Pubertät to go - Ulrich Hoffmann - E-Book
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Pubertät to go E-Book

Ulrich Hoffmann

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Beschreibung

Dieser Ratgeber deckt alle Themen ab, die Eltern von Kindern zwischen 12 und 20 beschäftigen. Manches davon sind harte Fakten, anderes die (psychologischen) Untiefen im Miteinander. Mit einem besseren Verständnis davon, was in der Pubertät mit den Kindern eigentlich los ist, und kreativen Ideen, wie man auch in plötzlich schwierigen Zeiten gut miteinander klarkommt, verhilft das Buch zu einem gelasseneren Familienleben. Mit Hilfe von Checklisten wird das manchmal schwierige Thema des Erwachsenwerdens mit Leichtigkeit, Humor und ohne Drumherumgerede beleuchtet. Zu jedem Aspekt – seien es miese Kommunikation, schlechte Schulnoten, schmutzige Wäscheberge oder erster Sex – hilft ein kurzer Überblick mit Sachinfos, aber vor allem eine Auswahl an Möglichkeiten, wie Eltern reagieren können, ohne sich in aufreibende Diskussionen oder fruchtlose Streitereien zu verwickeln. Ein besseres Geschenk für notleidende Eltern in der Pubertät gibt es nicht!

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Seitenzahl: 136

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Projektleitung: Monika Rolle

Lektorat: Sylvie Hinderberger

Covergestaltung: independent Medien-Design GmbH, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Gabriel Mlesnite

ISBN 978-3-8338-7233-4

1. Auflage 2019

Bildnachweis

Fotos: iStockphoto; Stocksy; Adobe Stock

Syndication: www.seasons.agency

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wir wollen Ihnen mit diesem E-Book Informationen und Anregungen geben, um Ihnen das Leben zu erleichtern oder Sie zu inspirieren, Neues auszuprobieren. Wir achten bei der Erstellung unserer E-Books auf Aktualität und stellen höchste Ansprüche an Inhalt und Gestaltung. Alle Anleitungen und Rezepte werden von unseren Autoren, jeweils Experten auf ihren Gebieten, gewissenhaft erstellt und von unseren Redakteuren/innen mit größter Sorgfalt ausgewählt und geprüft.

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WICHTIGER HINWEIS

Die Informationen und Ratschläge in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung des Autors dar. Sie wurden von ihm nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Alle Leserinnen und Leser sind jedoch aufgefordert, selbst zu entscheiden, ob und inwieweit sie die in diesem Buch dargestellten Methoden, Tipps und Maßnahmen anwenden möchten und können. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

TOP-TIPPS FÜR PUBERTÄTSELTERN

•Gegen strenge Gerüche helfen regelmäßige Hinweise auf Dusche, Deo und dessen richtige Dosierung.

• Fahrdienste übernehmen lohnt sich. Im Auto sind Zeit und Raum begrenzt – das macht gesprächig.• Eltern haben mehr Erfahrung, wissen aber nicht alles besser. Daher mindestens 50 Prozent der Zeit zuhören!• Über Sex zu sprechen ist Eltern und Kindern meist gleich peinlich. Aber es ist besser, als zu schweigen. Und nein, Ihr Kind weiß nicht alles, was es wissen sollte.• Das Smartphone Ihres Kindes ist wie sein Tagebuch. Weder das eine noch das andere lesen!• Entwickeln Sie die unerschütterliche und übermenschliche Langmut eines Zen-Meisters.

ALLTAG MIT TEENAGER

Wenn aus Kindern Jugendliche werden, geht es schon mal rund. Das ist völlig normal, für Eltern aber auch ab und zu eine Herausforderung. Gut, wenn man dann Tipps und Infos zur Hand hat, die den Familienalltag leichter machen.

PUBERTÄT – WAS GEHT AB?

Die Zeit, in der die Eltern schwierig werden, beginnt meist kurz nach dem zehnten Geburtstag. Sie wird Pubertät genannt und ist geprägt durch körperliche Veränderungen und intensive Emotionen.

Allgemeines

✓Start: Zwischen acht und neun beginnt die sogenannte Vorpubertät. Der Körper produziert mehr Geschlechtshormone und die sexuelle Reifung startet.✓Dutzend: Ab 13 gilt ein Kind offiziell als Teenager, denn erst ab dann enthalten die englischen Zahlwörter den Begriff »Teen«.✓Sex: Der Begriff »Pubertät« leitet sich ab vom lateinischen »Pubertas« (Geschlechtsreife). Mittlerweile weiß man aber, dass Kinder auch schon vor der Pubertät sexuelle Gefühle haben.✓Größe: Bei Jungen wie Mädchen kann es zu intensiven Wachstumsschüben kommen. Das kostet Kraft (körperlich) und Geld (für neue Klamotten). Wann das passiert, lässt sich nicht vorhersagen.

Psychologische Veränderungen

✓Selbstständigkeit: Am Schluss der Pubertät sollen Jugendliche weitgehend auf eigenen Füßen stehen. Deshalb müssen sie in dieser Zeit lernen, sich von den Vorgaben anderer abzugrenzen.✓Kritikfähigkeit: Ab einem gewissen Alter fangen Kinder an, das Verhalten der Eltern zu hinterfragen. Ihre Urteilsfähigkeit wächst. Wie alles Neue muss sie geübt werden. Dabei geht auch mal was schief.✓Baustelle: Das gesamte Gehirn verändert sich, alte neuronale Verbindungen werden durch neue ersetzt. Vor allem in den vorderen Stirnlappen wird viel »umgebaut«. Das kann für Chaos sorgen.✓Gefühlsbetont: Bei Jugendlichen scheint die Amygdala im Gehirn besonders aktiv zu sein – sie ist zuständig für emotionale, kurz entschlossene Entscheidungen. Daher die Hochs und Tiefs.✓Höhenflüge: Die Selbstwahrnehmung schwankt zwischen »Ich kann alles« und »Ich kann gar nichts«. Je gelassener Eltern zum Ausgleich bleiben, desto besser.✓Zündschnur: Jugendliche in der Pubertät streiten häufig. Solange es aber auch ruhige Phasen der Nähe gibt, ist alles in Ordnung.✓Offen bleiben: Statt die Ansichten eines Teenagers insgesamt abzuwerten, lieber im Geiste die Hälfte abziehen – und die andere Hälfte ernst nehmen.

Gegenwart und Zukunft

✓Kontrolle: Jugendliche wollen mehr Verantwortung übernehmen, öfter selbst bestimmen. Deshalb immer wieder Regeln überprüfen: Sind sie dem Kind und der Situation noch angemessen?✓Training: Im Lauf der Pubertät wachsen auch die intellektuellen Fähigkeiten. Jugendliche entwickeln mehr Weitsicht und Überblick. Trotzdem haben sie noch nicht genug Übung, um zum Beispiel für wichtige, aber unliebsame Lernarbeiten genug Zeit einzuplanen.✓Probleme: Teenagern wird immer klarer, dass MItschüler und Lehrer sie bewerten und Schulnoten Auswirkungen auf ihre Zukunft haben. Das stresst und kann Angst auslösen.✓Doppelbelastung: Die heiße Phase der Pubertät endet zwischen 17 und 21, also oft dann, wenn das Kind ausziehen will. Versuchen Sie deshalb, bei allem Stress, auch die schönen Momente auszukosten. Denn die nächste Station ist das leere Nest.

AUS MÄDCHEN WERDEN FRAUEN

Wenn der Busen wächst und die erste Monatsblutung eintritt, ist es »amtlich«: Die Pubertät ist da. Aber was verändert sich eigentlich speziell bei Mädchen?

Not a girl, not yet a woman

✓Frühstart: Die Pubertät beginnt bei Mädchen meist schon zwischen dem 9. und dem 11. Lebensjahr. Dafür ist sie mit 17 bereits weitgehend abgeschlossen.✓Formgebung: In der zweiten Hälfte der Pubertät, etwa zwischen 14 und 17 Jahren, verbreitert sich die Hüfte, die Taille wird deutlich schmaler, die Oberschenkel werden rundlicher.✓Brust raus: Die offensichtlichste Veränderung ist das Wachstum der Brüste. Manche Mädchen freuen sich darauf oder darüber, andere nicht.✓Erbgut: Größe und Form der Brüste sind genetisch bedingt und lassen sich nicht durch Ernährung oder Sport beeinflussen. Das Brustwachstum ist erst mit 21 abgeschlossen.✓Halt geben: Wichtige Elternaufgabe: Regelmäßig BHs in der richtigen Größe kaufen. Sonst drohen Rückenschmerzen.✓Haarige Zeiten: Unter den Armen und im Schambereich wachsen nun Haare. Viele Mädchen wollen diese unbedingt gleich wieder loswerden und rasieren sich Beine, Achseln und Bikinizone. Das ist zwar ungefährlich, nötig ist es jedoch weder aus hygienischen noch aus ästhetischen Gründen.✓Pelzbesatz: Nach dem Rasieren wachsen weder mehr noch dickere Haare, auch wenn die Stoppeln sich so anfühlen können.✓Menstruation: Zwischen 10 und 15 Jahren bekommt ein Mädchen die erste Monatsblutung (siehe >). Schwanger werden kann es aber auch schon kurz davor. Deshalb muss bei Bedarf bereits vor der ersten Regel verhütet werden.✓Tempo: Weil sich Mädchen meist schneller entwickeln als die Jungen ihrer Altersklasse, ist der erste Freund oft ein, zwei Jahre älter.✓Achterbahn: Zwischen 15 und 17 liegen Freud und Leid, Lachen und Weinen besonders nah beieinander. Manchmal ganz ohne Grund. Am besten einfach mitlachen oder mitfühlen!

INFO

Was passiert wann?

Veränderung

Zeitraum

Schambehaarung

8.–13. Lebensjahr

Wachstum Scheide und Gebärmutter

9.–13. Lebensjahr

Beginn der Brustentwicklung

9.–16. Lebensjahr

Erste Monatsblutung

11.–16. Lebensjahr

Brustentwicklung abgeschlossen

12.–22. Lebensjahr

Akne (wenn betroffen)

14.–19. Lebensjahr

AUS JUNGEN WERDEN MÄNNER

Jungen freuen sich meistens, wenn die Stimme tiefer und der Rücken breiter wird. Doch was passiert noch im Körper?

Kopf hoch, Stimme runter

✓Spätstart: Bei Jungen beginnt die Pubertät meist etwas später als bei Mädchen, zwischen 10 und 15. Entsprechend ist sie auch erst später zu Ende: mit 17 bis 20.✓Kopf hoch: Viele Jungen schießen in der Pubertät geradezu in die Höhe. Das kann mitunter zu Wachstumsschmerzen führen.✓Erbsache: Das Bartwachstum ist genetisch bedingt. Deshalb werden die Haare auch durch noch so häufiges Rasieren nicht mehr.✓Nobelhobel: Ob Nass- oder Trockenrasur, ist Geschmackssache. Wer aber viele Pickel hat, sollte die Trockenrasur zumindest einmal ausprobieren, weil sie die Haut weniger reizt.✓Körpereinsatz: Die Schultern werden breiter. Unter den Armen und im Schambereich wachsen Haare, manchmal auch auf Brust und Rücken – je nach Typ zur Freude oder zum Leidwesen.✓Brust rein: Da der männliche Körper auch weibliche Hormone bildet, kann sich vorübergehend ein leichter Busenansatz bilden. Keine Sorge: Er verschwindet nach einiger Zeit von alleine wieder.✓Benchmark: Es gibt Jungen, die ihren Bartwuchs oder ihre Penisgröße mit ihren Freunden (oder Vätern) vergleichen. Andere tun das nicht. Und beides ist okay.✓Frequenzbereich: Zwischen 12 und 15 kommen die meisten in den Stimmbruch. Die Stimme springt dann beim Sprechen von hoch nach tief – und umgekehrt. Am Ende ist sie etwa eine Oktave tiefer.✓Duftmarke: Weil wir den eigenen Schweiß selbst deutlich weniger wahrnehmen als die Menschen um uns herum, merken Jungen in der Pubertät manchmal nicht, dass sie recht streng riechen. Dagegen hilft regelmäßiges Erinnern an Duschen, Deo, bei Bedarf auch Bodyspray. Leider scheinen Jungen aber auch das manchmal selbst nicht zu riechen. Sie brauchen dann keinen Spott, sondern freundliche Hinweise zur korrekten Dosierung.✓Bettzeit: Jungen können im Schlaf einen Samenerguss haben, den sogenannten feuchten Traum. Deswegen wechseln sie aber noch lange nicht die Bettwäsche. Da jedoch frische Bettwäsche ab und zu zu den echten Lifeskills zählt, empfiehlt sich spätestens alle zwei Wochen eine entsprechende Aufforderung durch die Eltern.

INFO

Was passiert wann?

Veränderung

Zeitraum

Hodenwachstum

9.–14. Lebensjahr

»Feuchte Träume« (Ejakulation im Schlaf); nicht bei jedem Jungen

ab 10. Lebensjahr

Peniswachstum

10.–14. Lebensjahr

Schambehaarung

9.–13. Lebensjahr

Achselbehaarung

12.–14. Lebensjahr

Bartwuchs

12.–15. Lebensjahr

Stimmbruch

12.–15. Lebensjahr

Erste Samenzellen werden gebildet

9.–12. Lebensjahr

Akne (wenn betroffen)

14.–21. Lebensjahr

Ende Längenwachstum

15.–21. Lebensjahr

WIE SIEHST DU DENN AUS?

Wenn Kindergartenkinder Pippi Langstrumpf spielen, finden wir das niedlich. Doch wenn Jugendliche sich bizarr ausstaffieren, ist das ein Problem. Warum eigentlich?

Was Eltern sehen und denken

✓Veraltet: »Was sollen denn die Nachbarn denken?« und »Solange du die Füße unter meinen Tisch streckst, wird gemacht, was ich sage!« Kennen Sie solche Sprüche noch von Ihren Eltern? Und fanden Sie sie gut? Eben!✓Reflektiert: Schluss mit dem Fremdschämen! Erfolgreiche Erziehung zeigt sich nicht in Gehorsam. Der bereitet nur optimal auf unkritische Pflichterfüllung vor.

Was es für Teenager bedeutet

✓Zugehörigkeit: Teenager sehnen sich nach sozialem Halt. Über das Aussehen können sie ihre Zugehörigkeit zu den Freunden dokumentieren. Oder sie zeigen mit ihrem Style, dass sie gerade nicht so wie alle anderen sein wollen.✓Fehlertoleranz: Die Werte anderer abzulehnen ist ein wichtiger Teil der Abgrenzung. Nur so lernt man: Wer bin ich, was traue ich mich? Das kann auch mal schiefgehen, mit grässlichen Outfits und dem entsprechenden Spott darüber. Aber auch das ist eine wichtige Erfahrung, die zum Aufbau von Resilienz beiträgt, der Fähigkeit, nach Niederlagen wieder auf die Beine zu kommen.

OUTFIT & FRISUR

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Wer entscheidet eigentlich ab wann über Kleidung und Haarlänge?

Der richtige Look geht gar nicht so leicht

✓Suche: Jugendliche wollen herausfinden, wer sie sind. Dazu müssen sie verschiedene Stile ausprobieren.✓Außenwirkung: Alles, was man sieht, ist wichtig für die Selbstdarstellung: Schuhe, Kleidung, Stil, Frisur.✓Entscheidungsfindung: Schon in der Grundschulzeit folgen Kinder bei der Kleidungswahl ihrem Geschmack und ihrer Stimmung. Die meisten Eltern lassen dies zu, denn Entscheiden will gelernt sein und muss daher geübt werden.✓Provokation: Ab Beginn der Pubertät nutzen manche Kinder ihre Kleidung auch, um zu provozieren. Sie wollen herausfinden, was geht – und was nicht. Und natürlich auch, wie Eltern, Freunde oder Lehrer auf die selbstständige Kleidungswahl reagieren.✓Praxistest: Mädchen drängen häufig ab etwa 14 darauf, sich zu schminken. In der Praxis hat sich bewährt, dezente Schminke zu besonderen Anlässen zu erlauben (Geburtstage, Partys). Sonst schminken die Mädchen sich sowieso einfach bei Freundinnen.✓Vorschriften: Viele Schulen haben Bekleidungsvorgaben erlassen, um eine übermäßige Sexualisierung (Short-Shorts, knappe Tops) zu verhindern. Überlassen Sie die Verantwortung für das Einhalten dieser Vorschriften den Jugendlichen. Sie sind alt genug.

Kleidung

✓Shoppingtrip: Finden Sie Kompromisse im Laden, statt jeden Tag über die Kleidung zu streiten.✓Kostenfaktor: Müssen es unbedingt Trend- oder Markenklamotten sein? Dann kann das Kind ja vom Taschengeld zuzahlen. Oder man kauft weniger Kleidungsstücke, die dann öfter getragen werden.✓Erwartungshaltung: Zu besonderen Anlässen (Feiertage, Feste, Veranstaltungen oder Abtanzball) ist besondere Kleidung üblich. Verweigert das Kind diese, müssen Eltern entscheiden, ob sie gemeinsam hingehen möchten oder nicht.

Frisur

✓Freibrief: Können Eltern Outfits oder Frisuren verbieten? Nach Artikel 12 der UN-Menschenrechtskonvention muss die Meinung von Kindern »dem Alter entsprechend« berücksichtigt werden. Die Erwachsenen müssten also der von ihnen zu Hilfe gerufenen Polizei oder einem Jugendrichter glaubhaft machen, dass ihr Kind nicht in der Lage ist, in ausreichendem Maße über Bekleidung und Frisur zu entscheiden. Dazu reichen Jogginghose und ein krasser Haarschnitt aber vermutlich nicht aus.✓Praxistipp: Das Kind (je nach Interesse) ab 10 oder 12 eigenständig mit 15 Euro zum Friseur an der Ecke gehen zu lassen übt die Entscheidungsfindung (beim Kind) und die Toleranz (bei den Eltern).

PIERCINGS & TATTOOS

Ein Dauerbrenner! Dabei ist die rechtliche Lage eigentlich einfach. Und doch irgendwie auch wieder nicht.

Was ist erlaubt, was ist verboten?

✓Grenzbereich: Piercen und Tätowieren sind in jedem Fall eine »mutwillige Körperverletzung«, die nur straffrei bleibt, weil die oder der Betroffene vorab eingewilligt hat.✓Ungesetzlich: Im Jugendschutzgesetz ist nicht geregelt, ob oder ab wann Jugendliche die Entscheidung zu einem Piercing oder Tattoo selbst treffen dürfen.Das bedeutet, dass ein Jugendlicher bei ausreichender »geistiger Reife« in der Theorie selbst entscheiden darf. Aber wie soll ein Tätowierer oder Ohrlochstecher das prüfen?✓Erlaubnisschein: Gute Studios verlangen eine schriftliche Einverständniserklärung der Eltern, bevor sie loslegen – oder bestehen gleich auf deren Anwesenheit.✓Empfehlung: Die Deutsche Gesellschaft für Piercing lehnt Piercings bei Kindern unter 14 ab. Der Verein Deutsche Organisierte Tätowierer ist sogar noch strenger: Für ein Tattoo muss man volljährig sein.✓Gefahr: Beim Piercen oder Tätowieren können Entzündungen oder Narben entstehen. Bei jedem vierten Piercing kommt es zu Blutungen, Allergien, Ausrissen oder anderen Komplikationen. Dazu kommt natürlich noch die Frage, ob man das Piercing oder Tattoo in 30 Jahren immer noch so cool findet.✓Hygiene: Ohrlochpistolen sind zwar weitverbreitet, lassen sich aber nicht einwandfrei sterilisieren und erzeugen größere Wunden. Ohrlöcher daher besser mit sterilen Einmalnadeln bei Juwelieren, Ärzten und in Piercingstudios stechen lassen.

ERZIEHUNGSKONZEPTE

Bewusst reflektierte Erziehung geht leichter und gelingt besser. Welche Positionen werden aktuell vertreten?

Das Ziel im Blick

✓Selbstständig: Eltern und Pädagogen sind sich einig, dass Jugendliche bis zum Ende der Pubertät lernen müssen, auf eigenen Füßen zu stehen.✓Eigenmächtig: Statt aus Trotz, Angst oder aus einer Laune heraus sollten junge Erwachsene Entscheidungen mit Weitblick und Gelassenheit treffen.

Freunde bleiben?

✓Zu nah: Moderne Eltern wollen nicht mehr altern. Sie tragen Jeans, Chucks und Hoodies, sprechen wie ihre Kinder, nutzen dieselben Apps, spielen dieselben Handy- und Computerspiele … Das mag sich angenehm lässig anfühlen, nimmt Jugendlichen aber die Möglichkeit, sich abzugrenzen.✓Reality Check: Zwischen Eltern und Kind herrscht ein natürliches Machtgefälle. Es ist eine hierarchische Beziehung. Es ist Aufgabe der Eltern, dies zum Ausdruck zu bringen, auch wenn das manchmal schwerfällt.✓Unwirksam: Anbiederung ist keine Anerkennung und hilft auch nicht gegen die eigenen Falten und Hüftschmerzen.

Liebevolle Distanz

✓Kritisch: Teenager sind widerspenstige »Pubertiere«, beleidigte Nervensägen und maulende Zicken? Das ist abwertend und erniedrigend. Kein Wunder, dass so bezeichnete Kinder keine Zeit mit ihren Eltern verbringen wollen.✓Aufbauend: Beziehungen sind kein Nullsummenspiel. Man kann sich gut fühlen, ohne dass ein anderer sich schlechter fühlen muss.✓Sachlich: Erfolgt Abwertung durch Beschämen (»Du bist nicht okay«), bleiben oft lebenslange Spuren. Besser die Sachebene wählen: »Ich finde dein Verhalten nicht okay.«

Gleichwürdigkeit

✓Anerkennend: Moderne Pädagogen wie Jan-Uwe Rogge und Jesper Juul plädieren für einen Dialog auf Augenhöhe. Juul nennt das »Gleichwürdigkeit«: Eltern und Kinder sind nicht gleich, aber gleich viel wert. Sie haben die gleiche (Menschen-)Würde.✓Belastbar: