Ratgeber Stimmenhören und andere akustische Halluzinationen - Björn Schlier - E-Book

Ratgeber Stimmenhören und andere akustische Halluzinationen E-Book

Björn Schlier

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Beschreibung

Der Ratgeber bietet hilfreiche Informationen über akustische Halluzinationen bzw. Stimmenhören. Zunächst wird dargestellt, welche Formen von Stimmenhören und anderen akustischen Halluzinationen es gibt, wie die Phänomene entstehen und wie sie sich über die Zeit hinweg entwickeln. Weiterhin wird der Frage nachgegangen, ab wann und wodurch akustische Halluzinationen zu einem Problem werden können und wie Betroffene erkennen können, was ihre Halluzinationen zu einer Belastung macht. Darauf aufbauend werden verschiedene Strategien zur Bewältigung belastender Halluzinationen vorgestellt. Ziel ist es, Betroffenen Methoden an die Hand zu geben, die sie kurzfristig bei einer akuten Belastung anwenden und mit deren Hilfe sie langfristig die Belastung durch Halluzinationen reduzieren können. Dazu werden u.a. Techniken aufgezeigt, die es ermöglichen, sich von belastenden Stimmen oder Halluzination zu distanzieren bzw. die eigene Aufmerksamkeit achtsam und konstruktiv auf sich selbst zu richten, anstatt auf die Halluzinationen. Zudem werden für den Umgang mit Stimmen Möglichkeiten beschrieben, den Stimmen selbstbewusst entgegenzutreten. Mithilfe von Übungen und Arbeitsblättern wird veranschaulicht, wie die verschiedenen Strategien zum Umgang mit belastenden Halluzinationen im Alltag umgesetzt werden können. Angehörige erhalten überdies Hinweise, wie sie Betroffene im Umgang mit akustischen Halluzinationen unterstützen können.

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Björn Schlier

Annika Bremenkamp

Ratgeber Stimmenhören und andere akustische Halluzinationen

Informationen für Betroffene und Angehörige

Ratgeber zur Reihe Fortschritte der Psychotherapie

Band 55

Ratgeber Stimmenhören und andere akustische Halluzinationen

Dr. Björn Schlier, Annika Bremenkamp

Die Reihe wird herausgegeben von:

Prof. Dr. Martin Hautzinger, Prof. Dr. Tania Lincoln, Prof. Dr. Jürgen Margraf, Prof. Dr. Winfried Rief, Prof. Dr. Brunna Tuschen-Caffier

Die Reihe wurde begründet von:

Dietmar Schulte, Klaus Grawe, Kurt Hahlweg, Dieter Vaitl

Dr. Björn Schlier, geb. 1988. 2009–2014 Studium der Psychologie in Hamburg. 2014–2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter Arbeitsbereich klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Hamburg. 2019 Promotion. 2015–2021 Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten (VT). 2018–2019 klinische Tätigkeit im Zentrum für Psychosoziale Medizin am Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg. Seit 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hamburg.

Annika Bremenkamp, geb. 1988. 2006–2009 Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. Seit 2009 auf einer akut psychiatrischen Station im Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg im Zentrum für Psychosoziale Medizin tätig. 2018–2021 akademische Fachweiterbildung zur Psychiatriefachpflegerin am Klinikum Bremen Ost. Seit 2021 freiberuflich als Dozentin tätig.

Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat gemeinsam mit den Autor:innen bzw. den Herausgeber:innen große Mühe darauf verwandt, dass alle in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen, Internetlinks etc.) entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abgedruckt oder in digitaler Form wiedergegeben wurden. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes und der digitalen Produkte können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autor:innen bzw. Herausgeber:innen und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

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Umschlagabbildung: © Getty Images / mmatasic

Satz: Franziska Stolz, Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen

Format: EPUB

1. Auflage 2023

© 2023 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen

(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-3076-8; E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-8444-3076-9)

ISBN 978-3-8017-3076-5

https://doi.org/10.1026/03076-000

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Zitierfähigkeit: Dieses EPUB beinhaltet Seitenzahlen zwischen senkrechten Strichen (Beispiel: |1|), die den Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe und des E-Books im PDF-Format entsprechen.

Inhalt

Ratgeber Stimmenhören und andere akustische Halluzinationen

Vorwort

1  Stimmenhören und akustische Halluzinationen – Was ist das?

1.1  Wie äußern sich Stimmen und andere akustische Halluzinationen?

1.2  Wie häufig treten Stimmen/Halluzinationen auf?

1.3  Bei wem treten Stimmen und andere akustische Halluzinationen auf?

1.4  Einmaliges Erlebnis oder ständige Begleiter – Wie entwickeln sich Stimmen/Halluzinationen über die Zeit?

1.5  Wann werden Halluzinationen zum Problem?

1.6  Ich, die Halluzinationen und der Rest der Welt – Reaktionen von anderen

2  Wie kommen Stimmen/Halluzinationen zustande und was führt dazu, dass sie bleiben und belastender werden?

2.1  Ursachen – Wie Stimmen/Halluzinationen entstehen

2.1.1  Risikofaktoren

2.1.2  Das Gehirn feuert von selbst – Welche biologischen Abläufe stecken hinter den Stimmen/Halluzinationen?

2.1.3  Stressor – Stein des Anstoßes für Stimmen/Halluzinationen

2.2  Was führt dazu, dass Stimmen/Halluzinationen bleiben oder stärker werden?

2.2.1  Trigger – Auslöser für immer neue Stimmen/Halluzinationen im Alltag

2.2.2  Die eigenen Gedanken über die Stimmen/Halluzinationen als schützende oder aufrechterhaltende Faktoren

2.2.3  Hilfreiche und weniger hilfreiche Reaktionen auf Stimmen/Halluzinationen

2.2.4  Warum Stimmen/Halluzinationen stärker werden – Das Teufelskreismodell von Triggern und aufrechterhaltenden Faktoren

3  Strategien und Hilfsmittel für den Umgang mit Stimmen/Halluzinationen

3.1  Hilfreiche Bewältigungsstrategien – ohne Nachteile

3.2  Stress reduzieren – Selbstfürsorge und ein gesunder Lebensstil

3.2.1  Entspannungstechniken

3.2.2  Achtsamkeit als Mittel zur Stressreduktion

3.2.3  Gesunder Lebensstil

3.2.4  Regelmäßiger Schlaf und Tagesstruktur

3.2.5  Positive Einstellung zur eigenen Person

3.2.6  Vertrauenspersonen und andere Menschen mit Stimmen/Halluzinationen

3.3  Hilfreichere Gedanken und Bewertungen in Bezug auf Stimmen/Halluzinationen finden

3.3.1  Gedanken und Bewertungen prüfen – Indizien sammeln

3.3.2  Sich für oder gegen Überzeugungen entscheiden – Das Vier-Felder-Schema

3.3.3  Für Stimmenhörende: Neue Bewertungen und Bedeutungen entdecken

3.4  Selbstbewusst mit den Stimmen in Kontakt treten

3.4.1  Stimmen als Interaktionspartner

3.4.2  Interaktion mit Stimmen – Selbstbewusst den eigenen Standpunkt vertreten

3.4.3  Eine selbstbewusste Reaktion auf Stimmen in fünf Schritten entwickeln

4  Unterstützung – Welche Hilfsmöglichkeiten gibt es?

4.1  Nicht allein – Stimmenhörenden-Communities

4.2  Möglichkeiten einer medikamentösen Therapie

4.3  Psychotherapie

4.4  Die richtige Wahl treffen – Was ist die passende Unterstützung für mich?

5  Wie können Freunde, Partner und Verwandte helfen?

5.1  Hilfreiche Gesprächshaltung für Freunde und Angehörige

5.2  Praktische Unterstützung

5.3  Hilfe für Freunde und Verwandte – Umgang mit eigener Belastung

Anhang

Zitierte Literatur

Literaturempfehlungen und hilfreiche Internetlinks

Arbeitsblätter

|9|Vorwort

Haben Sie schon einmal jemanden Ihren Namen sagen hören, aber, als Sie sich umgesehen haben, festgestellt, dass Sie niemand gerufen hat? Haben Sie vor dem Einschlafen nach einem langen anstrengenden Tag schon einmal bemerkt, dass Ihre Gedanken besonders lebhaft waren und fast so real, als würden Sie sie aussprechen? Die meisten von uns haben so etwas oder Ähnliches schon einmal erlebt. Vielleicht ist man kurz verwundert. Aber dann kommt man schnell zu dem Schluss, dass man sich verhört hat oder dass die eigenen Gedanken einem einen Streich spielen. Für manche von uns ist das Hören von Stimmen aber etwas Regelmäßigeres. Vielleicht sogar ein ständiger Begleiter im Leben. Solche unsichtbaren Begleiter können eine Unterstützung sein, aber auch eine Belastung – besonders, wenn sie stören oder wenn sie negative, verletzende Dinge sagen. Wenn Sie sich selbst in letzterer Beschreibung wiedererkennen, dann ist dieser Ratgeber genau das Richtige für Sie.

Im Kern richtet sich dieser Ratgeber direkt an Menschen, die Stimmen oder andere akustische Halluzinationen hören und sich über diese besondere Erfahrung weiter informieren möchten. Menschen, die ganz gezielt nach Wegen suchen, wie sie besser mit ihrem Stimmenhören bzw. akustischen Halluzinationen umgehen können. Außerdem soll dieser Ratgeber die Möglichkeit bieten, dass sich Angehörige von Menschen mit Stimmen oder anderen akustischen Halluzinationen über dieses Phänomen informieren können. Hierbei ist es uns wichtig, neben den Informationen über Stimmen und andere akustische Halluzinationen auch noch ein paar hilfreiche Hinweise zu geben, wie Angehörige eine unterstützende Rolle einnehmen können.

Wie wir auf den ersten Seiten des Ratgebers darstellen werden, ist Stimmenhören zwar die häufigste, aber nicht die einzige Form von akustischen Halluzinationen. Deshalb drehen sich Beispiele und veranschaulichende Erklärungen im Ratgeber häufig um Stimmen. Der Großteil der Informationen und Strategien zur Selbsthilfe gilt jedoch allen Formen von akustischen Halluzinationen. Im Text sprechen wir daher vereinheitlicht immer von „Stimmen/Halluzinationen“, wenn alle Arten akustischer Halluzinationen gemeint sind. Einzelne Teilabschnitte beziehen sich hingegen nur auf das Stimmenhören.

|10|Schließlich ist es uns wichtig, dass Sie nachvollziehen können, woher die wissenschaftlichen Ergebnisse, Zahlen und Statistiken kommen, die wir Ihnen hier präsentieren. Daher haben wir im Text immer dann einen Quellenverweis in Klammern eingefügt, wenn wir Forschungsergebnisse von anderen wiedergeben. Im Anhang auf Seite 74 finden Sie ein Verzeichnis der zitierten Literatur.

Hamburg, im Januar 2023

Björn Schlier und

Annika Bremenkamp

|11|1  Stimmenhören und akustische Halluzinationen – Was ist das?

Musik in den Ohren, die außer mir keiner hören kann. Stimmen, die zu mir oder über mich sprechen, ohne dass jemand anderes im gleichen Raum ist. Seltsame Geräusche, wie z. B. Knacken, Pfeifen oder Piepen tauchen immer wieder auf – aber nur ich bemerke es. All das können Halluzinationen sein.

Halluzinationen sind Wahrnehmungen, die völlig real wirken, jedoch nicht durch äußere Reize (z. B. Personen, Tiere, Gegenstände) entstanden sind.

Halluzinationen können auf jedem Sinneskanal auftreten. Nicht nur das Hören kann betroffen sein (akustische Halluzinationen), auch das Sehen (visuelle Halluzinationen). Ebenso gibt es Halluzinationen des Geruchs- oder Geschmackssinns (gustatorische bzw. olfaktorische Halluzinationen) oder der Körperwahrnehmung. Die häufigste Form der Halluzination ist aber die akustische Halluzination. Hiervon ist die weitverbreitetste das Stimmenhören. In Abbildung 1 sind einige Beispiele für Stimmenhören aufgeführt.