Praktischer Ratgeber Sommerekzem - Karin Köster - E-Book

Praktischer Ratgeber Sommerekzem E-Book

Karin Köster

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Beschreibung

Immer mehr Pferde leiden am Sommerekzem. Sie werden von einem wiederkehrenden, heftigen Juckreiz gequält, der ihre Besitzer verzweifeln lässt. Dieses Buch soll Ihnen eine praktische Hilfe sein. Es räumt auf mit dem Aberglauben, Mücken seien Schuld am Sommerekzem und erklärt die tatsächlichen Ursachen. Leicht umsetzbare Ratschläge eröffnen einen Weg, den Sie ab jetzt gehen können, damit es Ihrem Pferd besser geht - ohne Ganzkörper-Decke und Stall-Arrest.

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Die Autorin hat das Buch nach bestem Wissen und unter Berücksichtigung der eigenen langjährigen Erfahrung geschrieben. Sämtliche Inhalte dieses Buches enthalten keine Heilaussagen. Die Diagnose und Therapie von Erkrankungen und anderen körperlichen Störungen erfordert die Behandlung durch Veterinärärzte und Tierheilpraktiker/Naturheilärzte. Die Informationen in diesem Buch dienen nicht als Ersatz für eine veterinärärztliche Behandlung. Das mit einer falschen Diagnose oder Behandlung verbundene Risiko kann nur durch die Einbeziehung eines Veterinärmediziners/Tierheilpraktikers/ Naturheilarztes verringert werden. Wie jede Wissenschaft ist die Veterinärmedizin ständigen Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrungen erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapien mit bestimmten Futtermitteln anbelangt. Soweit auf den Seiten dieses Buchs eine Anwendung, Dosierung oder ein bestimmtes medizinisches oder ernährungstherapeutisches Vorgehen erwähnt wird, kann keine Gewähr übernommen werden. Jeder Leser ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung und gegebenenfalls nach Konsultation eines Veterinärmediziners/Tierheilpraktikers/Naturheilarztes festzustellen, ob die gegebenen Empfehlungen und Richtlinien im konkreten Fall zutreffend sind. Jede Anwendung oder Therapie erfolgt auf eigene Gefahr des Lesers.

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Die Autorin

Mit acht Jahren wurde ich vom Pferdevirus infiziert. Als ich zwölf war, begegnete mir auf einem Ferienhof ein Ponywallach namens Schampus. Er sah erbärmlich aus: An Mähne und Schweifrübe waren fast keine Haare mehr vorhanden, sein Fell war struppig und mit kahlen Stellen übersät. Dauernd scheuerte er sich an den Weidepfählen. Schampus durfte nicht mit den anderen Pferden zusammen sein, denn, so wurde mir erklärt, er hatte eine ansteckende Krankheit. Als der Ferienhof aufgelöst und alles verkauft wurde, wollte niemand dieses Pony haben. Obwohl er einen netten Charakter hatte und von Kindern gut zu reiten war, landete Schampus auf dem Schlachthof. Auch jetzt, dreißig Jahre später, muss ich hin und wieder an ihn denken. Er war das erste Pferd mit Sommerekzem, das mir begegnet ist, und der Gedanke an ihn macht mich gleichzeitig traurig und dankbar: Traurig, weil ihm damals niemand zu helfen wusste und dankbar, weil Schampus mich auf meinen Weg gebracht hat. Ich betreibe einen Therapiehof für Pferde mit Sommerekzem. Auf meinem Hof gibt es keine Ekzemer-Decken und keine „Einzelhaft“. Im Sommer surren hier die Mücken genauso umher wie beinahe überall in Deutschland. Das Sommerekzem ist heilbar. Der Hauptpfeiler meiner Arbeit ist die Orientierung an den natürlichen Bedürfnissen der Pferde. Mein Anliegen ist es, mit diesem Buch Menschen und Pferden gleichermaßen zu helfen. Und es wäre für mich die Erfüllung eines großen Wunsches, wenn es mir gelänge.

Vorwort

Immer mehr Pferde leiden am Sommerekzem. Sie werden von einem wiederkehrenden, heftigen Juckreiz gequält, der ihre Besitzer verzweifeln lässt. Dieser Ratgeber soll Ihnen eine praktische Hilfe sein. Er räumt auf mit dem Aberglauben, die Mücken seien verantwortlich für das Sommerekzem, und erklärt die tatsächlichen Ursachen. Dadurch eröffnet sich ein Weg, den Sie ab jetzt gehen können, damit es Ihrem Pferd besser geht - ohne Ganzkörper-Decke und Stall-Arrest. Das Buch ist bewusst leicht verständlich formuliert, auf Fachbegriffe wird weitestgehend verzichtet. Zusammenhänge werden einfach und gut nachvollziehbar dargestellt, damit die Ratschläge leicht zu verstehen und umzusetzen sind.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Pferd von ganzem Herzen alles Gute!

Inhalt

Was ist das Sommerekzem?

Alle Jahre wieder...

Sind wirklich die Mücken Schuld?

Allergie – eine übersteigerte Abwehrreaktion

Aus dem Gleichgewicht – nur im Sommer?

Körperliche Ursachen

Was ist eine Stoffwechselstörung?

Ersatz-Entgiftungsorgan Haut

Wie kommt es zur Überlastung der Entgiftungsorgane?

Die einzelnen Futtermittel

Pferdegerechte Fütterung und Pflege

Heu, Heu und nochmals Heu!

Stroh

Mineralien, Kräuter, Öl und EM

Ein paar Worte zur Müsli-Fütterung

Vorsicht Gras!

Die ideale Weide

Brennesseln sind nützlich

Weidepflege

Giftpflanzen, Eicheln

Zähne

Darmsanierung und Entschlackung

Ekzemer-Decke: nein danke!

Einsperren als Vorsorge

Pflege ohne Chemie

Weitere Einflussbereiche

Pferdegerechte Haltung

Pferdegesellschaft

Licht und Luft

Bewegung

Paddock mit Unterstand

Langeweile vermeiden

Pferdeseele und Sommerekzem

Körper und Seele gehören zusammen

Was ist die Pferdeseele?

Was die Pferdeseele beeinflussen kann

Das Pferd als Spiegel

Pferde als Gehilfen

Pferd bleibt Pferd

1 Was ist das Sommerekzem?

Alle Jahre wieder...

Es gibt Pferde, die machen einen kerngesunden Eindruck. Zumindest im Winter. Wenn nämlich die Sonne höher steigt, die Tage länger werden und die Luft sich erwärmt, dann fangen sie plötzlich an, sich zu scheuern. Es juckt sie der Mähnenkamm, die Schweifrübe, die Bauchnaht, Hals, Rücken... Von Jahr zu Jahr sind mehr Pferde betroffen. Wer an Neurodermitis leidet, der weiß, dass Juckreiz einen an den Rand des Wahnsinns treiben kann. Man kratzt sich so lange, bis es blutet und schmerzt, und dieser Schmerz ist eine Wohltat gegenüber dem Juckreiz.

So geht es Pferden mit Sommerekzem. Sie scheuern sich an Wänden, Futterkrippen, Weideumzäunungen etc., bis der Juckreiz durch den Schmerz betäubt wird. Auch herausstehende Nägel oder Stacheldraht werden in der heftigen Not benutzt. Nicht verwunderlich, wenn sich die Haut entzündet, weil Schmutz in die Wunde gerät. Durch die fortwährende Reizung wird die Haut immer dicker und legt sich in wulstige Falten. In diesen eingequetschten, luftarmen Bereichen fängt es an zu nässen. Zu allem Überfluss setzen sich auch noch Fliegen und andere Insekten auf die empfindlichen Bereiche. Sie hinterlassen Verunreinigungen und bereiten einen Nährboden für Folgeerkrankungen. Und schon fängt es wieder heftig an zu jucken – ein teuflischer Kreislauf!

Sind die Mücken wirklich Schuld?

Wann dieser Horrortrip beginnt hängt ganz davon ab, wo das Pferd wohnt. In manchen Gegenden liegt länger Schnee, ist es länger kalt. Irgendwann aber sind die Frühlingsboten da: die Sonne, die Wärme, die grüne und blühende Natur und außerdem - die Mücken. „Schuld am Sommerekzem sind die so genannten Culicuides Spezies.“ Diesen Satz hört und liest man immer wieder. Der lateinische Fachbegriff meint eine millimeterkleine Mückenart, die auch Kriebelmücke oder Gnitze genannt wird. Das bedeutet, unsere Pferde wären gesund, wenn es keine Mücken gäbe, oder? Dem ist nicht so. Denn: Die Mücken sind nicht die Ursache für das Sommerekzem.

Schauen wir uns einmal an, was die Mücken mit unseren Pferden anstellen: In der Phase der Dämmerung stürzen sie sich auf ihre Opfer. Sie sind nachtaktiv und meiden die strahlende Sonne. Am liebsten stechen sie dort, wo die Haare des Pferdes senkrecht stehen, wie zum Beispiel am Mähnenkamm oder an der Schweifrübe. Aber es ist nicht der Stich selbst, der die Qual auslöst, sondern die allergische Reaktion des Pferdes auf die Speichelsekrete der Mücken.

Die Mücken sind nicht die Ursache für das Sommerekzem.

Allergie – eine übersteigerte Abwehrreaktion

Das Pferd reagiert allergisch auf den Speichel der Mücken. Allergien erfahren die meisten Menschen mittlerweile am eigenen Leib, auch bei unseren Haustieren sind uns Allergien längst bekannt. Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers auf einen bestimmten, eigentlich harmlosen Stoff. Der Speichel der Mücken stellt den harmlosen Stoff dar. Nicht der Stoff selbst erzielt die krankmachende Wirkung, sondern die Reaktion des Organismus. Hier geschieht eine Überreaktion des Immunsystems auf eine im Grunde normale Umgebung. Die übersteigerte Abwehrreaktion des Organismus erfolgt nicht nur gegen eine bestimmte Mückenart. Oftmals gibt es auch allergische Reaktionen auf andere Insekten wie Fliegen oder Bremsen. Und damit nicht genug: Zu der Hautreaktion kommt zuweilen noch eine allergische Atemwegserkrankung hinzu.

Symptom – Ursache

Der Juckreiz beim Sommerekzem ist ein wiederkehrendes Symptom. In der Praxis wurde bisher meistens versucht, mit unzähligen Mitteln dem Symptom zu Leibe zu rücken. Das Symptom wird jedoch immer wieder auftreten, solange die Ursache nicht behoben wird. Und die Ursache befindet sich im betroffenen Pferd. Wenn also die Symptome verschwinden sollen, müssen wir uns der Ursache für das Sommerekzem annehmen.

Warum reagiert der Körper allergisch?