Praxishandbuch SAP und SEPA - Claus Wild - E-Book

Praxishandbuch SAP und SEPA E-Book

Wild Claus

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Beschreibung

Das neue Zahlungsverfahren SEPA durchläuft eine dynamische Entwicklung. Die fortlaufenden Anpassungen von Formaten und Regularien machen entsprechende Änderungen im SAP ERP-System notwendig. Die meisten Unternehmen haben am 01.02.2014 die SEPA-Zahlwege in den SAP-Produktivbetrieb übernommen. Doch nun gilt es, auch alle Änderungen bzw. Optimierungen vollständig umzusetzen.


  • IBAN only-Verfahren,
  • SCL-Verzeichnis der Bundesbank,
  • Eilüberweisung und das CGI-MP-Format
  • Zusätzlicher Hash-Wert auf dem Begleitzettel

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Seitenzahl: 171

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Claus Wild

Praxishandbuch SAP® und SEPA

ISBN:978-3-945170-15-1 (ePUB) 978-3-945170-14-4 (Kindle)Lektorat:Anja AchillesKorrektorat:Stefan MarschnerCoverdesign:Philip Esch, Martin MunzelCoverfoto:Fotolia #38956883 © iQonceptSatz & Layout:Johann-Christian Hanke

Alle Rechte vorbehalten

1. Aufl. 2014, Gleichen

© Espresso Tutorials GmbH

URL:www.espresso-tutorials.com

Das vorliegende Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der Übersetzung, des Vortrags, der Reproduktion und der Vervielfältigung. Espresso Tutorials GmbH, Bahnhofstraße 2, 37130 Gleichen, Deutschland.

Ungeachtet der Sorgfalt, die auf die Erstellung von Text und Abbildungen verwendet wurde, können weder der Verlag noch Autoren oder Herausgeber für mögliche Fehler und deren Folgen eine juristische Verantwortung oder Haftung übernehmen.

Feedback: Wir freuen uns über Fragen und Anmerkungen jeglicher Art. Bitte senden Sie diese an: [email protected].

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelseite
Copyright / Impressum
Vorwort
Danksagungen
1 Stammdaten-Management im SEPA-Zahlungsverkehr
1.1 Die SEPA-Ländereinstellungen in SAP
1.2 Der BIC im SAP-Bankenstamm
1.3 Das SCL-Directory in den Bankstammdaten
1.4 Die IBAN in den Stammdaten
1.5 Fazit
2 XML-Zahlungsträgerformate in SAP
2.1 Übersicht und Aufbau von ISO 20022-Nachrichtentypen
2.2 Erweiterung der SEPA-Kundenformate
2.3 Optionale Erweiterungen der XML-Datenträger
2.4 CGI-MP-Formate
2.5 Fazit
3 Common Global Implementation-Formate
3.1 Die Common Global Implementation – Market Practice (CGI-MP)-Initiative
3.2 Verbreitung und Akzeptanz
3.3 Motivation für den Einsatz von CGI-MP XML
3.4 Praktische Unterstützung bei der Implementierung – Standardisierte Formatdokumentation
4 SEPA-Lastschriften im SAP-Standard
4.1 Die SEPA-Mandatsverwaltung in SAP
4.2 Zuordnung und Verwendung von Mandaten
4.3 SEPA-Liste der Mandate
4.4 Berechnung von Vorlauffristen
4.5 Lastschrifteinzug mit SAP Free-Form-Zahlungen
4.6 Mandatsprüfung von kreditorischen SEPA-Mandaten
4.7 Fazit
5 Verarbeitung von SEPA-Rücklastschriften in SAP
5.1 Besonderheiten der Rücklastschriften unter SEPA
5.2 Rückgabegründe unter SEPA
5.3 Erweiterte Rückläuferverarbeitung in SAP
5.4 SEPA-Rücklastschriften im elektronischen Kontoauszug
5.5 Fazit
6 SEPA – Was bringt die Zukunft?
7 Europäischer Binnenzahlungsverkehr – zwischen Regulierung, Innovation und neuen globalen Anforderungen
7.1 Schlussfolgerung
8 Das Internet-Mandat
8.1 Das Mandat bedarf der Schriftform
8.2 Verzicht auf die Schriftform
8.3 Das SEPA-Mandat im Internet
8.4 Zukünftige Anforderungen an das Internet-Mandat
8.5 Zukünftige Benachteiligung der Lastschrift gegenüber Kartenzahlungen
8.6 Abschließende Bemerkungen
9 Lösungen von Drittanbietern
9.1 Cloud-basierter Zahlungsverkehr vereinfacht SEPA-Umstieg
9.2 proQR-Pay B2C
A Der Autor
B Quellenverzeichnis
C Disclaimer

Vorwort

Die Einführung und Umsetzung der technischen und regulatorischen Anforderungen der Single Euro Payments Area (SEPA) dürfte für zahlreiche Unternehmen wohl eines der aufwendigsten Projekte der letzten Jahre im Finanzbereich gewesen sein. Zahlreiche Prozesse, die im Zusammenhang mit dem Zahlungsverkehr stehen – insbesondere die softwareseitige Umsetzung in SAP –, mussten mit mehr oder weniger hohem Aufwand an den jeweiligen SEPA-Anforderungen ausgerichtet werden.

In den vergangenen Jahren fand ein schrittweiser Austausch der traditionellen inländischen Zahlungsverkehrsinstrumente statt: Die klassische Überweisung wurde am 28. Januar 2008 durch den SEPA Credit Transfer (SCT) ergänzt. Seit November 2009 erweitert der europäische SEPA Direct Debit (SDD) den nationalen Lastschrifteinzug.

Die Einführung der SEPA-Produkte war zu Beginn mit einer hohen Erwartungshaltung aller Beteiligten verbunden. Die EU-Kommission, die Europäische Zentralbank sowie die an der SEPA beteiligten Banken gingen von einer hohen Akzeptanz und schnellen Verbreitung im Markt aus. Aufgrund der komplexen Regelwerke und der damit verbundenen notwendigen technischen Anpassungen der ERP-Systeme blieb der erhoffte Erfolg allerdings aus.

Ein paralleler Betrieb der nationalen mit einem EU-übergreifenden Zahlungsverkehrssystem wäre dauerhaft die ungünstigste und teuerste Variante für alle Marktteilnehmer gewesen. Vor diesem Hintergrund trat am 30. März 2013 die EU-Verordnung 260/2012 [1] in Kraft, mit der technische Vorschriften und Geschäftsanforderungen für Überweisungen und Lastschriften in Euro festgelegt wurden.

Ergänzt wurde diese EU-Verordnung durch zahlreiche Änderungen und Anpassungen der beteiligten Banken. Neben den Allgemeinen Geschäftsbedingungen wurden beispielsweise auch Inkassovereinbarungen und Sonderbedingungen zum Zahlungsverkehr an die SEPA-Regularien angepasst. In Summe entstand für Banken, Unternehmen und Softwarelieferanten ein hoher Informations- und Entwicklungsbedarf, der nach Veröffentlichung der EU-Verordnung in relativ kurzer Zeit fristgerecht umgesetzt werden musste.

Unter Berücksichtigung der knapp bemessenen Zeit zwischen Inkrafttreten der EU-Verordnung und des avisierten Endtermins für die nationalen Verfahren, wurden seitens der Unternehmen an manchen Stellen nur die notwendigsten Einstellungen in ihren SAP-Systemen vorgenommen. Damit wurden die technischen Voraussetzungen für den SEPA-Zahlungsverkehr in SAP zwar erfüllt, aber in zahlreichen Fällen dürfte es durchaus noch Spielraum für optionale Verbesserungen in SAP geben.

In meinem im Zuge der SEPA-Einführung erschienenen Buch SEPA und SAP (2012, Espresso Tutorials) haben Sie bereits die Grundlagen der SEPA sowie die notwendigen Werkzeuge für den Zahlungsverkehr in SAP kennengelernt. In dem nun vorliegenden Werk möchte ich Ihnen einen Überblick über die in der Zwischenzeit erweiterten SEPA-Funktionalitäten in SAP geben. Darüber hinaus erhalten Sie zahlreiche Praxistipps, die Ihnen eine weitere Optimierung Ihrer Prozesse im Zahlungsverkehr ermöglichen.

Ein wichtiger Baustein im SEPA-Zahlungsverkehr ist das sorgfältige Management von Kunden- und Lieferanten-stammdaten. Im ersten Kapitel erhalten Sie eine diesbezügliche Übersicht zu Erweiterungs- und Kontrollmöglichkeiten, die in SAP derzeit zur Verfügung stehen.

Ein weiterer, entscheidender Bestandteil unter SEPA ist die Pflege und Verwendung der XML-Zahlungsträgerformate. Im zweiten Kapitel möchte ich Ihnen eine Zusammenfassung der Neuerungen der Deutschen Kreditwirtschaft und deren Umsetzung in SAP geben. Darüber hinaus erhalten Sie im dritten Kapitel einen Überblick über die globale Verwendung von ISO 20022-Nachrichtentypen.

Die wohl wichtigste Veränderung unter SEPA dürfte die Verwendung von Mandaten im Lastschrifteinzug sein. Das vierte Kapitel zeigt Ihnen eine Auswahl der wesentlichen Funktionen sowie optionale Erweiterungsmöglichkeiten der Mandatsverwaltung im SAP-Standard.

Kommt es beim Lastschrifteinzug zu Rücklastschriften, unterliegen auch diese dem SEPA-Regelwerk. Im fünften Abschnitt erfahren Sie, welche notwendigen Erweiterungen dazu im SAP-Standard zur Verfügung stehen.

Mit dem 01. Februar 2013 waren die Entwicklungen zur SEPA nicht abgeschlossen. Sie unterliegt auch über dieses Datum hinaus dynamischen Veränderungen, die uns in den kommenden Jahren begleiten werden und auf die ich zum Abschluss in einem Ausblick eingehen möchte.

Danksagungen

Zuerst und ganz besonders möchte ich mich bei Anja Achilles bedanken, der es immer wieder gelingt, mein »Kauderwelsch zu tunen«. Dann natürlich herzlichen Dank an Martin Munzel und Jörg Siebert dafür, dass Sie mir die Möglichkeit gegeben haben, nochmals einen Abschluss unter SEPA zu setzen. Bei den Gastautoren Hans-Rainer van den Berg, Julia Krebs, Armin Wittemer und Thomas Egner bedanke ich mich für ihre interessanten und spannenden Ausblicke zum Zahlungsverkehr. Nicht fehlen an dieser Stelle dürfen Alexandra Feith, Armin Kern, Steffen Karsch, Sebastian Niemeyer und Michael Englert, denen ich über Wochen auf den Wecker gefallen bin, doch bitteschön mein Manuskript zu lesen.

Und ganz besonders danke ich meiner Frau Marina, die mir über die Wochen hinweg den Rücken freigehalten hat …bis auf den Rasen mähen … das habe ich mir nicht nehmen lassen ;-)

Im Text verwenden wir Kästen, um wichtige Informationen besonders hervorzuheben. Jeder Kasten ist zusätzlich mit einem Piktogramm versehen, der diesen genauer klassifiziert:

Hinweis

Hinweise bieten praktische Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Thema.  

Beispiel

Beispiele dienen dazu, ein Thema besser zu illustrieren.  

Achtung

Warnungen weisen auf mögliche Fehlerquellen oder Stolpersteine im Zusammenhang mit einem Thema hin.

Zum Abschluss des Vorwortes noch ein Hinweis zum Copyright: Sämtliche in diesem Buch abgedruckten Screenshots unterliegen dem Copyright der SAP AG. Alle Rechte an den Screenshots liegen bei der SAP AG. Der Einfachheit halber haben wir im Rest des Buches darauf verzichtet, darauf unter jedem Screenshot gesondert hinzuweisen.

1  Stammdaten-Management im SEPA-Zahlungsverkehr

Für die erfolgreiche Teilnahme am SEPA-Zahlungsverkehr war im Vorfeld eine Reihe an Anpassungen in den Stammdaten notwendig. So musste neben den Debitoren- und Kreditorenstammdaten beispielsweise auch der Hausbankenstamm aktualisiert werden. Auch wenn die Umstellung auf die SEPA-Zahlungsträgerformate mittlerweile erfolgt ist, müssen die Stammdaten kontinuierlich weitergepflegt werden. Im nachfolgenden Kapitel erfahren Sie anhand ausgewählter Beispiele, welche Einstellungs- und Erweiterungsmöglichkeiten der SAP-Standard für die Pflege Ihrer Stammdaten bietet.

In zahlreichen Handlungsempfehlungen zur SEPA-Migration wurde der Fokus auf die Überleitung der Kontonummer auf die International Bank Account Number (IBAN) sowie der Bankleitzahl auf den Business Identifier Code (BIC) gesetzt. Für die überwiegende Zahl der Unternehmen dürfte die Umstellung dieser Stammdaten eine der größten Herausforderungen in ihrem SEPA-Projekt gewesen sein.

Wurden die Bankstammdaten von Debitoren und Kreditoren zuvor nur bei Bedarf angepasst, so waren nun umfangreiche Änderungen in den Stammsätzen notwendig. Die Kontonummern wurden zum Zeitpunkt der Migration durch standardisierte Konvertierungsregeln in eine gültige IBAN umgewandelt und in den Stammdaten der Geschäftspartner ergänzt.

Grundsätzlich ist die SEPA ein komplexes Geflecht aus technischen Regelwerken, die sich ständig weiterentwickeln und Anpassungen in den Prozessen wie auch in den ERP-Systemen erfordern. Dies gilt selbstverständlich auch für die IBAN und den BIC.

Beide Kontodaten müssen unter SEPA regelmäßig geprüft und aktualisiert werden. So veröffentlicht beispielsweise die Deutsche Bundesbank quartalsweise eine Übersicht der aktuellen IBAN-Regeln. Darin enthalten ist eine Zusammenfassung der gegenwärtigen Konvertierungsregeln sowie des Gültigkeitstermins der veröffentlichen Bankleitzahlendatei.

Ähnlich verhält es sich beim BIC, der unterschiedlichen Aktualisierungszeitpunkten unterliegt und somit ebenfalls neue oder gelöschte Bankkennungen zur Folge hat.

1.1 Die SEPA-Ländereinstellungen in SAP

Eine der wichtigsten Grundlagen für den SEPA-Zahlungsverkehr sind die korrekten Ländereinstellungen der SEPA-Teilnehmerländer. Die globalen, länderspezifischen Prüfungen wurden daher um die SEPA-Ländereinstellungen im SAP-Standard erweitert (Hinweis 1726191).

Ermitteln Sie in einem ersten Schritt, ob für Ihre Belange bereits in der Feldprüfung der Länder Optimierungsbedarf besteht. In diesem Customizing-Element werden zahlreiche landesspezifische Prüfungen beispielsweise der Steuer- und postalischen Daten sowie der Bankdaten festgelegt. Wechseln Sie dazu im Einführungsleitfaden (Transaktion SPRO) in das Menü SAP Customizing Einführungsleitfaden • SAP NetWeaver • Allgemeine Einstellungen • Länder einstellen • Länderspezifische Prüfungen einstellen. Wählen Sie anschließend ein SEPA-Teilnehmerland aus (siehe Abbildung 1.1).

Abbildung 1.1: Feldprüfung der Länder

Die wichtigsten Grundeinstellungen den SEPA-Zahlungsverkehr betreffend sind:

Bankschlüssel (Schlüssel für das Bankenverzeichnis),

Bankkontonummer,

Bankschlüssel,

weitere Prüfungen: Bankdaten.

Legen Sie zunächst den Schlüssel für das Bankenverzeichnis fest. In den Einführungsprojekten wurde an der Stelle oftmals der Bankschlüssel 1 für »Bankleitzahl« festgelegt. Da im SEPA-Zahlungsverkehr die Bankleitzahl nicht mehr aktiv genutzt wird, empfiehlt es sich, in diesem Zusammenhang den Schlüssel 4 für »Extern vergeben« zu verwenden.

Diese Einstellung hat unter SEPA den Vorteil, dass Sie den Bankschlüssel flexibel vergeben können. So können Sie beispielsweise neben der Bankleitzahl nun auch den BIC in den Bankstammdaten hinterlegen. Die Länge der Bankkontonummer orientiert sich an der maximal zulässigen Länge im jeweiligen Land.

Hinweise zur Bankkontonummer-Prüfung

Weitere Informationen zur Bankkontonummer-Prüfung sowie zur Pflege der Bankstammdaten und der IBAN in SAP bieten Ihnen die Hinweise 1012293 und 109589.

Wollen Sie den BIC als Bankschlüssel verwenden, so legen Sie die Länge des Bankschlüssels mit 11 Stellen fest. Damit ist gewährleistet, dass Sie sowohl die bisherigen Bankleitzahlen weiterhin verwenden als auch den BIC mit seiner maximalen Länge von 11 Zeichen als Bankschlüssel eintragen können.

Die Kombination mit dem Feld Bankdaten eröffnet Ihnen weitere landesspezifische Prüfungsmöglichkeiten. Mit Aktivierung dieses Felds werden die Bankstammdaten geprüft auf:

Bankleitzahl,

Bankkontonummer,

Bankkontrollschlüssel.

Darüber hinaus wird abgefragt, ob der BIC in der vorgeschriebenen Länge (8 oder 11 Zeichen) im Bankenstamm gepflegt ist (siehe Abbildung 1.2). Weicht der BIC an der Stelle von den zulässigen Werten ab, erhalten Sie bei der Pflege der Stammdaten eine entsprechende Fehlermeldung.

Abbildung 1.2: Fehlermeldung durch die weitere Prüfung der Bankdaten

Die notwendigen Erweiterungen für den SEPA-Zahlungsverkehr werden von SAP in der Tabelle T005SEPA bereitgestellt. Über die SEPA-Ländereinstellungen in SAP lassen sich die landesspezifischen Prüfungen nun weiter verfeinern. So können Sie darin beispielsweise festlegen:

Ist das Land ein »SEPA-Land«?

Kann die IBAN ohne BIC verwendet werden?

Länge der IBAN,

Länge der UCI (Unique Credit Identifier oder Gläubiger-Identifikationsnummer),

Prüfregel UCI.

Da für die Tabelle T005SEPA keine Strukturen im Einführungsleitfaden (IMG) existieren, rufen Sie die SEPA-Ländereinstellungen direkt über die Transaktion OY13 auf (siehe Abbildung 1.3).

Abbildung 1.3: SEPA-Ländereinstellungen

Legen Sie darin nun zunächst die SEPA-Teilnehmerländer fest, indem Sie den Länderschlüssel und den jeweiligen ISO-Code des Landes eintragen. In einem nächsten Schritt aktivieren Sie über das Feld SEPA-Land die SEPA-Prüfregeln, die für das gewählte Teilnehmerland gelten.

In einem weiteren Schritt definieren Sie, ob das Land am IBAN-Only-Verfahren teilnimmt und somit für die spätere Datenträgererstellung kein BIC mehr benötigt wird. Markieren Sie das Feld IBAN ohne BIC, wenn Sie diese Option für Ihren Zahlungsverkehr nutzen möchten. In Kombination mit der Option IBAN-Only ist eine Interne Bank in Ihrem Hausbankenstamm zu definieren. Implementieren Sie dazu zunächst die Korrekturen aus dem SAP-Hinweis 1766385.

Wechseln Sie in Ihren Bankenstamm über das SAP-Menü Rechnungswesen • Finanzwesen • Banken • Stammdaten • Bankenstamm • FISEPA und legen Sie im Anschluss, wie in Abbildung 1.4 dargestellt, eine interne Bank an.

Abbildung 1.4: Interne Bank für IBAN-Only

Diese Einstellung ist technisch bedingt, da eine Kontonummer oder IBAN immer einen internen Schlüssel benötigt. Voraussetzung dazu ist die aktivierte Funktion IBAN ohne Bankkontonummer (siehe auch Abschnitt 1.4.2). Zum Zeitpunkt der Datenträgererstellung wird die fiktive Hausbank nicht im XML-Tag <BIC> des Datenträgers übergeben (siehe auch Abschnitt 2.2.2).

Über das Feld Länge der IBAN legen Sie optional die zulässige Länge der IBAN im Land fest. Im SAP-Standard ist die Zusammensetzung der IBAN (Länge und Prüfziffern) im Regelfall bereits definiert, und es wird Ihnen automatisch eine mathematisch aus Bankleitzahl und Kontonummer errechnete IBAN vorgeschlagen. Geben Sie an dieser Stelle einen abweichenden Wert ein, der die Länge der IBAN im Land über- oder unterschreitet, so kann die IBAN nicht mehr direkt aus Kontonummer und Bankleitzahl ermittelt werden.

Ein wesentlicher Bestandteil im SEPA-Lastschrifteinzug ist die Gläubiger-Identifikationsnummer (UCI), mit der eine eindeutige Kennzeichnung des Zahlungsempfängers ermöglicht wird. Europaweit hat die Nummer 35 Stellen und setzt sich wie folgt zusammen:

1.–2. Stelle: ISO-Ländercode,

3.–4. Stelle: Prüfziffer (analog zur IBAN),

5.–7. Stelle: alphanummerische, dreistellige Geschäftsbereichskennung,

8.–35. Stelle: nationales Identifikationsmerkmal.

Über das Feld Länge der UCI legen Sie die Länge der UCI im Land fest. Verwenden Sie dieses Feld in Kombination mit der Prüfregel UCI und wählen Sie darin den Wert Prüfung gegen landesspezifische Schablone. Dadurch ermöglichen Sie zusätzlich die formelle Prüfung der Gläubiger-Identifikationsnummer gegen die landesspezifischen Identifikationsmerkmale.

Abbildung 1.5: Mandatsanlage mit Prüfung gegen landesspezifische Schablone

Die UCI des Unternehmens wird über die Transaktion FBZP im zahlenden Buchungskreis gepflegt. Die Prüfung gegen die landesspezifische Schablone erfolgt aber nicht an dieser Stelle, sondern erst bei der Anlage oder Änderung eines Mandats.

Die Geschäftsbereichskennung in der UCI

Die dreistellige Geschäftsbereichskennung (im Standard mit dem Wert ZZZ gefüllt) wird bei der Prüfziffernberechnung ignoriert.

Verstößt die UCI gegen die Prüfregeln (siehe Abbildung 1.5), erhalten Sie beim Prüfen oder Speichern des Mandats eine Fehlermeldung, die Sie auf die fehlerhafte UCI im Mandat hinweist.

1.2 Der BIC im SAP-Bankenstamm

Zu den wichtigsten Neuerungen im SEPA-Zahlungsverkehr zählt neben der IBAN die Einführung des BIC als zusätzliches Identifikationsmerkmal einer Zahlung. Um allen Marktteilnehmern jedoch eine kundenfreundliche Umstellung zu ermöglichen, sieht die SEPA-Verordnung (EU) 260/2012 vor, das der BIC für nationale Zahlungen ab dem 01. Februar 2014 keine verpflichtende Angabe mehr im Datenträger ist (IBAN-Only). Für grenzüberschreitende Zahlungen gilt diese Frist allerdings erst ab dem 01. Februar 2016.

Aufbau des BIC

Der BIC besteht aus maximal elf Stellen. Die ersten vier Stellen bezeichnen die Bank, gefolgt von der zweistelligen Länderkennung (ISO-Code), der zweistelligen Orts- oder Regionsangabe sowie einer dreistelligen Filialbezeichnung, die entweder gar nicht oder mit den Ziffern XXX am Ende als Platzhalter aufgefüllt werden kann.

Für alle Nicht-SEPA-Zahlungen hingegen wird der BIC auch weiterhin benötigt (Währungszahlungen). Es empfiehlt sich in diesem Zusammenhang, den BIC nach wie vor in den Stammdaten (Hausbanken) zu pflegen. Dadurch verfügen Sie zum einen über durchgehende und lückenlose Bankstammdaten, zum anderen wird der BIC für weitere optionale Zusatzverzeichnisse im Bankenstamm vorgehalten.

So beinhaltet beispielsweise das SCL-Directory der Deutschen Bundesbank alle BIC für die über den SEPA-Clearer erreichbaren Zahlungsdienstleister (siehe auch Kapitel 1.3). Im SAP-Standard wurde daher für das SCL-Directory die Tabelle BNKA um die notwendigen Felder erweitert:

IBAN-Regel,

Unterstützung SEPA B2B Direct Debit,

Unterstützung SEPA COR1 Direct Debit,

Unterstützung SEPA Rücklastschriften (R-Transaktionen).

Eine vollständige Übersicht der aktuell gepflegten Banken sowie Zusatzinformationen erhalten Sie über das Bankenverzeichnis Ihres Hausbankenstamms. Wechseln Sie dazu im SAP-Menü über Rechnungswesen •Finanzwesen • Banken • Stammdaten • Bankenstamm • Bankenverzeichnis anzeigen. Die Selektionsmöglichkeiten sind in diesem Report allerdings auf das Bankland und den Bankschlüssel eingeschränkt.

Erweiterte Möglichkeiten für die Suche und Anzeige von Bankstammdaten bietet Ihnen der Report RFBKVZ10 (siehe Abbildung 1.6).

Abbildung 1.6: Erweiterte Anzeige von Bankstammdaten über den Report RFBKVZ10

Aufgrund der freien Abgrenzungen ist an der Stelle eine deutlich umfangreichere Selektion der Daten möglich.

Änderungen des BIC durch Bankenfusionen

Bei einer Bankenfusion ändert sich im Regelfall neben der Bankleitzahl auch der BIC des Kreditinstituts.

Generell ist es empfehlenswert, für die Pflege des BIC auf Standardverzeichnisse von Banken oder Dienstleistern zurückzugreifen. Falsche Zeichen im Bankenstamm führen im Regelfall zu einer Abweisung des Datensatzes, im ungünstigsten Fall sogar von der ganzen Datei. Mit der automatischen Verarbeitung von Bankstammdaten in SAP werden der Pflegeaufwand der Stammdaten zumeist reduziert sowie Fehler bei der Erfassung ausgeschlossen.

1.2.1 Die SWIFTRef-Datenformate in SAP

Eine der Hauptaufgaben der Society for Worldwide Interbank Financial Communication (SWIFT) ist die Bereitstellung eines globalen und hochverfügbaren Netzwerks für den schnellen und sicheren Austausch von Finanznachrichten. Darüber hinaus hat SWIFT das Ziel, Standardisierungsinitiativen innerhalb der Finanzindustrie zu fördern, und ist zugleich die Registrierungsstelle für die BIC.

Im Rahmen der Stammdatenpflege (BIC und IBAN) bietet SWIFT allen Firmenkunden, unabhängig davon, ob sie bereits mit einem eigenen BIC ausgestattet sind oder nicht, verschiedene Produkte, die Bankstammdaten aktuell zu halten. Unter der Produktreihe SWIFTRef offeriert SWIFT zurzeit drei Pakete für Firmenkunden:

Corporate Pack One (1),

Corporate Pack Two (2),

Corporate Pack Three (3).

Diese Pakete bestehen wiederum aus einer Kombination der folgenden Verzeichnisse:

Bankers World Online,

IBAN Plus Directory,

Bank Directory Plus (ab Corporate Pack 2),

Bank Directory for SAP (ab Corporate Pack 2),

SSI Directory (ab Corporate Pack 3).

Die Pakete werden grundsätzlich monatlich aktualisiert. Für bestimmte Verzeichnisse besteht die Möglichkeit einer täglichen Aktualisierung. Die Nutzung der Online-Plattform Bankers World Online gestattet beispielsweise eine Ad-hoc-Prüfung von Bankstammdaten sowie die Zuordnung und Überprüfung einer BIC- und IBAN-Kombination auf Basis tagesaktueller Daten.

Übersicht der SWIFT-Datenformate in SAP

Im SAP-Standard wird noch das BICplusIBAN Directory als Datenformat geführt. SWIFT hat im Rahmen von SWIFTRef dessen Wartung und Veröffentlichung im Dezember 2013 eingestellt.

Für die Verarbeitung von Bankstammdaten in SAP dürfte das Bank Directory for SAP aus dem Corporate Pack 2 sicherlich das interessanteste Paket sein. Durch Integration dieses Pakets können die Lieferanten und Kundenstammdaten monatlich mit gültigen Bankstammdaten aktualisiert und validiert werden. Das Verzeichnis enthält dabei:

generelle Bankdaten wie beispielsweise Name und Anschrift der Bank,

Bankcodes (nationale Routing-Codes wie beispielsweise die Bankleitzahl),

BIC,

IBAN-spezifische Bankcodes.

Enthalten sind in dem Paket die BIC der Banken aus über 200 Ländern, nationale Bankcodes von über 140 Ländern sowie sämtliche Angaben zu den IBAN-Spezifikationen aller IBAN-Länder.

Für die Verarbeitung der SWIFTRef-Verzeichnisse in SAP wurde die Dateistruktur in der Transaktion BIC2 mit dem Hinweis 1737484 erweitert (siehe Abbildung 1.7).

Abbildung 1.7: Verarbeitung der SWIFTRef-Daten über die Transaktion BIC2

Für den Upload des Verzeichnisses über die Transaktion BIC2 stehen Ihnen unterschiedliche, auf Ihre unternehmensinternen Bedürfnisse angepasste Funktionalitäten zur Verfügung, wie beispielsweise:

SEPA-Modus für die Verarbeitung von BIC und IBAN ausschließlich im SEPA-Raum.

Nur Banken mit BIC (Banken ohne BIC werden in die Stammdaten nicht aufgenommen).

Nur BIC, die an das SWIFT-Netzwerk angeschlossen sind.

IBAN-Ländercode für Länder, die kein eigenes IBAN-Format aufweisen (z.B. Martinique). Diese werden automatisch dem jeweiligen Ländercode zugeordnet (im Beispiel Martinique wird die Validierung der Daten Frankreich zugeordnet).

Die Verwendung des BIC Record Key ermöglicht die Identifizierung von Banken ohne BIC oder nationalen Bankcode.

Über den Bankschlüssel wird die Bank (Tabelle BNKA) in SAP eindeutig identifiziert. Im Regelfall wird bei der Anlage einer Partnerbank eine der folgenden Optionen verwendet:

Ländercode und nationaler Bankcode (beispielsweise Bankleitzahl),

Ländercode und BIC.

Im Zusammenhang mit Bankenfusionen können beide Kombinationen zu Problemen führen (siehe auch Kapitel 1.2). Mit der Verwendung der SWIFTRef-Verzeichnisse steht Ihnen inzwischen eine weitere Option für die Pflege der Bankstammdaten zur Verfügung. Bei der Verarbeitung der SWIFT-Daten werden die bisherigen Schlüssel überschrieben und durch die aktuellen Daten des Corporate Packs ersetzt.

1.2.2 BIC-Verzeichnis der Commerzbank

Eine weitere Alternative für die Verarbeitung von BIC-Adressen ist der Import des BIC-Verzeichnisses der Commerzbank AG. Im SAP-Standard wird diese Funktionalität unter dem Vorgängernamen ComBIC geführt und ermöglicht den Import aller weltweit aktuell gültigen BIC.

Die Funktionsweise des BIC-Verzeichnisses ist einfach und übersichtlich aufgebaut. Mit dem Erwerb der Softwarelizenz erhalten Sie Zugriff auf einen Updateservice der Bank, über den Sie regelmäßig die aktuellen BIC-Adressen in die bereitgestellte Software laden und anschließend über die Exportfunktion direkt in SAP einlesen können. Implementieren Sie dazu zunächst den Hinweis 1680007, der eine Beispielimplementierung für den Import enthält. Rufen Sie anschließend mit der Transaktion BIC2 die Übernahme der Bankdaten auf (siehe Abbildung 1.8).

Abbildung 1.8: Verarbeitung von SWIFT-Stammdaten der Commerzbank AG

Wählen Sie unter Upload Parameter die Dateistruktur ComBIC aus und markieren Sie das Feld Filialencode XXX für die Hauptstelle nutzen. Bitte beachten Sie hier, dass für alle mit dieser Dateistruktur zu verarbeitenden Länder der Bankschlüssel 4 Extern vergeben eingestellt sein muss (siehe auch Kapitel 1.1).

1.2.3 Die erweiterte Bankleitzahlendatei der Deutschen Bundesbank