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Wie und mit welchen Mitteln präsentiere ich meine wissenschaftlichen Ergebnisse? Und wie kann ich die Chancen auf ihre Veröffentlichung erhöhen? Studierende und wissenschaftlich Tätige finden in diesem Buch Empfehlungen für den Einstieg in das Veröffentlichen ihrer wissenschaftlichen Ergebnisse. Neben der Charakterisierung der unterschiedlichen Zugänge und Formen des Veröffentlichens werden umfangreiche Hinweise für das Gestalten von Referaten, fach- und populärwissenschaftlichen Artikeln, Tagungsbeiträgen und Büchern angeboten. Zahlreiche Tipps zum Einreichen eines Artikels oder Manuskripts bei Verlagen, Redaktionen oder Open-Access-Journals runden das Buch ab.
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Seitenzahl: 228
Veröffentlichungsjahr: 2022
utb 5978
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Prof. Dr. paed. habil. Günter Lehmann studierte Bauwesen und Berufspädagogik. Als Hochschullehrer und langjähriger Direktor eines freien Instituts hat er über 30 Jahre Diplomand:innen, Promovierende und Habilitierende betreut. Seit mehr als 20 Jahren bereitet er Teilnehmende an Bachelor-, Master- und Promotionsstudien auf das Anfertigen und Präsentieren wissenschaftlicher Arbeiten vor.
Günter Lehmann
Verfassen und Veröffentlichen von Fachartikeln und wissenschaftlichen Ergebnissen
3., überarbeitete und erweiterte Auflage
Umschlagabbildung: © istock.com/ThomasVogel
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
3., überarbeitete und erweiterte Auflage 2022
2., aktualisierte und erweiterte Auflage 2017
1. Auflage 2016
DOI: https://www.doi.org/10.36198/9783838559780
© expert verlag 2022
‒ ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG
Dischingerweg 5 · D-72070 Tübingen
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Einbandgestaltung: siegel konzeption | gestaltung, Stuttgart
utb-Nr. 5978
ISBN 978-3-8252-5978-5 (Print)
ISBN 978-3-8385-5978-0 (ePDF)
ISBN 978-3-8463-5978-5 (ePub)
Vorwort
Vorwort zur 3. Auflage
Prolog
1Publizieren – der Anspruch
2Zugänge zum Publizieren
3Referate
4Fachwissenschaftlicher Artikel
5Populärwissenschaftlicher Artikel
6Tagungsbeitrag
7Bücher
8Manuskriptgestaltung
9Elektronisches Publizieren
10Verlage
Anhang
Literatur
Abbildungsverzeichnis
Sachwortverzeichnis
CLAUS ASCHERON wählt für sein 2007 erschienenes Buch den Titel „Die Kunst des wissenschaftlichen Publizierens und Präsentierens“. Selbst wenn mit diesem Bezug von Kunst gesprochen werden könnte, so bedeutet das noch lange nicht: Entweder man ist für das Publizieren und Präsentieren geboren oder man lässt es sein. Ähnlich wird das Lehren mitunter von weniger Erfolgreichen gern als „reine Veranlagung“ abgetan.
Die akademische Praxis scheint dies auch zu bestätigen. An den Universitäten, Hochschulen und freien Bildungsträgern ist das wissenschaftliche Kommunizieren, das verständliche Vermitteln wissenschaftlicher Ergebnisse nur selten Gegenstand der Aus- und Fortbildung. So wird mancher nach der Ausbildung ins Wasser geworfen und unvorbereitet späteren Anforderungen ausgesetzt.
Das Ergebnis:
•schwerverständliche Präsentationen,
•mangelhafte Qualität von Publikationen,
•erfolglose Lehrveranstaltungen.
Und das Schlimmste:
Nach vielen Irrtümern und Misserfolgen kommt der für den Erfolg notwendige Lernprozess in einem sehr frühen Stadium zum Stillstand. Man lässt es sein, man zieht sich zurück.
Indiz: Die Flucht mancher Lehrer an der Universität oder Hochschule vor der Lehrveranstaltung erfolgt nicht, weil sie nicht vermitteln wollen, sondern weil sie keinen Erfolg haben.
Ganz abgesehen davon, dass künstlerische Fähigkeiten und Fertigkeiten durchaus vermittelbar sind, so beruht das Publizieren, Präsentieren und Lehren neben dem reichhaltigen Erfahrungswissen auf gesicherten Erkenntnissen der Kommunikationswissenschaften, der Psychologie der Hodegetik und der Didaktik. Der Autor hat zum Präsentieren (LEHMANN, G. 2017) und zum Lehren (LEHMANN, G., 3. Auflage, 2022) entsprechende Handlungsempfehlungen in Veröffentlichungen des expert verlags vorgestellt.
Das vorliegende Buch ist dem Publizieren wissenschaftlicher Ergebnisse gewidmet. Ebenso wie die vorgenannten Werke will es keine Theorie zum Veröffentlichen wissenschaftlicher Erkenntnisse vorstellen und auch nicht deren wissenschaftliche Grundlagen nachweisen.
Der Autor möchte vielmehr allen wissenschaftlich Tätigen, die im Ergebnis ihrer Projekt-, Studien- oder Graduiertenarbeiten zu wissenschaftlichen Erkenntnissen gelangt sind, Handlungsempfehlungen für das Publizieren unterbreiten. Dabei hat er vor allem die „Einsteiger“ im Auge, all jene, die auf diesem Gebiet die ersten Versuche unternehmen und rasch auch den verdienten Erfolg erreichen möchten.
Folgende Fragen sollen im vorliegenden Text beantwortet werden:
•Welcher Anspruch wird an eine Veröffentlichung wissenschaftlicher Ergebnisse gestellt?
•Welcher Einstieg in das wissenschaftliche Publizieren wird empfohlen? Welche Möglichkeiten gibt es dafür und wie sind diese zu gestalten?
•Wie ist ein wissenschaftlicher Artikel in Inhalt und Form abzufassen? Welche Besonderheiten besitzen populärwissenschaftliche Artikel?
•Worauf ist bei der Vorbereitung eines Tagungsbeitrages zu achten?
•Welche Ansprüche werden an die Gestaltung von Manuskripten gestellt?
Ergänzende Hinweise zur Publikation als Buch, zum elektronischen Publizieren und zum Gewinnen eines Verlages sollen die Empfehlungen ergänzen.
Bei der Beantwortung der vorgenannten Fragen hat der Autor vor allem Diplomanden, Promovenden, Assistenten, Wissenschaftliche Mitarbeiter, Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung, Fach- und Führungskräfte sowie Privatpersonen mit wissenschaftlichen Ambitionen im Blick, die erste oder weitere Erfahrungen beim Publizieren ihrer Arbeitsergebnisse gewinnen wollen.
Das Buch ist so aufgebaut, dass sich auch der eilige Leser ohne Studium des gesamten Textes anlassbezogen in den einzelnen Kapiteln und Abschnitten Rat holen kann. Das sehr detaillierte Inhaltsverzeichnis soll dabei eine rasche Orientierung ermöglichen. Natürlich lässt dabei jedes Setzen von Prioritäten Wünsche offen und bestätigt am Ende den launigen Reim von EUGEN ROTH:
Der Leser traurig aber wahr, ist häufig unberechenbar:
Hat er nicht Lust, hat er nicht Zeit, dann gähnt er: „Alles viel zu breit!“.
Doch, wenn er selber etwas sucht, was ich aus Raumnot nicht verbucht,
wirft er voll Stolz sich in die Brust: „Aha, das er nicht gewusst!“.
Man weiß, die Hoffnung wär zum Lachen, es allen Leuten recht zu machen.
Der Autor selbst ist seit über 40 Jahren mit dem Verfassen und Begutachten von Artikeln, Tagungsberichten, Rezensionen und Fachbüchern befasst. So beruht der überwiegende Teil der Aussagen auf seinem Erfahrungswissen, angereichert durch Beiträge der einschlägigen Fachliteratur und dem Rat zahlreicher Fachkollegen.
An dem Buch hat eine Reihe von Personen tatkräftig mitgewirkt. Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerd-Bodo von Carlsburg für die inhaltlichen Anregungen, Frau Ingrid Lehmann für die Durchsicht des Manuskriptes, Frau Antje Albani für die Text- und Bildgestaltung sowie Frau Sandra Buschmann für den Einbandentwurf.
Dresden, März 2016
Prof. Dr. paed. habil. Günter Lehmann
Seit Erscheinen der Erstauflage haben sich an den Universitäten, Hochschulen und Freien Bildungsträgern die Angebote für Handlungsorientierungen zum Verfassen und Präsentieren der Graduierungsarbeiten erweitert. Lösungsideen stoßen zunehmend auf Umsetzungsinteressen und -aktivitäten, allerdings zunehmend in der Wirtschaft. Das Publizieren bleibt dagegen von den Entwicklungen weitgehend unberührt. Liegt es an mangelnder Motivation, ist der Anspruch unklar oder sind die Mittel und Methoden unbekannt? Die Empfehlung lautet: Mut zur populärwissenschaftlichen Darstellung wissenschaftlicher Ergebnisse!
Die in den letzten Jahren durchgeführten Feldversuche zum Verfassen von populärwissenschaftlichen Artikeln und ihre Veröffentlichung in organisationsinternen Medien waren Anlass dafür, jetzt die betreffenden Aussagen der letzten Auflage im Prolog und im Teil 5 neu zu fassen und um Beispiele zu ihrer verständlichen Darstellung zu ergänzen. Besondere Betonung liegt auf der Nutzenorientierung als Auswahlinstanz für Inhalt und Gestalt des populärwissenschaftlichen Textes. Seine mediale Verwertung wird vor allem dort verortet, wo er auf das Interesse der Leser trifft und der Nutzen für sie offensichtlich wird (Unternehmen, Kammern, Verwaltungen etc.).
Wenn man davon ausgeht, dass sich immer mehr Menschen im Internet informieren, dann liegt die Bedeutung von Blogartikeln auf der Hand. Das Thema der wissenschaftlichen Arbeit bietet zahlreiche Möglichkeiten, in einem Blog die Quellen, Wege und Ergebnisse der eigenen Untersuchung bekanntzumachen, aber auch mit anderen Standpunkten zu vergleichen und neuere Entwicklungen vorzustellen. Das Textformat ist kurz, stilsicher und suchmaschinenoptimiert. In einem neuen Abschnitt 9.4 werden Gestaltungsvorschläge für das Verfassen eines Blogs unterbreitet. Mit Blick auf die gute Lesbarkeit des Textes wird das Messen mit dem Flesch-Index angeregt.
Das Buch ist so angelegt, dass der Leser sich ohne Studium des gesamten Textes anlassbezogen zu einzelnen Textformaten Rat holen kann. Deshalb werden bestimmte Aussagen, beispielsweise zur Manuskriptgestaltung, bewusst an mehreren Stellen wiederholt.
Frau Karina Kowatsch danke ich für das sehr aufmerksame Lektorat.
Prof. Dr. paed. habil. Günter LehmannJuni 2022
Prolog
1Publizieren – der Anspruch
1.1Zwei Grundschwierigkeiten
1.2Zweck
1.3Grundsätze
2Zugänge zum Publizieren
2.1Kennzeichnung
2.2Arbeitspapiere
2.3Tagungs- und Konferenzbeiträge
2.4Zeitschriftenartikel/Bücher
2.5Open-Access-Publikationen
3Referate
3.1Einteilung
3.2Abstract
3.2.1Formen
3.2.2Paper Abstract
3.2.3Application Abstract
3.2.4Conference Abstract
3.2.5Extended Abstract
3.2.6Thesis Abstract
3.3Poster
3.4Rezension
3.5Tagungsbericht
3.6Spezielle Textformate
3.6.1Meta-Analyse
3.6.2Kurzbericht
3.6.3Interview
3.6.4Kommentar
3.6.5Leserbrief
4Fachwissenschaftlicher Artikel
4.1Kennzeichnung
4.2Einteilung
4.2.1Übersicht
4.2.2Kurzcharakteristik der Textsorten
4.3Originalarbeiten
4.3.1Vorüberlegungen
4.3.2Vorbereitung
4.3.3Aufbau
4.3.4Letzter Check
4.4Exkurs: Darstellen der Etappen der Erkenntnisgewinnung
5Populärwissenschaftlicher Artikel
5.1Kennzeichnung des Textformates
5.2Vorgehen bei der Ausarbeitung
5.3Reduzieren der Komplexität
5.3.1Auswahlstrategie Nutzenorientierung
5.3.2Auswahlstrategie Auslassen
5.4Reduzieren von Kompliziertheit
5.4.1Vorbemerkungen
5.4.2Konzentration
5.4.3Veranschaulichung
5.4.4Wortwahl und Satzgestaltung
5.5Aufbau des Artikels
5.6Ausblick
6Tagungsbeitrag
6.1Kennzeichnung
6.2Besonderheiten des Vortragstextes
6.2.1Tagungsthema
6.2.2Tagungsteilnehmer
6.2.3Vortragsaufbau
6.3Redehilfe
6.3.1Kennzeichnung
6.3.2Argumentationskarten
6.3.3Schaubild-Notizblätter
6.3.4Krisenszenario
6.3.5Teilnehmerunterlagen
6.3.6Vorbereitung der Frage- und Diskussionsrunde
7Bücher
7.1Kennzeichnung
7.2Monografien
7.3Handbücher
7.4Lehrwerke
7.5Herausgeberwerke
7.6Graue Literatur
7.7Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen
8Manuskriptgestaltung
8.1Text
8.1.1Strukturierung
8.1.2Argumentation
8.1.3Zitation
8.1.4Wortwahl
8.1.5Umgangssprache
8.1.6Satzbildung
8.1.7Textverständlichkeit
8.1.8Umgang mit Zahlen
8.1.9Verwendung von Maßeinheiten/Formeln
8.2Abbildungen
8.2.1Grundsätze
8.2.2Diagramme
8.2.3Tabellen
8.2.4Schaubilder
8.2.5Schemata/Foto
8.2.6Weitere Darstellungen
8.3Verzeichnisse
8.3.1Literaturverzeichnis
8.3.2Fachwortverzeichnis (optional)
8.3.3Abkürzungsverzeichnis (optional)
8.3.4Abbildungsverzeichnis (optional)
8.3.5Gleichungsverzeichnis (optional)
8.4Herstellung
8.4.1Schreiben der Rohfassung
8.4.2Überarbeiten bis zur Endfassung
8.4.3Korrektur vor der Endfassung
9Elektronisches Publizieren
9.1Überblick
9.2Online-Produkte
9.3Open-Access-Publikationen
9.4Blogartikel
10Verlage
10.1Leistungen
10.2Suchen des richtigen Verlags
10.3Einreichen des Materials
10.4Gestalten des Vertrags
Anhang
Literatur
Abbildungsverzeichnis
Sachwortverzeichnis
Wir sind auf dem Weg zu interessanten wissenschaftlichen Ergebnissen, vielleicht liegen sie bereits vor. Nun sollen sie vorgestellt werden. Die Präsentation der Bachelor-, Master-, Diplom- oder Doktorarbeit, des Forschungsberichts oder der Studie vor einem internen Kreis ist ein Weg – aber erreichen Sie damit bereits angemessen die Öffentlichkeit? Sicher sind dabei die Fachleute für den Verfasser einer Graduierungsarbeit keineswegs die einzige Zielgruppe. Interessant sind für ihn die Veranlasser, Entscheider, Nutzer außerhalb des „inneren“ Fachzirkels, die ein knappes und verständliches Textformat erwarten.
Für den Anfänger sind diese Wege nicht einfach zu begehen. Zunächst muss er erleben, dass sein Text nicht angenommen wird. Dabei spielt das Überangebot an Publikationen eine Rolle. Aber was kann der Verfasser selbst zum Erfolg beitragen? Diese Frage soll im Buch beantwortet werden. Zunächst fünf Tipps für den Anfang der Lektüre:
Seid als Autor bereits im Verlag gelistet.
So bietet beispielsweise die Teilnahme an einer Tagung im Themenfeld der eigenen Arbeit die Chance, einen Tagungsbericht über eine Arbeitsgruppe oder ein Plenarreferat zu schreiben. Die Veröffentlichung kann mit der Tagungsleitung oder mit den auf der Tagung präsenten Fachverlagen vereinbart werden. Ein Empfehlungsschreiben des Betreuers fördert zudem den Erfolg und schon ist man im Verlag kein gänzlich Unbekannter mehr.
Sicher sind wissenschaftliche Beiträge über Open Access rasch zu platzieren. Allerdings sind die Kosten vom publizierenden Autor zu tragen. Außerdem sind sie nur im Falle der Veröffentlichung in einem der Open-Access-Journals auch qualitativ gelistet.
Haltet Euch an die Konventionen für das Verfassen.
Dazu gehört neben dem Verzeichnen, Gliedern, Verweisen und Bibliografieren auch die verständliche Textgestaltung. Redakteure legen eingereichte Artikel schnell beiseite, wenn sie z. B. solche Formulierungen finden: „Mit angesagter Professionalität gilt es die ganzheitlichen UPSs outzusourcen, um den Mehrwert der strategischen Parameter anzustoßen.“ Der Gutachter neigt bei solchen Formulierungen zur Frage, ob die betreffende Arbeit diese zum Überdecken inhaltlicher Armut benötigt. Die Herausgeber wissenschaftlicher Zeitschriften betonen übereinstimmend zwei Gestaltungshinweise:
•Angemessene Kürze und offensichtlicher Respekt vor der Zeit des Lesers.
•Einfaches und eindeutiges Vokabular, komplizierte Ausdrücke nur dort, wo einfache nicht zutreffen.
Kalkuliert die hohe Ablehnungsquote etablierter Verlage ein.
Die Chance, um mit dem Verlag im Gespräch zu bleiben, vergrößert sich mit dem Vorabsenden eines Applikation Abstracts. Im Umfang von ca. 150 Wörtern werden kurz und prägnant der Titel, der Anlass zur Untersuchung, die Fragebzw. Problemstellung, das methodische Vorgehen, die vorgelegten Ergebnisse und die Implikationen dargestellt. Erfahrungsgemäß eröffnet das weitere Gespräche mit dem Verlag.
Auch wenn der Beitrag mit erheblichen Auflagen angenommen oder gar abgelehnt wird, sollte der Autor nicht vorschnell aufgeben. Klaus von Klitzing hat ein illustratives Beispiel dafür geliefert. Sein Artikel über die Entdeckung des Quanten-Hall-Effekts wurde von der Zeitschrift Physical Review Letters zurückgewiesen, weil den Gutachtern der gewählte Titel nicht interessant genug erschien und sie darin nicht die Bedeutung der Entdeckung erkannten. Mit einem besseren Titel klappte es dann im zweiten Anlauf, was in der Folge zum Nobelpreis führte.
Sicher: So schnell geht es nicht immer, aber ein guter Titel öffnet offensichtlich Türen!
Argumentiert überzeugend.
Die Argumentation ist dann überzeugend, wenn die Begründungen für die aufgestellten Behauptungen sachlich richtig und für den Leser bedeutsam sind.
Die Überzeugungskraft leidet beispielsweise immer dann, wenn die Gültigkeit eines erkannten Zusammenhangs nicht angegeben wird, wie im Folgenden ersichtlich:
„Je weniger Kunden sich beschweren, desto zufriedener sind sie. Deshalb ist die Anzahl von Beschwerden ein Indikator für Kundenzufriedenheit.“
Hier wird davon ausgegangen, dass das Eine die Ursache für das Andere ist. Aber was für den einen Geschäftsbereich gilt, muss nicht automatisch für einen anderen Bereich zutreffen. Also: Ohne Angabe des Gültigkeitsumfangs kann keine belastbare Verallgemeinerung getroffen werden.
Grobe Fehler treten auch immer dann auf, wenn aus dem alleinigen Zusammentreffen zweier Ereignisse eine Ursache-Wirkung-Beziehung postuliert wird, zum Beispiel:
„Je höher der Brandschaden, desto größer die Anzahl der eingesetzten Feuerwehrleute.“
Erst wenn ausgeschlossen werden kann, dass der Zusammenhang zwischen dem Brandschaden und der Anzahl der Feuerwehrleute nicht durch einen dritten Faktor bedingt wird, ist das Eine Ursache für das Andere. Im Beispiel offenbart sich eine Scheinkorrelation, denn die Ursache für beide Ereignisse ist die Größe des Feuers.
Habt Mut zum populärwissenschaftlichen Text.
Mitunter hängt der populärwissenschaftlichen Veröffentlichung bei einigen Wissenschaftlern das Odeur des Minderwertigen an. Aber sind konkrete, handlungsorientierende Beiträge zum Gestalten der Lebenswelt etwas Minderwertiges? Im Gegenteil! Der interessierten Öffentlichkeit werden Ergebnisse aus wissenschaftlichen Untersuchungen in Diplom-, Master- und Bachelorarbeiten angeboten. Nutzer, Veranlasser, Entscheider sollen angesprochen und vom praktischen Nutzen der Ergebnisse überzeugt werden.
In diesem Sinne generiert ein populärwissenschaftlicher Artikel nicht das Produkt einer Simplifizierung von Wissenschaft, sondern essentiell das redliche Bemühen, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Lebenswelt einer nichtfachlichen Öffentlichkeit zu stellen (GEULEN, C., 2010, S. 96). Dabei wird im Vollzug einer wohlüberlegten Reduktion die Auswahl und Gestaltung der Inhalte von der Antwort auf folgende Frage abhängig gemacht: Welchen Nutzen bringen meine Ergebnisse anderen Personen, inwieweit helfen sie Problemlagen und reale Herausforderungen zu bewältigen? Die im populärwissenschaftlichen Artikel getroffenen Aussagen leiten sich vor allem aus ihrer Bedeutung für den ins Auge gefassten Leserkreis ab.
Das Textformat besitzt ein hohes Maß an Anschaulichkeit, einfache Textgestaltung und sorgfältige Wortwahl. Es kommt ohne akademischen Diskurs, Darstellung der Forschungslage sowie Verzeichnis- und Fußnotenapparat aus. Der Umfang sollte zwei DIN A4-Seiten nicht übersteigen.
Die wissenschaftliche Arbeit hat zwei Grundschwierigkeiten zu bewältigen: Das Gewinnen von Erkenntnissen und das Vermitteln von Erkenntnissen. In diesem Buch geht es um das Bewältigen der zweiten Grundschwierigkeit – um das Vermitteln durch die in Abbildung 1 dargestellten Arten.
Abb. 1: Zwei Grundschwierigkeiten wissenschaftlicher Arbeit
Das Publizieren stellt neue wissenschaftliche Erkenntnisse im fachlichen Kontext und disziplinären Umfeld in prägnantem und argumentativem Stil dar. Es zielt auf die Information von Lesern aus einer mehr oder weniger breiten (Fach-) Öffentlichkeit. Publikationen werden über Verlage oder Online-Plattformen bewertet, verwertet und bereitgestellt.
Das Präsentieren stellt neue Erkenntnisse in Vortrags- und Diskussionsrunden vor. Die Teilnehmer, in der Regel eine ausgewählte Zielgruppe (Tagungsteilnehmer, potentielle Kunden, Kommissionsmitglieder etc.), sollen informiert, überzeugt oder zum Handeln veranlasst werden. Präsentationen erfolgen in gesonderten Veranstaltungen, z. B. in Diplom- oder Promotionsverteidigungen, Tagungen, Fachmessen, Branchentreffen usw.
Das Dozieren (Lehren) vermittelt die neuen Erkenntnisse im System der jeweiligen Lehrfachwissenschaft zur Entwicklung von Kenntnissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen. Adressaten sind die Studierenden in der Aus- und Weiterbildung an Universitäten, Hochschulen und anderen Bildungsträgern. Die entsprechenden Lehrveranstaltungen verlaufen nach didaktischen Gesichtspunkten als Vorlesungen/Vorträge, Seminare, Übungen etc.
Dem Titel entsprechend geht es in diesem Buch vor allem um das Publizieren wissenschaftlicher Ergebnisse, im Teil 6 mit einem Übergang zum Präsentieren. Das Publizieren befördert den Kreislauf der wissenschaftlichen Erkenntnisse und dient auf diese Weise dem wissenschaftlichen Fortschritt (s. Abbildung 2).
Abb. 2: Kreislauf der wissenschaftlichen Erkenntnisse durch Publikationen
Als Veröffentlichungen in unterschiedlichen Arten und Formen bewerten und verwerten die Publikationen Verlage, Kommissionen, Gesellschaften und Fakultäten. In Bibliotheken, Datenbanken, Studienplänen, Weiterbildungsprogrammen etc. werden die Erkenntnisse erschlossen, bereitgestellt, aufbewahrt und schließlich von den wissenschaftlich Tätigen beim Forschen, Publizieren, Präsentieren und Lehren rezipiert. Aus diesem Fundus entsteht ein neues geistiges Produkt; neue wissenschaftliche Erkenntnisse werden in den Kreislauf eingespeist. Nur so kann sich Wissenschaft entwickeln.
Wissenschaftliche Erkenntnisse werden in schriftlicher und mündlicher Form veröffentlicht. Abbildung 3 enthält dazu eine Übersicht. Danach erscheinen schriftliche Veröffentlichungen (Publikationen) in der Print-Fassung, zunehmend auch oder ausschließlich online. Mündliche Veröffentlichungen (Präsentation und Lehre) enthalten als Ergänzung in der Regel schriftliche Materialien (Skripte, Prospekte).
Abb. 3: Formen des Veröffentlichens
Ein wesentlicher Zweck der wissenschaftlichen Publikation besteht in der Dokumentation des neuen Wissens, der gewonnenen Ergebnisse, Erkenntnisse, Einsichten und Beobachtungen. Dazu gehören neben neuen Ergebnissen auch Bestätigungen und Replikationen bereits bekannter Erkenntnisse, die beispielsweise auf der Basis neuer Daten oder anderer Untersuchungsmethoden gewonnen wurden (BRÜNNING, M., 2013, S. 3). Auf diese Weise wird ein Beitrag zur Entwicklung der jeweiligen Wissenschaftsdisziplin geleistet. Durch die Publikation in den verschiedenen Medien, insbesondere in den wissenschaftlichen Zeitschriften, wird das neue Wissen für Dritte in Gegenwart und Zukunft verfügbar gemacht.
In diesem Sinne ist die wissenschaftliche Publikation Motor für den wissenschaftlichen Fortschritt (ASCHERON, C., 2007, S. 130). Als Forum für den Austausch der wissenschaftlichen Ergebnisse und ihre Diskussion fördert sie in der Auseinandersetzung unterschiedlicher Auffassungen die Herausbildung von übereinstimmenden Standpunkten und befördert letztendlich den Konsens im wissenschaftlichen Meinungsstreit. So löst in der Regel eine Publikation als Reaktion weitere Veröffentlichungen aus. Außerdem wird durch die Kenntnisnahme der wissenschaftlichen Ergebnisse Doppelarbeit vermieden.
Wissenschaftliche Publikationen, vor allem in Form von Büchern, sind ein wichtiges Mittel beim Vermitteln von Wissen durch die Lehre. Die wissenschaftlichen Lehrbücher bestimmen wesentlich den Erfolg der Lehr-Lern-Prozesse in der Ausbildung, aber auch in der Fort- und Weiterbildung. Für das Selbststudium sind sie eine unverzichtbare Grundlage. Ihre fördernde Wirkung auf Aneignungsprozesse ist vor allem auf ihre didaktische und systematische Gestaltung zurückzuführen. Außerdem spielen auch Nachschlagewerke, Handbücher und Datensammlungen für die Lehre eine wichtige Rolle
Schließlich dienen die wissenschaftlichen Publikationen dem Absichern von Prioritäten (ASCHERON, C., 2007, S. 132). Mit dem Einreichungsdatum der Publikation werden die Prioritätsrechte bestimmt. Die wissenschaftlichen Arbeitsergebnisse sind jetzt gesichert und müssen bei Inanspruchnahme durch Dritte zitiert werden.
(1) Neuheitswert
Der Inhalt einer Publikation enthält stets neue und wesentliche Ergebnisse oder einen anderen Blickwinkel auf bekannte Sachverhalte. Bloßes Referieren von Bekanntem (außer Lexikonartikel) ist ebenso wenig gefragt wie das Republizieren bereits veröffentlichter Ergebnisse.
Eine bewährte Methode zur Überprüfung des Neuheitswerts/Informationsgehalts besteht im Verfassen eines Abstracts zur eigenen Arbeit (siehe dazu Empfehlungen in Kapitel 3.2). Hierbei soll das Lesenswerte am gesamten Text in knapper und argumentativ überzeugender Form dargestellt werden.
Grundsätzlich ist der Inhalt einer Publikation wichtiger als deren Anzahl. Auf jeden Fall sind unnötige Doppelungen zu vermeiden. Fälschlicherweise werden mitunter Projekterfolge vordergründig an der formalen Anzahl der daraus resultierenden Publikationen gemessen.
(2) Wahrheitswert
Eine wissenschaftliche Publikation enthält ausschließlich wahre und bestätigte Ergebnisse. Genauigkeit ist beim Publizieren wichtiger als die Geschwindigkeit. Die wissenschaftliche Glaubwürdigkeit erreicht der Autor erst durch Nachvollziehbarkeit der Argumentation, durch Überprüfbarkeit des methodischen Vorgehens und durch Transparenz der verwendeten Quellen.
Alle theoretischen Resultate und Ergebnisse der Feldforschung müssen vor der Veröffentlichung gründlich geprüft sein. Sollte in einem Artikel dennoch ein grundsätzlicher Fehler unterlaufen sein, ist dieser sofort durch ein Erratum zu korrigieren (ASCHERON, C., 2007, S. 149).
In diesem Zusammenhang sei auf den fairen Umgang mit wissenschaftlichen Ergebnissen anderer hingewiesen. Neben dem gewissenhaften Umgang mit Zitaten ist jegliche Art von Plagiaten zu vermeiden.
Zum Wahrheitswert einer wissenschaftlichen Publikation gehört das Erwähnen von Aussagen und Positionen, die von den Ergebnissen des Autors teilweise oder gänzlich abweichen. Diese Offenheit für unterschiedliche Auffassungen führt zur anregenden Betrachtung eines Sachverhalts aus unterschiedlicher Perspektive (RUHL, K. et al., 2010, S. 23).
(3) Strukturierung
In einer Publikation wird vom Leser eine systematische Vorgehensweise erwartet, die jederzeit nachvollziehbar ist. Dieses Vorgehen ist gekennzeichnet durch eine
•präzise und klar abgrenzte Fragestellung mit erkennbarer Zielstellung,
•knappe und verständliche Darstellung des Forschungsstandes,
•Erläuterung des methodischen Vorgehens,
•überzeugende Antwort auf die eingangs gestellte Frage,
•Zusammenstellung offener Fragen und Forschungsdesiderata.
Die Systematik des Vorgehens findet im Inhaltverzeichnis und im Abstract seine Widerspiegelung. Sie vermitteln dem Leser einen ersten und zugleich prägenden Einfluss.
Neben der üblichen Dreiteilung Einsteigen – Argumentieren – Abschließen gibt es für die Abfolge der Argumente eine Fülle von Strukturierungsmöglichkeiten. In Abschnitt 8.1.1 und im Anhang unter A12 sind typische Folgen dargestellt.
(4) Leserbezug
Noch vor dem Verfassen einer Publikation steht die Analyse des vorgesehenen Leserkreises. Welche Ansprüche stellt die Leserschaft, welche Voraussetzungen können erwartet werden, welche Interessen und Einstellungen sind zu beachten? Ohne eine saubere Adressierung ist das Ziel der Publikation – Informieren, Überzeugen oder Veranlassen – nur schwerlich zu erreichen.
Getreu dem Grundsatz „Respekt vor der Zeit des Lesers“ sind die Texte mit Blick auf den Adressatenkreis verständlich zu gestalten. Dazu gehören Einfachheit, Gliederung und Ordnung, Kürze und Prägnanz sowie Abbildungen, die die Verständlichkeit des Textes steigern (siehe dazu Kapitel 8.1 und 8.2). Der Leser darf die verständliche Erläuterung von weniger gebräuchlichen Begriffen, nach längeren Passagen Zwischenzusammenfassungen und zum Schluss ein Resümee der wichtigsten Ergebnisse erwarten.
(5) Formgerecht formulieren
Im Dienste der besseren Lesbarkeit und Verständlichkeit haben sich Konventionen für das Verfassen wissenschaftlicher Texte herausgebildet. Irrtümlicherweise erschöpft sich darin aber nicht Wissenschaftlichkeit. Formgerechtigkeit ist lediglich „der nach außen sichtbarste Nachweis von Wissenschaftlichkeit.“ (RUHL, K., 2010, S. 23). Zu den Konventionen gehören beispielsweise das Zitieren (direkt und indirekt), das Verzeichnen (Quellen, Literatur, Glossar, Abkürzungen, Abbildungen etc.), das Gliedern, das Verweisen oder das Bibliographieren (Schlüsselwörter). Entsprechende Empfehlungen findet der interessierte Leser im Teil 8.
Formgerecht zu formulieren schließt auch den Ausweis der Autorenschaft ein. Bei mehreren Autoren sollte der Ausweis auf jene beschränkt werden, die zu der Publikation einen wesentlichen Beitrag geleistet haben. Zu vermeiden ist die Ehren-Autorenschaft oder Co-Autorenschaft von Kollegen, die nicht direkt zur Ergebnisgewinnung beigetragen haben. Alle Co-Autoren sind für ihren Teil hauptverantwortlich, aber sie tragen gemeinsam mit den Anderen Verantwortung für den Inhalt der gesamten Publikation, über der ihr Name steht.
Von Autoren wissenschaftlicher Arbeiten wird erwartet, dass sie ihre Ergebnisse publizieren. Das betrifft schon immer die Verfasser von Dissertationen, nun zunehmend auch von Diplom- und Masterarbeiten. Noch vor Abgabe der Arbeit sind in Übereinstimmung mit den entsprechenden Prüfungsordnungen der Universitäten und Hochschulen erste Veröffentlichungen vorzuweisen. Das aber stellt den Kandidaten vor die Frage nach möglichen Zugängen für das Publizieren. In Abbildung 4 sind dafür ausgewählte Kanäle dargestellt. Die jeweils schwarz ausgelegten Blöcke kennzeichnen die Textgruppen, die in den Teilen 4 bis 7 dieses Buches näher gekennzeichnet werden. Die graue Unterlegung der Blöcke umfasst alle im Teil 3 unter „Referate“ beschriebenen Textformate.
Abb. 4: Zugänge zum wissenschaftlichen Publizieren (Auswahl)
In einem ersten Block in Abbildung 4 bieten die Arbeitspapiere zahlreiche Publikationsmöglichkeiten. Dabei werden unterschieden:
•die internen wissenschaftlichen Veröffentlichungen (Fachartikel, Rezensionen, Veranstaltungs- und Forschungsberichte) in den Publikationsorganen der Hochschulen, Fakultäten, Institute, wissenschaftlichen Gesellschaften in Print- oder Online-Fassung;
•die Berichte über interne wissenschaftliche Veranstaltungen (siehe dazu Kapitel 3.5) und Rezensionen von Studien und Fachartikeln (siehe dazu Kapitel 3.4);
•die vornehmlich populärwissenschaftlichen Darstellungen wissenschaftlicher Ergebnisse in Firmenschriften, Prospekten, aber auch Artikeln in Tageszeitungen und Magazinen (siehe dazu Teil 5).
Die popularisierte Darstellung wird häufig unterschätzt. Zu Recht betont GEULEN, C. (2010, S. 97), dass sie sich nicht im bloßen „Herunterbrechen“ von komplex und schwierig zu simpel und einfach erschöpft. Vielmehr ist eine zusätzliche Abstraktionsleistung gefordert; die schwierige Aufgabe der didaktischen Stoffreduktion ist zu leisten (siehe dazu Kapitel 5.2), verbunden mit der Offenlegung des Nutzens der wissenschaftlichen Ergebnisse für einen breiten Leserkreis.
Im zweiten Block bieten Tagungen und Konferenzen der Universitäten, Hochschulen und wissenschaftlichen Gesellschaften einen breiten Rahmen, um wissenschaftliche Ergebnisse einer kritischen Fachöffentlichkeit vorzustellen. Dem Neueinsteiger wird nicht immer bei der Fülle der Bewerber beim ersten Versuch das Vortragsmanuskript (siehe dazu Teil 6) für einen eigenen Tagungsbeitrag abgenommen. In der Regel bietet die Bewerbung mit einem Abstract (siehe dazu Abschnitt 3.2.4) bessere Chancen für die positive Entscheidung zur Annahme des Vortrags und seine Veröffentlichung im Konferenzband.
Poster werden von Tagungsveranstaltern immer dann gern angenommen, wenn sie in ausreichender Zahl (5 bis 10 eingereichte Exemplare) zur Verfügung stehen und im Rahmen einer Ausstellung von den Teilnehmern diskutiert werden können. Eine Aufnahme in den Tagungsband ist allerdings in der Regel nur dann möglich, wenn dieser im Format A4 gedruckt wird (Lesbarkeit).
Andere Möglichkeiten bestehen
•im Mitwirken beim Abfassen und Herstellen des Konferenzbandes (und der damit verbundenen Möglichkeit, einen eigenen Beitrag unterzubringen) im thematischen Bereich der eigenen wissenschaftlichen Arbeit;
•im Verfassen eines Berichts über die Tagung/Konferenz, einzelner ihrer Schwerpunkte oder einzelner Beiträge, die von Veranstaltern gern unterstützt werden (siehe dazu Kapitel 3.5).
In beiden Fällen wird der Autor in der Fachwelt bekannt und erhält in der Folge schneller Zugang zu größeren Beiträgen.
Der dritte Block stellt mit den wissenschaftlichen Zeitschriften und Büchern einen wichtigen aber nicht immer einfachen Zugang zur Veröffentlichung wissenschaftlicher Ergebnisse dar. Der klassische Weg besteht im Vorstellen eines Artikels bei der Redaktion mittels eines Abstracts (siehe dazu Abschnitt 3.2.3 bzw. Kapitel 10.3). Bei positiver Reaktion führt das zu teilweise mehrstufigen Projektpräsentationen (siehe dazu Kapitel 10.3), in deren Ergebnis im positiven Falle das Manuskript eingereicht werden kann. Die Redaktion prüft das Manuskript auf Publikationsreife (Einhaltung der Vorgaben des Verlags, im Internet abrufbar) und übergibt es zur Prüfung der wissenschaftlichen Güte fachkompetenten Gutachtern (Peer-Review-Verfahren). Bei positiver Beurteilung muss in der Regel mit Auflagen gerechnet werden, die zügig umzusetzen sind. In renommierten Fachzeitschriften ist die Ablehnungsquote relativ hoch, auch auf Grund der Vielzahl eingereichter Manuskripte. Für diesen Fall wird empfohlen:
•Korrektur entsprechend den Ablehnungsgründen vornehmen und mit neuem Titel wieder einreichen.
•Nach Überarbeitung bei einer nicht so gut positionierten Zeitschrift einreichen.
Eine weitere Möglichkeit, um einerseits Erfahrungen beim Publizieren zu sammeln und andererseits sich bei Zeitschriftenredaktionen vorzustellen und bekannt zu machen, besteht im Verfassen von Rezensionen. Beim intensiven Beschäftigen mit der neuesten wissenschaftlichen Literatur im Themenbereich der eigenen Arbeit können rasch Kurztexte mit dem Anspruch einer wissenschaftlichen Buchbesprechung (siehe dazu Abschnitt 3.4) verfasst und den entsprechenden Redaktionen angeboten werden. Hilfreich ist hier die Vermittlung durch den Betreuer oder die direkte Kontaktaufnahme mit einem Verlag auf einer thematisch einschlägigen Fachtagung (KLEMM, M., 2010, S. 63).
Sofern die Promotion nicht durch Anfertigen einer Monographie erfolgt, kann der Doktorgrad/PhD auf dem Wege einer kumulativen Promotion erworben werden. Hierbei wird die notwendige wissenschaftliche Befähigung nach der jeweiligen Promotionsordnung durch die Einreichung mehrerer thematisch zusammenhängender und qualitativ anspruchsvoller Fachartikel nachgewiesen (RUHL
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