Raus aus dem Körbchen - rein ins Vergnügen! - Nicole Röder - E-Book

Raus aus dem Körbchen - rein ins Vergnügen! E-Book

Nicole Röder

4,6

Beschreibung

Das Potenzial unserer agilen und cleveren Vierbeine wird häufig aus Zeitmangel oder Ideenlosigkeit nicht voll ausgeschöpft. Doch schon mit wenig Aufwand lässt sich der Spaziergang aufpeppen, welches nebenbei zu einer besseren Verständigung zwischen Hund und Halter führt. Von kreativer Dieses Buch bietet eine Fülle von Spiel und Beschäftigungsvorschlägen mit positiven Nebenwirkungen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 154

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,6 (16 Bewertungen)
12
1
3
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Nicole Röder

Raus aus dem Körbchen - rein ins Vergnügen!

Spielend einfach zu mehr Spaß im Hundealltag

Inhalt

Vorwort

Adieu , Tristesse !

Warum Spielen so wichtig ist

Unterschätzte Gefahr : Langeweile

Das ganze Leben ist ein Spiel

Praktische Tipps und Tricks

Spielregeln

Kreativität

So werde ich ein kreativer Hundebesitzer

Der kreative Hund

Kurze Einführung in Clickertraining und freies Formen

Stadt , Land , Fluss – grenzenlos spielen

Das vierbeinige Haushaltswunder

Warum Hunde festhalten und tragen können sollten

Festhalten , Tragen , Hergeben

Der Trick mit dem Korb

Noch nie war Aufräumen so spannend

Ausziehen leicht gemacht

So begeistert man Gäste

Sinnvoll , spaßig und für jeden Hund geeignet

So machen Hund und Halter sich draußen beliebt

Die Sache mit dem Bleiben

Hüter der verlorenen Gegenstände

So beeindruckt man Spaziergänger

Tanz mit mir !

So soll ein Hund gehorchen

Leinenzwang mal anders

Hunde , haltet eure Umwelt sauber !

Shoppen mit Pfiff

Mit Essen spielt man doch (oder : Zen-Übung für Einsteiger)

Spaßige Übungen , die die Welt nicht braucht

Mit Nase und Pfote

Käsefüße

Geh langsam

Rede mit mir

Mein Hund , das Fotomodell

Down

Schau mich an

Schäm dich

Leckerschmecker

Etwas mehr nach links , rechts oder geradeaus

Kombinationsmöglichkeiten

Willkommen in der Profiliga

Würstchen apportieren

Memory für Vierbeiner

Bring mir nichts von dem , was du vor dir siehst

Trink noch ’ n Schluck

Schütteln

Perfekte Körperbeherrschung

Seilspringen

Handstand

Sich falten

Outdoor-Action

Für jeden das Richtige

Cavalettitraining

Longieren

Reizangel und Co

Wald-und-Wiesen-Abenteuer

Geo-Dogging

Sport ist Ihr Hobby

Radeln , Joggen , Walking

Frisbee and Friends

Schwimmen , Tauchen , Wasserballett

Nachwort

Danke

Anhang

Empfehlenswerte Bücher und Webseiten

Stichwortregister

Autorin und Verlag haben den Inhalt dieses Buches mit großer Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Für eventuelle Schäden an Mensch und Tier, die als Folge von Handlungen und/​oder gefassten Beschlüssen aufgrund der gegebenen Informationen entstehen, kann dennoch keine Haftung übernommen werden.

Copyright © 2013 by Cadmos Verlag, Schwarzenbek

Gestaltung und Satz: Johanna Böhm, Dassendorf

Lektorat: Madeleine Franck

Coverfoto und Fotos im Innenteil ohne Nachweis: Neddens Tierfoto

Weitere Fotos im Innenteil: Madeleine Franck, Nicole Röder, Ralph Weires

Konvertierung: epublius GmbH, Berlin

Deutsche Nationalbibliothek– CIP-Einheitsaufnahme

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten.

Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.

ISBN Print 978-3-8404-2023-8

ISBN Epub 978-3-8404-6151-4

ISBN Kindle 978-3-8404-6152-1

Vorwort

Raus aus dem Körbchen – es gibt so viele tolle Beschäftigungsmöglichkeiten im Alltag! (M.Franck)

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Hundebüchern auf einem schier unübersichtlichen Markt, darunter besonders viel Literatur zum Thema „Spiele mit und für den Hund“. Erst einmal gebührt Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein Dank dafür, dass Sie sich für mein Buch entschieden haben. Vielleicht war es das interessante Inhaltsverzeichnis, vielleicht war es schlichtweg das erste, das Ihnen in die Hände fiel. Was auch immer der Grund war: Danke fürs Zugreifen, Lesen und – viel wichtiger noch – fürs Ausprobieren, Verfeinern, Abändern. Vor allem aber dafür, dass Sie sich Gedanken darüber machen, wie Sie die Zeit mit Ihrem Hund noch besser nutzen können. Genau dabei soll dieses Buch Ihnen helfen.

Das Ziel des Buches besteht darin, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Hund neue Beschäftigungsideen entwickeln und so zu einem kreativen Team zusammenwachsen. Einige Spiele werden den Grundgehorsam des Hundes festigen und ihn so zu einem noch besseren Alltagsbegleiter formen. Andere Beschäftigungen werden Ihnen eine Unterstützung im Haushalt sein. Und eine weitere Gruppe von Spielen wird Sie vielleicht an den Zirkus erinnern und aufzeigen, zu welch lustigen Tricks unsere liebsten Haustiere in der Lage sind.

Wie immer hat die Freude am Lernen höchste Priorität. Dass Spaß und Lernen sich nicht ausschließen, werden die Übungen im Praxisteil beweisen. Sie werden vom Anfang jedes Spielekapitels zum Ende hin anspruchsvoller, damit Sie dem Hund schrittweise immer komplexere Tricks vermitteln können. Zudem sind alle Übungen individuell veränderbar, sodass Sie zugleich eigene Wünsche, Vorstellungen und spontane Ideen einfließen lassen können (und sollen).

Das Einüben jedes neuen Tricks erfordert Zeit und Geduld. Sie müssen sich auf Ihren Hund konzentrieren und dieser sich wiederum auf Sie. Im Lauf der Übungen werden Sie ein Gespür dafür entwickeln, wie Sie Ihren Hund am besten motivieren können, wann gar nichts mit ihm anzufangen ist, und wie sich bei ihm der größte Lernerfolg einstellt.

Die gemeinsame Zeit wird von nun an noch intensiver genutzt, und Sie werden bald feststellen, dass Ihr Hund Sie mit anderen Augen betrachtet. Er wird besser zuhören und häufiger Ihre Nähe suchen. So einfach kann man die Bindung vertiefen.

Und nun viel Spaß beim Lesen, Lernen und vor allem Spielen!

Nicole Röder

Adieu, Tristesse!

Diese beiden zeigen aller Welt, wie gut sie miteinander harmonieren.

Das Schönste daran, zu der großen und mehrheitlich glücklichen Gruppe der Hundehalter zu gehören, ist es, dass wir täglich die Möglichkeit zur Interaktion mit unserem Hund haben. In aller Regel ist unser Hund dann nicht genervt, weil wir ihn schon wieder „belästigen“, sondern er freut sich über die Zuwendung. Jede Art der Beschäftigung stößt auf Zustimmung – ein erhebendes Gefühl. Leider geht im Alltag nur allzu oft der Spaß mit dem Hund unter. Das gemeinsame Spiel mit dem Vierbeiner gehört häufig zu den Dingen, die man sich zwar vorgenommen hatte, sie jedoch zugunsten anderer, „wichtigerer“ Aktivitäten auf ein Morgen verschiebt, das oft in weiter Ferne liegt.

Dabei ist der gemeinsame Zeitvertreib nicht nur dazu da, den Hund zu bespaßen. Die körperliche und geistige Beschäftigung des Hundes stärkt die Bindung und hilft, Probleme zu vermeiden. Ein glücklicher Hund ist in der Regel ein ausgelasteter Hund. Es spricht sich immer mehr herum, dass viele Probleme aus Langeweile und Unterbeschäftigung resultieren – da unterscheiden sich die Vierbeiner nicht so sehr von uns Zweibeinern. (Fragen Sie mal Eltern: Gelangweilten Kindern fallen auch oft die bösesten Streiche ein und unterbeschäftigte Teenager sind nicht unbedingt eine Wohltat für ihre Umgebung.) Wir sehen also: Langeweile ist ein Problem, das wir lösen wollen. Und lösen können wir es zum Beispiel damit, dass wir viele kurze Beschäftigungseinheiten in unseren Alltag einbauen.

Es gibt jede Menge Spiele, Tricks und Erziehungseinheiten, die zeitlich kaum ins Gewicht fallen, innerhalb eines Spaziergangs durchgeführt werden können und dennoch einen nicht zu unterschätzenden positiven Effekt auf uns und unseren Hund haben. Denn ein zufriedener Hund macht wiederum seinen Menschen froh, ein Kreislauf der Freude aneinander schließt sich.

Warum Spielen so wichtig ist

Das Spiel mit Artgenossen ist gerade für junge Hunde wichtig. Denn hier lernen sie wertvolle Einheiten für ihr zukünftiges Leben und Begegnungen mit anderen Hunden: Wie man richtig mit anderen Hunden kommuniziert, wie das Ausdrucksverhalten von Artgenossen gelesen werden sollte, welche Rituale eingehalten werden müssen und vieles mehr.

Doch nicht nur das Spielen mit Artgenossen ist für jeden Hund äußerst wichtig und lehrreich. Auch der gemeinsame Zeitvertreib mit dem Menschen kann viel Spaß machen – vor allem aber ist das gemeinsame Spiel förderlich für die Bindung zwischen Hund und Halter. Der Hund lernt, dass bei seinem Besitzer immer was los ist und es sich lohnt, in seiner Nähe zu sein. Der Mensch wiederum lernt seinen Hund und dessen Verhalten im gemeinsamen Spiel immer besser kennen. Bei regelmäßigen, durchdachten Spieleinheiten erfährt der Besitzer, wie er seinen Hund motivieren und belohnen kann, und er kann spielerisch die notwendigen Regeln und Grenzen festlegen.

Im Spiel mit Artgenossen können spielerisch Grenzen ausgetestet und soziales Wissen erweitert werden.

Unterschätzte Gefahr: Langeweile

Wenn wir arbeiten, uns ums Kochen, den Haushalt oder uns selbst kümmern, wo bleibt da der Hund? Zu Hause wird er wahrscheinlich die meiste Zeit schlafen, und das ist auch gut so. Bürohunde sind zwar den ganzen Tag bei ihrem Menschen, aber mal ehrlich: Im Büro wird schließlich gearbeitet, da muss der Vierbeiner sich auch überwiegend langweilen.

Denken Sie doch mal genau darüber nach, was Ihr Hund den ganzen Tag so erlebt. Für gewöhnlich haben unsere Hunde mehr als genug Zeit, um Energie zu sammeln, die irgendwann irgendwo wieder raus muss. Oft ist es aber leider so, dass sich der Energiestau genau dort und vor allem genau dann entlädt, wenn es gar nicht passen will. Eher gemütliche Hunderassen oder alte Hunde sind nicht so anfällig dafür, ihre Langeweile deutlich zum Ausdruck zu bringen. Bei jungen, sehr agilen Hunden kann dies anders aussehen. Mit etwas Glück fallen nur ein paar zerfetzte Kissen, Zeitungen oder der gelbe Sack diesen Hunden zum Opfer. Mit Pech entwickeln sich aus dem Überangebot an Energie tief sitzende Probleme. Besonders beliebt, um sich abzureagieren und Spaß zu haben, sind Dauerkläffen, Hetzen und Jagen, Artgenossen anstänkern bis hin zu Zuschnappen und ähnlichen unerwünschten Verhaltensweisen.

Gemeinsames Spielen stärkt die Bindung.

Info

Je mehr man mit seinem Hund spielt, umso besser lernt man ihn kennen und weiß, wie man ihn zum Beispiel in Situationen, in denen er dringend abgelenkt werden sollte, auf sich konzentrieren kann. Für den Hund wird im Verlauf der Beschäftigung immer deutlicher, was sein Mensch von ihm möchte und dass es vorteilhaft ist, seinen Wünschen möglichst schnell Folge zu leisten. Spielen ist also ideal, um sich kennenzulernen, und es ist äußerst wichtig, um den Hund körperlich und geistig zu beschäftigen und keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Sehr viele Hunde, die ihre Besitzer vor die unterschiedlichsten Probleme stellen, zeigen eine deutliche Besserung des Verhaltens, sobald sie regelmäßig intellektuell und körperlich gefordert und gefördert werden. Idealerweise lässt man es erst gar nicht dazu kommen, dass sich derartige Probleme einstellen – Spielen zur Vorbeugung macht Spaß und erspart einem unter Umständen teure Trainingsstunden und viel Ärger. Und selbst wenn man einen Hund sein Eigen nennt, der seine Langeweile niemals nach außen trägt, so ist das Zusammenleben doch um ein Vielfaches reicher und lustiger, wenn man sich gemeinsam spielerisch betätigt. Und einen Hund, der einigermaßen gut gehorcht, das will doch letztlich jeder Hundehalter – auch das erreicht man durch die richtigen Spiele.

Aber Achtung: Dies soll kein Aufruf sein, jeden Hund bis zum Umfallen auszupowern. Auch beim Spielen (besonders dann, wenn auch das Köpfchen gefordert wird) gilt: Die Dosis macht das Gift. Mehrere kurze Einheiten erhalten die Lust am Training und der Hund freut sich auf die nächste Spieleinheit. Ähnlich wie beim Menschen heißt es auch für unsere Hunde, dass sie in einem Erschöpfungszustand nicht mehr gut mitdenken und aufmerksam mitarbeiten – aber genau die Aufmerksamkeit ist das A und O für erfolgreiche Beschäftigungseinheiten.

Tagein, tagaus unbeschäftigt auf dem Sofa liegen – das tut weder Mensch noch Hund gut.

Viele Probleme entstehen aus Langeweile oder werden dadurch deutlich verstärkt.

Die Größe des Hundes spielt keine Rolle, wenn es um den Bedarf an Beschäftigung geht. (M.Franck)

Wichtig!

Zum vertrauensfördernden Zusammenleben mit unserem Hund gehört auch, mal loszulassen und wild draufloszutoben. Sich fallen lassen und mit ihm über den Boden robben, gemeinsam ein Spielzeug jagen und daran zerren oder übermütige Kuschelsessions abhalten – auch das sollte man sich und seinem Hund von Zeit zu Zeit gönnen.

Das ganze Leben ist ein Spiel

Für viele Menschen ist das ganze Leben ein Quiz, für unsere Hunde sollte das ganze Leben ein Spiel sein. Sie werden umsorgt, gepflegt, gefüttert; wir bestimmen ihre Futter- und Ausgehzeiten, wann gekuschelt und wann ihr Fell gepflegt wird. Sie müssen für kaum etwas die Verantwortung übernehmen und eigentlich kaum mal „nachdenken“. Jedoch sind Liebe und Aufmerksamkeit kein Garant für den Hundehimmel auf Erden.

Nicht jeder umsorgte Familienhund ist glücklich und ausgelastet und ebenso wenig sind alle unterfordert oder tickende Zeitbomben. Aber das passende Pensum für den eigenen Hund zu finden, scheint für viele Besitzer eine schwierige Angelegenheit zu sein. Jeder Hund ist individuell, was seine Spielleidenschaft und sein körperliches und geistiges Energielevel angeht. Wenn man sich als Besitzer ein wenig Mühe gibt, entwickelt man aber schnell ein Gespür dafür, was dem eigenen Hund gefällt, wie er lernt und wann er genug vom Nachdenken und Rennen hat. Voraussetzung hierfür ist, dass man seinen Hund beobachtet, dass man Zeit mit ihm verbringt und sich mit ihm und seinen Bedürfnissen auseinandersetzt.

Praktische Tipps und Tricks

Spielen ist nicht gleich Spielen. Spiele, bei denen der Hund weder nachdenken noch auf uns achten muss, sind eher ungeeignet, um sie als sinnvolle Beschäftigungsvariante in unsere täglichen Ausflüge aufzunehmen. Das soll aber nicht heißen, dass nur noch gespielt werden soll, um damit auch ein Lernziel zu verfolgen.

Viele Hundehalter träumen davon, den Hund in beinahe jeder Situation zum Mitspielen animieren zu können – egal, ob um ihn herum andere Hunde sind, ob man sich mitten in einerbelebten Fußgängerzone befindet oder allein im heimischen Wohnzimmer. Um diese Motivation jederzeit abrufbar zu machen, etabliert man am besten ein bestimmtes verbales Signal, also eine feste Spielaufforderung. Sagen Sie immer vorab die Worte „Los geht’s“ oder „Schau mal“ und belohnen den Hund, sobald er reagiert, mit seinem Lieblingsspielzeug – so haben Sie im Handumdrehen einen Hund, der sich auf die magischen Worte hin sofort zu Ihnen umwenden wird.

Öfter mal einen einfachen Trick einbauen – so leicht kann ein Spaziergang aufgepeppt werden.

Die Konditionierung des Hundes auf ein Markersignal/​Clickwort ist sinnvoll und auch für alle Trainings- und Spielvorgänge hilfreich. Als Clickwort sollte etwas gewählt werden, was man nicht ständig im normalen Sprachgebrauch benutzt. Wer also häufig alles „super“ findet, sollte als Belohnungssignal lieber einen Begriff wie „Toll“ auswählen. Ideal sind kurze, prägnante Wörter wie „Click“, „Yes“ oder „Top“. Bevor man das neue Wort anwenden kann, muss der Hund dessen Bedeutung als Ankündigung einer gerade verdienten Belohnung verstehen lernen. Dazu sagt man ein paarmal „Click“ und gibt ihm immer gleichzeitig ein Leckerchen. Je öfter man diesen Prozess wiederholt (idealerweise auch an verschiedenen Orten), desto fester wird die Lernverknüpfung.

Fordert der Hund nach dem „Click“ erwartungsvoll sein Futter, hat er es verstanden und das eigentliche Trainingsspiel kann losgehen!

Pearl hört das Clickwort und erwartet ihre Belohnung. Sie hat es verstanden. (N.Röder)

Anfangs sollte man ein wenig Equipment dabeihaben, wenn man mit dem Hund neue Spielrunden beginnt. Ein paar gute Leckereien und ein Spielzeug passen immer in irgendeine Jacken- oder Hosentasche. Mit wachsender Spielerfahrung wird der Hund aber in der Lage sein, alles als Spielzeug zu akzeptieren, was wir ihm anbieten – egal, ob es sich um ein Blatt oder einen Tannenzapfen handelt. Wer mit dem Clicker arbeiten möchte, sollte stets den Knackfrosch und die passende Belohnung zur Hand haben. Bewährt hat sich in diesem Zusammenhang, den Hund auf ein verbales Markersignal, also ein Clickwort, zu konditionieren – dann darf der Clicker auch gern mal vergessen werden.

Wer sich intensiver mit dem Thema „Clickern“ auseinandersetzen möchte, der findet im Anhang eine Liste empfehlenswerter Literatur.

Spielregeln

Wenn wir unseren Hund zum Mitspielen auffordern, dann haben Spaß und Ungezwungenheit oberste Priorität. Damit er konzentriert und voller Freude mitmacht, darf er nicht verunsichert werden. Ein hoher Motivationslevel lässt sich halten, indem auf Korrekturen und „Nein“ möglichst verzichtet wird. Wenn etwas nicht so läuft wie geplant, dann ignorieren wir den vermeintlichen Fehler und beginnen noch mal von vorn. Dabei bitte darauf achten, jeden kleinen Schritt in die richtige Richtung zu belohnen. Mit verbalem Lob kann man den Vierbeiner sehr gut auf die richtige Fährte bringen. Übrigens entstehen oft die schönsten Tricks aus vermeintlichen Fehlern.

Beenden Sie die gemeinsame Spielsession mit etwas, was der Hund besonders mag. Das weckt Lust auf mehr und beim nächsten Mal wird er gleich von Anfang an freudig mitspielen.

Generell sollten Sie nur mit dem Hund spielen, wenn Sie selbst Lust darauf haben. Man wird kaum ein guter Spielpartner sein, wenn man schlechte Laune hat, gestresst oder frustriert ist – also lieber mal eine geplante Einheit ausfallen lassen, als sie sich durch miese Stimmung zu verderben.

Beim Thema Spielregeln gilt: Alles kann zum Spielzeug werden, aber längst nicht alles ist geeignet. Um sich selbst herauszufordern, kann man Schritt für Schritt austesten, mit welchen Gegenständen, die die Natur und unsere Umgebung hergeben, man seinen Hund animieren kann. Socken, alte T-Shirts, Tannenzapfen und große Grashalme eignen sich hervorragend zum Zerren, Apportieren oder Anstupsen. Aber Steine, Stöcke und dergleichen sollten tabu sein, um den Hund vor Verletzungen zu schützen.

Kreativität

Dieser Begriff vereint einige Faktoren, die nicht nur im Alltag sehr wichtig sind, sondern auch häufig in der Hundeerziehung benötigt werden. Besonders schön ist es, wenn der Mensch ein hohes Maß an Kreativität besitzt und diese dann so einsetzt, dass er sich selbst Spiele und lustige Tricks für seinen Hund ausdenkt. Die immer neue Verwendung von Spielzeugen, die Entwicklung solcher und die rasche Umstellung auf neue Situationen machen die Kreativität aus.

Doch wie kann man die eigene Kreativität in Sachen Hundebeschäftigung und Spielvarianten verbessern? Ist es möglich, ein gewisses Maß an kreativem Denken zu erlernen?

So werde ich ein kreativer Hundebesitzer

Jeder, der qualitativ hochwertige Zeit mit seinem Hund verbringt, wird langfristig fast zwangsläufig kreativ. Der Begriff „qualitativ hochwertig“ bezieht sich darauf, mit dem Hund mehr zu  unternehmen, als ihn nur zu füttern und Gassi zu führen. Immer dann, wenn man seinen Hund dabei beobachtet, welche Route er zum Schnüffeln einschlägt, wie er auf andere Hunde zugeht, wie er auf unsere Ansprache und unsere Erziehungsbemühungen reagiert – ja immer dann lernt man als Mensch. Man versteht, wie der Hund auf bestimmte Aktionen reagiert und wie man am besten mit ihm umgeht, um den größtmöglichen Lernerfolg herauszukitzeln. Man weiß schon nach kurzer Zeit, wie er sich am besten belohnen und am leichtesten motivieren lässt.

Klassische Spielideen, von denen man gehört oder gelesen hat, für den eigenen Hund in eine neue Form bringen – das ist der Einstieg in die Welt der Kreativität.

Vor allem lernt man dabei sehr schnell, wie man kleinere Probleme am effektivsten behebt und wie man sich und dem Hund eine glückliche Zeit verschafft. Und so merkt man dann auch, welche Spiele, von denen man vielleicht gelesen hat, ihm Spaß machen werden und welche ihn vielleicht total kaltlassen. Diese Spiele erfahren in der Regel kleine und große Variationen, weil wir sie den jeweiligen Bedürfnissen unseres Hundes (und auch unseren Vorlieben) anpassen. Und damit ist schon ein kreativer Prozess in Gang gesetzt.

Aber nicht nur die Änderung von Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten bietet einen Weg in die Kreativität. Auch die Überlegung, wie man zum Beispiel einen bestimmten Trick einübt, ohne sich en détail Tipps geben zu lassen, hilft dabei, die eigene Kreativität weiterzuentwickeln. Übungen, die man ausprobieren kann, um diese Fähigkeit stetig zu festigen und zu verfeinern, sind beispielsweise diese beiden:

Das klassische Bällchenwerfen sieht so aus, dass der Hund einen geeigneten Ball geworfen bekommt und diesen wiederbringt. Überlegen Sie sich mindestens drei Varianten, die a) weniger langweilig sind, b) den Hund nicht zum Bällchenjunkie machen und c) einen erzieherischen Nutzen mit sich bringen.