Ratgeber Kinder psychisch kranker Eltern - Albert Lenz - E-Book

Ratgeber Kinder psychisch kranker Eltern E-Book

Albert Lenz

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Beschreibung

Zahlreiche Eltern, die selbst unter einer psychisch Erkrankung leiden, machen sich Sorgen darüber, dass ihre Kinder ebenfalls erkranken könnten. Wie sehen die Belastungen für Kinder psychisch erkrankter Eltern aus? Wie erleben Kinder und Eltern die Situation? Wie können andere Bezugspersonen helfen? Welche Hilfen gibt es? Der Ratgeber liefert Antworten auf diese und weitere Fragen. Der Ratgeber beschreibt die genetischen, individuellen, psychosozialen und familiären Belastungsfaktoren und das subjektive Belastungserleben der Kinder und Eltern. Den Schwerpunkt des Ratgebers bilden Informationen dazu, was resiliente Kinder auszeichnet und wie die Widerstandskräfte der Kinder durch Eltern, Lehrer und Erzieher gestärkt werden können. Der Ratgeber zeigt zudem auf, wie Eltern Hilfen für ihr Kind finden und welche Anlaufstellen, den richtigen Weg für die Betroffenen weisen können.

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Albert Lenz

Silke Wiegand-Grefe

Ratgeber Kinder psychisch kranker Eltern

Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher

Ratgeber Kinder- und Jugendpsychotherapie

Band 23

Ratgeber Kinder psychisch kranker Eltern

Prof. Dr. Albert Lenz, Prof. Dr. Silke Wiegand-Grefe

Herausgeber der Reihe:

Prof. Dr. Manfred Döpfner, Prof. Dr. Dr. Martin Holtmann, Prof. Dr. Franz Petermann

Begründer der Reihe:

Manfred Döpfner, Gerd Lehmkuhl, Franz Petermann

Prof. Dr. Albert Lenz, geb. 1951. Seit 1994 Professor für Klinische Psychologie und Sozialpsychologie an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Paderborn, Fachbereich Sozialwesen, Leiter des Instituts für Gesundheitsforschung und Soziale Psychiatrie.

Prof. Dr. Silke Wiegand-Grefe, geb. 1964. Seit 2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik und seit 2011 Inhaberin der Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der MSH Medical School Hamburg.

Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat gemeinsam mit den Autoren bzw. den Herausgebern große Mühe darauf verwandt, dass alle in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen, Internetlinks etc.) entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abgedruckt oder in digitaler Form wiedergegeben wurden. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes und der digitalen Produkte können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

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Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG

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37085 Göttingen

Deutschland

Tel.: +49 551 999 50 0

Fax: +49 551 999 50 111

E-Mail: [email protected]

Internet: www.hogrefe.de

Umschlagabbildung: gettyimages.de, © Tim Hall

Illustrationen: Klaus Gehrmann, Freiburg; www.klausgehrmann.net

Satz: ARThür Grafik-Design & Kunst, Weimar

Format: EPUB

1. Auflage 2016

© 2016 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen

(E-Book-ISBN_PDF 978-3-8409-2590-0; E-Book-ISBN_EPUB 978-3-8444-2590-1)

ISBN 978-3-8017-2590-7

http://doi.org/10.1026/02590-000

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Anmerkung:

Sofern der Printausgabe eine CD-ROM beigefügt ist, sind die Materialien/Arbeitsblätter, die sich darauf befinden, bereits Bestandteil dieses E-Books.

Zitierfähigkeit: Dieses EPUB beinhaltet Seitenzahlen zwischen senkrechten Strichen (Beispiel: |1|), die den Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe und des E-Books im PDF-Format entsprechen.

|5|Zielsetzung des Ratgebers

Dieser Ratgeber informiert über die Belastungen von Kindern, deren Eltern an einer psychischen Störung leiden, über das subjektive Erleben der betroffenen Kinder und erkrankten Eltern sowie über die in der Resilienzforschung identifizierten Schutzfaktoren, die Kinder gegenüber familiären und sozialen Belastungen und Risiken widerstandsfähiger und robuster machen.

Die Informationen in diesem Ratgeber richten sich insbesondere an Eltern, aber auch an Erzieher und Lehrer, die Kinder psychisch erkrankter Eltern betreuen.

Dieser Ratgeber ist Bestandteil der Reihe „Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie“, in der die Diagnostik und Therapie verschiedener Auffälligkeiten vom Säugling- bis zum Jugendalter beschrieben werden. Der Ratgeber ergänzt den Leitfaden zu Kindern psychisch erkrankter Eltern (Lenz & Wiegand-Grefe, 2017), der sich in erster Linie an Psychologische und Ärztliche Psychotherapeuten richtet.

Ziel des Ratgebers ist es, Eltern, Erziehern und Lehrern eine erste Information und Orientierung zu geben, wie die psychischen Widerstandskräfte von Kindern gestärkt werden können und wie die richtigen Hilfen für die Kinder gefunden werden können. Ein solcher Ratgeber kann natürlich nicht alle Fragen beantworten. Im Anhang werden Hinweise auf vertiefende Literatur und hilfreiche Weblinks sowie auf Adressen von Kliniken, in denen die gemeinsame Aufnahme von Mutter und Kind möglich ist, gegeben.

Paderborn und Hamburg, im April 2016

Albert Lenz undSilke Wiegand-Grefe

Inhaltsverzeichnis

Zielsetzung des Ratgebers

1 Kennen Sie das?

2 Was Sie über die Belastungen von Kindern wissen sollten, deren Eltern an einer psychischen Störung leiden

2.1 Welche Rolle spielt die Vererbung?

2.2 Welche Rolle spielen familiäre Lebensumstände?

2.3 Welche Rolle spielen individuelle Faktoren beim Kind?

2.4 Welche Rolle spielen soziale Faktoren?

3 Wie erleben die Kinder die Situation?

Desorientierung

Ent-Normalisierung des Familienlebens

Schuldgefühle

Angst vor einer eigenen psychischen Erkrankung

Tabuisierung und Kommunikationsverbot

Soziale Isolierung

Verantwortungsübernahme (Parentifizierung)

4 Wie erleben Eltern mit psychischen Störungen ihre Situation?

Elternsein als Belastungsquelle

5 Was stärkt die Kinder?

5.1 Wie sieht der seelische Schutzschirm aus?

5.2 Persönliche Schutzfaktoren des Kindes

5.3 Familiäre Schutzfaktoren

5.4 Soziale Schutzfaktoren

5.5 Spezifische Schutzfaktoren für Kinder psychisch kranker Eltern

6 Was können Eltern tun?

6.1 Vermitteln Sie Ihrem Kind Nähe und gefühlsmäßige Sicherheit

6.2 Vermitteln Sie Ihrem Kind gefühlsmäßige Sicherheit und Rückhalt durch Lob und Anerkennung

6.3 Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Bewältigung seiner Probleme

6.4 Ermöglichen Sie Ihrem Kind Kontakte zu anderen Personen

6.5 Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Krankheit

Je nach Alter haben Kinder und Jugendliche andere Fragen bzw. ein unterschiedliches Informationsbedürfnis

Probleme, die bei Gesprächen über die Krankheit auftreten können

7 Was sollten Kinder und Jugendliche wissen?

8 Was können Erzieher und Lehrer tun?

8.1 Achten Sie auf Veränderungen im Verhalten der Kinder

8.2 Sprechen Sie Eltern darauf an, wenn Sie bei ihren Kindern über längere Zeit Veränderungen im Verhalten und in ihren Gefühlsäußerungen bemerken

Wie können Sie auf die Aussagen der Eltern reagieren?

Was können Sie tun, wenn die Eltern nicht oder abweisend reagieren?

8.3 Suchen Sie den Kontakt zu anderen Fachleuten

9 Wie finden Sie als Eltern die richtige Hilfe?

9.1 Erster Ansprechpartner ist Ihr Arzt oder Therapeut

9.2 Eine wichtige Anlaufstelle ist das Jugendamt

9.3 Psychotherapeuten und Kinderpsychiater sind Spezialisten für die Behandlung psychischer Probleme bei Kindern

10 Gibt es noch weitere Hilfen?

Anhang

Literatur

Ratgeber

Informationsbroschüren (herausgegeben von der Familien-Selbsthilfe Psychiatrie BApK e.V.)

Bücher für kleine Kinder und Grundschulkinder

Zitierte Fachbücher

Weiterführende Fachbücher

Hilfreiche Weblinks

Adressen von Kliniken mit Mutter-Kind-Einheiten

Bayern

Berlin

Brandenburg

Hamburg

Hessen

Niedersachsen

Nordrhein-Westfalen

Rheinland-Pfalz und Saarland

Sachsen

Schleswig-Holstein

Thüringen

|9|1 Kennen Sie das?

Katja ist 8 Jahre alt und hat große Schwierigkeiten im Umgang mit Gleichaltrigen. Sie wirkt diesen gegenüber unsicher, schüchtern und tritt selten mit ihnen in Kontakt. Im Umgang mit Erwachsenen ist sie hingegen offen und häufig distanzlos. Nachdem ihre Mutter ungewollt mit Katja schwanger wurde und die Schwangerschaft komplikationslos verlief, erkrankte die Mutter nach der Geburt an einer Depression. Die ersten fünf Lebensjahre des Mädchens waren durch die depressive Erkrankung der Mutter geprägt, die auch mehrere Aufenthalte in der psychiatrischen Klinik erforderlich machte. Die stationäre Behandlung wurde seitens der Mutter jedoch immer wieder abgebrochen, so dass kaum Besserungen eintraten. Katja erlebte zwei Suizidversuche ihrer Mutter. Einmal nahm diese eine Überdosis Medikamente ein und das zweite Mal schnitt sie sich vor den Augen des Mädchens die Pulsadern auf. Nach der Trennung der Eltern blieb Katja zunächst mit ihrer älteren Schwester bei der Mutter. Ein Jahr später wurde dieser jedoch das Sorgerecht entzogen und beide Kinder kamen auf eigenen Wunsch zum Vater. Dieser lebte zu dem Zeitpunkt bereits seit zwei Jahren mit seiner neuen Lebensgefährtin und deren 9-jährigen Tochter zusammen. Seit dem Sorgerechtsentzug besteht kein Kontakt mehr zwischen den beiden Mädchen und ihrer Mutter.