Reden - Gautama Buddha - E-Book

Reden E-Book

Gautama Buddha

0,0
3,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon. Mit einem Beitrag zu Leben und Lehre, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK. Siddhartha, der magere Asket, der unter einem Feigenbaum sitzt. Buddha, weltentrückt lächelnd. Zwei Stadien eines Mannes, der mit seiner Weisheit eine Religion gestiftet hat. In seinen Reden erklärt der »Erleuchtete«, warum leidvolle Erfahrungen wie Alter, Krankheit oder Trennung schmerzlich sind und wie wir dies verhindern können. Selbst wenn man nicht den Eingang ins Nirwana sucht: Wer seinem Rat folgt, der findet in äußerer Hektik eine innere Ruhe.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 383

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Buddha

Reden

In der Übertragung von Karl Eugen Neumann

Fischer e-books

Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon.

Mit einem Beitrag zu Leben und Lehre, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.

Bedachtsame Ein- und Ausatmung

Das hab ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Sāvatthī, im Osthaine, auf Mutter Migāros Terrasse, mit gar manchen wohl bekannten Oberen, wohl bekannten Jüngern, mit dem ehrwürdigen Sāriputto und dem ehrwürdigen Mahāmoggallāno, mit dem ehrwürdigen Mahākassapo und dem ehrwürdigen Mahākaccāyano, mit dem ehrwürdigen Mahākotthito und dem ehrwürdigen Mahākappino, mit dem ehrwürdigen Mahācundo und dem ehrwürdigen Anuruddho, mit dem ehrwürdigen Revato und dem ehrwürdigen Ānando und mit anderen wohl bekannten Oberen, wohl bekannten Jüngern beisammen.

Um diese Zeit nun unterwiesen und belehrten die oberen der Mönche die neu aufgenommenen. Einige der oberen Mönche unterwiesen und belehrten etwa zehn der neuen Mönche, andere der oberen Mönche unterwiesen und belehrten ihrer etwa zwanzig, einige wieder der oberen Mönche unterwiesen und belehrten ihrer etwa dreißig, andere wieder der oberen Mönche unterwiesen und belehrten ihrer etwa vierzig. Und diese neuen Mönche, von den oberen der Mönche unterwiesen und belehrt, erfanden ein großes, allmählich gemerktes Ergebnis.

Damals nun hatte der Erhabene – es war ein Feiertag, im halben Monat, zur Offenbarung, in der voll aufgegangenen Mondnacht – inmitten der Mönchsgemeinde unter freiem Himmel Platz genommen. Und der Erhabene blickte über die still gewordene, lautlose Schar der Mönche hin und wandte sich also an sie:

»Erstarkt bin ich, ihr Mönche, auf also beschrittenem Pfade, erstarkt im Herzen bin ich, ihr Mönche, auf also beschrittenem Pfade: Wohlan denn, ihr Mönche, immer noch stärker müsst ihr da werden, um das Unerreichte zu erreichen, um das Unerlangte zu erlangen, um das Unverwirklichte zu verwirklichen. Ich werde nunmehr Sāvatthī am letzten herbstlichen Vollmonde verlassen.«

Es kam nun den Mönchen im Lande zu Ohren: ›Der Erhabene, heißt es, wird gar bald von Sāvatthī, am letzten herbstlichen Vollmonde fortziehn.‹ Da machten sich denn die Mönche im Lande gen Sāvatthī auf, den Erhabenen zu besuchen.

Die oberen der Mönche aber unterwiesen und belehrten die neu hinzugekommenen immer genauer noch. Einige der oberen Mönche unterwiesen und belehrten etwa zehn der neuen Mönche, andere der oberen Mönche unterwiesen und belehrten ihrer etwa zwanzig, einige wieder der oberen Mönche unterwiesen und belehrten ihrer etwa dreißig, andere wieder der oberen Mönche unterwiesen und belehrten ihrer etwa vierzig. Und diese neuen Mönche, von den oberen der Mönche unterwiesen und belehrt, erfanden ein großes, allmählich gemerktes Ergebnis.

Als nun die Zeit angebrochen war, hatte der Erhabene an diesem Feiertage, im halben Monat, am letzten Herbsteswechsel, in der voll aufgegangenen Mondnacht, inmitten der Mönchgemeinde unter freiem Himmel Platz genommen. Und der Erhabene blickte über die still gewordene, lautlose Schar der Mönche hin und wandte sich also an sie:

»Keine Worte wechselt, ihr Mönche, diese Versammlung, keine Worte äußert, ihr Mönche, diese Versammlung, ist rein aus dem Kerne bestanden. Solcherart ist, ihr Mönche, diese Jüngerschar, solcherart ist, ihr Mönche, diese Versammlung, dass sie Opfer und Spende, Gabe und Gruß verdient, heiligste Stätte der Welt ist. Solcherart ist, ihr Mönche, diese Jüngerschar, solcherart ist, ihr Mönche, diese Versammlung, dass bei ihr geringe Gabe als groß gilt und große Gabe als größer. Solcherart ist, ihr Mönche, diese Jüngerschar, solcherart ist, ihr Mönche, diese Versammlung, wie eine solche schwer zu finden ist in der Welt. Solcherart ist, ihr Mönche, diese Jüngerschar, solcherart ist, ihr Mönche, diese Versammlung, dass man gern etliche Meilen geht, um sie zu sehn, und sei es auch nur von rückwärts.

Solcherart ist, ihr Mönche, diese Jüngerschar, solcherart ist, ihr Mönche, diese Versammlung, dass es da, ihr Mönche, unter diesen Jüngern Mönche gibt, die Heilige, Wahnversieger, Endiger sind, die das Werk gewirkt, die Last abgelegt, das Heil sich errungen, die Daseinsfesseln vernichtet, sich durch vollkommene Erkenntnis erlöst haben: Eben solche Mönche gibt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern. Es gibt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die nach Vernichtung der fünf niederzerrenden Fesseln emporsteigen, um von dort aus zu erlöschen, nicht mehr zurückzukehren nach jener Welt: Auch solche Mönche gibt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern. Es gibt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die nach Vernichtung der drei Fesseln, von Gier, Hass und Irre erleichtert, fast schon geläutert, nur einmal wiederkehren, nur einmal noch zu dieser Welt gekommen dem Leiden ein Ende machen werden: Auch solche Mönche gibt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern. Es gibt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die nach Vernichtung der drei Fesseln zur Hörerschaft gelangen, dem Verderben entronnen zielbewusst der vollen Erwachung entgegeneilen: Auch solche Mönche gibt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern.

Es gibt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer der vier Pfeiler der Einsicht beharrlich ausharren: Auch solche Mönche gibt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern. Es gibt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer der vier gewaltigen Kämpfe beharrlich ausharren: Auch solche Mönche gibt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern. Es gibt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer der vier Machtgebiete, der fünf Fähigkeiten, der fünf Vermögen, der sieben Erweckungen, des heiligen achtfältigen Weges beharrlich ausharren: Auch solche Mönche gibt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern.

Es gibt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer liebevollen Gemütes beharrlich ausharren: Auch solche Mönche gibt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern. Es gibt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer erbarmenden Gemütes, freudevollen Gemütes, unbewegten Gemütes beharrlich ausharren: Auch solche Mönche gibt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern.

Es gibt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer im Schauder beharrlich ausharren: Auch solche Mönche gibt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern. Es gibt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer im Wahrnehmen der Wandelbarkeit beharrlich ausharren: Auch solche Mönche gibt es, ihr Mönche, unter diesen Jüngern.

Es gibt, ihr Mönche, Mönche unter diesen Jüngern, die als Eroberer in bedachtsam geübter Ein- und Ausatmung beharrlich ausharren. Ein- und Ausatmung, ihr Mönche, bedachtsam geübt und gepflegt, lässt hohen Lohn erlangen, hohe Förderung. Ein- und Ausatmung, ihr Mönche, bedachtsam geübt und gepflegt, lassen die vier Pfeiler der Einsicht zustande kommen; die vier Pfeiler der Einsicht, bedachtsam geübt und gepflegt, lassen die sieben Erweckungen zustande kommen; die sieben Erweckungen, bedachtsam geübt und gepflegt, lassen die wissende Erlösung zustande kommen.

Wie aber wird bedachtsam, ihr Mönche, Ein- und Ausatmung geübt, wie gepflegt, auf dass sie hohen Lohn verleihe, hohe Förderung? Da begibt sich, ihr Mönche, der Mönch ins Innere des Waldes oder unter einen großen Baum oder in eine leere Klause, setzt sich mit verschränkten Beinen nieder, den Körper gerade aufgerichtet, und pflegt der Einsicht. Bedächtig atmet er ein, bedächtig atmet er aus. Atmet er tief ein, so weiß er, ›Ich atme tief ein‹, atmet er tief aus, so weiß er, ›Ich atme tief aus‹, atmet er kurz ein, so weiß er, ›Ich atme kurz ein‹, atmet er kurz aus, so weiß er, ›Ich atme kurz aus‹. ›Den ganzen Körper empfindend will ich einatmen‹, ›Den ganzen Körper empfindend will ich ausatmen‹, so übt er sich. ›Diese Körperverbindung besänftigend will ich einatmen‹, ›Diese Körperverbindung besänftigend will ich ausatmen‹, so übt er sich. ›Heiter empfindend will ich einatmen‹, ›Heiter empfindend will ich ausatmen‹, so übt er sich. ›Selig empfindend will ich einatmen‹, ›Selig empfindend will ich ausatmen‹, so übt er sich. ›Die Gedankenverbindung empfindend will ich einatmen‹, ›Die Gedankenverbindung empfindend will ich ausatmen‹, so übt er sich. ›Diese Gedankenverbindung besänftigend will ich einatmen‹, ›Diese Gedankenverbindung besänftigend will ich ausatmen‹, so übt er sich. ›Die Gedanken empfindend will ich einatmen‹, ›Die Gedanken empfindend will ich ausatmen‹, so übt er sich. ›Die Gedanken ermunternd will ich einatmen‹, ›Die Gedanken ermunternd will ich ausatmen‹, so übt er sich. ›Die Gedanken einigend will ich einatmen‹, ›Die Gedanken einigend will ich ausatmen‹, so übt er sich. ›Die Gedanken lösend will ich einatmen‹, ›Die Gedanken lösend will ich ausatmen‹, so übt er sich. ›Die Vergänglichkeit wahrnehmend will ich einatmen‹, ›Die Vergänglichkeit wahrnehmend will ich ausatmen‹, so übt er sich. ›Die Reizlosigkeit wahrnehmend will ich einatmen‹, ›Die Reizlosigkeit wahrnehmend will ich ausatmen‹, so übt er sich. ›Die Ausrodung wahrnehmend will ich einatmen‹, ›Die Ausrodung wahrnehmend will ich ausatmen‹, so übt er sich. ›Die Entfremdung wahrnehmend will ich einatmen‹, ›Die Entfremdung wahrnehmend will ich ausatmen‹, so übt er sich. Also wird bedachtsam, ihr Mönche, Ein- und Ausatmung geübt, also gepflegt, auf dass sie hohen Lohn verleihe, hohe Förderung.

Wie aber werden bedachtsam, ihr Mönche, Ein- und Ausatmungen geübt, wie gepflegt, auf dass sie die vier Pfeiler der Einsicht zustande bringen? Zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch, tief einatmend, weiß, ›Ich atme tief ein‹, tief ausatmend, weiß, ›Ich atme tief aus‹; kurz einatmend, weiß, ›Ich atme kurz ein‹, kurz ausatmend, weiß, ›Ich atme kurz aus‹; ›Den ganzen Körper empfindend will ich einatmen‹, ›Den ganzen Körper empfindend will ich ausatmen‹, so sich übt; ›Diese Körperverbindung besänftigend will ich einatmen‹, ›Diese Körperverbindung besänftigend will ich ausatmen‹, so sich übt: Zu einer solchen Zeit wacht, ihr Mönche, der Mönch beim Körper über den Körper, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. Bei den Körpern nenne ich es, ihr Mönche, den Körper verändern, nämlich das Einatmen und das Ausatmen: Darum aber, ihr Mönche, wacht der Mönch zu einer solchen Zeit beim Körper über den Körper, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. – Zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch ›Heiter empfindend will ich einatmen‹, ›Heiter empfindend will ich ausatmen‹, so sich übt; ›Selig empfindend will ich einatmen‹, ›Selig empfindend will ich ausatmen‹, so sich übt; ›Die Gedankenverbindung empfindend will ich einatmen‹, ›Die Gedankenverbindung empfindend will ich ausatmen‹, so sich übt; ›Diese Gedankenverbindung besänftigend will ich einatmen‹, ›Diese Gedankenverbindung besänftigend will ich ausatmen‹, so sich übt: Zu einer solchen Zeit wacht, ihr Mönche, der Mönch bei den Gefühlen über die Gefühle, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. Bei den Gefühlen nenne ich es, ihr Mönche, das Gefühl verändern, nämlich beim Einatmen und Ausatmen wohl darauf Acht haben: Darum aber, ihr Mönche, wacht der Mönch zu einer solchen Zeit bei den Gefühlen über die Gefühle, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. – Zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch ›Die Gedanken empfindend will ich einatmen‹, ›Die Gedanken empfindend will ich ausatmen‹, so sich übt; ›Die Gedanken ermunternd will ich einatmen‹, ›Die Gedanken ermunternd will ich ausatmen‹, so sich übt; ›Die Gedanken einigend will ich einatmen‹, ›Die Gedanken einigend will ich ausatmen‹, so sich übt; ›Die Gedanken lösend will ich einatmen‹, ›Die Gedanken lösend will ich ausatmen‹, so sich übt: Zu einer solchen Zeit wacht, ihr Mönche, der Mönch beim Gemüte über das Gemüt, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. Nicht kann, ihr Mönche, sag ich, ein unbesonnener Mensch, der unklar denkt, bedachtsam Ein- und Ausatmung üben: Darum aber, ihr Mönche, wacht der Mönch zu einer solchen Zeit beim Gemüte über das Gemüt, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. – Zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch ›Die Vergänglichkeit wahrnehmend will ich einatmen‹, ›Die Vergänglichkeit wahrnehmend will ich ausatmen‹, so sich übt; ›Die Reizlosigkeit wahrnehmend will ich einatmen‹, ›Die Reizlosigkeit wahrnehmend will ich ausatmen‹, so sich übt; ›Die Ausrodung wahrnehmend will ich einatmen‹, ›Die Ausrodung wahrnehmend will ich ausatmen‹, so sich übt; ›Die Entfremdung wahrnehmend will ich einatmen‹, ›Die Entfremdung wahrnehmend will ich ausatmen‹, so sich übt: Zu einer solchen Zeit wacht, ihr Mönche, der Mönch bei den Erscheinungen über die Erscheinungen, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. Und wie da Begehren und Bekümmern überstanden wird, hat er weise gemerkt und wohl hat er es ausgeglichen: Darum aber, ihr Mönche, wacht der Mönch zu einer solchen Zeit bei den Erscheinungen über die Erscheinungen, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns. Also werden bedachtsam, ihr Mönche, Ein- und Ausatmungen geübt, also gepflegt, und lassen die vier Pfeiler der Einsicht zustande kommen.

Wie aber werden, ihr Mönche, die vier Pfeiler der Einsicht geübt, wie gepflegt, auf dass sie die sieben Erweckungen zustande bringen? Zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch beim Körper über den Körper wacht, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns, gewärtig hat er zu einer solchen Zeit die Einsicht, unverrückbar; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch die Einsicht gewärtig hat, unverrückbar, der Einsicht Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Einsicht Erweckung vollbringt er da, der Einsicht Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Also besonnen weilend zerlegt er weise den Sinn, zerteilt ihn, dringt in seine Tiefe ein; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch also besonnen weilend weise den Sinn zerlegt, ihn zerteilt, in seine Tiefe eindringt, des Tiefsinns Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, des Tiefsinns Erweckung vollbringt er da, des Tiefsinns Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Also den Sinn weise zerlegend, ihn zerteilend, in seine Tiefe eindringend erwirkt er Kraft, unbeugsame; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch also den Sinn weise zerlegend, ihn zerteilend, in seine Tiefe eindringend Kraft erwirkt, unbeugsame, der Kraft Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Kraft Erweckung vollbringt er da, der Kraft Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Hat er Kraft erwirkt, erhebt sich in ihm eine überweltliche Heiterkeit; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch Kraft erwirkt hat und in ihm eine überweltliche Heiterkeit aufgeht, der Heiterkeit Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Heiterkeit Erweckung vollbringt er da, der Heiterkeit Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Hat er Heiterkeit im Herzen, wird er lind im Leibe, lind im Gemüte; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch Heiterkeit im Herzen hat und lind im Leibe, lind im Gemüte wird, der Lindheit Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Lindheit Erweckung vollbringt er da, der Lindheit Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Hat er selig den Leib gelindert, wird ihm das Gemüt einig; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch selig den Leib gelindert hat und das Gemüt ihm einig wird, der Innigkeit Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Innigkeit Erweckung vollbringt er da, der Innigkeit Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Also einig geworden im Gemüte hat er es wohl ausgeglichen; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch also einig geworden im Gemüte es wohl ausgeglichen hat, des Gleichmuts Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, des Gleichmuts Erweckung vollbringt er da, des Gleichmuts Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht.

Zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch bei den Gefühlen über die Gefühle wacht, beim Gemüte über das Gemüt wacht, bei den Erscheinungen über die Erscheinungen wacht, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns, gewärtig hat er zu einer solchen Zeit die Einsicht, unverrückbar; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch die Einsicht gewärtig hat, unverrückbar, der Einsicht Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Einsicht Erweckung vollbringt er da, der Einsicht Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Also besonnen weilend zerlegt er weise den Sinn, zerteilt ihn, dringt in seine Tiefe ein; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch also besonnen weilend weise den Sinn zerlegt, ihn zerteilt, in seine Tiefe eindringt, des Tiefsinns Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, des Tiefsinns Erweckung vollbringt er da, des Tiefsinns Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Also den Sinn weise zerlegend, ihn zerteilend, in seine Tiefe eindringend erwirkt er Kraft, unbeugsame; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch also den Sinn weise zerlegend, ihn zerteilend, in seine Tiefe eindringend Kraft erwirkt, unbeugsame, der Kraft Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Kraft Erweckung vollbringt er da, der Kraft Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Hat er Kraft erwirkt, erhebt sich in ihm eine überweltliche Heiterkeit; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch Kraft erwirkt hat und in ihm eine überweltliche Heiterkeit aufgeht, der Heiterkeit Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Heiterkeit Erweckung vollbringt er da, der Heiterkeit Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Hat er Heiterkeit im Herzen, wird er lind im Leibe, lind im Gemüte; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch Heiterkeit im Herzen hat und lind im Leibe, lind im Gemüte wird, der Lindheit Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Lindheit Erweckung vollbringt er da, der Lindheit Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Hat er selig den Leib gelindert, wird ihm das Gemüt einig; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch selig den Leib gelindert hat und das Gemüt ihm einig wird, der Innigkeit Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, der Innigkeit Erweckung vollbringt er da, der Innigkeit Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht. Also einig geworden im Gemüte hat er es wohl ausgeglichen; zu einer Zeit, ihr Mönche, wo der Mönch also einig geworden im Gemüte es wohl ausgeglichen hat, des Gleichmuts Erweckung hat er zu dieser Zeit erwirkt, des Gleichmuts Erweckung vollbringt er da, des Gleichmuts Erweckung wird da von ihm zur Vollendung gebracht.

Also werden, ihr Mönche, die vier Pfeiler der Einsicht geübt, also gepflegt, und lassen die sieben Erweckungen zustande kommen.

Wie aber werden, ihr Mönche, die sieben Erweckungen geübt, wie gepflegt, auf dass sie die wissende Erlösung zustande bringen? Da übt, ihr Mönche, der Mönch der Einsicht Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; übt des Tiefsinns Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; übt der Kraft Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; übt der Heiterkeit Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; übt der Lindheit Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; übt der Innigkeit Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht; übt des Gleichmuts Erweckung, die abgeschieden gezeugte, abgelöst gezeugte, ausgerodet gezeugte, die in Endsal übergeht. Also werden, ihr Mönche, die sieben Erweckungen geübt, also gepflegt, und lassen die wissende Erlösung zustande kommen.«

 

Also sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene Mönche über das Wort des Erhabenen.

Das Priesternetz

Das hab ich gehört. Zu einer Zeit war der Erhabene von Rājagaham nach Nājandā die Landstraße entlang gewandert, mit einer großen Schar Mönche zusammen, mit fünfhundert Mönchen. Aber auch Suppiyo der Pilger war von Rājagaham nach Nājandā die Landstraße entlang gewandert, mit seinem Lehrknaben Brahmadatto, einem jungen Priester. Da hatte denn Suppiyo der Pilger auf mancherlei Weise über den Erwachten ungünstig gesprochen, über die Satzung ungünstig gesprochen, über die Jüngerschaft ungünstig gesprochen: wo hingegen des Pilgers Suppiyo Lehrknabe, Brahmadatto der junge Priester, auf mancherlei Weise über den Erwachten günstig gesprochen hatte, über die Satzung günstig gesprochen hatte, über die Jüngerschaft günstig gesprochen hatte. So waren also diese beiden, der Meister und der Schüler, während einer dem anderen gegenüber gerade das Gegenteil behauptete, dem Erhabenen Schritt um Schritt nachgefolgt und der Schar der Mönche.

Es nahm nun der Erhabene im Mangohage, in der Königshalle, für eine Nacht Aufenthalt, gemeinsam mit der Schar der Mönche. Aber auch Suppiyo der Pilger nahm im Mangohage, in der Königshalle, für eine Nacht Aufenthalt, mit seinem Lehrknaben Brahmadatto, dem jungen Priester. Wiederum begann da Suppiyo der Pilger auf mancherlei Weise über den Erwachten ungünstig zu sprechen, über die Satzung ungünstig zu sprechen, über die Jüngerschaft ungünstig zu sprechen: wo hingegen des Pilgers Suppiyo Lehrknabe, Brahmadatto der junge Priester, auf mancherlei Weise über den Erwachten günstig sprach, über die Satzung günstig sprach, über die Jüngerschaft günstig sprach. So blieben denn diese beiden, der Meister und der Schüler, einer dem anderen gegenüber gerade bei der Behauptung des Gegenteils stehn.

Da kam nun bei gar vielen der Mönche, gegen Morgen, vor Sonnenaufgang, als sie sich erhoben, im Säulenhofe Platz genommen, sich versammelt hatten, nachdenklich diese Rede auf:

»Erstaunlich, ihr Brüder, außerordentlich ist es, ihr Brüder, wie da von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, der Wesen verschiedenartige Zuneigung so deutlich vorhergesehn wurde. Denn dieser Pilger Suppiyo hat auf mancherlei Weise über den Erwachten ungünstig gesprochen, über die Satzung ungünstig gesprochen, über die Jüngerschaft ungünstig gesprochen: wo hingegen des Pilgers Suppiyo Lehrknabe, Brahmadatto der junge Priester, auf mancherlei Weise über den Erwachten günstig gesprochen hat, über die Satzung günstig gesprochen hat, über die Jüngerschaft günstig gesprochen hat. So sind denn diese beiden, der Meister und der Schüler, während einer dem anderen gegenüber gerade das Gegenteil behauptete, dem Erhabenen Schritt um Schritt nachgefolgt und der Schar der Mönche.«

Aber der Erhabene hatte da jener Mönche nachdenkliche Rede vernommen und begab sich nach dem Säulenhofe hin und nahm, dort angelangt, auf dem dargebotenen Sitze Platz. Hierauf nun wandte sich der Erhabene also an die Mönche:

»Zu welchem Gespräch, ihr Mönche, seid ihr jetzt hier zusammengekommen, und wobei habt ihr euch eben unterbrochen?«

Auf diese Worte gaben die Mönche dem Erhabenen also Bescheid:

»Es war uns da, o Herr, gegen Morgen, vor Sonnenaufgang, als wir uns erhoben, im Säulenhofe Platz genommen, uns versammelt hatten, nachdenklich diese Rede aufgekommen: ›Erstaunlich, ihr Brüder, außerordentlich ist es, ihr Brüder, wie da von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, der Wesen verschiedenartige Zuneigung so deutlich vorhergesehn wurde. Denn dieser Pilger Suppiyo hat auf mancherlei Weise über den Erwachten ungünstig gesprochen, über die Satzung ungünstig gesprochen, über die Jüngerschaft ungünstig gesprochen: wo hingegen des Pilgers Suppiyo Lehrknabe, Brahmadatto der junge Priester, auf mancherlei Weise über den Erwachten günstig gesprochen hat, über die Satzung günstig gesprochen hat, über die Jüngerschaft günstig gesprochen hat. So sind denn diese beiden, der Meister und der Schüler, während einer dem anderen gegenüber gerade das Gegenteil behauptete, dem Erhabenen Schritt um Schritt nachgefolgt und der Schar der Mönche.‹ Das war, o Herr, unser Gespräch, das wir unterbrachen, als der Erhabene ankam.«

»Mögen auch, ihr Mönche, andere ungünstig über mich sprechen, ungünstig auch über die Satzung sprechen, ungünstig auch über die Jüngerschaft sprechen, so braucht ihr darum nicht betroffen, nicht missvergnügt, im Geiste nicht verstimmt zu werden. Wenn auch, ihr Mönche, andere ungünstig über mich sprechen, ungünstig auch über die Satzung sprechen, ungünstig auch über die Jüngerschaft sprechen, und ihr darum erzürnt oder unzufrieden würdet, so würdet ihr nur dabei verlieren. Wenn auch, ihr Mönche, andere ungünstig über mich sprechen, ungünstig auch über die Satzung sprechen, ungünstig auch über die Jüngerschaft sprechen, und ihr darum erzürnt oder unzufrieden würdet: könntet ihr da wohl der anderen rechte Rede und schlechte Rede beurteilen?«

»Gewiss nicht, o Herr!«

»Wenn auch, ihr Mönche, andere ungünstig über mich sprechen, ungünstig auch über die Satzung sprechen, ungünstig auch über die Jüngerschaft sprechen, so habt ihr euch da was unwahr ist als unwahr zu vergegenwärtigen: ›Das eben ist also unwahr, das eben ist also unrichtig, dergleichen kennt man nicht bei uns, und kann es bei uns auch nicht finden.‹ – Wenn auch, ihr Mönche, andere günstig über mich sprechen, günstig auch über die Satzung sprechen, günstig auch über die Jüngerschaft sprechen, so braucht ihr darum nicht erfreut, nicht frohgemut, im Geiste nicht aufgetrieben zu werden. Wenn auch, ihr Mönche, andere günstig über mich sprechen, günstig auch über die Satzung sprechen, günstig auch über die Jüngerschaft sprechen, und ihr darum erfreut, frohgemut, aufgetrieben würdet, so würdet ihr nur dabei verlieren. Wenn auch, ihr Mönche, andere günstig über mich sprechen, günstig auch über die Satzung sprechen, günstig auch über die Jüngerschaft sprechen, so habt ihr euch da was wahr ist als wahr einzugestehn: ›Das eben ist also wahr, das eben ist also richtig, dergleichen kennt man bei uns, und kann es bei uns auch finden.‹

»Geringwertig aber ist es, ihr Mönche, minderwertig, tugendwertig, warum der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen mag. Was ist es aber, ihr Mönche, das geringwertig, minderwertig, tugendwertig ist, warum der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen mag?

›Lebendiges umzubringen hat er verworfen, Lebendiges umzubringen liegt ihm fern, dem Asketen Gotamo: ohne Stock, ohne Schwert, fühlsam, voll Teilnahme, hegt er zu allen lebenden Wesen Liebe und Mitleid.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen. ›Nichtgegebenes zu nehmen hat er verworfen, vom Nehmen des Nichtgegebenen hält er sich fern, der Asket Gotamo: Gegebenes nimmt er, Gegebenes wartet er ab, nicht diebisch gesinnt, reingewordenen Herzens verweilt er.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen. ›Die Unkeuschheit hat er verworfen, keusch lebt er, der Asket Gotamo: fern zieht er hin, entraten der Paarung, dem gemeinen Gesetze.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen. ›Lüge hat er verworfen, von Lüge hält er sich fern, der Asket Gotamo: die Wahrheit spricht er, der Wahrheit ist er ergeben, standhaft, vertrauenswürdig, kein Heuchler und Schmeichler der Welt.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen. ›Das Ausrichten hat er verworfen, vom Ausrichten hält er sich fern, der Asket Gotamo: was er hier gehört hat, erzählt er dort nicht wieder, um jene zu entzweien, und was er dort gehört hat, erzählt er hier nicht wieder, um diese zu entzweien; so einigt er Entzweite, festigt Verbundene, Eintracht macht ihn froh, Eintracht freut ihn, Eintracht beglückt ihn, Eintracht fördernde Worte spricht er.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen. ›Barsche Worte hat er verworfen, von barschen Worten hält er sich fern, der Asket Gotamo: Worte, die frei von Schimpf sind, dem Ohre wohltuend, liebreich, zum Herzen dringend, höflich, viele erfreuend, viele erhebend, solche Worte spricht er.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen. ›Plappern und Plaudern hat er verworfen, von Plappern und Plaudern hält er sich fern, der Asket Gotamo: zur rechten Zeit spricht er, den Tatsachen gemäß, auf den Sinn bedacht, der Lehre und Ordnung getreu, seine Rede ist reich an Inhalt, gelegentlich mit Gleichnissen geschmückt, klar und bestimmt, ihrem Gegenstande angemessen.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Sämereien und Pflanzungen anzulegen hat er verschmäht, der Asket Gotamo. Einmal des Tags nimmt er Nahrung zu sich, nachts ist er nüchtern, fern liegt es ihm zur Unzeit zu essen. Von Tanz, Gesang, Spiel, Schaustellungen hält er sich fern. Kränze, Wohlgerüche, Salben, Schmuck, Zierrat, Putz weist er ab. Hohe, prächtige Lagerstätten verschmäht er. Gold und Silber nimmt er nicht an. Rohes Getreide nimmt er nicht an. Rohes Fleisch nimmt er nicht an. Frauen und Mädchen nimmt er nicht an. Diener und Dienerinnen nimmt er nicht an. Ziegen und Schafe nimmt er nicht an. Hühner und Schweine nimmt er nicht an. Elefanten, Rinder und Rosse nimmt er nicht an. Haus und Feld nimmt er nicht an. Botschaften, Sendungen, Aufträge übernimmt er nicht. Von Kauf und Verkauf hält er sich fern. Von falschem Maß und Gewicht hält er sich fern. Von den schiefen Wegen der Bestechung, Täuschung, Niedertracht hält er sich fern. Von Raufereien, Schlägereien, Händeln, vom Rauben, Plündern und Zwingen hält er sich fern.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, sich mit einer derartigen Anlage von Sämereien und Pflanzungen eifrig befassen, dass sie da Wurzeln absenken, Zweige einsetzen, Reiser aufpfropfen, Knospen vorpelzen, fünftens auch Samen aussäen, und dergleichen mehr: eine derartige Anlage von Sämereien und Pflanzungen hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen. ›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, eine derartige Verwaltung der Vorräte eifrig betreiben, und zwar der Vorräte an Speise und Trank, an Kleidern und Wagen, an Lagerstellen, an Salben und Balsam, der Vorräte an Genussmitteln, und dergleichen mehr: eine derartige Verwaltung von Vorräten hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, eine derartige Schaustellung eifrig beobachten, und zwar Tanz, Gesang, Spiel, Bühne, Vortrag, Beifall, Bardenlied, Paukenschall, Stegreifrede, Fiedel, Flöte, Trommel, den Elefantenkampf, Rossekampf, Büffelkampf, Stierkampf, den Bock- und Widderkampf, den Hahnenkampf, den Kampf mit Peitschen, Kampf mit Stöcken, den Faustkampf und Ringkampf, den Aufmarsch, den Kriegsbann, die Feldmacht, die Heerschau, und dergleichen mehr: eine derartige Schaustellung hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, derartige Gegenstände der Unterhaltung und Zerstreuung eifrig aufsuchen, und zwar das Achterbrett, das Zehnerbrett, das Wurf- und Schlagspiel, das Setzen, Rücken, Stoßen, Antupfen, Würfeln, Blasen, Gleiten, Hüpfen, Springen und Schleudern, das Wagenspiel und Bogenspiel, das Silbenstechen, Gedankenerraten, Einandernachahmen, und dergleichen mehr: derartige Gegenstände der Unterhaltung und Zerstreuung hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, eine derartige hohe, prächtige Lagerstätte zu benutzen pflegen, und zwar Lehnstuhl, Bett, Wolltuch, bunt, weiß, rosa, Kissen, gestickt, flockig, gefranzt, gesteppt, Seide, Teppiche, Elefantenplachen, Pferdekotzen, Wagendecken, Ziegenfelle, Antilopenfelle als beste Unterlage, oben mit einem Überzug, an beiden Enden rot aufgepolstert, und dergleichen mehr: eine derartige hohe, prächtige Lagerstätte hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, derartige Dinge um sich auszuschmücken und aufzuputzen gern gebrauchen, und zwar Einreiben und Abreiben, Bäder, Waschungen, Spiegel, Salbe, Wohlgerüche, Zahnpulver, Lippenwachs, Armbänder, Stirnreifen, Stöcke, Rohre, Degen, Dolche, Schirme, bunte Sandalen, Helme, Edelsteine, Fächer, weiße Gewänder mit langer Borte, und dergleichen mehr: derartige Dinge um sich auszuschmücken und aufzuputzen hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, eine derartige gemeine Rede gern führen, und zwar über Könige, über Räuber, über Fürsten und Soldaten, über Krieg und Kampf, über Speise und Trank, über Kleidung und Bett, über Blumen und Düfte, über Verwandte, über Fuhrwerk und Wege, über Dörfer und Burgen, über Städte und Länder, über Weiber und Weine, über Straßen und Märkte, über die Altvorderen und über die Veränderungen, über Volksgeschichten und Seegeschichten, über dies und das und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Rede hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, derartige streitbare Gespräche gern aufrühren, und zwar behaupten: ‚Nicht du kennst diese Lehre und Ordnung: ich kenne diese Lehre und Ordnung! Was wirst du diese Lehre und Ordnung verstehn? Auf falscher Fährte bist du: ich bin auf rechter Fährte. Mir ist’s gelungen: dir misslungen. Was vorher zu sagen war hast du nachher gesagt: was nachher zu sagen war hast du vorher gesagt. Deine Behauptung ist umgestürzt, dein Wort dir entwunden worden: gebändigt bist du, gib deine Rede verloren, oder widersteh wenn du kannst‛, und dergleichen mehr: derartige streitbare Gespräche hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, derartige Botschaften, Sendungen, Aufträge auszuführen pflegen, und zwar von Königen, königlichen Würdenträgern, Kriegern, Priestern, Hausvätern, jungen Leuten: ‚Da komm her und gehe dorthin, nimm das und gib es dort ab‛, und dergleichen mehr: derartige Botschaften, Sendungen, Aufträge auszuführen hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, Späher und Verräter sind, Bezichtiger und Auskundschafter, Vorteil um Vorteil zu erwuchern trachten, und dergleichen mehr: derartige Späher- und Verräterdienste hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar durch Auslegen der Sterngesichte, Vorzeichen, Warnungen, der Träume, der Körpermale, der Maulwurflöcher, der Feueropfer, Löffelopfer, der Hülsenopfer, der Korn- und Reisopfer, der Milch- und Ölopfer, der Speichel- und Blutopfer, durch Besprechen der Leibesglieder, Besprechen von Haus und Feld, durch Wurzelsegen und Kräutersegen und Erdesegen, durch Beschwörung von Schlangen, Giften, Skorpionen, sie deuten den Lauf der Mäuse, den Flug der Vögel, die Krähen und ihr Krächzen, raten wie man vor Pfeilen sich feien, wie man wilde Tiere bannen kann, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar durch Auslegen der glücklichen Zeichen an Edelsteinen, an Stöcken, an Kleidern, an Schwertern, Pfeilen, Bogen, Wurfscheiben, an Weibern und Männern, an Knaben und Mädchen, an Knechten und Mägden, an Elefanten und Rossen, an Büffeln und Stieren und Kühen, an Ziegen und Schafen, an Hühnern und Wachteln, an Eidechsen, Katzen, Schildkröten, wilden Tieren, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar ankünden: ‚Es werden die Könige geneinander ziehn‛, ‚Es werden die Könige nicht geneinander ziehn‛; ‚Es werden die Könige innerhalb der Stadt aufeinander stoßen‛, ‚Es werden die Könige außerhalb der Stadt auseinander ziehn‛; ‚Es werden die Könige außerhalb der Stadt aufeinander stoßen‛, ‚Es werden die Könige innerhalb der Stadt auseinander ziehn‛; ‚Es werden die Könige innerhalb der Stadt den Sieg ausmachen‛, ‚Es werden die Könige außerhalb der Stadt die Niederlage ausmachen‛; ‚Es werden die Könige außerhalb der Stadt den Sieg ausmachen‛, ‚Es werden die Könige innerhalb der Stadt die Niederlage ausmachen‛; ‚So wird der eine einen Sieg erkämpfen, der andere eine Niederlage erleiden‛, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar angeben: ‚Eine Mondesfinsternis wird eintreten, eine Sonnenfinsternis wird eintreten, eine Planetenbedeckung wird stattfinden; Mond und Sonne werden einander näher sein, Mond und Sonne werden einander ferner sein, Planeten werden einander näher sein, Planeten werden einander ferner sein; Sternschnuppen werden niedergehn, es wird ein Wetterleuchten geben, ein Erdbeben wird kommen, Donnerschläge werden rollen; der Aufgang, der Untergang des Mondes, der Sonne, der Planeten wird bewölkt, wird klar sein; eine solche Vorbedeutung hat die Mondesfinsternis, eine solche die Sonnenfinsternis, eine solche die Planetenbedeckung; eine solche Vorbedeutung hat die Mond- und Sonnennähe, eine solche die Mond- und Sonnenferne, eine solche die Planetennähe, eine solche die Planetenferne; eine solche Vorbedeutung hat der Sternschnuppenfall, eine solche das Wetterleuchten, eine solche das Erdbeben, eine solche das Donnerrollen; eine solche Vorbedeutung hat der Aufgang, der Untergang des Mondes, der Sonne, der Planeten bei bewölktem Himmel, bei klarem Himmel‛, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar vorhersagen: ‚Wir werden eine gute Regenzeit haben‛, ‚Wir werden eine schlechte Regenzeit haben‛; ‚Es wird eine gute Ernte geben‛, ‚Es wird eine schlechte Ernte geben‛; ‚Der Friede wird erhalten bleiben‛, ‚Ein Krieg wird ausbrechen‛; ‚Eine Seuche wird kommen‛, ‚Die Gesundheit wird andauern‛; sie versehn Dienste als Schreiber, Rechner, Verwalter, betreiben Dichtkunst und Weltweisheit, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar beistehn bei Heirat und Verheiratung, Bündnis und Fehde, Leihen und Verleihen, Wünschen und Verwünschen; sie vereiteln Empfängnis, lähmen die Zunge, sperren die Kinnbacken; sie beflüstern die Hände, flüstern ins Ohr; sie erforschen einen Spiegel, befragen eine Schlafseherin, erkunden Orakel; sie dienen der Sonne, dienen dem Großen, huldigen der Flamme, preisen die Glücksgöttin, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

›Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar Sühnungen vornehmen, Gebete murmeln, die Speise besprechen, die Erde besprechen, Regen erflehn, die Saaten segnen, das Haus einweihen, die Mauern besprengen; sie lassen Spülungen, Waschungen, Opfer vollbringen; geben Mittel zum Speien und Entleeren nach oben und nach unten und durch den Rachen; sie ölen die Ohren, säubern die Augen, reinigen die Nase; sie salben und bestreichen, behandeln mit Sonde und Messer, helfen bei der Geburt, verordnen Wurzeln und Kräuter, verabreichen Arzeneien, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen. – Das aber ist es, ihr Mönche, was geringwertig, minderwertig, tugendwertig ist, warum der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen mag.

 

»Es gibt, ihr Mönche, eben andere Dinge, tiefe, schwer zu entdeckende, schwer zu gewahrende, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag. Was sind das aber, ihr Mönche, für Dinge, tiefe, schwer zu entdeckende, schwer zu gewahrende, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag? – Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die der Vergangenheit anhängen, der Vergangenheit nachsinnen, über die Vergangenheit mancherlei Glaubenslehren ausbringen, nach achtzehn Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und hängen der Vergangenheit an, sinnen der Vergangenheit nach und bringen über die Vergangenheit mancherlei Glaubenslehren aus, nach achtzehn Urständen? – Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die Ewigkeit behaupten, die Seele und Welt als ewig auslegen, nach vier Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und behaupten Ewigkeit, legen Seele und Welt als ewig aus, nach vier Urständen?

»Da hat, ihr Mönche, irgend ein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform sich erinnert: als wie an ein Leben, dann an zwei Leben, dann an drei Leben, dann an vier Leben, dann an fünf Leben, dann an zehn Leben, dann an zwanzig Leben, dann an dreißig Leben, dann an vierzig Leben, dann an fünfzig Leben, dann an hundert Leben, dann an tausend Leben, dann an hunderttausend Leben, dann an viele hunderttausend Leben; ›Dort war ich, jenen Namen hatte ich, jener Familie gehörte ich an, das war mein Stand, das mein Beruf, solches Wohl und Wehe habe ich erfahren, so war mein Lebensende; dort verschieden, trat ich anderswo wieder ins Dasein: da war ich nun, diesen Namen hatte ich, dieser Familie gehörte ich an, dies war mein Stand, dies mein Beruf, solches Wohl und Wehe habe ich erfahren, so war mein Lebensende; da verschieden, trat ich hier wieder ins Dasein‹: so erinnert er sich mancher verschiedenen früheren Daseinsform, mit je den eigentümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen. Der sagt sich nun: ›Ewig ist Seele und Welt, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe. Und woher weiß ich das? Ich hatte ja in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo ich innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform, an viele hunderttausend Leben mich erinnert habe: daher weiß ich jetzt, dass Seele und Welt ewig sind, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe.‹ Das ist, ihr Mönche, der erste Standort, auf den sich da manche Priester und Asketen gründen und stützen und Ewigkeit behaupten, Seele und Welt als ewig auslegen.

»Zum zweiten nun: worauf gründen sich und worauf stützen sich ehrsame Priester undAsketen und behaupten Ewigkeit, legen Seele und Welt als ewig aus? Da hat, ihr Mönche, irgend ein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform sich erinnert, und zwar an die Zeiten während einer Weltenentstehung und Weltenvergehung, dann an die Zeiten während zweier Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, dann an die Zeiten während dreier Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, dann an die Zeiten während vier, fünf, zehn Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, mit je den eigentümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen. Der sagt sich nun: ›Ewig ist Seele und Welt, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe. Und woher weiß ich das? Ich hatte ja in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo ich innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform, an die Zeiten während zehn Weltenentstehungen-Weltenvergehungen mich erinnert habe: daher weiß ich jetzt, dass Seele und Welt ewig sind, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe.‹ Das ist, ihr Mönche, der zweite Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Ewigkeit behaupten, Seele und Welt als ewig auslegen.

»Zum dritten nun: worauf gründen sich und worauf stützen sich ehrsame Priester und Asketen und behaupten Ewigkeit, legen Seele und Welt als ewig aus? Da hat, ihr Mönche, irgend ein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform sich erinnert, und zwar an die Zeiten während zehn Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, dann an die Zeiten während zwanzig Weitenentstehungen-Weltenvergehungen, dann an die Zeiten während dreißig Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, dann an die Zeiten während vierzig Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, mit je den eigentümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen. Der sagt sich nun: ›Ewig ist Seele und Welt, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder; es ist eben immer dasselbe. Und woher weiß ich das? Ich hatte ja in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo ich innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform, an die Zeiten während vierzig Weltenentstehungen-Weltenvergehungen mich erinnert habe: daher weiß ich jetzt, dass Seele und Welt ewig sind, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe.‹ Das ist, ihr Mönche, der dritte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Ewigkeit behaupten, Seele und Welt als ewig auslegen.

»Zum vierten nun: worauf gründen sich und worauf stützen sich ehrsame Priester und Asketen und behaupten Ewigkeit, legen Seele und Welt als ewig aus? Da ist, ihr Mönche, irgend ein Asket oder Priester ein Grübler, ein Forscher; der trägt eine grüblerisch vernagelte Lehre vor, wie er selbst sie ersonnen und ausgedacht hat: ›Ewig ist Seele und Welt, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe.‹ Das ist, ihr Mönche, der vierte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Ewigkeit behaupten, Seele und Welt als ewig auslegen.

»Danach, ihr Mönche, behaupten jene Asketen und Priester Ewigkeit, legen Seele und Welt als ewig aus, nach den vier Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester Ewigkeit behauptet, Seele und Welt als ewig auslegt, ein jeder solche tut es nach eben diesen vier Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.