12,99 €
Leidenschaft, Heiterkeit und ein wenig Chaos machen den Charme Neapels aus. Die süditalienische Metropole blickt auf eine jahrhundertelange Historie zurück, deren Spuren in der Altstadt allgegenwärtig sind, etwa im Duomo di San Gennaro mit seinem beeindruckenden Hauptaltar. Kulinarische Geschichte hat die Pizzeria Brandi geschrieben, die als Geburtsstätte der Pizza gilt. Modebegeisterte kommen in den schicken Boutiquen der Via Toledo auf ihre Kosten. Der Aufstieg auf das Castel Sant'Elmo belohnt mit einem spektakulären Panoramablick über die Stadt und das Meer bis hin zum Vesuv. In der Umgebung lädt die weltberühmte Ruinenstadt Pompeji zu einer einzigartigen Zeitreise in die Antike ein. Dieser aktuelle Reiseführer Neapel ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der süditalienischen Metropole Fuße des Vesuv selbstständig zu entdecken: - Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet - Faszinierende Architektur: unterirdische Zisternen aus griechischer Vorzeit, beeindruckende Klöster und imposante Paläste - Abwechslungsreicher Stadtspaziergang - Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip - Ausflüge nach Pompeji, Capri und zum Vesuv - Shoppingtipps von bunten Märkten bis zu angesagten Modeboutiquen - Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die neapolitanische Küche - Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: vom Theaterevent in historischer Kulisse bis zu Open-Air-Tanzflächen angesagter Clubs - Von Margherita bis Marinara: die Pizza, Kulturgut des neapolitanischen Volkes - Neapel zum Durchatmen: Orto Botanico, Villa Floridiana, Parco Virgiliano - Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... - Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ... - Kleine Sprachhilfe Italienisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 231
Veröffentlichungsjahr: 2025
Stadtplan für Smartphone und Tablet
Verweise im Buch
Preiskategorien
Neapel – die lebendige Schönheit
Willkommen in Neapel
Kurztrip nach Neapel
Stadtspaziergang
Centro Storico
Dante und Port’Alba
Toledo und Centro Monumentale
Hafen und Universitätsviertel
Entdeckungen am Rande des Zentrums
Ziele in der Umgebung
Neapel für Kunst- und Museumsfreunde
Neapel für Genießer
Neapel am Abend
Neapel zum Stöbern und Shoppen
Neapel zum Durchatmen
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Neapel – ein Porträt
Von den Anfängen bis zur Gegenwart
Leben in der Stadt
Roberto Saviano und Neapels schlechter Ruf
An- und Rückreise
Autofahren
Barrierefreies Reisen
Diplomatische Vertretungen
Elektrizität
Geldfragen
Informationsquellen
Internet
LGBT+
Medizinische Versorgung
Mit Kindern unterwegs
Notfälle
Öffnungszeiten
Post
Radfahren
Sicherheit
Sightseeingtouren
Sprache
Telefonieren
Unterkunft
Verkehrsmittel
Wetter und Reisezeit
Register
Impressum
Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.
Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps
Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/neapel25
Gastronomie
€ bis 20 €
€€ 20 bis 30 €
€€€ über 30 €
Die Angaben gelten für ein Hauptgericht mit Getränk.
Unterkünfte
€ unter 100 €
€€ 100–150 €
€€€ über 150 €
Mittlere Preise pro Doppelzimmer und Nacht inkl. Frühstück
Neapel verzaubert mit seinem prächtigen Erscheinungsbild geprägt von unzähligen Kirchen, Klöstern und Palazzi, die sich im geschichtsträchtigen Zentrum befinden. Nur einen Katzensprung vom pulsierenden Herz der Stadt entfernt liegen außerdem die entspannteren Viertel entlang der atemberaubend schönen Küstenlinie, von denen sich viele die Hügel hinaufziehen und die immer wieder neue Blicke auf das Meer bieten.
Gleichzeitig ist die süditalienische Metropole aber auch problembelastet: Müll und organisierte Kriminalität sind die häufigsten Schlagworte, die man zu Ohren bekommt, aber auch das sehr große Gefälle zwischen Arm und Reich, die Verkehrsbelastung und nicht zuletzt die ständig drohende Gefahr durch den Vesuv {36} und die ebenfalls vulkanisch aktiven Phlegräischen Felder (–>) machen das Leben hier nicht einfach.
Gerade dieser zweischneidige Charakter, dieses urban-chaotische Yin-und-Yang, macht die Stadt so spannend und ermöglicht ihr, sich – geradezu in einer Antithese zu ihrem historischen Baubestand – immer wieder neu zu erfinden. Dies ginge natürlich nicht ohne die pragmatisch-kreative Flexibilität und die unbändige Lebensfreude, mit der die Einheimischen den Schwierigkeiten des Alltags seit Generationen entgegentreten. Wenn auch die Belastungen durch die Wirtschaftskrisen der letzten Jahre spürbar sind, blickt man in Italiens drittgrößter Stadt, wie eigentlich schon immer, voller Optimismus und ungetrübter Zuversicht in die Zukunft. Und wie eh und je zelebriert man in den Bars und Cafés, in den Trattorien und Pizzerias, an der Uferpromenade (–>), in den Gassen der Altstadt und auch sonst überall das Dolce Vita.
Vor der Reise erledigen
Speziell in der sommerlichen Hauptsaison ist es dringend anzuraten, für die Sehenswürdigkeiten Napoli Sotterranea (–>), Pompeji {35} oder den Vesuv {36} die Tickets bereits im Vorfeld online zu kaufen.
Wer sich zum ersten Mal auf Neapel einlässt, wird von der Vielfalt der Stadt überrascht sein. Ob in der geschäftigen Altstadt entlang der ehemaligen römischen Verkehrsadern („Decumani“) bzw. in den engen Gassen, im Centro Monumentale, im hippen Chiaia oder entlang des Lungomare, aber auch auf dem schicken Vomero verblüfft die Stadt am Vesuv mit ihren unterschiedlichen Stilepochen. Und auch Museen, Lokale, Bars, Cafés und Geschäfte sorgen praktisch überall für reichlich Abwechslung.
Das vielleicht authentischste, wenn paradoxerweise auch ruhigste und fast am wenigsten besuchte Viertel des alten Stadtkerns befindet sich südlich der Spaccanapoli genannten Hauptachse des Centro Storico. Man erreicht es z. B. über die Via Mezzocanone [F/G3] oder die Via Giovanni Paladino [G3]. Hier in unmittelbarer Nähe zur Universität liegt ein beschauliches und irgendwie romantisch anmutendes System aus kleinen Gässchen, das sich nach Osten hin auch jenseits des Corso Umberto I. fortsetzt. Wer sich parallel zur Küste durch das enge Straßengeflecht in Richtung der Piazza del Mercato [H3] bewegt, erkundet dabei einen höchst interessanten Teil Neapels. Sieht man von dem angesprochenen Corso und der Via Grande Orefici mit ihren Goldschmieden und Juwelierläden ab, gibt es hier kaum kommerzlastige Infrastruktur, sondern das Viertel zeichnet sich eben durch seine verhältnismäßige Ruhe aus. Doch keine Sorge, dies ändert sich schnell, wenn man nach einem Besuch der Chiesa di Santa Maria del Carmine {23} über die Via Lavinaio nach Norden läuft. Ab hier beginnt ein durch seine vielen ausländischen Anbieter orientalisch anmutender Shoppingdistrikt, der an der Piazza Garibaldi {24} endet.
Und wo beginnt das „authentische“ Neapel? Natürlich findet man dies an mehreren Orten, einer der eindrucksvollsten ist jedoch das nordwestlich der Piazza Garibaldi gelegene Viertel Sanità. Zwar mögen sich hier die Sehenswürdigkeiten, sieht man von den Palazzi von Ferdinando Sanfelice (–>) und den Catacombe di San Gennaro {26} ab, nicht so türmen wie in der Altstadt oder im Centro Monumentale, doch ist es gerade das prickelnde Leben in den Wohngebieten der Sanità, das diesen Teil der Stadt so einzigartig macht. Am besten merkt man dies in der Via dei Vergini [F1], der Via Santa Maria Antesaecula oder der Via Sanità [di] und den angrenzenden Gässchen.
Zu viel des Trubels? Wie wäre es dann mit einer geruhsamen Promenade durch den noblen Vorort Mergellina am südwestlichen Ende des Golfs von Neapel? Bei einem Spaziergang in der näheren Umgebung des Hafens Porticciolo di Mergellina {31} sollte man sich einfach treiben lassen, denn es ist die so erfrischend unprätentiöse Atmosphäre, die diese Gegend einzigartig macht. Vielleicht möchten Sie ja z. B. in der Enoteca Sermoneta etwas über kampanische Weine erfahren, beim Chalet Ciro am Jachthafen in den Genuss hervorragender Eissorten und Süßspeisen kommen oder in der Antica Latteria D’Angelo regionale Käsesorten und Büffelmozzarella probieren? Wem eher nach einer Verschnaufpause ist, der sollte im netten kleinen Café Agrillo einkehren, und wer bei Cibi Cotti (–>) in der kleinen Markthalle namens Mercato della Torrett an der Via Ferdinando Galiani zu Mittag isst, dem ist ein urneapolitanisches Erlebnis garantiert. Mit Abschluss dieser kleinen Rundgänge kann man getrost behaupten, dass man die wichtigsten Impressionen der Innenstadt jenseits des Mainstream eingefangen hat.
Über den Dächern von Neapel (080nl Abb.: ©ArTo, stock.adobe.com)
Achtung Baustelle!
Bis voraussichtlich Mitte 2026 befindet sich das Nahverkehrsnetz Neapels im Umbau. Dadurch kann es vielerorts zu Fahrplan-, Linien- und Streckenänderungen kommen.
Wer gerade mal zwei oder gar nur einen Tag in Neapel hat, dem mögen die folgenden Vorschläge für einen ersten Überblick über die Metropole am Fuße des Vesuv dienen.
Viele der Sehenswürdigkeiten Neapels befinden sich im Innenstadtbereich, weshalb auf einem Spaziergang (–>) durch das Centro Storico (–>), die Seele des historischen Neapel, gleich eine Vielzahl von Highlights besichtigt werden kann. Da ein Großteil der Altstadt Fußgängerzone ist, kann man den Spaziergang auch problemlos mit Kindern unternehmen. Angesichts der Pflastersteine ist der Weg mit Kinderwagen oder Buggy aber nur beschwerlich zu bewältigen.
Auch westlich der Altstadt, z. B. im Gassengewirr des Marktes La Pignasecca und in den angrenzenden Quartieri Spagnoli (–>) findet man das „typische“ Neapel. Überdies gibt es hier viele Möglichkeiten, den mittäglichen Hunger zu stillen, so bei Le Zendraglie oder Al 22. Auch die Geschäfte des Centro Storico, z. B. in der Via Benedetto Croce [F3] und der Via San Gregorio Armeno [G2], sind zu Recht beliebte Anziehungspunkte.
Nachmittags könnte man den Lungomare in Santa Lucia begehen und dabei dem Castell dell’Ovo {28} einen Besuch abstatten oder bei genügend Sonne ein Plätzchen zum Entspannen entlang des Ufers finden. Wer Action möchte, sollte ins südwestlich gelegene Posillipo aufbrechen, um die Villa Pausilypon {32} zu besichtigen oder am Borgo Marechiaro (–>) dem Badespaß zu frönen. Alternativ könnte ein Besuch von Pompeji {35} auf dem Programm stehen.
Zum abendlichen Festschmaus empfehlen sich für Liebhaber der neapolitanischen Küche diverse Lokale in Chiaia wie u. a. das Da Tonino, das Pino oder das Stella. Wer danach noch genug Energie bzw. kein Arrangement für eine kulturelle Soiree getroffen hat, der findet in den Gassen westlich der Piazza dei Martiri {29} jede Menge Kneipen und Bars, um den Abend ausklingen zu lassen. Wer mehr auf Tanzen aus ist, dem sei ein Besuch in einer der zahlreichen Clubs der Stadt empfohlen.
Da ist natürlich der Panoramablick über Stadt, Golf und Vesuv (am schönsten z. B. nachmittags vom Castel Sant’Elmo {33} oder aus dem Südwesten in Posillipo). Pittoresk ist die Altstadt mit ihren engen Gassen, über denen die gewaschene Wäsche im Wind weht.
Geradezu einzigartig ist die riesige Sammlung an Artefakten aus Pompeji und anderen römischen Siedlungen, die man im Museo Archeologico Nazionale {25} bestaunen kann.
In Sachen Moda Italiana kann es, nicht zuletzt was die Preise betrifft, kaum eine andere Stadt mit Neapel aufnehmen, denn hier im Umland wird viel produziert, was weltweit das Label „Made in Italy“ ausmacht.
Kulinarisch sollte man keinesfalls eine echte Pizza und die Spaghetti alle vongole verpassen, außerdem genießt Neapel in ganz Italien auch den Ruf, die beste Tomatensoße zu fabrizieren.
Legendär und einzigartig ist die Mentalität der Neapolitaner, denn sie verstehen es wie kaum jemand sonst, dem Leben mit einer Portion Heiterkeit und Frohsinn zu begegnen.
Der zweite Tag sollte im Zeichen des Centro Monumentale, also des etwa ab dem 16. Jh. erbauten Teils der Stadt stehen. Dabei bietet sich vorab das Gran CaffèGambrinus für ein Frühstück an. Direkt hier stellt die gewaltige Piazza del Plebiscito {16} den Sightseeing-Ausgangspunkt dar, von dem man Zugang zum Palazzo Reale {17} und der Gedächtniskirche Chiesa di San Francesco di Paola {18} hat. Wer jedoch mehr Begeisterung für das Mittelalter hegt, den mag das nur einen Katzensprung entfernte und über die Piazza Municipio {20} zu erreichende Castel Nuovo {21} faszinieren.
Alternativ dazu könnte man sich einen entspannten Vormittag entlang der südlich der Piazza del Plebiscito verlaufenden Uferpromenade machen, dessen Höhepunkt ein Besuch des Castel dell’Ovo {28} sein könnte.
Zur mittäglichen Stärkung bietet sich eine Pizza bei Brandi oder das Essen in einem der Lokale in unmittelbarer Nähe des Jachthafens von Santa Lucia wie dem La Bersagliera oder dem Antonio & Antonio an.
Im Anschluss können Shoppingfans die Via Toledo {14} und die Galleria Umberto I. {15} „unsicher“ machen, sollten dabei aber auf keinen Fall eine Führung durch das Teatro San Carlo {19} verpassen. Wem die Einkaufsfreuden dagegen zu prosaisch sind und zu wenig Sauerstoff beinhalten, dem wäre ein Spaziergang durch die Villa Comunale und dann entlang des Lungomare {30} bis zum Porticciolo di Mergellina {31} zu empfehlen.
Der Nachmittag könnte im Zeichen „Neapel aus der Vogelperspektive“ stehen, und zwar wahlweise auf den Mauern des Castel Sant’Elmo {33} oder von den Aussichtsterrassen der grandiosen Certosa di SanMartino {34}. Beide Sehenswürdigkeiten liegen auf dem Vomero-Hügel und man erreicht sie entweder per Funicolare (Schienenseilbahn, –>) von der Via Toledo {14} oder mit der Metro aus Mergellina. Wer auf die Aussicht zu Gunsten der Kunst verzichten kann, dem sei ein Besuch des Museo e Real Bosco di Capodimonte {27} ans Herz gelegt.
Für ein Abendessen in neapolitanischer Atmosphäre empfehlen sich das lebendige Da Nennella oder die Osteria Il Gobbetto, beide in den Quartieri Spagnoli. Im Anschluss daran gibt es in der Umgebung der anmutig-unprätentiösen Piazza Bellini {12} mehr als genug kleine Kneipen und Cafés, die einem erlauben, diesen zweiten Tag gemächlich auslaufen zu lassen. Alternativ könnte ein Abend in einem der zahlreichen Theater, im Ballett bzw. in der Oper im Teatro San Carlo {19} diesen Tag abrunden.
Der Verlauf des hier beschriebenen Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.
Von einem ausgiebigen Frühstück gestärkt, sollte man den Spaziergang durch Neapel mit einem Besuch des Duomo di San Gennaro {1} mit seinem prachtvollen Interieur im Barockstil und dem zugehörigen Museo del Tesoro di San Gennaro beginnen, denn der Dom bildet vor allem im spirituellen Sinn das Herz des Centro Storico, also der Altstadt. Nur einen Steinwurf entfernt befindet sich die Piazza Cardinale Sisto Riario Sforza {2}, die einem den Weg auf die Via dei Tribunali weist. Linker Hand liegt sogleich der Pio Monte della Misericordia {3} mit seiner grandiosen Gemäldesammlung, die u. a. eines der Meisterwerke von Caravaggio enthält. Bei schönem Wetter sollte man den Spaziergang über die Via dei Tribunali in Richtung Südwesten auf die Piazza San Gaetano {4} fortsetzen, auf der neben einem Besuch der Basilica San Paolo Maggiore besonders ein Abstieg in Neapels Unterwelt – Napoli Sotterranea (–>) – empfehlenswert ist.
Die Piazza San Gaetano und auch die nach Westen führende Via dei Tribunali beherbergen ein paar nette Restaurants und Pizzerias, die für einen Mittagssnack bestens geeignet sind. Von der Piazza folgt man der Via San Gregorio Armeno nach Süden. Auf diesem Weg sind neben den Krippenmachern (–>) und Souvenirshops speziell der Complesso MonumentaleSan Lorenzo Maggiore {5}, ein ehemaliger Klosterkomplex samt archäologischen Ausgrabungen, und die barocke Chiesa di San Gregorio Armeno {6} sehenswert. Weiter geht es nach rechts auf der verkehrsberuhigten Spaccanapoli (hier Via San Biagio dei Librai genannt) bis zur kleinen Piazzetta Nilo {7}, wo die Bar Nilo mit einem Espresso zu einer Verschnaufpause einlädt. Danach sollte man einen kurzer Abstecher zur Cappella San Severo {8} mit ihren fantastischen Steinmetzarbeiten machen. Nur wenige Meter weiter erreicht man die gemütliche Piazza di San Domenico Maggiore {9} mit der gleichnamigen Kirche. Wer mal kurz „alle viere von sich strecken“ möchte, kann dies z. B. im herrlich entspannten Café Scaturchio tun. Von der Piazza aus hat man zwei Möglichkeiten: Man könnte der Spaccanapoli (ab hier Via Benedetto Croce genannt) weiter nach Westen bis zur Piazza del Gesù Nuovo {10} folgen, wo der Complesso Monumentale di Santa Chiara {11} mit seinem beschaulichen Kreuzgang und den Gräbern der Bourbonenkönige einlädt. Von hier ist es dann nur noch ein Katzensprung zur Via Toledo {14} und zum wuseligen Markt La Pignasecca, auf dem zahlreiche Lokale auch für das leibliche Wohl sorgen.
Stattdessen könnte man sich ab der Via San Sebastiano [F2/3] auch Richtung Norden halten und der Via Santa Maria di Costantinopoli bis zur entspannten Piazza Bellini {12} mit ihren Cafés folgen, die sich gleichermaßen für eine kurze Koffeinaufnahme oder einen ausgedehnten Aperitif eignen.
Von hier gelangt man zum Museo Archeologico Nazionale {25}, dem vielleicht namhaftesten archäologischen Museum Italiens, welches das ausstellungstechnische Pendant zu den Ausgrabungen in Pompeji {35} bildet. Ebenda hat man auch Anschluss an das Bus- und Metronetz.
Die Altstadt – auf Italienisch „Centro Storico“ – bildet den historischen Stadtkern Neapels und ist dabei wohl eine der schönsten ihrer Art in ganz Europa. Bereits das antike Neapolis befand sich in diesem Bereich und viele der heutigen Straßen verlaufen exakt dort, wo bereits unter den Römern die „Decumani“ (Hauptstraßen) lagen.
Die touristische Hauptschlagader der Altstadt bildet eine als Spaccanapoli („spalte Neapel“) bekannte, etwa drei Kilometer lange Straßenfolge (Via Benedetto Croce [F3], Via San Biaggio dei Librai [G2] und Via Vicaria Vecchia [G2]), in deren Umgebung sich die mächtigen Palazzi und Kirchen befinden, die hier vom 13. Jh. bis zum Ende des 18. Jh. errichtet wurden.
Wer nur einen Tag in Neapel hat, der bekommt im Centro Storico alles geboten, was man braucht, um mitreden zu können. Während dieses Gebiet noch in den späten 1990er-Jahren für seine geschickten scippatori („Handtaschenräuber“) bekannt war, ist ein Besuch des engen Gassengewirrs heute ungefährlich.
Öffnungszeiten
Die meisten Sehenswürdigkeiten, besonders die vielen Kirchen, sind in der Regel nur bis 12 Uhr und dann erst wieder ab 16 Uhr geöffnet.
Die meist nur Duomo genannte Kathedrale ist Neapels bedeutendster Sakralbau und wurde zu Ehren des Schutzpatrons der Stadt, des heiligen Januarius (San Gennaro), gebaut. In ihr werden daher auch seine Reliquien, darunter auch Phiolen mit seinem Blut, aufbewahrt.
Die Stelle, an der heute der Dom mit der neugotischen Fassade aus dem 19. Jh. steht, war schon viel früher eine Kultstätte. Es wurden Überreste eines römisch-griechischen Tempels gefunden und auch die erste Kirche Neapels, die Chiesa Santa Restituta, wurde im Jahr 320 im Auftrag Kaiser Konstantins hier als Basilika errichtet und Teile davon bilden noch heute den linken Seitenflügel der Kathedrale. Der Bau des Duomo wurde von König Karl I. von Anjou in Auftrag gegeben, die Arbeiten überdauerten allerdings auch noch die Regierungszeit seines Nachfolgers, Karls II. (1285–1309), und erst im Jahre 1315 konnte das Gotteshaus unter der Herrschaft von Robert von Anjou fertiggestellt und geweiht werden.
Das auch heute noch prachtvolle Interieur im Barockstil entstand während einer umfassenden Umgestaltung im 17. und 18. Jh. Zu den Hauptattraktionen zählt die rechts an das Hauptschiff mit der polygonalen Apsis angebaute, frühbarocke Cappella di San Gennaro, die Schatzkapelle, die zum Zentrum des Januarius-Kultes ausgebaut wurde und in der die meisten Reliquien des Schutzheiligen aufbewahrt werden. Hier sollte man speziell die Fresken der Künstler Domenichino und Giovanni Lanfranco, Gemälde von Luca Giordano sowie den prunkvollen Hochaltar von Francesco Solimena beachten. Die große Kapelle wurde im 18. Jh. mit Barockreliefs von Pietro Bracci versehen. Im Hauptaltar lagern die besagten Blutampullen, die den Gläubigen dreimal im Jahr (am ersten Samstag im Mai, am 19. September und am 16. Dezember) vom Erzbischof gezeigt werden, wobei sich das Blut üblicherweise verflüssigt und Neapel damit Glück beschert. Bleibt die mysteriöse, von Zweiflern als chemische Reaktion und somit Humbug abgetane Blutverflüssigung aus – und das kommt durchaus vor –, gilt das als schlechtes Omen für das Wohl der Stadt. So geschah es z. B. im Jahr 1980, als die Stadt ein paar Wochen später von einem Erdbeben heimgesucht wurde, oder 1988, als der SSC Neapel nur knapp die Meisterschaft verlor.
Weitere Sehenswürdigkeiten des Duomo sind die Minutolo- und Tocco-Kapellen mit Fresken aus dem 13. Jh., die vom lombardischen Künstler Tommaso Malvito stammende Krypta unter dem Hauptaltar sowie das eindrucksvolle Portal aus dem 15. Jh. mit Skulpturen von Tino da Camaino. Wertvolle silberne Votivgaben und andere Devotionalien sind neben dem Dom im Museo del Tesoro di San Gennaro ausgestellt.
Auch ein Spaziergang über das Dach des Doms mit herrlicher Aussicht ist möglich.
> Via Duomo 147, Metrostation Duomo oder Cavour, Tel. 081 449065, Mo–Sa 8.30–13.30 u. 14.–19.30, So 8–13 u. 16.30–19.30 Uhr, Eintritt frei
Der Hauptaltar des imposanten Duomo di San Gennaro (097nl Abb.: © khalid, stock.adobe.com)
San Gennaro
Über den heiligen Januarius (272–305) sind – zumindest im streng historischen Sinne – nicht viele Details bekannt. Als halbwegs gesichert gilt seine Enthauptung unter der Herrschaft des Kaisers Diokletian (im Zuge der Christenverfolgungen) und dass seine Gebeine ursprünglich in frühchristlichen Katakomben {26} oberhalb Neapels lagen, jedoch 835 nach Benevent gebracht wurden. Unter den gläubigen Neapolitanern gibt es dagegen eine Menge heldenhafter Legenden über das Leben des später heiliggesprochenen Märtyrers. San Gennaro wurde Patron von Neapel und gilt als Helfer gegen Vulkanausbrüche. Seine sterblichen Überreste wurden im Mai 1491 in die Stadt zurückgebracht und fanden im prächtigen Duomo {1} ihre letzte Ruhe.
Südlich des Duomo {1}, bereits an der Via Tribunali gelegen, bildet die kleine Piazza Cardinale Sisto Riario Sforza den „Nullpunkt“ für einen touristischen Streifzug durch das Centro Storico. Der vielleicht malerischste Platzder Altstadt beherbergt den imposantesten der drei Obelisken Neapels. Auf ihm ist die Statue des Stadtpatrons San Gennaro zu sehen, von Engeln flankiert, zuversichtlich blickend und mit segnender Hand die Neapolitaner vor Unheil schützend. Die Statue stammt aus dem Jahre 1631: Bei einem kurz zuvor stattgefundenen Vulkanausbruch war die Lava des Vesuv – angeblich durch ein Wunder San Gennaros – vor den Stadtmauern zum Stillstand gekommen.
Gegenüber dem Platz befindet sich die karitative Einrichtung Pio Monte della Misericordia {3} mit dazugehöriger Kirche und einer prächtigen Gemäldesammlung, unter anderem mit Werken von Caravaggio.
> Metrostation Duomo oder Cavour
Wer würde im Inneren dieses Palazzo mit der dunklen Fassade schon eine Gemäldesammlung vermuten? Und dann sogar noch eines der Meisterwerke von Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio, des vielleicht grandiosesten italienischen Malers des Frühbarock? Tja, auch hier gilt wie so oft: Bella Napoli ist immer für eine Überraschung gut und Kunstliebhaber kommen im Pio Monte della Misericordia zweifellos auf ihre Kosten.
Anfang des 17. Jh. gründeten sieben adlige Neapolitaner die karitative Einrichtung Pio Monte della Misericordia, die Bedürftigen zinsfreie Kredite gegen Pfand gab. Konnte der Kredit nicht zurückgezahlt werden, wurde das Pfand versteigert. Die Bruderschaft besteht noch heute und betreibt hier mehrere Arztpraxen, in denen sich finanziell Schwache kostenlos behandeln lassen können, spendet aber auch für Schulen, Kirchen und Krankenhäuser. Für den Besucher ist in erster Linie die der heiligen Jungfrau der Barmherzigkeit geweihte Kirche interessant, in deren oktogonalem Hauptraum vor allem Bilder neapolitanischer Barockmaler wie Luca Giordano, Battistello, Fabrizio Santafede oder Giovan Vincenzo Forlì hängen. Das „Sahnestück“ bildet jedoch das über dem Hauptaltar befindliche monumentale Gemälde „Le Sette Opere di Misericordia“ („Die sieben Werke der Barmherzigkeit“) aus den Jahren 1606/1607 des aus Mailand stammenden Künstlers Caravaggio (1571–1610). In einem eindrucksvoll realistischen Stil – angeblich standen Menschen von Neapels Straßen Modell – zeigt das Werk, wie Hungrige Essen bekommen, Dürstenden Wasser gereicht wird, Nackte Kleidung und Pilger ein Dach über dem Kopf erhalten, Kranke und Gefangene besucht und Tote gebührend bestattet werden. Der für seine Zeit durchaus unkonventionelle, zum Rebellischen und Promiskuitiven neigende Caravaggio beendete sein Werk zunächst ohne das Gesicht der Madonna, obwohl es ihren Namen tragen sollte. Erst später fügte er es dem Wunsch der Auftraggeber entsprechend noch in den oberen Teil ein.
An die Kirche angeschlossen ist eine gegen Eintritt zu besichtigende Gemäldegalerie mit rund 150 Werken aus der Zeit vom 15. bis zum 19. Jahrhundert.
> Chiesa e Quadreria del Pio Monte della Misericordia, Via dei Tribunali 253, Metrostation Duomo oder Cavour, Tel. 081 446944, www.piomontedellamisericordia.it, Mo–Sa 10–18, So 9–14.30 Uhr, Eintritt Kirche und Gemäldegalerie 10 €, ermäßigt 8 €, Familienticket (2 Erw. und max. 3 Kinder unter 16 Jahren) 20 €
Willkommen im Herzen des antiken Neapel. An der Stelle, wo sich heute die schmucke kleine Piazza San Gaetano befindet, standen einst die griechische Agora und das römische Forum. Von hier hat man mehrere Möglichkeiten, auf den Spuren der Antike in die Tiefe zu steigen.
Betritt man die Piazza von der Via Tribunali oder der Via San Gregorio Armeno aus, fällt einem zuallererst das Denkmal des heiligen Gaetano (1480–1547) auf, der während der Pestepidemie von 1528 einer der tatkräftigsten Helfer war und als Mitbegründer des Ordens der Theatiner gilt. Dahinter führt die eindrucksvolle Treppenanlage hinauf zur Basilica San Paolo Maggiore genannten Ordenskirche der Theatiner, die durch ihre barocken Decken- und Wandgemälde sehr reizvoll ist. Sie zählt zu den ältesten Sakralbauten der Stadt, gehen ihre Anfänge doch auf einen römischen Tempel zurück. Im 9. Jh. wurde dann aus Dankbarkeit über den Sieg gegen die muslimischen Sarazenen eine dem heiligen Paul gewidmete Kirche errichtet. Im 17. Jh. wurden die altertümlichen Elemente des Gebäudes durch verschiedene Erdbeben schwer in Mitleidenschaft gezogen und so sind von der ursprünglichen Bausubstanz nur noch die zwei in die Front integrierten Säulen des ehemaligen Dioskurentempels erhalten. In der Basilika sind die barocke Kapelle Firrao, die Sakristei (Mo–So 8–10 und 17–19 Uhr) und auch die unter dem Gebäude liegende Krypta bemerkenswert.
Die Piazza San Gaetano ist aber vor allem auch als Ausgangspunkt für die Erkundung der altertümlichen Unterwelt interessant, entweder auf einer geführten Tour durch die Gänge, Grotten und Katakomben (Napoli Sotterranea, –>) oder durch den archäologischen Komplex unterhalb der Basilica di San Lorenzo Maggiore {5}. Hungrigen Mägen empfiehlt sich auf der Westseite des Platzes die Antica Trattoria da Carmine.
> Basilica San Paolo Maggiore, Tel. 081 454048, Mo–Sa 9–18 und So 10–12.30 Uhr, Eintritt frei, Metrostation Università oder Cavour
Im von Gotteshäusern gespickten Neapel mag die Klosterkirche des Franziskanerordens für viele wohl nur unter der Rubrik „ferner liefen“ wahrgenommen werden, doch speziell im 14. Jh. galt sie als wichtiges Zentrum des geistigen Lebens ganz Italiens, gingen doch hier so berühmte Humanisten wie Giovanni Boccaccio (1313–1375) und Francesco Petrarca (1304–1374) ein und aus. Für Besucher ist neben der Basilica auch der Rest des Monumentalkomplexes des nicht mehr bewohnten Klosters spannend. In ihm befinden sich mehrere Prunksäle, ein Museum und ein angrenzender Kreuzgang, von dem man hinunter zu den archäologischen Ausgrabungen gelangt.
Der Ursprung der Basilica di San Lorenzo Maggiore geht vermutlich noch auf die Lebenszeit des heiligen Franz von Assisi (1181–1226), dem Gründer des Franziskanerordens, zurück. Ursprünglich hatte der Bettelorden wohl dort seinen Sitz, wo heute das Castel Nuovo {21} steht. Beim Ausbau besagter Festung wurde das Gelände der Franziskaner enteignet, Karl I. von Anjou stellte ihnen aber zum Ausgleich das hiesige Areal zur Verfügung, auf dem sich ursprünglich eine im 6. Jh. von Bischof Giovanni II. gegründete und dem Diakon Laurentius gewidmete frühchristliche Kirche befunden hatte, von der noch Überreste des Mosaikfußbodens erhalten sind. Das sonstige Innere der Basilika geht auf Umbauarbeiten zwischen 1270 und 1300 zurück und ist im Stil der französischen Gotik gehalten, während die Fassade nach dem Erdbeben von 1731 im Duktus des Barock umgestaltet wurde.
Nebenan befindet sich der ehemalige Klosterkomplex mit dem dazugehörigen Kreuzgang, über den man nach unten zu den teilweise bis zu 2500 Jahre alten griechisch-römischen Ausgrabungen gelangt. Man wandelt hier wenige Meter unter der Erde auf den historischen Straßenspuren über einen äußerst eindrucksvollen, weitestgehend original erhaltenen Marktplatz – leider aber bei relativ schlechter Beleuchtung, daher Vorsicht (für Kinder unter 12 nicht geeignet). Ebenfalls sehenswert sind die sich an den Kreuzgang anschließenden Prunksäle Sala Sisto V. und Sala Capitolare mit den Deckengemälden von Luigi Rodriguez (1570–1609) sowie das Museum, in dem auf drei Stockwerken die Geschichte des Geländes um San Lorenzo Maggiore von der klassischen Antike bis in die Neuzeit erläutert wird. Ein Besuch des gesamten Klosterkomplexes dauert etwa 1½ Stunden.
> Complesso Monumentale San Lorenzo Maggiore, Piazza San Gaetano 316, Metrostation Università oder Cavour, www.laneapolissotterrata.it, Tel. 081 2110860, tägl. 9.30–17.30 Uhr, Eintritt 9 €, ermäßigt 7 €, Basilica di San Lorenzo Maggiore, Mo–So 8–12 und 15–19 Uhr, Eintritt frei
Mein Tipp: Napoli Sotterranea
Links der Basilica San Paolo Maggiore befindet sich der Eingang zu einer Citytour der ganz besonderen Art: Hier geht es hinunter in die Unterwelt Neapels – Napoli Sotterranea – und durch die 2500-jährige Geschichte der Stadt unter der Stadt. Schon seit der Antike wurden Katakomben, Grotten, Gänge und Höhlen tief in die Erde gegraben, einerseits, um durch Zisternen die Wasserversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten, und andererseits, um den gelben Tuffstein abzutragen, mit dem man die Straßen, Kirchen, Paläste und Wohnhäuser baute. Das unterirdische Neapel mit seiner insgesamt über 400 km langen Ausdehnung ist faktisch parallel zur oberen Stadt entstanden und gewachsen und verfügt über eine eigene Geschichte. Jede historische Epoche, angefangen von der Gründung des antiken Neapolis bis hin zum Zweiten Weltkrieg, während dem die Katakomben als Bombenschutzräume dienten, hat auch hier im grembo della città („Schoß der Stadt“) ihre Spuren hinterlassen.
Der Verein Napoli Sotterranea hat einen Großteil des ehemaligen Aquädukts sowie diverse unterirdische Gänge und Zisternen freigelegt und zugänglich gemacht und man kann diese in einer etwa eineinhalbstündigen geführten Tour hautnah erleben. Das Ganze beginnt mit einem Abstieg über etwa 150 Stufen in 40 m Tiefe (selbst im Hochsommer ist es hier selten wärmer als 15 °C, daher Schal oder Pullover mitnehmen!) und setzt sich dann in streckenweise relativ engen und teilweise kaum beleuchteten Gängen fort. Abschließend besucht man – über eine versteckte Treppe in einer ehemaligen Privatwohnung zu begehen – Reste des römischen Amphitheaters, das ebenfalls unter der heutigen Bausubstanz liegt.
<1> [G2] Napoli Sotterranea,
Tausende von E-Books und Hörbücher
Ihre Zahl wächst ständig und Sie haben eine Fixpreisgarantie.
Sie haben über uns geschrieben: