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Das Sequel zur TikTok-Sensation »Pucking Around« Neugierig, was mit Rachel und den Jungs nach diesem schicksalhaften Hockeyspiel in L.A. passiert ist? Wie geht es mit dem Team weiter? Ist Rachel zufrieden mit ihren Entscheidungen? Und vor allem: Wie ergeht es Ilmari in einem IKEA? In diesen sechs (spicy) Fortsetzungsgeschichten bekommt ihr einen Einblick in die Zukunft unserer Lieblingsfiguren aus Pucking Around! Zu den sechs enthaltenen Geschichten: 1. Häagen-Dazs: Hier sehen wir Jakes Superkraft in Aktion. Genieße diesen süßen Moment, in dem Jake Ilmaris Eissorte auswählt. 2. Der Notfallkontakt: Das Ausfüllen der medizinischen Papiere wird zu einem kleinen Problem, als das Fearsome Foursome erkennt, wen die anderen als Notfallkontakt angegeben haben. 3. Hoch in der Luft: Es ist 3:00 Uhr morgens und das Team fliegt irgendwo hoch über dem Himmel des Mittleren Westens. Rachel sollte schlafen. Entschlossen, ihr beim Entspannen zu helfen, nimmt Ilmari die Sache selbst in die Hand. 4. IKEA: Das Letzte, was Ilmari nach einem anstrengenden Tag tun möchte, ist, zu IKEA geschleppt zu werden. Was er nicht ahnt, ist, dass sein Tag noch viel interessanter werden wird. 5. Der Vaterschaftstest: Rachel liegt im Krankenhaus und wartet darauf, entlassen zu werden, als die Krankenschwester mit aufregenden Neuigkeiten ankommt. 6. Der Eiskönig: Caleb und Ilmari sehen zu, wie Jake die Rays zu einem großen Sieg führt, und Caleb kann nicht anders, als Jake daran zu erinnern, wer wirklich der König auf dem Eis ist.
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Seitenzahl: 173
Veröffentlichungsjahr: 2025
Pucking Ever After
Emily Rath schreibt eindringliche, fantastische sowie charaktergetriebene Romances. Derzeit lebt sie mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrer Katze (die häufig Gastauftritte in ihren Tiktoks hat) in Florida. Sie durchkämmen regelmäßig die lokalen Strände auf der Suche nach Haifischzähnen.
Das Sequel zur TikTok-Sensation »Pucking Around«
Neugierig, was mit Rachel und den Jungs nach diesem schicksalhaften Hockeyspiel in L.A. passiert ist? Wie geht es mit dem Team weiter? Ist Rachel zufrieden mit ihren Entscheidungen? Und vor allem: Wie ergeht es Ilmari in einem IKEA?
In diesen sechs (spicy) Fortsetzungsgeschichten bekommt ihr einen Einblick in die Zukunft unserer Lieblingsfiguren aus Pucking Around!
Zu den sechs enthaltenen Geschichten:
1. Häagen-Dazs: Hier sehen wir Jakes Superkraft in Aktion. Genieße diesen süßen Moment, in dem Jake Ilmaris Eissorte auswählt.
2. Der Notfallkontakt: Das Ausfüllen der medizinischen Papiere wird zu einem kleinen Problem, als das Fearsome Foursome erkennt, wen die anderen als Notfallkontakt angegeben haben.
3. Hoch in der Luft: Es ist 3:00 Uhr morgens und das Team fliegt irgendwo hoch über dem Himmel des Mittleren Westens. Rachel sollte schlafen. Entschlossen, ihr beim Entspannen zu helfen, nimmt Ilmari die Sache selbst in die Hand.
4. IKEA: Das Letzte, was Ilmari nach einem anstrengenden Tag tun möchte, ist, zu IKEA geschleppt zu werden. Was er nicht ahnt, ist, dass sein Tag noch viel interessanter werden wird.
5. Der Vaterschaftstest: Rachel liegt im Krankenhaus und wartet darauf, entlassen zu werden, als die Krankenschwester mit aufregenden Neuigkeiten ankommt.
6. Der Eiskönig: Caleb und Ilmari sehen zu, wie Jake die Rays zu einem großen Sieg führt, und Caleb kann nicht anders, als Jake daran zu erinnern, wer wirklich der König auf dem Eis ist.
Emily Rath
Eine Jacksonville-Rays-Novella
Aus dem Amerikanischen von Cherokee Moon Agnew
Forever by Ullsteinwww.ullstein.de
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Das Buch
Titelseite
Impressum
Kapitel 1 Häagen-Dazs
Kapitel 2 Notfallkontakt
Kapitel 3 Hoch oben in der Luft
Kapitel 4 IKEA
Kapitel 5 Vaterschaftstest
Kapitel 6 Der König des Eises
Danke
Social Media
Vorablesen.de
Cover
Titelseite
Inhalt
Kapitel 1 Häagen-Dazs
Das ist für euch, liebe Leser:innen.
Ihr habt mein verdammtes Leben verändert, und dafür bin ich euch unendlich dankbar. Ihr wolltet mehr von der Price-Familie. Bitteschön.
JAKE
„Ich brauche Deo.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, läuft mir Caleb sofort davon, nachdem wir durch die Schiebetüren von Publix getreten sind.
„Hey! Wir treffen uns in der Tiefkühlabteilung!“, rufe ich ihm hinterher.
Doch er erwidert nichts, glotzt nur mit gesenktem Kopf auf sein Handy.
Arschloch. Das macht er jedes Mal, und ich muss dann immer mindestens zehn Minuten lang durch die Gänge rennen und nach ihm suchen. Warum kann er nicht einfach mal bei mir bleiben? Eigentlich sind wir nur wegen einer einzigen Sache hier. Nächstes Mal lege ich ihm Poseidons Leine an und ziehe ihn zurück, sobald er versucht abzuhauen. Da wir gerade vom Hund sprechen … der wartet draußen im Auto – natürlich mit heruntergelassenem Fenster. Ich kann es nicht erwarten, endlich zurück nach Seattle zu kommen, deswegen will ich diesen Zwischenstopp so kurz wie nur möglich halten. Ich schnappe mir einen der grünen Einkaufskörbe und steuere auf die Eiscreme zu.
Ich habe das Gefühl, Rachel tagelang nicht gesehen zu haben, dabei waren es nur ein paar Stunden. Heute Morgen sind wir uns in der Trainingshalle ein paarmal über den Weg gelaufen, und sie hat mich dabei beobachtet, wie ich mit den anderen Verteidigern meine Drills gemacht habe. Später hat sie mir im Fitnessraum so sexy zugezwinkert, dass ich auf meinem Crosstrainer meine Hose richten musste.
Aber dann musste ihr Mars unbedingt anbieten, sie nach Hause zu bringen, während ich noch mit meinem Kraft- und Konditionstrainer beschäftigt war. Aber natürlich meinte er nicht unser Zuhause. Das Zuhause, in dem sie lebt. Mit mir. Als Cay und ich nach Hause gekommen sind, war die Bude leer. Sy saß winselnd vor der Haustür und führte seinen kleinen Ich-muss-pinkeln-Tanz auf.
Aber Mars kann mich mal. Ich werde nicht die ganze Nacht leiden, weil ich nun mal mein Mädchen brauche. Es kümmert mich nicht, dass sie gerade mit ihm vögelt. Deswegen bin ich nicht eifersüchtig. Er wollte nur mit ihr allein sein. Und so sehr ich es auch mag, sie zu teilen, brauche auch ich ein wenig Zweisamkeit mit ihr.
Aber selbst er mit seinem magischen Wikingerschwanz kann nicht die ganze Nacht durchhalten, oder? Ja, er darf sie auch mal allein haben. Aber sie gehört auch mir. Sie gehört uns. Unser finnischer Freund wird lernen müssen zu teilen, ansonsten verpasse ich ihm einen kräftigen Tritt in seinen muskulösen Arsch.
Rachel ist selbst schuld, schließlich hat sie mir seine Adresse gegeben. Und mit der E-Mail, die ich vor einer Viertelstunde bekommen habe, habe ich nun die perfekte Ausrede. Wir werden uns zusammen bei Ilmari das Videomaterial von den Spielen ansehen. Die Idee ist narrensicher. Dazu kann er unmöglich Nein sagen. Und schon gar nicht, wenn ich Eis mitbringe. Aus ihrer Zweisamkeit wird gleich eine Viersamkeit.
Nun … eigentlich eine Fünfsamkeit, denn Caleb hat darauf bestanden, dass wir den Hund mitnehmen.
Ich biege scharf rechts ab und gehe Regalreihe Nummer zwölf hinab. Ehrlich gesagt freue ich mich richtig. Ich hatte schon lange keine Gelegenheit mehr, meine Superkräfte zur Schau zu stellen. Bei Rachel war es schon fast zu einfach. Natürlich steht sie auf Sorbet, denn sie redet sich gern ein, dass das weniger Kalorien hätte. Und da es mit Frucht statt mit Schokolade oder Karamell ist, hat sie auch kein schlechtes Gewissen, einen ganzen Becher auf einmal zu vertilgen.
Das Einzige, was jedoch ein bisschen schwierig ist, ist, dass sich ihre Vorliebe von Zeit zu Zeit ändert. Will sie heute Abend eher etwas Süßes wie zum Beispiel Himbeere? Oder lieber etwas Saures wie Zitrone? Was braucht Rachel nach so viel Sex? Ich höre auf mein Bauchgefühl, nehme Zitrone und lege es in meinen Einkaufskorb. Dann stehe ich vor der Wand aus Häagen-Dazs.
„Showtime“, murmle ich und begutachte die tausend Sorten.
Für Caleb nehme ich aus der untersten Reihe das mit Minze und Schokostückchen. Gäbe es im Moment die Peppermint Bark Special Edition, würde ich stattdessen die nehmen. Bei diesem Freak kann man davon ausgehen, dass er in alles Pfefferminze will, sei es in seinem Kaffee oder in seinem Eis.
Pfefferminzkaugummi mag er jedoch merkwürdigerweise nicht. Und auch keine Zahnpasta mit Minze. Er bevorzugt Kaugummi mit Zimtgeschmack, und früher hat er diese seltsame Zahncreme mit Natron benutzt, von der sich die Zähne dann ganz rau anfühlen. Ekelhaft. Ich will Erdnussbutter in meinem Eis und Minze in meiner Zahnpasta.
Als ich eine Reihe über dem Minz-Schoko-Eis eins mit Schokolade und Erdnussbutter entdecke, schnappe ich mir einen Becher für mich und lege ihn in den Korb. Jetzt kommt der schwierige Teil. Mars Kinnunen. Eigentlich funktioniert meine Superkraft wie eine Art Reflex. Ich weiß es einfach, versteht ihr? Letzte Woche war Tess bei uns zu Besuch, und noch ehe sie über die Schwelle trat, wollte ich ihr schon einen Becher Ben & Jerry’s Cherry Garcia anbieten.
Unser Teamkapitän, Sully, ist total der Rocky-Road-Typ. Aber bitte keine Markenprodukte. Preis vor Qualität. Er will das günstigste Schoko-Nuss-Marshmallows-Eis, das der Markt hergibt – und am besten noch mit Gefrierbrand. Ich schwöre, der Kerl hat komplett vergessen, wie man lebt.
Und Morrow mimt immer den Coolen, den Lässigen, aber ich weiß genau, dass er insgeheim auf weiße Schokolade mit Himbeeren und Trüffel steht.
Novy verträgt keine Laktose. Einmal hatte er Käse auf seiner Pizza, und ich war der Glückliche, der sich ein Hotelzimmer mit ihm teilen musste. Fast hätte ich ihn gezwungen, in der Badewanne zu pennen. Der kriegt definitiv kein Milcheis.
Grinsend lasse ich meinen Blick nach links wandern und entdecke ganz oben eine Packung mit Bananenwassereis. Jap, Novy ist auf jeden Fall der Wassereis-Typ. Billig, saumäßig süß, aber trotzdem lecker.
Aber das hilft mir gerade auch nicht weiter. Ich suche weder ein Eis für Novy noch für Tess. Ich muss mich jetzt konzentrieren. Welches Eis mag Mars wohl am liebsten? Ich lasse den Blick weiter über die Eiswand schweifen, während ich leise vor mich hinmurmle. „Nichts Fruchtiges … und nichts mit Cookies …“
Er kommt mir einfach nicht vor wie der Typ, der auf Fruchteis steht. Und da er wie Cay nicht trinkt, fallen die Special Editions mit Alkohol auch raus.
Während ich immer noch überlege, kommt Caleb von hinten angeschlendert und wirft Deo, Zahnseide und Selbstbräuner in den Korb. „Bist du fertig?“
„Ruhe“, raune ich und halte den Blick auf die Eiscreme gerichtet. Ich hab’s gleich. Ich sehe Mars’ Lieblingssorte schon förmlich vor meinem geistigen Auge, kann fast danach greifen. Aber ich spüre auch, wie Caleb nachdenkt. „Ich habe gesagt, du sollst still sein“, ermahne ich ihn erneut.
„Ich habe doch gar nichts gesagt“, schnaubt er.
„Du lenkst mich ab.“
„Wovon?“
„Von meiner Superkraft“, erwidere ich.
„O Gott, komm mir nicht schon wieder damit“, murmelt er, fährt sich durch das Haar und lehnt sich an die Glastür des Regals mit dem italienischen Eis. „Ist das dein Ernst? Das ist keine Superkraft, Jake. Ein Scheiß ist das.“
Ich funkle ihn böse an. „Du bist ja nur neidisch.“
Er schnaubt. „Warum sollte ich darauf neidisch sein?“
„Weil das bedeutet, dass ich Menschen besser lesen kann als du“, erwidere ich.
„Du denkst, ich müsste Mars’ Lieblingseis kennen, um zu wissen, wie er tickt?“
„Es hilft auf jeden Fall“, entgegne ich mit einem Schulterzucken.
Schon wieder atmet Caleb hörbar aus. „Dann nur zu, Superman. Zeig mir deine Superkräfte. Welche Sorte mag er am liebsten?“
Mit zusammengekniffenen Augen mustere ich wieder die Eiscreme. „Cookies, Karamell, Frucht und alle Special Editions habe ich schon ausgeschlossen. Mars steht auf etwas Traditionelles. Etwas, worauf man zählen kann. Er mag Routine. Eine Nachspeise ist für ihn bestimmt die absolute Ausnahme.“
„Dann also nichts Ausgefallenes?“, fragt Caleb. Ich weiß genau, dass das Arschloch nun neugierig geworden ist. Er beäugt die Auslage, und ich sehe förmlich, wie es in seinem Kopf rattert. „Vielleicht steht er einfach auf Vanille.“
„An ihm schreit rein gar nichts nach Vanille. Nein, er ist ein weltmännischer, kultivierter Europäer. Er hat dieses krasse, riesige Rückentattoo, was bedeutet, dass er etwas für Kunst übrighat. Auch wenn er vielleicht selbst nicht künstlerisch begabt ist, hat er dennoch ein Gespür dafür. Und er hört ständig Death Metal. Nein, er ist kein Vanilletyp. Und auch kein Schoko.“
Nun begutachtet Caleb eingehend die verschiedenen Sorten und scheint vergessen zu haben, dass er eben noch schrecklich genervt war. „Kaffee?“
„Nein. Er trinkt Kaffee, aber er isst ihn nicht. Ich glaube, es ist irgendwas mit Nüssen“, erkläre ich. Um ehrlich zu sein, hilft es enorm, darüber zu reden. „Aber keine Pekannüsse. Das wäre viel zu amerikanisch.“
„Woher weißt du überhaupt, dass er ausgerechnet Häagen-Dazs will?“, hakt Caleb nach.
Er lacht, dabei ist das eine wirklich ernste Frage. Seufzend schüttle ich den Kopf. „Das weiß ich nicht. Das ist ja das Problem.“ Aber jetzt hat mich der Ehrgeiz gepackt. Ich will auf jeden Fall die richtige Sorte erwischen. Ich will Mars beweisen, wie gut ich ihn lesen kann. Und na gut, Caleb will ich es auch beweisen. „Ich glaube, er ist die härteste Nuss, die ich je knacken musste“, gestehe ich.
„Oh, dann willst du also seine Nüsse knacken? Gibt es vielleicht irgendetwas, das du mir sagen willst, Superman?“ In seiner Stimme liegt etwas Belustigtes, doch sein Blick ist todernst. Caleb ist besitzergreifend. Was auch immer wir sind – er und ich; Rachel und ich; er, Rachel und ich –, es reicht aus, um ihn zu provozieren.
„Nein“, erwidere ich sanft. „Für mich ist Mars nicht mehr als ein Freund … und hin und wieder ein Fick-Buddy. Aber er ist schon beeindruckend, das musst selbst du zugeben. Ich könnte wetten, er spießt Rachel gerade mit seinem Monsterschw…“
„Halt’s Maul“, knurrt Caleb, drückt sich von der Glasvitrine ab und schubst mich.
„Was denn? Bist du etwa eifersüchtig? Willst du nicht mehr teilen? Von mir aus kannst du dich gern geschlagen geben, dann bleibt mehr Rachel für mich.“
„Ich bin nicht eifersüchtig“, raunt er und senkt die Stimme, als eine alte Dame ihren vollen Einkaufswagen an uns vorbeischiebt. „Ich habe nur keine Boxershorts drunter“, gesteht er und zupft unauffällig seine Shorts zurecht.
Ich schnaube. Als er näher an mich herantritt, um die Dame vorbeizulassen, steigt mir sein Parfüm in die Nase, und ich muss ein Stöhnen unterdrücken. Ich hasse es, dass mein Körper selbst auf sein Parfüm reagiert. Meine Haut kribbelt, und am liebsten würde ich das Gesicht an seinen Hals schmiegen und an ihm schnüffeln.
Und ich weiß nicht, ob es Absicht ist, doch als er beiseitetritt, streift er mit seinem Schritt meinen Handrücken.
Heilige Scheiße.
Er kriegt tatsächlich hier in der Tiefkühlabteilung einen Ständer. Es macht ihn an, sich Rachel mit Mars vorzustellen. Fuck, und mich macht es an, mir vorzustellen, wie es ihn anmacht.
„Könntest du jetzt einfach eins aussuchen?“, raunt er.
Ich blinzle und versuche, mich wieder auf das Eis zu konzentrieren. „Ich habe noch zwei Sorten in der engeren Auswahl“, erkläre ich. „Entweder Pistazie oder Vanille mit Mandeln.“
„Ich dachte, du meintest, kein Vanille?“, erwidert er und verschränkt die Arme vor der Brust. „Mach jetzt, es ist arschkalt hier. Nimm einfach eins.“
Stirnrunzelnd drehe ich langsam den Kopf in seine Richtung. „Wir leben quasi in einer Eishalle, und dir ist kalt? Ernsthaft?“
„Das liegt am Temperaturunterschied“, erwidert er in diesem überheblichen, Ich-habe-mal-Chemie-studiert-Tonfall, den er manchmal an den Tag legt. „Die warme Luft von hinten vermischt sich mit der Kälte. Deshalb ist mir kalt. Such dir jetzt einfach ein verdammtes Eis aus, damit wir endlich gehen können.“
„Na schön“, schnaube ich und reiße die Tür des Gefrierschranks auf. „Dann eben Pistazie.“ Ich nehme mir einen Becher, werfe ihn in den Korb und lasse die Tür zufallen.
„Und warum ausgerechnet Pistazie?“, fragt Caleb und geht voran in Richtung Kasse.
„Weil Mars sehr gesundheitsbewusst ist, und Pistazien sollen doch angeblich so gesund sein, oder nicht?“
„Vermutlich“, erwidert Caleb schulterzuckend.
„Außerdem passt Pistazie einfach zu seinem ganzen Vibe“, füge ich hinzu.
„Seinem Vibe?“
„Ja, du weißt schon, weil er so grimmig, grüblerisch und still ist. Er redet so gut wie nie, oder? Aber er ist immer da, immer aufmerksam. Er sieht einfach alles. Und es kommt mir so vor, als … wüsste er gewisse Dinge, weißt du? Deswegen ist er für mich eher Pistazie statt Vanille Mandel.“
„Wenn du meinst“, erwidert er lachend.
Ich runzle die Stirn. „Du glaubst mir immer noch nicht, dass das meine Superkraft ist.“
„Natürlich nicht.“
Ich drücke ihm den Einkaufskorb in die Hand und verschränke die Arme vor der Brust. „Okay, dann muss ich wohl weiter ausholen.“
„Bitte nicht.“
„Manche Sorten verstehe ich einfach nicht“, fahre ich fort. „Wie zum Beispiel Geburtstagstorte. Ernsthaft? Dann kann man doch gleich einfach Torte essen. Wozu brauche ich ein Eis, das nach Torte schmeckt? Und bei Mars ist es so: Man bekommt genau das, was man sieht. Er ist kein Lügner, tut nicht so, als wäre er etwas, das er nicht ist. Und er ist immer gleich, nicht wie eine Special Edition, die es einen Monat lang gibt und dann wieder verschwindet. Mars erledigt immer zuverlässig seinen Job. Egal, ob man ihn sieht oder nicht, egal, ob er im Fokus steht oder nicht – er steht immer in seinem Tor. Und mit Pistazie ist es das Gleiche. Es ist einfach immer da. Die Leute übersehen es vielleicht, halten es für eine merkwürdige, vielleicht sogar für eine langweilige Sorte, doch das ist es nicht. Pistazie ist verlässlich und lecker.“
Caleb runzelt die Stirn. „Dann ist Mars für dich also Pistazieneis? Verlässlich, immer da, ruhig und … lecker?“
Ich nicke, denn seine Aufzählung gefällt mir. „Jap. Außerdem scheint es mir das europäischste Eis zu sein“, füge ich hinzu. „Ich stelle mir Mars mit einer heißen Finnin im Italienurlaub vor, wie sie am Trevi-Brunnen vorbeispazieren und sich ein Pistazieneis teilen.“
Caleb schnaubt und reicht der Kassiererin den Einkaufskorb. „Mit einer heißen Finnin, was?“
„Na ja, inzwischen kann ich mir Mars nur noch mit Rachel vorstellen. Er sieht sie an, als wäre sie das Eis. Weißt du, was ich meine?“
Er murmelt irgendetwas Unverständliches, bevor er sich nach vorn beugt, sich eine Packung Zimtkaugummi schnappt und sie zu den Eisbechern legt.
„Meinst du, er liebt sie?“, frage ich und beobachte mit verschränkten Armen, wie die Kassiererin die Sachen über den Scanner zieht. Zuerst kommt mein Eis, dann Calebs, gefolgt von Rachels. Als Letztes wird das neue Pistazieneis gescannt. Irgendwie hat es etwas Symbolisches. Vier Eisbecher, vier Sorten, aber eigentlich ist es alles Eis.
Caleb stellt sich neben mich. Als er ebenfalls die Arme vor der Brust verschränkt, berühren sich unsere Ellbogen. Ich denke schon, dass er nicht antworten will, als er es schließlich doch tut. „Ja, ich glaube schon“, erwidert er ernst.
„Meinst du, dass er uns auch irgendwann lieben wird?“, frage ich und traue mich nicht, ihn dabei anzusehen. „Nicht im schwulen Sinne … Ich meine, ich weiß, dass er … nicht so ist“, füge ich hinzu und ziehe mein Portemonnaie aus der Hosentasche. „Ich wollte damit nicht sagen …“
„Ich weiß schon, wie es gemeint war“, erwidert er.
Ich ziehe meine Bankkarte durch das Gerät und tippe meine Geheimzahl ein. „Und?“, hake ich nach. „Was meinst du?“
Während ich die Karte zurück ins Portemonnaie schiebe, schüttelt er seufzend den Kopf. „Wir werden sehen. Hoffen wir mal, dass du es jetzt nicht vermasselst, weil du ihm Pistazieneis gekauft hast, obwohl er gegen Nüsse allergisch ist. Hurricane würde es dir nie verzeihen, wenn du ihn umbringst.“
„Moment mal … Ist er denn allergisch gegen Nüsse?“, frage ich nervös. Jetzt, da ich darüber nachdenke, glaube ich, ich habe Mars noch nie Nüsse essen sehen.
Ach du Scheiße …
Doch Caleb ignoriert mich, bedankt sich bei der Kassiererin und schnappt sich die Einkaufstüten.
„Cay, ist er gegen Nüsse allergisch?“, frage ich erneut und nehme den Bon von der Kassiererin entgegen.
Doch er hat sich bereits in Bewegung gesetzt, geht mit einem leichten Humpeln in Richtung Ausgang.
„Cay!“, rufe ich ihm hinterher.
Doch er dreht sich nicht um.
„Verdammte Scheiße“, knurre ich und werfe den Kassenzettel in den Mülleimer. Ich raune der Kassiererin ein „Danke“ zu und eile ihm hinterher. Entweder treffe ich mit dem Eis den Nagel auf den Kopf – oder der neue Freund meiner Freundin kriegt gleich einen Allergieschock. Aber wenigstens ist sie Ärztin, nicht wahr?
Alles wird gut.
„Cay, warte!“
RACHEL
Was gibt es Schöneres, als einen herrlichen freien Tag damit abzuschließen, die Füße hochzulegen und sich mit einem Becher Eis in der Hand irgendeinen Scheiß auf Netflix anzusehen? Ich stecke meinen Löffel in das Mangosorbet und genieße den säuerlichen Geschmack.
Die romantische Komödie schaue ich allerdings nur mit einem Auge. Es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren, denn ich kriege alle zwei Minuten eine Nachricht von Harrison. Mein Zwillingsbruder dreht vollkommen durch, weil seine Leihmutter gerade entbindet. Ich versuche wirklich, ihn als Schwester und zukünftige Patentante zu unterstützen, aber wie oft soll ich ihm noch versichern, dass Wehen vor einer Geburt vollkommen normal sind, bevor ich mich gezwungen sehe, mein Handy auf lautlos zu stellen?
Meine Taschen stehen schon gepackt vor der Tür, denn morgen früh fliege ich mit den Jungs nach Seattle, um das Baby zu begrüßen. Das Timing könnte gar nicht perfekter sein, denn wenn in vier Tagen das Training beginnt, kommen wir hier so schnell nicht mehr weg.
Nicht, dass Davita die Geburt an unsere Arbeitspläne angepasst hätte …