Reise Know-How CityTrip Bamberg - Ulrike Grafberger - E-Book

Reise Know-How CityTrip Bamberg E-Book

Ulrike Grafberger

0,0
12,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Bamberg lockt mit Kulturdenkmälern und verwinkelten Gassen, imponiert wie Rom mit sieben Hügeln und verwöhnt mit fränkischen Speisen und Bierspezialitäten. Besucher des Erzbistums mit tausendjähriger Geschichte können sich auf die Spuren von Dombaumeistern, Nachtwächtern, Fürstbischöfen, Bierbrauern und Hexenverfolgern begeben. Die Schönheiten der von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten Altstadt lassen sich wunderbar auf eigene Faust entdecken – in der von prachtvollen Kirchen dominierten Bergstadt, im lebhaften Inselgebiet mit Geschäften und Märkten sowie in der traditionsreichen Gärtnerstadt. Dieser aktuelle Reiseführer Bamberg ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der fränkischen Stadt selbstständig zu entdecken: - Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet - Faszinierende Architektur: mittelalterlicher Dom, barocke Prachtbauten und noble Stadtvillen aus dem frühen 20. Jahrhundert - Abwechslungsreicher Stadtspaziergang - Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip - Ausflüge zur Altenburg, nach Bug und zum Schloss Seehof - Shoppingtipps vom traditionellen Markt bis zum Gourmetgeschäft - Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die fränkische Küche - Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: von den Bamberger Symphonikern bis zum angesagten Club - Bamberger Brauereien: die lange Bierbrautradition der Stadt - Bamberg zum Durchatmen: Rosengarten, Hainbad und Schöpfungsweg - Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... - Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ... - Kleine Sprachhilfe Fränkisch

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 206

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Preiskategorien

Bamberg entdecken

Überschäumende Kreativität

Willkommen in Bamberg

Kurztrip nach Bamberg

Stadtspaziergang

Die Bergstadt

Sand und Michelsberg

Am Fluss

Inselstadt

Gärtnerstadt

Entdeckungen außerhalb des Zentrums

Bamberg erleben

Bamberg für Kunst- und Museumsfreunde

Bamberg für Genießer

Bamberg am Abend

Bamberg zum Stöbern und Shoppen

Bamberg zum Durchatmen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Bamberg verstehen

Bamberg – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Informationsquellen

Internet

LGBT+

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Post

Radfahren

Stadttouren

Unterkunft

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Die Autorin

Impressum

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/bamberg25

Preiskategorien

Gastronomie

Annäherungswert für ein Hauptgericht mit Getränk:

€ unter 10 €

€€ 10–15 €

€€€ 15–25 €

€€€€ über 25 €

Unterkünfte

Die Preise gelten für zwei Personen im Doppelzimmer pro Nacht mit Frühstück:

€ bis 80 €

€€ 80–120 €

€€€ 120–160 €

€€€€ ab 160 €

Bamberg entdecken

Überschäumende Kreativität

Bamberg ist tief in meinem Herzen verwurzelt. Schon als Studentin führte ich meine Freunde durch die – damals noch recht unbekannte – Altstadt und freute mich über ihre Begeisterung. Ich war (und bin) stolz auf diese schöne Stadt. Das hat sich bis heute nicht geändert und gerne stelle ich Ihnen „mein Bamberg“ auf den folgenden Seiten vor.

Sie haben es vielleicht schon gehört: Bamberg ist eine Bierstadt. Somit ist es nicht verwunderlich, dass sich neben altehrwürdigen Brauereien wie dem Schlenkerla {11} auch junge Brauer dem aromatischen Gerstensaft verschreiben, und das auf kreative Weise: Der Hopfengarten, Bambergs kleinste Brauerei (–>), verfeinert seine Biere mit Rosmarin oder Tomaten aus der eigenen Gärtnerei. Die alten Bamberger „Stammtischhöcker“ werden darüber vermutlich ebenso die Nase rümpfen wie über einen anderen Trend: Cocktails. Ein preisgekrönter Bartender mixt im Schwarzen Schaf und setzt ebenfalls auf lokale Zutaten wie Rauchbierkaramell (–>).

Auch in Sachen Kunst geht die UNESCO-Weltkulturerbestadt mit der Zeit: Die kleine Elisabethenkirche {12} im Sand erfreut sich moderner Buntglasfenster des Künstlers Markus Lüpertz (–>), der Skulpturenweg (–>) in der Altstadt wird regelmäßig um neue Objekte erweitert und seit 2021 weisen Kunstwerke im Quartier an den Stadtmauern auf den Judenhof und eine Mikwe hin (–>).

Vielleicht ist es genau das, was Bamberg so liebens- und sehenswert macht: Die Kombination aus jahrtausendealter Geschichte und dem Mut, neue Wege zu beschreiten (die anfangs nicht immer auf Begeisterung stoßen, aber dann mit einem versöhnlichen Maulen akzeptiert werden). Man ist eben stolz auf diese Stadt!

Die heilige Kunigunde wacht seit Jahrhunderten über die Untere Brücke {16} (100ba Abb.: ug)

Willkommen in Bamberg

Bamberg ist aufgrund seiner historischen Altstadt, deren Grundriss auf das Mittelalter zurückgeht, zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt worden. So eine mittelalterliche Stadt lässt sich aufgrund der schmalen Straßen und Brücken am besten zu Fuß entdecken.

Wer in Bamberg die historische Innenstadt erkundet, geht nicht in die „City“, sondern „nei der Schdodt“. Auf jeden Fall geht man zu Fuß, denn mit dem Auto kommt man in Bambergs Altstadt nicht weit (Parkmöglichkeiten –>). Es gibt in der Innenstadt mehr oder weniger nur eine Durchgangsstraße, die Lange Straße [E3], in der sich die Autos in der Regel stauen. Davon zweigt die Fußgängerzone ab, die den Grünen Markt {24} und den Maxplatz {25} umfasst. Hier findet der Obst- und Gemüsemarkt statt und hier haben sich die meisten Geschäfte niedergelassen. Ebenfalls von der Lange Straße aus führen zwei Brücken, die Untere {16} und die Obere Brücke {15}, hinüber zur Bergstadt. Beide sind Fußgängerbrücken.

Ist man erst einmal in der Bergstadt, ist es für Ortsunkundige sowieso fast unmöglich, sich mit dem Auto durch die schmalen Gassen zu drängen und dabei die Orientierung zu behalten. Und so bummelt man eben durch Bambergs Altstadt. Am besten macht man das ganz langsam, damit einem all die wunderbaren Dinge der alten Stadt nicht entgehen. An vielen Hausfassaden prangen Wappen, thronen Schutzheilige, hängen schmiedeeiserne Schilder. Am Alten Rathaus {14} streckt ein Putto sein Beinchen frech aus der Fassade und der Heiligen Kunigunde auf der Unteren Brücke {16} wurde vielleicht mal wieder ein Strauß Blumen in ihren steinernen Arm gelegt. Wie wär’s mit einem Eis im Schatten des Alten Rathauses {14} oder einem kühlen Schlenkerla-Rauchbier {11}, das – so wie es die meisten jungen Bamberger machen – am besten im Stehen vor der Wirtshaustüre in der Dominikanerstraße schmeckt? Und auf dem Nachhauseweg begegnet man vielleicht dem Nachtwächter (–>), der staunende Nachteulen mit auf eine abendliche Tour durch Bamberg nimmt.

Bei einem Stadtbummel sollte man sich unbedingt auch die Zeit nehmen, zwischendurch die vielen Bamberger Spezialitäten zu probieren, wie „a Hörnla“ beim Bäcker Seel (s. S. 3) oder „a Brödla“. Durst bekommen? Fast überall in der Bamberger Altstadt gibt es ein Café, ein Wirtshaus oder eine Weinstube.

Wer während seines Aufenthaltes in Bamberg auch shoppen (–>) möchte, der findet in der Altstadt vor allem viele kleine und liebenswerte Geschäfte mit Geschenkartikeln, Deko-Gegenständen, Parfüms, Seifen und anderen schönen Dingen. Unter den Geschäften gibt es ein paar echte Unikate wie den Bürsten Nickles (–>) und das liebenswert altmodische „Textilwarenhaus“ Ollmann (–>).

Kurztrip nach Bamberg

Wer sich einen Überblick über Bamberg verschaffen will, dem sei der Stadtspaziergang (–>) empfohlen, der an den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten und Plätzen vorbeiführt.

1. Tag

Vormittags

Das sicherlich auffälligste und wichtigste Bauwerk Bambergs ist der Dom {1}. Auf dem Domberg kann man gut und gerne einen ganzen Vormittag verbringen. Wer alle Museen (Diözesanmuseum {2}, Historisches Museum, Neue Residenz {4} mit Staatsgalerie und Staatsbibliothek) ausführlich besichtigen möchte, der wird sogar noch etwas länger brauchen. Empfehlenswert ist es, den Dom im Rahmen einer Domführung zu besichtigen, weil man so auch in den Kreuzgang und die Krypten gelangt, die nicht frei zugänglich sind. Karten für die Domführung (–>) sind im Diözesanmuseum erhältlich.

Neben dem Dom liegt die Alte Hofhaltung {3}, in die man unbedingt einen Blick werfen sollte. Wer sich für die Geschichte Bambergs interessiert, dem sei das in der Alten Hofhaltung gelegene Historische Museum empfohlen. Gegenüber der Alten Hofhaltung liegt die Neue Residenz {4}, der spätere Sitz der Fürstbischöfe. Die prachtvollen Wohnräume der Fürstbischöfe, zu denen der Kaisersaal und das Kaiserliche Appartement gehören, sind zu besichtigen. Die Staatsbibliothek beherbergt 1000 Jahre alte Prachtdokumente auf Pergament, darunter die berühmte Bamberger Apokalypse, die von der UNESCO in das Verzeichnis des Weltdokumentenerbes aufgenommen wurde.

Hinter der Neuen Residenz liegt der bezaubernde Rosengarten {5}, in dem im Sommer über 4000 Rosen einen betörenden Duft versprühen und der einen traumhaften Blick auf das Kloster Michelsberg {13} gewährt.

Zur Stärkung genießt man im Rosengarten einen Kaffee oder geht die Treppen vom Domplatz hinunter in die Sandstraße, wo in der Brauereigaststätte Schlenkerla {11} Rauchbier und Bamberger Bierhaxe warten.

Nachmittags

Das Schlenkerla rechterhand verlassend geht der Weg durch die Sandstraße zur Elisabethenkirche {12}, in der Deutschlands ältester erhaltener Kreuzweg beginnt. Dieser führt von der Kirche über die Aufseßstraße den Berg hoch, wo an mehreren Stationen Steintafeln an das Leiden Christi erinnern: Begegnung Jesu mit seiner Mutter, das Zusammenbrechen unter der Last des Kreuzes, das Schweißtuch der Veronika. Weiter geht es hinüber in das Kloster St. Michael {13}. Wer sich für den Kreuzweg nicht interessiert, der kann den direkten Weg von der Elisabethenkirche zum Kloster Michelsberg nehmen. Der schöne Benediktinerweg (–>) führt durch die Streuobstwiesen mit seinen barocken Pavillons und vorbei an Bambergs einzigem Weinberg. Der Nachmittag endet mit einer Führung durch das Brauereimuseum (–>).

Abends

Nach dem Rauchbier-Genuss noch fit genug für ein kulturelles Highlight? Empfehlenswert sind ein Konzert der Bamberger Symphoniker (vorher Karten reservieren, –>), Livemusik im Jazzclub (–>) oder im Sommer das Blues- und Jazz-Festival auf dem Maxplatz {25}. Inzwischen haben sich in Bamberg auch gute Cocktailbars angesiedelt, z. B. der Plattenladen oder das Schwarze Schaf (beide –>), in denen man den Abend mit einem Drink und Livemusik ausklingen lassen kann.

2. Tag

Vormittags

Startpunkt ist die Untere Brücke {16}, von der aus der Blick auf das Alte Rathaus {14} und Klein Venedig {17} fällt. Dies ist ein idealer Spot für eine Fotopause. Auf der Unteren Brücke steht ein sehr fotogenes Kunstwerk: der Centurione I von Mitoraj. Im Hintergrund erhebt sich das Kloster Michelsberg {13} über der Stadt. Von hier aus überquert man an der Ampel die Lange Straße [E3] und kommt auf der linken Seite in die Fußgängerzone, wo Obst- und Gemüsestände Bamberger Köstlichkeiten anbieten. Hier am Grünen Markt kann man sich mit frischem Obst und Gemüse als Wegproviant eindecken. Über den Marktständen ragt die Martinskirche {23} heraus, in die man wegen der schönen Barockausstattung, dem prachtvollen Hochaltar und der Scheinkuppel einen Blick werfen sollte. Weiter geht es zum weiträumigen Maxplatz {25}, der vom Neuen Rathaus (ehemals Priesterseminar) und vielen Geschäften umringt wird. Im Sommer finden hier viele Festivitäten statt, im Winter laden die Stände des Weihnachtsmarktes zum Bummeln ein. Rund um den Maxplatz kann man gut shoppen oder sich im Naturkunde-Museum {26} den beeindruckenden Vogelsaal mit Exponaten aus dem 18. und 19. Jh. ansehen. Genug gesehen, Hunger bekommen und Lust auf ein Bier? Wer die Kettenbrücke mit den vielen metallenen Hängeschlössern als Beweis der ewigen Liebe überquert, der kommt zur Oberen Königsstraße, in der die Brauerei Spezial (–>) eine weniger intensive Version des Rauchbiers ausschenkt und dazu hervorragende fränkische Spezialitäten serviert.

Das gibt es nur in Bamberg

> Bamberger Reiter (–>): Von den Nationalsozialisten wurde er als Prototyp eines Deutschen missbraucht, heute halten ihn viele für Stephan von Ungarn, andere für den wiederkehrenden Christus – bis heute gibt die aus dem Mittelalter stammende Figur eines Reiters viele Rätsel auf.

> Bierkeller: Biergärten gibt es überall. Doch in Bamberg geht man auf den Bierkeller, um im Sommer unter schattenspendenden Bäumen ein kühles Bier zu trinken. Warum „auf“ und warum Bierkeller? Die Antwort gibt es auf –>.

> Altes Rathaus {14}: Weil sich die Kleriker der Bergstadt und die Bürger der Inselstadt nicht einigen konnten, auf welchem Gebiet das Rathaus erbaut werden sollte, errichtete man es einfach auf neutralem Grund: im Fluss. Das Inselrathaus ist somit ein ins Wasser gesetzter und in Stein gemeißelter Versuch, sich friedlich in der Mitte zu treffen.

> Mit zwei Vokalen ein Bier bestellen: Die Bamberger sind keine Freunde langer Worte. Wem ganze Wörter immer noch zu lang sind, der kann im Mahrs Bräu {35} mit zwei Vokalen ein Bier bestellen: „a U“ steht für „ein Ungespundetes“. Einmal ausgesprochen, steht ein Bierkrug mit frisch gezapftem Bier vor einem auf dem Tisch.

Nachmittags

Gut gestärkt geht es durch die Letzengasse in die Gärtnerstadt. So wie Berg- und Inselstadt zählt auch diese zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Gärtner- und Häckermuseum {32} zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie die Gärtner früher lebten und arbeiteten. Hinter dem Haus sind Ackerflächen zu bestaunen, auf denen heutzutage unter anderem wieder Süßholz angebaut wird. Rund um das Museum bieten viele Gärtnereien ihre Bamberger Erzeugnisse an, zu denen beispielsweise die Bamberger Zwiebel (–>) und die schmackhafte Kartoffelsorte Bamberger Hörnla gehören. Vom Gärtnermuseum führt ein schöner Spazierweg am Rhein-Main-Donau-Kanal entlang in den Stadtteil Wunderburg {34}, wo weitere Brauereien mit Gaststätten ihre Biere ausschenken.

Abends

Im Stadtteil Wunderburg hat man die Qual der Wahl: Sowohl die Brauerei Keesmann (–>) als auch das Mahrs Bräu {35} bieten fränkische Küche und Bier aus der eigenen Brauerei. Vielleicht hilft diese Information bei der Entscheidungsfindung: Im Keesmann wird ein preisgekröntes Pils ausgeschenkt, das Mahrs Bräu ist vor allem für sein ungespundetes Bier bekannt, das weniger schäumt als ein Pils und mit nur zwei Vokalen („A U“, –>) bestellt werden kann. Im Sommer hat der Garten vor dem Mahrs Bräu geöffnet, das Keesmann lockt mit einem Innenhof. Nicht schon wieder Bier? In Bamberg gibt es so viele Weinstuben, Cocktailbars, internationale Restaurants und Cafés, die auch am Abend geöffnet sind, dass jeder das für ihn Passende findet.

Stadtspaziergang

Der Verlauf des hier beschriebenen Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Ein guter Ausgangspunkt für einen Spaziergang durch die Bamberger Altstadt ist die Tourist Information (–>) in der Geyerswörthstraße. Dort kann man nicht nur in der Tiefgarage unter dem Rosengarten Geyerswörth [E4] das Auto parken, sondern sich auch gleich mit Broschüren und einem Stadtplan eindecken. Der hier vorgeschlagene, rund 3 km lange Rundgang dauert ohne Besichtigungen etwa eine Stunde. Neben der Tourist Information liegt das Schloss Geyerswörth {18}, das früher fürstbischöfliche Residenz war und heute das Jugendamt berherbergt. Vom Geyerswörthschloss nimmt man den kleinen Holzsteg hinüber in die Bergstadt und hat beim Überqueren einen traumhaften Blick auf das Alte Rathaus {14}. Lust auf eine kleine Stärkung? Ein Stück Kuchen, eine „Stulle“ und einen Kaffee gibt’s im Morgenmahl am schönen Pfahlplätzchen (–>). Hier steht auch das Haus zum Krebs [D4], in dem der Philosoph Georg Friedrich WilhelmHegel von 1807 bis 1808 wohnte und in dieser Zeit auch seine „Phänomenologie des Geistes“ veröffentlichte.

Vom Pfahlplätzchen geht es weiter über die Karolinenstraße hoch zum Domberg, wo gleich eine ganze Fülle von Sehenswürdigkeiten auf den Bamberg-Entdecker warten: Kaiserdom {1}, Diözesanmuseum {2}, Alte Hofhaltung {3}, Historisches Museum, Neue Residenz {4} und Rosengarten {5}. Prunkräume und fürstbischöfliche Pracht locken in die Neue Residenz, in der Kaisersaal und Kaiserliches Appartement zu besichtigen sind. Sakrale Kunst und tausend Jahre alte Kaiser- und Papstgewänder werden im Diözesanmuseum gezeigt. Bamberger und fränkische Geschichte erwacht im Historischen Museum in den Gebäuden der Alten Hofhaltung zum Leben.

Der Besuch von Kaiserdom, Rosengarten und dem Innenhof der Alten Hofhaltung ist kostenlos und sollte bei keinem Stadtspaziergang fehlen. Der Kaiserdom {1}, das Highlight des Domberges, zeigt mit seiner prachtvollen Fassade und den vier Türmen eindrucksvoll den Übergang von der Romanik zur Gotik. Im Innern gibt es den Bamberger Reiter, das Kaisergrab sowie bezaubernde frühgotische Steinskulpturen zu sehen. Viel Wissenswertes über die Geschichte und die bedeutenden Kunstwerke des Bamberger Doms werden während einer Domführung (–>) vermittelt.

Wer nach all den prachtvollen Sehenswürdigkeiten Hunger und Durst bekommen hat, der nimmt einfach die schmale Steintreppe gegenüber vom Dom hinab zur Sandstraße und stößt somit direkt auf die bekannte Brauereigaststätte Schlenkerla {11}, in der man sich einen Krug Rauchbier und eine Bamberger Zwiebel (–>) schmecken lassen kann.

Wem dagegen der Sinn nach mehr Kultur steht, der geht am Dom und an den Domherrenhöfen vorbei zur Jakobskirche {6} und dann durch die Aufseßgasse mit ihren alten Kreuzwegstationen (–>) bergab – an der Elisabethenkirche {12} vorbei – bis zur Regnitz mit dem alten Fischer- und Schifferviertel Klein Venedig {17}. In der Sandstraße wartet dann auch auf diese Kulturbegeisterten ein kühler Schluck Schlenkerla-Bier.

Zum Abschluss geht es über die Untere Brücke {16} in die Bürgerstadt mit dem Gabelmann und der Martinskirche {23}. Dort kommen auch Shoppingfans auf ihre Kosten. Über den kleinen Holzsteg geht es zurück zur Touristinfo am Geyerswörthschloss {18}.

Kurz und knapp: Stadtwappen

Das Wappen Bambergs zeigt einen Ritter vor rotem Hintergrund, auf dessen Brust ein rotes Kreuz zu sehen ist. In der einen Hand hält er einen blauen Schild mit der Abbildung eines Adlers, in der anderen Hand eine Lanze mit Fahne, darauf ebenfalls ein rotes Kreuz. Der Ritter stellt den Heiligen Georg dar, auch wenn in diesem Falle der getötete Drachen fehlt. Der Heilige Georg ist auch Patron des Domkapitels, ihm wurde einer der beiden Domchöre gewidmet.

Die Bergstadt

Die Höhepunkte der Bamberger Bergstadt liegen recht kompakt beieinander: Auf dem Domberg reihen sich der Kaiserdom {1} und das Diözesanmuseum {2}, die Alte Hofhaltung mit dem Historischen Museum {3} und die Neue Residenz {4} mit dem Rosengarten {5} aneinander. Hinter dem Dom und der Alten Hofhaltung verstecken sich die Domherrenhöfe, in denen die Domkapitulare und geistlichen Würdenträger wohnten, die oftmals fränkischen Adelsfamilien entstammten.

Wer zum ersten Mal von der Stadt kommend den Domberg erklommen hat, wird staunen, so weitläufig, imposant und – man sieht es auf den ersten Blick – geschichtlich bedeutend ist der Domplatz! Rund um diesen großen Platz aus altem Kopfsteinpflaster ranken sich Gebäude aller Epochen, eines beeindruckender als das andere: Der majestätische Kaiserdom streckt sich mit zwei romanischen und zwei frühgotischen Türmen in den Himmel. Daneben steht die Alte Hofhaltung, in deren Fachwerkbauten die ehemaligen Stallungen und Wirtschaftsgebäude der Fürstbischöfe untergebracht waren. Vor der Alten Hofhaltung diente ein Renaissance-Gebäude den Bischöfen als Wohnhaus, bis es später von der prunkvollen Neuen Residenz gegenüber abgelöst wurde. Diese Schlossanlage aus dem 17. Jh. wurde in prachtvollem Barock-Stil erbaut.

In früheren Zeiten erstreckte sich hier die Bamberger Burg, und obwohl heute nicht mehr viel von dieser ursprünglichen Anlage zu sehen ist, lässt sich die Wehrhaftigkeit des Domberges noch gut erahnen. Die Karolinenstraße, die heute von der Stadt zum Domberg führt, und die Residenzstraße wurden erst im 18. Jh. angelegt. Davor wurde der Domberg von steilen Mauern und Türmen abgeschirmt und war nur über schmale Wege und drei Tore erreichbar.

Ein paar Meter weiter bergan gelangt man zur Jakobskirche {6}. Vom Dom Richtung Süden durch den Hinteren Graben geht es zur Oberen Pfarre {9} und von dort 250 Meter bergauf zum Karmelitenkloster {8}. Wer alle Sehenswürdigkeiten der Bergstadt zu Fuß entdecken möchte, der braucht etwas Zeit und gute Kondition, denn Bamberg wurde – wie Rom – auf sieben Hügeln erbaut, von denen der höchste, auf dem die Altenburg steht, 386 Höhenmeter misst.

Blick vom Hinteren Bach auf zwei der vier Domtürme {1} (036ba Abb.: ug)

Mein Tipp: Ein Ausflug in die Unterwelt

Nur ein kleiner Zugang am Stephansberg lässt erkennen, dass es hier irgendwie weiter gehen könnte. Doch dass sich durch die Bamberger Bergwelt ganze zwölf Kilometer an labyrinthartigen Gängen und Stollen ziehen, das erwartet kaum jemand. Die BambergerStollen hatten im Laufe ihrer Geschichte mehrere Funktionen. Alles begann damit, dass der feinkörnige Keupersandstein, der die Bamberger Hügel bildet, ein hervorragendes Scheuer- und Waschmittel war. Daher begann man vermutlich schon im 11. Jh. mit der Aushöhlung des Berges.

Im 17. und 18. Jh. boomte in Bamberg das Brauereiwesen, rund 65 Brauereien bildeten die Keimzelle Bambergs als Bierstadt. Man besann sich der alten Stollen und nutzte sie als Kühl- und Lagerräume für das frisch gebraute Bier. An der niedrigsten Stelle der Stollen wurde eine Eisgrube angelegt (noch heute erinnert der Straßenname Eisgrube an diese Nutzung), die im Winter mit Eisschollen aus der Regnitz befüllt wurde. Die Verwendung der Stollen für die Bierlagerung ist der Grund, warum man in Bamberg noch heute „auf den Bierkeller“ geht, um Bier zu trinken. Denn die Bier-Ausschankstätten siedelten sich auf dem Berg an. Das kühle Bier wurde in Fässern über eine Seilwinde aus dem Inneren des Berges nach oben befördert. Ein solcher historischer Seilzug ist noch heute auf dem Spezial-Keller (–>) auf dem Stephansberg zu sehen. Immer mehr Stollenanlagen kamen hinzu. Irgendwann war eine Ausweitung der Stollenanlage in der Horizontalen nicht mehr möglich und man ergänzte das Labyrinth um ein zweites, teilweise auch um ein drittes Stockwerk.

Eine weitere Funktion erhielt die Stollenanlage während des Zweiten Weltkrieges. Im Jahre 1941 plante man, die Stollen auch als Schutzbunker zu nutzen.

Während des Bombenangriffs am 22. Februar 1945 wurden der Stephans- und der Kaulberg [D6 bzw. C6] getroffen, wobei ein Teil der Stollen einbrach und 54 schutzsuchende Menschen ums Leben kamen.

Nach dem Krieg waren die Stollen ohne Nutzen und verfielen zunehmend. Erst als 1966 ein Autofahrer in ein etwa sechs Quadratmeter großes Loch einbrach, machte die Bamberger Unterwelt wieder auf sich aufmerksam.

Heute sind die Bamberger Stollen größtenteils gesichert und im Rahmen einer Führung zu besichtigen. Eine Führung durch die Stollenanlagen ist über die Städtische Volkshochschule Bamberg buchbar – online über www.vhs-bamberg.de (Suchbegriff „Stollen“) oder telefonisch unter Tel. 871108. Die Führung kostet 7 € pro Person (Kinder ab 12 Jahre), eine Taschenlampe ist mitzubringen, es besteht Helmpflicht (z. B. Fahrradhelm). Treffpunkt ist am Eingang des E.T.A.-Hoffmann-Gymnasiums in der Sternwartstr. 1/3 [D5].

{1} Kaiserdom *** [C4]

Der Dom ist das Wahrzeichen der Kaiserstadt. Doch er spielt auch eine wichtige Rolle in Bezug auf das Selbstverständnis, die Bedeutung und die Geschichte der Stadt. Auf dem Domplatz stand einst die Tattermannsäule. Sie sollte den Mittelpunkt des damaligen Kaiserreiches, den Nabel der Welt, darstellen.

Mit seinen zwei Chören symbolisierte der Dom die universale mittelalterliche Ordnung: Georgschor und Petruschor, Kaisertum und Papsttum, weltliche und geistliche Macht, eine befriedete Weltordnung.

Heute findet der Besucher im Dom die ersten frühgotischen Skulpturen, das Grab von Kaiser Heinrich II. und dessen Gemahlin Kaiserin Kunigunde, das einzige Papstgrab nördlich der Alpen sowie den sagenumwobenen Bamberger Reiter.

Baugeschichte

Der Dom, so wie er heute eindrucksvoll und mächtig auf dem Domberg steht, wurde im Jahr 1237 eingeweiht. Ihm gingen zwei ältere Bauten voraus, die beide Bränden zum Opfer fielen. Der erste Dom brannte in der Osternacht des Jahres 1081 ab, eventuell als Folge eines Osterfeuers. Der zweite Dom wurde im Jahr 1185 von einem Blitz getroffen, der so großen Schaden anrichtete, dass nicht mehr viel von dessen Mauern stehenblieb. Der dritte und heute noch existierende Dom wurde innerhalb von rund 40 Jahren errichtet. Er wird als Ekbert-Dom bezeichnet, da er während der Amtsperiode von Bischof Ekbert von Andechs und Meranien erbaut wurde.

Die Bauzeit des Ekbert-Doms fällt genau in die Zeit des Übergangs von der Romanik zur Gotik, was im Dom eindrucksvoll zu sehen ist. Zwar waren die Bauherren bestrebt, aus Ehrerbietung an das Gründerpaar Heinrich und Kunigunde den Dom wieder nach deren Ursprungsplänen zu errichten. Dennoch konnte man sich den neuen frühgotischen Strömungen aus Frankreich nicht ganz verschließen. Auch erschien nach einem Gerüstbrand eine „moderne“ gotische Gewölbedecke sicherer zu sein als die traditionelle romanische Flachdecke aus Holz. Dass eine solche Flachdecke ursprünglich vorgesehen war, zeigen noch die Steinsockel im Ostchor.

Der Dom wurde im Übrigen nicht von unten nach oben gebaut, sondern sukzessive von einem Ende zum anderen. Denn die Memoria, die Gebete für Heinrich und Kunigunde, durften während der Bauzeit nicht unterbrochen werden. Man begann mit dem Ostchor, der im Stil der Romanik mit Rundbogenfenstern und geometrischen Mustern wie Rauten, gerundeten Klötzchen und Sägefries versehen ist. Dann setzte man die Bautätigkeit von Joch zu Joch fort, bis man im Westchor und damit auch in der Frühgotik angelangt war. Der Westchor, der dem heiligen Petrus gewidmet ist, zeigt deutliche Tendenzen der Frühgotik: eine filigrane Bauweise mit Spitzbögen. Dieser Übergang von der Romanik zur Gotik ist auch an den Domtürmen zu sehen: Die zwei Osttürme lassen einen romanischen Baustil, die zwei Westtürme einen gotischen erkennen. Und noch etwas anderes kann man in den Westtürmen bei genauem Hinsehen entdecken: die sogenannten Domkühe, die an die Kühe oder Ochsen erinnern sollen, die beim Bau der Domtürme für die Betätigung der Flaschenzüge eingesetzt wurden.

Die Chöre

Der ältere der beiden Chöre, der Ostchor Ê, zeigt ein modernes Fresko, eine sog. Majestas-Domini-Darstellung aus dem Jahr 1928 mit traditioneller Thematik: Über Christus in der Mandorla schwebt die Hand Gottes, umgeben ist er von den heiligen Dompatronen Petrus und Georg sowie von vier geflügelten Evangelisten-Symbolen, zu seinen Füßen trinken Rehe aus einem Bachlauf. Die Ursprünge des darunter gelegenen Gestühls, das Klerikern vorbehalten war, gehen bis auf die Zeit um 1300 zurück. Die prachtvollen Schnitzarbeiten symbolisieren den Sieg des Guten über das Böse.

Der Westchor × ist dem heiligen Petrus, dem ersten Papst, gewidmet. In ihm befinden sich der Bischofssitz, die Kathedra, sowie der Altar und das reich verzierte Chorgestühl, auf dessen 66 ausklappbaren Sitzen heute noch während bedeutender Festtage der Bischof und das Domkapitel Platz nehmen. Das wunderbare Chorgestühl des Bamberger Doms, das Ende des 14. Jh. entstand, zeigt in seinen kunstvollen Schnitzereien Apostel, Heilige und Propheten, u. a. Kaiser Heinrich und Kaiserin Kunigunde.

Die für viele schönste Figur ist die als Königin von Saba bezeichnete Frau mit den zwei langen, geflochtenen Zöpfen, die dem Betrachter den Rücken zuwendet.

Von der Kathedra verdeckt, steht das marmorne Grab von Clemens II. Õ, das einzigePapstgrabnördlich der Alpen. Papst Clemens II. war Bischof von Bamberg. 1046 zum Papst gewählt, blieb er als erster Pontifex Maximus in der Geschichte weiterhin auch Bischof von Bamberg, „seiner geliebten Braut“. Eine toxikologische Untersuchung seiner Gebeine bestätigte den Verdacht, dass er an einer Bleivergiftung verstorben ist. Das Marmorgrab entstand Mitte des 13. Jh.

Die Ausstattung des Doms

Betritt man den Dom an einem sonnigen Tag, so fällt das Licht in langen Kegeln durch die Kirchenfenster bis hinunter auf den Steinboden des Mittelschiffs. Hier, zu Füßen des Ostchors, steht das Grab des heiligen Kaiserpaares Ñ, früher Ziel vieler Wallfahrten. Tilman Riemenschneider,