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Dies ist ein Praxisbuch. Es kommt aus der Praxis und wurde als Arbeitsgrundlage für Gewaltpräventionsseminare für Kinder im Grundschulalter bis hin zur 7. Klasse geschaffen. Natürlich auch für alle am Thema Gewaltprävention Interessierten. Es beschreibt ein ausgereiftes, modulares Konzept mit vielen Informationen zur Gewaltprävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Kinder mit über fünfzig, aufeinander aufbauende Übungen, basierend auf einer jahrzehntelangen, praktischen Erfahrung im Training.
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Seitenzahl: 86
Veröffentlichungsjahr: 2023
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„Verhalte dich immer so, dass dein Verhalten als Vorbild für das Verhalten aller Menschen gelten kann. Werde und sei somit ein besserer Mensch.“
Karl-Hans König
frei nach Immanuel Kant Der kategorische Imperativ
„Eine gute Entscheidung, dieses Buch gekauft zu haben. Viel Spaß und Erfolg beim Lesen und bei der Umsetzung“.
Karl-Hans König
2023
Diese ist ein Praxisbuch – aus der Praxis für die Praxis, und soll als Arbeitsgrundlage, als Arbeitsbuch für die Durchführung von Gewaltpräsentationskurse dienen. Es ist aber gleichwohl für Eltern und Lehrer geeignet, die mit ihren Kindern in dieses Thema einsteigen möchten.
Wie schreibt man ein Buch zum Thema Gewaltprävention für Kinder? Wie strukturiert man es, wie sollte die Mischung aus Theorie und Praxis sein?
Für mich war es ganz einfach, ich habe mit diesem Buch ein mögliches Konzept aufgezeigt, nach dem ich basierend auf langjährigen, praktischen Erfahrungen, auch unterrichte und meine Seminare gestalte.
Deshalb werden die Grundlagen der Gewaltprävention, der Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Kinder im Grundschulalter bis zur 6. bis 7. Klasse für die Durchführung von Gewaltpräventionsseminaren, Gewaltpräventionsprojekttagen und Gewaltpräventionskursen an Schulen, Kitas und anderen Einrichtungen beschrieben.
Wenn Interesse besteht, ein solches Seminar auch bei dir durchzuführen oder auch Trainer bzw. Lehrer als Gewaltpräventionstrainer auszubilden, so wende dich einfach an mich bzw. die im Impressum genannte Anschrift. Wir veranstalten auch zweimal jährlich Trainerausbildungen zum Gewaltpräventions Trainer im Rahmen der Fudomotion Ausbildungsreihe im Bucdocenter in Steinen. Infos dazu unter www.budocenter.info
Urheberrechte
Alle Rechte an diesem Buch, insbesondere der Vervielfältigung und Verbreitung, sind vorbehalten. Die Verwendung des Konzeptes, der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Autors, Herausgebers und Verlages urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und jegliche Verarbeitung mit elektronischen Systemen.
Urheberrecht Fudomotion©
Fudomotion© ist ein eingetragenes und geschütztes Warenzeichen. Alle Rechte liegen bei Karl-Hans König. Das in diesem Buch beschriebene Gewaltpräventions-, Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskonzept ist von ihm entwickelt worden.
Geschlechtsneutrale Darstellung
In diesem Buch wurde auf die geschlechtsneutrale und gendergerechte Darstellung verzichtet. Zur besseren Lesbarkeit des Textes haben wir durchgängig die männliche und persönliche (du Form) Anrede benutzt, die weibliche und diverse ist selbstverständlich mit eingeschlossen.
In den Konfliktsituationen sind immer die weibliche und männliche Form gemeint. Die Darstellung der Opfer-Täter Situation bezieht sich auf die Mann (Angreifer)-Kind (Opfer)-Konstellation, es muss aber erwähnt werden, dass auch Frau-Kind und Kind-Kind Situationen in der Praxis auftreten und möglich sind.
Warnhinweis und Haftungsausschluss
Die in diesem Buch beschriebenen Techniken sind, wie auch alle anderen Techniken in den Kampfkünsten, gefährlich und können bei unsachgemäßer Anwendung zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden führen. Sie sind nur unter Anleitung und Aufsicht eines erfahrenen Meisters zu trainieren. Weder Autor noch der Verlag sind für Schäden verantwortlich zu machen, die durch Unachtsamkeit oder durch Anwendung der Techniken entstehen. Für alle in diesem Buch gemachten Angaben und Übungen übernimmt der Autor keinerlei Haftung. Den Anweisungen und Anleitungen des Seminarleiters ist in den Seminaren unbedingt Folge zu leisten, um Verletzungen zu vermeiden. Die Seminare sind so konzipiert, dass es zu keinen Verletzungen, außer bei Vorsatz oder Fahrlässigkeit, kommen kann.
Es liegt im Ermessen und in der Verantwortung jedes Einzelnen, wie er sich in einer Selbstverteidigungssituation verhält und wann er welche Technik wie anwendet. Jeder ist für seine Handlungen und die Konsequenzen seines Handelns selbst verantwortlich. Es gilt, immer das jeweilig geltende Gesetz und Recht zu beachten.
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Praxis
Übungen mit Partner
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diese Sätze
Danksagung
Vorwort
Einleitung
Fudomotion Konzept
Fudomotion Gewaltprävention
Eskalationsstufen der Gewalt
Rechtliche Grundlagen
Gewaltprävention
Gewaltprävention
Grundlegende Unterscheidung
Kinderrechte
Gewaltarten
Gefühle und Wahrnehmung
Kommunikationsverhalten
Mobbing in der Schule
Selbstbehauptung
Selbstbehauptung
Übungen zur Selbstbehauptung
Deine Ängste kontrollieren
Selbstverteidigung
Selbstverteidigung
Subjektive Bedrohungsstufen
Vorbereitende Übungen
Trefferpunkte am Körper
Praxis gegen Festhalten
Möglichkeiten der Befreiung
Abwehr – Wir schützen uns
Praxis Kniestoß und Fußtritt
Schläge mit Händen und
Armen
Organisation
Seminarorganisation
Seminarunterlagen für Kids
Seminarunterlagen für Trainer
Notwehr
Wann liegt Notwehr vor
Gesetzestexte Notwehr
Über den Autor
Ich danke allen, die mich auf meinem Karate- und Kampfkunstweg bis heute begleitet haben und weiterhin begleiten werden. Mein Dank gilt dabei insbesondere meinen Sensei Efthimios Karamitsos und den beiden Jorga Brüdern Prof. Dr. Ilija Jorga und Prof. Dr. Vladimir Jorga.
Mein besonderer Dank gilt meiner Frau Antje für Ihre Unterstützung, Geduld und ihr Verständnis für all die Stunden, die ich nicht mit der Familie, sondern in der Halle beim Training, auf Reisen oder am PC verbracht habe. Danke auch für die redaktionelle Überarbeitung und die Korrektur dieses Buches.
Ich danke meiner Tochter Valerie König für ihre Unterstützung bei der Durchführung der Gewaltpräventions-Seminare und für ihren Input aus ihrer „jugendlichen Sichtweise“ auf die Inhalte dieses Manuskriptes und Antonia für das tolle Titelfoto.
Ich danke Dr. Toni Dietl für die wertvolle Unterstützung in all den Jahren des gemeinsamen und erfolgreichen Weges und allen Kollegen des Kampfkunst Kollegium Deutschland für das positive Feedback.
Alle in diesem Buch enthaltenen Unrichtigkeiten und Fehler gehen zu meinen Lasten. Ich freue mich über Anregungen und Kommentare.
Tunsel, Oktober 2023
Karl-Hans König
Kollegtreff 2023 des Kampfkunst Kollegium Deutschland in Friedrichshafen Oben mit Thorsten Filser Unten mit Dr. Toni Dietl
Was hat mich bewogen, dieses Buch zu schreiben? Es ist entstanden aus den Aufzeichnungen vieler Seminare, die ich zu einem Manuskript zusammengefasst und immer wieder ergänzt habe. Um diese Aufzeichnungen einem größeren Personenkreis von Seminarleitern, Eltern, Lehrern, Trainern und Interessierten zukommen zu lassen, wurde dieses Buch geschaffen. Das vorliegende Praxisbuch Gewaltprävention ist ein Konzept, das in über 45 Jahren in einer intensiven Praxis von Hunderten von Seminaren und Kursen gewachsen und gereift ist.
Meine ersten Selbstverteidigungskurse habe ich bereits 1983 gehalten, und wenn ich zurückblicke, waren es Kompaktkurse im Karate und in der begrenzt zur Verfügung stehenden Zeit nicht besonders geeignet, um die Grundlagen der Prävention zu vermitteln.
Wie so oft gibt es viele Möglichkeiten der Sichtweise auf die vorliegenden Inhalte und Übungen. Der Eine oder Andere wird es anders sehen und auch anders unterrichten. Das ist gut so, denn jeder hat seine eigenen Erfahrungen gemacht und soll diese auch in seinen Seminaren mit einbringen.
Kinder werden geschlagen, getötet, vergewaltigt oder anderweitig sexuell, seelisch oder körperlich missbraucht. Gewaltprävention bedeutet die Verhinderung von Gewalt jeglicher Art gegen Kinder und Jugendliche als schwächste Teile unserer Gesellschaft. Jährlich verschwinden in Deutschland durchschnittlich 15.000 Kinder, laufen weg, werden entführt, entzogen oder sind einfach weg. Ein Großteil der Kinder kehrt nach einigen Tagen wiederzurück. Derzeit gelten aber 1673 Kinder laut Bundeskriminalamt immer noch als vermisst1.
Im Jahr 2022 wurden 101 Kinder Opfer eines Tötungsdelikts. 2021 waren es 145. Der weit überwiegende Teil der getöteten Kinder war jünger als sechs Jahre. Pro Tag werden 48 Kinder Opfer sexueller Gewalt – konkret waren es im vorigen Jahr 17.437, ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2021. Die Zahl der Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch betrug 15.520, und lag damit ähnlich hoch wie 2021.
Einen deutlichen Anstieg gibt es bei den Missbrauchsdarstellungen von Kindern im Netz. 2022 wurden 42.075 Fälle registriert – sieben Prozent mehr als 2021. Fasst man die Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen zusammen, ergibt sich eine Zahl von mehr als 48.800. Das bedeutet, dass sich die Zahl der Fälle im Vergleich zu 2018 mehr als verzwölffacht hat.2
Dem gilt es entgegen zu treten. Gewaltpräventions-Seminare sind keine Universallösung, machen aber Kinder stark und fit fürs Leben. Sie führen bei diesen zu einer Sensibilisierung für Bedrohungs-, Konflikt- und Gefahrensituationen, um diese besser erkennen und meistern zu können.
Es gibt unzählige, selbsternannte oder auch lizenzierte Selbstverteidigungs (SV)-Experten, SV-Lehrer oder SV-Trainer und ebenso viele Selbstverteidigungssysteme. Jeder dieser Experten und jedes dieser Systeme ist so gut oder so schlecht wie der Erfolg bei der Anwendung in einer realen Selbstverteidigungs- oder Notwehrsituation. Viele Selbstverteidigungsexperten lehren Hebel und Techniken, die in einer realen Situation nichts zu suchen haben, weil sie für Kinder nicht funktionieren oder zu kompliziert in der Ausführung sind. Oder sie funktionieren nur bei und mit den Experten, die sie gerade vormachen. Und schon gar nicht bei Kindern.
Merke: Es muss funktionieren, wenn es wirken soll!
Jeder hat die Wahl. Und in jeder Situation gibt es Optionen, für die man sich entscheiden muss oder kann. Eine falsche Entscheidung führt schnell zu einer ernsthaften Verletzung oder Schlimmerem. Nicht der, der den Anderen niederschlägt, sondern der, der am Ende noch steht, unverletzt ist und gesund nach Hause geht, ist der Gewinner. Obwohl es bei einer Gewalttätigkeit keinen wahren Sieger und Verlierer gibt.
Merke: Jeder verliert am Ende etwas!
Dieses vorliegende Konzept wurde nicht an wenigen Tagen geschrieben, sondern in vielen, vielen Seminaren entwickelt und permanent auf Wirksamkeit erprobt und weiterentwickelt. Dies macht es umso wertvoller.
Nicht jeder trainiert seit Jahrzehnten Karate oder eine andere Kampfkunst bzw. Kampfsportart. Man möchte sich auch wehren können, ohne den schwarzen Gürtel im Karate zu tragen.
Karate Schüler von mir haben mir immer wieder von Situationen berichtet, in denen sie sich erfolgreich und ohne Blessuren davon zu tragen, gewehrt und sich behauptet haben. Deshalb empfehle ich immer wieder, nach Besuch eines Gewaltprävention-Seminares mit einer Kampfsportart zu beginnen und diese regelmäßig zu trainieren. Es muss nicht Karate sein, aber Karate bietet die Möglichkeit einer lebenslangen Betätigung bis ins hohe Alter.
Das Lesen dieses Buches kann den Besuch eines Seminars nicht ersetzen. Viele wichtige Hinweise und hilfreiche Anekdoten kann und will man nur persönlich weitergeben. Hinzu kommt das persönliche Feedback zu den Übungen, das nur in Zusammenhang mit der Anwendung am Partner und am
Merke: Techniken sollen wirken, nicht Verletzungen verursachen! Schlagpolster gegeben werden kann.
Ein berühmter Karatemeister (Mabuni) hat einmal gesagt, dass auch die Gesundheit und die Unversehrtheit des Angreifers schützenswert und zu schützen sei. Deshalb immer daran denken, nicht zu zerstören, zu brechen oder schwer zu verletzen, sondern Wirkung zu erzielen und die Situation für sich im positiven Sinne möglichst schnell lösen.
Einige Techniken in diesem Buch sind, wenn sie richtig und konsequent angewendet werden, sehr gefährlich für die Gesundheit und eventuell auch für das Leben des Angreifers! Diese sollen und dürfen deshalb nur in lebensbedrohlichen Ausnahmesituationen angewendet werden.