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Haben Sie sich auch schon einsam gefühlt? Wenn ja, dann sind Sie damit nicht allein. Einsamkeit ist ein verbreitetes Phänomen, das Menschen jeden Alters und in jeder Lebenslage treffen kann. Das unangenehme Gefühl der Einsamkeit tritt auf, wenn unser menschliches Grundbedürfnis nach sozialen Beziehungen nicht ausreichend befriedigt ist. Es zeigt sich bei Menschen, die über zu wenige oder in ihrer Art unbefriedigende Kontakte verfügen. Während das Gefühl der Einsamkeit teilweise nur von kurzer Dauer ist, hält es bei einigen Personen über einen längeren Zeitraum an und kann sehr schmerzhaft und belastend sein. Da überdauernde Einsamkeitsgefühle zu einer Vielzahl von psychischen und körperlichen Konsequenzen führen können, kann es sinnvoll sein, sich mit den eigenen Einsamkeitsgefühlen zu beschäftigen – insbesondere dann, wenn diese nicht von selbst wieder weggehen. Der Ratgeber beschreibt das Phänomen Einsamkeit und informiert darüber, wie überdauernde Einsamkeit entstehen kann, und welche Faktoren dazu beitragen können, dass sie bestehen bleibt. Leserinnen und Leser erhalten zahlreiche Hinweise, wie sie sich dem eigenen Einsamkeitserleben oder dem von Angehörigen annähern und was sie selbst gegen chronische Einsamkeit tun können. Dazu werden verschiedene Übungen und Strategien beschrieben, die als Anregungen dienen sollen, sich mit den Gefühlen, Gedanken und Verhaltensweisen, die im Zusammenhang mit dem Einsamkeitserleben stehen, auseinanderzusetzen. Ziel ist es, Möglichkeiten des alternativen Umgangs mit Einsamkeitsgefühlen aufzuzeigen.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Noëmi Seewer
Tobias Krieger
Ratgeber Einsamkeit
Informationen für Betroffene und Angehörige
Ratgeber zur Reihe Fortschritte der Psychotherapie
Band 61
Ratgeber Einsamkeit
Dr. Noëmi Seewer, PD Dr. Tobias Krieger
Die Reihe wird herausgegeben von:
Prof. Dr. Martin Hautzinger, Prof. Dr. Tania Lincoln, Prof. Dr. Jürgen Margraf, Prof. Dr. Winfried Rief, Prof. Dr. Brunna Tuschen-Caffier
Die Reihe wurde begründet von:
Dietmar Schulte, Klaus Grawe, Kurt Hahlweg, Dieter Vaitl
Dr. Noëmi Seewer, geb. 1993. 2013–2020 Studium der Psychologie in Bern. 2020–2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Bern. Seit 2021 Auszubildende im Postgradualen Masterstudiengang Psychotherapie und seit 2023 Postdoc und klinische Mitarbeiterin an der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Bern.
PD Dr. Tobias Krieger, geb. 1981. Eidgenössisch anerkannter Psychotherapeut/Fachpsychologe für Psychotherapie FSP. 2002–2008 Studium der Psychologie an den Universitäten Bern (CH) und Rennes (F). 2009–2014 wissenschaftlicher Assistent am Psychologischen Institut der Universität Zürich. 2013 Promotion. Seit 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Bern. 2020 Habilitation. Seit 2009 psychotherapeutische Tätigkeit in verschiedenen Institutionen und seit 2018 leitender Psychologe an der Psychotherapeutischen Praxisstelle der Universität Bern.
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Umschlagabbildung: © iStock.com / Suriyawut Suriya
Satz: Franziska Stolz, Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen
Format: EPUB
1. Auflage 2025
© 2025 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen
(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-3249-6; E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-8444-3249-7)
ISBN 978-3-8017-3249-3
https://doi.org/10.1026/03249-000
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Cover
Titel
Über die Autor:innen
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Inhalt
Anhang
Ratgeber Einsamkeit
Vorwort
1
Einsamkeit – Was ist das?
1.1
Wie äußert sich Einsamkeit?
1.2
Wie viele Menschen sind von Einsamkeit betroffen?
1.3
Bin ich einsam?
1.4
Risikofaktoren für Einsamkeit
1.5
Subjektiv wahrgenommene Ursachen von Einsamkeit
1.6
Einsamkeit sowie psychische und körperliche Gesundheit
2
Wie entsteht (chronische) Einsamkeit?
3
Was kann man selbst gegen (chronische) Einsamkeit tun?
3.1
Ein Modell für die Erklärung von überdauernder Einsamkeit
3.2
Auslöser und Ursachen von Einsamkeitsgefühlen
3.2.1
Kontext der Situation
3.2.2
Situative Auslöser
3.2.3
Veränderungen des sozialen Netzes
3.3
Betrachtung des sozialen Netzes
3.3.1
Beziehungspanorama
3.3.2
Bewusstsein für Gemeinsamkeiten stärken
3.3.3
Beziehungserwartungen
3.4
Automatische Gedanken und nicht hilfreiche Einstellungen
3.4.1
Frühe Beziehungserfahrungen
3.4.2
Automatische (hinderliche) Gedanken
3.4.3
Nicht hilfreiche Überzeugungen
3.4.4
Bewusstwerden motivationaler Konflikte
3.4.5
Umbewertung von Alleinsein – bewusstes Alleinsein
3.5
Verzerrte sozial-kognitive Prozesse
3.5.1
Aufmerksamkeitslenkung
3.5.2
Erinnerungen an positive soziale Interaktionen
3.5.3
Interpretationsverzerrung
3.6
Emotionale Reaktion
3.6.1
Achtsamkeit
3.6.2
Akzeptanz von Einsamkeitsgefühlen
3.6.3
(Selbst-)Mitgefühl
3.6.4
Freundlichkeit und Einsamkeit
3.7
(Wieder-)Aufbau und Vertiefung von Kontakten
3.7.1
Vertiefen aktueller vorhandener Kontakte
3.7.2
Auffrischen früherer sozialer Kontakte
3.7.3
Aufbau neuer sozialer Kontakte
3.7.4
Die Wirkung des eigenen Verhaltens
3.7.5
Situationsanalyse: Entspricht das tatsächliche Ergebnis dem gewünschten?
3.7.6
Beziehungsstiftende soziale Kompetenzen
3.8
Abschließende Bemerkungen
4
Häufige Fragen und Antworten
Anhang
Zitierte Literatur
Literaturempfehlungen
Arbeitsblätter
Abbildung 1: Ungleichgewicht zwischen Angst vor Zurückweisung und Wunsch nach Bindung
Abbildung 2: Teufelskreis der Einsamkeit (nach Cacioppo & Hawkley, 2009)
Abbildung 3: Vereinfachtes Modell der Entstehung und Aufrechterhaltung von Einsamkeit (in Anlehnung an Käll et al., 2020)
Abbildung 4: Beispiel eines sozialen Netzes
Abbildung 5: Beispiel eines Beziehungspanoramas
Abbildung 6: Perspektivwechsel erwünscht? – Links: Fokus auf Aspekte, die mich von anderen unterscheiden; rechts: Fokus auf Aspekte, die ich mit anderen teile
Abbildung 7: Beispiel – Protokoll automatischer Gedanken
Abbildung 8: Tagebuch freundlicher/positiver Signale – Beispiel
Tabelle 1: Mögliche Folgen von Einsamkeit
Tabelle 2: Beispiele negativer Selbst- und Beziehungsschemata
Tabelle 3: Vor- und Nachteile von Alleinsein
Tabelle 4: Beispiele für Situationen und verschiedene Interpretationsmöglichkeiten
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Einsamkeit ist ein durch und durch menschliches Gefühl und die meisten Menschen werden diesem Gefühl im Laufe ihres Lebens begegnen. Während es teilweise nur von kurzer Dauer ist, hält es bei einigen Personen über einen längeren Zeitraum an und kann sich sehr schmerzhaft und belastend anfühlen. Die Gründe, weshalb sich Menschen einsam fühlen, können sehr unterschiedlich sein. Deshalb nehmen auch die Wege für einen besseren Umgang mit Einsamkeit sehr unterschiedliche Formen an.
In diesem Ratgeber beschreiben wir verschiedene Arten von Einsamkeit und wie chronische Einsamkeit entstehen kann. Zudem werden Anregungen geboten, die Sie ausprobieren können, um einen Weg aus einer anhaltenden Einsamkeit zu finden und mit Ihren Einsamkeitsgefühlen anders umzugehen.
Ein Ratgeber für Einsamkeit wird nie allen betroffenen Menschen helfen können. Das hängt auch damit zusammen, dass es äußere Umstände gibt, die man nur bedingt selbst beeinflussen kann. Zudem können die Ursachen von Einsamkeit auch so vielfältig sein oder zusammenwirken, dass eine individuelle Analyse der Faktoren nötig ist, um einen anderen Umgang mit Einsamkeit zu finden. Zudem können einem zwar die Einsamkeitsgefühle bekannt sein, ein bewusster Zugang zu möglichen Ursachen aber fehlen, sodass man auf ein Gegenüber angewiesen ist, um sich einen Überblick über alle Ursachen und aufrechterhaltenden Faktoren zu verschaffen.
Nichtsdestotrotz ist es unsere Absicht, mit diesem Ratgeber über Einsamkeit zu informieren und Ansatzpunkte zu geben, um einen anderen Umgang mit Einsamkeit zu finden. Wir legen im Ratgeber großen Wert darauf, dass unsere Aussagen wissenschaftlich fundiert sind, gleichzeitig aber auch eine Verständlichkeit für viele Menschen gegeben ist.
Die Fallbeispiele im vorliegenden Buch sind angelehnt an Personen, die mit uns über Ihre Einsamkeit gesprochen oder im Rahmen von Studien von ihrer Einsamkeit berichtet haben. Sie wurden jedoch so abgeändert (z. B. Initialen, Alter und/oder Geschlecht), dass die Personen nicht mehr identifizierbar sind. Etwaige Ähnlichkeiten zu Personen sind rein zufällig.
8In vielen Fällen kann dieses Buch hilfreich sein, aber in vielen Fällen wird dieses Buch keine professionelle Unterstützung ersetzen können. Das ist auch nicht die Absicht dieses Buches. Wichtig ist, dass sich betroffene Personen ihrer anhaltenden Einsamkeitsgefühle bewusst werden, um etwas dagegen unternehmen zu können und/oder den Mut zu finden, professionelle Unterstützung aufzusuchen. Denn kein Mensch muss sich für seine Einsamkeitsgefühle schämen.
Aufgrund der besseren Lesbarkeit haben wir uns dazu entschlossen, bei Personenbezeichnungen die männliche und weibliche Form abwechselnd zu verwenden. Es sind jedoch immer alle Geschlechter gemeint.
