Prinz der Dunkelheit - Mark Lawrence - E-Book

Prinz der Dunkelheit E-Book

Mark Lawrence

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Beschreibung

Sag uns kurz, wie du heißt.
Jorg. Eigentlich Kronprinz Jorg von Ankrath, aber das war einmal.
Du siehst jung aus. Wie alt bist du, fünfzehn?
Knapp daneben. Mit fünfzehn werde ich König sein!
Du bist die meistgehasste Person im ganzen Land. Warum?
Nun ja, wenn man mit einer Horde Gesetzloser ganze Dörfer niederbrennt, löst das Unmut aus. Aber was würdest du tun, wenn die Königin, also deine Mutter, und dein Bruder vor deinen Augen getötet werden? Dieser Hass ist erst der Vorgeschmack auf meine Rache – denn die wird tödlich sein!

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Seitenzahl: 480

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Das Buch

Einst war Prinz Jorg von Ankrath ein glückliches Kind, Erbe und Thronfolger der Krone des Reiches, beschützender Bruder des kleinen William und Sohn einer liebenden Mutter. Doch im Chaos des Hundertkrieges verlieren Bruder und Mutter ihr Leben, ermordet von den Häschern des Grafen Renar. Verzweifelt verwandelt sich Jorg in den Prinzen der Dunkelheit, der trotz seines jungen Alters zum skrupellosen und grausamen Anführer einer Bande von Gesetzlosen wird. Was Jorg antreibt, ist Rache – und das Streben nach dem Thron seines nunmehr verhassten Vaters, König Olidan. Doch auf seinem blutigen Weg zum Erwachsenwerden muss der Prinz der Dunkelheit erkennen, dass er lediglich eine Marionette ist und dass es Mächte gibt, die weitaus düsterer und stärker sind als er …

Der Autor

Wenn er nicht gerade schreibt, arbeitet Mark Lawrence als Wissenschaftler, der sich hauptsächlich mit der Erforschung künstlicher Intelligenz beschäftigt. »Prinz der Dunkelheit« ist sein erster Roman. Der Autor lebt mit seiner Frau und ihren gemeinsamen vier Kindern in England.

Inhaltsverzeichnis

Über den AutorWidmungKapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14Kapitel 15Kapitel 16Kapitel 17Kapitel 18Kapitel 19Kapitel 20Kapitel 21Kapitel 22Kapitel 23Kapitel 24Kapitel 25Kapitel 26Kapitel 27Kapitel 28Kapitel 29Kapitel 30Kapitel 31Kapitel 32Kapitel 33Kapitel 34Kapitel 35Kapitel 36Kapitel 37Kapitel 38Kapitel 39Kapitel 40Kapitel 41Kapitel 42Kapitel 43Kapitel 44Kapitel 45Kapitel 46Kapitel 47Kapitel 48Kapitel 49DanksagungCopyright

Für Celyn – die besten Teile zerbrachen nie.

1

Raben! Immer die Raben. Sie saßen schon auf den Giebeln der Kirche, bevor aus den Verwundeten Tote wurden. Schon bevor Rike damit fertig war, Finger von Händen zu trennen und Ringe von Fingern. Ich lehnte mich an den Galgenpfosten und nickte den Vögeln zu, die, zwölf an der Zahl, in einer schwarzen Reihe saßen und mit klugen Augen beobachteten.

Der Dorfplatz war rot. Blut in der Gosse, Blut auf den Steinplatten, Blut im Brunnen. Die Leichen lagen, wie es sich für Leichen gehört; manche in komischer Haltung, mit verstümmelten Händen nach dem Himmel greifend, andere friedlich, um ihre Verletzungen gekrümmt. Fliegen schwirrten über die Verwundeten, als sie mit dem Tode rangen. Hierhin und dorthin wanden sie sich, manche blind, andere verschlagen, alle von ihrem summenden Gefolge verraten.

»Wasser! Wasser!« Immer wollen die Sterbenden Wasser. Seltsam – bei mir ist es das Töten, das mich durstig macht.

Das also war Mabberton. Zweihundert mit ihren Sensen und Äxten tot herumliegende Bauern. Wisst ihr, ich habe sie darauf hingewiesen, dass wir uns auf diese Weise den Lebensunterhalt verdienen. Ich hab’s ihrem Anführer namens Bovid Tor gesagt. Ich hab ihnen diese Chance gegeben, das mache ich immer. Aber nein. Sie wollten Blut und Gemetzel. Und sie haben beides bekommen.

Krieg, meine Freunde, ist etwas Schönes. Jene, die etwas anderes behaupten, stehen – oder liegen – auf der Verliererseite. Wenn ich mir die Mühe gemacht hätte, zum alten Bovid hinüberzugehen, der mit seinen Eingeweiden in den Händen am Brunnen lehnte, so wäre er vermutlich anderer Ansicht gewesen. Aber seht nur, wohin es ihn gebracht hat, anderer Meinung zu sein.

»Scheißarme Kackbauern.« Rike ließ eine Handvoll Finger auf Bovids offenen Bauch fallen. Dann kam er zu mir und zeigte mir seine magere Beute, als sei es meine Schuld. »Sieh dir das an! Ein goldener Ring. Einer! Ein ganzes Dorf und nur ein einziger verdammter Goldring. Ich würde die Mistkerle gern ins Leben zurückholen, um sie dann nochmal umzubringen. Scheißverdammte Schlammkriecher.«

Er hätte es wirklich getan. Rike war ein echt übler Bursche, und habgierig noch dazu. Ich sah ihm in die Augen. »Beruhig dich, Bruder Rike. In Mabberton gibt es mehr als nur eine Art von Gold.«

Ich gab ihm meinen warnenden Blick. Sein Fluchen stahl der Szene den Zauber. Außerdem musste ich streng mit ihm sein. Nach einem Kampf war Rike immer nervös und wollte mehr. Mein Blick teilte ihm mit, dass ich mehr für ihn hatte. Mehr als genug. Er brummte, ließ den blutigen Ring in einer Tasche verschwinden und schob das Messer in den Gürtel.

Makin kam und legte uns beiden den Arm um die Schultern. Seine Panzerhandschuhe klopften auf Schulterplatten. Wenn sich Makin auf etwas gut verstand, dann darauf, Dinge zu glätten.

»Bruder Jorg hat Recht, Kleiner Rikey. Hier gibt es jede Menge Schätze zu heben.« Er war daran gewöhnt, Rike »Kleiner Rikey« zu nennen, weil er uns alle um einen Kopf überragte und doppelt so breit war. Makin erzählte ständig Witze. Er erzählte sie auch denen, die er tötete, wenn sie ihm Zeit genug ließen. Er sah sie gern mit einem Lächeln sterben.

»Welche Schätze?«, fragte Rike noch immer verdrießlich.

»Wo es Bauern gibt, Kleiner Rikey … Was gibt es da wohl sonst noch?« Makin unterstrich seine Worte, indem er beide Brauen wölbte.

Rike hob sein Visier und zeigte uns sein hässliches Gesicht. Eigentlich war es mehr brutal als hässlich. Ich glaube, die Narben verschönerten ihn. »Kühe?«

Makin schürzte die Lippen. Ich fand seine Lippen immer abstoßend, dick und fleischig, wie sie waren, aber das sah ich ihm nach, wegen der Witze und seiner tödlichen Arbeit mit dem Streitflegel. »Von mir aus kannst du die Kühe haben, Kleiner Rikey. Was mich betrifft … Ich suche mir ein paar Bauerntöchter, bevor die anderen alle aufgebraucht haben.«

Sie gingen, und Rike lachte sein Lachen, ein heiseres Har, har, har, als versuchte er, sich eine Gräte aus dem Hals zu husten.

Ich beobachtete, wie sie die Tür von Bovids Bude aufbrachen, der Kirche gegenüber. Ein hübsches Haus war’s, mit hohem Dach, Schiefertafeln und einem kleinen Blumengarten. Bovids Blick folgte ihnen, aber er konnte den Kopf nicht drehen.

Ich sah zu den Raben hoch und beobachtete dann, wie Gemt und sein schwachsinniger Bruder Maical Köpfe einsammelten, Maical mit dem Karren und Gemt mit der Axt. Ja, es war etwas Schönes. Zumindest für die Augen. Zugegeben, der Krieg riecht schlecht. Aber wir würden das Dorf ohnehin bald niederbrennen, und dann würde sich der Gestank im Rauch verlieren. Goldene Ringe? Ich brauche keinen zusätzlichen Lohn.

»Junge!«, rief Bovid mit hohler, schwacher Stimme.

Ich trat vor ihn und stützte mich auf mein Schwert, plötzlich müde in Armen und Beinen. »Was auch immer du sagen willst, Bauer, sag es schnell, denn Bruder Gemt kommt mit der Axt. Gleich ist die Rübe ab.«

Bovid schien keine Angst zu haben. Es ist schwer, jemandem Angst zu machen, der so kurz davor ist, ein Schmaus für die Würmer zu werden. Trotzdem, es ärgerte mich, dass er mich »Junge« genannt hatte und keinen Respekt zeigte. »Hast du Töchter, Bauer? Die sich vielleicht im Keller verstecken? Der alte Rike wird sie aufstöbern.«

Daraufhin sah Bovid plötzlich auf, mit Schmerz in den Augen. »W-wie alt bist du, Junge?«

Wieder das »Junge«. »Alt genug, um dich wie einen dicken Geldbeutel aufzuschlitzen«, sagte ich und wurde wütend. Ich werde nicht gern wütend. Weil es mich wütend macht. Ich glaube, er merkte gar nichts von meiner Wut. Vielleicht wusste er nicht einmal, dass ich es gewesen war, der ihn vor nicht einmal einer halben Stunde aufgeschnitten hatte.

»Fünfzehn Sommer, mehr nicht. Es können nicht mehr sein als…« Bovids Worte kamen langsam, von blauen Lippen in einem bleichen Gesicht.

Unter anderen Umständen hätte ich es ihm vielleicht gesagt, aber er hörte schon nichts mehr. Hinter mir rumpelte der Karren, und Gemt kam mit tropfender Axt.

»Nehmt seinen Kopf«, sagte ich. »Lasst seinen fetten Wanst den Raben.«

Fünfzehn! Mit fünfzehn würde ich wohl kaum noch Dörfer überfallen.

Nach Vollendung meines fünfzehnten Lebensjahres würde ich König sein!

Manche Menschen werden mit einem Groll geboren.Bei Bruder Gemt galt der Groll der ganzen Welt.

2

Mabberton brannte gut. In jenem Sommer brannten alle Dörfer gut. Makin sprach von einem heißen Hurensohn von Sommer, zu geizig, um Regen zu geben, und er hatte nicht Unrecht. Staub wirbelte hinter uns auf, wenn wir einen Ort erreichten; Rauch stieg gen Himmel, wenn wir ihn verließen.

»Wer möchte ein Bauer sein?« Makin stellte gern Fragen.

»Wer möchte eine Bauerntochter sein?« Ich nickte in Richtung Rike, der so müde war, dass er fast aus seinem Sattel rutschte. Ein dummes Grinsen lag auf seinem Gesicht und ein Ballen Samit auf seinem Plattenpanzer. Ich habe nie erfahren, wo er in Mabberton Samit entdeckt hatte.

»Bruder Rike genießt seine einfachen Freuden«, sagte Makin.

Das tat er. Rike war gierig danach. So gierig wie das Feuer.

Die Flammen fraßen Mabberton. Ich hielt die Fackel ans strohgedeckte Wirtshaus, und das Feuer jagte uns hinaus. Nur ein weiterer blutiger Tag im jahrelangen Todeskampf unseres gefallenen Reichs.

Makin wischte sich Schweiß ab und hinterließ Rußstreifen in seinem Gesicht. Er hatte ein Talent dafür, schmutzig zu werden, dieser Makin. »Du selbst hast nicht über jenen Freuden gestanden, Bruder Jorg.«

Da konnte ich ihm nicht widersprechen. »Wie alt bist du?«, hatte der dicke Bauer wissen wollen. Alt genug, seinen Töchtern einen Besuch abzustatten. Das dicke Mädchen hatte viel zu sagen gehabt, genau wie ihr Vater. Hatte wie eine Schleiereule geschrien. Die ältere Tochter hatte mir besser gefallen. Die war ziemlich still gewesen. So still, dass man sie gelegentlich kneifen musste, um sicher zu sein, dass sie nicht vor Schreck gestorben war. Bestimmt sind sie beide nicht still geblieben, als das Feuer sie erreichte.

Gemt ritt heran und vertrieb meine Kopfbilder.

»Die Männer des Barons werden den Rauch aus einer Entfernung von zehn Meilen sehen können. Du hättest das Dorf nicht anzünden sollen.« Er schüttelte den Kopf, was seine dumme Mähne aus fuchsrotem Haar hin und her schwingen ließ.

»Hätteste nich!«, rief Gemts blöder Bruder von seinem Grauschimmel herab. Der Graue verließ die Straße nicht. Er war klüger als Maical.

Gemt wollte immer Dinge klarstellen. »Du hättest die Leichen nicht in den Brunnen werfen sollen, jetzt müssen wir durstig los.« »Du hättest den Priester nicht töten sollen, jetzt haben wir Pech.« »Wenn wir sie ein bisschen geschont hätten, könnten wir Lösegeld von Baron Kennick bekommen.« Am liebsten hätte ich ihm mein Messer in die Kehle gestoßen. Auf der Stelle. Am liebsten hätte ich mich vorgebeugt und ihm die Klinge in den Hals gerammt. »Wie war das? Was hast du gesagt, Bruder Gemt? Blubber, blubber? Ich hätte deinen verdammten Adamsapfel nicht zerstechen sollen?«

»O nein!«, rief ich und gab mich schockiert. »Schnell, Kleiner Rikey, piss auf Mabberton. Lösch das Feuer.«

»Die Männer des Barons werden’s sehen«, sagte Gemt stur und mit rotem Gesicht. Er wurde so rot wie Rote Bete, wenn man ihn ärgerte. Das rote Gesicht verstärkte meinen Wunsch, ihn zu töten. Aber ich hielt mich zurück. Als Anführer trägt man Verantwortung. Man muss darauf achten, nicht zu viele der eigenen Männer zu töten, denn wen soll man sonst anführen?

Die Brüder sammelten sich um uns herum, wie immer, wenn was passierte. Ich zog an Gerrods Zügeln – er blieb mit einem kurzen Wiehern stehen, das wie Kichern klang, und klopfte mit dem Huf. Mein Blick blieb auf Gemt gerichtet, und ich wartete. Ich wartete, bis sich alle achtunddreißig Brüder versammelt hatten und Gemts Gesicht so rot geworden war, dass man glauben konnte, gleich würde Blut aus seinen Ohren fließen.

»Wohin reiten wir, meine Brüder?«, fragte ich und richtete mich in den Steigbügeln auf, damit ich ihre hässlichen Gesichter sehen konnte. Ich stellte die Frage mit meiner leisen Stimme, und sie alle wurden still und lauschten.

»Wohin?«, fragte ich erneut. »Ich kann doch nicht der Einzige sein, der es weiß? Habe ich Geheimnisse vor euch, meine Brüder?«

Das schien Rike ein wenig zu verwirren, denn er zog die Stirn kraus. Der Fette Burlow brachte sein Pferd an meine rechte Seite, und links war der Nubier mit seinen strahlend weißen Zähnen im pechschwarzen Gesicht. Stille.

»Bruder Gemt kann es uns sagen. Er weiß, was sein sollte und was ist.« Ich lächelte, obwohl meine Hand noch immer schmerzte vor Verlangen, den Dolch in seinen Hals zu rammen. »Wohin reiten wir, Bruder Gemt?«

»Nach Wennith, an der Pferdeküste«, sagte er zögernd, denn es widerstrebte ihm, irgendeiner Sache zuzustimmen.

»Schön und gut. Wie gelangen wir dorthin? Eine so große Schar, fast vierzig, mit prächtigen, gestohlenen Pferden …«

Gemt zog eine finstere Miene. Er begriff, worauf ich hinauswollte.

»Wie können wir Wennith rechtzeitig erreichen und ein Stück vom Kuchen bekommen, solange er noch warm und saftig ist?«, fragte ich.

»Totenstraße!«, rief Rike und freute sich, die Antwort zu wissen.

»Totenstraße«, wiederholte ich, noch immer mit ruhiger Stimme, und lächelte. »Welchen anderen Weg könnten wir nehmen?« Ich sah den Nubier an und hielt den Blick seiner dunklen Augen fest. Ich wusste nicht, was in ihm vor sich ging, aber ich ließ ihn erkennen, was in mir geschah.

»Es gibt keinen anderen Weg.«

Rike ist in Fahrt geraten, dachte ich. Er weiß nicht, welches Spiel gespielt wird, aber es gefällt ihm, daran teilzunehmen.

»Wissen die Männer des Barons, wohin wir wollen?«, fragte ich den Fetten Burlow.

»Kriegshunde folgen der Front«, sagte er. Dumm ist er nicht gerade, der Fette Burlow. Seine Backen schwabbeln, wenn er spricht, aber dumm ist er nicht.

»Also …« Ich sah mich um, ganz langsam. »Also, der Baron weiß, wohin Räuber wie wir reiten, und er kennt den Weg, den wir nehmen wollen.« Ich ließ die Brüder darüber nachdenken. »Und ich habe gerade ein großes Feuer angezündet, um ihm zu sagen, dass es eine schlechte Idee wäre, uns zu folgen.«

Und dann stach ich das Messer in Gemts Hals. Es war nicht nötig, aber ich wollte es. Er tanzte richtig hübsch herum, gurgelte kräftig mit seinem munter sprudelnden Blut und fiel vom Pferd. Sein rotes Gesicht erbleichte schnell.

»Nimm seinen Kopf, Maical«, sagte ich.

Und das tat er.

Gemt hatte einfach einen schlechten Moment erwischt.

Was auch immer unseren Bruder Maical zerbrach, es ließ ihnaußen heil. Er sah so fest und zäh und grimmig aus wie dieanderen. Bis man ihm eine Frage stellte.

3

»Zwei Tote, zwei Zappler.« Makin zeigte sein breites Grinsen.

Wir hätten ohnehin beim Galgen haltgemacht, aber Makin war vorausgeritten, um die Lage zu erkunden. Die Nachricht, dass zwei der vier Galgenkäfige lebende Gefangene enthielten, würde die Brüder aufmuntern, dachte ich mir.

»Zwei«, brummte Rike. Er war müde, und ein müder Kleiner Rikey sieht einen Galgen immer halbleer.

»Zwei!«, gab der Nubier mit donnernder Stimme weiter.

Ich sah, wie einige der Jungs Münzen hervor holten und wetteten. Die Totenstraße ist so langweilig wie eine Sonntagspredigt. Sie verläuft schnurgerade und eben. So eben, dass man sich über jeden kleinen Hügel freut. Und zu beiden Seiten Sumpf und Mücken, Mücken und noch mehr Sumpf. Auf der Totenstraße kriegt man nichts Besseres als zwei Zappler in einem Galgenkäfig.

Seltsam, dass mir nicht die Frage in den Sinn kam, was ein Galgen dort mitten im Nichts eigentlich zu suchen hatte. Ich nahm ihn als Belohnung. Jemand hatte Gefangene dem Tod überlassen, in am Straßenrand baumelnden Käfigen. Ich fand es sonderbar, dass jemand einen solchen Ort wählte, aber es war kostenlose Unterhaltung für meine kleine Truppe. Die Brüder waren ungeduldig, und so ließ ich Gerrod traben. Ein gutes Pferd, mein Gerrod. Er schüttelte seine Erschöpfung ab und klapperte über die Straße. Dafür eignet sie sich gut, die Totenstraße: Hufe klappern zu lassen.

»Zappler!«, rief Rike, und die anderen beeilten sich, zu uns aufzuschließen.

Ich gab Gerrods Zügel frei. Er würde kein Pferd an sich vorbeilassen. Nicht auf dieser Straße, die mit Steinplatten gepflastert war, zwischen ihnen nicht einmal genug Platz für einen Grashalm. Und nicht eine der Platten schief oder abgenutzt, obwohl sie mitten in einem Sumpf lagen!

Natürlich erreichte ich die Zappler als Erster. Die anderen Pferde konnten es nicht mit Gerrod aufnehmen. Erst recht nicht mit mir auf seinem Rücken – die anderen Brüder waren ungefähr doppelt so schwer wie ich. Beim Galgen drehte ich Gerrod und sah über die Straße zurück. Und ich rief, wild und voller Freude, laut genug, um den Kopfkarren zu wecken. Auch Gemt lag auf ihm, rollte zusammen mit den anderen Köpfen hin und her.

Makin kam zuerst, obwohl er die Strecke bereits zweimal zuvor geritten war.

»Sollen die Männer des Barons kommen«, sagte ich zu ihm. »Die Totenstraße ist wie eine Brücke. Zehn Männer könnten hier ein ganzes Heer aufhalten. Wer seitlich an uns vorbei will, kann im Sumpf verrecken.«

Makin nickte und keuchte noch immer.

»Die Erbauer dieser Straße … wenn sie mir eine Burg errichten würden …« Donner im Osten untermalte meine Worte.

»Wenn die Straßenmänner Burgen bauen würden, fänden wir nie einen Weg hinein«, erwiderte Makin. »Sei froh, dass es sie nicht mehr gibt.«

Wir beobachteten, wie die Brüder eintrafen. Die untergehende Sonne schien in den Sumpftümpeln orangefarbene Feuer zu entzünden, und ich dachte an Mabberton.

»Ein guter Tag, Bruder Makin«, sagte ich.

»Ja, Bruder Jorg«, sagte er.

Und so kamen die Brüder und begannen, sich um die Zappler zu streiten. Ich setzte mich neben den Beutekarren und las, während es noch hell genug war und der Regen auf sich warten ließ. Der Tag weckte in mir den Wunsch, Plutarch zu lesen. Ich hatte ihn ganz für mich allein, zwischen zwei lederne Buchdeckel gequetscht. Irgendein würdiger Mönch hatte sein ganzes Leben mit der Arbeit an diesem Buch verbracht. Ein ganzes Leben lang hatte er sich darüber gebeugt, mit einem Pinsel in der Hand. Hier das Gold, für Heiligenschein, Sonne und Schnörkel. Dort ein giftiges Blau, blauer als der Mittagshimmel. Winzige zinnoberrote Punkte stellten ein Blumenbeet dar. Wahrscheinlich war er darüber erblindet, dieser Mönch. Wahrscheinlich hatte er sein ganzes Leben, von jungen Jahren bis ins hohe Alter, damit verbracht, Plutarchs alte Worte zu verschönern.

Donner grollte, die Zappler zappelten und heulten, und ich saß da und las Worte, die geschrieben worden waren, noch bevor die Straßenleute ihre Straßen gebaut hatten.

»Ihr seid Feiglinge! Weiber mit Schwertern und Äxten!« Einer der Krähenschmäuse am Galgen hatte einen Mund.

»Nicht ein Mann ist unter euch. Knabenschänder seid ihr, dem kleinen Jungen dort gefolgt.« Er rollte die Worte am Ende zusammen, wie ein Erbarmensmann.

»Hier gibt es jemanden, der eine Meinung über dich hat, Bruder Jorg!«, rief Makin.

Ein Regentropfen traf meine Nase. Ich schloss das Buch mit Plutarchs Worten. Er hatte eine Weile gewartet, mir von Sparta und Lycurgus zu erzählen; er konnte noch etwas länger warten und dabei trocken bleiben. Der Zappler hatte noch mehr zu sagen, und ich ließ ihn zu meinem Rücken sprechen. Wenn man unterwegs war, musste man ein Buch gut einwickeln, um es vor dem Regen zu schützen. Zehnmal in Wachstuch gewickelt, und dann noch zehnmal andersherum, bevor man es unter einer Decke in die Satteltasche legte. In eine gute Satteltasche, wohlgemerkt, nicht in diesen Müll von den Thurtanen, in gutes zwiegenähtes Leder von der Pferdeküste.

Die Jungs machten vor mir Platz. Der Galgen, ein einfaches Ding, aus neuem Holz errichtet, stank schlimmer als der Kopfkarren. Vier Käfige hingen daran, und zwei von ihnen enthielten tote Männer. Sehr tote Männer. Ihre Beine hingen durchs Gitter, und Raben pickten an den Knochen. Fliegen umgaben sie wie eine zweite Haut, schwarz und summend. Die Jungs hatten ein bisschen an einem der beiden Überlebenden herumgestochert, und das schien dem Burschen nicht besonders gut bekommen zu sein – offenbar war er abgekratzt. Ich hielt das für Verschwendung, denn wir hatten eine ganze Nacht vor uns. Was ich auch laut gesagt hätte, wenn der Zappler mit dem großen Maul nicht gewesen wäre.

»Da kommt der Junge! Hat aufgehört, in seinem gestohlenen Buch nach schmutzigen Bildern zu suchen.« Der Bursche hockte gebückt in seinem Käfig, die Füße blutig, an manchen Stellen ohne Haut. Ein alter Mann, etwa vierzig, mit schwarzem Haar, grauem Bart und dunklen Augen, in denen es glitzerte. »Reiß die Seiten aus dem Buch und putz dir damit den Hintern ab, Junge«, sagte er in herausforderndem Ton. »Mehr Nutzen haben sie für dich nicht.«

»Wir könnten ein Feuer anzünden und es langsam brennen lassen«, sagte Rike. Selbst Rike wusste, dass uns der Alte zornig machen wollte, damit wir ihm ein schnelles Ende bescherten. »Wie bei den Galgen von Turston.«

Bei diesen Worten kam leises Lachen von einigen Brüdern. Aber nicht von Makin. Er runzelte die Stirn unter all dem Dreck, sah zum Zappler hoch und hob die Hand, damit die anderen still wurden.

»Es wäre schändlich, ein so gutes Buch auf diese Weise zu vergeuden, Pater Gomst«, sagte ich.

Wie Makin hatte ich Gomst trotz des Bartes und des verfilzten Haars erkannt. Doch ohne den Akzent wäre er gebraten worden.

»Das gilt insbesondere für den Abschnitt über Lycurgus, der in Hochlatein geschrieben ist, nicht im Pidgin-Römisch, das sie in der Kirche lehren.«

»Du kennst mich?«, fragte der Mann. Seine Stimme brach – plötzlich wurde er weinerlich.

»Natürlich kenne ich dich.« Ich hob beide Hände zu meinen wundervollen Locken und strich das Haar zurück, damit er in der Düsternis mein Gesicht sehen konnte. Ich habe die markanten Züge der Ankraths. »Du bist Pater Gomst und willst mich zur Schule zurückbringen.«

»P-prin…« Er flennte jetzt und brachte die Worte einfach nicht heraus. Richtig ekelhaft war’s. Gab mir das Gefühl, in etwas Faules gebissen zu haben.

»Prinz Honorous Jorg Ankrath, zu Euren Diensten.« Ich verneigte mich wie ein Höfling.

»W-was ist mit Hauptmann Bortha passiert?« Pater Gomst schwankte völlig verwirrt in seinem Käfig.

»Hauptmann Bortha, Sir!« Makin salutierte zackig und trat näher. Blut vom ersten Zappler klebte an ihm.

Plötzlich herrschte tödliche Stille. Selbst das Summen und Surren der Sumpfinsekten verstummte. Mit offenem Mund sahen die Brüder von mir zum alten Priester und wieder zu mir. Der Kleine Rikey sah so verblüfft aus, als hätte ich ihn gefragt, was neun mal sechs ergab.

Der Regen wählte genau diesen Moment, um auf uns herabzufallen  – der Allmächtige schien seinen Nachttopf über uns zu leeren. Die Finsternis, die sich um uns herum verdichtet hatte, wurde so dick wie Sirup.

»Prinz Jorg!« Pater Gomst musste rufen, um das Prasseln des Regens zu übertönen. »Die Nacht! Du musst fliehen!« Er umkrallte mit weißen Fingerknöcheln die Gitterstäbe des Käfigs. Ohne ein Blinzeln starrten seine weit aufgerissenen Augen in den strömenden Regen und die Dunkelheit.

Und durch Nacht und Regen, im Sumpf, wo kein Mensch gehen konnte, sahen wir sie kommen. Wir sahen ihre Lichter. Bleich wie Tote brannten diese Lichter in tiefen Tümpeln, auf die kein Mensch seinen Blick richten sollte. Lichter, die einem Mann versprachen, was auch immer er sich wünschen konnte, die ihn anlockten und ihm Antworten in Aussicht stellten, wo doch nur kalter Schlamm wartete, tief und hungrig.

Ich habe Pater Gomst nie gemocht. Er hatte mir gesagt, was ich tun sollte, seit ich sechs Jahre alt war, und seinen Worten oft mit drohend erhobener Hand Nachdruck verliehen.

»Lauf, Prinz Jorg! Flieh!«, heulte der alte Gomst, sich auf widerliche Weise aufopfernd.

Also blieb ich, wo ich war.

Bruder Gains war nicht der Koch, weil er kochen konnte. Erkonnte lediglich alles andere noch weniger.

4

Die Toten kamen durch den Regen, Geister von Sumpftoten, Ertrunkenen und von Männern, deren Leichen dem Schlamm übergeben worden waren. Ich sah, wie der Rote Kent blindlings in den Sumpf floh. Nur wenige Brüder waren so vernünftig, auf der Straße zu bleiben, als sie losliefen; die meisten endeten im Morast.

Pater Gomst betete in seinem Käfig und rief die Worte wie einen Schild: »Vater unser, der Du bist im Himmel, schütze Deinen Sohn. Vater unser, der Du bist im Himmel …« Immer schneller sprach er, als die Angst ihn packte.

Der Erste von ihnen entstieg dem saugenden Schlamm und betrat die Totenstraße. Er hatte ein Glühen an sich wie Mondschein, ein Licht, von dem man sofort wusste, dass es nicht wärmen konnte. In diesem Licht zeichnete sich die Gestalt ab, und man konnte sehen, wie der Regen sie durchdrang und auf die Straße klatschte.

Niemand stand bei mir. Der Nubier lief, die Augen groß in seinem dunklen Gesicht. Der Fette Burlow sah aus, als zapfe ihm jemand sein Blut ab. Rike schrie wie ein Kind. Selbst Makin wirkte entsetzt.

Ich breitete die Arme aus, als wollte ich den Regen begrüßen. Deutlich spürte ich, wie er auf mich herabprasselte. Ich hatte noch nicht viele Jahre auf dem Buckel, aber selbst für mich fühlte sich der Regen wie eine Erinnerung an. Er weckte wilde Nächte in mir, als ich auf dem Burgturm gestanden hatte, ganz am Rand, dicht vor dem Abgrund, im Regen fast ertrinkend und die Blitze herausfordernd.

»Vater unser, der Du bist im Himmel. Vater unser, der Du bist …« Pater Gomst begann zu brabbeln, als der Geist näher kam. Die Gestalt brannte mit kaltem Feuer, dessen Schein an meinen Knochen kratzte.

Ich hielt die Arme ausgebreitet und das Gesicht dem Regen zugewandt.

»Mein Vater ist nicht im Himmel, Gomsty«, sagte ich. »Er sitzt in der Burg und zählt seine Männer.«

Der Tote kam noch näher, und ich sah ihm in die Augen. Hohl waren sie.

»Was hast du für mich?«, fragte ich.

Und er zeigte es mir.

Und ich zeigte dem Geist, was ich für ihn hatte.

Es gibt einen Grund, warum ich diesen Krieg gewinnen werde. Alle Lebenden fechten einen Kampf aus, der schon alt war, bevor sie geboren wurden. Ich habe meine Zähne bekommen, während ich im Kriegszimmer meines Vaters auf Holzsoldaten biss. Es gibt einen Grund, warum ich dort gewinnen werde, wo andere verloren. Und dies ist der Grund: Ich kenne die Spielregeln.

»Hölle«, sagte der Tote. »Ich habe die Hölle für dich.«

Und er floss in mich, kalt wie das Sterben, scharf wie ein Rasiermesser.

Ich spürte, wie sich meine Lippen zu einem Lächeln verzogen, und ich hörte mein Lachen im Regen.

Ein Messer ist durchaus erschreckend, wenn man es, scharf und kalt, an der eigenen Kehle fühlt. Auch Feuer kann Angst machen, und die Folterbank. Und ein alter Geist auf der Totenstraße. Das alles lässt einen innehalten. Bis einem klar wird, womit man es zu tun hat. Es sind Mittel und Wege, das Spiel zu verlieren. Man verliert das Spiel, und was hat man verloren? Das Spiel.

Das ist das ganze Geheimnis, und es erstaunt mich, dass es allein mir gehört, dass niemand sonst davon weiß. In jener Nacht, als Graf Renars Männer unsere Kutsche überfielen … Da habe ich das Spiel gesehen und es als das erkannt, was es ist. Auch in jener Nacht gab es ein Gewitter. Ich erinnere mich an das Klopfen des Regens auf dem Kutschendach und den Donner.

Der Große Jan hatte das Dach abgerissen, um uns herauszuholen. Doch ihm war nur Zeit für mich geblieben. Er hatte mich herausgezerrt und in einen Dornenstrauch geworfen, in einen Hakendorn, so dicht gewachsen, dass sich die Männer des Grafen hatten einreden können, ich sei in die Nacht geflohen. Weil sie das dornige Gestrüpp nicht durchsuchen wollten. Aber ich war nicht weggelaufen. Inmitten der Dornen hatte ich gesteckt und beobachtet, wie sie den Großen Jan umbrachten. Ich sah seinen Tod in den gefrorenen Momenten, die mir der Blitz gab.

Ich sah auch, was sie mit Mutter machten, und wie lange es dauerte. Den Kopf des kleinen William zerschmetterten sie an einem Meilenstein. Goldene Locken und Blut. Und ich gebe zu, dass William der erste meiner Brüder war und ich ihn mochte, mit seinen Patschhänden und seinem Lachen. Seitdem habe ich viele neue Brüder bekommen, ziemlich böse noch dazu, und deshalb vermisse ich kaum jemanden, wenn der eine oder andere verlorengeht. Aber damals schmerzte es zu sehen, wie sie den kleinen William zerbrachen, als sei er nicht mehr als ein Spielzeug.

Als die Männer ihn umbrachten, wollte Mutter einfach nicht still sein, und deshalb schnitten sie ihr die Kehle durch. Ich war dumm zu jener Zeit, erst neun Jahre alt, und ich wollte sie beide retten. Aber die Dornen hielten mich fest. Seitdem weiß ich Dornen zu schätzen.

Die Dornen lehrten mich das Spiel und dessen Regeln. Sie ließen mich verstehen, was all diese grimmigen und ernsten Männer, die im Hundertkrieg gekämpft haben, erst noch lernen müssen. Man kann das Spiel nur gewinnen, wenn man weiß, dass es ein Spiel ist. Man lasse einen Mann Schach spielen und sage ihm, jeder Bauer sei sein Freund. Man lasse ihn glauben, beide Läufer seien schnell. Man lasse ihn sich an glückliche Zeiten im Schatten seiner Burg erinnern und die Königin lieben. Und man beobachte, wie er alle Figuren verliert.

»Was hast du für mich, totes Ding?«, fragte ich.

Es ist ein Spiel. Ich werde die richtigen Spielzüge tun.

Ich fühlte den Geist kalt in mir. Ich sah seinen Tod. Ich sah seine Verzweiflung. Und seinen Hunger. Und ich ließ ihn los. Ich hatte mehr erwartet, aber er war nur tot.

Ich zeigte ihm die leere Zeit, den Ort, den meine Erinnerungen mieden. Dorthin ließ ich ihn sehen.

Da floh er. Er lief, und ich verfolgte ihn. Aber nur bis zum Rand des Sumpfes. Denn es ist ein Spiel, und ich werde es gewinnen.

5

Vier Jahre zuvor

Für eine ganze Weile schoben die Gedanken an Rache alles andere beiseite. Die erste Folterkammer baute ich in den dunklen Gewölben meiner Fantasie. Ich lag im Heilsaal auf blutigen Laken und entdeckte Türen in meinem Geist, die ich bis dahin nicht gesehen hatte, Türen, von denen ein neunjähriges Kind nicht wissen sollte, wie man sie öffnet. Türen, die sich nie wieder schlossen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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