fahrrad geht es über die frühere Eisenbahnstrecke Linha do Dão insgesamt 49 km durch herrliche Natur und am Ufer des Dão entlang. Die Ecopista do Dão verbindet die Orte Santa Comba Dão und Viseu(www.ecopista-portugal.com).

4 GrottentourOnline-Karte Mal geht es durch dunkle Höhlen, dann an schroffen Klippen vorbei und überall lauern Riffe – eine Bootsfahrt durch die bizzare Felslandschaft des Berlenga-Archipels > ist spannend (www.julius-berlenga.com.pt).

5 Portugiesisch kochen Eine besondere Philosophie verfolgt das Cooking and Nature Emotional Hotel Online-Karte südlich von Batalha. Denn die Gäste kochen hier ihr Menü unter professioneller Anleitung selbst, mit regionalen und saisonalen Zutaten (Alvados, Rua Asseguia das Lages 181, Tel. 244 447 000, www.cookinghotel.com, 4-Gänge-Menü 30 €).

© mauritius images/Alamy/Azenha, Sergio

Die Fakultäten in Coimbra präsentieren sich in Mottowagen bei der Queima das Fitas

6 Feste feiern Ein besonderes Event im Mai ist die einwöchige Queima das Fitas in der Universitätsstadt Coimbra >. Beim Jahresfest der Studierenden jubeln alle den in den Farben der Fakultät geschmückten Wagen beim großen Paradeumzug zu und feiern fein gemacht bei den Tanzbällen mit.

7 Im Thermalbad kuren Das interaktive Schwimmbad, in dem man zwischen Kaskaden, Massagedüsen und Hydrojets wechselt, macht den Aufenthalt in den Termas de Luso Online-Karte, einem Thermalbad von 1852 mit modernsten Einrichtungen, zum Erlebnis (Luso, Rua Álvarez Castelhões, www.termasdeluso.pt).

8 Skifahren Auch Portugal besitzt mit der 1993 m hohen Serra da Estrela Online-Karte> ein Skigebiet, das immerhin 19 Pisten aller Schwierigkeitsgrade aufweist. Vier Lifte sind für die Skifahrer im Einsatz (www.skiserradaestrela.com).

9 Bodysurfen an der Costa da Caparica Dabei haben nicht nur Kinder Spaß in der Atlantikbrandung südlich von Lissabon Aufs Brett ins Meer werfen, mit den Füßen rauspaddeln und dann von den Wellen zurücktragen lassen. Je höher die Welle, umso größer der Geschwindigkeitsrausch.

0 Mondscheintour Bei Nacht durch das wilde Hinterland der Algarve wandern, mit Eseln als Begleiter, die das Gepäck tragen. Das gibt es auf einem deutschsprachigen Eselschutzhof bei Aljezur. 4 Std. dauert das Vergnügen, inklusive Picknickpause (www.eselwandern-algarve.blogspot.com, 30 €/Pers.).

… PROBIEREN SOLLTEN

! Cataplana Kein Algarve-Aufenthalt ohne dieses gut gewürzte Schmorgericht aus dem Kupfertopf! Im A Ver Tavira > etwa reichlich mit Venusmuscheln und Krabben bestückt.

@ Sardinen vom Grill Durch Lissabons Altstadt weht der betörende Duft brutzelnder Sardinen, wenn in den Kneipen der frische Tagesfang auf dem Grill liegt. Eine bewährte Adresse in der Alfama: Grelhador de Alfama Online-Karte (Rua dos Remédios 137, Tel. 218 886 298, €€).

# Spanferkel Das leitão der Region Bairrada genießt einen legendären Ruf. Früher ein Festtagsbraten, gönnt man sich diese Spezialität jetzt nicht nur zu besonderen Anlässen, etwa im Restaurant Albatroz Online-Karte (Torre de Vilela, 8 km nördlich von Coimbra, IC 2 Fornos, Tel. 239 913 532, www.restaurantealbatroz.pt, €€).

© Jahreszeiten Verlag/Schmitz, Walter

Kabeljau wird traditionell zum Stockfrisch (bacalhau) getrocknet

$ Stockfisch 365 Rezepte für bacalhau, für jeden Tag des Jahres eines, gibt es angeblich in Portugal. Die Delikatesse mit dem etwas eigenwilligen Geschmack können Sie sich z.B. in Porto im Restaurant Chez Lapin > munden lassen.

% EntenreisArroz de Pato fehlt fast nirgendwo auf der Speisekarte. Neben Entenfleisch kommt die Paprikawurst chouriço mit hinein. Absolut authentisch serviert etwa in Lissabon im Restaurant Cisterna Online-Karte (Rua de São Sebastião da Pedreira 31, Tel. 213 159 067, So geschl., €€).

^ Handwerklich gebrautes Bier Portugals Brauereitradition begründeten schon die Römer. In Vila Verde im Minho stellen zwei junge Brauer ein aromatisches Bier nach handwerklicher Art her, das weder gefiltert noch pasteurisiert wird. Bei ihrem »Cerveja Letra« stehen sechs Buchstaben (letras) für sechs Geschmacksrichtungen. Ihre jüngste Kreation heißt Letra F (India Pale Ale). Zu haben in Delikatessenläden und innovativen Bars/Restaurants (www.cervejaletra.pt).

& Bergkäse Als ältester Käse Portugals machte der Queijo Serra da Estrela schon im Mittelalter von sich reden. Aus reiner Schafsmilch hergestellt, trägt er das DOP-Herkunftssiegel. Beim Lagern wird er innen cremig. Kenner schneiden einen Deckel ab und entnehmen den Käse mit Messer oder Löffel, um ihn aufs Brot zu streichen (in Feinkostläden).

© Shutterstock/Mylova, Natalia

Chouriço aus den Bergen mit Oliven

* Wurstwaren aus Monchique Der Gebirgsort > ist bekannt für seine Paprikawurst (chouriço) und Blutwurst (morcela) vom Schwarzen Schwein (porco preto). Aus eigener Fabrikation verkauft Evangelista de Oliveira (Calçada de Santo António 33, www.evangelistadeoliveira.com, Mo–Sa 9–13, 15–19.30 Uhr).

( Marzipanfrüchte Wohl Portugals schönstes Marzipan, zu bunten Früchten oder Tierfiguren geformt, hält die Konditorei Taquelim Gonçalves Online-Karte in Lagos bereit (Rua da Porta de Portugal 27/31, Tel. 282 762 882).

) Ökowein Landesweiter Pionier in Sachen biologische Weine ist die Quinta do Montalto Online-Karte(www.quintadomontalto.com) bei Fátima. Die Produktion fußt auf Rezepten des Zisterzienserordens. Probieren Sie den Rosé »Medieval de Ourém« zu leichten Pastagerichten. Im Verkauf landesweit in Bioläden, z.B. in Lissabon bei Amor Bio Online-Karte(Praça de Alvalade 9, www.amorbio.pt, Mo–Sa 9.30 bis 20.30, So 10–18 Uhr).

… BESTAUNEN SOLLTEN

q Casa dos BicosOnline-Karte Nicht weit vom Tejo, am Fuß der Alfama, steht in Lissabon der Stadtpalast aus dem 16. Jh., aus dessen heller Fassade unzählige Spitzquader in Form geschliffener Diamanten ragen (Rua dos Bacalhoeiros 9–11).

w Taubenhäuser In der Terra Fria im äußersten Nordosten Portugals werden die weiß gekalkten, hufeisenförmigen Taubenschläge gerade wiederentdeckt, nachdem viele bereits verfallen waren. Besonders sehenswert die Pombais von Cova de Lua (Espinhosela) im Parque Natural de Montesinho >.

e Trockenfisch Wie in alten Zeiten legen die Fischer von Nazaré den überschüssigen Fang am Strand zum Trocknen aus, als Vorrat für magere Zeiten. Die zur Sonne ausgerichteten Trockengestelle sind heute eine Attraktion im Ort.

r Daniel in der Löwengrube Das bekannte Motiv aus der Bibel ist wunderschön dargestellt auf einem Säulenkapitell in der Rotunde, der Rundkirche der Templer aus dem 12. Jh. in Tomar >.

t Sintras Wahrzeichen Zwei riesige, konische Schornsteine bekrönen die alte Palastküche des Paço Real >. Sie sind schon von Weitem erkennbar und stehen für die Monumentalität der ehemals königlichen Sommerresidenz.

y Baumfarne Urweltlich muten die schlanken Baumgestalten mit der fiederblättrigen Krone an. Von Seefahrern vergangener Tage aus Neuseeland importiert, verleihen sie heute dem Vale dos Fetos (Farntal) im Wald von Buçaco sein exotisches Gepräge >.

u Wasserfälle Von ungewöhnlicher Schönheit sind im Parque Natural do Alvão > die Cascatas do Bilhó. Am Rio Cabrão stürzen die Wasserfälle über blankgeschliffenes Gestein in einen kristallklaren Badetümpel.

© AWL Images/Copson, Alan

Die Steilküste der Costa Vicentina öffnet sich zur feinsandigen Praia da Bordeira

i Steilküste An der Westküste der Algarve, der Costa Vicentina, ist die Welt noch in Ordnung. Unberührte Felsklippen wechseln mit Naturstränden wie der Praia do Amado bei Carrapateira ab. Holzplankenwege führen zu den schönsten Aussichtsstellen.

o Storchennester Gleich reihenweise nisten an der Algarve Störche mitten in der Stadt, auf Kirchtürmen oder gern auch auf ausgedienten Schornsteinen, wie in Portimão auf den Schloten der ehemaligen Fischfabriken am Hafen.

p Mythologische Motive In der antiken Stätte Conímbriga > sind im Säulenhof der Casa dos Repouxos farbenprächtige Mosaiken mit Motiven der griechischen Mythologie verewigt, etwa Minotaurus im Labyrinth oder Pereus mit dem Haupt der Medusa.

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

Q Licor Beirão Eukalyptus, Zimt, Rosmarin und Lavendel verdankt dieser Kräuterlikör sein unvergleichliches Aroma. Er wird seit dem 19. Jh. in Lousã bei Coimbra produziert und als Digestif mit oder ohne Eis getrunken. Gibt es in jeder guten Spirituosenhandlung (www.licorbeirao.com, 0,7-l-Flasche ca. 13 €).

© Jahreszeiten Verlag/Lengler, Gregor

Sardinen in ansprechender Verpackung

W Fischkonserve Eine Frau in portugiesischer Tracht ziert die Dosen der Traditionskonservenmarke »Tricana«. Klassisch sind Sardinen etwa in Öl und Zitrone eingelegt (4 €), zu kaufen in der sehenswerten Conserveira de Lisboa Online-Karte(Rua dos Bacalhoeiros 34, Lisboa, www.conserveiradelisboa.pt).

E Wappenzeichen Das portugiesische Wappen zeigt fünf Schilde der Königsdynastien, umgeben von sieben maurischen Burgen. Nehmen Sie das Motiv doch als Schlüsselanhänger mit nach Hause.

R Fliesenbild Azulejos sind ein dekorativer Wandschmuck. Sílvia Neves gehört zu den jungen Keramikern, die die Fliesenkunst stets aufs Neue erfinden. Schön etwa ihre Fliesen mit von der Algarve inspirierten Motiven (ca. 20 €), in Kunsthandwerksläden erhältlich (www.facebook.com/silvianeves.ceramica).

T Feiner Schmuck Die filigranas, zarter Schmuck aus Gold und Silber, werden vor allem im Norden des Landes hergestellt, z.B. der Hahn von Barcelos als zierlicher Kettenanhänger (ca. 25 €), im Sortiment der Loja Portfolio im Abflugbereich Aeroporto de Lisboa (www.portugaljewels.com).

Y Korktasche Als erstaunlich vielseitig und robust erweist sich das Material Kork, in dessen Verarbeitung Portugal weltweit führend ist. Gönnen Sie sich eine edle Handtasche, etwa den Peacock Shopper von Pelcor Online-Karte(ca. 215 €, Lisboa, Pátio do Tijolo 16, www.pelcor.pt).

© Lookphotos/age fotostock

Die originalen Pastéis de Belém stammen aus der Pastelaria de Belém in Lissabon

U Pastéis de Nata Die Puddingtörtchen aus Blätterteig sind in Portugal allgegenwärtig. Bei Aloma im 6er-Pack (ca. 7 €, Pastelaria Aloma Online-Karte, Lisboa, Rua Francisco Metrass 67, www.omelhorpasteldenatadelisboa.com).

I Krachmandeln Rund um Loulé blühen im Januar/Februar die Mandelbäume. Die gerösteten Früchte, bei denen sich die Schale erstaunlich leicht von Hand aufbrechen lässt, liegen ab dem Frühherbst auf den Marktständen, etwa in der Markthalle von Loulé(Largo Gago Coutinho, pro kg ca. 14 €).

O Schwarze Feigen Mit ihrer Farbe machen sie Furore. Dunkelviolett bis fast schwarz glänzen die getrockneten figos pretos, eine Spezialität von Torres Novas nördlich von Santarém. Überall im Land in Feinkostläden und auf Märkten zu kaufen.

P Organisches Olivenöl »Extra Virgin Olive Oil Organic« heißt das nachhaltig produzierte Öl von De Prado (www.deprado.eu) aus der Gegend von Beja. Die Kombination von Olivensorten sorgt für harmonischen, aromatischen Geschmack. Transportfreundlich im 0,5-l-Kanister (in Feinkostläden, ca. 7 €).

… BLEIBEN LASSEN SOLLTEN

a Getrennt zahlen Kleinere oder größere Gruppen bekommen stets eine gemeinsame Rechnung vom Kellner. Entweder zahlt einer für alle, oder es wird großzügig geteilt.

s Stimmt so Wer im Restaurant Trinkgeld geben möchte, lässt sich immer erst das Wechselgeld herausgeben. Beim Verlassen des Lokals bleiben dezent ein paar Münzen auf dem Rechnungsteller liegen.

d Ungeduld zeigen Die Uhren gehen in Portugal durchaus etwas langsamer. Am besten von vornherein etwas mehr Zeit einkalkulieren.

f Dieben eine Chance geben Insbesondere in Lissabon und in den Touristenorten der Algarve ist mit Taschendieben zu rechnen. Nehmen Sie nur das Nötigste mit. Im Hotelsafe sind Wertsachen sicherer aufgehoben.

g Wertgegenstände im Auto liegen lassen Autoaufbrüche kommen vor, etwa auf Strandparkplätzen oder bei Sehenswürdigkeiten. Lassen Sie nichts offen sichtbar im Innenraum liegen!

h Cappuccino bestellen Die italienische Kaffeespezialität ist hier eher unüblich und wird meist mit einem Berg von Sprühsahne serviert. Eine gute Alternative ist meia de leite, ein mittelgroßer Milchkaffee (halb Milch, halb Kaffee).

j Leitungswasser trinken Es ist oft chemisch behandelt und eignet sich zum Trinken und Zähneputzen eher nicht. Besser Tafelwasser aus dem Supermarkt nehmen.

k Spanisch sprechen Aus historischen Gründen mögen es viele Portugiesen nicht, wenn man sie auf Spanisch anspricht. Hingegen werden die englische oder auch französische Sprache gern verwendet.

© Schapowalow/SIME/Giocoso, Paolo

Fußgänger haben hier Vorrang

l Als Autofahrer Zebrastreifen ignorieren In Portugal gibt es wenige Fußgängerampeln, aber viele Zebrastreifen. Fußgänger erwarten, dass Autos anhalten, sobald sie einen Fuß auf den Streifen setzen.

A Beim Fado sprechen Während eine Sängerin/ein Sänger den Fado vorträgt, herrscht absolute Ruhe im Saal. Auch Flüstern ist nicht erlaubt!

© mauritius images/Alamy/Eastland, Adam

Die Weltkarte vor dem Denkmal der Entdeckungen in Belém zeigt die Routen der portugiesischen Seefahrer

REISEPLANUNG & ADRESSEN

DIE REISEREGION IM ÜBERBLICK

Klein, aber oho! Neben dem großen Nachbarn Spanien nimmt sich Portugal bescheiden aus, doch auf kleiner Fläche bietet Portugal eine unglaubliche Vielfalt wechselnder Landschaftsbilder, die unterschiedlichste Urlaubsbedürfnisse befriedigen. Und fast 1800 km Atlantikküste sprechen für sich – aber auch Aktivurlauber und Kulturfans kommen voll und ganz auf ihre Kosten.

Porto, das Zentrum Nordportugals, stand lange im Schatten Lissabons, doch die Portweinmetropole hat aufgeholt und ist längst ein attraktives Städtereiseziel. Die steilen Weinterrassen am Douro sind ein Mekka für Weinliebhaber, gehören zweifellos zu den schönsten Landschaften des Landes und lassen sich wunderbar auf einer Flusskreuzfahrt erkunden. Die Strände der von Pinienwäldern gesäumten Costa Verde locken in den Sommermonaten Schwimmer und Surfer an. Besonders Naturliebhabern hat das Landesinnere viel zu bieten. Wanderer schwärmen vom fruchtbaren Gartenland des Minho – vor allem Portugals einziger Nationalpark Peneda-Gerês ist eine Reise wert.

© Unsplash/Duarte, José

Die weitläufige Praia de Monte Clérigo liegt an der Westküste bei Aljezur

Die traditionsreiche Studentenstadt Coimbra ist ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung der kulturellen Höhepunkte Zentralportugals: Tomar und die Burg der Christusritter, die Klöster Batalha und Alcobaça, aber auch der Wallfahrtsort Fátima gehören zum Pflichtprogramm. Zwischen Lissabon und Coimbra locken bekannte Badeorte wie Figueira da Foz, Nazaré oder Peniche mit schönen Sandstränden. Noch zu entdecken sind die Gebiete der drei Beiras mit der auf fast 2000 m ansteigenden Gebirgslandschaft der Serra da Estrela (höchster Berg: Torre 1993 m), es ist das einzige nennenswerte Wintersportgebiet des Landes.

Lissabon ist die glanzvolle Kapitale des Landes, eine Stadt, die stolz auf ihre alte Geschichte ist und sich zugleich längst zur europäischen Trendmetropole mit einem spannenden Nachtleben gemausert hat. Keinesfalls versäumen sollten Städtereisende Ausflüge ins Hügelland von Sintra und an die nahe Sonnenküste mit den Badeorten Estoril und Cascais sowie dem Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt Festlandeuropas.

Südlich des Tejo erstrecken sich die Weiten des dünn besiedelten Alentejo, der Kornkammer Portugals mit ihren Getreidefeldern, Weingütern, Korkeichen- und Olivenbaumplantagen. Auf einem Drittel der Fläche des portugiesischen Festlandes leben kaum 8 % der Bevölkerung. Der Alentejo öffnet sich dem Fremdenverkehr, aber von Massentourismus keine Spur: Die feinen Sandstrände der Costa Azul, die sich bis hinunter zur Algarve erstrecken, ziehen eher Individualreisende als Pauschalurlauber an; die hübschen kleinen Orte wurden herausgeputzt, und vor allem der Weintourismus blüht, seit einige der Spitzenweine Portugals hier gekeltert werden.

Die südlichste Region ist die Algarve, die wegen ihrer schönen Strände die beliebteste Urlaubsregion des Landes ist. Ist die raue Costa Vicentina nördlich vom Cabo de São Vicente wenig erschlossen und komplett als Naturpark ausgewiesen, so leben die Westalgarve (Barlavento) mit ihren Felsbuchten und die ruhigere, flache und sandige Ostküste (Sotavento) vom Tourismus. 3000 Sonnenstunden im Jahr machen diese Teile der Algarveküste zum Ganzjahresziel. Das Hinterland mit den Gipfeln der Serra de Monchique, dem ländlichen Barrocal und der Serra de Alcaria do Cume haben Radfahrer und Wanderer für sich entdeckt. Einige der schönsten Golfplätze Europas verlocken zum Putten mit Meerblick.

KLIMA & REISEZEIT

Der Atlantik beeinflusst das Klima in ganz Portugal. Die Nähe zum Ozean hält die Temperaturen niedriger als in vergleichbaren Breiten des Mittelmeers.

Es fallen mehr Niederschläge und das Wetter wechselt schneller. An den Küsten nördlich von Lissabon sind Regen und Nebel keine Seltenheit, die Sommer sind nie zu heiß. Die Winter sind mild – die Temperaturen sinken nicht unter den Gefrierpunkt. Das Landesinnere im nördlichen Teil des Landes kennzeichnen kontinentale Temperaturextreme zwischen eisiger Winterkälte und gnadenloser Sommerhitze um die 40 °C. In der Serra da Estrela liegt im Winter so viel Schnee, dass man dort Ski fahren kann.

Während die Sommertemperaturen im Norden gemäßigt sind, klettern sie im Süden bis auf über 40 °C hinauf. An der Algarve, der wärmsten Region, sind die Winter frühlingshaft. Dort herrscht ganzjährig Reisewetter mit sagenhaften 3000 Sonnenstunden im Jahr, und wer auf das Baden verzichtet, kann die Küste zur Zeit der Mandelblüte im Januar/Februar erkunden. Aktivurlauber und Kulturfans finden im späten Frühjahr sowie im September/Oktober ideale Temperaturen vor. Die besten Bademonate sind Juni, Juli und August, allerdings sind die Badeorte zur Hauptsaison entsprechend überfüllt. Der Atlantik ist auch im Sommer frisch – an der Westküste erinnern sommerliche Wassertemperaturen von 18 °C an Nord- und Ostsee, an der Algarve werden 19–22 °C gemessen. Dort kann man auch im September und Oktober wunderbar baden, da das Meer nur langsam abkühlt.

ANREISE

TAP Air Portugal und Lufthansa fliegen von den deutschen Drehkreuzen Frankfurt und München Portugals internationale Flughäfen Lissabon und Porto täglich bzw. mehrmals in der Woche an.

TAP bedient zudem Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg, Wien, Zürich und Genf (www.flytap.com). Diverse Ferien- und Billig-Fluggesellschaften fliegen von vielen deutschen Flughäfen sowie auch von Salzburg und Basel nach Faro (Algarve), teils auch nach Lissabon und Porto. Der noch recht neue Flughafen von Beja in der Region Alentejo konnte sich bislang nicht als Ferienflughafen etablieren.

Für Autoreisende (Entfernung München–Lissabon rund 2500 km) sind die wichtigsten Grenzübergänge Valença do Minho im Norden, Vilar Formoso in Zentralportugal und Caia (Elvas) im Süden. Autoreisezüge von Deutschland bis Narbonne in Südfrankreich fahren nicht mehr, aber die französische Bahn SNCF (www.scnf.com) bietet Autozüge von Paris nach Biarritz an.

REISEN IM LAND

FLÜGE

Die wichtigsten Inlandsflüge verbinden Lissabon mit Porto und Faro und werden von TAP und Ryanair (www.ryanair.com) bedient.

BAHN

Moderne Expresszüge (Alfa Pendular, Intercidades)