Pray - Nick Hornby - E-Book

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Nick Hornby

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Beschreibung

Nick Hornbys Fußballjahr – exklusiv als eBook extra! Nick Hornby erweist sich einmal mehr als ein profunder Kenner und leidenschaftlicher Fan des Fußballs. Mit einem genauen Blick für die Absurditäten auf dem Platz und im Leben der Fußballstars erinnert er sich für uns in gewohnt ironischer Weise an die besten Situationen, die vermeidbarsten Niederlagen, die ärgerlichsten Momente, die berauschendsten Siege und die peinlichsten Skandale während der Fußballsaison 2011/12.

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Seitenzahl: 59

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Nick Hornby

Pray

Meine Premier-League-Saison 2011/2012

Kurzübersicht

> Buch lesen

> Titelseite

> Inhaltsverzeichnis

> Über Nick Hornby

> Über dieses Buch

> Impressum

> Hinweise zur Darstellung dieses E-Books

Inhaltsverzeichnis

Sonntag, 28. August 2011Tottenham Hotspurs – Manchester City 1:5 Manchester United – Arsenal 8:215. Oktober 2011 Liverpool – Manchester United 1:1 23. Oktober 2011 Queen’s Park Rangers – Chelsea 1:09. Januar 2012 Arsenal – Leeds United 1:0Sonntag, 27. Februar 2012 Cardiff – Liverpool 2:2 (Liverpool gewinnt das Elfmeterschießen 3:2)6. März 2012 Arsenal – AC Mailand 3:0Samstag, 17. März 2012 Tottenham Hotspurs – Bolton Wanderers 1:1 (Spiel zur Halbzeit abgebrochen)15. April 2012 Tottenham – Chelsea 1:522. April 2012 Manchester United – Everton 4:4 24. April 2012 Barcelona – Chelsea 2:27. Mai 2012 Blackburn Rovers – Wigan Athletic 0:113. Mai 2012 Manchester City – Queen’s Park Rangers 3:2 Sunderland – Manchester United 0:1
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Sonntag, 28. August 2011Tottenham Hotspurs – Manchester City 1:5 Manchester United – Arsenal 8:2

Oje!

Was sonst sollte man an diesem dritten Wochenende der jungen Premier-League-Saison denken, wenn man nicht gerade Fan eines Clubs aus Manchester war? Vielleicht machte man sich als Chelsea-Anhänger weniger Sorgen – der einzige Verein, der finanziell mit City und United mithalten kann. Doch wessen Herz an Arsenal oder den Spurs oder Liverpool hing, und wer im Stillen geträumt hatte, sein Team könne mit ein bisschen Glück und einem guten Lauf und einer kurzen Verletztenliste vielleicht um die Meisterschaft mitspielen, der wurde jetzt unsanft geweckt. Und als Fan eines ohnehin abstiegsgefährdeten Vereins fing man womöglich an, im Kopf Dreisatzrechnungen aufzumachen: Also, Arsenal ist letztes Jahr Vierter geworden, und wir haben jetzt acht Tore kassiert. Wir waren letzte Saison Sechzehnter, das heißt … Doch der erschreckendste Aspekt dieser Ergebnisse wurde erst fast neun Monate später, am letzten Spieltag, offenbar: Das war nicht bloß das Duell Manchester gegen Nordlondon. Sondern, wie sich herausstellte, auch das Duell der beiden besten Mannschaften Englands gegen die dritt- und viertbeste. Dritter und Vierter lagen in der Abschlusstabelle sehr dicht zusammen: Nach Wochen mittelmäßiger Leistungen, als keine der beiden Mannschaften gewinnen konnte, egal, wie schwach die Gegner waren, kam Arsenal einen einzigen Punkt vor den Spurs ins Ziel. Und das Spitzenduo aus Manchester trennte ohnehin nur die Tordifferenz. Doch der Abstand zwischen Manchester und Nordlondon betrug am Ende neunzehn Punkte oder anders ausgedrückt: sechs Siege und ein Unentschieden.

Es war nicht immer so, dass die größten und reichsten Vereine auch Meister wurden. In den zwanzig Jahren vor der Einführung der Premier League im Jahr 1992 wurden sieben verschiedene Mannschaften Meister der damaligen First Division: Aston Villa (wobei Ipswich Town Vizemeister wurde und eigentlich den Titel verdient hätte), Derby County, Nottingham Forest, Arsenal, Leeds United, Everton und elfmal Liverpool – dabei war der FC nicht reicher als die anderen, bloß besser und schlauer und fleißiger. Es gab noch diverse andere Clubs, die finanziell konkurrenzfähig waren, zuallererst Manchester United, die jedoch in diesem Zeitraum nicht nur keinen Meistertitel holten, sondern es sogar schafften, abzusteigen.

Das alles änderte sich mehr oder weniger exakt in dem Moment, als die Premier League eingeführt wurde. Fernsehgelder strömten, Spieler konnten ohne Beschränkungen von einem Land ins andere wechseln, und der Abstand zwischen großen und kleinen Vereinen vergrößerte sich. Manchester United holte den ersten Titel in der Premier League und wurde in den folgenden elf Jahren achtmal Meister. Die Blackburn Rovers gewannen 1995, vier Jahre nach der Übernahme durch den millionenschweren Stahlbaron Jack Walker. Walker gab in den ersten drei Jahren als Clubbesitzer 25 Millionen Pfund aus und brach zweimal den britischen Transferrekord. Chelsea sicherte sich den Titel 2005, zwei Jahre, nachdem ein Milliardär das Team erworben hatte. Und dieses Jahr siegte Manchester City, nachdem der Club vor vier Jahren an die Abu Dhabi United Group verkauft wurde. Die Lehre daraus ist eindeutig: Such dir einen Scheich, einen Industriemagnaten, einen Oligarchen oder wenn das alles nicht klappt, sei einfach … der reichste Verein der Welt, wie ManU. Nur meine Mannschaft – Arsenal – hat die Premier League dreimal ohne bedeutende Investitionen von außen gewonnen. Aber auch Arsenal ist ein großes, wohlhabendes Unternehmen, hat ein brandneues Stadion und einen Zuschauerdurchschnitt von sechzigtausend; nicht gerade der FC Hintertupfingen. Man kann Spielergehälter von 100000 Pfund die Woche oder mehr zahlen – aber eben nicht doppelt so viel, wie Manchester City in den letzten beiden Jahren. Das wird zunehmend zum Problem – für Arsenal, aber auch für alle anderen. Wie viel Geld brauchen Arsenal und Tottenham und die Vereine hinter ihnen, um die Neunzehn-Punkte-Kluft zu schließen? Von 2008 bis zum Ende der Saison 2011/12, da ich dies schreibe, hat City sechsunddreißig Spieler gekauft, zu einem angeblichen Gesamtpreis von £476000000. (Arsenals Rekordtransfersumme betrug 15 Millionen Pfund für Andrei Arschawin; City hat in den letzten vier Jahren das Sechzehnfache ausgegeben.) Von den sechsunddreißig Neueinkäufen standen gegen Tottenham zehn auf dem Platz – also sämtliche Feldspieler.

Es geht aber nicht nur darum, neue Spieler zu kaufen; Arsenal und Tottenham fiel es schon schwer genug, Spieler, die sie hatten, davon abzuhalten, dem Ruf des Geldes und des Erfolgs zu folgen. Arsenal hat in den letzten drei Jahren vier Spieler an Manchester City verloren; Tottenham hat praktisch den ganzen Sommer damit verbracht, ihren Mittelfeldstar Luka Modrić, der zu Chelsea wechseln wollte, zum Bleiben zu bewegen. Es ehrt die Spurs, dass sie die Freigabe verweigerten, allerdings sah Modrić an jenem Nachmittag nicht besonders froh aus und spielte auch nicht gut; fünfundzwanzig Minuten vor Schluss wurde er ausgewechselt. Man mag von den Spurs halten, was man will, aber dass sie unter Harry Redknapp zu einer anständigen Mannschaft gereift sind, gab allen scheichfreien Vereinen Hoffnung. Und wie sie nun von Manchester City vermöbelt wurden, schien nichts Gutes zu verheißen, nicht bloß für diese Saison, sondern für alle kommenden. Immer mehr Fans der Vereine, die noch nicht unter Scheichherrschaft stehen, mussten einsehen, dass die Spieler ihrer Mannschaft nur noch bei ihnen sind, weil die Superreichen sie nicht haben wollen. Noch nicht.

Arsenals Untergang im Old Trafford jedoch, die heftigste Niederlage meines Lebens – des Lebens jedes Arsenal-Fans, der jünger als 115 ist –, ließ sich nur teilweise mit Geld oder Spielerverlusten erklären, auch wenn uns Cesc Fabregas, der Kapitän und einer der besten Fußballer der Welt, verlassen hatte. Fabregas war endlich doch zum FC Barcelona gegangen, nachdem er gefühlt jeden Sommer seit Anbeginn der Zeiten damit gedroht hatte. Die von Arsène Wenger an diesem Nachmittag aufgebotene Defensive war vollkommen hoffnungslos. Von der Viererkette kamen drei aus der zweiten Mannschaft, und der junge Sechser, der sie abschirmen sollte, war extrem unerfahren. Es fand sich kein einziger Arsenal-Fan, der mit weniger als fünf Toren für United rechnete. »Wir haben bloß zwei Verteidiger«, sagte ein Freund zu mir, als er die Aufstellung sah, »und von denen spielt heute keiner.«

Wie hatte sich Arsenal in diese katastrophale Lage bringen können? Die Fans gewannen den Eindruck, dass so viel Zeit und Mühe darauf verwendet worden war – oder vielmehr verschwendet