Reise Know-How InselTrip Texel - Ulrike Grafberger - E-Book

Reise Know-How InselTrip Texel E-Book

Ulrike Grafberger

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Beschreibung

Auf der niederländischen Insel Texel gibt es einen großen, roten Leuchtturm, sieben schmucke Dörfer und einen 30 Kilometer langen Sandstrand. Die Natur bezaubert mit Küstenwäldern und Salzwiesen, Orchideen und Heide. Im Frühling springen die Lämmer über die Weiden, im Sommer lockt das Strandleben. Gemütliche Beachbars, einladende Lädchen mit Inselprodukten und ein bunter Veranstaltungskalender sorgen das ganze Jahr über für genussreiche Stunden. Ob beim Wattwandern oder Kitesurfen, im Rahmen einer Robbentour oder Kutschfahrt, beim Wandern oder Radeln – die vielseitige Nordseeinsel hält Aktivitäten für jeden Geschmack parat. Dieser aktuelle Reiseführer Texel ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der Westfriesischen Insel selbstständig zu entdecken: - Die interessantesten Orte, Sehenswürdigkeiten und Attraktionen ausführlich vorgestellt und bewertet - Die schönsten Strände rund um die Insel - Die besten Hotspots zum Baden, Windsurfen, Wellenreiten und Tauchen - Ausgewählte Anbieter für Segel- und Bootsausflüge, Strandausritte sowie weitere Aktivitäten - Inselentdeckung mit Auto, Bus oder Fahrrad - Sechs Wanderungen für jedermann - Ausflüge in die Naturschutzgebiete und zur Nachbarinsel Vlieland - Die ganze Bandbreite der niederländischen Küche - Shoppingtipps vom Hofladen bis zum Supermarkt - Die schönsten Strände und Vogelschutzgebiete - Die erstaunlichsten Bräuche und Feiern - Besonderheiten der Flora und Fauna - Vom Wal bis zum Strandräuber: spannende Tipps, Exkurse und Hintergrundinfos - Ausgesuchte Unterkünfte von Campingplätzen bis zu Strandhotels und der Jugendherberge - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Touren, Events, Hilfe im Notfall, Verkehrsmitteln, Wetter u.v.m. - Kleine Sprachhilfe Niederländisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 202

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Inselplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Preiskategorien

Vorwahlen

Texel entdecken

Das Glück ist eine Insel

Texel im Überblick

Inselorte

Die Naturschutzgebiete

Das Wattenmeer

Texel aktiv

Baden

Wassersport

Wandern

Weitere Aktivitäten

Texel erleben

Feste und Folklore

Texel kulinarisch

Was wo kaufen?

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Ausrüstung und Kleidung

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Geldfragen

Hunde

Informationsquellen

Internet

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Sprache

Telefonieren

Touren

Unterkunft

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Impressum

Die Autorin

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Inselplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Inselplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/inseltrip/texel24

Preiskategorien

Restaurants

Die folgenden Preiskategorien beziehen sich auf ein Hauptgericht ohne Getränke.

€ bis 10 €

€€ 10–20 €

€€€ 20–30 €

€€€€ ab 30 €

Unterkünfte

Um dem Leser eine Vorstellung zu vermitteln, wie teuer die in diesem Buch vorgestellten Unterkünfte sind, wurden sie in Preisklassen unterteilt. Die folgenden Kategorien beziehen sich auf ein Doppelzimmer pro Nacht in der Hauptsaison.

€ bis 120 €

€€ 120–200 €

€€€ ab 200 €

Vorwahlen

> Niederlande: +31

> Texel: 0222

> Deutschland +49

> Österreich: +43

> Schweiz: +41

Wer auf Texel über das Festnetz telefoniert, muss die Ortsvorwahl nicht wählen, anders natürlich mit dem Handy.

Texel entdecken

Das Glück ist eine Insel

Inzwischen habe ich es aufgegeben, meine Besuche auf Texel zu zählen. Es dürften über 30 sein. Wir wohnen in Den Haag, nur eineinhalb Stunden vom Fährhafen in Den Helder entfernt. Von dort bin ich in nur 20 Minuten auf der Insel. Ist auf Texel Sonne angesagt, aber auf dem Festland nur graue Suppe, dann geht’s los. Während der Vogelbrutzeit im Frühling trifft man mich am Vogel-Boulevard (–>), im Sommer in der Strandbar Kaap Noord (–>) und an stürmischen Wintertagen im Strandpaviljoen Paal 17 (–>) auf eine warme Chocolademelk.

Als unser Sohn noch mit dabei war, zog er mit dem Strandräuber Maarten los (s. Hotel De Waal auf –>), kuschelte auf dem Schafbauernhof (–>) mit den Lämmern oder schaute im Ecomare {9} bei der Robbenfütterung zu.

So gibt es immer einen Grund, nach Texel zu reisen. Denn jeder, der einmal seinen Urlaub auf einer Insel verbrachte, weiß: Schon auf der Fähre weht der Wind den Alltag davon, die Sorgen perlen ab und der Tagesablauf richtet sich nach dem Wetter, dem Rhythmus der Natur, dem Auf und Ab der Gezeiten. Nichts muss, alles kann.

Texel im Überblick

Gerade einmal zwanzig Minuten Fahrt mit der Fähre trennt Texel von Den Helder, und dennoch scheinen Welten zwischen der Insel und dem Festland zu liegen: Texel wird als „Land für sich“ bezeichnet und als „ganz Holland in Klein“. Hier gibt es eigentlich alles, was es an der „overkant“ (also auf dem gegenüberliegenden Festland, das sich übrigens in den Augen der Inselbewohner von Den Helder bis zum Südpol zieht) auch gibt – nur komprimierter und besser. Die Sonne scheint auf Texel 30 Prozent häufiger als im Rest der Niederlande, die Dünenlandschaft ist viel beeindruckender als auf dem Festland und wurde sogar zum Nationalpark ernannt. Der Strand der Insel ist mit 30 Kilometern scheinbar endlos lang, und sogar die berühmten holländischen Tulpenfelder kann man hier entdecken. Von den anderen Holland-Klassikern wie Windmühlen mal ganz abgesehen, denn die gibt es natürlich auch. Auch in kulinarischer Hinsicht fehlt es den Texelanern an nichts: Das beste Lammfleisch kommt von der Insel und ein hervorragendes Bier aus der eigenen Brauerei, das mit Dünenwasser und Insel-Getreide gebraut wird. Auf Texel wird Likör gebrannt, Käse gemacht, Eis und Schokolade hergestellt, Spargel gestochen, Obst geerntet, es werden Kartoffeln angebaut und Pilze gezüchtet – alles von eigenem Grund und Boden. Und das Meer schenkt Fische, Muscheln und sogar Austern. Auf diese kulinarische Vielfalt ist man stolz.

Satellitenaufnahme von Texel mit der Sandplatte De Razende Bol vor der Südspitze der Insel (012tx-wp)

Die Inselorte

Mit den vielen Gästen teilt man gern, ist man sich auf der Insel doch der Bedeutung des Tourismus bewusst. Rund vier Millionen Übernachtungen jährlich verzeichnet die Insel, wobei die meisten Gäste „Wiederholungstäter“ sind. 80 % der Inselbewohner leben vom Tourismus. Hochburg der Touristen ist der an der Nordsee gelegene Badeort De Koog {8}, an dessen langgestrecktem Strand hübsche weiße Badehäuschen stehen. Touristen finden hier alles, was das Herz begehrt: gute Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, viele Hotels und eine Surfschule. Zwar erinnert die zur Fußgängerzone umgewandelte Dorpsstraat (Dorfstraße) mit den Souvenirgeschäften und den ihre Menüs anpreisenden Lokalen ein bisschen an italienische Touristenzentren, doch auch das kann durchaus seinen Reiz haben. Familien mit Kindern wird hier viel geboten.

Etwas beschaulicher geht es – abgesehen von der Inselhauptstadt Den Burg {1} – in den anderen Insel-Dörfern zu. Sehr idyllisch und ruhig ist das nur 400 Einwohner zählende Dorf De Waal {5}, das mit einer Kirche, liebevoll herausgeputzten kleinen Häusern und einem kulturhistorischen Museum aufwartet. Hier gibt es nur zwei kleinere Hotels. Im Nordosten der Insel liegt Oosterend {15}, das viele für den schönsten Ort der Insel halten. Die schmalen Gassen sind von kleinen Giebelhäusern gesäumt und vor der hübschen Maartenskerk {16} schmeckt der Kaffee mit Kuchen besonders gut.

Auch der im Süden der Insel gelegene Ort Den Hoorn {27} ist eher ein ruhiger Flecken. Schon von Weitem ist die weiße Kirche mit dem spitz zulaufenden Turm zu sehen – vor allem im Frühling ein beliebtes Fotomotiv, wenn rund um Den Hoorn die Tulpen und Narzissen auf den Blumenfeldern blühen. Pluspunkt des Ortes ist sicherlich auch seine Nähe zu den einmaligen Naturschutzgebieten De Geul {31} und De Hors {30}.

Das am Wattenmeer gelegene Dorf Oudeschild {19} war früher der Fährhafen der Insel. Heute stechen hier vom Hafen aus die Fischer und Ausflugsboote zu den Seehundbänken und zum Krabbenfangen in See. Kein Wunder, dass man hier auch sehr gut Fisch essen kann. Weiteres Highlight: das Museum Kaap Skil {22} mit den urigen Fischerhäusern und der Windmühle auf dem Außengelände.

Im Norden liegt der jüngste Ort der Insel: De Cocksdorp {10}, ein hübsches Dorf mit der Kikkertstraat als Zentrum und drumherum eine Reihe von Campingplätzen und Bungalowparks, eingebettet in eine Dünenlandschaft. Highlights sind der knallrote Leuchtturm am breiten Sandstrand und der romantisch anmutende, hölzerne Bootsanleger der Fähre nach Vlieland.

Last but not least wäre da noch die Insel-Hauptstadt Den Burg {1}, die im Jahr 2015 ihr 600-jähriges Bestehen als Stadt feierte. Dafür ist Den Burg mit seinen rund 7000 Einwohnern aber eher klein und gemütlich. Der auf einen mittelalterlichen Grundriss zurückgehende Stadtkern ist kreisförmig angelegt. Im Zentrum liegt der kleine Stenenplaats mit Straßencafés und Restaurants, drumherum laden Gassen zum Shoppen und Bummeln ein. In Den Burg finden Besucher die Touristeninformation, in den Niederlanden VVV genannt, eine Apotheke, Ärzte und ein Kino.

Texel und die Natur

Die meisten Texel-Besucher kommen wegen der Strände und der beeindruckenden Natur, deren Einzigartigkeit und Schönheit sich oftmals erst bei näherem Hinsehen eröffnet. Das Dünental De Slufter {34} beispielsweise ist das einzige Gebiet der Niederlande, in welches das Meer ungehindert eindringen darf. Und so kommt es, dass nach einer Sturmflut die ganze Talsenke unter Wasser steht. Besucht man das Naturschutzgebiet dagegen an einem Sommertag, dann sind die Salzwiesen in kräftiges Violett und Rosa getaucht – Strandflieder und Strandaster blühen.

Im Frühling ist das angrenzende Naturschutzgebiet De Muy {33} eine Augenweide, denn dort blühen unzählige wilde Orchideen und viele verschiedene Vögel wie Reiher, Nachtigall und Kormoran lassen sich nieder. Und so hat jeder Flecken der Insel seinen ganz eigenen Zauber. Kein Wunder, dass ein Viertel der Insel zum Nationalpark erklärt wurde.

Doch auch außerhalb der Naturschutzgebiete ist die Texeler Landschaft durchaus sehenswert. Auf den Weiden grasen 13.500 Schafe, im Frühling kommen nochmals Tausende von Lämmern hinzu. Als Schutz vor dem teils stürmischen Wind stehen ihnen Scheunen zur Verfügung. Sie ähneln kleinen Bauernhäusern, die so aussehen, als wären sie in der Mitte durchgeschnitten. Die „abgeschnittene“ Seite ist die vom Wind abgewandte. Diese „Schafscheune“ dient den Tieren als Rückzugsort und Windschutz.

Neben der abwechslungsreichen Natur mit Dünen, Wasserläufen, Salzwiesen, Wäldern, Orchideen-Wiesen und Stränden beeindruckt Texel auch durch seine immense Vogelvielfalt. Auf der Insel kommen 300 Vogelarten vor, 130 davon brüten auf Texel. Im Naturschutzgebiet De Geul {31} im Süden der Insel gibt es die größte Löfflerkolonie der Niederlande. Die schönen weißen Vögel mit dem löffelförmigen Schnabel sind die Lieblinge der vielen Vogelbeobachter, die im Frühling, mit immens großen Ferngläsern und Kameraobjektiven ausgestattet, auf der Insel auf die Pirsch gehen.

Kultur auf Texel

Auch in kultureller Hinsicht gibt es auf Texel viel zu erleben. Insgesamt sieben Museen sorgen für reichlich Abwechslung. Highlight – auch für Kinder – ist sicherlich ein Besuch bei Ecomare {9}, wo man bei der Fütterung von Robben zusehen kann. Das Museum informiert über die Vielfalt des Wattenmeeres und ist zugleich Auffangzentrum für verletzte Tiere. Und natürlich muss man während eines Texel-Aufenthalts auch mal einen echten Strandräuber besuchen. Im Maritiem- en Juttersmuseum Flora {4} ist dies möglich.

Zudem finden über das Jahr verteilt überall auf der Insel Kulturfestivals statt. Wer sich lieber dem Essen widmet, sollte während Texel Culinair (–>) im September vorbeischauen.

Texel mit Kindern

Die meisten Kinder finden am Strand genug zu tun: Burgen und Deiche bauen, Buddeln, Muscheln suchen ... es gibt so viel zu entdecken! Und wenn mal kein Strandwetter sein sollte, dann geht es zum Tierebeobachten in den Texel Zoo {18} oder zum Lämmerkuscheln auf dem Schafbauernhof Texel (–>). Weitere Infos finden sich auf –>.

Beachlife auf Texel

Rund 30 Kilometer Strand gibt es auf Texel. Der weite, feinkörnige Sandstrand zieht sich vom Süden der Insel über die zur Nordsee hingewandte Westseite bis in den Norden um die Nordspitze bei De Cocksdorp {10} herum. Auf der östlichen Wattseite der Insel gibt es keinen Strand, Ausnahme ist der kleine Wattenstrand am Jachthafen {21} von Oudeschild. Erfreulicherweise darf man auf Texel immer und überall an den Strand, Kosten fallen dafür nicht an.

Die Strände auf Texel haben keine wohlklingenden Namen, sondern werden ganz nüchtern nach den „Strandpfosten“ bzw. den Strandzugängen benannt, z. B. Paal 17. Diese Einteilung stammt vom Ministerium für Wasserwirtschaft. Aber egal, wie das Ganze nun heißt, Hauptsache, man gelangt an den Strand. Dazu muss man in der Regel erst die Dünen durchqueren, denn auf Texel – so wie an der gesamten niederländischen Küste – wird das Land durch Dünen und Deiche vor der manchmal recht stürmischen Nordsee geschützt. Der Dünenstreifen ist an manchen Stellen ziemlich breit. Ausnahme ist der Badeort De Koog {8}, wo nur ein paar Meter Sanddüne den Ort vom Strand trennen.

Sehr hübsch sind die Strandhütten, die man fast am ganzen Nordseestrand zu sehen bekommt. In Reih und Glied stehen sie aneinander, manche ganz in Weiß, einige in maritimem Blau-Weiß und wieder andere in den schönsten Pastelltönen. Man sieht sie nur von Frühling bis in den Herbst hinein, zu Beginn der kalten Jahreszeit werden sie nämlich in ihr Winterquartier gebracht. Dort bleiben sie vor den Stürmen verschont. Viele Texelaner haben ihr eigenes Strandhäuschen – komplett mit Wasseranschluss, Kochgelegenheit, Strandliegen und allem, was das Strandleben noch schöner macht. Übernachten darf man in den Holzhütten allerdings nicht und es wäre vermutlich auch zu eng. Auch als Tourist hat man die Möglichkeit, sich eine solche Strandhütte für ein paar Tage oder Wochen zu mieten (–>).

Inselsteckbrief

> Lage: Texel ist die größte und westlichste der niederländischen Nordseeinseln. Im Gegensatz zu den anderen, die Teil von Friesland sind, gehört sie zur niederländischen Provinz Nordholland. Östlich von Texel folgen die Inseln Vlieland, Terschelling, Ameland und Schiermonnikoog. Die Verbindung zum fünf Kilometer entfernten Festland erfolgt über Fähren.

> Entstehung: Der älteste Bereich der Insel ist die Gegend rund um den Hoge Berg, der in der Eiszeit entstand. Ein Gletscher formte nicht nur die Hügelgegend, sondern war auch für den gesamten Verlauf der niederländischen Küste mitbestimmend. Ohne den Hoge Berg würden die Niederlande heute anders aussehen, denn er schützte die Küste vor den Wassermassen der Nordsee. Durch eine Sturmflut im Jahr 1170 wurde Texel schließlich vom Festland getrennt.

> Höchste Erhebung: der Hoge Berg bei Oudeschild mit 15,3 Metern

> Fläche: Landfläche rund 17.000 Hektar. Die Länge der Insel beträgt fast 24 Kilometer, die Breite rund 10 Kilometer.

> Einwohner: fast 14.000 (2024)

> Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner/km²

> Hauptort: Den Burg {1}

> Verwaltung: Provinz Nordholland

> Wirtschaft: Landwirtschaft, Tourismus

> Tourismus: Rund 1 Mio. Besucher zählt Texel pro Jahr, rund ein Drittel stammt aus Deutschland (fast drei Viertel davon kommen aus Nordrhein-Westfalen).

Wie die Insel erkunden?

Texel lässt sich gut mit dem Auto erfahren. Die Hauptverkehrsstraße Pontweg (N501) führt vom Fähranleger nach Den Burg {1} und weiter nach De Koog {8}. Wer nach De Cocksdorp {10} möchte, der nimmt von Den Burg aus den Postweg nach Norden. Alle Dörfer der Insel sind sehr gut ausgeschildert, der Verkehr wird über Kreisverkehre geleitet. Auf der Insel gibt es nur eine einzige Ampel – und die steht an der Fähre.

Stau kennt die Insel nicht, es sei denn nach einem sonnigen Wochenende möchten alle Texel-Besucher gleichzeitig zurück aufs Festland. Dann kann es schon einmal passieren, dass sich vor dem Fähranleger eine lange Schlange bildet und die Wartezeit an der Fähre mehr als zwei Stunden beträgt. Aber das gehört bei einer Insel einfach mit dazu.

Was das Parken betrifft: Urlauber sollten sich vorab online die Texelvignet besorgen, einen digitalen Parkausweis (Details –>). Parken ist inzwischen in allen Orten und an allen Strandaufgängen kostenpflichtig (max. 10 € am Tag).

Am allerbesten lässt sich die Insel mit dem Fahrrad erkunden. Und davon macht auch fast jeder Texel-Besucher Gebrauch. Ob mitgebrachtes Rad oder vor Ort ausgeliehen – Hauptsache, man tritt in die Pedale. Auf der Insel gibt es auch E-Bikes, Kinderfahrräder, Fahrräder mit Kindersitz, Lastenfahrräder und sogar Fahrräder für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Gehbehinderung (–>) zu mieten. Einen Fahrradverleih findet man in jedem Dorf und auch viele Hotels vermieten Räder. Es gibt wirklich nichts Schöneres, als durch die Dünen zu radeln und den Duft der Heckenrosen einzuatmen oder im Sommer den kühlen Wald De Dennen {32} zu durchfahren. Mit dem Rad kommt man zu den schönsten Stränden und in die beeindruckendsten Naturschutzgebiete. Es gibt sogar Naturschutzgebiete wie Utopia {37} am Wattenmeerdeich, die nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar sind. Das Radwegenetz auf Texel ist hervorragend ausgeschildert und umfasst 170 Kilometer. Die Wege sind in der Regel sicher und meist auch von der Straße abgetrennt, sodass auch Kinder mitradeln können.

Inselorte

{1} Den Burg *** [C7]

Den Burg ist sozusagen die „Hauptstadt“ und das lebendige Zentrum der Insel. In dem 7000 Einwohner zählenden Ort gibt es viele Restaurants, Straßencafés, Geschäfte und auch eine Reihe von Sehenswürdigkeiten.

Schon im 7. Jahrhundert stand bei Den Burg eine Festung der Friesen und seit dem 9. Jahrhundert wurde der Ort als dauerhafte Siedlung bewohnt. Diesen frühmittelalterlichen Grundriss kann man heute noch an der kreisrunden Anordnung der Straßen im Zentrum erkennen. Allerdings war Den Burg in dieser Zeit nicht der Hauptort der Insel, sondern De Westen. Der Ort lag an einem Priel und hatte dadurch eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung. Als der Priel versandte, war es auch mit De Westen vorbei. Den Burg blühte auf und im Jahr 1415 wurden dem Ort die Stadtrechte verliehen. Seit der Stadtgründung ging es auch mit Texel bergauf und Den Burg wuchs zu ihrem wirtschaftlichen und sozialen Zentrum heran.

Das hat sich bis heute nicht geändert. In Den Burg findet man die Touristeninformation (–>), Ärzte und die einzige Apotheke (–>) der Insel sowie viele gute Restaurants, zahlreiche Geschäfte und Supermärkte. Mit 64 Einzeldenkmälern und drei Kirchen hat die Stadt aber auch in kultureller und historischer Hinsicht so einiges zu bieten.

{2} Evangelisch-reformierte Kirche (De Burght) ** [C7]

Die ehemals katholische und heute evangelisch-reformierte Kirche, auch Burghtkerk genannt, wurde um das Jahr 1400 errichtet. Wer durch Den Burg läuft, dem fällt es direkt auf: Oben auf dem Kirchturm sieht man das eine oder andere Gesicht über die Brüstung schauen, denn eine Turmbesteigung gehört zu einem Besuch dazu.

Als Fundament für die Kirche dienten Findlingsblöcke, auf denen bereits eine romanische Kirche stand. Die schweren Findlinge, die während der Eiszeit nach Texel geschwemmt wurden, mussten auch als Fundament für den Turm und die Säulen herhalten. An der Nordseite der Kirche kann man diese Steine noch erkennen.

Die im Stil der Spätgotik errichtete Burghtkerk besteht aus drei Schiffen, die von einem Tonnengewölbe überdacht werden. Der Kirchenboden dagegen diente als Grabstätte. Nur die reichen Insulaner wie der Wirt vom Eyerlandsche Huys konnten sich ein Grab in der Kirche leisten, denn der Kauf, die jährliche Miete und die schön verzierte Grabplatte schlugen ordentlich zu Buche. Und weil sich durch die vielen Gräber der Kirchenboden senkte, mussten die Familien der hier Begrabenen auch für die Instandhaltung des Fußbodens aufkommen. Das letzte Begräbnis in der Kirche fand im Jahr 1828 statt, danach wurden Begräbnisse in einer Kirche von den Behörden verboten.

Neben den Einzelgräbern gab es auch Grabkammern, in denen ganze Familien beigesetzt wurden. Während der Restaurierung der Kirche in den 1950er-Jahren wurden diese Grabkeller jedoch zugeschüttet – mitsamt der Grabbeigaben, unter ihnen auch Gemälde. Die Grabplatten zeigen teilweise Namen, teilweise nur Zeichen.

Bemerkenswert ist auch das Taufbecken aus Bentheimer Sandstein, das vermutlich aus dem 10. oder 11. Jahrhundert stammt. Auf dem Taufbecken sind die vier Ströme des Paradieses abgebildet: Euphrat, Tigris, Pischon und Gihon. Die Orgel ist ein Werk des Erfurter Orgelbauers Michael Garstenhauer, der sie vermutlich zwischen 1814 und 1818 in Monnickendamm auf dem Festland baute. Im Juni 1818 kam die Orgel nach Texel, wo sie feierlich in Empfang genommen wurde. Während des Aufstands der Georgier (–>) am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche schwer beschädigt, direkt nach dem Krieg jedoch wieder restauriert.

Eine Turmbesteigung gehört zu einer Besichtigung einfach dazu. Doch ist Vorsicht geboten! Die auch für holländische Verhältnisse sehr schmalen Stufen sind nicht jedermanns Sache und am sichersten ist es, beim Hinabsteigen der 117 Stufen rückwärts zu gehen.

Doch erst einmal zum Aufstieg: Die erste Treppe führt auf die Höhe der Kirchenorgel. Man kommt am alten und leicht lädierten Turmkreuz vorbei, das aus dem Jahr 1604 stammt und im Zuge von Renovierungsarbeiten am Turm ins Kircheninnere gehängt wurde. Hat man diese Treppe geschafft, eröffnet sich einem ein schöner Blick von der Orgelempore über das Kircheninnere.

Eine weitere Treppe führt hinauf zu einem alten, handgeschmiedeten Uhrwerk, das noch bis zum Jahr 1932 in Betrieb war. Das genaue Alter ist nicht bekannt, nur eine größere Reparatur im Jahre 1609 ist überliefert. Experten zufolge soll es sich jedoch um eine der ältesten Turmuhren der Niederlande handeln.

Weiter führt der Weg hinauf zu einer Glocke, um die sich eine ganz besondere Geschichte rankt: Sie wurde im 17. Jh. in Enkhuizen gegossen und im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Besatzern vom Turm geholt, um das Metall zur Herstellung von Kriegswaffen zu verwenden. Die Glocke wurde zusammen mit fast 400 weiteren auf ein Schiff geladen, das die wertvolle Bronze nach Deutschland bringen sollte. Doch so leicht gaben sich die Niederländer nicht geschlagen. „Aus heiterem Himmel“ sank das Glockenschiff im IJsselmeer. Nach dem Krieg barg der Schiffer „seine“ Glocken aus dem Wasser, verkaufte sie für umgerechnet 35 € pro Stück wieder an ihre ursprünglichen Eigentümer und renovierte mit dem Erlös sein Schiff. So kommt es, dass die alte Kirchenglocke heute wieder in der Kirche in Den Burg zu sehen ist.

Oben auf dem Turm angelangt geht es hinaus auf die – zugegeben sehr beengte – Turmbalustrade, von der aus man einen Blick über die Dächer von Den Burg hat. Über den Besuchern erhebt sich die Turmspitze, die wir dem Alkohol verdanken. Denn als im Jahr 1527 die erste Turmspitze von einem Unwetter hinweggefegt wurde, wurde der Bau der neuen Spitze durch Erhebung einer Einfuhrsteuer auf Spirituosen ermöglicht. Doch man musste erst einmal rund 80 Jahre tief ins Glas blicken, bis die neue Turmspitze im Jahr 1604 fertiggestellt werden konnte.

> Binnenburg 2, Den Burg, geöffnet: Mitte April–Ende Okt. Mo., Mi., Sa. 10–16 Uhr (bei gutem Wetter)

{3} Heimatmuseum (Oudheidkamer) ** [C7]

In einem der ältesten Häuser der Insel befindet sich das Heimatmuseum. Hier wird ein Sammelsurium von allerlei Kunst- und Gebrauchsgegenständen gezeigt, die meisten davon stammen aus dem 19. Jahrhundert.

Das Gebäude aus dem Jahr 1599 stand ursprünglich (also vor der Ausbreitung des Ortes Den Burg) vor den Toren der Stadt und diente als „Gasthaus“. Es bot Armen und Durchreisenden eine kurzzeitige Unterkunft. Drei Tage lang durften sich Seeleute, Hausierer oder Familien, die beispielsweise durch einen Brand ihr Haus verloren hatten, hier niederlassen, ohne Miete zu bezahlen. Über das Geschehen wachte das Hausmeisterehepaar, das im Hinterhaus wohnte. Heute dient das ehemalige Gasthaus als Ausstellungsgebäude für die vielen Schenkungen und Leihgaben von Texeler Familien. Die bunt zusammengetragene Sammlung zeigt Gemälde, Uhren, Puppen und Möbel, einen Alkoven, einen Schrank voll alter Bettwäsche, japanische Teedosen und chinesisches Geschirr, Texeler Trachten, eine Spieldose und vieles mehr. In der Wohnstube steht ein Kamin, der dort erst später aufgebaut wurde und etwas überdimensioniert wirkt. Auf den Fliesen sind Kanarienvögel abgebildet, eine Anspielung auf die Vögel, die man früher in den Zimmern hielt, um einer Kohlenmonoxidvergiftung zu entgehen. Denn wenn Gas austrat, fiel erst der Kanarienvogel tot von der Stange, bevor der Mensch Schaden erlitt. Ein perfektes Frühwarnsystem.

Die Küche des Gasthauses stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert und ist noch recht gut erhalten. Man sieht ein steinernes Waschbecken, blau-weiße Steingutkrüge, Petroleumlampen und einen Stein-Wasserfilter, mit dem das Wasser mittels Holzkohle gefiltert wurde. Über der Spüle stehen auf einem Brett Zinnteller und -kannen, in der Vitrine befindet sich Meissner und chinesisches Porzellan.

Ebenfalls zu sehen sind die Briefe der Aagje Luijtsen, die sie ihrem Mann schrieb, der zur See fuhr. Sie geben einen Einblick in das Leben der Seemannsfrauen, die an Land zurückbleiben mussten, während ihre Männer Monate, manchmal Jahre weg waren.

Zum Heimatmuseum gehört auch der kleinste öffentlich zugängliche Kräutergarten der Niederlande. Es gibt hier zwar keine exotischen Kräuter zu sehen, doch liebenswert ist dieser kleine Hinterhof allemal und den Freiwilligen, die hier traditionelle Kräuter anbauen, gebührt Respekt.

> Kogerstraat 1 (am Stenenplaats), Den Burg, www.oudheidkamertexel.nl, geöffnet: April–Okt. Mo.–Mi., Fr. 11–17, Sa. 14–16 Uhr, Eintritt: Erw. 4,50 €, Kinder 4–13 Jahre 2,50 €

Die Briefe der Aagje

Über die Geschichte der VOC (Verenigde Oostindische Compagnie bzw. Niederländische Ostindien-Kompanie, 1602–1795) berichteten hauptsächlich Männer. Sie fuhren auf den Schiffen und trieben Handel. Doch es gab auch die Frauen und Kinder, die zu Hause warteten. Ein gutes Beispiel für das Leben und Leiden einer Seemannsfrau liefern die Briefe der Aagje Luijtsen, die sie zwischen 1776 und 1780 an ihren Mann Harmanus Kikkert schrieb, der als Steuermann auf einem Schiff unterwegs war. Aagje und Harmanus heirateten im Jahr 1776. Aagje war damals 21 Jahre alt und im fünften Monat schwanger. Ihr Sohn Lammert kam zur Welt, als ihr Mann schon weit draußen auf den Weltmeeren war. In ihren Briefen berichtet sie vom täglichen Leben und von ihren Kindern (Aagje und Harmanus hatten insgesamt sechs Kinder, zwei davon verstarben früh) und natürlich ist es immer wieder die Sehnsucht, die zwischen den Zeilen mitklingt. Die 19 Briefe, die Aagje an ihren Mann schrieb, wurden in einem Archiv in England gefunden. Sie gelangten dorthin, weil das Schiff, auf dem Harmanus Steuermann war, im Jahr 1781 während des Vierten Englischen Krieges am Kap der Guten Hoffnung von den Engländern gekapert wurde. Harmanus kam gerade aus China und war auf der Heimreise. Er überlebte den Überfall, verlor allerdings sein Hab und Gut, das in zwei Kisten an Bord verstaut war. Sicherlich waren darin auch die Geschenke für seine Lieben zu Hause: Aagje wünschte sich Seide, Süßigkeiten und Orangen. Sein Sohn Lammert einen „Affen mit Röckchen“.

{4} Maritiem- en Juttersmuseum Flora *** [B6]