Praktisches Lehrbuch der Reflexzonentherapie am Fuß - Hanne Marquardt - E-Book

Praktisches Lehrbuch der Reflexzonentherapie am Fuß E-Book

Hanne Marquardt

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Beschreibung

Auf direktem Weg zur Gesundheit: In den Reflexzonen der Füße spiegeln sich alle Körperregionen und Organe wider. Dieses bewährte Mikrosystem und die Behandlung über die Reflexzonen am Fuß wird in Europa seit mehr als 50 Jahren praktiziert. Anwender erhalten einen umfassenden und anschaulichen Einblick in die Methode sowie in langjähriger Praxis bestätigte Behandlungsvorschläge. Mit seinem klaren didaktischen Aufbau und handkolorierten Abbildungen der Reflexzonen ist dieses praktische Lehrbuch, das auch als offizielles Ausbildungskursbuch dient, eine ideale Lern- und Unterrichtsgrundlage.

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Hanne Marquardt

Praktisches Lehrbuch der Reflexzonentherapie am Fuß

7., überarbeitete und erweiterte Auflage

88 Abbildungen

Karl F. Haug Verlag · Stuttgart

Hanne Marquardt geb. 1933. Von 1951–1954 Ausbildung zur Krankenschwester in England. 1955 Examen als staatlich geprüfte Masseurin. 1957 Lehrkraft an der Massageschule in Boppard/Rhein. 1958 Ausbildung zur Atemtherapeutin. 1961 Prüfung als Heilpraktikerin. Von 1958–1967 Erfahrungen mit Reflexzonenbehandlung in eigener Praxis. Seither außerdem intensive Weiterbildung medizinischtherapeutischen Fachkräften im Ausbildungszentrum in Königsfeld-Burgberg. Seit 1973 Gründung einer Reihe von selbstständig arbeitenden Zentren für Reflexzonentherapie am In- und Ausland. Zahlreiche Vorträge, Publikationen und Übersetzungen zum Thema.

Mein großer Dank

gilt unseren Lehrtherapeutinnen und -therapeuten, die mit vielfachen Erfahrungen in ihrer eigenen Praxis- und Unterrichtstätigkeit zum heutigen Wissensstand der Reflexzonentherapie am Fuß beigetragen haben und es weiterhin tun. Dadurch bleibt die Fußreflex zeitgemäß und nah am Patienten orientiert.

Ich kann nicht alle Unterrrichtenden einzeln aufzählen, aber das gemeinsame, wochenlange Sammeln von spontanen Einfällen zum Thema „Was sind Reflexzonen am Fuß“ hat mir zu einer recht tiefgreifenden Beleuchtung unserer Therapie verholfen. Dazu waren auch die fachlichen Anregungen unserer ärztlichen Lehrtherapeutinnen Dr. Montserrat Noguera und Dr. Heidrun Schmidt wertvoll, ebenso die mehrmalige Textdurchsicht von Dr. Jochen Gledisch, dem freundschaftlich verbundenen, langjährigen Weggefährten im Bereich der komplementären Behndlungsmethoden.

Besonders möchte ich Reinhard von Neipperg danken, der seit mehr als 12 Jahren das Burgbergber Ausbildungszentrum so leitet, dass bis heute ein lebendiger, erfreulicher Ideen- und Gedankenaustausch stattfindet, der u. a. auch dem Buch zugute kommt.

Vor allem aber schaue ich in Dankbarkeit zurück auf die vielen Jahre, in denen Tausende Therapeutinnen und Therapeuten das Wissen um die Fußreflex mit großem Engagement in ihre tägliche Praxisarbeit integrieren. Ohne sie wäre die ganze Entwicklung in weiten Teilen graue Theorie. Dabei ist mir wichtig, denen besonders zu danken, die seit vielen Jahren in Treue zur Fußreflex Behandlungsberichte schreiben. Nicht nur, aber auch ihnen zuliebe gibt es in der 7. Auflage ein Kapitel „Aus der Praxis – für die Praxis“.

Christiane Schott gebührt auch bei dieser Auflage Anerkennung und Dank für die sorgfältige grafische Gestaltung der neuen Abbildungen und der Korrekturen der vorhandenen.

Dem Verlag und seinen Mitarbeitern bin ich dankbar für die langjährige, gute und stets konstruktive Zusammenarbeit. Hier weiß ich das Lehrbuch nach wie vor in guten Händen.

Im Sinne der chinesischen Weisheit „Gedenke der Quelle, wenn Du trinkst“ danke ich einer guten Schicksalsfügung, die mir in mehr als 60 Berufsjahren einen sehr eigenständigen Lebensweg ermöglicht hat. Seine Gestaltung gab mir vielfältige Entwicklungschancen und Sinnerfüllung.

Hanne Marquardt

Vorwort zur 7. Auflage

Die Zusammenstellung und Ergänzung der Fußreflex-Themen für die 7. Auflage des Lehrbuches hat mir besonders viel Freude gemacht, denn hier werden erstmals die wesentlichen Weiterentwicklungen der letzten Jahrzehnte in Buchform veröffentlicht.

In dieser Auflage sind folgende Themen neu:

eine Annäherung an die Frage: Was sind Reflexzonen am Fuß?

Reflexzonen des Lymphsystems

Zahnzonen und ihre energetischen Beziehungen

Reflexzonen der Beckenbänder

Gesichtszonen und ihre therapeutischen Zusammenhänge

die Verbindung von Zonen am Fuß und Meridianen

Berichte „Aus der Praxis – für die Praxis“

Studien und Veröffentlichungen zur Reflexzonentherapie am Fuß

neue Abbildungen von Grifftechniken und Formenähnlichkeiten

Grafiken als „Kurs-Sterne“, die die Themen der einzelnen Kurse überschaubar vorstellen.

Darüber hinaus wurden etliche Kapitel aktualisiert:

Die geschichtliche Entwicklung der RZF ist um interessante Details und Abbildungen erweitert.

Kapitel 6

enthält weitere Ausgleichs- und eutonische Griffe sowie die RZF-Sphinkterbehandlung.

Kapitel 22

„Behandlungsvorschläge“ ist neu gestaltet und um wichtige Indikationen ergänzt.

Kapitel 26.2

„Betreuung von Patienten in der Palliativmedizin“ ist neu formuliert.

Um den Lesefluss nicht zu stören, werden im Folgenden die Begriffe „Therapeut“ bzw. „Patient“, „Arzt“ etc. nur in der männlichen Form verwendet. Selbstverständlich sind immer beide, Männer und/oder Frauen gemeint.

Ich wünsche dem Buch, dass es weiterhin zur Wertschätzung der Reflexzonentherapie am Fuß beiträgt und die praktische Umsetzung seines Inhalts vielen Menschen zugute kommt.

Königsfeld-Burgberg, im März 2012Hanne Marquardt

Aus dem Vorwort zur 1. Auflage

Es war zunächst eine Mutfrage, diese Art von persönlichem Stil in Wort und gestalterischer Ausführung für ein therapeutisch-professionelles Buch zu wählen. Ich danke allen, die mich in der Entscheidung beraten und unterstützt haben und wünsche mir, dass die hier zusammengefassten, jahrzehntelangen Lebens- und Praxiserfahrungen vielen Menschen zugute kommen.

Als Leitfaden, an dem ich die Lesenden in die praktische Arbeit begleiten möchte, wählte ich das Verständnis für innere Lebenszusammenhänge, wie sie sich in ihrer speziellen Ausformung und Entwicklung in der RZF erkennen und therapeutisch erfassen lassen.

Bei aller Faszination der theoretischen Überlegungen, Hypothesen und Arbeitsmodelle zur Beweisführung der RZF ist zu bedenken, dass wir es im wirklichen und „leibhaftigen“ Praxisalltag immer mit dem ganzen Menschen in seiner jetzigen, individuellen Situation zu tun haben.

Viktor Frankl: „Die Person als Ganzes entzieht sich der Wissenschaftlichkeit.“

Das Buch ist gedacht

für

Anfängerinnen und Anfänger

als verlässlicher Wegweiser in die praktische Arbeit am Patienten,

für bereits

Praktizierende

als Anregung zum Nachschlagen und Vergleichen mit eigenen Therapieerfahrungen,

für

beide

als Herausforderung, jede Art von schriftlich niedergelegten Aussagen – auch solche von „Autoritäten“– auf ihre Gültigkeit und Anwendbarkeit in der täglichen Praxis zu überprüfen, damit sich beim Einzelnen in der Behandlung Selbstständigkeit und persönliche Kreativität weiter entfalten können.

Die Erfahrung zeigt mir, dass wir bei den scheinbar gegensätzlichen Bereichen Gesundheit und Krankheit weit mehr auf das Verbindende als auf das Trennende zu achten haben, denn beide sind Äußerungen ein- und desselben Lebensprinzips; sie sind ständig im Fluss und stehen zueinander in einer vielschichtigen und differenzierten Wechselbeziehung. Gerade in der heutigen Zeit sind wir der Gefahr ausgesetzt, einerseits Krankheit in festgelegte Begriffe einzuengen und diesen Zustand zu institutionalisieren, andererseits Gesundheit als käufliche „Ware“ zu betrachten, auf die wir, ohne uns selbst aktivieren zu müssen, ein Anrecht zu haben glauben.

Es gibt, wie ich die Zusammenhänge erlebe, weder Krankheit noch Gesundheit in abstrakt reiner Form. Nicht Vollkommenheit als fernes Ideal, sondern Vollständigkeit ist die Lebensform, in der der Mensch auch zu seinen Belastungen stehen kann, weil er sie als Teil seiner Persönlichkeit akzeptiert und bereit ist, mit ihnen umzugehen. An zentraler Stelle steht dabei das „Aufbrechen festgefahrener Gedankenstrukturen, denn nur so kann sich ein Wandel vollziehen“ (J. Krishnamurti).

Auch wenn in diesem Buch dem therapeutischen Aspekt der Füße der Vorrang gegeben wurde, tun wir gut daran, den „kleinsten gemeinsamen Nenner“ im Blickfeld zu behalten: Überall auf der Erde geht der Mensch mit den Füßen seinen individuellen Lebensweg und zeigt durch die Weise, wie er geht und steht, seine persönliche Beziehung zur Welt.

Die Füße ergänzen damit andere menschliche Ausdrucksformen und können – ungefiltert von der Ratio – authentischere Informationen geben als zum Beispiel die Sprache. Füße sind im umfassenden Sinn Ausdruck der Mobilität und vielfach auch Spiegel unserer augenblicklichen Gemütslage. Das kann sich zeigen durch:

majestätisches Schreiten

vergnügtes Hüpfen

ungeduldiges Trippeln

gehetztes Rennen

beschwingtes Tanzen

militärisches Marschieren

Gehen in innerer Sammlung

zögernde, ängstliche Schritte

zorniges Aufstampfen

heiteres Balancieren u. a. m.

Aber auch die Sprache gibt zahlreiche Hinweise auf die grundlegende Bedeutung der Füße bei der Lebensgestaltung des Menschen:

den Stand der Dinge ermitteln

Fort- oder Rückschritte machen

in jemandes Fußstapfen treten

dem Gedankengang folgen

seinen Standpunkt vertreten

an einem Platz Fuß fassen

„kalte Füße“ bekommen

Hand und Fuß einer Sache erkennen

auf dem Boden der Tatsachen stehen

eigenständig sein u. a. m.

Zudem gibt es viele rituelle und religiöse Beziehungen zu den Füßen, die in verschiedenen Kulturkreisen ihre individuellen Prägungen finden. In der christlichen Lebensform ist die Fußwaschung auf das engste mit tiefen Glaubensaussagen verknüpft, die symbolhaft auf die Wertschätzung und Bedeutung der Füße hinweisen.

Bei aller therapeutischen Spezialisierung sollten wir bei jeder Behandlung den Blick für das ganze, breit gefächerte Ausdrucksspektrum der Füße im Bewusstsein behalten, damit uns die Freude an der therapeutischen Arbeit und das Staunen vor der Vielfalt des Lebens erhalten bleibt.

Königsfeld-Burgberg, im August 1993Hanne Marquardt

Geleitwort zur 1. Auflage

Aus zwei Gründen komme ich gerne der Bitte nach, das Vorwort für dieses Buch zu schreiben: Zum einen habe ich mich als Akupunkteur seit Jahren mit dem Phänomen von Ganzkörperprojektionen – im Sinne von Reflexzonen und Somatotopien – beschäftigt. Zum anderen kenne ich Hanne Marquardt schon sehr lange persönlich und habe die tiefgreifende und überzeugende Wirkung der Fußreflexzonentherapie am eigenen Leibe erfahren.

In den letzten Jahrzehnten sind immer neue holographische Projektionsfelder des Organismus auf umschriebenen Körperteilen entdeckt worden, so an Ohr, Schädel, Nase, Hand und in der Mundhöhle. Weltweit nutzt eine Vielzahl von Therapeuten diese Mikrosysteme in der Praxis zum Wohle der Patienten. Die Behandlung am „Mikrosystem Fuß“ kann wohl als die älteste, verbreitetste und am meisten in die therapeutische Erfahrung eingebrachte Reflextherapie gelten; von daher bedarf sie keiner Empfehlung mehr.

Der wissenschaftliche Beweis des Wirkungsmodus lässt allerdings noch Fragen offen: Die in der täglichen Arbeit am Mikrosystem erlebten therapeutischen Ergebnisse reichen über das hinaus, was sich aus den bekannten nervalen Reflexmechanismen herleiten ließe.

Ohne Berücksichtigung ihres grundsätzlich phänomenologischen Charakters lassen sich die Mikrosysteme weder begreifen noch einordnen. Ihrem Wesen und ihrer Funktion nach sind sie Selbstabbildungen des Ganzen – des Makrosystems –, und zwar ein jedes auf sehr individuelle und spezifische Art. Ihre Bedeutung liegt in den systemischen Wechselbeziehungen, die sie mit dem Ganzen – und auch gegenseitig – unterhalten: in regelkreisartigen Vermaschungen, die auf Homöostase und Harmonisierung abzielen.

Die moderne Physik beginnt sich an einem „holographischen Universum zu orientieren (David Bohm). Die Chaos- und Fraktalforschung bieten einen Einblick in die ungezügelte Offenheit nichtlinearer Systeme, die letztlich in dem konstant wiederkehrenden Spiegelbild des Ganzen einen ordnenden Finalismus transparent werden lassen. Aus China, dem Mutterland der Akupunktur, kommt eine neue Theorie, die die holographischen Phänomene bei Pflanze, Tier und Mensch embryonal erklärt und daraus überraschende praktische Umsetzungen in der Agrikultur wie auch in der Medizin ableitet.

In diesen Zusammenhang passt auch die folgende Anmerkung J. W. von Goethes: „Kein Phänomen erklärt sich an und aus sich selbst; nur viele zusammen überschaut, methodisch geordnet, geben zuletzt etwas, das für Theorie gelten könnte.“

Wesentlicher als der quantitative Summationseffekt ist der qualitative Aspekt, der zum Zusammenhalt aller Teile führt. Die Teile gewährleisten das Ganze, da sie dessen Information als Engramm in sich tragen. Die Botschaft dieses Ganzen – wie kann sie anders lauten als wiederum Ganzheit?

Die Furcht, die Grundlage unseres menschlichen Selbstverständnisses könnte durch die Anerkennung von Analogien und Selbstspiegelungen, von akausalen und finalistischen Verknüpfungen ins Wanken kommen, entspringt noch dem alten materiellen Welt- und Menschenbild. Aber die Zeit geht weiter und geht über uns hinweg, wenn wir nicht den Mut haben zu erkennen und anzuerkennen, was in uns und in unserem Umfeld vielfach offensichtlich ist.

Seit 1958 befasst sich Hanne Marquardt mit den Füßen. Ihr Name ist untrennbar mit dieser Methode verbunden: Sie gilt zu Recht als die Person, die der Reflexzonentherapie am Fuß in medizinischen Fachkreisen durch die Entwicklung eines praxisbezogenen Unterrichtsmodells zur Verbreitung und Akzeptanz über Deutschlands Grenzen hinaus verholfen hat. Die Methode steht inzwischen als bewährte Therapie zur Verfügung; nicht nur Hanne Marquardt allein, sondern zahllose Therapeuten nach und neben ihr haben die einzelnen Zonen auf den Prüfstand der täglichen Praxis gelegt und am Patienten bestätigt bekommen. Dieses Buch, von Hanne Marquardt ganz neu geschrieben, umfasst ihr gesamtes berufliches Lebenswerk an Erfahrung und ausgereiften Erkenntnissen.

Der Umgang mit Phänomenologien und Analogien verlangt ein klares und ordnendes Konzept: Hanne Marquardt ist nicht nur die intuitiv begabte, sensible Therapeutin, sondern zeichnet sich gerade durch ihre Stringenz im Denken und Formulieren, durch ihre Sachlichkeit und Exaktheit aus. Kraft dieser fachlichen Autorität hat sie die Methode der Fußreflexzonentherapie lehrbar gemacht und zahllose Schülerinnen und Schüler ausgebildet. Ihr eigentliches Charisma aber liegt in ihrer Zuwendung zum Menschen: Sie lehrt ihre Schüler mit überzeugender Selbstverständlichkeit, dass durch eine liebevolle Berührung und Behandlung der Füße auch die innere Achtung vor dem Schicksals- und Lebensweg eines jeden Patienten wachsen und wahrnehmbar werden kann.

Allein schon die vielen praktischen Hinweise von Hanne Marquardt, wie die Therapierenden ihre Patienten annehmen und durch Leidenssituationen hindurch begleiten und führen können, geben dem Buch ein Gewicht, das es weit über ein Fachbuch hinaushebt.

Jochen Gleditsch

Die Wirksamkeit des Unsichtbaren im Sichtbaren

Dreißig Speichen enden in einer Nabe; doch erst das Loch in der Nabe wirkt des Rades Brauchbarkeit.

Ton knetend bildet man Gefäße; doch erst ihr Hohlraum gibt ihnen Brauchbarkeit.

Mauern, von Fenstern und Türen durchbrochen, bilden Räume; doch erst die Leere des Raums gibt ihnen Brauchbarkeit.

So gibt das Stoffliche zwar Eignung, das Unstoffliche aber erst den Wert.

Lao Tse

Inhalt

Mein großer Dank

Vorwort zur 7. Auflage

Aus dem Vorwort zur 1. Auflage

Geleitwort zur 1. Auflage

Teil I Grundlagen

1 Historische Entwicklung der Fußbehandlung

1.1 Erste geschichtliche Hinweise

1.2 Entwicklungen in der Neuzeit

1.3 Der Weg von der Reflexology zur Reflexzonentherapie am Fuß

1.4 Was sind Reflexzonen am Fuß? Eine Annäherung aus dem heutigen Verständnis von Lebensvorgängen

1.4.1 Zusammenhänge, die in der Schulmedizin bekannt sind

1.4.2 Neue Wege in Forschung und Wissenschaft – allgemein

1.4.3 Neue Wege im medizinischtherapeutischen Bereich

1.4.4 Reflexzonen als Mikrosysteme und Informationsträger

1.4.5 Hinweise auf Existenz und Wirkung der Reflexzonen am Fuß

1.4.6 Praktische Arbeitsmodelle zum Auffinden der Zonen am Fuß

1.4.7 Zusammenfassung

1.4.8 Kurzform für die tägliche Praxisarbeit

2 Zwei Arbeitsmodelle für den praktischen Einstieg in die RZF

2.1 Das Rasterbild nach William FitzGerald

2.1.1 Vertikale 10-Zonen-Einteilung

2.1.2 Horizontale Einteilung

2.2 Makrosystem Mensch, erkennbar in seinen verschiedenen Mikrosystemen

2.2.1 Formenanalogie zwischen Mensch und Fuß

2.2.2 Anatomische Zuordnung der Zonen am Fuß

3 Die therapeutischen Grundgriffe, Berühren – Behandeln

3.1 Berührung

3.2 Grifftechnik

3.2.1 Daumen-Grundgriff

3.2.2 Zeigefinger-Grundgriff

3.2.3 Alternierende Streichungen

3.2.4 Dehnungsgriff

3.2.5 Sedierender Verweilgriff

3.2.6 Regeln zur Anwendung der Griffe

3.2.7 Lernhilfen

3.3 Zusammenfassung

4 Kennzeichen belasteter Zonen Die situationsgerechte Dosierung

4.1 Hinweise auf Zonenbelastungen

4.2 Zeichen der situationsgerechten Dosierung

4.3 Umgang mit Überreaktionen während der Behandlung

5 Indikationen – Kontraindikationen

5.1 Bewährte Indikationen für den Anfang

5.2 Kontraindikationen

5.2.1 Absolute Kontraindikationen

5.2.2 Relative Kontraindikationen

6 Stabilisierung und Harmonisierung des vegetativen Nervensystems

6.1 Ausgleichsgriffe für Physis und Psyche

6.1.1 Allgemein

6.1.2 Fersen-Dehn-Griff

6.1.3 „Energie-Käppchen“

6.1.4 Atemausgleichsgriff

6.1.5 Handflächen-Fußsohlen-Griff

6.1.6 Yin-Yang-Griff

6.1.7 Solarplexus-Griff

6.1.8 „Kleiner Energiekreislauf“

6.1.9 Die Lemniskate – das Unendlichkeitszeichen

6.1.10 „Leistenöffner“

6.1.11 Praktische Hinweise

6.2 Eutonische Griffe zum Spannungsausgleich

6.2.1 „Spielraumgriff“

6.2.2 Schulter-Arm-Griff

6.2.3 Becken-Bein-Griff

6.2.4 Kreuzbeingriff

6.3 Sphinkterbehandlung zum vegetativen Ausgleich

6.3.1 Praktische Anwendung

6.3.2 Weitere Möglichkeiten

6.3.3 Sedieren – Tonisieren?

6.4 Zusammenfassung

7 Vorbereitung zur Behandlung

7.1 Das Verhältnis zwischen Behandelten und Therapierenden

7.2 Instruktion der Patienten

7.3 Erstellen einer Anamnese

7.4 Lagerung während der Behandlung

7.4.1 Allgemeines

7.4.2 Variationen

7.5 Ordnung der Therapierenden

7.5.1 Aufbau der Sitzhaltung

7.5.2 Beachtung der eigenen Atmung

7.5.3 Der gesunde Abstand

7.5.4 Zusammenfassung

8 Der Schmerz – sein Sinn und seine Bedeutung

8.1 Gesundheit – Krankheit – Schmerz

8.2 Verschiedene Schmerzempfindungen in den Zonen, Arbeitsweise

9 Grenzen der schriftlichen Festlegung von Zonen

9.1 Abweichungen innerhalb der Zonenzuordnung

9.1.1 Physiologische Abweichungen in der Lage der Zonen

9.1.2 Pathologische Abweichungen

9.1.3 Zusammenfassung

9.2 Wechselwirkungen zwischen Belastungen im Fuß und im Organismus

9.2.1 Wirkungen von Belastungen im Fuß

9.2.2 Wirkungen von Belastungen im Organismus

9.2.3 Weitere Deutungen des Fußbefundes

9.2.4 Zusammenfassung

10 Die einzelnen Zonengruppen

10.1 Einleitung

10.2 Zonen des Kopfes und des Halses

10.2.1 Allgemeine Hinweise

10.2.2 Zeichnung der Zonen

10.2.3 Anatomische Lage der Zonen

10.2.4 Arbeitsweise

10.3 Zonen der Wirbelsäule, des Thorax und des Schultergürtels

10.3.1 Allgemeine Hinweise

10.3.2 Zeichnung der Zonen

10.3.3 Anatomische Lage der Zonen

10.3.4 Arbeitsweise

10.4 Zonen der harnableitenden Wege, der Knochen und Gewebe des Beckens bis zum Knie

10.4.1 Allgemeine Hinweise

10.4.2 Zeichnung der Zonen

10.4.3 Anatomische Lage der Zonen

10.4.4 Arbeitsweise

10.5 Zonen der endokrinen Drüsen

10.5.1 Allgemeine Hinweise

10.5.2 Zeichnung der Zonen

10.5.3 Anatomische Lage der Zonen

10.5.4 Arbeitsweise

10.6 Zonen der Atemorgane und des Herzens

10.6.1 Allgemeine Hinweise

10.6.2 Zeichnung der Zonen

10.6.3 Anatomische Lage der Zonen

10.6.4 Arbeitsweise

10.7 Zonen des Verdauungstraktes

10.7.1 Allgemeine Hinweise

10.7.2 Zeichnung der Zonen

10.7.3 Anatomische Lage der Zonen

10.7.4 Arbeitsweise

10.8 Zonen des Lymphsystems, Solarplexus

10.8.1 Allgemeine Hinweise

10.8.2 Zeichnung der Zonen

10.8.3 Anatomische Lage der Zonen

10.8.4 Arbeitsweise

Teil II Praxis

11 Die Erstbehandlung als Befunderstellung

11.1 Einspüren

11.2 Sichtbefund – Inspektion

11.2.1 Statik des Fußes

11.2.2 Gewebe des Fußes

11.2.3 Haut und Nägel

11.2.4 Temperatur der Füße

11.3 Tastbefund – Palpation

11.3.1 Feststellen eines Leitwertes

11.3.2 Praktische Durchführung des Tastbefundes

11.3.3 Unterscheidung zwischen Symptom- und Hintergrundzonen

11.3.4 Beispiele für gleiche Symptom-, aber unterschiedliche Hintergrundzonen

11.3.5 Zusammenfassung

11.4 Einzeichnen der Zonen in die Befundkarte

11.5 Ausnahmesituationen für den Erstbefund

11.6 Abschluss der Behandlung

11.6.1 Nachruhe

11.6.2 Selbstbeobachtungen der Patienten und deren Rückmeldungen

11.7 Zusammenfassung

12 Aufbau der Folge- und Schlussbehandlungen

12.1 Überblick

12.1.1 Zusammenfassung

12.2 Arbeitsweise in den Folgebehandlungen

12.2.1 Behandlung der belasteten Zonen

12.2.2 Setzen von Schwerpunkten

12.3 Schlussbehandlung

12.3.1 Durchführung des Schlussbefundes

12.3.2 Zusammenfassung

13 Dauer und Intervalle der Behandlungen

13.1 Dauer des Erstbefundes und der Folgebehandlungen

13.2 Behandlungsintervalle

13.3 Dauer einer Behandlungsserie

14 Reaktionen in den Behandlungsintervallen

14.1 Allgemeines

14.2 Die häufigsten Reaktionen

14.3 Der Umgang mit heftigen Reaktionen

14.3.1 Allgemeines

14.3.2 Betreuung während starker Reaktionsabläufe

14.3.3 Beispiele für besonders heftige Reaktionen

14.4 Negative Reaktionen, neu entstehende Erkrankungen

14.5 Zusammenfassung

15 Rechts-links-Austauschbarkeit der Reflexzonen am Fuß

15.1 Grundlagen

15.2 Praktische Entscheidungshilfen

15.3 Zusammenfassung

16 Schmerz- und Akutbehandlung

16.1 Allgemeines

16.2 Durchführung

16.2.1 Erfassen der Symptomzone mit dem Verweilgriff

16.2.2 Mitbehandlung der funktionell zugeordneten Hintergrundzonen

16.2.3 Zusammenfassung

16.3 Umsichtige Behandlung der Symptomzonen bei speziellen Erkrankungen

16.3.1 Beispiele

16.3.2 Zusammenfassung

17 Therapeutische Begleitung bei betont emotionalen Reaktionen

17.1 Allgemeine Hinweise

17.2 Praktische Hinweise

17.3 Weitere Erfahrungen

17.4 Zusammenfassung

18 Kombinationsbehandlungen

18.1 Allgemeines

18.2 Bewährte Kombinationsmöglichkeiten

18.2.1 In der physikalischen Therapie

18.2.2 In Krankenhäusern, Rehabilitationszentren und Kurkliniken

18.2.3 In der Heil- oder der ärztlichen Praxis

18.3 RZF und Medikamenteneinnahme

18.4 Behandlung der Extremitäten

18.4.1 Unspezifische Behandlung der Zonen der Extremitäten

18.4.2 Kollaterale und kontralaterale Behandlungen der Extremitäten

18.4.3 Konsensuelle Behandlung übertragen in die Zonen am Fuß

18.5 Begleitmaßnahmen

18.6 Reflexzonentherapie der Hand

18.6.1 Hände und Füße – ein Vergleich

18.6.2 Therapie der Handzonen

18.6.3 Durchführung der Therapie an der Hand

18.6.4 Spezielle Anwendungsgebiete

19 Eigenbehandlung, „Fußhilfen“

19.1 Eigenbehandlung

19.1.1 Möglichkeiten

19.1.2 Einschränkungen

19.1.3 Gute Indikationen für die Eigenbehandlung

19.1.4 Zusammenfassung

19.2 „Fußhilfen“

20 Diagnostische Möglichkeiten und Grenzen

20.1 Allgemeines

20.2 Hinweis- und Differenzialdiagnostik

20.3 Weitere Hinweise

21 Behandlungsvorschläge

21.1 Allgemein

21.1.1 Tonisieren – Sedieren

21.2 Zonengruppe Kopf und Hals

21.2.1 Allgemein

21.2.2 Behandlungsvorschläge

21.3 Zonengruppe Wirbelsäule, Schulter- und Beckengürtel

21.3.1 Allgemein

21.3.2 Behandlungsvorschläge zur Wirbelsäule

21.3.3 Allgemeines zu Schultergürtel und Thorax

21.3.4 Behandlungsvorschläge Schultergürtel und Thorax

21.3.5 Allgemeines zu Beckengürtel bis Knie

21.3.6 Behandlungsvorschläge

21.4 Zonengruppe harnableitende Wege

21.4.1 Allgemein

21.4.2 Behandlungsvorschläge

21.5 Zonengruppe Hormonsystem

21.5.1 Allgemein

21.5.2 Behandlungsvorschläge

21.5.3 Der Thymus

21.6 Zonengruppe Atmung und Herz

21.6.1 Allgemein – Atmung

21.6.2 Behandlungsvorschläge Atemorgane

21.6.3 Allgemein – das Herz

21.6.4 Behandlungsvorschläge Herz und Kreislauf

21.7 Zonengruppe Verdauungsorgane

21.7.1 Allgemein

21.7.2 Behandlungsvorschläge

21.8 Zonengruppe Lymphsystem

21.8.1 Allgemein

21.8.2 Behandlungsvorschläge

22 Rund um Schwangerschaft und Geburt

22.1 Allgemeine Hinweise

22.2 Behandlung in der Schwangerschaft

22.2.1 Basisbehandlung

22.2.2 Häufige Beschwerden

22.3 Beschwerden vor, während und nach der Geburt

22.4 Behandlung von Neugeborenen

22.4.1 Zusammenfassung

23 Säuglings- und Kinderbehandlung

23.1 Allgemeines

23.2 Dosierungshinweise

23.3 Bewährte Indikationen

23.4 Zusammenfassung

Teil III Spezielle Themen und Weiterentwicklungen

24 Spezielle Patientengruppen

24.1 Chronisch Kranke und Bettlägerige

24.1.1 Allgemeine Hinweise

24.1.2 Spezielle chronische Erkrankungen

24.1.3 Zusammenfassung

24.2 Betreuung von Patienten in der Palliativmedizin

24.2.1 Fachliche Betreuung durch Pflegepersonen

24.2.2 Betreuung durch nahestehende Menschen

24.3 Schlafstörungen

24.4 Anorexia nervosa und Bulimia nervosa

24.5 Allergien

25 RZF-Narbenbehandlung

25.1 Allgemeines

25.2 Durchführung

25.2.1 Auswahl der Narben für die RZF

25.2.2 Lokalisieren der Reflexzonen der Narben

25.2.3 Technik der Behandlung der Narbenzonen

25.3 Zusammenfassung

26 Zahnzonen und ihre energetischen Wechselbeziehungen

26.1 Allgemein

26.2 Das Zahnschema

26.2.1 Praktische Anwendung

26.3 Zusammenfassung

27 Reflexzonen der Beckenbänder

27.1 Indikationen

27.2 Kontraindikationen

27.3 Behandlungstechnik

28 Reflexzonen des Gesichtes und des Halses

28.1 Allgemein

28.2 Die Zusammenhänge im Einzelnen

29 Reflexzonen des Lymphsystems

29.1 Allgemein

29.2 Vorteile der RZF-Lymphbehandlung

29.3 Indikationen – Kontraindikationen

29.4 Praxis der RZF-Lymphbehandlung

29.5 Mögliche Reaktionen

30 Wechselbeziehungen zwischen Reflexzonen am Fuß und Meridianen

30.1 Allgemein

30.2 Was sind Meridiane?

30.3 Praktische Anwendung

30.4 Meridianbelastungen in situ

31 Aus der Praxis – für die Praxis

31.1 Schmerz- und Akutbehandlungen

31.1.1 Drohender Ileus

31.1.2 Bewegungseinschränkung des linken Schultergelenkes

31.1.3 Akute Angina tonsillaris

31.2 Skelettomuskuläre Erkrankungen

31.2.1 Ischialgie

31.2.2 Bursitis linker Ellenbogen

31.2.3 Starke Schmerzen in Oberschenkel und Hüfte rechts

31.3 Sportverletzungen

31.3.1 Fersenbeinfraktur nach Unfall

31.3.2 Sturz bei der Tour de France, Klavikulafraktur

31.4 Erkrankungen des Verdauungstraktes

31.4.1 Divertikulitis

31.4.2 Hämorrhoiden und Obstipation

31.4.3 Verdauungsbeschwerden

31.5 Erkrankungen der harnableitenden Wege

31.5.1 Rezidivierende Blasenentzündungen, Rückenschmerzen

31.5.2 Harnleiterstein rechts

31.6 Erkrankungen der Atemwege

31.6.1 Status nach Lungenentzündung

31.6.2 Chronisch verstopfte Nase

31.7 Kopfschmerzen

31.7.1 Kopfschmerzen seit Kindheit

31.7.2 Migräne

31.8 Gynäkologie

31.8.1 Hitzewallungen

31.8.2 Amenorrhö

31.8.3 Zyste am linken Ovar

31.9 Rund um Schwangerschaft und Geburt

31.9.1 Geburtsvorbereitung

31.9.2 Harnverhalten in 9. Schwangerschaftswoche

31.9.3 Geburtseinleitung über die Füße

31.10 Säuglingsbehandlung

31.10.1 Erfahrungen auf der Frühgeburtenstation

31.10.2 Darmkoliken, Schiefhals

31.10.3 Verstopfter Tränenkanal

31.11 Behandlung von Kindern

31.11.1 Spastischer Schiefhals, akut

31.11.2 Tics, die sich in Augenblinzeln zeigen

31.11.3 Obstipation, mangelnde Peristaltik

31.12 Behandlung von alten Menschen

31.12.1 Schwerhörigkeit mit 101 Jahren

31.12.2 Zustand nach komplizierter Radius-Fraktur und Mamma-Ablatio links

31.13 Eigenbehandlungen

31.13.1 Positiver gynäkologischer Befund

31.13.2 Narbenbehandlung – vom Mikro- ins Makrosystem übertragen

31.13.3 Zyste rechter Eierstock

31.14 Lymphbelastungen

31.14.1 Chronische Mittelohrvereiterung, Bronchitis, Sinusitis

31.14.2 Pfeiffer'sches Drüsenfieber

31.14.3 Lymphödem beider Beine

31.15 Allergien, Hauterkrankungen

31.15.1 Allergische Rhinitis

31.15.2 Allergischer Husten

31.15.3 Zustand nach Herpes zoster, Allergien

31.16 Neurologische Erkrankungen

31.16.1 Schlaganfall mit Gehirnblutung

31.16.2 Restless Legs

31.16.3 Multiple Sklerose, Granulom Oberkiefer rechts

31.17 Krebserkrankungen

31.17.1 Lungenkarzinom im Endstadium

31.17.2 Akute Blasenentzündung nach Brustkrebsoperation

31.17.3 Zustand nach Mammakarzinom links

31.18 Palliativbetreuung, Sterbebegleitung

31.18.1 Ein besonderer Abschied

31.18.2 Erfahrungen mit stationären Patienten

31.19 Zähne als Störfelder

31.19.1 ISG/LWS-Beschwerden

31.19.2 Kniebeschwerden

31.20 Narben als Störfelder

31.20.1 Klavikulanarbe als Störfeld bei Schmerzen LWS und ISG

31.20.2 Status nach Gallenblasenoperation, Durchfälle

31.20.3 Myomoperation

31.21 Postoperative Behandlungen

31.21.1 Status nach Totalendoprothese rechtes Knie

31.21.2 Status nach Sigmaresektion 2007

31.22 Kombinationsbehandlungen

31.22.1 Zustand nach Operation wegen Pleuraempyem und -ergüssen

31.22.2 ADHS, Hyperaktivität

31.22.3 Multiple Myogelosen

31.23 Verschiedenes und Besonderes

31.23.1 „Fersensporn“– chronische Obstipation

31.23.2 Beckenbänder und Bauchtanz

31.23.3 Piercing

31.23.4 Astigmatismus, entzündete Tonsillen

31.23.5 Zeichen am Fuß

32 Zusammenfassung der Methode

Teil IV Anhang

33 Studien und Veröffentlichungen zur Reflexzonentherapie am Fuß

34 Aus- und Weiterbildungszentren „Hanne-Marquardt-Fußreflex“

35 Abbildungsnachweis

36 Literaturverzeichnis

37 Abkürzungen und Fachbegriffe

38 Sachverzeichnis

Teil I Grundlagen

1 Historische Entwicklung der Fußbehandlung

2 Zwei Arbeitsmodelle für den praktischen Einstieg in die RZF

3 Die therapeutischen Grundgriffe, Berühren – Behandeln

4 Kennzeichen belasteter Zonen Die situationsgerechte Dosierung

5 Indikationen – Kontraindikationen

6 Stabilisierung und Harmonisierung des vegetativen Nervensystems

7 Vorbereitung zur Behandlung

8 Der Schmerz – sein Sinn und seine Bedeutung

9 Grenzen der schriftlichen Festlegung von Zonen

10 Die einzelnen Zonengruppen

1 Historische Entwicklung der Fußbehandlung

1.1 Erste geschichtliche Hinweise

Die Entwicklung von ersten Anfängen bis zur jetzigen Reflexzonentherapie am Fuß (RZF) nahm vermutlich einen ähnlichen Weg wie viele andere, heutzutage selbstverständlich akzeptierte Behandlungsformen: Es gab zu jeder Zeit Menschen mit besonderen Begabungen, die instinktiv und intuitiv wussten, was bei bestimmten Erkrankungen zu tun war, weil sie weitaus mehr in Naturzusammenhänge und kosmische Gesetze eingebettet waren.

So hat sich zum Beispiel das alte Wissen um die Heilkraft von Kräutern im Laufe von Jahrhunderten zur Phytotherapie entwickelt, das Stechen bestimmter Punkte am Körper mit einfachen, spitzen Gegenständen (schon im Altertum historisch belegt) wurde zur Akupunktur, geschliffene Steine und Metalle, mit denen früher Eingriffe ins Innere des Menschen durchgeführt wurden, waren der Beginn der Chirurgie.

In ihren Anfängen ist die heute praktizierte Fußbehandlung im vorderen Orient bereits durch Jahrtausende alte ägyptische Piktografien (▶Abb. 1.1) belegt, die zeigen, dass sich Füße – und auch Hände – zur Behandlung gut eignen. Im Text eines hohen Würdenträgers heißt es dazu in etwa: „Füge mir keine Schmerzen zu!“ Die Antwort: „Ich werde mich so verhalten, dass du mich loben wirst.“

Auch aus dem fernen Osten sind sehr alte, rituell-kultische Zeichen an den Füßen bekannt, häufig an den Sohlen von buddhistischen Statuen. Sie dienten wohl eher der religiösen Verehrung. Seit Jahrzehnten wird jedoch in verschiedenen fernöstlichen Ländern eine einfache (und oft sehr schmerzhafte!) Behandlung der Füße als Volksmedizin praktiziert. Sie ist vermutlich aus neueren westlichen Grundlagen entstanden.

▶Abb. 1.1 Ägyptische Piktografie (ca. 4500 Jahre alt).

Überdies existieren seit dem letzten Jahrhundert aus der westlichen Welt Hinweise, dass bereits die Ureinwohner Mittel- und Nordamerikas bei ihren Kranken eine Behandlung von Fußpunkten durchführten. Christine Issel, USA, recherchierte das Thema gründlich und sammelte 1990 in ihrem Buch Reflexology: Art, Science and History interessante Belege. Die Cherokee-Indianer scheinen der einzige Stamm zu sein, bei dem sich bis in die Neuzeit die Fußbehandlung nachweisen lässt. Es wird vermutet, dass sie ihr Wissen von den Inkas Südamerikas übernommen haben.

In Europa haben alten Quellen zufolge verschiedene Ärzte schon im Mittelalter eine Art von Zonentherapie durchgeführt. Henry B. Bressler beruft sich am Anfang des letzten Jahrhunderts in einem Buch auf eine Schrift, in der Ärzte um 1582 Behandlungen von Fuß- und Handarealen beschrieben und damit erstaunliche Resultate bei Kranken erzielten.

Aus allem Beschriebenen geht hervor, dass den Füßen von alters her in vielen Kulturen der Menschheit eine große, vielschichtige Bedeutung zugeschrieben wurde.

1.2 Entwicklungen in der Neuzeit

Heute berufen sich alle, die Fußbehandlungen durchführen, zunächst auf Dr. William FitzGerald, einen amerikanischen HNO-Arzt (1872–1942), der 1917 mit Dr. Edwin Bowers das Buch Zone Therapy veröffentlichte. Es gibt weder in seinem Schrifttum noch in Schilderungen früherer Mitarbeiter direkte Hinweise, aus welchen Quellen er sein wichtigstes „Handwerkszeug“, die Einteilung des Menschen in 10 Längskörperzonen, entwickelte. Da FitzGerald auch einige Jahre in London, Paris und Wien tätig war, wird vermutet, dass er dort mit entsprechend altem, europäischem Schrifttum in Berührung kam. Eine andere Annahme ist die, dass er bei seinen Aufenthalten in Europa die Grundregeln der Akupunktur kennenlernte und vielleicht die 12 bekannten Hauptmeridiane zu 10 Längskörperzonen stilisiert hat.

Die Grundidee seiner Arbeit, die er empirisch in vielen Jahren seiner Praxistätigkeit fand: Alle Belastungen und Erkrankungen von Organen und Geweben, die sich in einer der 10 Längskörperzonen befinden, lassen sich innerhalb dieser Längszone vom Kopf bis in die Hände und Füße therapeutisch beeinflussen. Gleich, woher FitzGerald seine Informationen bezog, gleich, ob seine Behandlungsvorschläge manchmal skurril anmuten – er benützte unter anderem Metallkämme, Wäscheklammern und dünne Holzstäbe: Bis heute ist dieser 10-Zonen-Raster (▶Abb. 2.1) ein verlässliches Arbeitsmodell für unsere Therapie am Fuß. Zugleich fand ich in FitzGeralds Buch von 1917 eine erste Darstellung von Organzonen am Fuß.

Aus dem überkommenen Schrifttum geht hervor, dass FitzGerald trotz etlicher Anfeindungen nicht nur seine Patienten nach diesem bewährten Rasterbild höchst erfolgreich behandelte, sondern über viele Jahre Ärzte und Therapeuten verschiedener Fachrichtungen in praktischen Kursen unterwies. Einer seiner engsten Mitarbeiter, Dr. Georg Starr White, schildert in einer späteren Schrift, dass die Zonentherapie um 1925 in den USA eine der bekanntesten Therapieformen war.

In den frühen 1930er Jahren griff die amerikanische Masseurin Eunice Ingham (1888–1974) auf diese Erfahrungen zurück. Im Gegensatz zu FitzGerald behandelte sie jedoch nicht an unterschiedlichen Stellen am Körper des Menschen, sondern konzentrierte sich auf die Füße, die ebenfalls von den 10 Körperzonen durchzogen sind. Sie entwickelte eine spezielle Behandlungstechnik, die sie zunächst „The Ingham Method of Compression Massage“ nannte. 1938 veröffentlichte sie unter dem Titel Stories the Feet can Tell die erste schriftliche Zusammenfassung ihrer Erfahrungen, der später als Ergänzung ihr zweites Buch Stories the Feet have Told folgte.

Ihre Arbeit fand unter dem Begriff „Reflexology“ ein interessiertes Publikum, vor allem in Laienkreisen. Ihre beiden Schriften verbreiteten sich weit über die USA hinaus auch in europäischen Ländern. Bis heute wird sie von vielen gesundheitsbewussten Menschen als Grundlage zur Eigenbehandlung und Gesunderhaltung geschätzt.

1.3 Der Weg von der Reflexology zur Reflexzonentherapie am Fuß

1958 erfuhr ich als 25-jährige Masseurin erstmals durch E. Inghams Buch (s. o.) von der Fußbehandlung. Da ich in England als Grundberuf die Krankenpflege erlernt hatte, interessierte mich das Thema schon der Sprache wegen, aber sein Inhalt befremdete mich zunächst sehr. Vor allem schien mir unglaubwürdig, dass man nur durch „Drücken“ spezieller Punkte am Fuß Verbesserungen des Zustandes des Menschen an weit entfernten Stellen erreichen konnte. Die therapeutische Neugierde trieb mich jedoch an, die angegebenen Areale, die jeweils der Symptomatik der Patienten entsprachen, zu überprüfen. Zu meinem Erstaunen waren sie nicht nur schmerzhaft, sondern ihre Behandlung hatte zur Folge, dass Beschwerden der Patienten deutlich nachließen.

▶Abb. 1.2 Fußzonen 1917; FitzGerald: Zone Therapy.

▶Abb. 1.3 Fußzonen 1938; Ingham: Stories the Feet can Tell.

Bald schon setzte ich diese neue Methode fast ausschließlich ein. Durch die Tatsache, dass ich von Beginn an mit Patienten arbeitete – und nicht, wie in den USA und anderen Ländern, mit Klienten – fand der Wechsel von der Wohlfühlebene und Prävention zur Therapie fast von selber statt.

1967 begann ich mit Kursen für Fachkräfte und sah in dieser Ausbildung ein Zusatzangebot für Interessierte aus medizinischtherapeutischen Berufen. Erst später wurde mir klar, dass die Abgrenzung von der Laienmethode es relativ leicht machte, die RZF in Praxen für physikalische Therapie, Krankenhäusern und Rehabilitationszentren professionell einzusetzen.

Ab 1973 entwickelten sich dank der großen Nachfrage vonseiten der Therapeuten und der Patienten eine Reihe weiterer Aus- und Weiterbildungszentren im In- und Ausland.

1975 erschien mein erstes Buch Reflexzonenarbeit am Fuß[30]. Es ist nach wie vor als „Schnupperlektüre“ interessant und hat inzwischen 24 Auflagen erreicht. Bereits damals hatten sich aus der praktischen Erfahrung neue Zonen entwickelt und übernommene in ihrer anatomischen Lage am Fuß präzisiert.

1993 brachte der Hippokrates-Verlag das professionell ausgerichtete Praktische Lehrbuch für Reflexzonentherapie am Fuß heraus, das bislang in 14 Sprachen übersetzt wurde.

2008 feierten wir das 50-jährige Bestehen der Reflexzonentherapie am Fuß mit einem großen, fröhlich-professionellen Fest, auf dem wir unsere Arbeit mitsamt ihren vielen entstandenen Entwicklungsstufen präsentierten.

Genaueres über den Entwicklungsweg der RZF ist in der Autobiografie Unterm Dach der Füße (▶S. 243, [29]) nachzulesen.

1.4 Was sind Reflexzonen am Fuß? Eine Annäherung aus dem heutigen Verständnis von Lebensvorgängen

Da in den letzten Jahrzehnten auch in der Medizin neue Denkmodelle entstanden sind, ist eine Annäherung an die Frage heute eher möglich. Vor allem die Erkenntnisse von Neurobiologie und Gehirnforschung tragen zur größeren Akzeptanz von Therapien bei, die unter den Begriffen Komplementär- und integrative Medizin zusammengefasst sind.

Auch die Bezeichnung „Reflex“, die früher nur im Sinne von nervalem Geschehen verwendet wurde, hat eine Öffnung erfahren: Sie ist jetzt häufig im Zusammenhang mit Wirkfeldern gebräuchlich, bei denen empirisch nachgewiesen ist, dass funktionelle Verbindungen zwischen dem Teil und dem Ganzen im Sinne von „Reflektieren“ vorhanden sind.

In der folgenden Auflistung der Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Fuß werden zunächst die in der Schulmedizin bekannten anatomischen Gegebenheiten aufgeführt. Einen größeren Raum nehmen danach die Methoden ein, die sich mit den vielfachen Forschungen und Entdeckungen der Neuzeit befassen und auf die sich auch unsere langjährigen, praktischen Erfahrungen mit der Reflexzonentherapie am Fuß (RZF) stützen können.

1.4.1 Zusammenhänge, die in der Schulmedizin bekannt sind

Von den Füßen her sind differenzierte Beziehungen zum ganzen Menschen vorhanden.

Der Fuß ist von weitaus zahlreicheren Rezeptoren durchsetzt als andere Körperregionen. Das könnte u. a. auf seine besondere Rolle als „Mikrosystem“ (Verbindung und Wirkung zwischen dem Teil und dem Ganzen) hinweisen. Diese Rezeptoren sind den verschiedensten Reizen zugänglich. Sie werden über afferente Nervenfasern zum Rückenmark weitergeleitet und entweder segmental verschaltet oder zum Gehirn weitergeführt.

Von der Haut und dem Gewebe des Fußes werden durch manuelle und andere Reize vegetative Rezeptoren und Nervenfasern angesprochen und verschaltet, bis hin zu den prä- und postganglionären Synapsen.

Die Faszien, die den ganzen Körper – und somit auch den Fuß – durchziehen, sind untereinander in ständiger Kommunikationsbereitschaft. Ihr Informationsaustausch kann durch entsprechende Therapien, auch durch die RZF, aktiviert werden.

Das Entwicklungspotenzial des ganzen Menschen ist zu Beginn in jeder einzelnen Zelle angelegt. Jede Zelle steht als Wahrnehmungsorgan und Informationsträger mit allen anderen im Austausch. Dieses Wissen wird durch neuere Forschungen von Prof.

Y. Zhang

Embryo Containing Information of the Whole Organism

[53]

bestätigt.

1.4.2 Neue Wege in Forschung und Wissenschaft – allgemein

Die westliche Wissenschaft hat lange Zeit einseitig den Blick für das Detail geschärft und dabei grundlegende Lebenszusammenhänge vernachlässigt. Als Ausgleich sind seit dem letzten Jahrhundert in vielen Forschungsbereichen Entwicklungen im Gange, die sich mit dem übergeordneten Ganzen im Zusammenspiel mit seinen Teilen beschäftigen: Niels Bohr, Fritjof Capra, Benoît Mandelbrot, Bruce Lipton u. a. m. gelten als Wegbereiter dieses weiter gefächerten, offeneren und lebendigeren Denkens.

Rupert Sheldrake z. B. erforscht seit Jahrzehnten „morphogenetische Felder“ (immaterielle Gestalt- und Formentwicklungen) und geht davon aus, dass Formen durch Schwingungsprozesse erzeugt werden. David Bohm hat sich mit den immerwährenden Entfaltungen und Wechselbeziehungen des Lebens befasst und damit ein holografisches Weltbild entworfen. Durch seine ausführlichen Erforschungen der Chaos- und Zeitphänomene hat Ilya Prigogine maßgeblich zu einem neuen Verständnis der Naturgesetze und der Vernetzung aller biologischen Systeme untereinander beigetragen. Masuru Emoto widmet sich den sensiblen Qualitäten des Wassers als höchst vielfältigem Informationsträger, das eine große Bedeutung für die Zukunft der Menschheit hat.

1.4.3 Neue Wege im medizinischtherapeutischen Bereich

Um nur einige zu nennen: Alfred Pischinger hat in den 1970er Jahren in seinem System der Grundregulation ausgeführt, dass lebendige Systeme untereinander hoch vernetzt sind und „offen Energie mit ihrer Umgebung austauschen“. Seine Matrix- Forschungen sind für das Verständnis von Mikrosystemen (s. u.) von großer Bedeutung. Aber schon vor mehr als 200 Jahren, seiner Zeit weit voraus, sprach Samuel Hahnemann von immaterieller Informationsübertragung im Wirkfeld der Homöopathie. Reinhold Voll ist es gelungen, die unsichtbare Fließkraft in den Meridianen durch Elektroakupunktur-Messungen nachzuweisen. Bernard Bricot und andere haben neue, dynamische Bewegungsformen und Untersuchungen zum menschlichen Haltungssystem entwickelt, in denen den Füßen eine „tragende Rolle“ zukommt. Auch Soma und Psyche finden in den verschiedensten Behandlungsmethoden heutzutage wieder zueinander.

1.4.4 Reflexzonen als Mikrosysteme und Informationsträger

Als Mikrosysteme werden heute kleine „bildschirmartige Selbstabbildungen“ bezeichnet, die mit dem Makrosystem, dem Ganzen, im Sinne von „regelkreisähnlichen Vernetzungen“ in Verbindung stehen. Durch neuere Untersuchungen hat sich bestätigt, dass die Resonanzmöglichkeiten zwischen den Makro- und Mikrosystemen immer neutral vorhanden sind und durch entsprechende Behandlungen aktiviert werden können.

Seit der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts, und teilweise vorher, haben Ärzte und Therapeuten mit ihrem Entdeckergeist eine Anzahl von Mikrosystemen und Reflexzonen gefunden und zu neuartigen Behandlungsmethoden weiter entwickelt. Die bekanntesten sind:

Auge (I. v. Peczely), Nase (W. Fliess, N. Krack) Ohr (P. Nogier), Zähne (R. Voll u. a.), Mund-Innenraum (J. Gleditsch), Zunge (TCM u. a.), Schädel (T. Yamamoto), Hand und Fuß (W. FitzGerald, E. Ingham), Unterschenkel (R. Siener) u. a. m.

Der Fuß jedoch ist das Mikrosystem, das in seiner deutlichen Formenähnlichkeit mit dem sitzenden Menschen die Beziehung vom Teil zum Ganzen am exaktesten widerspiegelt.

1.4.5 Hinweise auf Existenz und Wirkung der Reflexzonen am Fuß

Klinische Studien und Veröffentlichungen

Kopfschmerzstudie 1990 Universitat Autonoma de Barcelona

Sportstudie 1998 Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Studie zur Nierendurchblutung 1999 Universitätsklinik Innsbruck

Studie zur Darmdurchblutung 2001 Universitätsklinik Innsbruck

Studie bei Patienten mit Gonarthrose 2006 Friedrich-Schiller-Universität Jena

Im Anhang (

S. 230

) sind weitere Studien und Veröffentlichungen angegeben.

Empirische Erfahrungen

Bei

Kranken

zeigen sich in den zugeordneten Zonen am Fuß Schmerzempfindungen verschiedener Art und/oder Zeichen des vegetativen Nervensystems, die bei der Behandlung von

Gesunden

nicht auftreten.

Akute und chronische Schmerzzustände, funktionelle Erkrankungen des Bewegungsapparates, der inneren Organe, des motorischen und vegetativen Nervensystems, des Immun- und Hormonsystems und emotionale Störungen können durch die RZF verbessert bzw. ausgeheilt werden, jeweils im Rahmen der regenerativen Möglichkeiten des einzelnen Patienten.

Die RZF beeinflusst Grundfunktionen bei Menschen, die sich nicht verbal äußern können, z. B. bei Säuglingen, Bewusstlosen, Schwerst Mehrfachbehinderten. Zu beobachten sind u. a.: bessere Darm- und Nierenfunktion, Verbesserung der Atmung und Herz-Kreislauf-Tätigkeit (am Monitor zu beobachten), Stabilisierung von Unruhezuständen – immer innerhalb der Grenzen der bestehenden Erkrankung. Die RZF wirkt auch bei Tieren.

Die grundlegenden Matrix-Informationen (s. o.) sind auch bei Tetra- und Paraplegikern und bei Langzeitdiabetikern wirksam. Deshalb können wir auch bei diesen Patienten Teilverbesserungen verschiedener Organfunktionen erreichen, obwohl die Wirkungen nicht direkt durch das autonome Nervensystem nachweisbar sind.

Weitere Merkmale und Beobachtungen

Als Ordnungs- und Regulationstherapie unterstützt die RZF die Selbstheilungskräfte des Menschen und wirkt sowohl in stofflichen als auch in nichtstofflichen Ebenen. Durch die zwischenmenschliche Berührung vermittelt sie die wichtigste „Arzeney“ (Paracelsus) für den Menschen.

Auch bei der RZF ist zu berücksichtigen: Beweisführungen und Behandlungsergebnisse, gleich auf welche Weise und von wem sie durchgeführt wurden, können nie ganz objektiv sein, denn der Mensch als Individuum ist mehr als ein „Objekt“. Dass Gedanken und Gefühle – sowohl des Therapeuten als auch des Patienten – die jeweiligen Messwerte verändern, wird in neuerer Zeit durch die Entdeckung der Spiegelneuronen (

G. Rizzolatti

) bestätigt.

Die Berührung eines Teils des Menschen, z. B. des Fußes, wirkt immer als Instrument der Kommunikation auf das Ganze und kann an entfernt liegenden, funktionell und/oder energetisch zugeordneten Stellen gezielt Reaktionen und Veränderungen auslösen.

1.4.6 Praktische Arbeitsmodelle zum Auffinden der Zonen am Fuß

Der

10-Zonen-Raster

, mit dem W. FitzGerald den Menschen in gleichmäßig verlaufende, vertikale Felder einteilte, die vom Kopf bis in die Füße führen. Damit konnte er empirisch auf die wechselseitige Beziehung zwischen dem „Makro-“ (dem Ganzen) und dem „Mikrosystem“ (dem Teil) hinweisen.

Das Prinzip der

Formenähnlichkeit

zwischen einem sitzenden Menschen und seinen Füßen. Es dient in seiner genialen Einfachheit als Schlüssel zu einer weitgehend exakten Lokalisierung der einzelnen Zonen am Fuß.

1.4.7 Zusammenfassung

In therapeutischen Kreisen hat sich der Terminus „Fußreflex“ als Kurzbezeichnung der Methode etabliert. Zum besseren Verständnis, dass es sich dabei nicht um Reflexe im nervalen Sinn handelt, kann der Begriff Reflexzonen als Abbildung eines großen Ganzen auf kleiner Fläche gesehen werden, wie z. B. bei der Spiegel„reflex“kamera. Im Praxisalltag werden Reflexzonen meist einfach als Zonen bezeichnet.

Wir gehen davon aus, dass die jetzigen Ausführungen zum Thema in Zukunft durch weitere und differenzierte Erkenntnisse ergänzt werden. Die heutigen Grundlagen können jedoch bereits zu einem tieferen Verständnis von Lebensvorgängen beitragen – auch in Medizin und Therapie. Die Beobachtung, dass zunehmend mehr Ärzte aufgeschlossen sind, bei der Betreuung von Patienten auch evidenzbasierte (auf Erfahrung beruhende) Behandlungsverfahren einzubeziehen, ist ermutigend.

Bei allem verständlichen Bedürfnis auch von unserer Seite, die Wirkungen der RZF zu beweisen: nach wie vor sind unsere Patienten die wichtigsten Befürworter der Methode, denn sie bestätigen uns täglich, dass und wie sie wirkt.

1.4.8 Kurzform für die tägliche Praxisarbeit Was ist die „Reflexzonentherapie am Fuß (RZF)“?

Wir arbeiten in den Reflexzonen der Füße in einem sog. Mikrosystem, einer „bildschirmartigen Selbstabbildung“ im Kleinen, die mit dem Makrosystem, der ganzen Person, in wechselwirksamer Beziehung steht. Die RZF wird zur Gruppe der Komplementärmethoden gezählt, die als Regulationstherapie den Menschen in allen Ebenen anspricht und ordnet, jeweils im Rahmen seiner regenerativen Möglichkeiten. Sie bekämpft oder unterdrückt nicht Symptome, sondern unterstützt die Selbstheilungskräfte, den „inneren Arzt“ des Patienten.

Die Areale am Fuß sind zwar keine Reflexe im nervalen Sinn, der Begriff „Reflex“ hat sich jedoch im therapeutischen Sprachgebrauch in den letzten Jahrzehnten geöffnet. Er kann wie das Reflektieren des großen Bildes auf der kleinen Fläche einer Spiegel„reflex“kamera verstanden werden.

Als manuelle Therapieform vermittelt die RZF das wichtige Medikament der Berührung. Die unterschiedlichen Reaktionen der Patienten auf den therapeutischen Impuls ermöglichen eine individuelle Behandlung der einzelnen Krankheitsbilder.

Die Einteilung des Menschen in 10 gedachte Längszonen, die bis in seine Füße reichen (W. FitzGerald), und die Formenähnlichkeit zwischen einem sitzenden Menschen und seinem Fuß (unser Logo, ▶ S. III) sind bewährte Arbeitsmodelle und Orientierungshilfen, um die einzelnen Zonen verlässlich zu finden.

Zu den jahrzehntelangen empirischen Erfahrungen gibt es klinische Studien und weitere Veröffentlichungen.

2 Zwei Arbeitsmodelle für den praktischen Einstieg in die RZF

2.1 Das Rasterbild nach William FitzGerald

W. FitzGerald ging von dem einfachen Arbeitsmodell aus, dass sich der menschliche Körper in 10 gleichmäßig angeordnete Abschnitte, vom Kopf bis zu den Füßen führende sog. Körperzonen, einteilen lässt (▶Abb. 2.1 und ▶Kap. 1.2).

2.1.1 Vertikale 10-Zonen-Einteilung

Die Längskörperzonen erscheinen als etwa gleich große, vertikale Felder, von medial nach lateral jeweils von Zone 1 bis 5 aneinandergereiht. W. FitzGerald entdeckte damit einen brauchbaren Schlüssel, mit dem die Zusammenhänge zwischen Mensch und Füßen bildhaft und praktisch nachvollziehbar aufgezeigt werden können:

Jeweils in derselben Längszone, die durch ein Organ, Gewebe oder System des Körpers führt, findet sich auch in den Füßen in der gleichen Längsbahn, proportional verkleinert, die zugeordnete Reflexzone. Folgende Beispiele verdeutlichen dies:

Die Augen liegen in den Längskörperzonen 2 und 3 und finden im Fuß an den Zehen 2 und 3 ihre Reflexzonenzuordnung.

Die Hüftgelenke gehören zur Längskörperzone 4 und sind in den Füßen auch in dieser Längskörperzone zu finden, d. h. nahe dem lateralen Malleolus.

Alle paarig angelegten Organe und Gelenke (z. B. Nieren, Ohren, Schultergelenke) sind am rechten und linken Fuß repräsentiert.

Die Organe, die unilateral ausgebildet sind, haben ihre Reflexzonen am Fuß auf derselben Seite wie im Körper (z. B. Milz links, Appendix, Gallenblase rechts).

Organe in der Körpermitte haben ihre Entsprechung in der Fußpaarmitte, d. h. am rechten und linken Fuß in der jeweils zugeordneten Längszone (z. B. Herz, Magen, Blase).

2.1.2 Horizontale Einteilung

Durch drei Orientierungslinien in der Horizontalen wurde ab 1967 zur vertikalen 10-Zonen-Einteilung eine weitere Unterscheidung möglich:

Die erste Querlinie verläuft in situ rechts und links vom Brustbein über das Schlüsselbein zur Schulterhöhe und begrenzt die Bereiche

Kopf und Hals

. Diese Linie, übertragen an den Fuß, führt durch die zehn Zehengrundgelenke und kennzeichnet somit die Zehen als dem Kopf und Hals zugeordnet.

Die zweite Querlinie entspricht in situ in etwa der Gürtellinie und findet ihre Zuordnung in den Füßen in der Basis der Mittelfußknochen, bekannt als Lisfranc-Gelenklinie. Sowohl im Körper als auch in den Füßen sind zwischen der ersten und zweiten Quermarkierung die Organe des

Thorax

und des

Oberbauches

angeordnet.

Eine dritte Querlinie entspricht in situ der Abgrenzung des Rumpfes gegenüber den unteren Extremitäten und wird an den Füßen von einer Verbindung des äußeren Knöchels mit dem inneren, etwa entlang der Malleolengabel, dargestellt. In dem so entstandenen Raum befinden sich die Reflexzonen der

Bauch-

und

Beckenorgane.

Bei dieser wechselseitigen Zuordnung von Makrosystem Mensch und Mikrosystem Fuß lässt sich anhand der Längs- und Quergitter die Lage bzw. Projektion der einzelnen Organe, ähnlich wie bei einem Mosaik, gut auffinden.

Die fiktive Einteilung in lineare Felder sollte weder im Körper noch an den Füßen als eng begrenzte, starre Trennung angesehen werden, denn im offenen „Fließsystem Mensch“ sind alle Lebensvorgänge leitend miteinander verbunden.

Die Längs- und Querzonen werden im praktischen Unterricht im wörtlichen Sinne als „Hilfs“-Linien gebraucht: Sie geben Hilfestellung, um vom abstrakt modellorientierten Denken in die individuelle, lebendige Betrachtung des Menschen zu kommen.

▶Abb. 2.1 Längskörperzonen nach W. FitzGerald. Querlinien am Körper und an den Füßen.

2.2 Makrosystem Mensch, erkennbar in seinen verschiedenen Mikrosystemen

Philosophen aller Zeiten erkannten bei der Betrachtung der Lebensvorgänge, dass die Information des Teiles im Ganzen und das Ganze im Teil enthalten ist. Auch in der Medizin ist dies bekannt durch die Omnipotenz (das Allvermögen) der ersten menschlichen Zellen, die noch sämtliche Möglichkeiten der Differenzierung für die Weiterentwicklung zu Organen, Geweben und Systemen in sich tragen.

Nach einer Ära der einseitig gepflegten Wissenschaftlichkeit in Medizin und Therapie führt die Pendelbewegung in den letzten Jahrzehnten zum Teil ausgleichend zurück. Viele aus therapeutischen Berufen haben erkannt:

„Die heute vorherrschende Medizin ist reich an Technik, aber arm an Bildern.“

Das offenere Denken findet seinen Niederschlag in der Begründung bzw. Wiederentdeckung verschiedener Methoden der Komplementärmedizin, bei denen vorrangig funktionell-therapeutische Zusammenhänge als notwendige Ergänzung zum bislang überbetonten analytischen Denken gewürdigt werden.

Der früher streng medizinische Terminus „Reflexzonen“ hat durch die Entstehung und Neubelebung verschiedener diagnostischer und therapeutischer Methoden, die nicht allein über die anatomische Struktur und Funktion des Nervensystems erklärbar sind, eine Erweiterung erfahren. Die zunächst gebräuchliche Bezeichnung „Somatotopie“ für das Phänomen der Ganzkörperprojektionen wird heute vielfach durch den Begriff „Mikrosystem“ ersetzt; es handelt sich um Synonyme.

Die RZF wird in den letzten Jahren, wie andere Methoden aus der Komplementärmedizin, durch experimentelle Studien mehr und mehr verifizierbar. Will man sich dem Analogie-(Ähnlichkeits-) Denken öffnen, so setzt dies voraus, phänomenologische Merkmale in ihrer Ambivalenz des „Sowohl-als-auch“ ernst zu nehmen und sich bei der Beurteilung lebendiger Vorgänge im Menschen vom ausschließlich linear-kausalen Denken zu lösen.

Formenähnlichkeiten, das heißt vergleichbare anatomische Gestaltungen innerhalb des Menschen, sind, selbst wenn sie entfernt voneinander liegen, oftmals Hinweise auf gegenseitige innere und funktionelle Beziehungen, denn „der Geist schafft die Form“ (Carl Huter). Sie werden seit Langem in verschiedenen Therapierichtungen genutzt. Am bekanntesten ist die Aurikulotherapie nach Nogier, die darauf beruht, dass sich in der Ohrmuschel die embryonale Gestalt des Menschen formenähnlich darstellt ([26], [34]).

J. Gleditsch und J. Bossy schreiben ausführlich über erprobte und bewährte Somatotopien ([14], [3]). L. Mees zeigt eine Vielfalt von überzeugenden Formenanalogien und deren therapeutischen Zusammenhänge auf [31]. A. Pischinger geht davon aus, dass biologische Systeme vernetzt, energetisch offen und in einer Wechselwirkung zueinander und zu ihrer Umgebung stehen [37].

Forschungen dieser Art bestätigen meinen Zugang zum Thema, denn sie können als Verständnisgrundlage auch für Funktionsabläufe innerhalb der RZF dienen.

▶Abb. 2.2 Formenähnlichkeit Ohr – Embryo (P. Nogier: Praktische Einführung in die Aurikulotherapie).

Zum Handwerkszeug für die Ausübung der RZF gehören:

ein gutes Maß physischer und psychischer Stabilitätein solides medizinisch-therapeutisches Grundwissendie innere Offenheit, unbekannte Methoden auf ihre Wirksamkeit praktisch zu überprüfenetwas Mut, unkonventionelle Wege zu gehen, damit sich Kopf, Herz und Hand bei der Therapie der Füße begegnen können.

2.2.1 Formenanalogie zwischen Mensch und Fuß

▶Abb. 2.3 bringt zum Ausdruck, dass zwischen der Form des Fußes und des sitzenden Menschen offensichtlich eine Ähnlichkeit besteht. Die Abbildung weist in ihrer einfachen Grundstruktur im aufrecht gestellten Fuß auf den sitzenden Menschen hin und stellt umgekehrt im sitzenden Menschen den Fuß dar.

2.2.2 Anatomische Zuordnung der Zonen am Fuß

Generell gilt:

In der horizontalen Ebene gelten folgende Zuordnungen:

Die Zonen von Kopf und Hals entsprechen den Zehen.

Die Zonen von Thorax und Oberbauch entsprechen etwa dem Mittelfußraum.

Die Zonen von Bauchraum und Becken entsprechen den Fußwurzelknochen bis an die Knöchel.

Die Zonen der Beine entsprechen den distalen Enden der Unterschenkel.

▶Abb. 2.3 Sitzender Mensch in der Form des Fußes.

Die von uns seit Langem durchgeführte und gelehrte RZF beruht auf der Akzeptanz der bildhaft darstellbaren Zusammenhänge zwischen den Füßen und dem sitzenden Menschen, wie sie sich in der Formenähnlichkeit zeigt. Sie hat sich als praktische Arbeitsgrundlage seit Jahrzehnten bewährt.

Zur anatomischen Orientierung werden die Knochen der Füße von dorsal, plantar, medial und lateral in ▶Abb. 2.4 und ▶Abb. 2.5 deutsch und lateinisch genannt.

▶Abb. 2.4 Knochen des Fußes und ihre Bezeichnungen (dorsal, medial).

▶Abb. 2.5 Knochen des Fußes und ihre Bezeichnungen (plantar, lateral).

3 Die therapeutischen Grundgriffe, Berühren – Behandeln

3.1 Berührung

Obwohl, vordergründig betrachtet, die Durchführung der RZF auch mit technischen Geräten möglich wäre, habe ich mich für die Hand-Arbeit entschieden, denn das Bedürfnis nach zwischenmenschlicher Berührung wächst notwendigerweise mit der Technisierung der therapeutischen Anwendungen. Viele Menschen spüren die Einseitigkeit, die durch den Mangel an Körperkontakt entsteht. Sie empfinden, meist unbewusst, dass das Wesen einer Behandlung, ihre innerste Essenz, mit dem Lebensgeheimnis der Berührung zusammenhängt – mit den Worten Antoine de Saint-Exupérys: „Man sieht nur mit dem Herzen gut; das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Alle manuellen Therapieformen können die unmittelbare zwischenmenschliche Erfahrung bieten, dass äußerliches Berührt-Werden und inneres Berührt-Sein zusammengehören und in einer Wechselwirkung zueinander stehen.

Sachlich ausgedrückt, entsteht durch Berührung ein elektromagnetisches Spannungsfeld, das ganz persönlichen Charakter hat und durch die Begegnung zweier „offener Kraftfelder“ eine fortwährende Homöostase (Aufrechterhaltung der Funktion der Regelsysteme im Körper) anstrebt [37]. Im geläufigen Sinne der Innervation wird durch den tastenden Griff ein Reiz an den Rezeptoren der sensiblen Nervenbahnen im Fußgewebe gesetzt.

Wir sollten bei allen Erklärungsversuchen des Begriffes „Berührung“ jedoch immer im Blickpunkt haben, dass sich Berührung nicht allein theoretisch beschreiben lässt, sondern dass sie erst durch praktische Erfahrung lebendig wird.

3.2 Grifftechnik

3.2.1 Daumen-Grundgriff

(▶Abb. 3.1, ▶Abb. 3.2, ▶Abb. 3.3)

Die Hand, als sensibles und persönliches Instrument, kann den Fuß am besten „begreifen“, wenn sie ihrem anatomischen Aufbau gemäß eingesetzt wird. Ich rate zu Beginn zum bevorzugten Einsatz des Daumens, der sich durch seine Sonderstellung und Dominanz gut zum Setzen der therapeutischen Impulse anbietet.

Auf diese Weise werden unsere Muskeln, Gelenke und Sehnen in ihrer natürlichen Funktion und ohne Gefahr der Überlastung und Schädigung eingesetzt.

Die vier Finger sind, dem Daumen gegenüberstehend, zwar in die Berührung des Fußes einbezogen, jedoch verhalten sie sich, wenn der Daumen arbeitet, passiv.

Durch die Gegenüberstellung vor allem von Daumen und Zeigefinger entsteht dort ein weiter, offener Raum, der mit der Form eines Hufeisens oder einem „U“ zu vergleichen ist und Handlungsfreiheit vermittelt.

Die heutzutage ausgeführte Grifftechnik wurde auf dem Wege jahrelanger praktischer Erprobung entwickelt, um die Hand funktionsgerecht einzusetzen. In den Anfangsjahren haben viele – auch ich – mit zu viel mechanischem Druck gearbeitet und dadurch unnötigerweise Belastungen wie Gelenk- und Muskelentzündungen und Haltungsschäden ausgelöst.

Der therapeutische Griff zeichnet sich durch eine rhythmische Auf-ab-Bewegung aus, bei der die Hand ohne Überanstrengung auch längere Zeit arbeiten kann, denn wir setzen das dynamische Wirkungsprinzip von Kraft und Schwung ein und vermeiden mechanischen Druck.

Der Daumen-Grundgriff in seinen Bewegungsphasen

▶Abb. 3.1 Ausgangsstellung: Berührung, ohne Druck.

▶Abb. 3.2 Durch das Schwingen des Armes wird das Endglied des Daumens passiv bewegt.

▶Abb. 3.3 Beginn der Aktivität in der Daumenkuppe.

▶Abb. 3.4 Maximale Aktivität der Daumenkuppe entspricht dem Setzen des Impulses in der Gewebetiefe. Danach schwingt der Daumen in seine passive Ausgangsstellung zurück und beginnt den nächsten Schritt.

Die rhythmische Bewegung wirkt im Fußgewebe weiter fort und vermittelt Patienten wie Therapeuten die Erfahrung, dass sich die entgegengesetzten – und doch aufeinander abgestimmten – Pole von Bewegung und Ruhe zu einem harmonischen Ganzen verbinden.

Jeder Griff besteht somit aus einer aktiven und passiven Phase, die etwas gleich lang sind.

Aktive Phase des Daumens

Sie besteht aus folgenden Komponenten:

Nach der sanften Berührung der Zone kommt der erste Teil des Behandlungsimpulses aus dem aktiven Vorwärtsschwingen des Armes, vom Schultergelenk ausgehend. Das ist ähnlich dem Beginn des Schwingens eines Pendels oder einer Schaukel (keine zusätzliche Auf-ab-Bewegung des Handgelenkes!).

Unterarm, Handgelenk und Hand sind in der

Mittelstellung

zwischen Supination und Pronation und bilden eine natürliche horizontale Linie. Durch die so erreichte physiologische Stellung des Armes und der Hand kommt der Daumen in eine leichte

Pronation

und kann ohne Überanstrengung eingesetzt werden. Wenn die leicht radial gestellte Daumenbeere flach und entspannt,

ohne Druck

, Kontakt mit dem Fußgewebe aufgenommen hat, wird durch das Vorwärtsschwingen des Armes das Endglied des Daumens passiv weich abgerollt und in eine deutliche Beugung gebracht. Der Daumenballen ist bis jetzt ganz locker und die Daumenkuppe liegt nach wie vor sanft, wie das Gewicht einer Briefmarke, auf dem Fußgewebe.

Dann erst übernimmt die Daumenkuppe aktiv die Führung und steigert die Beugung in Richtung 90°-Winkel. Zugleich erhöht sich zunehmend auch die Muskelspannung im

Daumenballen

, und die Zielstrebigkeit des Daumenendgliedes ist senkrecht und punktuell in die Gewebetiefe gerichtet.

Das Daumenendglied befindet sich jetzt in seiner maximalen Beugung und in gebündelter Spannung, ähnlich dem Bogenschützen in seiner gesammelten Kraft direkt vor dem Loslassen des Pfeiles. Dieser Moment entspricht dem aktiven punktuellen Setzen des

therapeutischen Impulses

.

Passive Phase

Durch spontanes Lösen der Spannung im Daumenballen und vorn in der Daumenkuppe kann der Arm passiv zurückschwingen und den Daumen wieder in seine neutrale Ausgangsposition führen. Wiederum liegt die Daumenbeere weich auf dem Fußgewebe und die Finger stützen nach wie vor den Fuß von der anderen Seite.

Mit dem erneuten aktiven Vorwärtsschwingen des Armes beginnt bereits der nächste Griff, wieder in seinen zwei Phasen und im gleichen Ablauf wie zuvor. Durch das kontinuierliche Ineinandergreifen von gespannter Kraft und gelöster Ruhe ergibt sich ein wellenförmiger Rhythmus, der durch den Schwung der Bewegung ohne viel Mühe fast von selbst in Millimeterschritten durch das Fußgewebe weiterführt.

3.2.2 Zeigefinger-Grundgriff

(▶Abb. 3.5, ▶Abb. 3.6)

An den dorsalen Stellen des Fußes ist es meist praktischer und für die Hand schonender, den Zeigefinger einzusetzen. Auch dabei wird rhythmisch gearbeitet; jetzt allerdings ist der Daumen auf der gegenüberliegenden Seite der passiv Stützende.

Der Rhythmus des Schwingens zeigt sich hier jedoch nicht, wie beim Daumengriff, in der Pendelbewegung des ganzen Armes, sondern überträgt sich in eine Auf-ab-Bewegung im Handgelenk, ähnlich dem Schwingen einer Hängebrücke, wenn sie betreten wird.

Aktive Phase

Sie ist wie folgt aufgebaut:

Der Griff beginnt mit deutlicher Extension im Handgelenk (der Handrücken zeigt zum Unterarm).

Der Zeigefinger berührt mit seiner ganzen Fingerbeere sanft und

ohne Druck

das Gewebe des Fußes und der Daumen stützt auf der den Fingern gegenüberliegenden Seite.

Das Handgelenk schwingt weich in seine neutrale Ausgangsstellung und der Zeigefinger rundet sich dadurch von selbst etwas mehr.

Während das Endglied des Zeigefingers seine Berührungsfläche durch das Schwingen des Handgelenkes allmählich auf die Fingerkuppe verlagert, geht es zunehmend in den aktiven Teil über und führt, senkrecht stehend, zielstrebig mit sich steigernder Intensität in die Tiefe des Gewebes, um dort punktuell den therapeutischen Impuls zu setzen.

Passive Phase

Ähnlich wie beim Daumengriff, löst sich dann die aufgebaute Spannung; der Zeigefinger geht passiv wieder in seine Ausgangsposition und das Handgelenk schwingt weich in die Extension zurück, um von dort den nächsten Griff zu beginnen.

▶Abb. 3.5 Zeigefinger-Grundgriff in seinen Bewegungsphasen. Ausgangsstellung.

▶Abb. 3.6 Zeigefinger-Grundgriff in maximaler Aktivität.

▶Abb. 3.7 Alternierendes Streichen mit den Fingerbeeren 3 und 4.

▶Abb. 3.8 Alternierendes Streichen mit den Daumen.

Für alle Fingernagelformen gilt: Die Beugung beim Daumen- und Zeigefingergriff findet jeweils da ihre Grenze, wo die Irritation durch den Nagel, trotz gründlichen Feilens und Zurückschneidens, als zu störend empfunden wird.

3.2.3 Alternierende Streichungen

(▶Abb. 3.7, ▶Abb. 3.8)

Der Begriff ergibt sich aus der Art der Durchführung:

Beide Hände streichen alternierend (wechselweise) mit je einem oder zwei

flach aufliegenden

Daumen- bzw. Fingerbeeren weich, jedoch zielstrebig in vorgegebenen Bahnen durch das Gewebe. Bevor eine Hand den im Gewebe entstehenden leichten Zug beendet, setzt die andere in der gleichen Bahn ein, sodass eine fließend fortlaufende Bewegung entsteht.

Die Länge der einzelnen Strichführungen richtet sich nach dem Gewebebefund am Fuß: Fühlt sich das Gewebe verklebt oder gestaut an, werden sie kürzer; ist es normal in seiner Spannung, können die einzelnen Streichungen länger werden.

Wenn die Zeigefinger arbeiten, stützen die Daumen den Fuß auf der den Fingern gegenüberliegenden Seite und halten ihn so in seiner Position. Werden die alternierenden Streichungen von den Daumen durchgeführt, stützen die Finger.

Diese Griffe werden bevorzugt in Zonen gewählt, die dem Lymphgewebe zugeordnet sind, um dort allzu kräftige punktuelle Reize zu vermeiden, zunächst meist in den Zonen nahe der Achillessehne medial und lateral. Im Laufe der gesamten Ausbildung werden auch andere Zonen des Lymphsystems mit den alternierenden Streichungen behandelt.

3.2.4 Dehnungsgriff (▶Abb. 3.9)

Die Gewebedehnung bietet sich vor allem in den Interdigitalräumen an, weil hier eine gute Durchblutung dieser Zonen am besten zu erreichen ist:

Daumen- und Zeigefingerbeeren halten von plantar und dorsal die Gewebefalte zwischen den Zehen und dehnen sie in distaler Richtung, bis sich die beiden Fingerbeeren berühren.

▶Abb. 3.9 Dehnungsgriff an den Schwimmhäuten.

Während der Dehnung beschreibt die arbeitende Hand eine leichte Rundung in der Bewegung nach plantar und/oder dorsal.

Die Intensität des Griffes bleibt von Beginn bis Ende relativ konstant und passt sich dem Atem des Patienten an (in der Einatmungsphase wird der Impuls meist gut verarbeitet). Die andere Hand stützt den Fuß in einer funktions- und arbeitsgerechten Stellung, am besten im Quergewölbe. Der Griff wird mehrere Male wiederholt.

3.2.5 Sedierender Verweilgriff

Die Bezeichnung weist auf die Funktion dieses Griffes hin: Durch ruhiges Verweilen in der betreffenden Zone wird angestrebt, akute symptomatische Beschwerden der Patienten zu verringern.

Der Aufbau ist ähnlich wie beim Grundgriff: