Reich Gottes - Kurt Vogel - E-Book

Reich Gottes E-Book

Kurt Vogel

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Beschreibung

Querfeldein durch das Alte und das Neue Testament der Bibel schreitend, steigen wir zu Beginn des Buches relativ "easy" ein und in der Folge wird es dann doch etwas anspruchsvoller. Mein Wunsch war und ist es, Menschen durch dieses Buch für das Wort Gottes zu begeistern. Das heisst, ich versuche mit diesem Buch Menschen, die sich vielleicht noch nie mit der Bibel beschäftigt haben, sowie auch Menschen, die schon recht "bibelkundig" sind, anzusprechen und abzuholen. Was macht dieses Buch so einzigartig? Es gibt viele Autoren, die einzelne Themen oder Bibeltexte sehr ausführlich und kompetent erläutern. In meinem Fall war die Intension, ein Gesamtbild, eine Gesamtschau, einen zusammenhängenden Einblick in Gottes Reich aufzuzeigen. Nicht nur einzelne Textstellen sollen beleuchtet werden, sondern es sollte auch ein gewisser Ablauf entstehen, manchmal chronologisch, manchmal thematisch. Es ist nicht direkt ein dominanter roter Faden auszumachen, aber die einzelnen Auslegungen der Bibeltexte ergänzen sich dennoch, wenn auch nur dezent. Das bedeutet, dass obwohl das Buch aus einzelnen aufgeschlüsselten Bibelversen besteht, es Sinn macht, es von Anfang an zu lesen und nicht primär einzelne Bibelverse herauszupicken, was natürlich auch möglich und schlussendlich der Leserschaft überlassen ist. Zusammenfassend wollte ich auch die Tatsache in den Fokus nehmen, dass in der Heiligen Schrift eigentlich alles geschrieben steht, was die Zukunft bringt. Für die ganze Menschheit, aber auch für jeden einzelnen Menschen ganz persönlich.

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EPUB
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Seitenzahl: 365

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Kurt Vogel

Reich Gottes

es steht alles geschrieben was die Zukunft bringt …

© 2021 Kurt Vogel

Verlag und Druck:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

 

Paperback:

978-3-347-39331-8

Hardcover:

978-3-347-39332-5

e-Book:

978-3-347-39333-2

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

VORWORT

Dieses Buch will einladen, etwas mehr Licht in manchmal nicht ganz so leicht verständliche Bibeltexte zu erhalten, um damit die Heilige Schrift etwas besser zu verstehen. Gut leserlich und so einfach wie möglich gehalten, begeben wir uns auf eine Reise querfeldein durch das Alte und das Neue Testament.

"Verstehst du auch, was du da liest?", fragte Philippus vor ungefähr 2000 Jahren einen Äthiopier, der auf seinem Wagen sass und in den Schriften des Propheten Jesaja las. Philippus war ein Diakon - ein Jünger Jesu aus der Jerusalemer Urgemeinde - und der Äthiopier war ein Kämmerer (Schatzmeister), also ein Würdenträger der äthiopischen Königin und auf der Rückreise von Jerusalem in seine afrikanische Heimat. "Wie könnte ich es, wenn mich niemand anleitet?" antwortete er und lud Philippus ein, bei ihm auf dem Wagen Platz zu nehmen. Philippus nahm diese Einladung gerne an, legte dem Kämmerer die Schriftstelle aus und verkündete ihm das Evangelium Jesu (Apg 8,26-39).

Vielleicht kennst du die Bibel schon recht gut, vielleicht hast du den Wunsch, sie ein bisschen besser zu verstehen, vielleicht hast du dich noch nie mir ihr beschäftigt; es spielt keine Rolle, zu welcher Gruppe du dich zählst. Was zählt ist, dass du dich öffnen kannst für das Wort Gottes, so kann Jesus Christus in dein Leben eintreten und es erfüllen mit Wahrheit und Klarheit. Lasst uns einige Bibelstellen aus der Heiligen Schrift etwas genauer anschauen und diese auf uns wirken lassen.

Wenn wir uns in den folgenden Zeilen mit dem Wort Gottes etwas bekannt machen, werden wir sehen, dass es uns möglich ist, auf diesem Weg - der gelegt ist durch Jesus Christus - Schritt für Schritt vorwärts zu gehen. Schon sehr bald werden wir persönliche Erlebnisse machen, die uns verblüffen, die uns darin bestärken, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden, auf dem einen wahren Weg, wo Jesus selbst gesagt hat: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich" (Joh 14,6)!

Haben wir den Mut, uns auf diese Reise in ein jetzt noch unsichtbares, noch nicht fassbares und noch überhaupt nicht vorstellbares Reich einzulassen! Wir werden es nicht bereuen - im Gegenteil - wir können das höchste, erhabenste, bedeutendste und herrlichste Ziel erreichen, das für uns Menschenkinder möglich ist. Nehmen wir Jesus in unser Boot und fahren wir heute noch los mit dem Ziel "Reich Gottes". Einen anderen Weg gibt es nicht und eine andere Chance haben wir nicht! Lasst uns versuchen, Gottes Wort immer besser zu verstehen und es im täglichen Leben auch anzuwenden. Es geht um viel, viel mehr, als uns allen bewusst ist.

Teil 1

1.1

"Dennoch bleibe ich stets an dir (mit dir verbunden); denn du (Gott) hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich endlich (am Ende) in Ehren an" (Ps 73,23-24).

Beginnen wir mit einer Bibelstelle aus den Psalmen im Alten Testament die zeigt, was wir tun sollen, um bei der Wiederkunft Jesus - die bald sein wird - entrückt zu werden. Vielleicht denkst du jetzt, da komme ich ja schon nicht mehr ganz mit; was bedeutet das, die Wiederkunft Jesus, was heisst denn "entrückt zu werden", was genau ist das Alte Testament? Was bedeutet, an Gott zu bleiben; er ist doch im Himmel, ganz weit weg, und wir sind doch hier auf Erden?

Die Bibel ist eine Sammlung von religiösen Texten im Judentum wie im Christentum. Sie besteht aus einem Alten und einem Neuen Testament. Das Alte Testament entspricht der jüdischen Bibel, im Neuen Testament ist von Jesus die Rede. Wichtig ist, dass wir glauben können, dass die Bibel von Gott selbst so geschrieben und gestaltet wurde, wie sie uns heute vorliegt. Deshalb heisst die Bibel eben auch Heilige Schrift oder auch Wort Gottes.

Glaube im religiösen Bereich zeigt sich darin, dass der Mensch sich an eine Gottheit, beziehungsweise an ein göttliches Prinzip, bindet. Ja, woher kommt denn dieser Glaube? Dieser Glaube kommt von Gott selbst; er ist ein Geschenk Gottes! Vielleicht fragt sich jetzt der eine oder andere: Wieso hat mir Gott diesen Glauben nicht geschenkt? Ich glaube zwar an eine "höhere Macht", das kann meinetwegen auch "Gott" genannt werden, aber dass die Bibel von Gott selbst "geschrieben" worden ist, das kann doch nicht sein, sie wurde doch von vielen verschiedenen Menschen zu verschiedenen Zeiten geschrieben. Genau! Aber: "Was für Menschen unmöglich ist, das ist für Gott möglich", sagte Jesus (Lk 18,27). Alles ist Gott möglich, auch das für uns Menschen Unvorstellbare. Alles was in der Bibel geschrieben steht ist von Gott eingegeben und dient zur Unterweisung, um zu lernen und immer besser zu erkennen, wie wir leben sollen, was uns guttut und wie wir uns verhalten sollen, damit wir glücklich und selig werden können.

Wenn wir an Jesus Christus glauben können, daran glauben können, dass er auf Erden gelebt hat, dass die Worte, die er gesprochen hat, aufgeschrieben worden sind, dann können wir doch auch einmal seine Worte etwas genauer betrachten und uns damit etwas beschäftigen. Was ergeben sich dadurch für Zusammenhänge, was für Bilder tauchen da auf, widerspricht sich da etwas oder passt es zusammen? Wenn tatsächlich der allmächtige Gott die Bibel geschaffen hat, er viele Menschen zu verschiedenen Zeiten als Werkzeuge in seine Hand genommen und inspiriert hat, dann müssen wir diese Texte auch verstehen können, wenn sie uns schon Maßstab sein sollen.

Wenn wir an Jesus Christus glauben können, dann wird es einfacher, auch an seinen Vater - den Schöpfer aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge - zu glauben, denn Jesus sprach sehr oft von und über seinen Vater, den allmächtigen Gott: "Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen" (Joh 14,9). Jesus verkörperte das Wesen seines Vaters. "Aber das Wort, das ihr hört, ist nicht meines, sondern des Vaters, der mich gesandt hat" (Joh 14,24), erklärt Jesus.

Wenn wir den Worten Jesu Glauben schenken, den Worten, die ihm von Gott gegeben wurden, dann haben wir schon einen festen Grund, auf dem wir unseren vielleicht noch schwachen Glauben aufbauen können. "Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin! so wird er sich heben und euch wird nichts unmöglich sein", sagte Jesus (Mt 17,20). Der Ausdruck "Berge versetzen" war zu Zeiten Jesu eine sprichwörtliche Redewendung, die so viel bedeutete wie "das Unmögliche möglich machen". Das heisst, auch mit einem schwachen Glauben, einem beginnenden, auch mit Zweifel durchmischten Glauben, ist so vieles schon möglich, können wir schon wunderbare Erlebnisse machen. Gott hilft dir, wenn du dich ernstlich mit ihm, mit seinem Sohn Jesus Christus und der frohen Botschaft - dem Evangelium - etwas beschäftigst, etwas auseinandersetzt. Er hilft und unterstützt uns noch so gerne. Wenn wir seine Nähe suchen, naht er sich uns auch. Er lässt uns die Zusammenhänge in der Vergangenheit immer besser verstehen, aber auch die Zukunft schliesst er uns durch sein Wort auf. "Deshalb trennt euch von aller Schuld und allem Bösen. Nehmt vielmehr bereitwillig Gottes Botschaft an, die er wie ein Samenkorn in euch gelegt hat. Sie hat die Kraft, euch zu retten" (Jak 1,21).

Es genügt jedoch nicht, seine Botschaft nur anzuhören, wir müssen auch versuchen, danach zu handeln. Nur so können wir Gott wirklich erleben. Eine weitere Aussage des Gottessohnes lautet: "Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig" (2Kor 12,9)! Genau dann, wenn du ganz schwach bist oder dich schwach fühlst, kann die Kraft Gottes in dir und durch dich wunderbar wirken, kann sich seine Gabe - der Glauben - entwickeln und entfalten. Verkrampfe dich nicht, sondern verlass dich ganz entspannt auf diese wunderbare Kraft und Hilfe, und du wirst Erstaunliches erleben. Du kannst Wunder der Stärkung erleben, im Hier und Heute.

Der liebende Gott möchte dich anleiten, er möchte, dass du dich ihm zuwendest, die Hilfe bei ihm suchst. Er möchte dir Klarheit schenken, er möchte eine Beziehung mit dir eingehen und dich an seine Hand nehmen. Du brauchst dazu noch keinen starken Glauben. Versuch einfach, dich auf seine Führung einzulassen, wie Kinder zu ihren Eltern, ohne Voreingenommenheit, Stolz und Arroganz, bescheiden und gelehrig. Wir werden Wunderbares erleben, wenn wir uns mit seinem Wort beschäftigen, uns von seinem Rat leiten lassen, an seiner Hand bleiben und so eine innige Beziehung zu Gott und seiner Lehre - dem Evangelium - der frohen, selig machenden und rettenden Botschaft, entstehen kann.

So ein gewaltig grosses, zukünftiges Wunder ist die "Entrückung". Es wurde uns die Verheissung gegeben: "Glückselig und heilig ist, wer Anteil hat an der ersten Auferstehung" (Offb 20,6)! Die "erste Auferstehung" ist das Auferstehen aller Gläubigen, der Lebenden und der Toten (1Thess 4,16-17).

Als Jesus am Kreuz gestorben und drei Tage später von den Toten auferstanden ist, war er noch 40 Tage (von Ostern bis Himmelfahrt) bei seinen Jüngern. Es heisst, er wurde noch von vielen gesehen in dieser Zeit (1Kor 15,5-7). Nach diesen Tagen wurde er sichtbar emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen weg (Apg 1,9). Als die Jünger, die dabei waren, ihm staunend nachblickten, standen da zwei Engel in weissen Gewändern und sprachen: "Was steht ihr hier und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgehoben worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen" (Apg 1,11)! Jesus ist hingegangen - in den Himmel aufgefahren - um uns eine Stätte zu bereiten, und er verspricht wiederzukommen und uns zu sich zu nehmen, auf dass auch wir sein können, wo er ist (Joh 14,3). Jesus verheisst uns seine Wiederkunft, wo die Gläubigen "entrückt" werden. So wie er gen Himmel aufgefahren ist, wird er wiederkommen, und das schon bald (Offb 22,7.12.20). Es ist aber bei weitem nicht die einzige Bibelstelle, wo Gott durch Jesus davon spricht, dass er die, die an diesem vielleicht anfänglich noch schwachen Glauben festhalten, zu sich in sein Reich nehmen will, wo Herrlichkeit in Ewigkeit sein wird.

Wo ist denn jetzt Gott; ist er im Himmel oder ist er unsichtbar irgendwo auf der Erde? Er ist an beiden Orten, denn Gott ist Geist (Joh 4,24). Seine Wohnung ist der Himmel, aber im Geist ist er uns ganz nah, im Geist kann er überall sein, sogar in uns. Er überblickt alles, er sieht alles, er sieht auch in die hintersten Winkel unseres Herzens. Er sieht und erkennt, wie wir es meinen, er kennt unsere Gedanken und unsere Gefühle, alles erfasst er und alles sieht er ganz genau.

Nein, da soll jetzt kein mulmiges Gefühl entstehen. Gott hat dich und mich geschaffen, hat uns allen Leben eingehaucht und so wurde der Mensch eine lebendige Seele (1Mo 2,7). Er liebt uns bedingungslos und weiss, dass wir eben auch eine Geneigtheit zur Sünde und zum Unguten haben. Und er lässt dies eben noch zu, er lässt zu, dass wir auch Werkzeug des Bösen sein können. Wieso denn? Weil er möchte, dass wir uns bewusst für ihn entscheiden, und dass wir ernsthaft versuchen, Gutes zu tun und das Böse zu meiden. Da möchte er, dass wir - du und ich - uns für ihn entscheiden mit unserem freien Willen, den er uns gegeben hat.

Das ist der Kampf, welchen wir kämpfen sollen, welchen wir kämpfen müssen. "Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten, hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der Herr an jenem Tage geben wird, nicht aber mir allein, sondern allen, die seine Erscheinung liebhaben" (2Tim 4,7-8). Das sagte Paulus - ein christlicher Missionar - der ein grosser Eiferer für den Herrn war und viele Briefe im Neuen Testament als Werkzeug Gottes geschrieben hat. Gott selbst hilft uns in diesem Kampf und er schaut voller Liebe immer auf unser Bemühen - auf unsere Herzenseinstellung - und nicht primär auf den Erfolg. Und er möchte nichts sehnlicher, als dass wir dereinst bei ihm sind. In seinem Reich, das er für dich und mich bereitet hat. Und er hilft uns dieses Ziel zu erreichen. Voraussetzung ist zunächst der Glaube an ihn und seinen Sohn. Diesen Glauben schenkt er uns gern, wir müssen ihn nur annehmen.

In diesen kurz umrissenen Eckpunkten des Heilsplanes Gottes für uns Menschen, dürfen wir ganz sicher sein, dass Gott und sein Sohn Jesus Christus uns ganz nahe sein möchten. Dass sie sogar in uns sein möchten, ja sogar in uns wohnen möchten, uns helfen und unterstützen möchten, lenken und anleiten möchten durch ihre vollkommene Liebe, sodass wir uns entwickeln können ins "Mannesalter" Christi, sodass wir geistlich gesehen vom Kind zum Mann werden, ausgestattet mit Weisheit und Erkenntnis, sodass wir Jesus immer ähnlicher werden können. Selbstverständlich kann man auch sagen, vom Kind zur Frau. Es geht mir diesbezüglich nicht um die Wortwahl, sondern um Inhalt und Sinn. Wenn in der Folge vom Mann gesprochen wird, ist selbstverständlich auch gleichberechtigt die Frau gemeint. Mann und Frau sind gleichermassen Gottes Ebenbild, insofern sind beide ihrem Wesen nach gleich. Sie sind nicht nur miteinander, sondern auch füreinander erschaffen worden und haben auch denselben Auftrag: die Schöpfung mit Weisheit, Güte und Liebe zu behandeln, wie es göttlichem Wesen entspricht.

Gott zwingt uns zu nichts, aber er engagiert sich sehr, er wirbt um uns, ja er sehnt sich danach, uns glücklich und selig zu machen. Nicht nur hier auf Erden, sondern für alle Zeit und Ewigkeit in seinem Reich, in unserer zukünftigen Heimat im Himmel. Jesus betete oft - auch für uns - zu seinem himmlischen Vater, aber nur einmal benützte er das Wort "will". Er sprach: "Vater ich will, dass wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, …" (Joh 17,24). Dieses Gebet hat er auch für uns in der heutigen Zeit gebetet.

Wer ist denn genau Gott? Wir wissen aus der Bibel, die, wie schon erwähnt, als Basis der Lehre zu einem ewigen Leben und einer ewigen Gemeinschaft mit Gott dient, dass Gott der Schöpfer aller Dinge ist. Schöpfer des Lebens, Schöpfer der Himmel und der Erde, des Universums, des Sichtbaren und auch des Unsichtbaren. Gott ist Liebe, ist Geist, ist Wahrheit, ist vom Wesen her für uns Menschen unergründlich. Wenn wir ihn sehen könnten, wenn wir mit ihm sprechen könnten von Angesicht zu Angesicht, bräuchte es ja keinen Glauben. Diesen Glauben möchte Gott aber an uns sehen, er möchte sehen, dass sich sein Geschenk - der Glaube - bei uns entwickelt und festigt. Gott hat einen Sohn - Jesus Christus - der von Anbeginn der Zeit bei Gott war und Mitschöpfer ist. Jesus ist nicht erst durch Maria und durch die Zeugung des Heiligen Geistes "entstanden" und geboren. Er war von Anfang an bei Gott. Dann gibt es noch den Heiligen Geist. Er ist die dritte "Person" der Gottheit, und auch er war von Anfang an bei und mit Gott.

Gott, der Vater; Gott, der Sohn; und Gott, der Heilige Geist sind "eins". Es sind drei "Personen", aber sie sind "eins". Gott ist nicht Jesus, Jesus ist nicht der Heilige Geist und der Heilige Geist ist als "Person" auch nicht Gott. Aber die drei sind "eins", sind in ihrem Wesen völlig "eins". Im Fühlen, im Denken, Planen, Handeln, Schöpfen; in allem völlig "eins".

Jesus Christus wurde von Gott auf die Erde gesandt um sündlos sich selbst als Opfer darzubringen, weil das Böse - der Teufel, in Gestalt der Schlange im Paradies - die Sünde in die Welt gebracht hat. Als Jesus das Opfer aus Liebe zu uns Menschen und im Einklang mit dem Willen Gottes vollbracht hatte und am Kreuz gestorben war, konnte er dadurch wieder Versöhnung mit Gott und den Menschen herstellen. Mit diesem Opfer wurde alles verändert! Es war der Menschheit wieder möglich, ein enges und inniges Verhältnis mit Gott zu haben. Das Zeitalter unter dem "Gesetz" (Altes Testament), wurde vom Zeitalter der "Gnade" (Neues Testament) abgelöst, und die reale Hoffnung auf ewige Gemeinschaft mit Gott und seinem Sohn war wieder möglich. Als Zeichen dieser Zeitenwende kann man das Zerreissen des Vorhanges im Jerusalemer Tempel deuten. Dieser Vorhang trennte den Heiligen Bereich vom "Allerheiligsten" und zerriss beim Tod Jesus am Kreuz von oben nach unten (Mt 27,51). Der Zugang zum Allerheiligsten war ab diesem Moment wieder gegeben, Tod und Teufel waren besiegt! Diese Geschehnisse sind in diesen kurz umrissenen Sätzen nicht so leicht zu verstehen, wir werden dies alles aber selbstverständlich im weiteren Verlauf noch genauer betrachten.

Jesus Christus fordert: "Glaubt an Gott und glaubt an mich" (Joh 14,1)! Er verheisst, dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben (Joh 3,15). Etliche Christen haben einen oft nur pragmatischen Glauben. Für sie ist Jesus vor allem ein Retter aus Schwierigkeiten. Gewiss können wir uns jederzeit an Gott wenden, ihn um Hilfe bitten, und er schenkt sie uns gern. Das Wesentliche ist jedoch etwas anderes. Jesus Christus ist nicht gekommen, um uns eine zeitlich begrenzte Hilfe zu leisten, sondern um uns endgültig aus der Knechtschaft des Bösen zu befreien und uns in die ewige Gemeinschaft mit Gott zu führen. Manche Christen sehen das Evangelium auch als eine Art ethischen Kodex, der jedem auferlegt werden sollte. Es stimmt, dass das Leben in der Gesellschaft einfacher wäre, wenn alle Menschen die Gebote Jesu befolgen würden. Aber es würde die Ursache des Problems nicht lösen. Die Menschen würden dennoch Sünder bleiben und nicht in der Lage sein, sich von der Herrschaft des Bösen zu befreien und Heil (Erlösung) zu erlangen.

Jesus ermahnte seine Zuhörer, sich auf das ewige Leben auszurichten. Das ewige Leben wird vom Sohn Gottes geschenkt, niemand kann es sich verdienen! Um es zu erhalten, muss man an ihn glauben, also an seine Menschwerdung, sein Opfer, seine Auferstehung und an seine Wiederkunft.

Lasst uns in der Folge all diese Dinge etwas genauer anschauen. Versuchen wir, es im Glauben zu erfassen, es aufzunehmen, es anzunehmen und auch anzuwenden. Was nützt das beste Medikament, wenn wir es nicht anwenden, das beste Rezept, wenn wir nicht danach kochen? Es ist die spannendste und wichtigste Reise, die für einen Menschen möglich ist, und sie führt zu einem unvorstellbaren, herrlichen Ziel, das man nicht fassen und nicht beschreiben kann. "Was kein Auge jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch jemals vorstellen konnte, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben" (1Kor 2,9).

Lasst uns versuchen in diese Gesinnung hinein zu wachsen. Bleiben wir dran und sagen wir uns: Auch wenn mir dies alles noch unverständlich vorkommt, möchte ich mich "dennoch" damit beschäftigen. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass auch ich in meinem persönlichen Leben Gott erleben und erfahren kann, möchte ich "dennoch" versuchen an ihn zu glauben, dass er mich liebt und mir ganz nahe sein möchte. Auch wenn ich mir diese wunderbare Zukunft - die er für dich und mich bereitet hat - überhaupt noch nicht vorstellen kann, will ich "dennoch" versuchen daran zu glauben und mich darauf auch zu freuen. Ich will mich mit diesen Dingen auseinandersetzen - die jeden von uns ganz persönlich betreffen - und bin gespannt darauf, wie mich Gott berühren wird, wenn ich ernsthaft versuche, mich auf diesen Glauben und diese Gesinnung einzulassen.

Auch der Kämmerer aus Äthiopien las "dennoch" in den Schriften, obwohl er sie anfänglich nicht verstand und Gott sandte seinen Knecht Philippus zur richtigen Zeit an den richtigen Ort. Auch wir werden in diese lebendige Beziehung mit Gott gelangen, wenn wir uns ihm zuwenden. Dennoch werden wieder Situationen in unserem Leben eintreten die uns nicht gefallen. Genau dann wollen wir auch sagen können: "Dennoch" bleibe ich an deiner Hand, die du mir immer entgegenstreckst, "dennoch" versuche ich mich nicht an dir zu ärgern, versuche dir weiterhin so gut es geht zu vertrauen, versuche "dennoch", dich und meinen Nächsten zu lieben, versuche "dennoch", dir in meinem Wandel treu zu bleiben und Gutes zu tun. Der allmächtige Gott wird solch eine Herzenseinstellung segnen und uns die nötigen Kräfte garantiert verleihen, sodass wir immer besser und immer standhafter im Glauben und Vertrauen vorwärtsschreiten können, und dieses noch unvorstellbare Ziel, diese Herrlichkeit in alle Ewigkeit, auch erreichen werden.

1.2

"Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat" (Joh 7,16).

Jesus Christus ist Lehrer und Vorbild. Wir können alles was wichtig ist von ihm lernen. Die Lehre ist aber nicht von ihm selbst, sondern von Gott. Den frommen Juden aber zur damaligen Zeit fehlte die Legitimation dieser Lehre gemäss ihrer Lehrtradition. Sie nahmen diese Lehre nicht an bis auf ganz wenige Ausnahmen. Jesus stellt heraus, dass er Gesandter Gottes ist, der göttliche Offenbarung übermittelt. Er verlangt Glauben an sein Gesandtsein. Jesus lehrte in göttlicher Vollmacht (Lk 4,32; Mt 7,29). Diese wird beispielsweise in der berühmten Bergpredigt deutlich, wenn er bekundete: "Ich aber sage euch …" (Mt 5,22). Hier zeigte sich, dass seine Autorität höher ist als die des Moses und der Propheten.

Jesus sagte: "Ich bin nicht gekommen, das Gesetz aufzulösen, sondern um es zu erfüllen" (Mt 5,17). Christus hat durch diese Aussage nicht impliziert, dass das damals gültige Mosaische Gesetz für immer in Kraft bleiben würde. Das griechische Wort für "auflösen" (kataluo), bedeutet wörtlich "auflockern, lösen". Jesus gehorchte dem Gesetz und brachte es zur Erfüllung. Er erfüllte die prophetischen Aussagen des Gesetzes in Bezug auf sich selbst (Lk 24,44).

Bezüglich dem Mosaischen Gesetz - ein Bund, der Mose für die Nation Israel nach ihrer Befreiung aus Ägypten gegeben wurde - hatten sich mit der Zeit eine Menge Missverständnisse eingeschlichen. Der Zweck dieses Gesetzes war die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk zu regeln und aufrecht zu erhalten, aber nur bis zum Kommen des Messias und der Errichtung des neuen Bundes. Bald einmal wurden aber die moralischen Werte und Inhalte nicht mehr befolgt. Es war für die Israeliten praktisch auch nicht möglich, die insgesamt 613 Gesetze und Gebote einzuhalten.

Jesus hatte die Mosaischen Gesetze in ihrer moralischen Dimension erfüllt, wie er es gesagt hatte, und dann ein neues Gesetz gegeben, das Gesetz der Gottesliebe und der Nächstenliebe. Er sagte, wer dieses Gesetz erfüllt, der erfüllt damit alle Gesetze (Gal 5,14). Ist das nicht wunderbar? Wir müssen keine theologischen Koryphäen sein, ist nicht nötig. Wir sollen Gott über alles lieben und unseren Nächsten wie uns selbst, dann haben wir das ganze Gesetz erfüllt und sind gerechtfertigt vor Gott. Was für ein Schlüssel die Liebe doch ist! Aber ist es so einfach, dieses Gebot zu erfüllen? Es ist gewiss nicht so einfach, aber wir tun gut daran, es jeden Tag aufs Neue zu versuchen.

1.3

"Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst" (Lk 10,27)!

Dies wurde von Jesus selbst als grösstes und wichtigstes Gebot bezeichnet, das Doppelgebot der Liebe. Es steht im Lukas-Evangelium. Lukas war ein Apostel Jesu und von Beruf Arzt. Erstaunlicherweise steht dieses Gebot auch zweimal im Alten Testament (5Mo 6,5; 3Mo 19,18). Also schon im Zeitalter des Gesetzes hat Gott dieses Gebot der Liebe gegeben.

Das Herz ist Mittelpunkt unserer innersten Motive und unserer Gesinnung. Es hängt sehr eng mit unserem Geist - der bewussten Wahrnehmung - zusammen, mit unseren bewussten Entscheidungen. In den Augen Gottes ist das Herz die zentrale Angelegenheit unseres Lebens. Interessant ist was in "Sprüche 4,23" geschrieben steht: "Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist! Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens."

Das Herz ist auch ein "Gottesorgan". Es ist der Ort wo Gottes Reden vernommen wird. König Salomon - der mit Weisheit ausgestattete Sohn von König David, (1000 v. Chr.) - bittet Gott: "Schenke mir ein hörendes Herz …" (1Kön 3,9), und Gott erhörte seinen Wunsch und gab ihm ein weises und verständiges Herz.

Das Herz ist auch der Ort, wo die Liebe Gottes durch den in uns wohnenden Heiligen Geist ausgegossen ist (Röm 5,5). Diese Liebe ist im Grunde genommen das Wertvollste was wir besitzen dürfen. Wir wollen diese Liebe aber nicht nur selbst geniessen und für uns behalten, sondern wir sollen und können sie unserem Nächsten weitergeben.

Wenn der Geist Gottes in uns sein und in uns wirken kann, eröffnet sich uns eine neue Dimension, eine innige Beziehung zu Gott und seinem Sohn, die unser menschliches Vorstellungsvermögen bei weitem übersteigt. "Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt" (1Kor 6,19)? Wenn wir Christus als unseren Retter und Erlöser akzeptieren, dann zieht der Heilige Geist in uns ein, unser Leib ist dann sein Heiliger Tempel und bringt ein komplett neues Leben der Liebe mit sich. Es ist eine vollkommene Liebe, die Gott in unsere Herzen ausgegossen hat und es ist möglich, ja es ist enorm wichtig, dass auch wir versuchen, Gott zu lieben, dass wir uns Gedanken machen, was er uns schon alles geschenkt hat. Mit unserem Verstand, unserer ganzen Kraft und mit unserem ganzen Denken, wollen wir uns klar werden, wie oft er uns schon geholfen hat, was er alles schon für uns in Liebe getan hat. Das wollen wir versuchen im Glauben zu erfassen, nicht alles als Zufall abtun, sondern die liebende Hand Gottes in der Hilfe sehen, mit der er uns lenkt und leitet.

Die Liebe Gottes zu den Menschen ist vor allem auch sichtbar geworden dadurch, dass Jesus sein sündloses Leben unter grossen Schmerzen am Kreuz dahingegeben hat. Nicht nur für diejenigen die an ihn glauben können, sondern grundsätzlich für alle Menschen. Jesus sprach zu seinen Jüngern: "Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, gleichwie ich euch geliebt habe. Grössere Liebe hat niemand als einer, der sein Leben lässt für seine Freunde" (Joh 15,12-13).

An der Nächstenliebe wird die Liebe zu Gott auch sichtbar. Das gehört untrennbar zusammen. Im 1. Brief des Johannes, im 4. Kapitel, Vers 20, heisst es: So jemand spricht: "Ich liebe Gott", und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht?

Gott lieben auch mit unserer ganzen Seele. Gott hat uns nicht nur einen sichtbaren Leib mit einem Herzen gegeben, er hat uns auch Geist und Seele gegeben. Mit unserer unsterblichen Seele sind unsere Gefühle, unser Verstand und unser Wille verbunden. Auch mit diesen Gaben sollen wir Gott lieben, und unseren Nächsten wie uns selbst, das heisst, ihm das wünschen und auch zukommen zu lassen, was auch wir für uns selbst wünschen und gerne hätten.

Wer ist denn überhaupt mein Nächster? Im Gleichnis vom barmherzigen Samariter wird es uns veranschaulicht (Lk 10,30-35). Jesus erzählte: "Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und liessen ihn halb tot liegen. Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Strasse hinab zog; und als er ihn sah, ging er vorüber. Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber. Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte es ihn (er hatte Mitleid mit ihm); und er ging zu ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme."

Priester und Levit, die den Willen Gottes kennen, helfen nicht. Der Samariter, der nicht zum Judentum gehört, lässt sich vom Leid des Überfallenen berühren, hilft und sorgt dafür, dass dem Mann auch noch weiterhin geholfen wird, indem er in diesem Fall den Wirt auch noch für den zusätzlichen Pflegeaufwand entschädigt. Ein Silbergroschen war der Tageslohn eines Arbeiters in jener Zeit, keine Kleinigkeit.

Jesus hat über dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter hinaus Grundlegendes zur Nächstenliebe in der sogenannten "Goldenen Regel" zusammengefasst. Unter der "Goldenen Regel" versteht man die Aussage Jesu in der Bergpredigt: "Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!" Der Begriff "Goldene Regel" wurde im 17. Jahrhundert in Europa für diese Aussage in Matthäus 7,12 geprägt. Diese Regel ist auch ausserhalb des Christentums ein weit verbreiteter Grundsatz im Zusammenleben von Menschen.

Es soll uns auch zum Nachdenken anregen, was von Jesus im Matthäus-Evangelium überliefert ist: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder (Arme, Bedürftige, Vergessene, Fremde und Ausgestossene) getan habt, das habt ihr mir getan" (Mt 25,40).

1.4

"Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich" (Joh 14,6).

Dieses zentrale und wegweisende Wort - das schon in der Einleitung erwähnt ist - schlüsselt uns klar und deutlich auf, dass es unumgänglich ist zu glauben, dass Jesus selbst der Weg ist der zu Gott führt und auf diesem Weg voranzuschreiten! Was heisst das, wie geht das?

Diese Reise ins Reich Gottes - in Gottes Herrlichkeit - ist ohne Jesus Christus nicht möglich. Was ist denn mit all den Andersgläubigen, den Muslimen, den Hindus, den Naturvölkern, die in alten Lehren und Traditionen im Einklang mit der Natur leben und allen anderen, die nicht an Jesus Christus glauben, ihn nicht als die Wahrheit - die zu ewigem Leben führt - annehmen?

Wir wissen es nicht. Es steht uns auch nicht zu, hier ein möglich scheinendes Szenario zu skizzieren. In der Heiligen Schrift gibt es viele Hinweise auf viele Dinge. Viele Hinweise, wie wir unser Leben gestalten sollen, viele Hinweise auch auf zukünftige Dinge. Aber auch was den Zeitpunkt der Entrückung anbelangt, und wer dann dabei sein wird, das wissen wir definitiv nicht. Der Sohn Gottes sprach: "Von dem Tage aber und von der Stunde weiss niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein mein Vater" (Mt 24,36). Jesus sprach und es steht geschrieben: "Es ist nicht eure Sache, die Zeiten oder Zeitpunkte zu kennen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat" (Apg 1,7).

Es ist zwar schon eine klare Ansage, dass niemand zum Vater - zu Gott - gelangt, ausser über und durch Jesus, über den Weg, der gelegt wurde durch das Opfer Jesu, durch welches dies alles erst möglich wurde. Durch sündlosen Wandel, Opfer und Auferstehung Jesu, wurde diese Chance für dich und mich geschaffen. Dadurch wurde auch die Möglichkeit geschaffen, dass der Heilige Geist gesendet werden konnte (Joh 16,7). Wieso ist das in diesem Zusammenhang wichtig? Weil die Kraft aus dem Heiligen Geist Jesus von den Toten auferweckte (Eph 1,19-20). Dies ist ein untrüglicher Hinweis, dass auch unsere Auferstehung - die Entrückung - durch die Auferstehungskraft des Heiligen Geistes erfolgen wird. Es braucht auch deshalb den Heiligen Geist. Gott in seiner uneingeschränkten Freiheit kann diesen selbstverständlich geben wem er will, und somit auch die Auferstehungskraft schenken, wem er will.

Der Koran lehnt die Dreieinigkeit Gottes von Vater, Sohn und Heiligem Geist ab (Sure 5,73). Auch kommt der Heilige Geist im Koran nur an sehr wenigen Stellen vor. Muslime identifizieren diesen Geist als Engel Gabriel, also mit einem Engel Gottes, der geschaffen wurde und nicht nach biblischem Verständnis von Anfang an war. Der Engel Gabriel ist aber nach biblischem Verständnis nicht der Heilige Geist (Lk 1,35). Der Heilige Geist ist im Gegensatz zu einem Engel überall gleichzeitig; er wohnt in den Gläubigen und stärkt sie, mutige Zeugen für den Sohn Gottes zu sein (Apg 1,8; 2,17). Der Geist Gottes macht Menschen zu Kindern Gottes.

Was die Haltung Muhammads - des Religionsstifters - zu den Christen angeht, so ist sie während der mekkanischen Periode wesentlich offener und wohlwollender. In Mekka sieht der Koran, und damit Muhammad, seine Botschaft eng verwandt mit der Christlichen, während in Medina die Christen als "Ungläubige" bezeichnet werden. Wenn der Koran von Jesus spricht, wird normalerweise "Sohn der Maria" hinzugefügt, um zu unterstreichen, dass er nicht "Sohn Gottes" ist, sondern ein "Geschöpf" Gottes. "Mit Jesus ist es vor Gott wie mit Adam. Er erschuf ihn aus Erde, dann sagte er zu ihm: Sei! und er war" (Sure 3,59).

Wir können nur schon an diesen Beispielen erkennen, dass es elementare Unterschiede in diesen zwei Glaubensrichtungen gibt. Dennoch kann die Herzenseinstellung zu einer "höheren Macht", die hilft und errettet, bei Menschen mit unterschiedlichen Glaubensausrichtungen, ähnlich sein. Auch die Liebe zu Gott und zum Nächsten kann selbstverständlich gleich gross oder auch noch grösser sein als bei einem Christen, was Gott sicherlich mit Wohlgefallen betrachtet.

Die drittgrösste Religion nach dem Christentum und dem Islam ist der Hinduismus. Knapp eine Milliarde Menschen zählen sich zu dieser Glaubensgemeinschaft. Der Hinduismus ist Philosophie und religiöse Lehre zugleich. Wichtige religiöse Gestalten, wie zum Beispiel Jesus, Buddha oder Muhammad, werden als "Avataras" anerkannt. So bietet sich das Inkarnationsmodell an, um Christus in den Hinduismus zu integrieren.

Es sind drei Heilswege, die nach hinduistischer Vorstellung zur Befreiung führen. Der Weg des Handels, der Weg des Wissens und der Erkenntnis, und der Weg der Gottesliebe. Durch den Weg der Liebe kann er sich Gott nähern. Dieser nähert sich ihm ebenfalls, wenn sich sein Diener darum bemüht und lässt ihn Gottesliebe erfahren. Diese Liebe ist eng verknüpft mit dem alltäglichen Handeln, worin dann auch die anderen Heilswege integriert werden. In dieses Denkmuster passt das Bild des all liebenden Jesus Christus der Christen. Er ist in seiner Inkarnation ein Vorbild. Für Hindus ist die Schöpfung ein ewiger Kreislauf der Materie, der kein Anfang und kein Ende hat. Der Mensch ist für Hindus ein besonderes Lebewesen, der seine Mitmenschen und seine Umwelt gut behandeln soll. In diesem Punkt ist der Hinduismus mit der Lehre Jesu praktisch kongruent. Durch eine gute Lebensweise kann es dem Gläubigen Hindu gelingen, seinen Geist vor der ewigen Wiedergeburt, diesem ewigen Kreislauf, zu befreien.

Nun, was zeigt uns das in diesem sehr kurz umrissenen Vergleich der drei grössten Weltreligionen? Es zeigt, dass zum Teil grosse Unterschiede in der Lehre vorhanden sind. Es zeigt, dass es tatsächlich nicht ganz einfach ist, diesen wahren Weg, der durch Jesus Christus gelegt wurde und den er selbst auch verkörpert, der ewiges Leben bei Gott verheisst, in den beiden Weltreligionen - dem Islam und dem Hinduismus - zu finden.

Heisst das jetzt, dass definitiv keine Seele, die einer anderen Religion als dem Christentum angehört, ewiges Leben im Reich Gottes haben kann? Der primäre Wunsch Gottes ist nicht, dass ein Nichtchrist zum Christentum konvertiert, sondern dass der Mensch aufrichtig versucht, Gutes zu tun und das Böse zu meiden, dass er versucht zu lieben und alles Schlechte zu unterlassen, dass er sich von bösem Tun abwendet. Das gilt für alle Menschen. Gott, der das Bemühen ansieht, der in die tiefste Ecke unseres Herzens zu schauen vermag, erkennt ganz genau wie wir es meinen und kennt unser Streben und Bemühen.

Was wir aber ganz sicher wissen ist, dass wenn wir an Jesus Christus glauben können, an seine Lehre, an sein Evangelium und uns daran orientieren, und wenn wir uns wirklich ernsthaft bemühen danach zu leben, wir auf diesem Weg - der gelegt ist in und durch Jesus Christus - das Ziel unseres Glaubens, Herrlichkeit in Ewigkeit mit Gott und seinem Sohn, erleben können. Auf diesem Weg werden wir definitiv seine Liebe und Nähe verspüren, können erleben, dass er uns lehrt, ganz viel Geduld mit uns hat und uns nie allein lässt, auch wenn manchmal dieses Gefühl aufkommen kann. Er zwingt uns zu nichts, er hat uns den freien Willen gegeben, aber er wirbt und eifert um uns und möchte, dass wir freudig und in grossem Vertrauen auf seine Hilfe und Unterstützung diesen wunderbaren Weg bis zu unserem Glaubensziel sicher gehen können.

1.5

"Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter die Flügel sammelt, aber ihr habt nicht gewollt" (Mt 23,37)!

In diesem Bibelvers können wir sehr eindrücklich den Schmerz Jesu spüren. Er möchte für seine Kinder da sein und sie beschützen, sie bewahren und in sein Reich führen. Diese selbstlose Liebe hatte Jesus damals wie heute, da hat sich nichts geändert. Es hat sich leider auch nichts geändert in der Ablehnung und Verachtung, ihm gegenüber. Jesus liebt alle Menschen bedingungslos, nichts kann ihn davon abhalten, denn er ist die Liebe! Es schmerzt ja auch uns, wenn wir Gutes tun wollen und einzig Anfeindung und Ablehnung zurückbekommen. Gott hat uns Menschen den freien Willen gegeben, das ist eine grosse Chance, aber auch eine grosse Verantwortung, denn wir sind angehalten, uns richtig zu entscheiden.

Müssen wir uns überhaupt entscheiden? Ja, müssen wir. Wieso fällt und das oft so schwer, uns fürs Gute zu entscheiden? Weil es neben den göttlichen Kräften und dem göttlichen Werben für dich und mich eben auch starke Kräfte des Bösen gibt, die entgegengesetzt wirken. Der liebe Gott lässt dies zurzeit noch zu, obwohl Tod und Teufel durch Jesus am Kreuz definitiv besiegt worden sind. Das Böse versucht mit Vehemenz diese Gegebenheit auf alle erdenkliche Weise auszunützen, um uns vom guten Weg abzubringen. Der Teufel tut das nicht mit brachialer Gewalt, sondern mit Hinterlist, wie wir dies auch aus seiner Herangehensweise im Paradies sehen können. Mit den Worten: "Sollte Gott wirklich gesagt haben …?" (1Mo 3,1) streute er Zweifel und Verunsicherung. Das sind seine Hauptwaffen neben Lügen und Halbwahrheiten, mit denen er uns ablenken und verwirren will. Fallen wir nicht darauf herein, sondern verlassen wir uns vertrauensvoll der Führung und dem Schutz Gottes an.

Was passiert, wenn wir uns nicht bewusst für Jesus und seinen Weg entscheiden? "Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut!" (Lk 11,23) sagte Jesus. Also, wer sich nicht bewusst für Jesus entscheidet, der arbeitet automatisch gegen ihn, so hart das klingen mag. Wir können jedoch jederzeit umkehren, uns ändern, Jesus und seine Lehre annehmen. Er wird uns immer mit offenen Armen empfangen! Er wird nie sagen: Alles was du falsch gemacht hast, es ist einfach zu viel, deine Sündenlast ist zu gross. Er wird uns immer vergeben, wenn wir uns ihm mit reuigem Herzen nahen, und wenn auch wir bereit sind, unserem Nächsten zu vergeben. Das ist eine Bedingung, dass wir zumindest ernstlich versuchen sollen, unserem Nächsten auch zu vergeben (Mt 6,14-15).

Warten wir aber nicht zu lange mit unserer Zuwendung zum Herrn, dies wäre sehr unklug. Wieso? Zum einen, weil Gott seinen Sohn jederzeit - auch heute noch - senden kann um sein Volk, seine Kinder, seine Brüder und Schwestern, seine Freunde, und alle, die sich für ihn entschieden haben und auf seinem Weg gewandelt sind, zu entrücken, sie zu sich zu nehmen, in sein Reich zu führen. Zum Zweiten, weil die Verbindung zu ihm durch passives Abwarten geschwächt wird und dadurch das Verhältnis zu Gott und seinem Sohn leidet und die Gefahr immer grösser wird, dass er und seine Lehre immer mehr in Vergessenheit gerät. Deshalb wollen wir wachsam sein, uns Gott ganz anvertrauen, uns jetzt - solange wir uns noch in der Gnadenzeit befinden und er noch Geduld mit uns hat - sammeln lassen unter die schützenden und bewahrenden Flügel.

1.6

"Nehmt auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet Ihr Ruhe finden für eure Seelen" (Mt 11,29).

Wieso wollen wir unseren Lebensweg allein gehen, wenn wir göttliche Begleitung und göttliche Führung erhalten und von Jesus gelehrt werden können? Reizt es uns nicht herauszufinden, ob dieses Bibelwort - gesprochen und versprochen von Jesus Christus - stimmt, und sich auch bei uns erfüllt? Ob dies für uns persönlich auch wirklich zutrifft und wir Ruhe finden für unsere Seele, wenn wir das uns auferlegte Joch annehmen und auf unserem Lebensweg im Glauben und Vertrauen auf Gottes Hilfe vorwärtsschreiten? Ruhe finden für die Seele bedeutet, dass sich göttlicher Frieden in uns ausbreitet.

Was müssen wir denn genau tun, um Gott ganz persönlich zu erleben, um Glaubenserlebnisse zu machen, die unseren vielleicht noch schwachen Glauben stärken und uns Bestätigung geben auf diesem Weg? Wir müssen es zuerst einmal wirklich wollen! Die Basis, um Glaubenserlebnisse machen zu können, ist zuerst einmal der Glaube an Jesus Christus. Auch ein allenfalls schwacher Glauben hindert Gott nicht daran, bei dir anzuklopfen und in dein Leben einzutreten, wenn du ihn hereinlässt. Da er dich bedingungslos liebt und ein für uns Menschen unvorstellbares Interesse daran hat, dass du dich bewusst für ihn entscheidest, wird er uns immer beistehen und mithelfen das Joch, das uns eben auch auferlegt ist, zu ziehen. Dieses Joch, dessen Last unter seiner Mithilfe viel leichter zu tragen ist, denn es heisst im Vers danach (Vers 30): "Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht".

Auch wenn wir bis zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht noch keine bewussten Glaubenserlebnisse machen konnten, wollen wir uns dennoch vornehmen, die Worte Jesu im Glauben zu erfassen und anzuwenden. Wir werden es erleben, wie Gott in unser Leben kommt, du ihn spüren und erleben kannst und so auch Ruhe in deine Seele einkehren wird. Er hat es uns verheissen. Glauben wir es; erleben wir es! Der Herr wirbt um dich, er lädt ein. Er macht es mit Liebe und Sanftmut. Der Böse mit List und Tücke. Auf ihn wollen wir uns nicht einlassen. Er versucht alles um uns vom wahren Weg abzubringen. Das muss uns klar werden, damit wir uns bewusst für das Gute entscheiden und den Kampf gegen das Böse aufnehmen können.

Im Vers zuvor (Vers 28) lädt uns Jesus ein mit den Worten: "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken!" Er will uns zur Ruhe bringen, uns immer wieder neu beleben, stärken und erfrischen. Das sind die Synonyme für Erquickung. Und es wird passieren, wenn wir beladen, gestresst und getrieben sind, vielleicht unter grossem Druck sind, dass wir dies ganz persönlich erleben werden. Ganz besonders in der heutigen Zeit, wo viele Menschen nicht mehr ein und aus wissen, kann und will dies unser liebender himmlischer Vater für uns tun. Er möchte uns durch den Heiligen Geist Klarheit schenken. Die Last, sie gehört aber dazu. Da macht uns Gott nichts vor oder beschönigt etwas. Aber er hilft mit zu tragen und zu ziehen. Glauben wir an sein Wort und an seine Verheissungen, auch wenn es uns unmöglich erscheinen mag! Dennoch versuchen, diesen Glauben zu behalten und nicht leichtfertig wieder loszulassen, auch wenn er noch schwach sein sollte.

Wieso überhaupt gehört denn diese Last dazu? Es würde uns doch sicher besser gefallen, wenn wir von Jesus hören würden, dass er uns - wenn wir an ihn glauben - von aller Last befreien wird. Denken wir in diesem Zusammenhang an einer Pflanze. Ohne Regen, Wind, manchmal vielleicht auch Hitze oder auch einmal einen Sturm, könnte sie nicht gedeihen, könnte nicht wachsen und stark werden. Das sind nun mal die Gesetzmässigkeiten Gottes, die er richtig austariert, und auch für die Natur so geschaffen hat. Als Gott Himmel und Erde und den Menschen gemacht hatte und schliesslich alles betrachtete, konnte er sagen: "… es war sehr gut" (1Mo 1,31).

Was müssen wir dazu selbst tun, ausser versuchen daran zu glauben? Uns Jesus anvertrauen, sein Joch auf uns nehmen! Ein Bild, das die Menschen zur damaligen Zeit gut verstanden haben. Wir wollen es auch verstehen, denn die Bibel wurde auch für uns geschrieben, nicht nur für die Menschen, die vor ungefähr 2000 Jahren gelebt haben und von denen fast niemand lesen konnte. Das Joch ist ein Holzbalken, der zwei Tieren, meist waren das Ochsen oder Pferde, über den Nacken gelegt wird. An beiden Seiten befindet sich je ein Rahmen, der den Hals der Tiere umschliesst. In der Mitte des Balkens ist ein Zugseil befestigt, mit dem die Last gezogen wird.

Jesus hatte damals mit diesem Beispiel die Jünger eingeladen, eine unauflösbare Lebensgemeinschaft mit ihm einzugehen, denn