Reise Know-How CityTrip Köln - Kirstin Kabasci - E-Book

Reise Know-How CityTrip Köln E-Book

Kirstin Kabasci

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Beschreibung

Köln, die Heimat des weltbekannten Doms, beherbergt auch eine Fülle an herausragenden Museen wie das Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt und das Museum Ludwig. Shoppingfans kommen rund um den Neumarkt, in der Schildergasse und in der Breiten Straße voll auf ihre Kosten. Abends locken zahlreiche Kölsch-Kneipen und Brauhäuser und nicht nur während des berühmten Karnevals präsentiert sich Köln als lebensfrohe Stadt. Bei einer Schifffahrt öffnet sich eine neue Perspektive auf die Rheinmetropole. Weitläufige Grünanlagen wie der Rheinpark laden zu einer Pause nach der Stadtbesichtigung ein. Auch der sich an ihn anschließende, eher untouristische Stadtteil Deutz lohnt einen Besuch. Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der Domstadt selbstständig zu entdecken: -Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet -Faszinierende Architektur: gotische Sakralbauten, moderne Quartiere und steinerne Zeugen der Römerzeit -Abwechslungsreicher Stadtspaziergang -Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip -Ausflüge nach Deutz und in die Südstadt -Shoppingtipps von Kölnisch Wasser bis zur angesagten Modeboutique -Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die rheinische Küche -Tipps für die Abendund Nachtgestaltung: von der Konzerthalle bis zur Kölschkneipe -Herrgotts Winkel: Kölns romanische Kirchen -Köln zum Durchatmen: Claudius Therme, Volksgarten, Botanischer Garten -Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen -Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... -Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ...

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Seitenzahl: 210

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Restaurantkategorien

Hotelkategorien

Köln entdecken

„Nix bliev wie et wor“ – „Et kütt wie et kütt“ …

Willkommen in Köln

Kurztrip nach Köln

Stadtspaziergang

Altstadt

Innenstadt

Ring(e)

Nordstadt

Südstadt

Deutz

Köln erleben

Köln für Kunst- und Museumsfreunde

Köln für Genießer

Köln am Abend

Köln zum Stöbern und Shoppen

Köln zum Durchatmen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Köln verstehen

Köln – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

2000 Jahre Stadt- und Lebensgeschichte(n)

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Geldfragen

Informationsquellen

Internet

LGBT+

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Post

Radfahren

Sicherheit

Stadttouren

Unterkunft

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Impressum

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/koeln23

Restaurantkategorien

Die folgenden Preiskategorien dienen als Orientierungshilfe und beziehen sich auf Durchschnittspreise für ein Hauptgericht ohne Getränke.

€ bis ca. 16 Euro

€€ ca. 16–26 Euro

€€€ mehr als 26 Euro

Hotelkategorien

Die folgenden Kategorien beziehen sich auf Standard-Doppelzimmer außerhalb von Messezeiten.

€ 55–85 €

€€ 85–155 €

€€€ ab 155 €

Köln entdecken

„Nix bliev wie et wor“ – „Et kütt wie et kütt“ …

Köln hat seine eigene Sprache. Diese zwei kölschen Grundgesetze drücken Innovationsfreude und Zukunftsoffenheit trefflich aus. Die Domstadt ist vielseitig, schrill, selbstbewusst, selbstverliebt – mitunter sogar größenwahnsinnig. Die Stadt mit Dom ist Kulturmetropole, Medienzentrum, Messestadt, Karnevalshochburg, Brauhausbrennpunkt und Besuchermagnet.

„Nichts bleibt, wie es war“: Wie viele andere Städte wandelt auch Köln sich ständig. In der von Touristen gerne besuchten Altstadt (–>) vis-à-vis dem Dom {1} und dem historischen Rathaus {5} entsteht Neues und Großes. Im Fokus steht die Aufarbeitung, Bewahrung und Neupräsentation der über zweitausendjährigen Stadt- und Kulturgeschichte.

„Es kommt, wie es kommt“: Insbesondere in der dicht besiedelten und in Rheinnähe liegenden Altstadt gestalten sich Großbauprojekte schwierig und sind gekennzeichnet durch Bauverzögerungen und Kostenexplosionen.

Hier einige für Besucher interessante Neuerungen:

Auf und unter (!) dem Rathausplatz entsteht derzeit das MiQua, das „Museum im Quartier“ (–>). Besucher können hier voraussichtlich ab 2025 die Stadtgeschichte erkunden: vom römischen über das jüdisch-mittelalterliche und frühneuzeitliche bis zum heutigen Köln. Unterirdisch wird das MiQua einzigartige archäologische Relikte an ihren tatsächlichen Fundorten präsentieren, oberirdisch entsteht ein Museum der jüdischen Kultur.

Gegenüber dem Dom soll das groß angelegte Neubauprojekt „Historische Mitte“ zukünftig das Römisch-Germanische Museum {3} und das Stadtmuseum beherbergen. Für die mehrjährige Übergangszeit hat sich das Römisch-Germanische Museum mit einer kleinen, aber feinen Ausstellung im Belgischen Haus eingerichtet. Eine innovative Ausstellung des Stadtmuseums wird ab Herbst 2023 zeitweise im ehemaligen Kaufhaus Sauer in Szene gesetzt.

Eine Vielzahl an baulichen Veränderungen und räumlichen Aufwertungen vereint sich städtisch initiiert als Via Culturalis. Im Herzen der Altstadt, zwischen dem Dom und der romanischen Kirche St. Maria im Kapitol {7}, sollen bedeutende Geschichtsschauplätze und Kulturbauten nach und nach diesen Kultur- und Erlebnispfad formieren und Zeitspuren begreifbar machen.

Viel Spaß beim Entdecken von Kölns Kulturneuheiten!

Die bunten Giebelhäuser am Fischmarkt {10} werden vom Turm der Kirche St. Martin {8} überragt (140kn Abb.: kk)

Willkommen in Köln

Köln gleicht mehr einem Millionendorf als einer Metropole. Geographisch gliedert es sich in neun Stadtbezirke und 86 Stadtteile, doch was die Stadt prägt, sind ihre „Veedel“.

Es wäre nicht korrekt, dieses kölsche Wort einfach mit „Stadtteil“ zu übersetzen, denn ein Veedel ist ein eigener Mikrokosmos mit eigener Geschichte, eigener Lebensart, liebenswerten und schrulligen Seiten. In den Veedeln findet das Kölner Alltagsleben statt. Wenn man wissen möchte, was Köln tatsächlich ausmacht, dann sollte man sich überregional bekannte Veedel-Klassiker wie z. B. das Severinsviertel {40}, Nippes {34}, den Eigelstein {30}, das Agnesviertel {32}, das Belgische Viertel {23} oder das Friesenviertel {21} ansehen und ihre Vielfalt entdecken. Da es keine exakte Grenzziehung zwischen den Veedeln gibt, kann so manches dieser „gefühlten Gebiete“ mehrere Namen tragen. Sie lassen sich schwer in die bürokratische Raster der Stadtverwaltung einpassen und auch auf Straßenschildern und in Stadtplänen sind sie nicht verzeichnet. Gebiete wie das Kunibertsviertel, das Georgsviertel, das Pantaleonsviertel, das Mauritiusviertel, das Cäcilienviertel oder das Kapitolviertel können wohl nur Kölner lokalisieren. Touristen wohlbekannt ist das Martinsviertel, ein Schmuckstück der Altstadt. Ein Rundgang dort wird im nächsten Abschnitt beschrieben.

Köln besteht für viele Kölner nur aus den linksrheinischen Gebieten, denn nach Ansicht vieler ist der Rhein eine Grenze, eine Art Kölner Mauer. Hüben – im Westen – wohnen die Glücklichen, die Wohlhabenden, die „echten“ Kölner. Drüben – im Rechtsrheinischen – gibt es angeblich keine Kultur und nichts zum Einkaufen, dort „fängt Sibirien an“. Das sollte man aber nicht allzu ernst nehmen: Es gehört zum kölnischen Humor und somit zum Brauchtum, die östliche Stadthälfte zu verballhornen.

> www.koelner-stadtteile.de, www.koeln.de/veedel

Kurztrip nach Köln

Köln bietet etliche Komponenten mit K wie Kultur, Kunst, Konsum, Karneval, Kneipen und Kirchen (samt Knochen, sprich Reliquien), aber auch noch viel mehr. Einiges ist kölsch und einzigartig – anderes typisch für eine Metropole.

Hier sollen Vorschläge für einen zweitägigen Besuch mit Dom und Altstadt am ersten Tag sowie eine Auswahl weiterer Highlights am zweiten Tag gemacht werden. Alle vorgestellten Museen haben am Wochenende geöffnet, Kirchenbesichtigungen sind während der Gottesdienste – also insbesondere sonntagsmorgens – nicht möglich.

Tag 1: Die Altstadt

Am ersten Tag sollte man sich den Dom und die Altstadt ansehen. Letztere ist voller Sehenswürdigkeiten, die man nach seinen eigenen Interessen auswählen kann. Das Areal ist überschaubar und weite Teile sind verkehrsberuhigt, daher kann man sich gut zu Fuß bewegen. Der Abend kann zum Beispiel gemütlich in einem kölschen Brauhaus ausklingen.

Er ist alles überragend und man sollte ihn unbedingt gesehen haben: Der HoheDomzu Köln {1} ist das Wahrzeichen der Stadt und eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Deutschen – über sechs Millionen Besucher besichtigen die gigantische gotische Kathedrale Jahr für Jahr. Für die vielen Details im Inneren sollte man sich Zeit nehmen. Die Domschatzkammer birgt wertvolle Sakralschätze und der Untergrund offenbart das mächtige Fundament und geschichtsträchtige Funde, die bis zur Römerzeit zurückdatierbar sind. Man sollte die Mühe nicht scheuen und über die Treppen den Südturm erklimmen, denn der Ausblick über die Altstadt und Köln ist einmalig! Auch sollte man einmal um den Dom herumgehen und die Augen für die verspielten Details offen halten, die einem zuerst vielleicht gar nicht aufgefallen sind (–>).

Nach der Besichtigung des Doms bietet sich ein Besuch der Altstadt an. Wer zunächst einen Überblick bekommen und ein wenig bummeln möchte, dem sei der Altstadtspaziergang (–>) empfohlen. Er bietet einen Überblick über die zentralen Sehenswürdigkeiten.

Für diejenigen, die die Altstadt lieber vollständig auf eigene Faust erkunden wollen, soll im Folgenden eine thematische Vorstellung der dortigen Besichtigungsmöglichkeiten gegeben werden.

Kölns Altstadt birgt Zeugen der rund 2000-jährigen Stadtgeschichte, denn damals siedelten sich dort die Römer an und gründeten „Colonia“. Um den Dom herum bekunden Überreste des römischen Nordtores (–>) und der römischen Stadtmauer (–>) diese Anfänge. Im Römisch-Germanischen Museum {3} kann man sich über diese Epoche informieren. Eigentlich ist der gesamte Boden der Altstadt voller Römerrelikte, viele davon werden zukünftig – an Original-Fundorten – im einzigartigen Museum MiQua zu besichtigen sein (–>).

Wem der Sinn mehr nach der Erkundung des Mittelalters steht, der kann sich eine der großen romanischen Kirchen (oder mehrere) ansehen. Köln birgt 12 solcher Kleinode. Sie stellen einen besonderen, aber leider schnell zu übersehenen bau- und kunstgeschichtlichen Schatz dar. In der Altstadt befinden sich St. Andreas {2}, Groß St. Martin {8}, St. Maria Lyskirchen {35} und St. Maria im Kapitol {7}.

An Museen findet sich neben dem Römisch-Germanischen z. B. auch das Museum Ludwig {4}, das moderne Kunst vom Feinsten zeigt. Kunstfreunde werden auch von der Ausstellung des Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud {6} im Martinsviertel begeistert sein. Ein Museum der besonderen Art ist das Duftmuseum im Farina-Haus (–>). Im Rahmen einer Führung kann man diese älteste Parfümfabrik der Welt besichtigen – klar, dass hier Original Kölnisch Wasser destilliert wurde. Schleckermäuler und Sportbegeisterte finden „ihre“ Museen in der Altstadt-Süd am Rheinufer: das Schokoladenmuseum {36} und das Deutsche Sport und Olympia Museum.

Apropos Rheinufer: Auch das sollte man gesehen haben, denn entlang eines Altstadtufer-Fußwegs kann man prima flanieren oder am Fischmarkt {10} bzw. an der Frankenwerft {9} pausieren – immer mit Panoramablick auf den Fluss und auf schmale bunte Giebelhäuser. Restaurants und Cafés haben hier im Sommer Außentische und ein Stück vom Ufer entfernt finden sich auch um die beiden einstigen Marktplätze Heumarkt {12} und Alter Markt {11} etliche Gastronomiebetriebe und pittoreske Fassaden. Allerdings ist hier meist viel Betrieb – insbesondere bei schönem Wetter tummeln sich hier Touristen aus allen möglichen Ländern.

Quirlig geht es auch in der hiesigen Fußgängerzone, der Hohen Straße {13}, zu, die parallel zum Rhein verläuft. Beschaulicher ist es auf dem Rote-Funken-Plätzchen (zwischen Buttermarkt und Auf dem Rotherberg), dem Ostermannplatz [H/I7], dem Eisenmarkt [I8] sowie dem Platz vor Groß St. Martin {8}.

Wer möchte, kann auch gut eine Schiffstour auf dem Rhein in seine Altstadtbesichtigung integrieren – in den Sommermonaten starten täglich etliche Panoramarundfahrten. Die meisten führen flussaufwärts bis Rodenkirchen oder auch den Rhein abwärts bis nach Mülheim. Es bieten sich erstklassige Köln-Ansichten!

Den Altstadtbesuch kann man bestens mit einer Einkehr in einem kölschen Brauhaus ausklingen lassen. Hier gibt es Kölsch zum Trinken, zum Essen und gesprochen wird – natürlich – auch Kölsch. Kölsche Brauhäuser gibt es etliche.

Exkurs: Dat jidet nur in Kölle

Kölner Dom {1}: die größte gotische Kathedrale der Welt!

Kölsch sprechen: Dialekt der fein verpackten Derbheiten

Kölsch essen: Halve Hahn, Flönz met Öllig, Himmel un Äad machen neuierig.

Kölsch trinken: Helles obergäriges Vollbier wird in schlanken Stangen serviert.

Kölsch duften: Das Kölnisch Wasser hat Weltruhm erlangt (–> und –>).

Kölner Karneval: Millionen schunkeln und schmettern „Kölle alaaf“.

Kallendresser: Eine blanke Kehrseite gilt den Stadtoberen (–>).

Bermudadreieck: Hier ballt sich das LGBT-Leben.

Goldene Kammer: Lächelnde Mädchenbüsten bergen Knochenreliquien (–>).

Heilige Drei Könige: Geraubte Gebeine ließen Köln zur heiligen Stadt avancieren (–>).

Kirchenhostel: Übernachten im Pathpoint, einem früheren Gotteshaus

Freitreppe XXL: Der Deutzer Rheinboulevard {44} bietet die längste Sitzgelegenheit Europas.

Tag 2: Die Innenstadt und ein „Veedel“

Auch am zweiten Tag bietet Köln jede Menge Highlights, sodass einem keinesfalls langweilig wird. Heute stehen die Innenstadt und der Besuch eines kölschen Veedels – eines „Viertels“ – auf dem Plan.

Startpunkt für die Tour durch die Innenstadt ist der Neumarkt [G8] (Haltestelle: Neumarkt). An diesem verkehrsumströmten Platz treffen Kommerz und Kultur aufeinander – außer sonntags, denn da haben Geschäfte und Einkaufspassagen geschlossen. Kultur bietet der unübersehbar riesige, konsequent kubische Komplex des Kulturquartiers. Er beherbergt drei Museen und bietet dem Besucher somit Auswahl. Beim Rautenstrauch-Joest-Museum {15} handelt es sich um ein innovativ gestaltetes Völkerkundemuseum. Hier kann man entlang dem Themenparcours „Der Mensch in seinen Welten“ auf kulturelle Entdeckungsreise gehen und sehen, wie Menschen zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Erdteilen ihr Leben gestalten. Das Kulturquartier führt einen jedoch nicht nur in ferne Welten, sondern auch in vergangene Zeiten: Das Museum Schnütgen in der angrenzenden romanischen Kirche St. Cäcilien {16} bietet eine Zeitreise ins Mittelalter. Ein kleiner Teil der Ausstellung wird im neumodischen Kulturkoloss präsentiert, der Großteil befindet sich aber im Innenraum der dreischiffigen Pfeilerbasilika. Eindrucksvoll verschmilzt mittelalterliche Sakralkunst mit dem Kirchenraum.

„Nord oder Süd?“, so lautet die Frage nach dieser Stippvisite der City. Im Norden Kölns kann man sich nun das Viertel rund um den Eigelstein ansehen – oder im Süden das Severinsviertel besuchen. Echt „kölsche Veedel“ sind beide und sie bieten auch ähnliche Sehenswürdigkeiten sowie Restaurants, Imbisse, Kneipen, Kioske und Geschäfte aller Art – viele sind inhaberbetrieben. Einmal dort angekommen, kann man jedes Viertel zu Fuß erkunden.

Variante Eigelsteinviertel (Haltestelle: Breslauer Platz/Hbf oder Ebertplatz): Der Eigelstein {30} ist eine als Fußgängerzone und Fahrradstraße gestaltete Einkaufsmeile zwischen dem Breslauer Platz und dem Ebertpatz. Schon die Römer nutzten diese Trasse als Fernstraße nach Norden. Beim Spaziergang durch das Viertel offenbart sich dessen kölsch-kosmopolitischer Charme. Wer zunächst gerne Mittag essen möchte bzw. nach der Veedelerkundung zu Abend essen, kann dies z. B. in einem kölschen Brauhaus wie Em Kölsche Boor (–>) tun. Außerdem stehen am Eigelstein diverse Imbisse zur Verfügung. Die Eigelsteintorburg, die dem Viertel seinen Namen gibt, ist ein Zeuge des Mittelalters. Wer allerdings eher an der Erkundung romanischer Kirchen interessiert ist, der kann sich St. Ursula {31} ansehen, die sich nahe dem südlichen Ende des Eigelstein befindet. Interessant sind nicht nur die Geschichte und die Architektur der Emporenbasilika, sondern auch die barocke Gebeinkammer, die sogenannte „Goldene Kammer“.

Variante Severinsviertel (Haltestelle: Severinstr. oder Chlodwigplatz): Das Severinsviertel {40} wird auf Kölsch „Vringsveedel“ genannt und gilt als eine Art kölsches Vorzeigeveedel. Seine Lebensader ist die Severinstraße, wie der Eigelstein eine Einkaufsstraße. Die Römer zogen ihrem Verlauf folgend nach Süden. Wer gerne einkehren möchte, kann dies auch hier in einem kölschen Brauhaus tun. Zur Auswahl steht z. B. Früh em Veedel (–>). Wer nicht-kölsche Speisen bevorzugt, der kann einen der Imbisse entlang der Severinstraße wählen. Die Severinstorburg, nach der das Viertel benannt wurde, gewährte einst Einlass ins mittelalterliche Köln. Nur wenig weiter nördlich steht die romanische Kirche St. Severin {41}, die eine bewegte Baugeschichte vorweisen kann – die Ausgrabungsfunde in ihrem Keller zeugen davon. Es lohnt sich, beim Besuch des Viertels von der Severinstraße abzubiegen und die drum herum gelegenen Straßen zu erkunden.

Stadtspaziergang

Der Verlauf des hier beschriebenen Stadtspaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Kölns touristische Schokoladenseite ist die Altstadt. Hierhin kommen Besucher aus aller Welt und hier kann man – vom Durchgangsverkehr verschont – prima bummeln gehen. Zwei ineinander übergehende Areale charakterisieren die Altstadt: An das Rheinufer schmiegt sich das Martinsviertel (–>), benannt nach der romanischen Kirche Groß St. Martin {8}, deren markant-mächtiger Vierungsturm weithin sichtbar ist. Das Kulturviertel (–>) beschreibt ein daran anschließendes, kulturhistorisch bedeutsames Areal entlang einer vom Dom {1} nach Süden verlaufenden Achse. Diese entspricht dem Kulturpfad Via Culturalis, einem städtischen Projekt zur Vergegenwärtigung der kulturellen Schätze. Der im Folgenden beschriebene Spaziergang führt durch beide Altstadt-Mikrokosmen. Der Weg geht an vielen touristischen Highlights vorbei und zeigt auch Kölns viel fotografierte Bilderbuch-Schauseite am Rhein. Bei der Fülle an möglichen Sightseeingstopps – und je nach Länge der Kaffee- oder Kölschpausen – lässt sich bei diesem Spaziergang ein Vor- oder Nachmittag gut füllen.

Als Ausgangs- und Endpunkt des 2,2 km langen Rundgangs ist der Dom {1} unverfehlbar. Der Hauptbahnhof liegt nebenan und bietet beste Anreisemöglichkeiten, denn auch die Stadtbahn hält hier. Wer noch Informationen benötigt, findet Infostellen von KölnTourismus und Domforum (–>) direkt gegenüber vom Dom-Haupteingang, und wer möchte, kann vor oder nach dem Altstadtspaziergang das gotische Gotteshaus oder die Domschatzkammer besichtigen oder den Südturm erklimmen und die Aussicht auf die Stadt genießen (exakt 101 Höhenmeter).

Der Stadtspaziergang beginnt im Norden des Doms {1}. Vom Bahnhofsvorplatz [H6] führt eine große Freitreppe zum Dom hinauf, die gerne als Sitzgelegenheit und Treffpunkt genutzt wird. Oben findet sich der Eingang zur Domschatzkammer (–>), in der bedeutsame Stücke des Domschatzes ausgestellt sind. Im Schatten des mächtigen Gotteshauses führt ein Fußweg über die Domplatte (–>) an den Überbleibseln des Römischen Nordtors (–>) vorbei zur prächtigen Westseite des Doms, wo sich auch dessen Haupteingangsportal befindet.

Vom gegenüberliegenden Domforum (–>) führt die Verlängerung der Fußgängerzone Hohe Straße {13} nach einem kurzen Stück am Wallrafplatz [H7] vorbei zur links abbiegenden Gasse Am Hof. Hier huldigt der Heinzelmännchenbrunnen den fleißigen Sagenhelden. Folgt man der hier beginnenden Straße Am Hof nur ca. 200 Meter nach Osten (Richtung Rhein), so erreicht man das Südende des Roncalliplatzes [H7]. Auf dem Roncalliplatz könnten Baumaßnahmen Teile des Areals vereinnahmen. Dazu gehört die Errichtung von Kölns Historischer Mitte wie auch die Sanierung des historischen Dom Hotels samt den benachbarten Premium-Einkaufsstätten des DomCarré (www.domcarre.com). Vom Roncalliplatz geht es weiter nach Süden auf die Straße Unter Goldschmied. Vorbei am Theo-Burauen-Platz [H7] erreicht man schnell das historische Rathaus {5}, auf dessen Vorplatz die Bauarbeiten eines einzigartigen Museumsneubaus namens MiQua vonstatten gehen (–>).

An der Straßenecke Unter Goldschmied/Obenmarspforten findet sich das Duftmuseum im Farina-Haus (–>), in dem man in die Historie des Original Eau de Cologne „hineinschnuppern“ kann. Schräg gegenüber steht das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud {6}, eine der bedeutendsten Gemäldegalerien Deutschlands, die in modernem Ambiente abendländische Kunst präsentiert. Weiter nach Süden gehend könnte man dem Kulturpfad Via Culturalis folgen und würde knapp 500 Meter weiter seinen Endpunkt an der romanischen Kirche St. Maria im Kapitol {7} erreichen.

Dieser Altstadtspaziergang biegt jedoch nach Osten Richtung Rhein ins Martinsviertel ab. Nur knapp 100 Meter hinter dem Haupteingang des Museumskubus {6} erreicht man das Nordende des Heumarkts {12}. Dieser historische Marktplatz markiert das südliche Ende des Martinsviertels, am Südende des Platzes führt die Deutzer Brücke über den Rhein in den Stadtteil Deutz (–>). Hier hat man etwa die halbe Rundgangstrecke hinter sich und nun geht es im Zickzackkurs durch die engen Gassen des Martinsviertels zurück.

Von der nördlichen Schmalseite des Heumarkts führt die Salzgasse Richtung Rhein. Von der Salzgasse kann man durch eine enge Fußgängerpassage nach Norden auf den Ostermannplatz [H/I7] abbiegen, der nach dem Komponisten und Sänger von Heimat- und Karnevalsliedern Willi Ostermann benannt wurde. Er ist ein typischer Altstadtplatz, auf dem diverse Gastronomiebetriebe zur Rast einladen. Direkt gegenüber, auf der anderen Seite der Salzgasse, liegt ein weiterer Altstadtplatz, der Eisenmarkt (–>), auf dem es meist ruhig zugeht. Im hiesigen Hänneschen Theater belustigen Stockpuppen das Publikum auf Kölsch.

Zurück auf der Salzgasse folgt man dieser Richtung Osten (Rhein). Biegt man in die zweite kreuzende Quergasse namens Buttermarkt [I8] nach Norden (links) ab, so erreicht man wenig später den Fischmarkt {10}. Auch wenn dieser pittoreske Platz nahe dem Rhein liegt, wird hier schon lange kein Fisch mehr gehandelt, es bietet sich einem aber ein Bilderbuchblick auf schlanke, bunte Giebelhäuser. Hier kann man sich in eines der vielen Cafés oder Restaurants setzen – bzw. bei gutem Wetter an einen der Außentische – und dem Treiben auf und am Rhein zusehen.

Vom Fischmarkt führt die Lintgasse wieder vom Rhein weg. Rechts reckt die romanische Kirche Groß St. Martin {8} ihren markanten Turm in den Himmel, sie steht am Platz An Groß St. Martin [I7]. Dieser beherbergt diverse Skulpturen, von denen Tünnes und Schäl als Selfie-Partner sehr beliebt sind. Links der Lintgasse befindet sich wieder der Ostermannplatz. In nur wenigen Gehminuten erreicht man über die Lintgasse den zweitgrößten Platz des Martinviertels, den Alter Markt {11}. Es lohnt sich, eine Runde um diesen einstigen Marktplatz zu flanieren und einen Blick auf den Kallendresser oder das Doppelhaus „Zum Brezel“ und „Zum Dorn“ (Nr. 20/22), ein Beispiel für die früheren Patrizierhäuser am Platz, zu werfen. Wer am Fischmarkt keine Pause gemacht hat, kann auch in einem der hiesigen Gastronomiebetriebe einkehren. Vom nördlichen Ende des Alter Markt führt die Mühlengasse erneut im Richtung Rhein (nach rechts).

Nach Norden (nach links) heißt die Rheinpromenade Frankenwerft {9} und führt direkt am Ufer entlang auf die ca. 200 m entfernte Hohenzollernbrücke zu. Auf diesem kurzen Stück Rheinpromenade kann man – vor allem bei gutem Wetter – bereits die Anziehungskraft des Flusses erahnen. Spaziergänger, Jogger und Radfahrer teilen sich den Uferweg, Müßiggänger und Kinder den Rheingarten. Viele lassen es sich in den Außengastronomien der Straßen Am Bollwerk und Am Frankenturm oder bei einer Schifffahrt auf dem Rhein gut gehen.

Kurz vor der Hohenzollernbrücke führen links Treppen hinauf zum Heinrich-Böll-Platz vor dem Museum Ludwig {4}, das Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts bietet. Hier befinden sich auch die quasi „im Untergrund“ liegende Philharmonie und nur wenig weiter hat man den Start- und auch Endpunkt dieses Spaziergangs, den Roncalliplatz [H7] an der Südseite des Doms {1}, erreicht. Hier liegt auch das Römisch-Germanische Museum {3}, das wegen Generalsanierung längerfristig geschlossen ist, aber eine interessante Ausstellungsauswahl an einem Zwischenstandort am Neumarkt präsentiert. Eine Umrundung des Doms kann an diesen Spaziergang angefügt werden (falls keine Bauzäune den Weg versperren).

Fußmüde können am Roncalliplatz beim Dom Wolters Bimmelbahnen besteigen, ab der Uferpromenade eine Schifffahrt auf dem Rhein starten oder einen Brauhausbesuch in der Altstadt anfügen. Vom nahe gelegenen Hauptbahnhof fahren verschiedene öffentliche Nahverkehrsmittel in alle Teile der Stadt.

Wer weiter spazierengehen möchte, kann die Rheinuferpromenade wählen oder über die Hohenzollernbrücke (Zugang für Fußgänger vom Heinrich-Böll-Platz) die ca. 500 Meter zum Deutzer Rheinufer bummeln.

Shoppingfans können ab dem Haupteingang des Doms der Fußgängerzone Hohe Straße {13} folgen – über den Abzweig Schildergasse kommt man nach ca. einem Kilometer zum Neumarkt [G8] mitten in der Innenstadt.

Altstadt

Was heißt hier „Alt“? Die Gassen der Kölner Altstadt haben zwar mittelalterliche Namen und wirken historisch gewachsen, tatsächlich ist aber nur wenig der Originalbausubstanz erhalten, denn der Zweite Weltkrieg hatte Trümmerhalden hinterlassen.

Die Altstadt gleicht einem Brennpunkt der Stadtgeschichte: Hier befanden sich zu verschiedenen Zeiten das administrative Zentrum der ehemaligen römischen Provinz Niedergermanien, der frühmittelalterliche Palast der Frankenherrscher, die Ursprungsbauten des Rathauses und eines der größten und ältesten jüdischen Quartiere Mitteleuropas.

Historisch betrachtet entspricht die Ausdehnung der Kölner Altstadt dem Areal der Römerstadt, der Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Diese dehnte sich über ca. einen Quadratkilometer innerhalb der folgenden Orientierungspunkte aus: im Norden Burgmauer, Appellhofplatz [G7] und Dom {1}, im Osten Römisch-Germanisches Museum {3}, Rathaus {5} und Kirche St. Maria im Kapitol {7}, im Süden entlang der „Bachstraßen“ Mühlenbach [H8/9], Blaubach [H9], Rothgerberbach [G9] und im Westen Griechenpforte [G9], Neumarkt [G8] sowie Römerturm [G7].

In diesem Buch bezieht sich der Begriff „Altstadt“ auf das Kerngebiet zwischen dem Rhein und der Fußgängerzone Hohe Straße {13}, zwischen den romanischen Kirchen St. Andreas {2} und St. Maria im Kapitol {7}. Der Altstadtkernbereich wird unterteilt in das Martinsviertel (–>), das sich an den Rhein anschmiegt, und das Kulturviertel (s. u.), das sich landeinwärts daran anschließt. Die im Westen verbleibenden Gebiete sind im Kapitel Innenstadt zusammengefasst (–>).

μ Anfahrt: Alle in der nördlichen Altstadt gelegenen Sehenswürdigkeiten rund um den Dom {1} erreicht man über die Haltestellen Dom/Hbf bzw. Breslauer Platz/Hbf. Alle Sehenswürdigkeiten rund um den Alter Markt {11} und das Rathaus {5} erreicht man über die Haltestelle Rathaus – auch die Haltestellen Dom/Hbf bzw. Heumarkt liegen nur wenige Gehminuten entfernt. Die Sehenswürdigkeiten in der südlichen Altstadt erreicht man über die Haltestellen Rathaus bzw. Heumarkt. Die Buslinien 132, 133, 250, 260 und 978 fahren vom Breslauer Platz/Hbf durch die Altstadt zum Heumarkt {12}.

Das sonn- und montägliche Besichtigungsdilemma

Wer sonntags den Dom {1} oder romanische Kirchen besichtigen möchte, sollte seinen Besuch außerhalb der Gottesdienst- und Andachtzeiten einplanen.

Montags haben viele Museen – in jedem Fall die städtischen –geschlossen, andere wie Domschatzkammer (–>) und Kolumba {18} haben geöffnet.

Dom-Dimensionen

> Gesamtlänge: ca. 145 m

> Gesamtbreite: ca. 86 m

> Turmhöhe: ca. 157 m

> Umbauter Raum: ca. 407.000 m³

> Überbaute Fläche: ca. 7900 m²

> Fensterfläche: ca. 10.000 m²

> Dachfläche: ca. 12.000 m²

Kulturviertel

Dieser Bereich der Altstadt verläuft um eine imaginäre Achse, die vom Dom {1} südlich zur großen romanischen Kirche St. Maria im Kapitol {7} verläuft. Parallel zum Rhein und zur Fußgängerzone Hohe Straße {13} liegt dieses Areal, das vielerlei Sehenswürdigkeiten birgt.

Die Stadt Köln bemüht sich darum, wohlbekannte Highlights, aber auch weniger prominente Kulturschauplätze bzw. öffentliche Räume ins Licht der Aufmerksamkeit zu rücken und hat dazu das Projekt Via Culturalis initiiert. Dieser im Stadtbild und Straßenverlauf nicht sichtbare Kulturpfad zieht sich mitten durchs Kulturviertel. Er verläuft entlang der oben beschriebenen Achse zwischen Dom und St. Maria im Kapitol, also in etwa vom Roncalliplatz [H7] entlang den Straßen Unter Goldschmied, Quatermarkt und Kleine Sandkaul [H8].

{1} Hoher Dom zu Köln *** [H7]

Der Kölner Dom – Goethe nannte ihn ein „krausborstiges Ungetüm“ – ist die größte gotische Kathedrale der Welt, wohlgemerkt nicht die größte Kirche, denn die steht in St. Petersburg. Der mächtige Bau bildet quasi den Lebensmittelpunkt der Stadt. Weite Teile der Geschichte spielten sich in seinem Schatten – bzw. jahrhundertlang zu Füßen der unvollendeten Baustelle – ab. Erhaben thront der steinere Koloss über dem Rhein, auf einer Terrasse deutlich vom Niveau der restlichen Altstadt abgehoben.

Der Dom ist viel mehr als eine Touristenattraktion: Er ist Amtskirche des Kölner Erzbischofs, Pfarrkirche, bedeutende Wallfahrtsstätte, gotisches Kunstwerk, UNESCO-Weltkulturerbe, monumentaler Grabbau und Abbild des himmlischen Jerusalem. Geweiht ist er der Gottesmutter Maria und dem Apostel Petrus.

Der Kathedralbau beherbergt zahllose Gräber, von denen niemand die genaue Zahl kennt. Die Grabmäler zahlreicher bedeutender Erzbischöfe bis Ende des 18. Jahrhunderts stehen meist in den Chorkapellen oder an den Wänden des Chorrundgangs. Nicht hier begraben ist Hildebold, der erste Erzbischof Kölns, der sein Grab in der romanischen Kirche St. Gereon {22} fand.

Der Dom birgt außerdem fantastische Details und Geheimnisse. So verstecken sich inmitten der Steinmasse Figuren mit Fußballspielern des FC und vollbusige Tanzmariechen, Liebespaare reiten auf einem steinernen Zauberpferd. In den beiden Kirchtürmen befinden sich haushohe Hallen und die Speicher über dem Langhaus sind so riesig, dass dort 68 Güterwaggons Platz finden würden.

Interessant ist auch das Nebeneinander von Heilig und Heidnisch,