Post aus Chile - Frank Schumann - E-Book

Post aus Chile E-Book

Frank Schumann

4,8

Beschreibung

Margot Honecker lebte seit 1992 in Südamerika und verfolgte bis zuletzt aufmerksam die Vorgänge in der Welt und insbesondere die Entwicklung in Deutschland. Das geht aus ihrer umfangreichen Korrespondenz mit Frank Schumann hervor. Seit der Jahrtausendwende kommunizierten beide per E-Mail, Schumann besuchte sie in ihrem Haus in Santiago de Chile. Er war der deutsche Journalist, den sie bis zuletzt am meisten schätzte. Anlässlich ihres Todes wird die Korrespondenz zwischen Margot Honecker und Frank Schumann erstmals veröffentlicht. Beide diskutierten die deutsch-deutsche Geschichte, die politischen Kämpfe des 20. Jahrhunderts, aber vor allem die brennenden Fragen und Aufgaben der Gegenwart. In ihren Mails gibt Margot Honecker nicht nur unbekannte Details ihres Lebens preis, sie reflektiert auch selbstkritisch Vorgänge der Vergangenheit und wird sehr persönlich. Es ist, wenn man so will, ihr politisches Vermächtnis.

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ISBN eBook 978-3-360-51041-9

ISBN Print 978-3-360-01879-3

© 2016 edition ost im Verlag Das Neue Berlin, Berlin

Umschlaggestaltung: Buchgut, Berlin, unter Verwendung eines Motivs von Frank Schumann

Fotos: Frank Schumann

Die Bücher der edition ost und des Verlags Das Neue Berlin erscheinen in der Eulenspiegel Verlagsgruppe.

www.eulenspiegel.com

Über das Buch

Der Schriftwechsel Margot Honeckers mit Frank Schumann umfasst einige hundert Mails. Dieser Band bringt eine Auswahl davon. In ihren privaten Zeugnissen zeigt sich Margot Honecker als eine vielseitig interessierte Persönlichkeit mit klaren Positionen, die zu Empathie und Reflexion fähig ist. Auch Selbstironie ist ihr nicht fremd. Ihre Korrespondenz offenbart Seiten an ihr, die weitgehend unbekannt sind.

Über die Autoren

Margot Honecker (1927–2016) stammt aus einer antifaschistischen Arbeiterfamilie in Halle. Sie war Volkskammerabgeordnete seit 1949, Jugendfunktionärin und von 1963 bis 1989 Volksbildungsministerin der DDR. Aus ihrer Ehe mit Erich Honecker ging eine Tochter hervor. Sie lebte seit 1992 bis zu ihrem Tod im politischen Exil in Chile.

Frank Schumann, geboren 1951 in Torgau, Pastorensohn, Abitur und drei Jahre Volksmarine, Journalistikstudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig, von 1978 bis 1991 bei der Tageszeitung Junge Welt, Ende 1991 Gründung des Verlages edition ost. Seither als Verleger und Publizist tätig.

Vorbemerkungen

Im Jahr 1994 korrespondierten Margot Honecker und ich erstmalig, um die Veröffentlichung der »Moabiter Notizen« zu besprechen. Der Vertrag mit Erich Honecker war zwölf Tage vor seinem Tode im fernen Chile geschlossen worden, und als die Meldung am 29. Mai 1994, einem Sonntag, von den Agenturen verbreitet wurde, trug sie den Zusatz, dass der Verstorbene bis zu seinem Lebensende an seinen Erinnerungen gearbeitet habe.

Kühn, aber bar jeder Rücklagen ließ ich dpa am Montagmorgen wissen, dass eben jene Erinnerungen in der edition ost vorlägen und am 30. Juni in einer Startauflage von 10 000 Exemplaren in die Buchhandlungen kommen würden. Die Nachrichtenmacher fragten mit einigem Recht zurück, wer dieser unbekannte Verlag denn sei und ob dies zuträfe.

Honecker hatte jedes einzelne Blatt wie üblich mit seiner Paraphe versehen, ich faxte also die ersten Blätter an die angegebene Nummer zum Beweis, dass ich kein Hochstapler sei.

Nun war die Nachricht auf dem Markt, ob mit Absicht von Margot Honecker lanciert oder nur zufällig erwähnt, egal: Die Jagd nach einem Vorabdruck war eröffnet. Es gab diverse Angebote von einigen konkurrierenden Verlags- und Pressehäusern. Der Inhalt war nebensächlich, nur echt musste er sein. Nach Hitlers angeblichen Tagebüchern wollte man anderthalb Jahrzehnte später nicht schon wieder auf die Nase fallen.

Eine Sekretärin wurde in die Chefredakteursrunde gerufen, sie hatte, wie man mir sagte, einst im Büro des Generalsekretärs gearbeitet und musste nun das verbale Zertifikat ausstellen. Sie musterte kritisch die ihr vorgelegten Blätter und bestätigte schließlich: »Das isser.« Diktion des Textes wie auch die Unterschrift beseitigten alle Zweifel. Dann machte man ein Angebot.

Ich erhob mich und sagte, dass ich mich wieder melden würde. Eine halbe Stunde später saß ich in der Leitung eines anderen Pressehauses und nahm dessen Angebot zur Kenntnis. Dann ging ich wieder dorthin zurück, woher ich gekommen war, nannte den soeben vernommenen Betrag, womit dieses Blatt seinen Einsatz verdoppelte.

Das ging einige Mal so hin und her, am Ende hatte ich die Gelder zusammen, um Honeckers »Moabiter Notizen« überhaupt drucken zu können. Am Ende publizierten und verkauften wir binnen sechs Wochen rund 35 000 Bücher. Alle Umstände zu berichten ist hier weder Platz noch angemessen, nur so viel noch: Als das Buch da war, wurde ich von der Leitung der Bundespressekonferenz ersucht, Honeckers »Moabiter Notizen« bei ihr vorzustellen, immerhin sei er Staatsratsvorsitzender gewesen. Die Präsentation erfolgte justament in jenem Saal, in welchem Schabowski am 9. November 1989 mit dem bekannten Versprecher die Öffnung der Grenzen bekanntgab. Da hieß das Haus noch »Internationales Pressezentrum«, und bis zu seinem Umbau war es Redaktionssitz der Tageszeitung Junge Welt, in der ich seinerzeit zu arbeiten begonnen hatte. Es war der Kreislauf des Lebens …

Um 1994 den überraschten Lesern zu erklären, wieso wir ihnen nun plötzlich mit Erich Honecker kämen, stellte ich dem Buch ein paar Bemerkungen voran, in welchen auch die Wendung enthalten war, dass Honeckers Sicht eine sehr subjektive sei. Das war gewiss ein Gemeinplatz, denn jeder Autor urteilt aus seiner Perspektive, aber ich hielt es für notwendig, diesen Sachverhalt zu betonen. Vielleicht wollte ich mich als Verleger nicht dem Verdacht aussetzen, dem bisweilen Verteidiger vor Gericht ausgesetzt sind: Nur weil sie einen Angeklagten verteidigen, meinen manche Zuschauer, sie würden die in Rede stehende Tat billigen.

Zugegeben, Honecker war nicht mein erklärter Freund, aber er hatte meinen Respekt wie jeder, der Mut im Angesicht der Nazis bewiesen hatte. Mit den Wölfen zu heulen ist zu jeder Zeit einfach, sich aber gegen das Rudel zu stellen und dadurch gar das eigene Leben zu riskieren, war tapfer. Luther hatte es vorm Reichstag zu Worms vorgemacht: Hier stehe ich, ich kann nicht anders … Oder Liebknechts Nein vorm Reichstag zu Berlin, als er sich zu Beginn des Ersten Weltkrieges dem nationalen Taumel widersetzte ...

Dennoch wollte ich mir als Verleger nicht nachsagen lassen, ich sei Honeckers postume Propaganda-Abteilung. Also schrieb ich diesen Satz so dahin. Und ahnte nicht, welch nachhaltigen Eindruck diese Binse bei Margot Honecker auslösen würde. Sie verstand die explizite Erwähnung Honeckers subjektiver Sichtweise als demonstrative Distanzierung. Andererseits war sie klug genug, darauf nicht herumzureiten. Aber noch Jahre später hielt sie mir im persönlichen Gespräch in Santiago diese Flapsigkeit vor.

Nach diesem Schriftwechsel Mitte der 90er Jahre schlief der Kontakt vorerst ein. Fünfzehn Jahre nach Erich Honeckers Tod hielt ich jedoch eine Neuauflage für angebracht. Denn – wie immer man zu Honecker stand – es war unbestreitbar, dass es sich bei seinen »Moabiter Notizen« um ein zeitgeschichtliches Zeugnis erster Güte handelte. Aus ihnen ließ sich schließen, was der einst erste Mann der DDR dachte, wie er fühlte, was ihn bewegte. Es war seine Wahrheit, nicht die Wahrheit. Die ganze Wahrheit ist ohnehin nie am Stück zu haben, wie es eben auch keine objektive Geschichtsbetrachtung gibt. Alles ist Ideologie, unparteiisch ist niemand. Selbst jene sind parteiisch, die vorgeben, neutral zur urteilen. Sie sind besonders gefährlich. Hingegen ist eine parteiische Sicht zumindest ehrlich, weil sie nicht demagogisch behauptet, objektiv zu sein.

Margot Honecker und Frank Schumann, Valparaíso 2011

Ich nahm also erneut Verbindung nach Santiago de Chile auf und holte mir Margot Honeckers Zustimmung für eine Nachauflage und die Zusage für ein Vorwort ein. Aus diesem Kontakt entstand schließlich eine langjährige freundschaft­liche Beziehung, die erst mit ihrem Tod endete.

Der Schmerz über den Verlust eines vertrauten Menschen wurde nur noch übertroffen vom wütenden Schmerz über die Meldungen und Schlagzeilen, mit denen ihr Tod kommentiert wurde. »Genosse Tod hat sie geholt«, knallte der Berliner Kurier auf die Titelseite, und fast meinte man das Hohngelächter zu vernehmen, das aus dem Headliner herausgebrochen war, als er das vermeintlich hintersinnige Gebrabbel kreierte. Der Bild musste man angesichts ihrer Sachlichkeit »Margot Honecker Tod mit 89!« geradezu ein Kompliment machen, sie wahrte jene Contenance, die dem sonst so feinsinnigen, von Empathie durchtränkten Herrn Kleber im ZDF völlig abging: Er titulierte die Tote als »Miss Bildung« und sprach es wie »Missbildung«. Haha, wie komisch. Von der »lila Hexe« ging andernorts die Rede, von der »Unbelehrbaren«, die keine Reue gezeigt habe, und dergleichen rüde Titel, die man über den Großen Teich rief. Der Artikel 1 des Grundgesetzes, dass nämlich die Würde des Menschen unantastbar sei, war ausgeschaltet wie der Verstand.

Die Trittbrettfahrer sprangen auf den Zug und lieferten ungefragt ihren Senf, den sonst niemand mehr von ihnen abholt. Zeitzeugen und Wegbegleiter hingegen wurden nicht gefragt: Bei einer 89-Jährigen gibt es naturgemäß kaum noch welche, in diesen Regionen beginnt die Einsamkeit. Und die wenigen, die man um einen O-Ton hätte bitten können, verweigerten in der Regel den Dienst als Feigenblatt. Sie wussten, wozu man sie brauchte.

Margot Honecker war, seit sie einen Computer besaß, im Internet unterwegs. Sie las dort deutsche Zeitungen, verfolgte Foren und Diskussionen und korrespondierte mit vielen Menschen in ihrer alten Heimat. Ich war einer von ihnen. Vielleicht waren die Mails, die wir über den Atlantik schickten, etwas länger als andere, vielleicht bereiteten sie uns gegenseitig mehr Freude als andere Schriftwechsel, vielleicht parlierten wir so offen, weil wir nicht an die Zukunft und an die Drucklegung unserer Korrespondenz dachten. Einmal sagte sie beiläufig zu mir, ohne dass ich danach gefragt hätte, ich könne später, wenn sie mal nicht mehr sei, damit machen, was ich wolle. So weit dachte ich nicht, und im Ernst: Würde sich dafür jemand überhaupt interessieren? Ich war skeptisch.

Als mich schließlich die Nachricht ihres Todes erreichte und ich aus den Tiefen meines Rechners Margots Mails heraufzuholen und zu lesen begann, plötzlich interessante Details entdeckte, die längst vergessen waren, korrigierte ich mich.

In ihren Mitteilungen offenbarte Margot Seiten, die gemeinhin nicht bekannt waren. Natürlich, sie war meist die Prinzipielle, die genau wusste, wie was zu bewerten war, was ihr oft den Vorwurf eintrug, sie hätte, hinter den Anden sitzend (und man meinte eigentlich den Mond), keine Ahnung, was hier in Europa und in Deutschland geschähe. Also möge sie sich mit Urteilen und Ratschlägen gefälligst zurückhalten. Sie habe bis 1989 ihre Chance gehabt. Ja, eine schulmeisterliche Attitüde besaß sie durchaus. Na und: Andere hatten und haben diese auch. Schon Helmut Schmidt vergessen?

Sie war aber auch eine genaue Beobachterin, eine sensible Frau, eine würdevolle Greisin, die sich dennoch nicht wichtiger nahm, als es ihr aufgrund ihres Alters zustand. Sie nahm erkennbar Rücksicht auf die Familie und Freunde, weil sie in der Vergangenheit wiederholt erlebt hatte, dass es so etwas wie mediale Sippenhaftung gab. Üble Nachrede, die ihr galt, kehrte sich gegen ihr Nahestehende. Im Unterschied zu ihr, die durch Prominenz und das Alter in gewisser Weise »geschützt« war, besaßen jene diesen Schutz nicht. Jede noch so beiläufige Andeutung von ihr, verbreitet von einer deutschen Zeitung, konnte Chile erreichen und etwa zu einer Kündigung führen (was tatsächlich einmal geschah), ein halber Satz konnte ganze Existenzen gefährden. (Und weil das noch immer so ist, werden in den hier zitierten Mails intime Bezüge getilgt und Verbindungen zu bestimmten Personen in Deutschland und Chile durch Punkte ersetzt.)

Als ich sie besuchte, dort in ihrem Haus in La Reina, bemerkte ich als Erstes, dass an einigen Stellen ihr dezenter Nagellack abgeblättert war. Das offenbarte, dass sie sich nicht meinetwegen die Nägel lackiert hatte, sondern weil sie es sich selbst wert war. Sie achtete bis zum Schluss auf ihr Äußeres. Als ich ihr Fotos schickte, die ich von ihr gemacht hatte, bemerkte sie amüsiert, sie sei nun in einem Alter, in welchem man sich nicht mehr so gern betrachte, ein wenig eitel sei sie schon.

Kann man eine Würdigung wie diesen Band mit einem Verweis auf lackierte Fingernägel und Koketterie beginnen? Ist das nicht zu banal, deplatziert, unangemessen? Doch, man kann nicht nur, man muss es in diesem Fall sogar. Margot Honecker war so wenig Säulenheilige wie Dämon, keine Furie und kein Tyrann. Das sind die Hirngespinste von Dema­gogen, die stets Ausschau halten nach Argumenten, die man dieser DDR und ihrem Personal hinterherrufen zu müssen meint. Sie war ein Mensch mit festen Überzeugungen, natürlichen Empfindungen und mit durchaus liebenswerten Seiten. Ja, sie konnte auch hart sein. Aber das war sie in erster Linie zu sich selbst.

»Des Lebens ungemischte Freude ward keinem Irdischen zuteil«, bemerkte Schiller 1797 in einer Ballade.

Das galt für die irdische Margot Honecker auch.

Frank Schumann

Brief Margot Honeckers an Schumann vom 10. August 1994

Von: Frank Schumann <[email protected]>

Datum: 13. September 2010, 15:50

Betreff: Bücher

Liebe Margot Hon­ecker,

vielen Dank für die Nachricht über den »Sonderbotschafter« Klaus Huhn. Ich hatte diesen Weg nicht gewählt, um damit zu signalisieren, dass ich keinen Briefkasten für bestimmte Post besäße, sondern weil es schließlich Klaus war, der sich engagiert hatte, diesen Kanal überhaupt zu öffnen. Es sollte nicht der gänzlich unbegründete Eindruck entstehen, wir trieben es hinter seinem Rücken. Natürlich können wir gern direkt kommunizieren, was ich sehr begrüße. Und dass es auch problemlos per »Du« geht, finde ich auch sympathisch – schließlich gehörten wir Jahrzehnte der gleichen Partei an, wo es üblich war, dass man vertraulich auf diese Weise mit­­einander umging.

Nun sind wir beide, vermutlich, in keiner Partei mehr, und auf die gelegentlich an mich gerichtete Frage, welchem Verein ich meinen Beitrag überweise, antwortete ich wahrheitsgemäß: keinem. Gleichwohl verstehe ich mich als parteiloser Kommunist, weshalb ich vor etwa zehn Jahren jener Partei den Rücken kehrte, die sich heute »Die Linke« nennt und angepasst ist wie ein Bettvorleger, dass es einen graust. Wie will man die Gesellschaft verändern, wenn man den Herrschenden nach dem Munde redet in der illusionären Hoffnung, man würde »von denen« akzeptiert werden und dürfe mitspielen? Nun, einige Plätze an den Fleischtöpfen fallen für Opportunisten immer ab, aber das ist keine sonderlich günstige Position, um von dort den Topf umzustoßen. Zumal man sich an die Suppe schnell gewöhnen kann, die man dort löffelt. Wer verzichtet schon freiwillig auf die Diäten, wenn man selbst einem Parteivorsitzenden sagen muss, dass es unanständig ist, einen besonders großen Löffel zu benutzen, wenn es gleichzeitig sehr viele Menschen gibt – deren Interessen man doch angeblich vertritt –, die nicht mal über einen rettenden Strohhalm verfügen, um etwas von dieser Suppe abzubekommen?

Ich freue mich, dass nun auf dem einfachen Wege die »Moabiter Notizen« in Chile eingehen. Ich werde es künftig immer so handhaben, erst ein Buch zu schicken, und dann das nächste, sobald die Eingangsbestätigung kommt. Ich werde morgen das dritte Exemplar auf den Weg bringen, und dann ab und an auch mal ein anderes. Zum Beispiel das von Gerhard Beil, welches ich bereits annoncierte. Am Freitag fand die Trauerfeier in Grünau auf dem Waldfriedhof statt, im kleinen Verwandten- und Freundeskreis, aber wenn ich mich so umschaute, waren wir wohl weit über 100 Personen, die vom einstigen Außenhandelsminister Abschied nahmen. Ex-Außenminister Oskar Fischer war da, den seine Frau und Tochter führen mussten, weil er selbst nicht mehr sehr gesund ist, Werner Großmann, der letzte Chef der Auslands­aufklärung, ging am Stock, und auch Hans Modrow war zugegen, der die Schleife des Parteivorstandes trug. Nun ja, er tat es wohl im Selbstauftrag, denn alles, was irgendwie nach DDR riecht, scheint man im Karl-Liebknecht-Haus nicht sonderlich zu mögen, nicht einmal ihren Ex-Ehrenvorsitzenden, dem man jetzt ein Kämmerchen hoch über dem Hof zugewiesen hat.

Gerhard Beil entstammt dem Jahrgang meiner Mutter, 1926, und wir hatten uns für Montag verabredet, als Hannelore am Freitagmorgen im Verlag anrief und mir mitteilte, dass er tot sei. Nach dem Frühstück hatte er sich vom Stuhl erhoben und war umgefallen. Herzversagen. Nun gab es nicht wenige, denen ich die Nachricht übermittelte, die darauf sagten, dass sei doch ein »schöner Tod«. Ich weiß nicht, was am Tod »schön« sein soll. Vielleicht für den Betreffenden, dem das Martyrium eines langen Leidens erspart bleibt. Aber für die Zurückbleibenden offenbart sich die Lücke, die einer zurücklässt, wenn er denn nicht mehr ist. Und das ist hässlich und bitter.

Am Samstag war ich in Pinnow, wo zu DDR-Zeiten rund 1200 Menschen aus der Uckermark Arbeit und Auskommen fanden, indem sie NVA-Technik warteten. Sie waren in jenem speziellen Sektor der DDR-Volkswirtschaft tätig, der mit der Verteidigung zusammenhing. Wir haben nunmehr ein Buch herausgebracht (»Waffenschmiede DDR«), für das ein ehemaliger Panzerkommandant einige Jahre recherchiert hatte, um herauszufinden, was wir auf diesem Felde leisteten. Herausgekommen ist genau das, was wir immer vermuteten: Wir haben unsere Bündnisverpflichtungen getreu erfüllt, aber nie mehr getan, als unbedingt nötig. Vor allem aber haben wir mit Geist und Leidenschaft und guter Arbeit in solchen Betrieben dafür gesorgt, dass das militärstrategische Gleichgewicht und damit der Frieden erhalten blieb.

Es war berührend zu sehen, wie dankbar diese Menschen die Würdigung ihrer Lebensleistung zur Kenntnis nahmen, diese gedruckte Bestätigung, dass sie nicht nur ordentlich gearbeitet, sondern auch Wichtiges geleistet hatten. Seit zwanzig Jahren hören sie das Gegenteil.

Du wirst sicherlich über Internet, Satellitenfernsehen, Nachrichten und durch Freunde mitbekommen, was sich hierzulande zuträgt und wie sich der Unmut entwickelt. Das meiste findet nicht den Weg in die Medien, aber die Unzufriedenheit ist da und es gärt. Der emanzipatorische Impuls, den die DDR gesetzt hat, wirkt nicht nach – er wirkt. Selbst wenn es bald keine Generationen mehr geben wird, die diese Republik bewusst erlebt haben.

Lass uns darüber gelegentlich austauschen.

Sei herzlich gegrüßt aus Berlin, in welchem es seit heute morgen wie aus Kannen gießt. Es wird Herbst.

Frank

Von: Frank Schumann <[email protected]>

Datum: 23. September 2010, 20:00

Betreff: Wir werden immer weniger

Liebe Margot Hon­ecker,

vermutlich hat es sich bereits bis Chile herumgesprochen, dass wir einen gemeinsamen Freund verloren haben. Walter Womacka ist am Samstag in Berlin-Buch verstorben, die Beisetzung wird voraussichtlich am 7. Oktober in Friedrichsfelde stattfinden.

Walter war am 8. August in Loddin auf seinem Grundstück gestürzt und hatte sich den Arm gebrochen. Er wurde in Wolgast operiert und dann nach Greifswald verlegt, wo sein Bett auf dem Flur stand, was ein Skandal sondergleichen ist. Hanni hat ihn von dort nach Buch verlegen lassen. Aber inzwischen war eine Sepsis dazugekommen, schließlich eine Lungenentzündung, Intensivstation – aus.

Einige Tage zuvor war bereits Siggi Hähnel verstorben, der letzte Chef der Berliner Bezirksverwaltung des MfS, auch ein sympathischer, verlässlicher Genosse, und davor Gerhard Beil. Es ist bitter zu sehen, wie sich die Reihen lichten …

Drei Jahre lang bemühte sich der Freundeskreis »Walter Womacka e. V.«, das Werk in eine Stiftung zu überführen und zusammenzuhalten, wir haben mit Walter regelmäßig darüber gesprochen, und er war auch stets dafür, doch am Ende fehlte ihm immer die Entschlusskraft zu unterschreiben. Wie sich nun zeigt, ist nichts geregelt, und wir wollen nun mit seiner Tochter Uta, die auf Zypern lebt, wohin, wie ich vermute, auch Hanni ziehen wird, alles Weitere besprechen. Das Werk und der Nachlass müssen geschlossen erhalten bleiben.

Mit Hilfe der Wohnungsbaugesellschaft Mitte, die auch Eigentümerin des Haus des Lehrers am Alex ist und deren Mieter Womackas in der Wallstraße waren/sind, haben wir sein Wandbild am Bauministerium in der Breiten Straße, das nun abgerissen werden soll, retten können. Die WBM demontiert derzeit die über 350 Emailleplatten, was mehr als 18 000 Euro kostet, lagert sie ein und wird das Wandbild in Mitte an einem geeigneten Haus1 wieder anbringen. Am Wandfries am Haus des Lehrers hat die WBM Trauerflor angebracht und im Haus selbst ein Kondolenzbuch ausgelegt. Zumindest dort geht man angemessen mit Walter Womacka um. Die meisten Blätter aber höhnten selbst nach dem Tode wieder vom »Staats- und Hofkünstler«. Dabei sind manche derart blöd, dass sie nicht einmal den Namen richtig schreiben können. Der Kurier meldete auf Seite 1: »Hon­eckers Hofkünstler Walter Womacker verstorben«. Ich habe sie darauf nur wissen lassen, dass sie da was verwechselt hätten: es handle sich um den Hofkünstler von Erich Honecka.

Herzliche Grüße aus Berlin

Frank Schumann

PS: Dieser Tage kam wieder ein Bücherpaket als nicht zustellbar aus Chile zurück, es war vom 23. Mai – das hatte ich schon gar nicht mehr auf dem Zettel. Morgen geht wieder ein Buch, diesmal als Briefsendung, raus.

1 Womackas Wandbild »Der Mensch, das Maß aller Dinge« ist jetzt in der Friedrichsgracht, Ecke Sperlingsgasse zu sehen.

De: Margot Feist <[email protected]>

Enviado: 23. September 2010, 12:47

Asunto: Grüße

Lieber Frank,

ja, ich wusste es schon, dass es diesen lieben Menschen, guten Genossen und großen Maler nicht mehr gibt. Es hat mich sehr traurig gestimmt. Ich mochte Walter Womacka sehr und werde nicht vergessen, dass er mich in meinem Büro anrief, nachdem bekannt geworden war, dass E. H. zurück­getreten ist, um mir in seiner bedächtigen Art zu sagen, dass sich zwischen uns nichts ändert.

Die Reihen lichten sich, und wir müssen damit leben. Und das in der Hoffnung, dass bald Jüngere einige Lücken schließen. Freilich braucht das Zeit. Wenn wir doch nur endlich aus der Defensive herauskämen, in der wir nach meinem Eindruck noch immer sind.

Diese ewigen Querelen in der »Linken«, und auch in der DKP ist man noch nicht übern Berg. Das lässt viel Raum für den Antikommunismus, der in verschiedenen Spielarten daherkommt, was so neu nicht ist. Aber viele der Jüngeren werden zumindest im Osten nun damit konfrontiert.

Hier ist nach den großen Feierlichkeiten anlässlich des 200. Jahrestages der Unabhängigkeit – die genutzt wurden, um die Einheit des ganzen Volkes zu beschwören – der Alltag wieder eingekehrt. Die Mapuche2 sind noch im Hungerstreik, und die Bergarbeiter, die hoffentlich bald das Tageslicht wieder erblicken können, und jene, die mit den Verschütteten solidarisch sind, sorgen sich um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze. Da ist nichts von einer »Einheit« zwischen denen da »oben« und denen da »unten« zu spüren. Die Klassenwidersprüche existieren nun mal, sie treten als politische und soziale Konflikte in Erscheinung.

Schade, dass ihr so viel Ärger mit der Versendung der paar Bücher habt. Ich kann mir das nicht erklären, denn ich bekomme oft Post mit falscher Adresse zugestellt.

Herzliche Grüße

Margot

2 Ein indigenes Volk im Süden Chiles, das für sein Land kämpfte

De: Margot Feist <[email protected]>

Enviado: 12. Oktober 2010, 14:14

Asunto: Danke

Lieber Frank Schumann,

das dritte Buch ist nun angekommen. Natürlich einverstan­­­­den, was unseren Verständigungsweg betrifft.

Die KP Chiles hat mich informiert, dass die »Moabiter Notizen« jetzt auf Initiative italienischer Genossen in Italien veröffentlicht wurden.

Ich hoffe, ihr schlagt euch weiter tapfer.

Beste Grüße

Margot

Von: Frank Schumann <[email protected]>

Datum: 11. November, 2010, 20:35

Betreff: Dies & das

Liebe Margot Hon­ecker,

wieder mal ein Zeichen aus dem novembertrüben Berlin. Wie ich sehe, liegt unser letzter Kontakt auch schon wieder einige Wochen zurück, die Zeit eilt in einem Tempo, das schon nicht mehr angenehm ist.

Zwischenzeitlich fand hier das jährliche Grenzertreffen statt, am Wochenende darauf die Zusammenkunft aus Anlass des 50. Jahrestages der Verleihung des Namens »Volksmarine« an die Seestreitkräfte der DDR. (Im Anhang füge ich ein paar Fotos bei. In der Presse erschien dazu nichts. Die Leute von der Boulevard-Presse ließ man nicht rein, die anderen – etwa vom Neuen Deutschland – waren erst gar nicht gekommen. Ich gebe den Dokumentenband der Marine, den wir aus diesem Anlass produziert hatten, morgen in die Post. Er ist nicht uninteressant. Enthalten sind darin auch die Gruß­adressen von zwei Sowjetmarschällen, vier Armeegeneralen und drei Flottenadmiralen.)

Jedes Mal waren auch Heinz und Ruth Keßler dabei. Ich war gestern bei ihnen in Karlshorst, am Gespräch nahm auch Fritz Streletz teil. Ich werde mit beiden ein Buch zum 13. August 1961 machen, denn das propagandistische Trommelfeuer zum 50. Jahrestag des »Mauerbaus« ist bereits zu vernehmen. Je tiefer dieses Land in die Krise rutscht (wie das ganze System), desto wichtiger sind Nebenkriegsschauplätze, die vom eigentlichen Thema ablenken. Die DDR gibt es nun seit zwanzig Jahren nicht mehr – das ist die Hälfte ihres Lebens –, doch man drischt noch immer auf sie ein, als wäre sie existent und könnte sich brachial zur Wehr setzen. Natürlich lebt das Land in der Erinnerung, aber der Unmut der heute 20-, 30-Jährigen hat wenig bis nichts mit der DDR zu tun, die sie nicht kennen, sondern ausschließlich mit der BRD und deren aktuellem Zustand. Innenminister de Maizière rief dieser Tage zur »Wachsamkeit« auf. Ich sagte darauf, dass wir das damals auch taten – das Resultat ist bekannt, die DDR ging unter. Sein Aufruf lässt hoffen – die nächste Wende ist wohl nicht mehr fern!

Die Herrenreiter sollen sich da jedenfalls nicht so sicher sein, dass sie für immer und ewig im Sattel sitzen.

Wie ärgerlich die Lage ist, illustriert eine kleine Episode vom Montag. Elfriede Brüning wurde 100 und lud in den Roten Salon in der Volksbühne. Es waren sechzig bis achtzig Freunde und Genossen gekommen. Ich saß mit Klaus Höpcke an einem Tisch, ein Professor aus Köln setzte sich dazu. Voller Stolz erzählte er Klaus, den er offenbar kannte, dass er Frau Dr. XY aus Berlin eine Professur an der Uni Köln beschafft habe. Die würde sich mit Kinderliteratur der DDR beschäftigen, das wäre doch ganz toll, nicht wahr?

Sie sei dann also die erste ostdeutsche Professorin im Westen, fragte ich. Wieso, sagte er, die Frau ist doch von der FU. – Die merken nicht einmal die Peinlichkeit ihrer Reden.

An mich ist ein Wunsch von Pfarrer i. R. Uwe Holmer herangetragen worden. Inzwischen krank und verwitwet, wird er im Februar 82. Er möchte nach Chile fliegen, um Margot Hon­ecker noch einmal die Hand drücken, bevor er von dieser Erde geht, sagt er. Dieses Bedürfnis scheint zweifellos von Herzen zu kommen, offenbar sind die Wochen mit euch in Lobetal für ihn ein Schlüsselerlebnis gewesen, das ihn bis ans Ende seiner Tage bewegen wird. Nun weiß ich nicht, ob zuerst der Wunsch bei ihm entstand oder bei Eric Friedler, einem in Australien geborenen Dokumentaristen, der, obgleich keine vierzig, bereits mit Fernsehpreisen überhäuft wurde. Von ihm stammt zum Beispiel der Film über die Nazi-Familie Quandt, der die Autofirma BMW gehört. Der Film wurde vor Jahren unangekündigt ins Mitternachtsprogramm der ARD gekippt und sorgte dennoch für Furore, weil er mit schonungsloser Offenheit die Kontinuität vom Hitlerreich zur Bundesrepublik und deren »Eliten« zeigte. Friedler arbeitete auch an dem Dreiteiler von Heinrich Breloer über die Familie Mann, eine Mischung aus Dokumentarfilmsequenzen, Schauspielszenen und Zeugenbefragungen. Auf diese Weise entstand eine atmosphärisch sehr dichte, berührende Darstellung, die vermutlich nahe an der Wahrheit war. Dort, bei Breloer, hat Friedler sein künstlerisches Handwerk gelernt.

Nun will er auf diese Weise die Hon­eckers in Lobetal behandeln. Das soll ein Neunzig-Minuten-Film werden, der im Vorfeld des 100. Geburtstags von Erich Hon­ecker 2012 in der ARD laufen und nach dem gleichen Muster entstehen soll: Zeugen, Szenen, Dokumente. Friedler geht der Frage nach, warum dieses Land, dieses Volk, warum Moskau diesen Mann auf solch schoflige Weise hat fallen lassen. Heute kehrte Friedler aus Tiflis zurück, wo er Schewardnadse zwei Stunden lang interviewt hatte. Er rief mich an, am Samstag wollen wir uns in Berlin treffen, dort werde ich mehr erfahren.

Georgiens Ex-Präsident scheint unter Hausarrest zu stehen, denn das Objekt war hermetisch gesichert, Friedler und sein Team wurden sehr genau untersucht. Schewardnadse, ziemlich krank, gab sich in Sachen Hon­ecker und DDR sehr offen, denn er habe nichts mehr zu verlieren, wie er einräumte. Seine Offenheit, so Friedler, grenzte sichtlich an Arroganz. Das, was Schewardnadse sagte, ist uns gewiss nicht neu, aber er hat es jetzt erstmals explizit in die Kamera gesagt: »Die DDR und Hon­ecker haben uns Ende der 80er Jahre nicht mehr interessiert!« Und auf die Gegenfrage, ob sie für den Staat, dem die Sowjetunion ins Leben geholfen hatte, nicht etwas mehr Verantwortung hätten empfinden und zeigen sollen, meinte er nur: »Die sowjetischen Interessen gingen vor.«

Mit Gorbatschow spreche er nicht mehr, weil der sich um den Friedensnobelpreis bemüht und ihn auch bekommen habe. Die Verabredung sei jedoch gewesen, dass ihn beide kriegen sollten, aber der eitle Gorbatschow habe, um sich allein sonnen zu können, ihn ausgebootet.

Wahrlich, echte selbstlose Staatsmänner, die stets an das Gemeinwohl und nie an sich selbst dachten!

Mit Gorbatschow hat Friedler auch schon das Vorgespräch zum Interview geführt, das so ausschaute: Man könne mit ihm über alles reden – nur nicht über drei Themen: Kohl, die DDR und Hon­ecker. Mit Kohl gäbe es richtigen Streit, den er, Gorbatschow, aber nicht öffentlich mache. Worin dieser bestünde, verschwieg er. Und die Gründe für sein beredtes Schweigen bei den beiden anderen Themen sind wohl auch klar. Er weiß um seine Leichen im Keller. Ich glaube aber nicht, dass es sich bei diesem Reflex um Scham handelt: Gorbatschow ist ein Taktiker und will sich nicht festnageln lassen.

Auch Putin hatte Friedler schon vor der Kamera, der sprach jedoch mehr über seine Dresdner Jahre, und dass die DDR zu billig weggegeben worden sei. Man hätte 150 und nicht nur 15 Milliarden Dollar fordern müssen. Putin stellte eher den militärstrategischen Verlust für Russland und weniger die politische Katastrophe heraus. Aber er zeigte zumindest eine kritische Haltung zur Moskauer Führung zwischen 1985 und 1995 und deren Politik in Bezug auf die DDR.

Friedler führt so ein Interview nach dem anderen, um die zeithistorischen Kulissen für das Kammerspiel von Lobetal zu bauen. Ich bin der festen Überzeugung, dass der Mann mit diesem Film Geschichte schreiben wird: Hon­ecker als Mensch und nicht als Monster. Sein humanistischer Ansatz wird ­erstmals nach zwanzig Jahren ein völlig anderes Bild von Hon­ecker zeichnen als bislang verbreitet. Darin besteht der Fortschritt.

Nun gebe ich mich keiner Illusion hin: Die antikommunistische Karikatur wird weiter gepflegt werden, und wenn noch so viele Filme über die Quandts gezeigt werden, wird dies nicht zur Abschaffung des Kapitalismus führen. Da muss (und wird) anderes geschehen. Aber all das sind Tropfen, die irgendwann das Fass zum Überlaufen bringen werden.

So, und nun sind Holmer und Friedler zusammengekommen, was wohl nahe lag. Und Friedler hörte dessen warmherzige Erzählungen und sah die Karten aus Chile, er sprach mit den Kindern, die sich ebenfalls lebhaft erinnerten, und mit einigen Menschen aus Lobetal. Dabei artikulierte Holmer eben jenen Wunsch, der, man ahnt es, auf fruchtbaren Boden fiel. Der NDR würde ihm Flug und Aufenthalt finanzieren, auch den meinigen, wenn ich ihn denn begleitete, wozu ich große Lust habe. Friedler käme natürlich auch mit und würde nur drei Fragen stellen, die ausschließlich mit Lobetal zu tun hätten – wenn er denn darf.

Diese Begegnung mit Holmer in Santiago wäre, so scheint mir, ein berührendes Schlussbild in diesem Film. Und da ich inzwischen Friedler vertraue und er sich wohltuend von den Schlagzeilenjägern bei Presse und Funk unterscheidet, werbe ich gern für sein Ansinnen. Ich sehe in diesem Filmprojekt eine realistische Chance, ein freundliches, sympathisches Bild von Hon­ecker zu zeichnen, das sich erfrischend von dem ganzen denunziatorischen Schrott abheben könnte, der bereits über die Mattscheibe lief und noch laufen wird. Auch wenn Friedler mit journalistischen Mitteln arbeitet: Es ist ein Kunstwerk, das bleiben wird. Auch dadurch, dass viele der dort auftretenden Personen möglicherweise nie wieder vor eine Kamera treten werden: Kohl, Genscher, Gorbatschow, Schewardnadse, Modrow …

Liebe Margot Hon­ecker: Ich teile alle Vorbehalte, alle begründeten Ressentiments gegenüber der Journaille. Nur in diesem einen Falle lege ich sie beiseite. Wollen wir es gemeinsam anpacken, noch in diesem Jahr?

Mit besten Grüßen aus der Hauptstadt

Frank Schumann

De: Margot Feist <[email protected]>

Enviado: 13. November 2010, 14:14

Asunto: Re: Dies & das

Lieber Frank Schumann,

einige Gedanken zu »Dies und das«.

Es scheint so, dass weltweit immer mehr Menschen gewillt sind, sich gegen eine Politik zur Wehr zu setzen, die ihnen das demokratische Recht verweigert, gegen soziale Ungerechtigkeit, gegen drohende Kriege und den aufstrebenden Faschismus ihre Stimme zu erheben. Die Konfrontation zwischen denen, die begonnen haben zu kämpfen, und jenen, die diesen Kampf niederdrücken wollen, auch mit brutaler Gewalt, nimmt zu.

Die miteinander verbündeten Großmächte, das heißt die größten imperialistischen Staaten sind in einen noch härteren Konkurrenzkampf um die Vormachtstellung in der Welt eingetreten, allen voran der deutsche Imperialismus. Alles deutet auf eine noch schärfere Gangart in diesem Kampf um Profite. Dieses kranke System gebärdet sich wie eine verwundete Bestie.

Und je vernehmlicher die Forderung wird, dass man das System ändern müsse, dass eine andere Gesellschaft nötig und möglich wäre (ob man sie nun Sozialismus oder anders nennt), um so höher werden die Wogen des Antikommunismus schlagen. Darum wird die DDR – weil sie ein Zeichen für einen gelebten Sozialismus gesetzt hat, wie unvollkommen er auch gewesen sein mag – weiter unter Dauerfeuer stehen, und mit ihr auch das Personal, das diesen Sozialismus verantwortlich mitgestaltet hat.

So weit »dies«, und nun zum »das«.

Ich hoffe sehr, du tolerierst, dass ich deine warmherzige Empfehlung für den geplanten Film mit meiner kühlen Nüchternheit konfrontiere.

Erstens halte ich es für unwahrscheinlich, dass eine BRD-Fernsehinstitution so großzügig Gelder für einen Film bereitstellt, der ein »positives« Zeichen für Erich Hon­ecker setzt. Auch wenn ein bekannt-berühmter Filmemacher einige positive Lichtlein entzünden könnte: eine gerechte Beurteilung, die ohnehin erst die Geschichte mit sich bringen wird, lässt heute ein Geldgeber, der im Auftrag der derzeitigen Politik zu handeln hat, nicht über die Bühne gehen.

Zweitens: Lobetal als »humanistischer Aufhänger« soll als entscheidende Situation im kämpferischen Leben Hon­eckers herhalten? Ja, er hat auch diese Episode in seinem Leben mit Würde durchstanden. Lobetal ist als Geschichte eher geeignet, die damals verantwortlichen Genossen in Partei, Regierung und Volkskammer, die zur Jagd gegen unsere Genossen – vor allem gegen Hon­ecker – geblasen haben, an den Pranger zu stellen, weil sie zuließen, dass Erich nach schwerer OP aus dem Krankenzimmer verhaftet und auf die Straße gesetzt wurde. Sie wollten Erich ein weiteres Mal demütigen. Sie irrten sich, er hatte anderes schon im Faschismus ertragen. Dennoch verdienen auch sie Gerechtigkeit. Soll das mit dem humanistischen Akt der Kirchenleute verschleiert bzw. ihre Schuld sichtbar gemacht werden?

Ich fürchte, eine liebevolle Begegnung zwischen dem Pfarrer und mir am Schluss des Filmes soll ein rührendes Bild von Menschlichkeit und Versöhnung vermitteln. Ich betrachte das aber als Ablenkung davon, was sich vor und nach Lobetal zugetragen hat. Damit kein Missverständnis aufkommt: Ich würde gern Pfarrer Holmer die Hand drücken, ich achte ihn und seine verstorbene Frau sehr. Und gewiss hat er sich über ein solches Angebot – wahrscheinlich doch eine Idee Friedlers – ehrlich erfreut gezeigt.

Und nun ein dritter Grund, warum ich meine Mitwirkung ­definitiv ablehne: In einem Film gemeinsam mit Genscher, Schewardnadse, Gorbatschow und Modrow aufzutreten, mit Leuten also, die die Konterrevolution wissentlich oder/und irrtümlich mit gesteuert haben – das geht gegen mein politisches Gewissen, gegen meine politische Ehre.

Wir kennen uns nicht genug, und ich weiß nicht, ob du für meine Haltung Verständnis aufbringen kannst. Ich habe in meinem langen politischen Leben gelernt, dass man den Dingen auf den Grund gehen muss, sich nicht täuschen lassen darf von manch Gutgemeintem. Wir haben von unseren Gegnern kein Entgegenkommen zu erwarten.

Lieber Frank Schumann, ich weiß, du setzt dich für dieses Vorhaben ein, weil du willst, dass viele Tropfen den Stein höhlen. Das schätze ich sehr, du hast schon viel in dieser Richtung getan. Und es würde mich betrüben, wenn unsere anscheinend unterschiedliche Meinung in dieser Sache unsere genossenschaftliche Beziehung trüben würde.

Mit herzlichen Grüßen

Margot

Von: Frank Schumann <[email protected]>

Datum: 17. November 2010, 12:27

Betreff: Antwort auf dies und das

Liebe Margot Hon­ecker,

vielen Dank für die umfangreiche Reaktion auf meine Post, insbesondere für die freundlichen Worte zur Arbeit des Verlages und meinem Anteil daran. Es ist in der Tat ein ziemlich schwieriges Unterfangen, und ich bin selber überrascht, dass die edition ost im kommenden Jahr bereits zwanzig wird. Das Problem ist sehr komplexer Natur. Auf der einen Seite lehnt man den Kapitalismus – egal, in welcher Spielart – aus prinzipiellen Überlegungen ab: er ist menschenverachtend, räuberisch, unvernünftig und ohne Perspektive. Auf der anderen Seite muss man sich auf ihn einlassen, weil niemand außerhalb dieser Gesellschaft existiert. Wir brauchen, zum Beispiel, auch die bürgerlichen Medien, um die Bücher bekannt zu machen, damit sie gekauft und gelesen werden. Denn am Ende, wir wissen es seit Marx, löst sich alles in Ökonomie auf, und darum sind auch Bücher, selbst jene, die unsere Wahrheit enthalten, auch nur eine Ware auf dem Markt. Verlegen kommt nämlich von vorlegen: Ich muss als Verleger den Lektor, den Grafiker, den Setzer, den Drucker etc. bezahlen, wenn sie ihre Arbeit gemacht haben, und dann muss ich zusehen, dass das so vorgelegte Geld wieder durch den Verkauf der Ware Buch zurückfließt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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